Nr. 241+ 44. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Feiern um den Ozeanflieger.
Lindbergh im Mittelpunkt des Interesses der ganzen Welt.
Paris , 23. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die Blätter ohne| Motor und vorzügliche Instrumente. Ueber das Wetter während Unterschied der Parteien feiern spaltenlang die außerordentliche seines Fluges berichtet Lindbergh: Ich geriet bald nach dem Start Leistung des Fliegers Lindbergh und stellen fest, daß ihm eine der in Nebel und Regen. Nachdem ich Neufundland am Freitag abend größten Taten in der Geschichte der Menschheit gelang. Der Mensch, Vor allem die Vereisung, der schlimmste Feind des Fliegers, machte passiert hatte, wurde gegen Sonnenaufgang das Wetter schlechter. der das vollbracht hat," schreibt der„ Populaire", fann Amerikaner mir zu schaffen. Ich mußte bald auf 3 Meter über dem Meeresoder Franzose sein oder irgendeiner anderen Nation angehören; er spiegel niedergehen, bald auf 3000 Meter Höhe steigen. Erft gegen ist in erster Linie ein Mensch, der die ungeheuerfte pazifistische Morgen fonnte ich eine mittlere Höhe einhalten. Die Nacht war Großtat der Geschichte vollbrachte." Lindbergh hat erklärt, daß am schlimmsten. Die Kälte machte sich bemerkbar und Sturm setzte er nicht beabsichtige, mit dem Flugzeug nach Amerika zurückzukehren. ein. Umkehren? Es war zu spät. Ich beschloß, foste es, was es Unterwegs sei er durch einen Schneesturm in starke Gefahr geraten, wolle, den Flug fortzusetzen. Uebrigens ist mein Motor ausgeda sein Apparat durch den Schnee, der vereiste, sehr start belastet zeichnet. Er macht 100 Meilen in der Stunde. wurde. Lindbergh glaubt, daß Nungesser und Coli in einem solchen Schneesturm zugrunde gegangen sind.
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Lindberg erzählt!
Der Flieger Lindbergh erzählte nach seiner Ankunft über den Ozeanflug u. a.: Etwa 1000 Meilen mußte er auf dem Ozean im Regen zurücklegen. Er habe während der Fahrt oft die Höhe gewechselt; zeitweise sei er nur 10 Fuß über dem Meer geflogen, mitunter 10 000 Fuß über dem Meere. Von den mitgeführten Anregungsmitteln habe er während der ganzen Fahrt keinen Gebrauch gemacht, sondern nur Waffer getrunken. Lindbergh wunderte sich selbst über die Schnelligkeit, mit der er den Flug zurückgelegt hat, und versicherte, daß er noch 1000 Meilen hätte weiterfliegen fönnen. Der französische Präsident hat sofort nach der Landung Lindberghs ein Glückwunschtelegramm an Präsident Coolidge gesandt. Auch Außenminister Briand hat dem amerikanischen Botschafter den Glückwunsch der französischen Regierung zum Ausdruck gebracht. Alle offiziellen Gebäude in Paris haben geflaggt, auf dem Außenministerium wurde sogar das Sternenbanner gehißt. Der Pariser Stadtrat will Lindbergh in feierlicher Sizung empfangen, auch ein offizieller Empfang in der Rammer ist geplant. Außerdem soll ihm das Kreuz der Ehrenlegion verliehen werden. Am Dienstag wird Lindbergh voraussichtlich vom Präsidenten der Republik an der Stelle seiner Landung begrüßt werden, wobei ihm die Auszeichnung überreicht wird.
Paris , 23. Mai. ( WTB.) Lindbergh hat einem Bertreter des ,, Journal" erklärt, daß nach seiner Ansicht die Errichtung einer Handelsflugsverkehrslinie Paris - New Wort praktisch ins Auge gefaßt werden könnte. Es bedürfe mur einer ziemlich mächtigen Organisation, um sie zu ver wirklichen. Wichtig sei dabei die Schaffung schwimmender fünft licher Inseln, auf denen die Apparate sich verproviantieren und eventuell niedergehen könnten.
