Nr. 251 44.Jahrgang
4. Beilage des Vorwärts
Sozialdemokratische Frauenkonferenz.
Diskussion und Abstimmung.
Kiel , 28. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) An das Referat der besprochen werden fönnen. Es handelt sich ja doch immer um die Genossin Ju chacz auf der Frauentonferenz schloß sich gleichen Frauen. Die Zusammenarbeit zwischen Partei und GeDie Zusammenarbeit zwischen Partei und Gedie Diskussion. Wie lebhaft das Interesse der Delegierten an den werkschaften muß weit besser sein, dann werden wir auch die Massen Verhandlungen ist, ergibt sich daraus, daß sich nach dem Referat der werttätigen Frauen für uns gewinnen. Die Frauenkonferenzen bereits 31 Disfuffionsrednerinnen gemeldet hatten. Sie gehen in brauchen wir noch. Es wäre aber auch notwendig, einmal einer der Diskussion besonders ein auf die einzelnen Fragen, der Schaffung eine Genoffin z. B. nicht dazu fähig, den Bericht der Reichs Frau ein Referat auf dem Parteitag zu überlassen. Wäre einer besonderen politischen Zeitschrift für die Frauen, auf die Getagsfrattion zu erstatten?( Sehr richtig!) winnung der erwerbstätigen Frauen für die politischen Organisa tionen und die Eingliederung der jungen Mädchen in die Parteiarbeit.
Frau Spiegler Bremen spricht ihre Gemughnung aus, daß die fozialistische Frauenbewegung wieder erfreuliche Fortschritte macht. Der Zuwachs an weiblichen Mitgliedern der Partei übertrifft in manchen Bezirken den der Männer. Die regelmäßige Ab. haltung der Reichsfrauentonferenz im Anschluß an den Parteitag hätte sich überlebt, mur bei besonders attuellen Fragen sollten derartige Konferenzen einberufen werden, dann wür. den sie auch ein anderes Echo finden. Die Zentrale müsse für die Fortbildung der Frauen mehr tun, vor allem durch die Schaffung eines Organs, wie es die Gleichheit" war. Die Genoffin allein könne diese Aufgabe nicht lösen. Nicht nur in Betriebsverſammlungen, auch in der Hausagitation müffen wir zeigen, welche Aufgabe die Sozialdemokratie sich gestellt hat.
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Frau Wadwik Weißenfels wendet sich gegen jebe Sonder organisation der arbeitenden Frauen, wie es die republikanischen Frauenbünde sind. Sie hemmen unsere Arbelt. Es hat sich ergeben, daß bürgerliche Frauen den republikanischen Frauenbund nur dazu benutzten, um die proletarischen Frauenstimmen für ihre Mandatabsichten zu gewinnen.
Jugendgenoffin Roehbrodt- Berlin wünscht ein enges Verhältnis zwischen alten und jungen Genoffinnen. Die proletarische Jugend bewegung ist aus wirtschaftlicher Not heraus erwachsen. Sie will mit den Organisationen der Aelteren zusammenarbeiten. Nur muß dafür gesorgt werden, daß bei der Schulentlassung nicht nur die Knaben, sondern auch die Mädchen der sozia listischen Arbeiterjugend zugeführt werden. Wir haben jetzt die jogenannten Bartelmeiben geschaffen, in denen der Weg des Uebertritts von der Arbeiterjugend zur Partei festlich begangen wird. Damit haben wir sehr gute Erfolge gehabt. Der Anteil der Mädchen an der Arbeiterjugend beträgt 37 Proz., ist also weit höher als der Anteil der Frauen an der Partei. Die ermerbstätigen Mädchen werden wir besser gewinnen, wenn wir dafür sorgen, daß tie Lebensbedingungen gebessert werden.
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Frau und Parlament.
Frau und Internationale.
Frau Wurm- Berlin hätte eine ausführlichere Berichterstattung über die internationale Frauenbewegung gewünscht. So habe man nicht erfahren, weshalb die Deutschen sich bei der Schaffung der großen Erefutive der Stimme enthalten hätten. Es wäre zu be grüßen, wenn wir ein internationales Organ wie die Gleichheit" hätten, die auch über die Frauenbewegung des Auslandes regelmäßig berichtet. Die große Bedeutung der Frauen arbeit ist von unserer Partei und von der Internationale anerkannt worden. Leider befinden sich in den Redaktionen und unter den Mitarbeitern der Parteipresse nur sehr wenige Frauen.
