gab dem Barteltag Schwung und Begeisterung, freudige Kampfftimmung. Die Delegierten waren aus erfolgreichem, die Massen des deutschen Proletariats aufrüttelndem Kampfe gegen die deutschen Regierungsparteien gekommen sie freuten sich der neuen Kämpfe, die sie bereits in Gemeinschaft mit den tschechischen Genossen führen zu können hoffen.
Die Sozialdemokratische Partei ist die stärkste deutsche Partei in der Tschechoslowakei , trotz der Wahlniederlage von 1925. Ihre Reihen sind, seit der Volksgemeinschaftsschwindel der Deutschbürgerlichen durch ihre aktivistische Bürgerblockpolitik enthüllt ist, mesentlich gestärkt worden. Sie würden rasch, sehr rasch anwachsen, wenn die Verständigung mit den tschechischen Sozialdemokraten gelänge und beide sozialdemokratische Parteien würden bald eine unüberwindliche Macht werden. Das wäre, mie Dr. Czech auf dem Parteitage sagte, das köstlichste Geschenk, das die Arbeiter der Tschecho. slowakei der Internationale bringen fönnen.
Der Koalitionswirrwar.
Eine erbauliche Predigt.
Die Nationalliberale Correspondenz", der Pressedienst der Deutschen Volkspartei " fetzt sich heute wieder mit den Deutschnationalen auseinander wegen der schönen Egiratouren, die sich die neuen Roalitionsbrüder in ihren Reden und ihrer Presse leisten. Natürlich ist das Gerede von den linksstehenden Zeitungen über einen Roalitionswirrwarr nicht begründet. Trozdem muß die erwähnte Korrespondenz zugeben, daß die Deutschnationalen alles mögliche tun, um die deutsche Außenpolitik und ihren Leiter Stresemann von den bisher beschrittenen und in den ,, Richtlinien" des Rechtsblocks durch für die Zukunft festgelegten Wegen abzudrängen. Besonders ärgerlich ist der Volkspartei die persönliche Heze gewisser Rechtskreise gegen Stresemann . Die Predigt tommt zu dem Schluß, daß man durch Koalitions arbeit das Gerede von dem Wirrwarr zum Schweigen bringen müßte und sagt wörtlich:
Das Einschwenken in die Bahnen der Regierungspolitit ist den deutschnationalen Organisationen im Lande zweifellos nicht leicht geworden. Wir haben durchaus Verständnis dafür, daß ihnen eine Uebergangszeit für diese Anpassung an die neuen Verhältnisse gelaffen werden mußte. Diese Zeit dürfte aber nun vorüber sein. Für eine deutschnationale Propaganda, die die Dinge so hinstellt, als ob alles Gute, mas die Koalition im Reiche zu Wege bringt, einziges Verdienst der Deutschnationalen sei, während alles, was nicht erreicht oder durchgesetzt werden kann, auf das Schuldtonto der anderen Parteien zu buchen sei, in außenpolitischer Hinsicht, z. B. auf das Konto Stresemann , für eine solche Propaganda ist die 3eit endgültig vorüber, wenn nicht die Deutschnationale Boltspartei das Gerede der Linken vom Koalitionswirrwarr" fördern will. Wir
nehmen an, daß dies nicht der Fall ist, daß im Gegenteil der Reichs tagsfraktion der Deutschnationalen Volkspartei die Fortsetzung einer gedeihlichen Koalitionsarbeit wichtiger ist. Darauf muß sich dann aber auch die deutschnationale Propaganda nach außen einstellen. Das klingt mehr deutlich als schön. Wir fürchten nur, daß die Deutschnationalen sich durch derlei Predigten nicht von der großen Aufgabe abbringen lassen werden, um deren willen sie in die Regierung gegangen find: von der Er ringung der politischen Macht für die äußerste Reaktion. Da sie diese nicht auf Rosten der Arbeiterparteien, sondern nur der ihrer bürgerlichen Nachbarparteien erwarten fönnen, werden wohl die Klagen der Bolksparteiler, die sich dabei auf die Füße getreten fühlen, nicht allzu schnell verstummen. Aber die Volkspartei hat es ja nicht besser gewollt und darf sich nun nicht darüber wundern, wenn links von ihr über den Krach im Koalitionslager die reinste Freude herrscht.
