Der Stahlhelmtag verpufft. Ergebnis: Ueber 800 Siftiernngen.
Di«„Eroberung Berlins " ist vorbei. Vorbei ist die Renommierporade vor dem Schloß der verflossenen preußischen Könige! Die Begeisterung der durch Stahlhelmausweis zugelassenen Zivilisten aus dem Leserkreis des..Lokal-Anzeigers" war groß, und sicherlich hatte sich ein beträchtlicher Hausen von Menschen vcr- sammelt. Die Teilnehmerzaht betrug, gut geschätzt, 80 OVO. Also: mit einer Maifeier, zu der die Sozialdemokratie ausruft, ließ sich der Stahlhelmrummel natürlich nicht vergleichen. Aber rund fünfmal so wenig Menschen waren immerhin zur Stelle! Von 12 Uhr ab glich der Lustgarten und das Stück der Linden bis zur Universität einem Heerlager der albanischen Armee. Soviel verschiedene Uniformen hat man selten auf einmal zusammengesehen. Vom sagenhaft anmutenden Blau der Vorkriegs- zeit— echte ,.Frontkämpfer"-Grabenbekleidung!— bis zur knie- freien bayerischen Gebirgsmarine-Unisorm gab es tausend Nuancen. Jeder sein eigener Kammersergeant! Und was für Orden man zu sehen bekam! Es war wirklich sehr bunt. Dann Fahnen! A u f drei Mann eine Fahne! Von kleinen Wimpeln nicht zu reden! Aber es gab auch eine Sensation: Drei leibhaftige Hohen- zollernprinzen und Kaisersöhne hatten sich eingefunden und standen im schlichten Gewände des Stahlhelmers bei der Orts- gruppe Potsdam in Reih und Glied. Das wisperte das„Lokal- Anzeiger"-Herz. Und ein« deutsche Patriotin flüsterte ihrer Nach- barin ins Ohr:„Sie sehen genau so aus wie die anderen!" Und als ein Feldwebel sich bei August Wilhelm militärisch meldete, zog dieser im Laufe der Unterhaltung eine in Pergamentpapier gehüllte Schrippe aus dem Brotbeutel und aß sie in gut gespielter Pose sehr langsam und weithin sichtbar. Und die Patriotin bemerkte:„Sogar Stullen hat er sich mitgebracht!" Eine besondere Ehrung für das gastfreie Berlin hatte sich der Gau Brandenburg ausgedacht: Man sang nämlich ein Lied, das neben einer Unflätigkeit gegenüber der feige ermordeten Rosa Luxemburg im Refrain eine Aufforderung an die Stadt Berlin ent- hielt, die durch Goethes„Götz von Berlichingen " klassisch ge- worden ist. Ueber das Abschreiten der Front durch Herrn Seldte , das Vorbei- defilieren, die Festansprachen und die obligaten Festreden ist wenig zu sagen. Die es anging und für die es bestimmt war, bekamen wenig davon zu sehen und zu hören, da sich das Ganze in einem vom Publikum völlig abgesperrten Teil der Linden und des Lust- gartens abspielte Aber die eine Frage ist gestattet: Die Proletarier unter den Stahlhelmern haben Berlin , die„Stadt der Arbeit", wie Herr Seldte sagte, gesehen, werden sie weiter der falschen Fahne folgen? Einmal wird die Erkenntnis kommen! Wie«ine Berliner Korrespondenz meldet, hatten auf der Frei- treppe des Allen Museums die Ehrengäste, darunter auch „mehrere Offiziere in Reichsw«hruniform" Ausstellung genommen. Handelte es sich da um aktive Reichswehr - offiziere? Und wenn nicht, wie lauten die Bestimmungen über das Tragen der Uniform bei verabschiedeten oder ent- lassenen Offizieren der Reichswehr ? Der amtliche Polizeibericht. Der Polizeipräsident teilt mit: jDez 7. und 8. Mai sind in Berlin ohne erhebliche Störungen und bedeutendere Zwischenfälle verlaufen. Die Reichshauptstadt ist davor bewahrt geblieben, der Schauplatz von Ereignissen zu werden, die von verschiedenen Seiten