1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 226.
Kommunales.
Stadtverordneten - Versammlung.
Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 26. Sept., nachmittags 5 Uhr.
Zum Vorsitzenden des Wahlprüfungs- Ausschusses ist, nach dem Ausscheiden des Stadtv. Dr. Alexander Meyer der Stadtv. Horwit gewählt worden. Dem heute gewählten Ausschuß zur Borberathung der Vorlage wegen Herstellung eines Arkadenganges von der Gertraudtenbrücke zur Wallstraße gehört u. a. auch der Stadtv. Singer an.
In den Vorstand wählt die Versammlung für den ausgeschiedenen Stadtv. Bulle als dritten Beisitzer durch Attlamation den Stadtv. Hellriegel. Herr Bulle gehörte außerdem noch dem Wahlprüfungs- Ausschuß, der Deputation für Gesundheitspflege, der Deputation für die Krankenanstalten und dem Kuratorium des Nikolaus- Bürgerhospitals an. Da für die Vakanzen zum theil sehr zahlreiche Meldungen vorliegen, so werden diese Wahlen auf die nächste Sigung verschoben, desgleichen die Wahl eines Bürgerdeputirten für die Gewerbedeputation, wofür der Buchdruckereibesizer Otto Dreyer, Brüderstr. 4, der Fabrikbesizer Weigert, Anklamerstr. 38, und der Buchdruckereibesizer May Bading, Beuthstr. 2, vorgeschlagen sind.
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Tie Stadtvv. Sachs II, Jacobi, Defer, Riemer und Jordan haben den Antrag eingebracht, den Magistrat um Auskunft zu ersuchen, wie weit die Verhandlungen mit den Organen der Marienkirche behufs einheitlicher Au3 schmückung des Playes um die Marienkirche mit gärtnerischen Anlagen gediehen sind. Sie ziehen dabei ausdrücklich das Datum des bezüglichen Versammlungsbeschlusses, den 12. Oftober 1893, an, find also offenbar nicht sehr damit zufrieden, daß in dem Zeitraum von fast zwei Jahren über den Fortgang der Sache nichts verlautet hat.
Freitag, den 27. September 1895.
12. Jahrg.
werth sei. Das Lutherdenkmal sei erst im Juni eingeweiht und Resultat würde sein, daß sie schließlich gleich einem geohrgärtnerische Anlagen daselbst noch nicht hergestellt. Er tönne feigten Schulbuben mit leeren Händen vor uns stände. den Dezernenten durch Angabe eines bestimmten Termins nicht E3 kennzeichnet übrigens den sittlichen Tiefstand dieses binden. Vor nächstem Frühjahre könne damit noch nichts Organs für Wahrheit, Freiheit und Recht", daß es werden. ziemlich unbesehen alle Lügen aufnimmt, welche Die Damit ist der Gegenstand erledigt. flägliche Phantasie des Ex- Anarchisten Sparr geflissentlich Den Rathsteller will der Magistrat an den jezigen über Sozialdemokratie und sozialdemokratische Führer fabrizirt. Pächter Faltenberg für fernere sechs Jahre, von Ottober Soweit wir wahrgenommen haben, sind selbst die„ Post" 1896 bis Ende September 1902, unter Ausschluß des des Herrn Stumm und der pfäffische Reichsbote", die es im öffentlichen Pachtausschreibens weiter verpachten, Kampfe für Ordnung, Religion und Sitte doch wahrlich nöthig und zwar für 43 000 m. jährlich( seit dem 1. Oktober 1890 be- haben, nicht so fleißige Abnehmer der Korrespondenzen dieses trug die Pacht 46 000 m., wurde aber vom 1. April 1892 ab Herrn als die„ Germania ". Einem solchen Blatte steht es aller= auf 40 000 m. ermäßigt) unter den bisherigen Bedingungen und dings besonders gut an, ins Blaue hinein von sozialdemokratischen mit der Verpflichtung des Pächters, bei weiteren Erwäßigungen Lügen" zu schwindeln. des Tariss der Berliner Elektrizitätswerke für elektrische Beleuchtungskosten die Pachtsumme entsprechend zu erhöhen und event. wieder wie früher 46 000 M. zu zahlen. Ohne Debatte genehmigt die Versammlung diesen Magistratsvorschlag. Schluß 61/4 Uhr.