Ich bin ficher nicht zärtlich veranlagt!" sagte der Hilfsarbeiter in dem Schrottlager, für das wir gelegentlich Kessel und Maschinen abmontierten. Ich war vier Jahre lang Soldat. 3ulegt war ich ein Jahr lang arbeitslos in Duisburg . Da kriegte ich einen Besten in der Eisenhütte an der Schrottschere. Junge, dat war ein Bieft: die dicksten Profile von Stahlschienen knappte sie mit ihrem Maul, als wenn ich einen Briem Rautabad abbeiße. Das Inallte wie Kanonenschüsse, wenn wir ihr Träger N. P. 30 ins Maul steckten. Da steh' ich schon acht Lage dran, die Arbeit gefällt mir zwar nicht, aber ich war froh, daß ich aus der Hungerleiderei heraus war, ich und meine vier Kinder. Ich verdien' auch ganz schön dabei, und doch hat so ein Rozjung es fertig gebracht, mich da hinaus zu efeln, trotzdem ich nicht zärtlich veranlagt bin. Dent dir, da erzählt mir der Bursch, wie ich an der Schere steh und mein Werk tu: Der Mann, der vor dir daran gestanden hat, der machte sich nicht so viel Arbeit mit dem Scheren, wie du, der machte das alles ganz mechanisch, so gewohnt war er das. Mit geschlossenen Augen griff der so gewohnt die Hebel auf wie du mit den offenen Augen; der machte sich nicht müd. Der konnte eine ganze Nacht gefofffen hoben, dann schlief er bei der Arbeit aus. Mechanisch machte er das, ganz mechanisch!"
,, Und warum macht er das heute nicht mehr mechanisch, ganz mechanisch?" frug ich Esel da den Burschen.
,, Ja, da duselte er wieder mal so herum, da war er aber ganz nüchtern, und läßt ohne abzustellen laufen, wie immer; da meint er, eine Haltschraube wäre abgebrochen. Ganz mechanisch steckt er den Kopf unter die Messer, er weiß ja, wieviel Gefunden das oben bleibt, und reißt und tommt nicht los und das Messer fenkt sich langsam und schneidet ihm den Kopf ab. Wie der Kopf ihm nun nicht mehr hindert, da steht er wieder aus der Rückenbeuge auf, ganz langfam richtet er sich hoch, wie er es gewohnt war von so langen Jahren her, stellt zuerst den Schalthebel ab, dann den Motorhebel und schaltet auch noch das Licht aus, gerade als wenn er Feierabend hätte. Erst dann fiel er um. Siehst du, so mechanisch kann man Arbeit machen
da bleibt er mit dem Rockfragen in einem Span hängen. Er ruckt
Ternen!"
Daß ich dem Burschen eine Ohrfeige gab, daß er in die Klamotten rollte, das mar nicht schlimm, aber daß ich es nicht fertig brachte, auf demselben Fleck länger stehen zu bleiben, biefelben Hebel zu be rühren, diefelben Bewegungen zu machen wie der Mann mit dem abgeschnittenen Kopf, das hätte ich nicht gedacht. Ich melde mich ein paar Tage später frant, ich gehe wieder hin und versuche wieder zu arbeiten, aber immer fühle ich mich als der Kamerab, der all die Jahre vor mir hier gestanden hat. Und ich sehe immer meinen bollen Kopf den Weg aller Schrottstüde fallen. Und wenn ich es
Warum war er nicht in Berlin ?
