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Keine neuen Autodroschken. Durchführung der Nummernsperre im Droschken gewerbe.

Der Polizeipräsident teilt mit:

Die bisherigen Maßnahmen, die zur Verhütung einer unwirt schaftlichen Vermehrung des Kraftdroschtenbestandes in Berlin   durch geführt worden sind, haben leider nicht ausgereicht, um die not mendige Gesundung des Droschtengewerbes herbeizuführen und nicht verhindert, daß sich der Kraftbroschtenbestand auch noch in den erften. vier Monaten dieses Jahres um etwa 700 auf 9200 Fahrzeuge ver­mehrt hat. Der Polizeipräsident hat sich daher entschlossen, seine bisherigen Bedenten grundfäßlich zurückzustellen und dem Berlangen der beteiligten Berbände nach Durchführung der Nummern­sperre verfuchsweise stattzugeben. Im Einverständnis mit den Verbänden find daher folgende Maßnahmen angeordnet worden: Bom 13. Mai ab werden weitere Kraftdroschten nicht mehr zum Droffenbetrieb zugelassen, auch wenn ihre Zulassung bereits beantragt ist. Ausnahmen werden nur in ganz bestimmten Fällen bewilligt und tommen nur dann in Frage, wenn für die einzustellende Droschte ein Preis vereinbart ist, der den sogenannten Nummernwert nicht berücksichtigt; menn ferner mindestens ein Drittel des Erwerbspreises aus eigenen Mitteln des Droschkenunternehmers bezahlt ist und dieser feine­Taufenden Verpflichtungen aus früheren Droschlenkäufen erfüllt hat. Jeder Nummernhandel bleibt verboten und wird mit allen Mitteln bekämpft werden. Insbesondere wird einem Droschten unternehmer, der sich in irgendeiner Weise am Nummernhandel oder ähnlichen Schiebungen beteiligt, die Ronzession wegen Unzuver­Täffigkeit entzogen werden. Während der Dauer der Nummernsperre tommt eine Tariferhöhung nicht in Frage.

Der Polizeipräsident hat sich vorbehalten, die Neuregelung jeder. zeit aufzuheben, falls ihm dies aus besonderen Gründen angebracht erscheint. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Maßnahmen bewähren werden.

Paßvergehen."

Wegen Paßvergebens hatte sich der Tapezierer zu verantworten. Der Angeflagte ist seit 1909 in Berlin   anfäffig. Er betrieb ein eigenes Geschäft, bis ihn die Wirtschaftskrise seiner Existenz beraubte. Er war Defterreicher von Geburt und machte bei der österreichischen   Armee den Weltkrieg mit. Nach Beendigung des Krieges fam T. wieder nach Berlin  . Er erhielt eine Auf­enthaltsbewilligung bis November 1925. In dieser Zeit fiel sein Heimatdorf an Rumänien  . Als der Angeklagte seinen Baß ver. längern lassen wollte, mußte er unzählige Wege machen, um über haupt wieder eine Staatszugehörigkeit, die des rumänischen Staates, zu erwerben. Da er nach der Einverleibung seines Heimatdorfes in Rumänien   noch nicht in den Personallisten seines Bezirtes geführt murde, mußte fein Antrag dem Staatsministerium vorgelegt werden. Inzwischen lief seine Aufenthaltsbewilligung für Deutschland   ab. Die Polizei gab sich zunächst mit den Bersicherungen, daß er fein Mittel unversucht laffen würde, um die Beschaffung des Passes zu beschleunigen, zufrieden. Als sich die Baßbesorgung jahrelang in die Länge zog, wurde T. megen Baßvergehens unter Antlage gestellt. In der Verhandlung waren Richter und Staatsanwalt be­müht, den Angeflagten gerecht zu beurteilen und hielten eine Strafe von drei Mait für angemessen. Die Verhandlung zeigte so recht, einen wie schweren Kampf die Heimat- und Staatenlofen mit der Bureaukratie der Länder auszufechten haben. Einen Kampf, in dem sehr oft die Bureaukratie gesiegt hat. Nicht immer haben diese Berstoßenen Richter gefunden, die sie ver­ftehen und gerecht beurteilen.