Matin" und" New Dort Herald" beginnen heute mit der Beröffentlichung des Flugberichts Lindberghs. Lindbergh erklärt im Matin", der schlimmste Teil seiner Fahrt fei der Empfang in Le Bourget gewesen; wenn der Wind und der Sturm ihn ebenso bedrängt hätten wie die 50 000 Personen, die ihn empfingen, dann würde er Paris niemals erreicht haben. Lindbergh fährt dann fort: Glück allein genügt nicht zur Durchführung eines derartigen Unter nehmens, wie es mein Flug war, ich verfügte aber über das, mas immer noch das beste ist, ein gutes Flugzeug, einen ausgezeichneten
Der erste Besuch, den Lindbergh nach einem langen Schlaf am Sonntag mittag abstattete, galt der Mutter Nungeffers. Tausende von Menschen erwarteten den Flieger vor dem Haus, Frau
ungeffer empfing ihn persönlich an der Türe und nahm die Troſtworte Lindberghs entgegen. Er hat Nungeſſer ſelbſt gekannt und, wie er versicherte, wiederholt Gelegenheit gehabt, seinen großen Mut zu bewundern. Mit Tränen in der Stimme gab die Mutter der Hoffnung Ausdruck, daß man ihren Sohn doch noch auffinden werde. Vor der amerikanischen Botschaft fanden sich am Sonntag mittag ungeheure Menschenmengen ein, denen sich Lindbergh unter unge heurem Jubel an der Seite des Botschafters zeigte.
Paris , 22. Mai. ( WTB.) Die Agentur Havas schildert die Folgen der gestrigen Rundgebung bei der Landung Lindberghs in Le Bourget wie folgt: Heute morgen glich der Flugplatz einem Schlachtfeld. Kleidungsstücke, Stöde, Hüte lagen überall zerstreut, die Fensterscheiben der verschiedenen Pavillons und die Türen waren zertrümmert. Erst im Verlaufe des heutigen Vormittags wurde bekannt, daß 10 Personen Verlegungen erlitten haben und ins Hospital geschafft werden mußten. Der Zustand von zwei Berlegten soll ernst fein. Um den Flieger in der Nacht nach Paris zu befördern, war es notwendig, mit ihm filometerweit nach der entgegengesetzten Rich tung zu fahren, damit man über St. Denis auf Umwegen die Stadt erreichen konnte. Erst gegen 2 Uhr nachts traf Lindbergh in Baris ein, wo man in der amerikanischen Botschaft rasch ein Nachtlager improvifiert hatte.
Große Honorarangebote für Lindbergh.
New York , 23. Mai. ( WTB.) Die Blätter feiern Lindbergh in längeren Leitartikeln und bringen Einzelheiten der gestrigen Demonstrationen. In St. Louis ertönten sämtliche Lokomotippfeifen ein halbe Stunde lang. Die Glocken der Kathedrale läuteten. ,, New York Times " erhielt 10 000 telephonische Anfragen wegen Lindberghs Ankunft. Lindbergh wurde mit Kabelwünschen, Einladungen und Anerbieten überhäuft. S. L. Rothafel, der Befizer des 6200 Zuschauern Plaz bietenden Rorytheaters bot Lindbergh ein Wochenhonorar von 25 000 Dollar für fein Auftreten an. Hohe Beträge werden dem Flieger für das Gebrauchsrecht seines Namens für Warenbenennungen geboten. Nach einer Mel bung des Associated Preß" aus Los Angelos boten die WestcoastTheater Lindbergh ein Engagement mit einem Honorar pon 100 000 Dollar an. Zahlreiche andere Angebote wurden dem Flieger von Filmunternehmungen gemacht.
Rätselhafter Doppelmord in Lichtenberg .
Ein Mädchen und ein Mann erschossen aufgefunden.