Führer des Stahlhelms einige Tage vor ihrer Demonstration Der Reichspräsident v. Hindenburg hat zwar die empfangen, am Tage der Kundgebung selbst aber ebenso wie die deutschnationalen Minister Berlin den Rücken gekehrt. Damit hat er es, wie zu erwarten war, feinem recht gemacht. Während man auf der Linken über den Empfang einer Gesellschaft, deren Verfassungsfeindlichkeit faum bestritten werden fann, unruhig wurde, hat die Entfernung von Berlin am Demonstrationstage in den Reihen des Stahlhelms ein hörbares Knarren zur Folge gehabt. In der deutschnationalen Breffe, die schon aus Gründen der Futterkrippe" auf ein gutes Verhältnis zum Reichspräsidenten den größten Wert legt, ist allerdings nichts davon zu merken. Die getränkte Stahlhelmführerschaft muß daher ihre Zuflucht zur völkischen Bresse nehmen. Dorf veröffentlicht der Oberst a. D. Graf Bernstorff einen offenen Brief an den Reichspräsidenten , in dem es heißt:
War es unbedingt notwendig, gerade an diesem Tage von Berlin fern zu sein, zog Sie, Herr Feldmarschall, nicht Ihr treues Soldatenherz zu Ihren alten Kameraden? Baren Sie nicht verpflichtet, die Machenschaften Ihrer Umgebung, die gerade an diesem Tage den Besuch in Oldenburg veranlaßte, mit einem an diesem Tage den Besuch in Oldenburg veranlaßte, mit einem Federstrich zu beseitigen und zu sagen, ich will als einstiger. Führer meine alten Rameraden wiedersehen und ihnen fagen, baß ich mit dem Herzen bei ihnen bin, wenn mich auch meine jebige Pflicht abhält, in ihren Reihen zu stehen?
Diese Frage wird, wie es in dem Brief heißt ,,, in aller Ehrfurcht und Ergebenheit" aufgeworfen. Aber wie hinter den Kulissen geschimpft wird, kann man sich danach ungefähr vorstellen.
„ Reinopp".
Wie es in der KPD . Wasserkante aussieht.
Im Bezirk Wassertante der KPD. gärt es gewaltig. Eine Reihe von befannten Kommunisten sind ausgeschlossen worden, ohne daß der Bezirk zur Ruhe gekommen wäre. Uns geht das folgende Schreiben zu, das tief blicken läßt: KPD . Wasserfante Reinopp.
Hamburg , den 5. Mai 1927. An sämtliche Stadtteile, Ortsgruppen, Zellen I und Gewerkschaftsfunktionäre! Genossen! Ein Notschrei geht durch die Reihen unserer Partei, und keiner fann sich des Eindrucks erwehren, daß wir durch Verrat aufgerieben und vor aller Welt blamiert werden. Was ist aus unserer Partei geworden, seitdem die Thälmann, Brandler, Stöcker und Maddalena usw. die Führung in Händen haben? Die Partei zerfällt, fein Mensch nimmt uns mehr ernst, und stinken Die Partei zerfällt, fein Mensch nimmt uns mehr ernst, und stinken tut es an allen Ecken und Enden. Man fann feinem Funktionär mehr trauen, weil man nicht weiß, ob er nicht ein bezahlter Spizel ist. Thälmann gilt heute allgemein als einer, dem man nich mehr über den Weg trauen kann. Er hält sich die letzte Zeit viel in Hamburg auf, vielleicht ist er schon geschaßt. Wir haben uns jetzt in der Partei zu einer Reinigungs opposition( Reino pp) zusammengeschlossen und wollen alle und alles beseitigen, was unserer Partei schadet. Darum schicken wir Dir noch das beiliegende Flugblatt, damit Du siehst, wie es in Wirklichkeit bei uns ist. Berteile es in Deinem Betrieb, damit die Genossen aufgeklärt werden.
mit fomm. Gruß! Reinigungsoppofition in der KPD . Waffertante.