Delbrand in den Elektrizitätswerken Charlottenburg  

In den Städtischen Elektrizitätswerten, Am Spreebord 5/7 zu Charlottenburg  , geriet gestern abend gegen 6 Uhr das etwa 100 Liter fassende Delreservoir einer Turbo­maschine in Brand. In wenigen Minuten war die etwa 120 Meter lange und etwa 25 Meter hohe Riesenhalle derart mit ftidigen Rauchgasen angefüllt, daß sie von sämtlichen Ar­beitern sofort verlassen werden mußte. Da der Umfang des Brandherdes zunächst überhaupt nicht zu übersehen war, mußte Dritter Alarm, d. h. Großfeuer", gegeben werden.

Vier Löschzüge unter Leitung des Brankdirektors Hammer trafen turz nacheinander an der Brandstätte ein. Die Halle war inzwischen so verqualmt, daß die Feuerwehrbeamten faum auf zwei Schritte sehen fonnten. Die zahlreichen in der Halle angebrachten Ventilatoren vermochten die Rauchmassen nicht abzusaugen, und so mußte ein großer Teil des Glasdaches eingeschlagen werden. Jetzt erst fonnten die mit Rauchschußmasten ver­fehenen Feuerwehrbeamten in das Innere der Halle vordringen. Der Brandherd war eine der großen Turbomaschinen, die unter einer ungewöhnlichen Qualmentwidlung lichterloh brannte. Durch An­wendung von zahlreichen Trodenfeuerlöschern gelang es, das Feuer bald zu erstiden. Ein Uebergreifen auf die übrigen Maschinenanlagen, das zweifelsohne eine Gefährdung ber Elettrizitätsverforgung eines Teiles Berlins   zur Folge gehabt hätte, fonnte zum Glüd verhütet werden. Die Entstehungs­urfache ist vermutlich Selbstentzündung. Nach ziemlich zweieinhalbstündiger Tätigkeit tonnten die Wehren wieder abrüden. Weibliche Polizei in Berlin  .

Die weibliche Polizei des Polizeipräsidiums Berlin   ist nun­mehr in einer besonderen Inspektion der Kriminalabteilung unter weiblicher Leitung zusammengefaßt. Ihre Hauptaufgabe ist, im Rahmen der polizeilichen Zuständigkeit Kindern und weiblichen Jugendlichen, die durch eigenes strafbares oder gefährdendes Verhalten anderer Personen gefährdet sind, vorbeu­gende, die Tätigkeit der Jugendämter ergänzende Arbeit zu leisten. Diese neue Inspektion ist im Polizeipräsidium, Alexanderstraße 3-6, Erdgeschoß. Zimmer 75, zu erreichen. Die Leiterin, Frau Kriminal­polizeirat Niding, die, ebenso wie die übrigen weiblichen Po­lizeibeamten, fozial vorgebildet ist, wird dort jeden Donnerstag nachmittag von 5 bis 7 Uhr Sprechstunde für Personen abhalten, die sich wegen Gefährdung von Kindern und weiblichen Jugend­lichen Rat und Unterstützung der Polizei holen wollen. Es sollen also in dieser Sprechstunde hauptsächlich solche Fälle zur Sprache gebracht werden, in denen zu befürchten ist, daß bei Ausbleiben von polizeilichem Eingreifen von den betreffenden Personen, oder an ihnen strafbare Handlungen verübt werden. Spielzeug auf dem Richtertisch.

Die Berhandlungsfäle in Moabit   werden in nächster Zeit bei den immer zahlreicher werdenden Strafprozessen aus Anlaß von Betriebsunfällen und Zusammenstößen von Kraftwagen einen eigen artigen Anblick gewähren. Der Richtertisch wird wie ein Weihnachts thanmuten. Die nachträgliche Feststellung des Sachverhalts, na entlich bei Autounfällen und Straßenbahnzusammenstößen, be­gegnete bisher erheblichen Schwierigkeiten, weil diese Tatzeugen nicht die Fähigkeit plastischer Darstellung ihrer Wahr nehmungen bejizen. Die Gerichte und die Polizei behalfen sich bei der Erforschung des Sachverhalts bislang mit Stizzen, auf welchen die Stellung der Gefährte und Personen bei dem Zusammenstoß verzeichnet par. Diese Skizzen hatten aber den Nachteil, daß nur ein einziger Augenblick darauf festgehalten war und daß sich aus ihnen nicht genau genug die Entwicklung des Zusammenstoßes er­fehen ließ. Um diesem Mangel abzuhelfen, hat das Landgerichyt II für feine Straffammern einen ganzen Part von winzig tleinen Wagen angeschafft, der die meisten in Frage tom menden Typen enthält. Diese Wägelchen und anderen Gegenstände dienen als Modelle für die nachträgliche Feststellung des Sachver balts in der Gerichtsverhandlung. Straßenbahnwagen, Kraft­omnibusse, Bersonen und Laftkraftwagen mit und ohne Anhänger, ein- und zweispännige Pferdefuhrwerte, jogar Dampfwalzen find barunter. Auch lieine Figuren, die männliche und weibliche Baj.

