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Die Börse schon wieder beruhigt.

Am gestrigen Sonnabend war die Panit des schwarzen Freitag schon überwunden. Den Katastrophenverlusten find ziemlich be­trächtliche Kurssteigerungen gefolgt und zwar fast auf der ganzen Linie: J.- G.- Farben um 18 auf 302, Glanzstoff- Elberfeld um 30 auf 547, Schultheiß- Pazenhofer um 6 auf 415, AEG. um 18 auf 192, Harpener Bergbau um 17 auf 217, Gelsenkirchener Bergwerks­attien um 10 auf 176 Prog. Auch die Banfaftien haben durchweg gewonnen. Offenbar haben die Banken den Schock nicht dadurch verstärkt, daß sie wirklich die Kredite sofort drosselten.

Weise sind Italien fast 250 millionen hochwertige Devisen zu geflossen. Mit dem Devisenerlös kauft die Regierung täglich Lire auf. Wie lange soll das noch so gehen?

So bemerkt Professor de Stefani, der Vorgänger des der­zeitigen Finanzministers Graf Volpi, bei einer Untersuchung über das Steigen der Lira im Corriere della Sera ", daß die Ursachen dafür verschieden und vorwiegend vorüber gehender Natur sind. Seiner Ansicht nach ist es klar, daß das überreiche Vorhandensein von den durch die Auslandsanleihe er­langten Devisen und der spekulative Währungsstand nicht dazu angetan sind, als dauernde Grundlagen der gegen­wärtigen Bewegung angesprochen zu werden". Weiter betonte er, daß ein dauernd günstiger Lirastand von anderen, weniger flüchtigen Umständen abhängt: von der wirtschaftlichen von einer weitblickenden, klugen Staatshaushaltspolitik. Unter diesen von dem früheren faschistischen Finanzininister herausgestellten Ge­

Weitere Besserung auf dem Arbeitsmarkt. Broduktivität der Nation, von der Handelsbilanz und

Immer noch 217 000 Arbeitsuchende.

Auch in der vergangenen Woche hat sich die Besserung auf dem Berliner Arbeitsmarkt weiter fortgesetzt. Ramen in der ersten Mai­moche 3949 Personen zu neuer Arbeit, so hat sich diese Zahl in der

zweiten Maiwoche auf 4945 Personen erhöht. Ob der große

Börsentrach, der zunächst sicher auch die Geldbeschaffung für die Industrie etwas erschweren wird, auf den Arbeitsmarit

zurückwirft, wird sich bald zeigen. Aus der Rheinproving wird

bestätigt, daß die vermehrten Beiträge zur Erwerbslosenfürsorge zusammen mit den Zuschüssen der Ausgleichskassen zur Dedung der

Während der

Ferien- und Reisezeit

kann der Vorwärts" auf jede Dauer allerorts bezogen werden.

Touristen und Wanderer

fordern das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutsch­ lands bei den Bahnhofsbuchhandlungen, Zeitungs- Kiosken, Buch­handlungen und sonstigen Verkaufsstellen.

Arbeitslosenlaften im Mai ausreichen werden und daß das Reich Sommerfrischler

nichts mehr zu zahlen haben wird. Das Landesarbeitsamt Berlin schreibt zur Lage:

lassen sich den Vorwärts" bei einer Aufenthaltszeit unter 14 Tagen Sonntags 10 Pf.( pro Woche 45 Pf.). Bei längerem Aufenthalt ist der Vorwärts" durch Postüberweisung zu beziehen, welche die Haupt­expedition vornimmt. In diesem Falle kommen zu dem Abonnements­betrage die Postbestellgebühren von 72 Pf. pro Monat. Wenn Nach­sendung der Zeitung gewünscht wird, ist die in Frage kommende Ausgabestelle oder die Hauptexpedition des Vorwärts", Berlin SW 68, Lindenstraße 3, möglichst eine Woche vorher zu benachrichtigen.

