Die Sklaverei in der Landwirtschaft. Der Arbeitsvertrag" eines Domänenbetriebes.
Die in einem Teil der landwirtschaftlichen Betriebe, heute wieder ublichen Schandverträge fann der Verbandsvorstand des Deutschen Landarbeiterverbandes mit einem Vertrag tennzeichnen, der ihm aus dem Betriebe der Domäne Winzenburg bei Freden an der Leine zugegangen ist. In dem Vertrag sind folgende Bestimmungen enthalten:
Die Familie verpflichtet sich, mit sämtlichen Arbeitsfräften bis zu einer eventuellen Kündigung zur Arbeit zu fommen. Das unentschuldigte Fernbleiben eines Familienmitgliedes von der Arbeit berechtigt zur Kündigung der ganzen Familie, in diesem Falle muß die Wohnung geräumt werden. Die Kündigungsfrist beträgt beiderseits 14 Tage.
Die Entlohnung erfolgt nach den Sägen des Tarifs, es wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß der Tarif von beiden Seiten nicht anerkannt mind, fondern lediglich als Richtlinie für die zu zahlenden Löhne und Deputat gilt. Getreide wird in natura geliefert, bei einer eventuellen Kündigung jedoch das rückständige Getreide mit 7,30 m. pro 3entner, Kartoffeln mit 1,80 m., Stroh mit 1,10 m. bezahlt. Kartoffeln werden bis zum Herbst geliefert, im Frühjahr 1927 wird das Kartoffelland zum Auspflanzen zur Verfügung gestellt. Es werden also vom März 1927 ab Kartoffeln geliefert.
Der Arbeiter verpflichtet sich, mit seiner Familie feiner Ge mertschaft anzugehören. Das, Angehören einer Gemertschaft ist Kündigungsgrund.\
Der Umzug( Bahnfracht) wird von mir ausgelegt und in fleinen Raten bei den wöchentlichen Lohntagen abgezogen. Nach zweijähriger guter Führung werden die Kosten des Umzugs vergütet. Die Vergütung ist jedoch so zu verstehen, daß nach dieser Zeit mit einer weiteren mehrjährigen Dienstleistung zu rechnen ist."
Diese Bestimmungen sind in einem Bertrag" enthalten, der den Arbeitern in einem Domänenbetriebe, d. h. in einem Dom Staat perpachteten landwirtschaftlichen Be. triebe, vorgelegt wird. Besonderen Anlaß, sich mit dieser Tat: fache zu beschäftigen, hat das preußische Landwirtschaftsministerium. Das Ministerium hat sich zu entschließen, mit noch viel größerer Entschiedenheit als augenblicklich auf die fortschrittliche Gestaltung der Arbeitsverhältnisse zu dringen.
Soweit die Bestimmung in dem Arbeitsvertrag über die Nicht zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft in Frage fommt, liegt sogar ein Verstoß gegen die Reichsverfassung vor. Hier muß durchgegriffen werden.
Konflikt im Lederhandel.
Wie wir bereits am Donnerstag voriger Woche berichteten, hatten die Handelsarbeiter der Lederbranche eine Erhöhung ihrer Löhne um 10 Proz. gefordert, was aber von den Unternehmern glatt abgelehnt worden war. Der darauf angerufene Schlichtungsausschuß hatte sodann einen Schiedsspruch gefällt, der eine Lohnerhöhung von 7 bis 9 Proz. vorsah. Die Unternehmer lehnten aber auch diesen Schiedsspruch ab, worauf vom Verkehrsbund die Ver. bindlichkeitserflärung beantragt wurde, die der Schlichter jedoch nicht aussprach. Er war aber ernsthaft bemüht, die Unternehmer zu einem annehmbaren Zugeständnis zu bewegen. erflärten sich aber nur bereit, höchsten eine Mark Zulage pro Woche zu gewähren
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Zu dieser Situation nahmen gestern abend die Handelsarbeiter des Ledergroßhandels in den Residenzfestfälen Stellung. Der Branchenleiter, Genosse Sch ach t, gab noch einmal einen ausführ lichen Bericht über die Entwicklung der Lohnbewegung und br= tonte, daß der Gewerberat Körner als Vorsitzender des Schlich tungsausschusses mitgeteilt habe, daß er nochmals die Parteien zu einer Berhandlung laden werde. Von einzelnen Diskussionsrebnern murde befont, daß sich die Unternehmer bereit erklärt hätten, die Farderung der Arbeiter zu bewilligen. Es habe aber anscheinend megen der drohenden Konventionalstrafe feiner den Mut, den Anfang zu machen.