fanten sowie Schußleute darstellen, find nicht vergessen. Auf dem Richtertisch aufgebaut, geben diese fleinen Modelle, die für geringes Geld in den Spielzeugläden zu kaufen find, ein anschauliches Bild des zur Verhandlung stehenden Vorfalles und werden dem Gericht in überraschender und das Verfahren abkürzender Weise die Fest stellung des Sachverhalts erleichtern. Vielfach wird sich dadurch auch die kostspielige und zeitraubende Vornahme eines Lokaltermins erübrigen. Voraussichtlich werden auch die anderen Gerichte Berlins  bald dem Beispiel des Landgerichts II   nachfolgen.

Die Aufzeichnungen eines Toten. Wer ist der Berliner   Freund?

Hakenkreuzlertumulte.

Natürlich wieder am Kurfürstendamm  . Gestern abend gegen 10 Uhr tam es in Charlottenburg   wieder zu schweren Zusammenstößen zwischen Schuhpolizeibeamten und nationalsozialistischen Rowdys, in deren Verlauf zahlreiche Ver= haftungen vorgenommen werden mußten. Einige völlig unbeteiligte Straßenpassanten wurden von den pöllischen Strolchen schwer mißhandelt.

Für gestern abend war von dem völkischen Abgeordneten Dietrich eine Versammlung nach den Hohenzollernfestsälen in der Berliner Straße einberufen worden, die gewissermaßen als Ersaz für die von der Polizei verbotene Protestversammlung der Nationalsozialisten anzusehen ist. Als Redner war u. a. auch der völkische Landtags Um die Feststellung eines unbekannten Mannes, der am abgeordnete Haate in Aussicht genommen. Auch diese Versamm­3. März d. 3. in einem Gehölz bei Nordholz   im Kreise lung war von der Polizei verboten worden. Vor den Hohenzollern­ehe erhängt aufgefunden wurde, bemühen sich jetzt die Ber- festfälen, wo ein starkes Polizeikommando hinbeordert worden war, liner Kriminalpolizei und die Vermißtenzentrale des Polizeipräsi- tam es trotzdem zu Zusammenstößen, die mehrfach von der Polizei biums, nachdem alle Ermittlungen bisher erfolglos geblieben find. unter Anwendung des Bolizeifnüppels zerstreut wer Abteilung la Es handelt sich um einen Mann von etwa 25 bis Zehn Nationalsozialisten wurden zwangsgestellt und der Abteilung la 30 Jahren, der mittelgroß und bartlos war, nur spärliches Haar im Polizeipräsidium zugeführt. Die Polizei hat hierbei gleich einen hatte und gute Kleider trug, einen blauen Ueberzieher, einen blauen guten Fang gemacht. Es wurde ein gewiffer Schäfer verhaftet, der als einer der Haupträdelsführer an den Lichterfelder Zusammen­weireihigen Jadettanzug und einen graugrünen Hut. Bei ihstößen in Frage tommt, bisher aber vergeblich von der Polizei für" Continental- Ballonreifen" usw. mit Aufzeichnungen gesucht wurde. Während es der Polizei gelang, die Ruhe vor den über seinen Aufenthalt in Berlin   und eine Photographie. Hohenzollernfestfälen durch energisches Durchgreifen bald wieder Nach diesen Notizen tam der Mann am Sonnabend, dem 19. Feherzustellen, fam es in der Wilmersdorfer  , Bleibtreu-, Uhlandstraße und in der Kaiferallee zu Schlägereien zwischen Hafenkreuzlern und bruar d. J., mittags im Fürstenhof" am Potsdamer Platz   an und Trupps durch die Nebenstraßen zurüdgezogen, an verabredeten ging zu R. L.". Abends war er im Zentrum und Unter den Lin Straßenpassanten. Die Nationalrowdys hatten sich in fleineren ben, am nächsten Sonntag im historischen Museum"." Montag Stellen wieder formiert und übten hier auf den Straßen einen früh, so lauten die Aufzeichnungen weiter," 9 Uhr, Abschied von beispiellosen Terror. Harmlose Baffanten wurden überfallen und 2. Dank für die überaus freundliche Aufnahme. Wenn er ge. wußt hätte, wie es um mich steht und in mir aussteht! geschlagen. Am 300 wurde ein etwa 150 Mann starter Zug von der Polizei aufgelöst und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Jungen! Wie sehr ich ihn um das Glüd beneide! Er weiß gar hinunter wiederholten, trafen Polizeiverstärkungen ein, die die Er hat eine hübsche und liebenswürdige Frau und einen prächtigen fich die Zusammenrottungen am Kurfürstendamm bis zum 300 nicht, wie glücklich er ist. Dann schildert der Mann in furzen Begend fyftematisch von den Rowdys säuberten. Während der Strichen eine Reichstagsfizung, erwähnt die Abgeordneten, auf Nacht wurde ein verstärkter Sicherheits- und Patrouillendienst ein­die er sich berufen hat, um eine Karte zu bekommen und den Stoff gerichtet. Mehrere Bersonen, sowie zwei Polizeibeamte sollen Ber­der Verhandlung, der nach den Feststellungen der Vermißtenzen­der Verhandlung, der nach den Feststellungen der Vermißtenzen- legungen davongetragen haben, doch war eine Bestätigung dieser trale richtig angegeben ist, ebenso wie die Redner. Die Notiz vom Meldung bis zum Redaktionsschluß nicht zu erlangen. 21. Februar lautet: Auch aus dem Baterland" ein Souvenir an meine Else", unter dem ein Totentopf gezeichnet ist. Diese unbe tannte Else" vermutet man ebenfalls in Berlin  . Am 22. Februar hat der Unbekannte noch Potsdam   und dort das Stadtschloß, den Luftgarten, den Marstall und die historische Mühle besichtigt. Hiermit schließen die Aufzeichnungen. Wer fennt nun den Mann? Wer ist insbesondere sein Berliner   Freund K. L.? Mit­teilungen an die Vermißtenzentrale im Bolizeipräsidium.