Frau Arnim- Magdeburg: Wenn eine unserer Genoffinnen den Auftrag zu einem Referat im Reichsbanner erhält, dann sollte sie nicht vergessen, die Frauen der Kameraden zur politischen Aktivität zu gewinnen versuchen. Die Rednerin wendet fich gegen Ausführungen der Genoffin Dora Fabian in dem Organ der Jungsozialisten.
Abg. Lohmann( Redakteur der Frauenwelt"): Es gibt feine schwierigere Aufgabe als die Redaktion einer Frauenzeitung. Der abfälligen Rritit, die heute hier geübt worden ist, stehen eine ganze Menge von Zuschriften entgegen, die ihre Anerkennung für die Frauenwelt" aussprechen und fordern, daß fie fich noch mehr an die bürgerlichen Zeitschriften angleiche. Die Hälfte der Frauen unserer Genossen lesen solche bürgerlichen Zeitschriften. Wir haben mit vollem Bewußtsein Konzessionen gemacht.
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fungstommission. Hierauf berichtet Frau Schilling für die Mandatsprü. außerdem Bertreter des Barteivorstandes, des Barteiausschusses, der sind 127 Delegierte anwesend, Rontrollkommission, Reichstags- und Landtagsabgeordnete. Mandate werden sämtlich für gültig erklärt. Die
Fragen der Organisation.
Frau Thümmel- Dresden : Unsere Kritik an der Frauenwelt" richtet sich nicht gegen das Blatt als solches, sondern gegen seine heutige Gestaltung. Wir wünschen ein sozialistisches Familienblatt. Wie in anderen Ländern, so muß auch bei uns eine bessere Verbindung der weiblichen Funktionäre geschaffen werden. Eine 3entralstelle ist einzurichten. Der Parteiaus. schuß genügt nicht. Mindestens einmal im Jahre müssen die Bezirks. vertreter aus dem ganzen Reiche zusammengeholt werden.
Frau Troenisch Plauen bemerkt, daß der Anteil der Frauen an den Parlamentsvertretungen der Partei geringer ist, als es ihrer organisatorischen Stärke entspricht. Dabei ist die Arbeit der Frauen in den Parlamenten nicht weniger wichtig als die der Männer. Leider zweifeln die Männer noch vielfach an den parlamentarischen Fähigkeiten der Frauen. Daher müſſen wir in den Organisationen mehr als bisher für unsere Anerkennung arbeiten. Außerordentlich schwer sind die Heimarbeiterinnen zu organisieren. Dabei Iff ihre Gewinnung deshalb so wichtig, weil sie bie herabbrückung des Lohnes schwer verhindern fönnen. Bei dieser Agitation müssen wir mit den gewerkschaftlichen Frauengruppen zusammenarbeiten. Frau Ziels Breslau : Die Frauenwelt" trägt nicht zur politischen Erziehung und zur Revolutionierung der Frauen bei. Bei dem Modeteil und bei den Rezepten habe man oft die Emp- Frauenbeilagen findung, als ob von der Not unter dem Proletariat noch feine Kennt nis in die Redaktion der Frauenwelt" gedrungen sei. Auch der literarische Teil laffe viel zu wünschen übrig. Es ist die Schaffung fleiner Bellen unter den Frauen notwendig, für die Führerinnen ausgebildet und geschult werden müßten. Nicht mur mit den Gewerkschaften, sondern auch mit den anderen Arbeiterorganisationen müssen wir bei unserer Arbeit in Verbindung treten.