Nach eingehender Aussprache beschloß die Bersammlung, an die Unternehmer ein Ultimatum zu stellen, in dem spätestens bis Freitag dieser Woche nochmals Berhandlungen verlangt werden, zu beren Ergebnis die Handelsarbeiter dann endgültig Stellung nehmen werden, Die Stimmung der Versammlung ließ flar er fennen, daß der Streit unvermeidlich ist, wenn nicht die Unternehmer ihren bisherigen ablehnenden Standpunkt aufgeben und ihren Arbeitern weitgehender als bisher entgegentommen. Jedenfalls haben die Unternehmer jetzt das legte Wort.
Stukkateure und Reichstarif.
In der zu Montag abend von der Fachgruppe Stud- und Gipsbau des Baugewerksbundes nach dem Gewerkschaftshaus einberufenen Mitgliederversammlung berichtete Röppen über die Reichs tarifverhandlungen, die vor furzem in Leipzig waren. Das überraschendste bei den Berhandlungen war, daß der Stud gemertsbund, der noch bis vor kurzem erklärte, mit dem Arbeitgeberbund des Baugewerbes nichts zu tun haben zu wollen, den Organisationsvertretern eröffnete, daß er sich nunmehr dem Arbeitgeberbund als Unterverband angeschlossen habe und die Leitung der Tarifperhandlungen dem Vertreter des Arbeitgeberbundes übergebe. Es wurde nun die Frage aufgeworfen, ob unter Zugrundelegung des Reichstarifvertrages für das Baugemeibe oder des bei den Verhandlungen im Vorjahre zusammen gestellten Tarifentwurfes verhandelt werden solle. Die Unternehmer wollten als Grundlage den neuen Reichstarifvertrag für das Baugewerbe nehmen und diesem Bertrag nur die Sonderbestimmungen für Stuffateure, Buzer usw. anfügen.
Bon der Verhandlungskommission wurde darauf erklärt, daß man sich bei der Schaffung eines selbständigen Tarif vertrages für das Studgewerbe wohl an die Be stimmungen des Reichstarifvertrages anlehnen, nicht aber dessen Beftimmungen wörtlich übernehmen fönne. So müffe 3. B. ganz entschieben abgelehnt werden, daß die dehnbare Bestimmung über die Arbeitszeit übernommen werde, es muß vielmehr an der reinen 48- Stunden- Woche festgehalten werden, die für das Studkgewerbe schon in der Borkriegszeit in allen Großstädten bestand. Ebenso müßte es zulässig sein, daß bezirkliche oder örtliche Lohn- und Arbeitsverträge abgeschloffen werden, die den
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bezirtlichen und Brilichen Berhältniffen Rechnung tragen. Die Löhne müßien völlig unabhängig vom Maurerlohn geregelt werden. Als die Unternehmer darauf forderten, daß erst eine Lohnbewegung der Stuffateure in Karlsruhe durch das Eingreifen des Reichstarifvertrages weiter verhandelt werden solle, wurden die Baugewerfsbundes beigelegt und dann über die Schaffung des Verhandlungen ergebnislos abgebrochen, da diese Forderung von der Berhandlungsfommission abgelehnt wurde. Die Bersammelten ließen in der dem Bericht folgenden Disfuffion flar ertennen, daß sie über diesen Ausgang der Verhandlungen nicht sonderlich betrübt seien. In einigen einstimmig angenommenen Anträgen und Entschließungen brachten sie zum Ausdrud, daß fie einen Reichstarif wünschen, der gegen die jetzigen Regelungen einen Fortschritt bedeutet, daß sie es aber a b= lehnen, ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen durch einen Reichstarif verschlechtern zu lassen.
Wirtschaft
Die Rentabilität der Landwirtschaft.