Neuer Staat und akademische Jugend.

Der Deutsche Bazifistische Studenten bund hatte in die Schulaula Dorotheenstraße einen öffentlichen Vortragsabend einberufen, auf dem Dr. Hans Wehberg  , Genosse Prof. De ft reich und die Reichstagsabgeordnete Genoffin Bohm Schuch über das Thema Studenten und Politit" referierten. Den Borsiz führte H. v. Gerlach.

Dr. Wehberg gab eingangs ein chronologisches Bild des Bazifismus von der ersten Haager Konferenz bis zum Genfer  Bölferbund und charakterisierte die Entwicklung des Pazifismus von der abstraften Theorie zur praktischen Genfer   Arbeit trotz aller Mängel und egoistischen einzelstaatlichen Hemmungen als ein ge­waltiges Stüd vorwärts auf dem Wege zur Weltbefriedigung. In warmen, lebendig formulierten Ausführungen beleuchtete Genoffin Bohm Schuch die besondere Stellung der Frau im Friedens fampf. Sie ftizzierte den heroischen Kampf der Frau im Zeitalter des Untertanengeistes um die elementarsten Rechte der Selbst. bestimmung und der Mitverantwortung; von dieser Epoche ab solutefter Rechtlosigkeit weiß unsere heutige junge weibliche Gene ration faum noch vom Hörensagen. Im unermüdlichen Streit für die Friedensarbeit ist höchste Aftivität am Blaze. Ich für mein Teil, rief Rednerin unter demonstrativem Beifall der Versammelten, bin der Ansicht, daß die Frauen gegebenenfalls bereit sein müssen, für die Sache des Friedens in den Straßen der Heimat ihr Leben zu lassen". Temperamentvoll ging Genosse Prof. Baul Oestreich dem Biertopfakademikertum zu Leibe, das von Rauschdogmen ge­feffelt, legten Endes fein anderes Ideal als das der gesicherten Pfründe habe. Aus blaffer Ronkurrenzangst und um die unteren, aufstrebenden Schichten des Volkes nicht in die gute Stube" lassen, verbrüdern sich diese Schlägerschwinger mit den Mächten des Ungeistes und der Subalternität. Wo bleibt das Interesse dieser vergreiften Jugend an den brennenden Problemen der Zeit? Bor­nehmste Pflicht der akademischen Jugend ist es, sich hineinzu werfen in den Strom der Beit, alle verlogenen Privi­legien mit Füßen zu treten und zu wirten im Dienste an unseren ärmeren Brüdern.( Lebhafter Beifall.)