Lokales.
Der Kampf gegen das bischen Sonntagsruhe, das ben Handelsangestellten gewährt ist, wird von der Unternehmerschaft mit Eifer fortgeführt.
Die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft genehmigten den ihnen nach Vernehmung betheiligter Geschäftskreise vorgelegten Entwurf eines Gutachtens über empfehlenswerthe Abänderungen der Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, worum sie vom Polizeipräsidenten ersucht worden waren. Das Gutachten empfiehlt, den Baumaterial- Händlern() die Stunden von 5 bis 10 Uhr früh freizugeben( wie sie schon den Brennmaterialhändlern eingeräumt sind), ferner den Tabat- und Zigarrenhändlern die Zeit von 7-10 und 12-4 Uhr, dem Bahnhofsbuchhandel den ganzen Tag, den Bankgeschäften am Neujahrstage die Stunden von 7 bis 2 Uhr ohne Unterbrechung behufs Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Juventur und Bilanz Arbeiten; endlich wird für die drei letzten Sonntage im Jahre Freigabe der Stunden 10 Uhr vormittags und 12 bis 8 Uhr nachmittags für alle offenen Ladengeschäften, ausgenommen die Bank, Wechsel- und Lotteriekomptoire, angerathen. Zugleich wird der früher schon gestellte Antrag wiederholt, die Polizeivorschriften über die äußere Heilighaltung der Sonn- und Festtage dahin abzuändern, daß die Schaufenster der Läden während der dem Geschäftsbetriebe freigegebenen Stunden nicht verhängt zu sein brauchen. Das Gutachten wird demnächst in der Korrespondenz" der Aeltesten veröffentlicht werden. Wann wird die Regierung ich endlich erweichen lassen?
von 8 bis
An die Parteigenossen in Rigdorf! Bekanntlich sollte dem Parteibeschluß gemäß die Spedition der Parteipresse vom 1. Oktober ab in Parteiregie übergehen. Bislang haben sich jedoch noch nicht genügend Abonnenten eingezeichnet, als daß der Vertrieb einem befoldeten Spediteur übergeben werden konnte. Es ist daher vom Vertrauensmann eine dreigliedrige Kommission ernannt worden, welche die Geschäfte vorläufig besorgen wird. Die Kommission ist gebildet aus den Parteigenossen Kull, Prinz Handjerystr. 46; Merseburger, Jägerstr. 52, und Jonas, Kirchhof ftraße 45. Diejenigen Abonnenten, welche sich bis zum Sonntag Stadtv. Sa ch 3 II macht zur Begründung des Antrages eingezeichnet haben, erhalten die Zeitung vom 1. Oktober an. geltend, daß seine Urheber wohl nicht dem Vorwurf der Ungeduld Nichtpünktliche Zustellung wolle man sofort den Kommissions verfallen würden, wenn sie nach ganzen zwei Jahren sich endlich mitgliedern oder dem Unterzeichneten melden. Parteigenossen, eine bescheidene Auskunft über den Stand der Sache erbäten. agitirt unausgesetzt für die Parteispedition und sorgt An dem gedachten Tage sei das erste magistratliche Arkaden- dafür, daß sich jeder in unsere Listen einzeichne. projekt von der Versammlung zu Falle gebracht und statt dessen Abonnementslisten liegen an folgenden Stellen aus: Hi Ipert, die Ausschmückung des Marienkirch- Plages mit gärtnerischen An- Hermannstraße, Ecke Karlsgartenstraße, Heickhaus, Hermann lagen beschlossen worden; nur im Interesse der gleich- straße 52, Karrias, Hermannstraße 119, Krüger, Prinz zeitigen Regelung der Besitzverhältnisse und der Rechte Handjerystraße 58, Hermann, Kirchhofüraße 1, Thomas, artet zum theil schon mehr ins Polizeiwidrige aus. Der MaurerDie Ueppigkeit unserer ehrsamen Handwerksmeister der Grundstücksbesitzer der an die Kirche angrenzenden Bergstraße 162, Schenk, Hobrechtstraße 9, Barthel, Hermann- meister Otto Lindner, Kaiserstraße 36 a, ließ eine Arbeit, die Bauten habe man in jene Verhandlungen gewilligt. Ein plat 7, Schmidt, Kottbuserdamm 101. ihm in der Norddeutschen Brauerei, Chausseestraße, übertragen längeres völliges Schweigen sei aber angesichts der in der Um- Die Vertrauensperson Aug. Do hrmann, Ziethenstraße 30. gebung der Kirche herrschenden Zustände und bei der totalen