Abg. Frau Toni Pfülf : Der Einfluß der Frauen in der Deffent fie unter spryd gebracht werden, bak sie ihre besonderen Angelegenheiten unter sich beraten. Die Frauen dürfen nicht schweigen, wo um große politische oder wirtschaftliche Fragen gerungen wird. Im Reichstag haben wir uns barüber nicht zu beklagen. Hier werden zu solchen Fragen auch die Frauen stets vorgefchickt. Das gleiche muß in den Bezirts= und Lotalorganisationen geschehen. Wir müssen auch weiter in die sozialistische Bublizistit eindringen. weiter in die sozialistische Publizistit eindringen. Die besonderen Frauenbeilagen genügen nicht, Frauenfragen müffen im allgemeinen Teil der Tagesblätter behandelt werden und hier müssen auch die Frauen zu den großen Fragen in Wirtschaft und Politik das Wort nehmen. Das gleiche gilt von den Zeitschriften und für das wissenschaftliche Organ der Partei, wo überhaupt mir Männer zu Bort tommen. Wir würden ein Unterhaltungsblatt begrüßen, das qualitativ hochsteht. Das ist aber die Frauenwelt" nicht. Wir werden voraussichtlich dieses Jahr das Reichsschulgeset betommen, aber in dem Kampfe dagegen dürfen wir fein ödes Freidenfertum betreiben. Zu der Frage des Nach wuchfes: Reine andere Klaffe bringt für ihre Kinder so große Opfer wie das Proletariat. Aber wir dürfen nicht die Gefahr der Entfremdung der proletarischen Kinder in höheren Schulen zu der Klaffe übersehen, aus der sie herausgewachsen sind. Wir können sie in unserem Kampfe nicht miffen.
Frau Todenhagen- Berlin spricht den Wunsch aus, daß nicht nur bestimmte Tagesfragen, sondern unser ganzes Programm in Kursen behandelt werde. Wir sollten uns die Erfahrungen zu eigen machen, die wir aus der Agitation der Kirche schöpfen. Für die„ Genoffin" kann man dem Parteivorstand Anerkennung ausSprechen. Es wäre zmedmäßig, fie einseitig zu bedruden, um deren Inhalt als Material besser verwenden zu können. Das schon vor. handene Lesematerial fann heute taum noch bewältigt werden. Daher bedeutet eine Neuausgabe der„ Gleichheit" nur unnötigen Ballast. Der Inhalt der Frauenwelt" muß verbessert werden. Es dürfe nicht vorkommen, daß dort literarischer Schund veröffentlicht merde. In Berlin arbeiten die Jungsozialistinnen eifrig mit der Partei zusammen.
Die Weiterbildung der Frau.
Frau Kirschmann- Röhl Köln: Frauentonferenzen find des halb notwendig, meil die Parteitage doch nicht, wie es wünschens mert wäre, Frauenfragen behandeln können. Die Spigenturse, die in Friedrichroda weitergepflegt werden, müssen auch in den Bezirken eingerichtet werden. Als Arbetsgemeinschaften müssen Die Rednerin erwähnt die befie dann weitergeführt werden. sonderen Themen aus einem Kursus: Liebe, Ehe, Kinder, Kameradschaft zwischen Mann und Frau, gleiche Arbeit und gleicher Lohn, Rationalisierung des Haushalts. Das sollte uns zu denten geben. Wir sollten nicht immer auf Abgeordnete als Referenten warten, sondern müssen die jugendlichen Genossinnen hinausschicken, wie man das auch mit uns getan hat, damit sie referieren lernen. Die" Frauenwelt" sei viel zu teuer. Sie fei auch in ihrer äußeren Gestalt nicht immer einwandfrei. Frau Sachfe Thüringen: Wenn die Frauen mehr Geltung in der Organisation erlangen wollen, dann müssen sie dort auch ihre Stärke zeigen. In Gera z. B. find bei den letzten Wahlen 1000 Frauenstimmen mehr abgegeben worden als Männerstimmen. Man sollte die verschiedenen Frauengruppen nicht bestehen lassen, sondern eine einheitliche politische Truppe bilden, in der auch gewerkschaftliche und genossenschaftliche Fragen
Sonntag, 29. Mai 1927
Frau Sydow- Brandenburg: Wir sind nicht gegen die Doppelarbeit, aber bei den vielen Arbeitslosen halten wir es für unsere Pflicht, daß dort, wo Mann und Frau arbeiten, die Frau einem Arbeitslosen den Plat räumt. In normalen Zeiten fönnen wir wieder anders handeln. In den Organisationen müffen wir Frauen zeigen, daß wir arbeiten, dann wird uns fein Mann zurüdweisen.