"
Das in diesem Schreiben erwähnte Flugblatt spricht von einem Rorruptionsstandal in der Bezirksleitung Wassertante und der Verlagsgenossenschaft Graphische In dustrie" Hamburg , bei dem die Kommunistische Partei und Genossenschaft um mehr als 100 000 mt. bestohlen worden sein sollen, es behauptet, daß Thälmann aber von der
fertig brachte, am Tag einmal nicht so viel daran zu denken, dann träumte ich des Nachts davon, dann war ich am Morgen müder als am Abend. Bierzehn Pfund Gewicht habe ich abgenommen in zehn Tagen, da schlug ich in den Sad und hätte um alles in der Welt nicht mehr auf dem Bau gearbeitet. Meinst du, der Herr auf dem Bureau hätte das verstanden, bei dem ich mich wieder arbeitslos meldete? Jawoll! Böswilliges Verlassen der angewiesenen Arbeit! Ich bin nicht zärtlich veranlagt, jetzt liege ich vier Stunden am Tag auf der Bahn, aber lieber will ich zu Fuß traben und meine Ruhe haben, als mich immer mit einem abgeschnittenen Kopf zu fühlen und in Duisburg bei meinem Weib zu wohnen."
Kammerspiele:„ Das Land der Treue" von Siegfried Trebiffch. Eine Plauderei damit der Stil richtig charakterisiert wird: ein Geschmuse über zwei verheiratete Leute, die die Ehe nicht vertragen. Darum versucht sich Gregor bei Bera, der dritten Dame, der Dritten im Bunde, die gerade von Agathe, der Legitimen, porträtiert wird. Agathe läßt in der Karnevalsnacht ihre finnlich- zitternde Hand so= lange in der Hand des Faschingsfiguranten, daß Gregor schon das Allerschlimmste glaubt. Kurz nachdem Agathe von ihrem jezt erfolgenden Nervenfieber geheilt ist, und nachdem Gregor den Revolver, den er schon aus dem Schreibtisch gezogen hatte, frog eines verzweifelten Monologes nicht abgeknallt hat. Es ist alles so durch fichtig, so dumm, so verschmockte Literatur, daß man gar nicht zu diskutieren braucht, weder theatralisch noch psychologisch. Es spielten etwas sommerlich, aber auch von dem geistreichen Dichter gelähmt, Paul Otto , Maria Fein , Julius Falkenstein, Cäcilie Loosfy und Theodor Loo5. M. H.
Alt- Berlin" im Theater in der Klosterstraße. Müssen sich die Vorgänge, die Herr Heinrich Lee schildert, notwendig in Berlin vollziehen? Eine große Weiße, Andeutung von Dialektbildung und Erwähnung befannter Berliner Dertlichkeiten um den Spittelmart: herum schaffen eine Ahnung von Milieufchilderung; doch die Menschen fönnten ebenso gut in Bacherach oder in Elbing ein harmloses Dafein führen. 3ft denn das alte Berlin unbedingt notwendig, um dem Buschauer verständlich zu machen, daß sich eine wohlbegüterte Konbitorwitme in einen abgefungenen Tenor verliebt, thn heiratet und ihn dazu noch durch alle Fährlichkeiten der Großstadt hingebend bis Und außerdem ist dieser sogenannie zur Bahre betreuen wird? Schwant so arm an Wizen, an Situationsfomit, dem Verfasser fällt beim besten Willen nichts mehr ein, daß man über vier Afte hinweg barüber nachdenkt, warum Herr Lee ausgerechnet den Beruf eines Bühnenautors wählte. Regie und Darstellung tun ihr Bestes, um den Buschauer definitiv im unflaren darüber zu lassen, welche Zeit hier eigentlich Gestalt gewinnen soll. Neben Krinolinen werden Telephon und elettrische Straßenbahn erwähnt. Sämtliche Finger machen und elektrische Straßenbahn erwähnt. Ueberstunden, um bas alles auseinander zu halten. Ruri Keller. Nebri spielt den verfrachten Tenor, er weiß mit der Rolle nicht viel anzufangen, aber dann singt er ein Lied, das mit Hildachschem Del gesalbt ist, mit einer erstaunlich parodistischen Begabung. Ein echter Knobeltenor steht auf den Brettern, ein Chansonnier, der mit wütender Hingabe in Blaublümchenfitsch macht. Marie Borchardt
I Barieimitgliedschaft in Schiffbef München- Gladbach, Düffel. dorf, Hagen , Neuß , Hannover , Frankfurt , Berlin- Lichtenberg , Dortmund , Rostod, Hamburg - Barmbef, Altona und noch pielen anderen Orten als Parteischädling gebrandmarkt Bei dieser inneren Einigkeit predigen die Kommunisten die Parole Einheitsfront!
worden sei.
