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Freitag

20. Mai 1927

Unterhaltung und Wissen

Der Schulaufsatz.

Bon Karl Ettlinger , München .

Frig, das achtjährige Söhnchen des Schriftstellers, Jaß vor feinen Schulaufgaben und faute am Federhalter. Durch die offene Tür sah er in Baters Schreibzimmer; da saß Bapa und faute gleich falls am Federhalter.

,, Du, Papa?"

Frih, man spricht nicht durch die Türe! Wenn du etwas willst, so tomme herüber!"

,, Du, Papa?" wiederholte Fritz am Schreibtisch des Schrift­stellers.

,, Na, was ist denn, mein Junge?"

,, Du kannst wohl nicht mehr weiter, Papa?"

Ein beluftigter Seufzer. Jawohl, ich weiß nicht mehr weiter. Bin mal wieder in meine Gedankenfackgasse geraten. Ich size fest." Ich auch, Papa."

Wie bekümmert das klang! Ja, ja, Kinder haben furchtbare Gorgen! Soll ich dir helfen, mein Junge?"

,, Ich weiß nicht, ob du das kannst, Papa."

,, Was sagst du da, du Frechdachs? Ich habe dich wohl lange nicht mehr an den Ohren gezupft? Gleich bringst du mir dein Heft. Wir werden die Aufgabe schon lösen."

Frig brachte sein Heft und der Bater las:

Der Frühling.

Wenn der Frühling kommt, ist alles schön.

,, Aha, deutscher Auffah!" dachte der Schriftsteller. Und gar fein schweres Thema." Laut sagte er: Ist das alles, was du über den Frühling weißt?"

Ja, Papa, mir fällt nichts mehr ein."

Das ist aber start! Ueber den Frühling fann man doch eine

ganze Menge schreiben."

faß, wußte ich nichts mehr."

Das hab ich auch gemeint, Papa! Aber wie ich vor dem Heft ,, Weil du ein kleiner Esel bist. Laß mir das Heft da, heute nach Tisch besprechen wir den Auffah. Jetzt hab ich keine Zeit."

Der Schriftsteller beschäftigte sich wieder mit seiner Arbeit. Aber immer wieder lenkte ihn das Auffahheft auf dem Schreibtisch ab.

Was hatte sein Söhnchen gesagt: Ich weiß nicht, ob du das fannst, Papa?". Er lächelte. Aus älterem Munde wäre das eine verteufelt unerfreuliche Kritik gewesen. Aber welcher ernsthafte Kritiker hätte sich einen 3weifel erlaubt, daß er, der berühmte Schriftsteller, den Frühling schildern könne! Hatte er das nicht Ichon soundso oft getan? Zum Beispiel... zum Beispiel... Er hatte einmal ein Gedicht geschrieben Der Frühling". Sogar ver­tent war's worden. Ein paarmal. Wie ging's doch an?

Nun hat des Lenzes sonnenweicher Atem

Die Welt, die scheintot träumte, wachgefüßt! Hm!... Was würde der Lehrer wohl sagen, wenn Frißchen so etwas in seinem Aufsatz schriebe? Er würde ihm vermutlich das Heft um die Ohren schlagen: mach feine solchen Sprüche, mein Junge!

Sprüche???

Den Schriftsteller überrieselte Unbehaglichkeit. Er war immer so stolz gewefen auf dieses Gedicht, besonders auf den Anfang,- richtig, das Gedicht hatte sogar bei einem Preisausschreiben für das beste Frühlingsgedicht den ersten Preis errungen. Und in dem Echiedsgericht faßen doch lauter anerkannte Größen.

Natürlich, das Gedicht war gut. Bloß Die Welt , die scheintat träumte"... eigentlich, bei Licht befehen, war es doch ein Echmarren! Reine Spur von Frühling liegt darin! Frühling, Frühling, das ist doch ganz was anderes! Alle Bögel sind schon ba, alle Vögel, alle!" jawohl, das ist Frühling! Nicht preisgekrönter Frühling, fondern wirklicher, lebendiger! Hingegen des Lenzes sonnenweicher Atem"...?