Eine gleich zu wertende Gr Laubenkolonisten

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes zeigt in der Berichtswoche eine stärker ansteigende Kurve. Die Zahl der Arbeit­fuchenden ist um rund 5000 Personen zurückgegangen, so daß der Stand der Arbeitslosigkeit zurzeit 217 138 beträgt. Auffallend ist allerdings, daß die Zahl der langfristig Erwerbslosen und daher durch die Krisenfürsorge Unterstützten noch immer eine, wenn auch geringe Steigerung aufweist. Eine gleich zu wertende Er­scheinung ist die in den kaufmännischen Berufen gemachte Beobach­tung, daß die jetzt erfolgten Vormerkungen Gefündigter überwiegend langjährig Lätige betrifft. Von der Besserung der Beschäftigungs­verhältnisse haben Vorteil in erster Linie erste Spezialfräfte und jüngere bzw. jugendliche Kräfte. Lehteren bietet nicht nur die Industrie, sondern auch die Landwirtschaft gute Beschäftigungs­möglichkeiten. Fast der gesamte Rückgang der Arbeitsuchenden ent­fällt auf männliche Kräfte. Weibliche Personen sind nur mit rund 600 daran beteiligt. Wesentlich zur Entlastung des Arbeitsmarktes trägt der verstärkte Kräftebedarf der Metallindustrie bei, die allein einen Abgang von 1600 Personen verzeichnet. Bemerkenswert ist außerdem nur noch die Holzindustrie und das Baugewerbe beteiligt, wobei jedoch zu erwähnen ist, daß die Neubautätigkeit meit hinter den gestellten Erwartungen zurückgeblieben ist.

Es waren 217 138 Personen bei den Arbeitsnachweisen ein= getragen gegen 222 083 der Vorwoche. Darunter befanden sich 141 541( 145 864) männliche und 75 597( 76 219) weibliche Personen. Erwerbslosenunterstützung bezogen 75 798( 79 639) männliche und 32 965( 33 661) weibliche, insgesamt 108 763( 113-300) Bersonen. Außerdem wurden noch 33 016( 34 406) Personen durch die Erwerbslosenhilfe der Stadtgemeinde Berlin und 35 014( 34 845) Personen durch die Krisenfürsorge unter stützt. Bei Notftandsarbeiten wurden 6541( 6699) Personen be­schäftigt.

Zur Wirtschafts- und Finanzlage Jtaliens. Künstliche Lirahauffe.- Schwere Folgen für die Industrie.

Aus Mailand wird uns berichtet:

In italienischen Kreisen herrscht die Auffassung, daß die Stei gerung der Lira vor allem den Auslandsanleihen der Industriellen zu verdanken ist, die den italienischen Staatsschah überreich mit Dollars und Pfunden versorgt haben. Es mird jedoch dazu bemerkt, daß dieses Ansteigen zu schnell vor fich geht und daher die Ausfuhr Italiens gefährden muß. Daher ist man hier angesichts der Lira- Hausse besorgt und sieht klar ein, daß sich die internationale Spetulation

Tempo noch zu beschleunigen.

in diesen Auswertungsprozeß mit der Absicht eingeschaltet hat, ihr Die Finanzpolitik der italienischen Regierung ist der ganzen Welt ja kein Geheimnis mehr. Sie zwingt die Industrie­unternehmer ohne Rücksicht auf ihren Bedarf zur Aufnahme von Dollaranleihen in Amerika . Diese müssen die Dollars dann der Re­gierung gegen Lire einwechseln. Mit den Dollars fauft diese dann auf dem ausländischen Geldmarkt wieder Lire ein und hält so den Stand der Währung fünstlich aufrecht. Auf diese

wird der Vorwärts" täglich zweimal durch Boten zugestellt. Genaue Bezeichnung der Laube ist jedoch erforderlich.

Vorwärts- Verlag Berlin SW 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher: Dönhoff 292-297

| Aber der Direktor der A.-G. für Glasindustrie vormals Friedrich Siemens hat in deren Generalversammlung das alte Lied weitergesungen. Er führt den Mißerfolg der Preissenkungs. aftion darauf zurück, daß es nicht gelungen sei, die Unkosten, in erster Linie die Löhne und Gehälter zu fenten. Wir lassen ihn dabei; denn es gibt Leute, denen nicht zu helfen ist. Wurde doch mitgeteilt, daß der Geschäftsgang im laufenden Jahre günstig sei und daß die Umstellung der Betriebe von Hand auf Maschinen. betrieb fast zu Ende geführt sei und daß für 1926 eine a cht. prozentige Dividende verteilt wird. Mehr darf der Herr Direktor nicht verlangen. Die Belegschaften werden nur weiter dar­auf achten, daß auch sie zu dem kommen, was ihnen gebührt. Die Exportförderung durch Lohndruck war noch nie eine Sache, für die sich vernünftige Menschen einsehen konnten, auch nicht zugunsten der Glasindustrie.