Kommunistische Immunität aufgehoben. Starke Mehrheit in der französischen Kammer tro fozialistischen Protestes.
Paris , 11. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) In der Kammer hat gestern der Justizminister Barthou die Aufhebung der parlamentarischen Immunität der kommunistischen Abgeordneten Doriot , Duclos, Marty und Clamamus beantragt. Ein ähnlicher Antrag gegen Cachin liegt bereits vor. In einer längeren Intervention protestiert der sozialistische Abgeordnete Uhry gegen diese Forderung mit dem Hinweis, daß es absolut unzuläffig sei, die parlamentarische Immunität eines Abge. ordneten aufzuheben, der nicht in der Kammer anwesend, wie dies im Falle Doriot sei, der in China weilt. Im Namen der sozialisti schen Partei forderte Uhry sämtliche Republikaner der Kammer auf, gegen diesen Regierungsantrag zu stimmen. Trotzdem wurde dieser fozialistische Antrag mit 364 gegen 151 Stimmen abgelehnt und der Antrag des Justizministers der zuständigen Kommission überwiesen, die ohne Zweifel fich für die Aufhebung der Immunität aussprechen wird. Die fommunistischen Abgeordneten werden wegen Aufreizung der Soldaten zum Ungehorsam und anti- französischer Propaganda, besonders in den Rolonien, verfolgt werden.( Die Immunitätsaufhebung, Strafverfolgung und eventuelle Verurteilung von Abgeordneten hat in Frankreich nur platonischen Charakter, solange der Abgeord nete sein Mandat ausübt. Sie erhält erst dann praktische Bedeutung, wenn der Abgeordnete nicht wiedergewählt wird. Red. d. 2.")
Braunschweigs Rechtskurs.
Aufhebung des Verbots einer republikfeindlichen Organisation.
Braunschweig , 11. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die braun. schweigische Stahlhelmregierung hat das Verbot der reaktionären völkischen Organisation Der brave Heyderich" aufgehoben. Das Verbot wurde im Juli 1922 von der Linksregierung ausge sprochen. Während in Preußen Widing und Olympia verboten werden, gibt die braunschweigische Rechtsblock regierung den verbissensten Feinden der Republit aufs neue Gelegenheit, ihre. Wühlarbeit zu verrichten.
Geheimer Justizrat Marimilian Kempner, einer der bekanntesten Vertreter der deutschen Industrie, ist heute morgen im Alter von 74 Jahren einem Herzschlag erlegen. Seine große Kenntnis des Aktienrechts und seine weitgehenden persönlichen Beziehungen machten ihn zu einem der gesuchtesten Aufsichtsräte. Er war auch Mitglied des Reichswirtschaftsrats und Vorsitzender des Reichstalirats. Politisch neigte er den Demokraten zu. In der großen Politit hatte er allerdings nur eine furze Gastrolle gegeben; er wurde nämlich bei der Reichstagsnachwahl im Jahre 1918 in Berlin als Kandidat der Fortschrittspartei gewählt, bald darauf ging jedoch der Reichstag infolge des Umsturzes ausein ander. Um jo intensiver war seine Tätigkeit in der Industrie, für die er auch als Sachverständiger bei deutschen und internationalen Wirtschaftsverhandlungen auftrat.
Das rote Affnang- Puchheim. In dem bekannten Eisenbahnfnotenpunkt, wo die Salzkammergutbahn von der Hauptstrecke Salzburg- Linz abzweigt, haben unsere Genossen die Gemeinderats mehrheit erobert und gegenüber dem Siegestag des 24. April noch erheblich Stimmen gewonnen.
Bei der bevorstehenden Präsidentenwahl für Masaryt zu stimmen, haben die Fraktionen der tschechischen Sozialdemokratie beschlossen.
ist eine derbe und vollsaftige Wirtin, die den Heldenkampf um den Berliner Dialeft siegreich besteht! Die anderen Darsteller bemühen F. S. fich redlich, um kerniges, handfestes Theater.