Der Schriftsteller mußte über sich selbst lachen. Am Ende hatte Fritchen recht: Papa fonnte feinen Frühling schildern? Ohc, das wäre ja noch schöner! Zum Donnerwetter, ich bin doch fein Pfuscher? Ich weiß, was ich kann. Und die Welt hat mir's oft genug bestätigt. Was habe ich heute mur?

Die Frage, was er heute hatte, wäre so einfach zu beantworten gemefen: er prüfte heute zum erstenmal sein Wert nicht mit den Augen der Literatur, sondern mit den Augen eines Kindes. Also mit Dichteraugen.

Run gudte er wieder in das Aufsatzheft. Der Frühling.

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www

Wenn der Frühling tommt, ist alles schön. Ift alles schön ist alles schön Mein Junge, das hast du Mein Junge, das hast du cigentlich ganz ausgezeichnet gesagt! Ist alles schön Du, Papa," erinnerte ihn nach Tisch sein Sohn, bu

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wolltest mir doch bei dem Aufsatz helfen?"

Bollte ich auch, aber ich habe mir's überlegt. Ich brauche dir nicht zu helfen. der Aufsatz ist fertig."

bu

Erstaunt blickten ihn zwei große Kinderaugen an. Och, ,, Jawohl, mein Junge! Mein voller Ernst. Gib das Heft ab, mie es ist, auf meine Berantwortung!"

Und als Fritzchen für diesen Aufsatz die Note Böllig unge­nügend" heimbrachte, taufte ihm sein Vater zur Belohnung eine große Tafel Schokolade. Weißt du wofür, Frizchen? Weil ich soviel aus dem Auffahz gelernt habe. Ich, nicht du."

Papas find manchmal furchtbar merkwürdig.

Der verpönte Nasenring.

Die Welt verliert immer mehr von ihrer Buntheit. Der Mensch der europäisch- amerikanischen Zivilisation und der Erote tommen ba­bei einander auf halbem Wege entgegen. Während sich der Kultur­mensch der alten und der neuen Welt heiß bemüht, Reger- und Indianertänze zu erlernen, befundet der Erote nicht geringeren Eifer, fich einer Eigentümlichkeit nach der anderen zu entledigen, um die vor geschriebene Zivilisationsuniform anzuziehen. So sehr der Romantiker diese Entwicklung beklagen mag, fo menig fann man leugnen, daß die Breisgabe solcher nationaler Gewohnheiten auch ihre guten Seiten hat, Die franzöfifche Regierung hat auf Vorschlag des Kolonial ministers und des Kriegsministers die freiwilligen Berstümmelungen, die bei vielen eingeborenen Stämmen in den franzöfifchen Kolonien üblich sind, unter schwere Strafe gestellt. Besonders haben die Frauen in Französisch- Kongo und in Französisch- Westafrita unter diesen Deformationen zu leiden, wobei allerdings gefagt werden muß, daß sie sich den damit verbundenen Qualen mit der gleichen Selbst­

Das Richterlazarett.

Lgd Goldstein Krankheit anu Ponunglung vorn

Lad Schwiegert

Krankheit: cfnmn= movigrozn

Senats präsident Fliedner Krankheit: Onnim bundyrozeß

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CECITE

Beilage

des Vorwärts

Landgerichtsdirektor Loewenthal, der Vorsitzende des Schröder Haas- Prozesses in Magdeburg , wurde gemaßregelt. Er hatte den Wink eines Oberstaatsanwalts, sich vor dem Prozeß krank zu melden und dadurch den Vorsitz einem genehmeren" Richter zuzuschieben, unbeachtet gelaffen.

lazaretts, in dem unerwünschte Strafkammer- und Senatsvorsitzende vor Sensationsprozessen unentgeltliche Um ähnlichen Vorkommnissen vorzubeugen, plant die Justizverwaltung die Einrichtung eines Richter­Aufnahme finden.