Deutsche Roheisenerzeugung im März. Die Roheisengewinnung beträgt nach Feststellung des Vereins Deutscher Eisen- und Stahl­industrieller im April 1927 rund 1051 872 Tonnen gegenüber 1085 859 Tonnen im Vormonat und 668 211 im April 1926. Der Rückgang im April erklärt sich dadurch, daß der genannte Monat nur 30 Arbeitstage hatte, während im März 31 Tage gearbeitet wurde. Die durchschnittliche arbeitstägliche Leistung im April beträgt 65 062 Tonnen. Sie ist also um 34 Tonnen höher als im Monat März. Die Produktion hat sich gegenüber 1926 beinahe verdoppelt. Die Werke müssen zum größten Teil voll und über Leistungsfähigkeit ausgenugt sein, woraus sich ange­fichts der vorgenommenen Umstellung auf gute Gewinne der­selben schließen läßt. Um so gefährlicher erscheint die immer wieder erhobene Forderung nach Erhöhung des Eisenpreises.

per Kreuzband nachsenden. Das Porto beträgt wochentags 6 Phatten fürzlich bei der Besprechung des Geschäftsberichtes des Der Mannesmann- Konzern für Erhöhung der Kohlenpreise. Wir Mannesmann- Konzerns bereits darauf hingewiesen, wie meisterhaft die Verwaltung in ihrem Jahresbericht gerade die Er­gebnisse und Ziffern zu verschweigen versteht, die die Deffent. lichkeit und die Arbeitnehmerschaft am meisten interessieren. Die felben Stellen werden aber um so mitteilsamer, sobald es sich unt Preiserhöhungen wegen einer angeblich vorhandenen oder bevorstehenden Notlage handelt. So erklärte auf der General versammlung des Mannesmann- Konzerns der Vorsitzende des Borstandes, daß die nom Kohlensyndikat beschlossene prozentige Preiserhöhung für Inlandskohle vom Reichsfohlenrat unbedingt zugestanden werden müsse, wenn man bei den erneuten Lohn- und Arbeitszeitbelastungen den Bergbau, bei dem sich.be­reits Absanstockungen fühlbar machten, auf seiner jetzigen Höhe halten wolle. Zu gleicher Zeit wird erklärt, daß die Lage des Eisenmarktes in den ersten fünf Monaten dieses Jahres se hr günstig geblieben sei, wobei der größte Teil der Produktion Dom Inland aufgenommen wurde. Daß die Eisengewinne eventuell Kohlenpreiserhöhungen überflüssig machen können, wurde wieder wohlweislich verschwiegen. Die neuen Hochofenan lagen in Huckingen, die den gesamten Rohmaterialbe darf des Konzerns deden können, sollen Ende 1928 fertiggestellf sein. Zu den großen Verlusten im Bingfonzern wird im Geschäfts­bericht der Bingwerke vorm. Gebr. Bing A.-G., Nürnberg , eine Erklärung gegeben, die sich mit den vom Borwärts" fürzlich ange führten Gründen deckt. Die geringe Kauftraft in Deutsch land, die Schutzpolitik wichtiger ausländischer Absatzgebiete, das nichtzustandekommen exportfördernder Handelsverträge, das An­steigen der Inflationswelle in den westlichen Staaten und der Kohlenstreif in England, dem wichtigsten Exportgebiet des Konzerns, hätten im Jahre 1926 die Umsäge weit unter den Refordumsäzen von 1925 gehalten. Die. Unkosten fonnten nicht in gleichem Ber hältnis abgebaut werden. Die bei den zahlreichen Tochtergesell­fchaften ganz ähnlich liegenden Verhältnisse haben die Ab. stoßung der entsprechenden Beteiligungen er. drei Viertel des 13,75 mill. Kapitals verloren gegeben und durch 6,66 Mill. junge Attien neue Geldmittel beschafft. Die Sanierung dürite gelingen, da die Aufträge im Jahre 1927 start gestiegen und die Betriebe jezt voll beschäftigt find.