war, nach dem im königlichen Schloß und in der Gnadenkirche Verwahrlosung des Plages nicht zu verantworten. Die Garden. Erst in diesen Tagen theilten wir den gegebenen Beispiel an einem Sonntag, nämlich am 15. September, Stadtbaurath Blandenstein: Die hier in betracht wesentlichen Inhalt einer Flugschrift mit, welche an die von 12 seiner Arbeiter ausführen. Meister Lindner vergaß nur, sich tommende Sachlage ist außerordentlich komplizirt, da städtischer, jenigen gerichtet war, die unter Umständen einen Sampf die polizeiliche Erlaubniß zu dieser Sonntagsarbeit einzuholen tirchlicher und privater Besiz, außerdem die schon berührten führen" sollen, der uns befreit von solchen Elementen". und das Unglück wollte es just, daß der Wachtmeister des beBesitzrechte und Bestyverhältnisse hier mit einander follidiren. Heute wird uns abermals ein Beitrag zugestellt, der treffenden Polizeireviers zufällig an der Brauerei vorbeiging, als Der Magistrat mußte lebhaft wünschen, daß in letzterer Be- nach dieser Richtung hin bezeichnend ist. Hier in Berlin er- die Maurer im Arbeitsanzuge aus dem Thore herauskamen. ziehung ein Ausgleich mit der kirchlichen Behörde dahin scheint im Verlage von Karl Sigismund, Mauerstr. 68, ein Meister Lindner wurde natürlich von dem Wachtmeister pflichtgemäß illustrirtes Blättchen„ Deutscher Soldaten hort". Dasselbe zur Strafanzeige gebracht. Darob großes Entsetzen; der brave wird verantwortlich redigirt von einem Generallieutenant Vertreter eines ehrsamen Handwerks legte sich alsbald die Frage vor, wer von seinen Arbeitern wohl den Denunzianten gespielt haben mochte. Denn daß die Entdeckung der Sabbathschändung nicht von ungefähr kommen konnte, das schien ihm von vornherein klar. Flugs wurde auch ein Arbeiter, der so unschuldig Leider steht in diesen Festestagen der Erinnerung an die an der Geschichte war, wie nur irgend einer, als Thäter ausThaten der braven Männer, welche vor 25 Jahren Blut und Leben erforen und entlassen. Doch sollte dem Gemaßregelten ein einsetzten, um den heimischen Herd gegen räuberischen(!) Ausweg zur Rechtfertigung offen gelassen werden. Als der Einbruch zu schüßen, ein kleines Häufchen(!) vaterlands- Polier nämlich dem vermeintlichen Denunzianten am letzten loser Menschen feindlich gegenüber. Auf sie weisen wir unsere Sonnabend Karte und Geld überreichte, machte der Ver Reservisten, die in wenigen Tagen wieder ihrer Heimath treter des Unternehmers ihm gleichzeitig die Meldung, daß zueilen, besonders hin und rufen ihnen zu: Hütet Euch er am Montag wieder anfangen könne, wenn er vom Polizeivor den Sozialdemokraten, die in so verächt revier einen schriftlichen Ausweis darüber beibringen licher Weise von den Thaten Eurer Kameraden, Eurer werde, daß er die Sonntagsarbeit nicht zur Anzeige gebracht Brüder und Väter sprechen und schreiben. Oft habe. Auf dem Polizeirevier wurde dem Arbeiter die Aus
Worte vorkommen:
zu stande tam, daß letztere von ihrem Rechte, Ausbrechen wont Fenstern nach der Kirche hin unterfagen, feinen Gebrauch machte. Außerdem stehen 3. D. H. von Below. Dieser Herr richtet in der soeben er die Anlagen im Zusammenhang mit dem neuen Markt, schienenen Nr. 36 dieses Jahrgangs eine Art Appell an die wo jetzt auch das Komitee für das Lutherdenkmal bezüge zur Entlassung kommenden Reservisten, in dem folgende lich der Ausschmückung der Umgebung desselben in Frage kommt. Der Plan für die gärtnerische Ausschmückung des Playzes um die Kirche ist übrigens afgestellt und gewissermaßen auch schon ausgeführt, indem die Wege so eingerichtet sind, wie das Projekt sie vorzeichnet. Das Abkommen mit der Kirchenbehörde ist noch micht perfekt geworden, das wird aber wohl bald geschehen, sobald der Dezernent von seinem Urlaube zurückgekehrt ist. Ich hoffe, daß Ihnen in einigen wenigen Wochen die Vorlage wohl zugehen wird.