Abg. Frau Reize- Hamburg richtet an die Zentrale die Bitte, bei den internationalen Frauenfundgebungen alle Umstände vorher zu berücksichtigen, die einen guten Verlauf gewährleisten. Frauen verlange man, daß sie fich für die" Frauenwelt" einsehen, Von den aber von der Redaktion des Blattes dürfe man ebenso verlangen, daß sie zur Erziehung der Frauen zu Sozialisten beitrage. Der Erlebnis. Wir wollen Hilferdings Mahnung folgen: Parteitag von Riel war für uns alle ein startes
Die Frauen müssen wissen, daß fie mit dem Stimmzettel die Lohnhöhe, den Brot und den Mehlpreis bestimmen."
Frau Bauer- Leipzig: In die Kurse bekommen wir nur einen Teil der Arbeiterinnen hinein. Die Ergänzung dazu bilden die Frauenabende, mo über alle wichtigen politischen Fragen disfutiert werden muß.
Frau Wolf- Gelsenkirchen macht bemerkenswerte Mitteilungen über den Luisenbund. Dieser Bund betreibe antirepublikanische Propaganda. In manchen Orten nenne er sich der weibliche Stahlhelm. Die Gründung der Ortsgruppen wird vielfach durch Nationalsozialisten vollzogen. Die Ortsgruppen sind sagungsgemäß verpflichtet, eine rein nationalistische Politit gegen die Republit zu machen. Gegen diese Organisation, die auch in der Arbeiterschaft Fuß faffen will, müssen wir entschieden Stellung nehmen.
Frau Frerichs Rüftringen weist auf die Schwierigkeiten der Agitation in den ländlichen Gebieten hin.
Frau Bollmann- Magdeburg erflärt zu einem Antrag, der die startere Berücksichtigung der Frauen bei den Delegationen wünscht, baß im Bezirt Magdeburg ein gutes Verhältnis zu den männlichen Parteigenoffen bestehe. Das müsse auch in anderen Bezirken möglich sein. Einen Fremdtörper in der Partei dürfen wir nicht bilden.
Frau Kaplonet- Oberschlesien wendet sich gegen den Frauen. tampfbund, der die Beseitigung des§ 218 beabsichtige. Er bringe nur neue 3ersplitterung und versuche die sozialiftischen Frauen ins tommunistische Lager zu ziehen.
Frau Fabian- Chemnitz hält den Inhalt ihres Artikels in den Jungsozialistischen Blättern" noch heute aufrecht.( Hört, hört!) Aus der Renntnis der proletarischen Psyche habe sie ihre Auffassung gewonnen. Wir dürfen nicht nur Wähler und Wählerinnen bekommen, sondern müßten sie zu Sozialisten und Sozialistinnen erziehen. Die proletarische Frau dürfe nicht zuerst Staatsbürgerin, sondern müsse zuerit Klaffengenoffin sein.
zu machen.
Das Schlußwort.
In threm Schlußwort weist Genoffin Juchacz darauf hin, daß Frauentag abgedruckt worden sind, um Anregungen für fünftige Verin der Genoffin" die kritischen Bemerkungen zum Internationalen anstaltungen dieser Art zu heben. Die Rednerin weist dann die Angriffe zurück, die Genossin Fabian in den Jungsozialistischen Blättern" an der Arbeit der sozialiſtiſchen Frauen erhoben habe. Benn man sich die Tätigkeit der in der Partei organisierten Frauen anjehe, jo muffe man zu einem ganz anderen Urteil tommen. Ich behe nicht an, zu erklären, daß die Feierstunden unbedingt erhalten werden müssen. Die Frauen, die in die Fabriken gehen und zu Hause noch ihre Pflichten als Frauen und Mütter erfüllen müssen, find gar nicht in der Lage, sofort die Ideen vom Klaffentampf und dessen Theorien zu erfassen. Wir wollen mit den Feierstunden den arbeitenden Frauen zeigen, daß sie auch mit geringen Mitteln am geistigen und fulturellen Leben teilnehmen fönnen. Zugleich sind die Beranstaltungen auch für uns ein gutes Erziehungsmittel, lernen wir doch daraus, wie wir es immer besser machen, um die uns noch fernstehenden Frauen zu Mitkämpferinnen und Sozialistinnen Schußbund angeschlossen haben, müssen wir sagen: Arbeitet in Den Frauen, die sich dem Republikanischen verstärktem Maße in der Sozialdemokratischen Partei, arbeitet nicht mur für die Republit, sondern zugleich auch für die sozialistischen Ideen. Anstatt derartige unzutreffende Kritik an unserer Arbeit zu üben, wie es die Genoffin Fabian getan hat, sollten die schreibenden Genoffinnen fruchtbare Anregungen geben. Wenn ich gesagt habe, daß die bürgerliche Frauenbewegung uns in gewissem Sinne ein Beispiel sein tönne, so meine ich das natürlich nicht in bezug auf ihren Gehalt, sondern in bezug auf ihre geistige Attivität. Bisher find in der Genossin" die vom Internationalen Sozialistischen Bureau in Zürich verbreiteten Nachrichten über die Frauenbewegung wiedergegeben worden. Nachdem jetzt dort eine besondere Stelle zu diesem Zwed geschaffen worden ist, werden wir die Bericht arbeit in der Presse steht es genau so, wie mit der Mandatszuteilung an die Frauen. Wie in die Politit, so müssen die Frauen auch in das Pressewesen hineinwachsen. Sie müssen die Hemmungen über winden lernen. Wir Frauen haben es doppelt schwer, wir müssen doppelt arbeiten, um unsere Forderungen zur Geltung zu bringen und unsere Arbeit für die Partei zu leiften.