befürchtet worden waren. Um 12 Uhr nachts haben die letzten Transporte der Stahlhelmer Berlin verlassen. In den Abendstunden des Sonntages und während der Nacht ist es an verschiedenen Stellen noch zu kleinen Zu» sammenstößen gekommen, bei denen 467 Personen, darunter fünf Frauen, von der Polizei zwangsgeftellt wurden, ünsgefaml wurden somit am 7. und S. Mai 833 Personen von der Polizei sestgenommen, von denen bis heute früh 669 wieder entlassen waren. Von den übrigen 164 Personen wird der größte Teil nach Abschluß der Vernehmungen voraussichtlich noch am heutigen Vormittag zur Entlassung kommen, während der Rest, etwa IS Personen, dem Der- nehmungsrichter zugeführt wird. Im einzelnen wurden in den Abendstunden des Sonntages und während der Nacht festgenommen: 219 wegen Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen. Von diesen Festgenommenen gehörten 24 den Linksparteien an, 9 den Rechts- Parteien, 186 bezeichneten sich als parteilos; 86 Personen, darunter 3 Frauen, wegen Aufreizung. Von diesen gehörten 12 den Linke- Parteien an, während sich 74 als parteilos bezeichnetem 121 wurden wegen Beleidigung und groben Unfugs festgenommen, 2 davon waren Kommunisten, die übrigen wollten all« parteilos sein. 12 Personen sind wegen Ueberfalls auf Etahlhelmleute festgenommen, von denen 2 Stahlhelmleute leicht oerletzt wurden. 4 der Täter waren Kommunisten, 8 parteilos. 6 Personen, die sich als parteilos bezeichneten, wurden wegen Waffentragens festgestellt, 13 Personen, darunter 2 Frauen, wegen Beamtenbeleidigung und Widerstandes. Eine Person hat sich wegen Beleidigung des Reichspräsidenten zu verantworten, eine Person wegen Sachbeschädigung, eine Person wegen Verstoßes gegen das Stockverbot, eine Person wegen Land- sriedensbruches und 6 Personen wegen Störungen polizeilicher Amtshandlungen.
Die Schutzpolizei brauchte von ihren Schußwaffen keinen Gebrauch zu machen." * Das Verhalten der Polizei im Lustgarten verdient An- erkennung. Dagegen gehen uns Meldungen zu, daß die Polizei im Straßendienst wiederholt übermäßig rigoros vor- gegangen ist. Man muß erwarben, daß der Polizeipräsident dort, wo wirkliche Uebergriffe nachgewiesen werden, die Schuldigen unnachsichtlich zur Rechenschaft zieht. Einzelne Zusammenstöße. Während des Sonnabends und Sonntags ist es zum Glück zu größeren Zwischenfällen und Zusammenstoßen nicht gekommen. Da- gegen haben sich einige kleinere Krawalle an verschiedenen Stellen der Stadt ereignet.— Am Wintcrfeldtplatz gerieten Stahl- h e l in l e u t e und Kommunisten in ein Handgemenge, wobei drei Stahlhelmer verletzt wurden. Alle drei, von denen einer einen Lungenstich davongetragen hatte, mußten in das Schöne- berger Krankenhaus gebracht werden. In der S e e st r a ß e wurde ein Stahlhelmer von unbekannten Tätern zu Boden ge- schlagen. Mit schweren Kopsverletzungen mußte er in das Virchow- Krankenhaus gebracht werden. Ein ähnlicher Fall ereignete sich am Bahnhof Schönhauser Allee , wo gleichsalls ein Stahlhelmer oerletzt wurde und in das Virchow-Kranken- haus gebracht werden mußte. Auch am Sonntag abend kam es an oerfchiedenen Stellen zu Anrollungen und kleinen Ausschreitungen. So entwickelte sich am Bahnhof Wedding zwischen Stahl- helmern, die ihre Rückfahrt antreten wollten, und Kommunisten eine Schlägerei. Der Polizei gelang es, die Ruhe nach kurzer Zeit wieder