Stadtv. Sa ch 3 II: Diese Auskunft beruhigt mich nicht. Auch heute erhalten wir keine bestimmte Antwort, sondern es wird lediglich von Wünschen und Hoffnungen gesprochen. Beide Gegengründe, die der Stadtbaurath anführt, sind unzutreffend. Die Regelung der Besitzverhältnisse und der Art der Bebauung des Terrains hat mit der gärtnerischen Ausschmückung des Plages ebenso wenig etwas zu thun, wie das Lutherdenkmal, Wir haben neulich schon erklärt, daß wir mit derartigen das längst vollendet dasteht. Nach meiner Auffassung hätte unsere erste Vorlage nach den Ferien gerade diesen Gegenstand betreffen Hinweisen auf die Sozialdemokratie schon zufrieden sein können müssen. Wir können uns nicht länger so hinziehen lassen. So„ Wieder eine sozialdemokratische Lüge." Mit diesen In den Armen liegen fich beide: der Magistrat und die fann es kommen, daß vor lauter Hoffnungen und Wünschen ein Worten leitet die„ Germania ", das Organ des katholischen reaktionärste Junung, die Bäcker Berlins . Insbesondere um Play mitten im Zentrum der Stadt Jahre lang liegen bleibt! Pharifäerthums, die Wiedergabe der von uns gestern nach Gebühr jenen Vampyren, die in ähnlicher Weise wie die berüchtigten ( Bustimmung.) Auf eine so wichtige Sache sollten doch Wünsche abgefertigten Berichtigung" der Berliner Korrespondenz" über Landhaifische( die Heuerbaasen) bei den Seeleuten, für Vermitte= und Hoffnungen und gar der Urlaub des Dezernenten nicht so die Sedanfeier in der Justiz" ein. Vielleicht hat das Zentral- lung einer Stellung den armen Bäckergesellen das Fell über die starten Einfluß ausüben. organ der Geschorenen die Güte, uns einmal einige sozialdemo- Ohren ziehen, entgegenzutreten, war der Fachverein der Bäcker Stadtbaurath Blandenstein bleibt dabei, daß die kratische Lügen" auf dem Präsentirteller zu serviren. Die Arbeit Berlins und Umgegend an die hiesigen Bäckerinnungen und an Regelung jener Verhältnisse bei dieser Gelegenheit sehr wünschens- dürfte der Germania " ziemlich sauer fallen und das den Magistrat mit dem Antrag auf Errichtung eines städtischen
genug haben wir in unserem Blatt darauf hingewiesen, daß stellung eines solchen Schrifftücks, wie vorauszusehen war, vers der Treueid des Soldaten für seine ganze Lebens- weigert und so blieb die Entlassung vollkräftig zu recht bestehen. zeit gilt. Schmach und Schande aber auf die, welche Wann werden die Bauhandwerker und Bauarbeiter aus der= ein braves deutsches Soldatenherz zum Meineid zu verleiten artigen Meisterthaten den Schluß ziehen, daß sie mit den inneren trachten." Krafehlereien um die Organisationsform 2c. endlich Schluß machen und sich den Unternehmern gegenüber Mann für Mann zusammenschließen müssen?