Angenehme Nachbarschaft.

zu

Der Mordfall Rosen.

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Entlassung nach monatelanger Untersuchungshaft. Breslau  , 12. Mai.  ( WTB.) Auf den Antrag des Verteidigers hin sind am heutigen Nachmittag die Wirtschafterin Neumann und der mitverhaftete Schloffer Strauß vom Landgericht aus ber Untersuchungshaft entlaffen worden, weil gegen. wärtig bringende Berdachtsmomente nicht mehr vorliegen und auch tein Fluchtverdacht besteht.

Bielleicht darf man sich die Frage erlauben, weshalb denn das Landgericht diese Entlassung nicht schon lange verfügt hat, wenn teine dringenden Verdachtsmomente vorliegen. Die Untersuchungs­haft wird zu einer mittelalterlichen Folter, wenn jede Berdächtigung genügt, einen Menschen wiederholt auf Monate ins Gefängnis zu bringen, wie es bekanntlich der Wirtschafterin Neumann im Falle Rofen erging.

Keine Spur von den Ozeanfliegern.

Auch nicht an der kanadischen Küste. Paris  , 12. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die lehten hier eingetroffenen Nachrichten besagen, daß alle Nachforschungen nach den beiden franzöfifchen Fliegern ungeffer und Coli weiter erfolglos geblieben find. Der franzöfifche Konful in Monreal  hat mitgeteilt, daß a uth au der kanadischen Küste teine Spur von den Fliegern festgestellt werden konnte. Alle Ceucht­fürme der Küfte und die Funkffationen der fanadischen und amerika­ nischen   Küfte werden etwa eingehende Mitteilungen über den Ver­bleib der Flieger fofort an die kanadische oder amerikanische   Re­gierung übermitteln.

Flug Amerika- Frankreich.

New Bort, 12. Mai.  ( WIB.) Die beiden Flieger Chamberlin und Bertaud werden heute nacht mit ihrem Bellanca- Flugzeug Columbia" zu ihrem direkten Flug nach Paris  auffteigen. Sie haben am 4. April auf einer Rundstrecke eine der Entfernung New York  - Paris   gleiche Strede ohne Zwischenlandung durchflogen und damit seinerzeit einen neuen Dauerrekord aufgestellt. Die drei Eismänner mit ihren Stürmen find vorbei fann's glüden!

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Tschechische Maßnahmen gegen das Hochwasser. Reichenberg  , 12. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die ungeheuren Ueberschwemmungsschäden, die in der Tschechoslowakei   alljährlich zu verzeichnen sind, und die alljährlich in die Millionen gehen( im lezten Jahre verursachte eine Katastrophe gegen 20 Millionen Kronen Schaden) will man dadurch am ehesten beseitigen, daß sämtliche großen Flüsse in möglichst raschem Tempo reguliert werden sollen. Die Kosten würden sich auf mehr als eine Milliarde Kronen belaufen und das Kapital will der Staat durch innere Anleihen beschaffen. Man sieht eine Bauzeit von zehn Jahren vor. Der Staat glaubt, alljährlich 100 Millionen Kronen mit Rücksicht auf die großen Bantenüberschüsse beschaffen zu können.

Wieder eine explodierende Granate.