sichtspunkten erscheint das Jahr 1927 für Italien in zweifelhaftem Licht. Die Lage der italienischen Industrie wird immer bedrohlicher und wird vor allem erschwert durch die künft­liche Ausbesserung der Lira. Das Defizit der Handels bilanz im Jahre 1926 betrug mehr als 7 Milliarden Lire . In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ist es nicht besser geworden; trop der Einschränkungen und Verbote beziffert sich die Einfuhr auf 2,73 Milliarden, die Ausfuhr auf 1,41 Milliarden Lire . Es sind dies amtliche Ziffern; aber in ihnen ist die Berech nung der Ausfuhrzahlen noch weit übertrieben. Die außerordentlich bedenkliche Lage der italienischen Industrie beleuchtet die Automobilfabrik Fiat, die noch nie eine solch bescheidene Produktion wie heute gehabt hat. Erst dieser Tage hat sie wieder 7000 Arbeiter entlassen müssen. Beim heutigen Lirastand ist ihr jede Ausfuhrmöglichkeit verschlossen. Das große Unternehmen der Metallindustrie, das Haus Breda in Mai land, ist in ausweglosen Schwierigkeiten. Die für Italien so lebenswichtige Seidenindustrie liegt in sehr schwerer Krise danieder; die Baumwollindustrie ist fast überall aus dem Felde geschlagen.

Die Balutabesserung müßte eine Preissenkung zur Folge haben. Im Gegenteil aber fann nicht von dieser, sondern nur von einer Preissteigerung die Rede sein. Die äußerst besorgten Fachwert. Um gründlich zu fanieren, werden, wie schon berichtet, schisten ergehen sich in Drohungen gegen die Kaufleute. In verschiedenen Städten wurden die Geschäfte sogar mit Gewalt gezwungen, unter dem Geftehungspreis zu verkaufen, Natürlich wird durch all dies die Krisis nur noch verschärft.

Der Großhandelsindeg. Die auf den Stichtag des 11. Mai be­rechnete Großhandelsinderziffer des Statistischen Reichsamts hat gegenüber der Vorwoche um 0,5 Proz. auf 136,8 angezogen. 0,8 Proz. auf 138,9. Die kolonialwaren um 1,0 Pro 3. auf Von den Hauptgruppen st i egen die Agrarftoffe um 127,4. Die industriellen Rohstoffe und Halbwaren um 0,2 Proz: 127,4. Die industriellen Rohstoffe und Halbwaren um 0,2 Proz. 144,0. Also Preissteigerung auf der ganzen Linie. auf 131,0 und die industriellen Fertig waren um 0,3 Pro3. auf

Exporiförderung durch Cohndruck. Gelegentlich konnte vielleicht mal der Eindruck entstehen, als ob die Idee, daß durch Lohnerhöhun. gen die Wettbewerbungsfähigkeit der deutschen Industrie beim Er port geschwächt werde, beim Unternehmertum im Schwinden sei.

Franzöfifches Einfuhrmonopol für Petroleum. Nach einem Ge. fegentwurf für die Monopolisierung der Petroleumeinfuhr soll die freie Petroleumeinfuhr mit dem 1. Januar 1928 in Frankreich aufhören. Der Prüfung durch die Kommission unterliegt zunächſt die Einfuhr von Petroleum und Petroleumderivate geschaffen und ein Vorschlag, nach dem eine staatliche Monopolstelle für die Verarbeitung sowie der Handel mit Petroleumprodukten fon fchaft soll mit einem kapital von 400 Millionen Franken ausge zeifionspflichtig gemacht werden soll. Die Monopolgesell stattet sein, dessen Majorität der Staat übernehmen soll. Die am 1. Juli d. I. in Betrieb befindlichen Petroleumraffinierien erhalten das Recht zur Weiterführung ihrer Tätigkeit, dürfen jedoch ihre Produktionskapazität nicht erhöhen.

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