unter 18 Delegierten mur eine Frau. Da liegt sicher eine Schuld erstattung in verstärktem Maße fortfeßen fönnen. Mit der Mit
Frau Matschke- Brandenburg: Wir sollen nicht nur an die männlichen Genossen appellieren, uns einen Siz oder eine Stimme zu überlassen, sondern wir müssen selbst attiv werden, um uns den Platz zu sichern, den wir beanspruchen tönnen. In Berlin war der Leitung vor, die ihren Anspruch nicht besser vertreten hat. Wir müssen uns mit den Betriebsvertrauensleuten in Verbindung setzen, um zu versuchen, mit ihrer Hilfe die Industriearbeite. rinnen zu organisieren.
Frauenkonferenz und Parteitag.
Frau Schilling- Thüringen tritt dafür ein, die Frauentonfe renz losgelöst vom Parteitag stattfinden zu lassen, da die Teilnehmerinnen nach solcher Tagung zu abgespannt sind, um die Verhandlungen über ihre eigenen Interessen noch mit Erfolg führen zu können.
Abg. Frau Schröder- Altona: Auch ich bin der Meinung, daß Frauenkonferenzen vom Barteitag losgelöst werden müffen. Die Aufmerksamkeit im Lande ist durch die große Bedeutung, die der Parteitag hat, abgelenkt von der Frauenkonferenz. Das wichtigste Problem ist neben der Erziehung der Jugend und der werftätigen Frauen die der unverheirateten Frauen. Auf 1000 verheiratete Frauen kommen 446 unverheiratete Frauen.
Frau Jakobshagen- Ludwigshafen weist auf die Schwierigkeit der Agitation unter den Frauen in den vom Zentrum beherrschten Ge bieten hin. Die Rednerin spricht die Befürchtung aus, daß die Arbeit in der Arbeiterwohlfahrt viele Kräfte bindet. Diese Arbeit dürfe erst in zweiter Stelle tommen, die politische Arbeit aber in erster.
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Abstimmungen.
Es folgen nunmehr Abstimmungen über die Anträge. Ein Hamburger Antrag auf Vereinfachung der Schnittmuster für die Frauenwelt" wird dem Parteivorstand überwiesen. Ein anderer Antrag weift darauf hin, daß die Frauenwelt" den Anforderungen an eine sozialistische Werbezeitschrift nicht genüge. Sie solle zu einem wirklichen sozialistischen Unterhaltungsorgan ausgebildet werden. Auch dieser Antrag wird dem Parteivorstand zur Berücksichtigung überwiesen. Angenommen wird ein Antrag, daß für die Frauenwelt" eine Breffetommission gestellt werden solle, ebenso ein Antrag auf Herausgabe politischer Broschüren für die Frauen. Ein Antrag, wonach erwogen werden soll, ob die Frauenkonferenzen vor oder nach dem Parteitag einberufen werden sollen, wird dem Parteivorstand zur Prüfung überwiesen. Die weiteren Beratungen werden auf Sonntag vormittag 9 Uhr pertagt.
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Der elegante Hut weiche