Ein noch unaufgeflärter doppelter Ceichenfund in Lichtenberg | ftimmt mit einer scharfen Batrone, die bei dem Manne lag. In beschäftigt die Kriminalpolizei. In der Deutschmeisterstraße diesem Falle muß ein Unbekannter dem Toten die Waffe entwendet fand in der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr ein Schupobeamter auf haben. Dabei mag er ihm wohl auch die Taschen geleert haben. feinem Rundgange an einem Bretterzaun auf dem Bürgersteig ein Nach den Spuren scheint das Mädchen gulegt vor feinem Mörder ge flohen zu sein. Dieser scheint es in langen Sägen etwa zwanzig Jahre altes unbekanntes Mädchen mit einer Schuß verfolgt, es schon einige Schritte vor der Fundstelle errreicht und wande in der linten Schläfe in den letzten Zügen liegen. geschlagen zu haben. Hier hat er wohl auch schon schießen wollen, Sie wurde nach der Rettungsstelle 40 in der Rathausstraße gebracht aber einen Verfager gehabt. Behn Schritte weiter erhielt dann und starb dort schen während der Aufnahme unter den Händen des das Mädchen aus nächster Nähe den tödlichen Schuß und brach Arztes. sterbend zusammen.
Die Mordfommission wurde alarmiert und die Kriminaltommissare Braschwiz und Lobbes und ihren Beamten besichtigten alsbald die Leiche und den Fundort und stellten fest, daß der töd liche Schuß aus nächster Nähe abgegeben worden ist. Fußspuren auf dem ungepflasterten Teil des Bürgersteiges zeigten deutlich, daß zwischen der Unbekannten und dem Schüßen ein Kampf nicht stattgefunden hatte. Die Beamten suchten den an das Gelände cnschließenden Lichtenberger Stadtpart ab in der Annahme, daß dort vielleicht Auseinandersegungen stattgefunden hätten und daß die Tote im Barf irgend etwas, vielleicht eine Handtasche mit Papieren oder dergleichen zurückgelassen haben könnte. Sie fanden auch Spuren, die auf einen Kampf im Bart schließen lassen. Während sie hier noch suchten, erhielten sie die Meldung, daß ein anderer Schupobeamter um 3% Uhr eine halbe Stunde von dem Fundort entfernt auf dem Berbindungsweg nach einem Lauben gelände zwischen der Rittergut- und der Herzbergstraße
einen unbekannten Mann tot aufgefunden hatte. Die Mordkommission begab sich sofort auch dorthin, um den Befund und Tatbestand aufzunehmen. Der Mann hatte eine Schußwunde in der rechten Schläfe. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Eine Baffe wurde bei dem Mädchen und auch bei dem Manne nicht gefunden. Das Mädchen ist etwa 1,65 Meter groß, hat einen dunkelblonden Bubentopf und trug einen grauen Hut mit grauem Band und Blumenstrauß, einen schwarzen Tuchmantel mit Sealkaninbesatz, einen grauen Rod mit schottischem Mufter, einen grauweiß gemuster ten Jumper, braungraue Handschuhe, fleischfarbene Strümpfe, braune Spangenschuhe mit Kreppgummisohlen und als Schmuck silberne Ohrringe mit je einem blauen Steinchen an einem Kettchen. Der Mann ist etwa 20-25 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß und schlank, hat langes, nach hinten gefämmtes, dunkelblondes Haar, blaue, etwas vorstehende Augen, eine gebogene und an der Spize etwas abgeplattete Nase und im Obertiefer drei Goldzähne; er trug einen schwarzen Mantel, einen stahlblauen Anzug, ein lila hemb mit weißem Kragen und rötlicher Krawatte, schwarzgrün gestreifte Strümpfe, schwarze Halbschuhe, einen grauen weichen Hut und eine braune hornbrille. Um den Leib hatte er eine breite braune Leibbinde und auf dem Arm eine rechtedige Uhr im Band, auf dem Finger einen kleinen Brillant. ring. In den Taschen hatte der Tote nur zwei Eintrittstarten zu einem Kino in der Frankfurter Allee . Es ist noch nicht ganz sicher, aber höchstwahrscheinlich, daß
zwischen den beiden Funden ein Zufammenhang besteht, daß der Mann das Mädchen und dann sich selbst erschossen hat. Das läßt sich auch daraus schließen, daß die Patronen hülfe, die in der Nähe des Mädchens gefunden wurde, überein
Weder
Von den Leuten, die als etwaige Zeugen bereits ermittelt und vernommen wurden, hat niemand etwas wahrgenommen. die beiden Schupobeamten noch ein Wächter aus der Gegend noch fonft jemand hat Schüsse oder Hilferufe gehört. Mitteilungen zur Aufklärung an die Kriminalkommissare Braschwitz und Lobbes im Polizeipräsidium, Zimmer 93.