Oeffnet die Museen am Abend. Der fünftige Generaldirettor der staatlichen Museen sollte in sein Programm auch die Forderung aufnehmen, die Sammlungen am Abend offenzuhalten. Das Bei spiel Ameritas, wo alle großen Museen abends bei künstlichem Licht die Anlage von Lichtleitungen ohne jede Gefahr für die Sicherheit geöffnet sind und dann den stärksten Besuch haben, hat gezeigt, daß det Sammlungen ist. Bisher haben in Berlin nur die beiden Bibliotheken der Museen die Möglichkeit, auch bei elektrischem Licht benützt zu werden. Erst fürzlich hat die Berliner Handwerkskammer beschlossen, sich an die Kunstverwaltung zu wenden, damit die Museen auch an den Abenden der Wochentage geöffnet werden und die Ausbildung des Nachwuchses üben können. Erst die Oeffnung der Punstgewerblichen Sammlungen ihre erzieherische Wirkung auf die ermöglichen. Der Sonntag, an dem man früher die Museen zu beMuseen am Abend würde der arbeitenden Bevölkerung den Besuch fuchen pflegte, wird immer mehr Ausflugs- und Sporttag und kommt für einen Weg in die Stadt hinein zu den Museen immer weniger in Betracht.
Der Neubau eines mathematischen Instituts in Göttingen . Der seit zwei Jahrzehnten bestehende Plan, in Göttingen einen Neubau für das Mathematische Institut zu errichten, ließ sich bisher nicht. durchführen. Schon vor dem Kriege hat Herr Krupp- v. Bohlen für den Neubau eines Mathematischen Instituts ein Grundstück geschenkt. Nunmehr hat sich der International Education Board Instituts 350 000 Dollar zur Verfügung zu stellen, um so die Durch ( Rockefeller- Stiftung ) bereit erflärt, zum Bau eines Mathematischen führung der alten Pläne, die auf den berühmten Forscher Felix Klein zurüdgehen, zu ermöglichen. Die preußische Staatsregierung hat diese Stiftung mit Dant angenommen.
Die Festspiele in Delphi. Am zweiten Tage der Delphischen Festspiele wurde eine Ausstellung ländlicher griechischer Kunst besucht. Die Stände der verschiedenen griechischen Landesteile fanden die Bewunderung der Besucher. Am Nachmittag wurden Kampfspiele im antiken Stadion von Delphi in getreuer Nachahmung des antifen Vorbildes veranstaltet. Die Wettkämpfer brachten nadi oder in antifer Ausrüstung den antiken Fünffampf und andere alte Kampfspiele zur Ausführung und tanzten den alten Kriegstanz.
Die Volkszählung in Kanada ergab nach Feststellung des amtlichen statistischen Bureaus eine Bevölkernna non 9 389 300 Personen. Gegen 1921 int eine Zunahme von 600 000 zu verzeichnen.
Mary Wigmans Urbe ismethode. Sonntag, vormittags 11, Uhr wird Mary Wigman unter Beteiligung ibrer Gruppe in einer Matinee der Bollsbühne ( im Theater am Bülowplak) zeigen, wie sie unterrichtet und von den erften Uebungen zu vollendeten Tanzgeftaltunnen fortschreitet. Karten zu M. 1.30 an den Tießschen Theaterlassen Nchtmitglieder zahlen im Theater 50 Pia. nach. Jm Theater des Westers beginnt am 20. Mat die Son meispielzeit. zur Aufführung gelangt das Singspiel Heinrich Heines erste Liebe" von
Mels mit der Musik von Wilhelm Lindemann .
Gründung einer Mufitfachschule. Am 1. Oftober wird in Effen eine städtische Fachschule für Mufit, Bewegung und Eprache eröffnet werden, beren fünstlerische Zeitung in den Händen von Mar Fiedler und Rudolf Schulz- Dornburg liegen wird.