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verständlichkeit unterziehen, mit der auch bei uns die Gefeße der Mode| sein, aber die Betroffenen werden erkennen, daß damit ihrem Körper befolgt werden. Bisher hatten sich Missionare und Kolonialbeamte ein Gefallen erwiesen wird. Ob auch der Schönheit, wird vielleicht heitsbegriff der Eingeborenen zu ändern; aber der Erfolg ist aus. immer wieder bemüht, durch Ratschläge und Drohungen den Schön- bestritten werden über den Geschmack läßt sich streiten. geblieben. Die Regierung hat deshalb jeßt eine Berordnung erlassen, die derartige Berstümmelungen fünftig mit empfindlichen Gefängnis­strafen zwischen zwei und fünf Jahren ahndet. Eltern, die ihre Kinder, alter Gewohnheit getreu, verstümmeln, haben schwere Zucht­hausstrafen zu gewärtigen.

Die Körperdeformation ist unter den Naturvölfern weit ver­breitet. Sie haben aber feinesfalls den Kuriositätswert, den ihnen der oberflächliche Betrachter zuerkennen möchte. Auch in zivilisierten Regionen haben sich noch leberrefte dieser Barbarei wider den Körper erhalten, und so mancher Damenschuh erinnert an die große Ver­gangenheit der Wespentaille und ähnlichen Modewahnsinns. Auch die Eroten haben ihren Modegeschmack und ihren Schönheitsbegriff; wir werden uns nicht in allen Fällen das Recht anmaßen können, uns darüber lustig zu machen, wo wir uns noch nicht einmal im eigenen Haus etwa über Zweckmäßigkeit oder Unwert, Schönheit oder Häus­lichkeit des Bubitopfes einig werden können. Die Körperdeforma­tionen, die in den verschiedensten Formen austreten, sind in der ganzen Welt, in gemäßigter Form auch bei Kulturvölkern, anzu treffen. Die verkrüppelten Füße der Chinesin verschwinden ja dank den Einflüssen moderner hygienischer Idee allmählich von der Bild­fläche. Andere Kulturvölker, wie z. B. die Bewohner des alten Beru lung dem Schädel des neugeborenen Kindes eine einem Turban ähnliche Form, indem sie den Kopf des Säuglings fest einschnürten. Auch bei weniger zivilifierten Bölfern trifft man die scheußliche Mode, die einen der edelsten Körperteile verunstaltet, noch heute an. Man bindet dem Kind ein Brett auf Stirn oder Hinterhaupt, um der ge­wünschten Stelle des Hauptes eine platte Form zu verleihen. So So werden, nach den Angaben eines bekannten Berliner Ethnologen, des Universitätsprofessors Max Schmidt, an der Südfüfte von Neu­artigen Formen gepreßt. Bommern und auf den Neuen Hebriden die Köpfe zu hohen, turban­

Die häufigste Form der Körperverunstaltung betrifft das Geficht. Sämtliche Teile: Nase, Ohren, Lippen und Wangen, werden dabei in Mitleidenschaft gezogen. Recht schmerzhaft ist das Anbringen von Lippenfcheiben oder Lippenpflöckchen in der durchbohrten Ober- oder Unterlippe. Gerade diefe Gewohnheit ist besonders weit verbreitet, man trifft fie fowohl in Südamerika mie in den afrikanischen Kolonien, befonders bei Stämmen in der Sahara und im westlichen Sudan an, wo sie sich in geradezu grotesten Formen äußert. Mit der Zeit wird das Loch in der Lippe allmählich zu einer solchen Größe erweitert, daß nur noch ein schmaler Lippenrand um eine große flache Scheibe herumliegt, oder daß etwa eine Lippe wie ein lang gezogener Vogelschnabel aus dem Gesicht herausragt. Auch die Ohr­pflöde von ungeheurem Ausmaß trifft man an. Einige Bölker haben diese Absonderlichkeit so vervollkommnet", daß sie den Rand des Ohr täppchens über den ganzen Kopf hinüberziehen können. Da mutet die harmlos an! Aber welche Drgien feiert die eitle Bußfucht gerade an Durchbohrung der Nasenflügel und der Nasenscheidewand fast noch dem Riechorgan! Da werden Ringe, Schmuckscheiben von oft recht ansehnlicher Größe und Gewicht, Federn und Schmuck, Stäbchen und Bähne angebracht. Was mag der Gehorsam der Mode gegenüber auch bei diesen Bölfern an persönlichen Opfern und Geduld verlangen! Bielleicht lacht man dort ebenso über die Kleidung des europäischen Mannes, die ja auch nicht das Ideal der Zweckmäßigkeit ist. Wir müssen also folche Geschmackseinrichtungen schon verstehen. Weniger Südsee gegenüber angebracht, die ihren Neugeborenen die Rafenbeine ist diese Nachsicht allerdings einigen Stämmen in Australien und der gewaltsam eindrücken, um den von Natur aus flachen Nafenrüden noch flacher erscheinen zu lassen.