Die Verfehlungen beim Wohnungsamt. Weiße Scheine und Meldezettel.
Montag, 23. Mai 1927
Zwei Personen im Faltboot ertrunken.
Das ungleichmäßige und böige Wetter des Sonntags hat unter den Wassersportlern, die sich auf die Havelgewässer gewagt hatten, wieder zwei Opfer gefordert. Gegen 2½ Uhr nachmittags fenterte infolge eines plöglich einfegenden Sturmes in der Nähe von Schildhorn ein Faltboot, das mit einer Frau und einem Mann besetzt war. Beide sind ertrunken. Die Leiche der Frau wurde geborgen. Nach der Leiche des Mannes wird noch vom Reichswasserschutz gesucht.
Im Laufe des heutigen Vormittags gelang es der Kriminalpolizei, die Personalien der beiden Ertruntenen festzustellen. Auf einem Bolizeirevier in der Bamberger Straße wurden von Angehörigen der 52jährige Wertmeister Walter Hirschfeld die gestern gemeinsam auf der Havel in ihrem Faltboot eine Fahrt aus der Bamberger Str. 55 und dessen 30jährige Frau Charlotte, unternehmen wollten, als vermißt gemeldet. Die Angehörigen begaben sich mit einem Beamten der Kriminalpolizei nach dem Schauhaus, wo die Tote als die vermißte Frau H. einwandfrei festgestellt werden konnte. Die Leiche des ertrunkenen Ehemannes fonnte noch immer nicht geborgen werden.
Auf dem Großen Wannsee , in der Nähe von Schwanen
werber, tenterte gegen 3.10 Uhr nachmittags infolge starken Bellenganges ein mit 2 Personen besetztes Paddelboot. Die In faffen, ein 20jähriger Raufmann und ein 20jähriges Mädchen wurden von Anglern gerettet.
Auf der Havel bei Fuchsberge, gegenüber der Pfauen. insel, fenterte eine mit drei Männern besetzte 28- QuadratmeterSegeljolle. Ihre Hilferufe veranlaßten mehrere am Ufer liegende Motorboote an die Unfallstelle zu eilen. Das Rettungswerk gelang vollkommen, die Segler und die Ausrüstungsgegenstände des Bootes wurden an Land gebracht, die Jolle vom Reichswasserschutz geborgen und später abgeschleppt. Auf der Oberhavel bei Jörs fel de fenterte mittags das mit fünf Bersonen bejezte Segelboot " Seebär". Die Insassen stürzten ins Wasser, fonnten jedoch von einem patrouillierenden Boot des Reichswasserschußes gerettet werden. Um 42 Uhr fenterte auf dem Tegeler See während einer Regatta das Segelboot Ingo". Die Insassen, die zu ertrinken brohten, wurden von hinzueilenden Wassersportlern gerettet. Am Gemünd bei Pichelsdorf schlug ein mit zwei Personen besetztes Paddelboot um. Auch hier war ein Boot des Reichswasser. schutzes so schnell zur Stelle, daß die mit den Wellen Kämpfenden herausgefischt werden konnten. Abends strandete bei Pichels= borf ein Segelboot, das von einer Welle hochgeschleudert und auf eine seichte Stelle geworfen wurde. Der Reichswasserschutz erschien auch hier im rechten Augenblid, um helfend einzugreifen. Auf den Gewässern der Spree waren feine Bootsunfälle zu ver zeichnen. Zum großen Teil ist es der aufopferungsvollen Arbeit des Reichswasserschutzes zu verdanken, daß der gestrige Sturmfonntag nicht mehr Todesopfer gefordert hat.