herzustellen. Neun Personen, die hierbei Kopfverletzungen davongetragen hatten, mußten zur nächsten Rettungsstelle gebracht werden, wo ihnen Notverbände angelegt wurden. In der Gleditschstraße wurden mehrere Stahlhelmer von Kommu- nisten angegriffen. Drei erlitten erhebliche Verletzungen und mußten zur Rettungsstelle geschafft werden. Zwei von ihnen konnten nach ärztlicher Behandlung wieder entlassen werden, während der dritte mit einem Bruststich in ein Krankenhaus übergeführt werden mußte. — Am Hermannplatz wurde ein mit vier Stahlhelmern be- fetztes Auto mit Steinen beworfen und die Insassen leicht verletzt. Verschiedentlich ist es in der Nähe der Stahlhelmquartiere und beim Abmarsch der Stahlhelmer nach den Bahnhöfen zu größeren?ln- sammlungen gekommen, so daß die Polizei, um ernste Zusammen- stöhe zu vermeiden, ganze Straßenzüge räumen muhte. Am Hermannplatz nahm die Menge eine sehr bedrohliche Haltung ein, so daß die Polizei diesen und die ganze Hasenheide räumen mußte. In der P u t b u s e r Straße im Norden Berlins , wo sich ebenfalls größere Ansammlungen gebildet hatten, schritt die Polizei ein und mußte, da sich mehrere Personen weigerten, den polizeilichen An- ordnungen zu folgen, vom Gummiknüppel Gebrauch machen. Mehrere Personen wurden hierbei leicht verletzt. Nach Anlegung von Notverbänden auf der nächsten Rettungsstelle konnten sie in ihre Wohnungen entlassen werden. Das Reichsbanner wird begrüßt. Ein bezeichnender Vorfall spielte sich im Norden Berlins ab. Als das Reichsbanner von seinem Alarmplatz abmarschiert«, bildete sich spontan ein D e m o n st r a t i o n s z u g, der überall den, stärksten Eindruck machte. Während bei sonstigen Umzügen an ge- wissen Ecken die Reichsbannerkameraden von kommunistischen An- hängern auf das schlimmste beschimpft wurden, sah man den Gesichtern diesmal nur ein betroffenes Staunen an. Dann ging es durch die für den Stahlhelm bestimmten Spaliere, unaufhörlich ertönten Freiheilrufe. Von der großen Reklame für die Rotfront- kämpfer war nichts zu spüren, die kommunistischen Leute waren sichtlich enttäuscht über das Versagen ihrer Rotfrontler, für das Reichsbanner und die Republik war der begeisterte Zug ein beispielloser Erfolg. Ein Märchen der„Raken Fahne-. Die.Flöte Fahne am Montag" bringt neben anderen Skandalmeldungen auch dieses Sensatiönchen: „Als der Polizeioberst a. D. LangevomReichsbanner gestern abend ein Hoch auf die Republik ausbrachte, wurde er von einer Kolonne Stahlhelmleute überfallen und aufs schlimmste mißhandelt. So deckten Zörgiebels Polizei- offiziere den feigen Stahlhelmterror!" An dieser Schauergeschichte ist kein wahres Wort! Potsdam ist beglückt. Als Abschluß der Frontsoldatentagung veranstaltete der Stahl- Helm am heutigen Vormittag«inen Marsch nach Potsdam , an dem etwa 6066 bis 8666 auswärtige Angehörige aus allen Gauen des Reiches teilnahmen. In einer Begrüßungsansprache erklärte der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam Rauscher: Es sei gesagt worden, die Etahlhelmleute legten kein Gewicht auf offizielle Bc- grüßungen. Er aber, der Oberbürgermeister von Potsdam , l e g e Gewicht darauf, den Stahlhelm als liebe, hochwillkommene Gäste zu begrüßen. Oberbürgermeister Rauscher betont« dann weiter, daß die Stadt beschlossen habe, 5666 Mark zur Verpflegung und Be- wirtung des Stahlhelms zur Verfügung zu stellen.