Technische Rundschau.
bei
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Arbeit
thermometer in den Handel gebracht worden, welche fönnen, welche denselben eine größere Lebensdauer, als die jetzt eine bequeme Temperaturmeffung weit über die Siede - übliche verspricht. Man muß abwarten, ob diese Anregung des ( Ein neues Quecksilber- Thermometer. Carborundum für Glüh temperatur des Quecksilbers hinaus gestatten. Die Siedetemperatur erfolgreichen Technikers zu praktischen Resultaten führt.- lampen. Seemotoren.) ist nämlich keine ganz unveränderliche, sondern hängt in sehr Die Ausnutzung der Wasserkräfte durch Umwandlung Die Messung der Temperatur geschieht meist dadurch, daß wesentlicher Weise vom Drucke ab, unter dem die siedende Flüssig der Energie( d. i. der Fähigkeit zur Leistung mechanischer man die Ausdehnung einer Quecksilbermenge bei zunehmender teit steht. Nimmt der Druck ab, so fällt auch der Siedepunkt; Arbeit) des bewegten Wassers in elektrische Energie ist diejenige Wärme mißt; im allgemeinen wird bei der Füllung des Ther- so focht beispielsweise Wasser auf dem Mont- Blanc, also in Form der Arbeitserzeugung, welche bis jetzt noch in den Anmometers das Quecksilber bis zum Sieden erhitzt, wodurch man einer Höhe von 4800 Meter über dem Meeresspiegel, wo der fängen steckt, aber gleichwohl berufen erscheint, in der Zukunft erreichen will, daß alle Luft aus dem Rohre herausgetrieben Luftdruck wenig mehr als die Hälfte des normalen beträgt( der eine hervorragende Rolle zu spielen und die Anwendung der wird. Ist dies geschehen und das evacuirte Rohr zugeschmolzen, Barometerstand ist daselbst nur 417 Millimeter statt 760 Millimeter Kohle, deren Verbrennungswärme heute die hauptsächlichste Energieso wird der Apparat einmal in schmelzendes Eis gestellt und im Meeresniveau), schon bei einer Temperatur von 84 Gr., also quelle ist, wesentlich zu beschränken. Dabei hat man nicht nur dann mit Dämpfen siedenden Wassers umgeben, wodurch man 16 Gr. unter der normalen Siedetemperatur. Umgefehrt rückt an die Energie der schnell fließenden Ströme in die sogenannten Firpunkte, d. h. den Stand des Quecksilbers bei der Siedepunkt hinauf, wenn der Druck zunimmt. Diese Eigen- den Gebirgsgegenden zu denken, sondern auch in der der Schmelztemperatur des Eises und der Siede- schaft hat man bei den genannten Thermometern benugt; man Ebene sind von sind unerschöpfliche Vorrathequellen temperatur des Wassers erhält. Der Zwischenraum füllt den über dem Quecksilber befindlichen Raum der Röhre mit in den Bewegungen des Meeres vorhanden. Eine der gewaltigsten zwischen den beiden bei diesen Temperaturen auf dem fomprimirter Luft oder Stickstoff, welche beim Aufteigen des Wafferbewegungen, die Ebbe und Fluth, wird in Frankreich an Rohre angebrachten Marken wird bei der in Deutschland Quecksilbers noch mehr zusammengepreßt wird, wodurch ihr den Küsten der Bretagne schon seit einiger Zeit benutzt, um die am meisten verbreiteten Réaumur'schen Stala in 80 gleiche Theile Druck beträchtlich steigt, so daß der Siedepunkt des Quecksilbers Triebkraft für große Getreidemühlen zu liefern. Man sperrt, getheilt, so daß der Volumausdehnung des Quecksilbers um einen un mehr als 200 Gr. nach oben rückt. In der physikalisch- wo es die Küstenbildung gestattet, einen Theil der Meeressolchen Theil eine Temperaturerhöhung um 1 Gr. entspricht. In technischen Reichsanstalt werden derartig konstruirte Thermometer oberfläche durch einen Deich vollständig ab; der abgesperrte Theil Frankreich ist die hunderttheilige Stala im Gebrauch, indem die geprüft, welche eine bequeme Temperaturmessung bis zu 550 Gr. steht nun durch einen oder mehrerer Kanäle mit dem offenen Meer Lifferenz zwischen dem Eis- und Siedepunkt nach dem Vorschlag zulassen.