Neue Beweise gegen irreführende Behauptungen. In der Georgine", dem Organ der Landwirtschafts. fammer Ostpreußens , wurde in diesen Tagen ein Aufsatz von Dr. Bageler über die Wirtschaftsergebnisse von 30 Beispielwirtschaften aus der Provinz Ostpreußen " abgedruckt. Der Auffayz bestätigt die schon bei vielen anderen Gelegenheiten gemachte Feststellung, daß gutgeleitete auch rentable landwirtschaftliche Betriebe sein werden.
Wir geben zunächst die Zahlen wieder, die über die durchschnittRöppen ging dann noch näher auf einige Mißstände auf den lichen Hektarerträge in den 30 Beispielwirtschaften geBauten ein. Trozdem noch etwa 500 erwerbslose Benannt werden. Daneben fügen wir zu Vergleichszwecken die amtrufsangehörige auf dem Arbeitsnachweis eingetragen sind, liche Schäzung hinzu. ftellen einige Firmen ohne Bermittlung des Nachweises nicht nur einzelne Arbeiter, sondern ganze Kolonnen ein. Die Fachgruppenleitung ist in allen Fällen, in denen sie von diesem tarifwidrigen Berhalten Kenntnis erhielt, dagegen eingeschritten und hat es überall durchgesezt, daß an Stelle dieser Arbeiter auf dem Arbeitsnachweis Eingetragene eingestellt wurden. Er ersuchte die Versammelten, in solchen Fällen stets sofort der Fachgruppenleitung Mitteilung zu machen, damit diesen Uebelständen im Interesse der oft schon lange Zeit Erwerbslosen ein Ende gemacht werden kann.
Die Unverantwortlichen.
Nach dem ,, Streif" der Notstandsarbeiter. Die KPD. hat feit Wochen von der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften verlangt, sie sollen einen Generalstreit zum Stahlhelmtag inszenieren. Die KPD. hat das verlangt, weil sie genau weiß, daß sie selbst unfähig ist, die Arbeitermassen zu mobilisieren. Sie vermag in Berlin außer ihren eingeschriebenen Mitgliedern bei Demonstrationen im besten Falle noch 20 000 mit läufer auf die Beine zu bringen. Mit solchen Maffen" tann man in einer Biermillionenstadt feinen Generalstreit versuchen. Außerdem fehlt es den Oberbonzen der APD. an der nötigen 3ivilcourage, um selbst die Verantwortung für ein immerhin nicht rifitoloses Unternehmen zu tragen.
Da die KPD. aber doch so tun mußte, als wäre sie imstande, mehr zu tun, als die Roten Fronttämpfer mit roten Fähnchen auszuftaffieren, ließ sie von ihren Strohpuppen einen sogenannten Streit der Motstandsarbeiter ausrufen, den die übrigen Arbeitslosen mit aller macht unterflügen sollten.
Nun ist es eine Gewissenlosigkeit fondergleichen von ben Bonzen der KPD. , die Notstandsarbeiter zu einer zum mindesten wirtungslosen Aktion aufzurufen, da diese Bonzen selbstverständlich genau wissen, daß nach den ministeriellen Bestimmungen diesen Arbeitern auf vier Wochen die Unterstügung ent 30gen wird. Im Interesse der Notstandsarbeiter wurde daher vom Landesarbeitsamt auf die Folgen einer eventuellen Arbeitsniederlegung aufmerksam gemacht.
Die Rote Fahne ", die in ihrer Sonntagsnummer nicht den Mut aufbrachte, den völligen Zusammenbruch des famosen Streits der Notstandsarbeiter einzugestehen, bringt in ihrer Dienstagnummer eine angebliche Zuschrift eines sezialdemokratischen" Notstandsarbeiters, in der gegen den Borwärts" und das Landesarbeitsamt die unsinnigften Borwürfe erhoben werden. Wir stellen fest, daß das Landesarbeitsamt wie der Magistrat der Stadt Berlin sich genau fo, wie es fommunistische Stadträte tun müßten, an die Vorschriften über die Bewilligung der Erwerbslosenunterstügung halten müssen. ir stellen weiter fest, daß dies den Bonzen in der KPD . be tannt war, daß sie aber trotzdem gewiffenlos genug gewesen find, die Noiftandsarbeiter in einen zwecklofen Streit hineinzuhegen.