Auch die Zähne bleiben bei dieser Verschönerungsfucht" nicht verschont. Es gibt Bölker, die bestimmte Borderzähne ausschlagen ober fie spig feilen, um dadurch einen gemissen Schönheitseffekt zu erzielen. Aber nicht nur Zähne werden ausgeschlagen, sondern, wie dies bei afrikanischen und pazifischen Stämmen der Fall ist, Finger und Sehen abgehadt. Verständlicher mutet die Gewohnheit auf Neuguinea an, bestimmte Körperteile, so besonders die Taille, zu pressen; aber auch Arme und Beine werden in fefte Binden gelegt, und dadurch empfindlich eingeschnürt. Die geschnürte Taille­Rindengürtel dienen hier als Korfettist übrigens nicht so sehr eine Gewohnheit des schönen, wie vielmehr des starken Geschlechts. Hier her gehören auch die verschiedenen Arten der sog. Narbentätowierung, wobei die Haut mit Nadeln oder befonderen Inftrumenten punktiert wird und Farbstoffe unter die Epidermis gebracht werden, fodaß auf diese Weise ganze Drnamente auf dem Rüden der schönen Rongo Negerin hervorgezaubert werden.

Der Einfluß des Europäers in den folonisierten Gebieten ist nicht immer ein Segen gewesen. Bon dem Verbot der Körperdeformationen wird man das Gegenteil sagen können. Und wenn der Ring durch die Nase verschwindet, so wird die Welt zwar um eine Kuriosität ärmer

Der Stahl der Urmenschen.

Das Interesse für die Urgeschichte des Menschen wird infolge der umfangreichen Entdeckungen der letzten Zeit immer größer, und wir bewundern die verhältnismäßige Höhe der Kultur, die er schon in diesen Anfängen menschlicher Kultur erreicht hatte. Eine solche Kultur wäre aber dem vorgeschichtlichen Menschen nicht möglich gewesen, wenn er nicht bereits einen ausgezeichneten Stoff für seine Werkzeuge beseffen hätte, nämlich den Feuerstein , der der ganzen Periode der Steinzeit seinen Stempel aufgeprägt hat. mit gutem Recht nennt daher der englische Prähistoriker J. Reid Moir in einem Aufsatz des Scientific American den Feuerstein der Stahl des Urmenschen und hebt seine vortreffliche Eignung für Werkzeuge hervor, da er die fünfhärteste Substanz der Natur ist und sich dabei leicht bearbeiten läßt. Nur da, wo sich in den geologischen Schichten der Feuerstein fand, ist der Mensch der Urzeit zu einer höheren Lebensform emporgediehen. Der Feuerstein war ihm so notwendig und wichtig, wie uns Kohle und Eisen, und er unter­nahm die größten Anstrengungen, um die beste Art des Feuersteins zu gewinnen und sich mit ihr reichlich zu versorgen.