Feuer in einer Fleischwarenfabrik.
Bermutlich infolge Blißschlages entstand gestern nachmittag gegen 3 Uhr in der Fleischwarenfabrik von Oschinsky u. Floride in der Landsberger Alle 152 ein größeres Fabritfeuer. Der Bliz hatte im Dachstuhl gezündet von wo sich das Feuer mit großer Schnelligkeit auf die im obersten Stodwert befindlichen Fabrikationsräume ausbreitete. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrbeamte erheblich verlegt. Der Feuerwehrmann Steinbrud wurde bei den Aufräumungsarbeiten unter einer einstürzenden Mauer begraben. Er konnte bald befreit und nach Anlegung von Notverbänden in seine Wohnung gebracht werden. Einen merkwürdigen Unfall erlitt der Oberbrandmeister Marg; er wurde beim Betreten des Treppenhauses von einem großen Wachhund angefallen und erlitt eine nicht unerhebliche Verlegung am Bein. Das Feuer konnte bald gelöscht werden.
Todesfahrt eines Droschkenchauffeurs.
Auf der Berliner Chauffee fuhr gestern nacht der 42jährige Chauffeur Richard Weidner aus der Mainzer Straße 7 mit feiner Kraftdroschke in der Nähe des Bahnhofs Tiergarten gegen die Pfeiler einer Schuginsel. Der Kraftwagen wurde vollständig zertrümmert. W. starb be= reits auf dem Transport in das Moabiter Krankenhaus. Nach den bisherigen Feststellungen scheint er das Opfer eigener Autoraferei geworden zu sein. Autounfall des Opernsängers Clewing.
Bei Grosseto in Italien verunglückte der bekannte Berliner Rammerfänger Professor Carl Cleming und Frau mit ihrem Automobil. Das Auto wurde von einem Zuge erfaßt und zertrümmert. Clewing und Frau wurden schwer verletzt, wenn auch Der Chauffeur fam mit leichteren Vernicht lebensgefährlich. legungen davon.
Auf dem Laubengelände in der Berliner Straße zu Oberschöne weide brach heute mittag gegen 12 Uhr in einer Wohnlaube Feuer aus. In furzer Zeit standen sechs Wohnlauben in Flammen, die mit ihrem Inventar, Ställen usw. ver= nichtet wurden.
Erdbebenkatastrophe im fernen Often?
Naturwissenschaftlichen Vereins im Geodätischen Institut der Tech Karlsruhe 23. Mai.( WTB.) Die Erdbebenwarte des
Borsig von Landgerichtsdirektor Steinhaus die dreitägige BerVor dem Erweiteren Schöffengericht mitte begann heute unter handlung in der großen Wohnungs- und Bestechungsnischen Hochschule meldet: In der Nacht von Sonntag auf Montag affäre, die bei dem Bezirksamt Kreuzberg sich im Jahre 1926 abgespielt haben soll.
registrierten die Seismographen ein außerordentlich starkes Erdbeben. Die ersten Wellen trafen um 23 Uhr 43 Minuaten 30 Sefunden in Karlsruhe ein, die zweiten Vorläufer erreichten um 23 Uhr 52 Minuten 7 Sefunden die Station. Die Oberflächenwellen waren so start, daß die Registriervorrich. tung der einen Komponente abgeworfen wurde. Die Apparate waren zwei Stunden in Bewegung. Der Herd des Bebens liegt außerhalb Europas in einer Entfernung von nahezu 7000 Kilometer. Den Aufzeichnungen nach wird eine Ratastrophe befürchtet.
Sport.