Einbrecher in Serlin N. Zwei Frauen um ihre ganze Habe bestohleu. Am hellen Tage wurden gestern zwei Frauen im Norden der Stadt von Einbrechern schwer heimgesucht. Eine Kontoristin, die in der W ö h l e r t st r a ß e für sich allein wohnt, stand im Be- griffe, sich zu verheiraten. Aus ihren Ersparnissen und durch persönliche Arbeit hatte sie es zu einer hübschen Ausstattung gebracht. Wäsche, Kleidungsstücke und andere Sachen bewahrte sie einstweilen in einem großen Reisekofser in ihrer Wohnung auf. Am Sonnabend ging sie wie gewöhnlich um 8 Uhr nach ihrer Arbeitsstelle und schloß ab. Als sie um 2 Uhr nachmittags zurückkehrte, erlebte sie eine schmerzliche Ueberraschung. Ihr Zimmer und der R e i s e k o s f e r waren erbrochen, die ganze Ausstattung war gestohlen. Niemand im Hause hatte von dem Einbrecher etwas wahrgenommen. Noch schlimmer erging es nachmittags der alten Witwe eines Apothekers in der Artillerie st raße. Diese hatte aus ihrer guten Zeit noch für 4666 M. Wert- Und Schmucksachen und Silberzeug gerettet. Der Schatz war die letzte Sicherheit für die a l t e n T a g e.. Die Frau verließ um S Uhr nachmittags ihr« Wohnung, um eine Verwandte zu besuchen. Als sie um 7 Uhr heimkam, fand sie die Tür mit einem Dietrich geöffnet und die Behältnisse mit einem Stemmeisen erbrochen. Der ganz« Schatz war verschwunden, darunter die goldene Uhr des verstorbenen Mannes, die H. H. gezeichnet ist, eine goldene Damenuhr mit dem Zeichen H. H.. ein silbernes Schreibzeug mit dem Zeichen G. H., zwei große silberne Leuchter mit dem Zeichen H. C. H., Eßbestecks u. a. m. Mitteilungen zur Aufklärung an Kriminalkommissar Dr. Anuschat im Polizeipräsidium.
Unerwünschte Ausländer. Auf der Rennbahn in Karlshorst beobachtet« die Krimi- nalpolizei gestern drei elegante Herren, die sich den Beamten durch ihr Benehmen verdächtig machten. Es schien ihnen aber nichts zu gelingen: sie machten einen ziemlich verdrießlichen und enttäuschten Eindruck. Plötzlich sahen die Beamten, wie einer der Verdächtigen einen älteren Herrn anrempelte, ihn umfaßte, um ihn vor dem Hin- fallen zu schützen und sich dann entschuldigte und empsahl. Nun folgten die Beackiten dem Herrn, der sich wieder zu den anderen begab und mit ihnen eilig den Platz verließ, und nahmen alle drei fest. Die drei taten sehr erstaunt und wollten von einem Diebstahl natürlich nichts wissen. Auf der Rennbahnwache aber fand man bei dem, der nach einem alten Trick den Herrn angerempelt und durch Umarmung gestützt hatte,«ine Brieftasche mit 56 Mark und Papieren auf den Namen eines Einwohners von Berlin-Wilmersdorf . Jetzt war der Verdacht zur Gewißheit geworden. Der Herr aus Wilmersdorf konnte heute früh auch ermittelt werden, und es ergab sich, daß er der Angerempelte war. Die drei Diebe wurden von dem Sondevdezernat festgestellt als ein 32 Jahre alt«r„Kaufmann" D r a t w a aus L o d c z, ein 18 Jahre alter John George aus Bukarest und ein Schneider W e n g l i n f k i aus R a d o m s k. Dratwa war der Rempler, Wenglinski hatte ihn gedeckt und George den Aufpasser gespielt. Di« drei, die sich auch in Oesterreich , Frank- reich und Belgien betätigt haben, wurden von Köln und Leipzig her unter dem Verdacht des v-Zug-Diebstahls bereits verfolgt. Siebes Schüsse auf zwei Borortzüge. Der gefährliche Unfug, auf fahrende Eisenbahnzüge zu schießen, ist gestern abend in einem bisher noch nicht dagewesenen Umfang verübt worden. Als der Vorortzug 1526 von Gr'ünau nach Berlin fuhr, fielen auf Treptower Gebiet in der Nähe der Eichbufch-Allee kurz hintereinander f ü n f S ch ü f s e, die ohne Zweifel ihm galten. Eine Kugel traf, wie ein Einschlag bei der Untersuchung zeigte, die Lokomotive: die anderen gingen fehl. Verletzt wurde niemand. Sofort aufgenommene polizeiliche Ermitt- lungen hatten keinen Erfolg.— Auf den Vorortzug 4665, der um 7 Uhr von Grunewald nach Grünau fuhr, wurden in der Näh« von Witzleben aus dem Laubengelände heraus zwei Schüsse abgegeben, die beide nicht trafen. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei hatten auch hier keinen Erfolg. Freier Eintritt in den Schneepalast. Im Hinblick darauf, daß an den Wochentagen der Besuch der Ausstellung durch die Werktätigen wegen der Geschäft-schlußzeiten erst am späten Nachmittag und Abend möglich ist, hcst sich die Ausstellungsleitung entschlossen, nicht nur, wie bisher tagsüber, sondern generell auch für die abendlichen Vorführungen vom heutigen Sonnabend ab allen Besuchern freien E i n t r i t t in die Attraktion der Ausstellung, den„Berliner Schnecpalast" zu gewähren. Der freie Ausenthalt für Ausftellungs- besucher im Schneepalast sst über den abendlichen Ausftellungs- schluß(16 Uhr) hinaus bis zur Polizeistunde gestattet.