Kaufmännische Lehr- und Anfängerftellen.
Durch die Stellenvermittlung der Ortsgruppe Groß- Berlin des 3d 2. find einige Lehr- und Anfängerſtellen für schulentlassene Jungen und Mädchen, die einen taufmännischen Beruf ausüben wollen, zu bejegen. Geeignete Bewerber werden gebeten, mit ihrem Schulentlaffungszeugnis sowie mit Schulheften und Beich nungen in der Stellenvermittlung des 3d A., Belle Alliance Str. 7-10 III vorzusprechen. Sprechstunden jeden Tag von 10 bis 1 Uhr, außerdem Montags und Freitags von 5 bis 7 Uhr nachmittags.
Vom englisch - russischen Einheitskomitee. Wer find die Gekauften?
( RED.) Das„ Mitteilungsblatt" der deutschen linken Rommunisten( Richtung Urbahns) veröffentlicht in seiner neuesten Nummer die Rede Sino wjews, die dieser in der Sitzung des Polit bureaus der KPDSU. im Sommer vorigen Jahres gehalten hat. Da hat sich Sinowjem über die englischen Gewerkschaftsführer, die dem englisch - russischen Einheitskomitee" angehören, wie folgt geäußert:
„ Einen Teil von ihnen haben wir getauft, in den Dienst ge= nommen. Ich war nicht dagegen.( Tomsti: Im Gegenteil, du sagtest, daß ich dies schlecht mache.) Nicht doch, das hast du gut gemacht. Ich bin nicht dagegen, daß wir, als proletarischer Staat, den Temps" kaufen, daß wir in dem oder anderem Maße in einzelnen Fällen einen sogenannten„ Arbeiter"-Führer aus den Trade Unions abfaufen, wenn es der Arbeiterklasse nüglich ist."
Die englischen Gewertschaftsführer im Einheitsfomitee" werden zu dieser Behauptung ihrer Moskauer Freunde wohl oder übel Stellung nehmen müssen. Die Moskauer hatten feinen ersichtlichen Grund in diesem Punkte die unwahrheit zu lagen. Und daß fie faufen, was fie für ihre Zwecke taufen fönnen, ist nicht zu bezweifeln. Ihr proletarischer" Moralbegriff deckt alles. Ist aber auch nur einer in diesem Einheitskomitee" getauft, dann dürfte die Rolle dieses Komitees ausgespielt sein.
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Der Streit bei der Firma Borchers u. Jürgens ist beendet.
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Kartoffeln
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Erträge je Heftar in Doppelzentner: Durchschnitt von 30 Beispielwirtschaften: Beigen Roggen Gerste Hafer 23,7 24,9 19,2 Amtliche Schäßungen 1925: Gerste Weizen Roggen Hafer Kartoffeln 18,3 15,9 16,7 126 125,5 Nach diesem Bild sind die in den 30 Beispielwirtschaften festgestellten durchschnittlichen Heftarerträge der amtlichen Schägung gegenüber höher: um 6,8 Doppelzentner bei Weizen, um 7,8 Doppelzeniner bei Roggen, um 8,2 Doppelzentner bei Gerste, um 6,6 Doppelzentner bei Hafer und um 29,9 Doppelzentner bei Kartoffeln. Nach den weiteren Angaben Dr. Vagelers hatten die Beispielwirtschaften eine durchschnittliche Einnahme von 232,50 M. Ihr steht eine Durchschnittsausgabe von 175,80 m. gegenüber. Dr. Vageler berechnet den Reingewinn unter Berücksichtigung der Abschreibungen für Wertverminderung der Gebäude und der Entnahme aus der Wirtschaft zu Privatzwecken des Besizers auf 68,20 m. pro Hektar oder 17,05 m. je morgen.