Es handelt sich dabei um Ausgabe von sogenannten weißen Scheinen des Wohnungsamtes Kreuzberg , die in Verbindung mit polizeilichen Beglaubigungen des Einwohnermeldeamtes maßgebend waren für den Freiverkehr von Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern. Dem Magistratsrat Dr. Herbert Hauptmann, dem Dezernenten des Wohnungsamtes Kreuzberg , wird zur Last gelegt, in zahlreichen Fällen dem ihm befreundeten Wohnungsvermittler Willi Seeboldt weiße Scheine ausgefertigt zu haben, die auf Personen lauteten, welche angeblich, wie es vorgeschrieben war, am Stichtage, dem 1. Oktober 1919, im Bezirksamt Kreuzberg gewohnt hatten. Er soll dafür beftochen worden sein. Diese Täuschung soll nach der von Staatsanwaltschaftsrat Dr. Berliner vertretenen Antlage dadurch möglich geworden sein, daß der Polizeisekretär Emil Kosch dem Angeklagten Seeboldt die gefälschten Meldescheine des Einwohnermeldeamtes aussteilte, in denen nicht nur eine falsche Wohnung angegeben worden war, sondern auch der Personenstand des Wohnungsuchenden falsch beurkundet wurde. Magistratsrat Dr. Hauptmann wird der Bestechung in vielen Fällen beschuldigt. Polizeisekretär Kosch wird ebenfalls der Bestechung durch Seeboldt und der Falschbeurkundung, eines Amtsverbrechens, bezichtigt. Neben diesen brei Hauptangeklagten sind noch der Wohnungsvermittler Georg Rindfleisch, der Kaufmann Dr. Georg Shops, die Theoderich . Bundschuh, Fridolin, Dominit, Chante. Wohnungsvermittlerinnen Gerhardt und Curth wegen Beihilfe mitangeflagt.
gistratsrats Dr. Hauptmann, erstreckte sich zunächst auf seine Die Vernehmung des ersten Angeklagten, Mas Aufgaben beim Wohnungsamt Kreuzberg , dessen Dezernent er ſeit dem 1. Januar 1926 mar. Er hatte das Beschwerdedezernat, die Sprechstunden und in der allgemeinen Wohnungskommission die Anträge auf Eintragung in die Wohnungsliste und die Dringlichkeitslifte zu erledigen. Dabei war er auch für die weißen Karten zuständig.
Rennen zu Hoppegarten am Sonntag, dem 22. Mai. 1. Rennen. 1. Fredigunde( M. Dreißig), 2. Rosanera, 3. Dldmiga. Toto: 25:10. Blak: 13, 18:10. Ferner lief: Marianne.
2. Rennen. 1. Fürstenbrauch( Blume), 2. Manlius, 3. Falsum. Toto: 51: 10. Plat: 26, 21, 62: 10. Ferner liefen: Dran, Pompejus , Taugenichts, Ilsenstein, Geldnot.
3. Rennen. 1. Baba( Barga ), 2. Alienberg, 3. Stabuziner. Toto: 26:10. Play: 15, 39, 26: 10. Ferner liesen: Waldmeister, Nikotin, Ordonna, Süd- Cap, Lieferer, Byll, Das Lied, Kamtschatta.
4. Rennen. 1. Aelos( D. Schmidt), 2. Lefels, 3. Fockenbach. Toto: 47: 10. Plat: 16, 8, 17:10. Ferner liefen: Wacholder, Amelung,
5. Rennen. 1. Torero( Sahnes), 2. Aurelius, 8. Indigo. Toto 23:10. Play: 14, 23, 17: 10. Ferner liefen: Rheinwein, Rampos, Domfalte, Schneeball.
6. Rennen. 1. Gilbertaze( M. Schmidt), 2. Meffion, 3. Heliotrop. Spano, Senia, Vineta, Boltsrache, Irrlehre, Lava. Toto: 84: 10. Plat: 20, 33, 53: 10. Ferner liefen: Baske, Figilolf,
7. Rennen. 1. Hochachtungsvoll( Bemisch), 2. Bachelors Duarter, 8. San Marco. Toto: 47: 10. Blag: 15, 14, 26: 10. Ferner liefen: Dürer , Begweiser, Der Kohinoor, Berona II, 3lsensee, Frage, Dttogebe, Friedmersheim.