Der DDG. beim Berliner Magistrat. Aus Anlaß der 17. Haupt- Versammlung des Vereins Deutscher Gießereisachleute empfingen die städtischen Körperschaften den Verein am Sonnabend abend im Rat- haus. Oberbürgermeister Dr. B ö ß begrüßte die Gäste im Namen der Stadt Berlin und gab in knappen Worten ein sehr interessantes Bild von der Entwicklung des Gießereibetriebes in Berlin . Er hob u. a. besonders hervor, wie sehr die Stadt Berlin seit der Errichtung der ersten staatlichen Gießerei im Jahre 1861 an dem Ausblühen dieses Gewerbes Anteil habe. Es gibt heute in Berlin 132 Gießereibetriebe mit etwa 1 8 666 Arbeitern, die ungefähr ein Viertel der gesamten in den Gießereibetrieben Tätigen ausmachten. Der Vortrog wurde sehr beifällig ausgenommen. Ein Aulogaragenbrand in der Koiser-Wilhelm-Straße in Niederschönhausen beschäftigt« gestern die Feuerwehr mehrere Stunden. Dem Brand fielen drei wertvolle Fahrzeuge zum Opfer. Der vundesfußballmeister in Berlin . Das für heute abend an- gekündigte Spiel des Bundesmeisters, des Dresdener Sportvereins, gegen Sldler 68 beginnt um Uhr und nicht, wie irrtümlich ge- meldet, um 5 Uhr.
Der Zlug über öen Ozean. Das Schicksal der beiden Flieger ungetvist. 3n B« u r g e l bei Paris sind am Sonntag früh um 5 Uhr die beiden Flieger 31 u n g e s s e r und Coli zum Flug über den Ozean nach New Park aufgestiegen. Paris , 9. Mai. (WTB.) Als die beiden französischen Flieger Hauptmann Charles Nungesfer und Francois Coli gestern früh zum Fluge Paris— New Pork starteten, ging gerade über Paris ein schweres Gewitter nieder. Tausende von Personen, dar- unter viele hohe Militärs und Parlamentarier, wohnten dem Ab- fluge bei. Nach einer aus Cherbourg eingegangenen Meldung hat man dort die beiden Flieger, die anscheinend durch starken Wind von der Fahrtrichtung abgetrieben wurden, gesehen. Sämtliche Funk- apparate an Bord scheinen, da man keine direkte Verbindung mit den Fliegern herstellen konnte, infolge des Sturmwetters Störungen erlitten zu haben. Nach Meldungen aus Cherbourg hat die fron - zöfischc Marine Vorsichtsmaßregeln getroffen und zehn Wasser- flugzeuge zu Erkundungsflügen ausgesandt, von denen jedoch keines den Apparat Nungeffers sichten tonnte. Poris, 9. Mai. (TU.) Genaue Nachrichten über den Ozeanflug der beiden französischen Flieger Nungesfer und Coli fehlen, seitdem tie Flieger den Atlantischen Ozean erreicht haben. Die Margenpress« zeigt sich über das Ausbleiben van Mel- düngen beunruhigt, um so mehr, als«ine Mitteilung der Nadiostation dcs New Porker Flughafens wissen will, daß das Flug- zeug Nungessers auf dem Atlantischen Ozean nieder- segasge»{ä. S« Eherbourger Bericht«iederu« erklärt, die
Flieger hätten 266 Meilen von der Küste entfernt aus dem Meere niedergehen müssen und seien von einem Dampfer aufgenommen worden. Poris, 9. Mai. (WTB.) lieber das Schicksal der beiden Flieger Nungesser und Coli herrscht völlige Ungewißheit. Es liegt eine un- kontrollierbare Nachricht aus New Pork vor, nach der eine Radio- station auf Long Island einen Funkspruch aufgefangen habe, wonach das Flugzeug Nungessers im Ältantifchen Ozean nieder- gegangen sei._
Schwerer Zlugzeugunfall in Sreslau. Ter Begleiter tot, der Führer schwer verletzt. Breslau , 9. Mai. (TU.) Bei einem Probeflug auf dem Gan- dauer Flugplatz verunglückt« heute vormittag das Sportflugzeug 1). 449. Der Flugzeugführer v. Flotow mußte sich in 86 Meter Höhe anscheinend vorzeitig zu einer Landm�z entschließen, die recht hart war, so daß die Maschine fast zerschellte. Der Führer erlitt neben verschiedenen schweren äußeren Verletzuiige-u einen schweren Bruch der Schädelbasis, während fein � Begleiter, sein etwa 36 Jahre alter Vetter Frhr. v. Richthofen - Schickerwitz, sofort tot war. Man hofft, v. Flotow am Leben erhallen zu können.