Aehnliche Feststellungen fonnten bekanntlich vor einiger Zeit auch bei den ostpreußischen Staatsdomänen und den von der Provinzialverwaltung Ostpreußens selbst bewirtschafteten Betrieben gemacht werden. Der Bericht über die Staatsdomänen befagt: Der Reinertrag beläuft sich auf 78 400 m. Ihm steht ein Reinverlust von 22 119 m. gegenüber, so daß sich ein Reinertrag von 56 281 m. oder rund 15 M. pro Heftar ergibt. Wenn man demgegenüber hören muß, daß die Landwirtschaftstammer Ostpreußens fürzlich für die ostpreußische Landwirtschaft ein Defizit von über 200 millionen Mark festgestellt hat, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als wenn hier fürchterlich übertrieben und bewußt die unwahrheit gesagt wurde.
Nach Berluften gute Dividenden. Die elektrotechnischen Werke der Dr. Paul Meyer A.-G. zu Berlin , die das Geschäftsjahr 1925 mit über 2 Millionen Mark Verlust und einer SchuldenIa ft von 4,4 Millionen abschlossen, waren zu Beginn des Borjahres zu einschneidenden Sanierungsmaßnahmen gezwungen, um das Unternehmen zu halten. Das Aktienkapital wurde Don 3,0 auf 0,5 Millionen Mart zusammengelegt und zur Beschaffung neuer Geldmittel wieder auf 3,5 Millionen erhöht. Neben dieser der Abdeckung zinfenfressender Bank- und Wechselschulden dienenden Kapitalbeschaffung erfolgte eine scharfe Umstellung der Betriebe und Produktionsmethoden, deren Ergebnis sich in den um fost 50 Proz. gejenften Handlungsunfoften plastisch ausdrückt. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird gegenüber den 2,2 Millionen Mark Vorjahrsverlusten ein Roh gewinn von 1,74 millionen Mark ausgewiesen, von dem nach Abzug der Generalfosten und Abschreibungen ein Reinge winn von 0,25 Millionen Mart verbleibt. Hiervon gelangen 6 Proz. Dividende zur Auszahlung. Die Belegschaften, die durch die Abbau- und Umstellungsmaßnahmen sehr hart betroffent wurden, haben allerdings ihren alten Stand lange noch nicht erreicht. Wenn auch im Laufe des Jahres etwa 200 Neueinstellungen erfolgten, fo beträgt die Gesamtzahl der Arbeiter- und Angestelltenschaft doch erst wieder 1200 gegen 1500 Mann vor der Umstellung des Unter
nehmens.
Um ein Drittel erhöhter Absatz bei der NAG. Nach Mitteilungen der Verwaltung ist die Nationale Auiomobilgesellschaft, Berlin ( AEG.- Siemens) qut beschäftigt. Der Absatz tonnte gegenüber dem Vorjahr um 30 Broz. gesteigert werden, und es war möglich, die Belegschaft zu verstärfen. Die Gesellschaft wird zusammen mit den Protos- Werfen einen neuen Lastwagen zum Preise von 11 700 m. herausbringen. Bezeichnend für die Geheimnisträmerei auch bei diesem Unternehmen ist die Verweigerung der Auskunft auf die Frage über die Produktionstätigkeit und die Anzahl der produzierten Wagen. Umsatzziffern wurden nicht gegeben, und zwar wurde dies damit motiviert, daß man wegen der amerikanischen Konkurrenz keine 3iffern nenne. Unsere Unternehmer haben in dieser Beziehung immer noch nicht gelernt, daß der Begriff„ Geschäftsgeheimnis" aus dem Wirtschaftslexikon rationell arbeitender Unternehmen verschwinden müßte.
Auch Orenstein u. Koppel verteilt Dividende. Nachdem die Drenstein u. Koppel- A.- G., Berlin , bisher auf ihr 36 Millionen betragendes Kapital seit drei Jahren ohne Dividende geblieben war, werden für 1926 auf 1,62 Millionen Mart Reingewinn( einschließlich Vortrag) jegt 4 Proz. Dividende verteilt. Der Hefeblock des Schultheiß- Konzerns. Die Wulf 2.-G. zu Werl in Westfalen hat zur Verschmelzung mit über einem Dugend Hefefabriten jegt ihr Attienkapital von 3,6 auf 16,6 Millionen endgültig erhöht und wird unter der neuen Firma Norddeutsche Hefeindustrie A. G. ihren Gig nach Berlin verlegen. Die Wulf- 2.- G. ist bekanntlich dem Schult heiß Ostwerfe Ronzern angegliedert.
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