- in Verbindung, und in diesen Kanälen können Wasserräder oder von Celfius in 100 gleiche Theile getheilt ist. Somit sind Für elektrische Glühlampen hat der durch seine Versuche über Turbinen angebracht werden, welche bei der steigenden Fluth in 4 Gr. R. entsprechend 5 Gr. C.; man geht daher von einer Wechselströme und das sogenannte Licht der Zukunft bekannte der einen, beim Zurückweichen des Wassers, also während der Réaumur'schen Temperaturangabe auf die Celsius'sche über, in- Glektrotechniker Nikola Tesla vorgeschlagen, statt der Kohlen- Ebbe, in der anderen Richtung in Bewegung gesetzt werden. dem man die erstere durch 4 theilt und dann mit 5 multiplizirt: bügel solche aus Carborundum , das ist eine Verbindung aus Diese Turbinen können nun eine oder mehrere Dynamomaschinen diese Umrechnung ist vielfach nothwendig, weil in allen Silicium und Kohlenstoff, welche erst vor wenigen Jahren dar- in Betrieb setzen, so daß durch diese See motoren ein Theil wissenschaftlichen Angaben die hunderttheilige Temperaturstala gestellt wurde, zu benutzen. Bei seinen Versuchen mit der Meeresenergie nutzbar wird. benutzt wird. Indem man die Theilung über die beiden festen hochgespannten Wechselströmen von sehr großer Anzahl des Auch die Bewegung der Meereswellen kann zur ArbeitsPunkte hinaus fortsett, fommt man zu Temperaturangaben Wechsels mußte er sich besondere Kohlenbügel verfertigen, da die leistung verwendet werden. So ist an einer Stelle der Küste unterhalb des Eispunties, wobei man von Kältegraden spricht, gebräuchlichen sehr schnell abgenutzt werden. Von allen Körpern, im Staate New- York ein durch die Wellen getriebener Seemotor und zu solchen oberhalb des Siedepunktes, also über 100 Gr. die Tesla auf ihre Widerstandsfähigkeit für seine Zwecke unter- in Betrieb, welcher seinerseits eine Pumpe antreibt. Doch kann man das so hergestellte Thermometer nur bei den fuchte, zeigten sich Diamant und Carborundum am brauchbarsten. besteht aus einem im Meer aufgestellten festen Holzgerüst, jenigen Temperaturen benußen, bei welchen das Quecksilber in Da man vom Diamant des Preises wegen absehen muß, so das aus zwei festen Pfeilern mit darüber befindlichem beweglichem flüssigem Zustande ist; erstarrt daffelbe, was bei-38 Gr.( 38 Gr. benutzte er ein Carborundumpulver, welches er mit Theer Querholm erbaut ist; an dem letzteren ist mittels dreier HolzKälte) eintritt, oder siedet es, was bei 350 Gr. geschieht, so ist mischte, und mit dieser Mischung überzog er seine Kohlen- stangen unten ein offener Holztrog befestigt, welcher von den es für Temperaturmessungen nicht mehr verwendbar. Man hat bügel; indem er den Theer verdampfen ließ, ließ, blieb Wellen hin- und hergestoßen wird. Die mittelfte Tragstange ist daher zur Messung besonders tiefer und besonders hoher Tempe- das Carborundumpulver fest an den Kohlenbügeln haften, mit einer langen Horizontalstange verbunden, durch welche die raturen andere Methoden ersinnen müssen, welche jedoch welche sich nun als sehr widerstandsfähig und brauch- Pumpe angetrieben wird. Dieser Motor soll nur ungefähr den nicht die Bequemlichkeit der geschilderten Temperatur bar erwiefen. Tesla ist der Meinung, daß man aus dritten Theil soviel fosten, als eine Windmühle, dabei aber eine meffung darbieten. nun Quecksilber- Carborundum auch dünne Fäden für Glühlampen wird herstellen größere und regelmäßigere Arbeit leisten. Vor kurzem sind
Bt.
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