Durch eine Berufungsverhandlung, bei der der Angeklagte Dr. Schubert von der Anflage wegen ruheftörenden Lärms und Uebertretung der Polizeistunde freigesprochen wurde, ist den Be­wohnern des Hauses Scharren str. 11 in Charlottenburg  wieder einmal die Möglichkeit genommen worden, vor der Deffent lichkeit die standalösen Zustände feststellen zu können, die durch ein in diesem Hause befindliches Nachtcafé verursacht werden. Die Ber­handlung vor dem Landgericht III war sehr merkwürdig. Der Angeklagte Dr. S. hatte zusammen mit einem anderen Stammgaft die Oberaufsicht" des Lokals für die Zeit, in der sich die Inhaberin von den Strapazen ihrer Tätigkeit erholte. Am 25. Juni des ver­gangenen Jahres maren die beiden Oberaufseher" mit dem Schant­mädchen über die Polizeiſtunde hinaus im Lokal geblieben und hatten derartigen Lärm verursacht, daß die Hausbewohner zusammenliefen. Das Mädchen soll angeblich Schreifrämpfe gehabt haben, und die lediglich in dieser Eigenschaft im Lokal verblieben sein. In der beiden Aufseher wollen sich nur fürsorgerisch" betätigt haben und gestrigen Berhandlung bestritt aber der Angeklagte, überhaupt Ber- Schweißapparat zu Hilfe. Dabei explodierte die Granate. Die drei treter der Inhaberin gewesen zu sein. Und nun fam das Mert­würdige. Obwohl er selbst angibt, er habe nie Polizeistunde geboten, das Mädchen aber erklärt, Dr. S. habe Polizeistunde geboten, wäh rend sie nur bedient habe, wurde Dr. S. freigesprochen! Es ist dem gefunden Menschenverstand unfaßbar, warum der ruheftörende Lärm und die Uebertretung der Polizeistunde dann straffrei bleibt, wenn man nicht Vertreter einer Lofalinhaberin ist. Nach den Aussagen der Inhaberin ist für das Restaurant länger als vier Wochen hin­

durch keine Vertretung bestellt gewesen, obwohl die polizeilichen Bor­schriften dies verlangen. Wird die Inhaberin wegen dieses Ver­gehens jetzt unter Anflage gestellt?

Die Bewohner des Hauses Echarrenstr. 11 interessiert es nicht, ob die Lofalinhaberin oder ein Oberauffeher" verurteilt oder frei­

gesprochen wird, sie wollen ihre Nachtruhe. Nacht für Nacht bis in bie Morgenstunden hinein feinen Schlaf finden zu können, weil der in dem Lokal verübte Lärm es verhindert, ist unerträglich. Der Bezirksarzt, der schon mehrfach die Zustände geprüft hat, ist offenbar bisher immer getäuscht worden. Schalldämpfende Decken traten in Attion, wenn der Arzt Proben veranstaltete. Es dürfte sich dringend empfehlen, einmal ohne vorherige Anmeldung zu tontrollieren. Die Ergebnisse würden dann zweifellos andere sein als bisher. Selbstmord eines Reichswehr  - Unteroffiziers.

In der Reichswehrfaserne in Eisenach   schoß sich der Unter offizier Hermann Judä mit seinem Dienstgewehr in selbst mörderischer Absicht eine Blas patrone in den Mund. Da die Verlegung nicht tödlich war, schnitt er sich mit einem Rafier­messer die Pulsadern und den Kehlkopf durch und starb nach kurzer Zeit, Als Beweggrund werden dienstliche Berfehlungen angegeben.

Sankt Gallen  , 12. Mai.  ( WTB.) In einer Loggen. burger Schmiede wollten drei junge Männer eine von den Ma­növern herrührende Granate aufbrechen und nahmen einen

jungen Männer wurden schrecklich verstümmelt und waren sofort tot. Der Schmiederaum wurde durch die Ex­plosion völlig zerstört.

Sie dürfen nicht nachlassen in der regelmäßigen Pflege Ihrer Saut mit Schert Gold Cream. Eine unfagbar feine, sammetweiche Haut verschafft ec Shnen.

Wefferbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin   and Umgegend. ( Nachdr. verb.) Beiterhin sehr fühl, itellenweiſe leichter Froit, strichweise Für Deutsch­noch einzelne unerhebliche Schauer, nordwestliche Binde. land: Ueberall weiterhin sehr fühl, Niederschläge im Süden und Dsten des Reiches.

Wenn Ihr Magen Sie plagt, müffen Sie die Ursache Ihrer Beschwerden suchen. Sehr viele Ber dauungsleiden sind die Folge eines Uebermaßes von Säure im Magensaft. Diese Säure ist es, welche saures Aufstoßen, Sod­brennen, Blähungen, Uebergeben und so viele andere Berdauungs­beschwerden hervorruft. Nehmen Sie nach dem Essen einen halben Kaffeelöffel Biferirte Magnesia in etwas Wasser ein, und Sie werden damit sichere und schnelle Heilung erzielen. Biserirte Magnesia neutralisiert die schädliche Wirkung von übermäßiger Säure und regelt die Funktionen des Verdauungsapparats. Sie übt eine be­ruhigende Wirkung auf die gereizten Magenwände aus und sichert normale und schmerzlose Berdauung.

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