Grauenhafter Selbstmord einer Studentin. Kallowiß, 9. Mai. (WTB.) Aus Verzweiflung darüber, daß sie infolge Geldmangels ihr Studium nicht fortsetzen konnte, be- ging die 26jährige Tochter eines Dorfschullehrers in Brzoskow bei Sedlez dadurch Selbstmord, daß sie in ihrem Zimmer auf einem Strahsack eine,, Scheiterhaufen aus Büchern, Papier und Stühlen errichtete, ihn mit Petroleum begoß und darauf in Brand setzte. Sie setzte sich aus die Stühle und konnte nur mit schweren Brandwunden ins Krankenhaus übergeführt worden, wo fie kurz darmif starbt
Tornado in den Bereinigten Staaten. New Park. 9. Mai. , Hutchison in Kansas wurde von einem starken Tornado heimgesucht Elf Personen wurden getötet, über 166 verletzt und zahlreiche Gebäude zerstört oder beschädigt. Di« Sitzung de» 12. kreise» Sieglitz findet beule Montag, abends 8 Uhr, bei Schcllhaale, Ahornstratze, statt.— Die Funitionärsitzung der 2 6. Abteilung findet heute Montag, abends 7'/, Uhr, bei Pasc, Koloniestraße IS. statt, die der 4 7. Abteilung beute. abendS 7V, Uhr, bei Krause, Mariannenplatz 22 und die der 9 3. Abteilung Britz- Buckow heute Montag, abends 7 llhr, im Ratbaus. Chaussecstraßc 48. Sinalco<dic echte Billirause) wird aus naturreinen Aromen edelster l?riichte, reinsten Fruchtsäuren und bestem tzuetcr hergestellt, ist daher ein nähr» Haftes, erfrischendes und sehr bekömmliches Metränk. dessen Vorzüge gerade in der jetzigen Iabreszeit dem Wanderer, Sportler und nicht zuletzt dem gehetzten Großstadtmcnschc» zugute kommen.
Sport. Rennen zu Karlshorst , am Sonntag, dem S. Alai. 1. R e n n e n. l. Lese lBiSmark), 2. Otavi, 3. Argonaut. Toto: 18: 16, Platz: 16, 16, 16:16. Ferner liefen: Filanda, Manetta, Motte. Griff. 2. Rennen. 1. Falter(». Boecke), 2. Sandhale, 3. Florfina. Toto: 42:16. Platz: 12, 11:16 Ferner liefen: Herzog, Myron. 3. Nennen. 1. Neuland kW. Schm dt). 2. Immer Vorwärts, 3. Wolkcnlihieber. Toto: 41:16. Platz: 15, 18, 15:16. Ferner liefen: Pikfieben, Alarid. Balldame, Laokoon . 4. Rennen. 1. Niederwald kAckermann), 2. Pernaß, 3. Wetierhepc. Toto: 52:16. Platz: 15, 14, 17:16. Ferner liefen: Daubenlon, Dada 11, The Moki, Jrkursk. 5. Rennen. 1. Florestan(Lt. Iah), 2. Labrador, 3. Caro- Bube. Toto: 91:16. Platz; 26,17.14:16. Ferner liefen: Vezna, Traunegg, Grand Mouffenx, Morgenpracht. Oullon, Credo. 6. Renne n. 1. Fritz Fromm kHauser). 2. Pommer. 3. Reffende Frucht. Toto: 15: 16. Platz: 12, lg: 16. ilcrncr liefen:.Kainciial II, Tolila, Tullius. 7. Rennen.' 1. Rache«zickermann). 2. Namen. 3. Glücksstunde. Toto:«8: 16. 25. 31, 58:16. Ferner liefen: Wüvia, Lrplid, Ria Bertha Valuta. Antw. First Fruit, Spiritist, Harzreijc.