Das zeigt ein Studium der vorgeschichtlichen Berg­werke, wie sie besonders in England und Frankreich , aber auch in anderen Teilen Europas entdeckt worden sind. Zu Grimes Graves im nördlichen Suffolk umfassen die Bergwerke einen Raum von 8 Heftar und gehen bis zu einer Tiefe von 30 Fuß herab. Die Ausgrabung so tiefer Schächte war notwendig, um in den Kalkschichten den besten Feuerstein zu finden. Die vorgeschichtlichen Bergleute fümmerten fich nicht um die Feuersteinschichten, deren Güte ihnen nicht genügte, sondern drangen in feitlichen Galerien, die fie nach allen Richtungen in den Stein trieben, bis zu den Stellen vor, an denen sich der beste und festeste Feuerstein fand. Wenn man bedenkt, daß sie dabei mit Werkzeugen arbeiteten, we Schaufeln aus flachen Knochen und Hacken aus den Gemeihen von Renntieren, so begreift man die Schwierigkeit und Größe des Unternehmens. Diese Urmenschen waren bereits erfahrene Berg­leute, wie fich aus der überaus gefchickten Anlegung ihrer Schächte ergibt. Su Brosigny- le- Grand in Frankreich war der Urmensch auf eine Feuersteinschicht gestoßen, die eine besondere Honigfarbe zeigte und fich für Werkzeuge vortrefflich eignete. Diese Feuer­fteine von Profigny sind weit entfernt von ihrem Fundort in Eng­land und auch sonst ausgegraben worden, und auch der Feuerstein des Kontinents zutage famen. Der vorgeschichtliche Mensch, der in von Grimes Graves findet sich in Werkzeugen, die an Fundstätten den Tälern des Rheins lebte, benutzte Werkzeuge, deren Feuerstein aus den englischen Bergwerfen stammte. Wir müssen also an­nehmen, daß dieser Stahl der Vorzeit" bereits als Handelsgegen­stand weithin verbreitet wurde.

Die Nachtigall als Grammophonprimadonna. Es ist eine felt­fame Erscheinung, daß das nüchterne Volk der Engländer für ge­wisse sentimentale Genüffe große Summen zu. opfern bereit ist. Man erinnert sich noch, daß im vorigen Jahr der Gesang einer Nachtigall als besondere Sensation im Londoner Rundfunkprogramm erschien; wenn man jetzt mit großen Kosten bemüht ist, die Sing­

stimmen der in Freiheit lebenden Nachtigallen auf die Grammophon­Bogelgesanges die Anteilnahme großer Boltsmassen erwecken als platte zu bannen, so dürfte allerdings weniger die Schönheit des vielmehr das technisch- sportliche Interesse an der Ausführbarkeit eines so schwierigen Unternehmens. Eine Schallplattengesellschaft hat 10 000 Pfund für den Bau einer luxuriöfen Falle ausgegeben, in der nichts weiter eingefangen werden soll als der Gesang der Nachtigallen. Der Apparat besteht aus einem vollständigen Aufnahmeraum für Schallplatten, der auf einem mächtigen Automobilchaffis montiert ist, und der in fürzester Zeit den Standort wechseln kann. Mrs. Beatrice Harrison , die schon im vorigen Jahr bei den Radiovorführungen der Nachtigallprimadonnen mitgewirkt hat, begleitet die Vogel­ftimmenjäger, um durch ein weiches Cellofpiel die Nachtigallen zum Gesang zu reizen. Die Erpedition in die englischen Wälder war bisher von vollem Erfolg begleitet; während es am hellen Tage gelang, drei Nachtigallen aufzunehmen, die sich mit den Stimmen anderer Singvögel zu einem Chor vereinigten, fonnte man in einer hellen Mondnacht ein flares Nachtigallensolo von besonderer Schön­heit auf der Wachsplatte festhalten, von der nun eine große Zahl von Grammophonplatten hergestellt werden soll. Es war aber in der Dunkelheit fehr schwierig, das Mitrophon fo dicht an die fcheuen Sänger heranzubringen, daß die Aufnahmen mit genügender Deut lichkeit erfolgen fonnten. Man hat außerdem die Beobachtung ge macht, daß bestimmte unmelodische Töne die singenden Nachtigallen dadurch reizten, ihren Gefang anhaltender ertönen zu lassen.