Nr. 257 44.Jahrgang
Aromas
# 1.
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Wieder steht die Sonne hoch am Himmel, warme Luft und Sonnenschein reizen, die lockende Ferne zu suchen, und wer irgend fann, der wälzt jetzt Reisepläne trotz der Weekendfreuden am Kaiserdamm, trotz der Bemühungen der Märter, das Berliner Bublifum der engeren Heimat zu erhalten. Auch die leider noch Allzuvielen, denen die kapitalistische Wirtschaft das notwendige Einkommen und die erforderliche Zeit zu einer größeren Reise versagt, können sich diesem Drang ins Weite nicht ganz entziehen. Reiseroman, illustrierte Zeitungen und Kino müffen dann ersehen, was die harte Wirklichkeit sie entbehren läßt. Alle aber dürfte intereffieren, daß, wie in anderen Sommern so auch diesmal, der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit bemüht ist, durch die Einrichtung von Gesellschaftsreifen die Möglichkeit billiger Fahrten auch weiteren Kreisen zu erschließen. Eine der in diesem Jahre besonders vielversprechenden Fahrten soll daher in furzem besprochen sein.
von alten Ruinen gezierte Städtchen Friesach , das so schön ist, daß man staunt, warum noch niemand dort, anstatt in Heidelberg , fein Herz verloren hat, und sehen bald die Höhen der Saualpe, bis endlich im Hintergrund die rissige, rostrote Kette der Karawankenfelsen uns anzeigt, daß wir am Ziel sind.
Von Land und Menschen.
Klagenfurt , am Flüßchen Glan gelegen( der Name bedeutet auch entgegen anderen Bermutungen wohl Furt durch die Glan "), ift eine kleine Handels- und Industriestadt, die sich neuerdings auch eines stärkeren Reiseverkehrs erfreut. Die alte, vielfach von Bränden und Kriegen heimgesuchte Stadt ist einer der wichtigsten Verkehrsfnotenpunkte Rärntens, dessen Landesbereich sich an der jugoslawischen und italienischen Grenze entlang zieht. Es stellt eine Grenzmark dar, in der sich die Bevölkerung füdslamischer und deutscher Sprache trifft. Daß dieser Landesteil heute noch zu Desterreich gehört, verdankt er, ähnlich wie der bei uns deutsch gebliebene Teil Oberschlesiens , dem Ergebnis einer Volksabstimmung, bei der fich das Volk für die Zugehörigkeit zu Desterreich aussprach, und der Abwehr von Aufständen, die hier unten wie anderwärts nach dem unglücklichen Kriegsverlauf„ vollendete Tatsachen" schaffen sollten. Die Erinnerung an die Kämpfe von damals spielt noch heute in dem Parteistreit eine Rolle. Natürlich versuchen auch hier die Nationalisten, die Sache so darzustellen, als ob die Gewalt der Waffen jede Gebietsabtretung unnötig gemacht hätte. Tatsache aber ist das Gegenteil, Tatsache ist vor allem, daß es gerade die Agitation der Sozialdemokratie gewesen ist, die dieses Land dem Deutfchtum erhielt; denn unsere Bruderpartei vermochte viele der Zweisprachigen zu überzeugen, daß bei Desterreich der soziale Fortschritt ist im Gegensatz zu der Reaktion, die jenseits um sich griff, und daß eine verföhnliche Kulturpolitif auch den slowenischen Elementen das Berbleiben bei Desterreich erwünscht machen würde. Im übrigen ist es erstaunlich, wie auch hier in den vorwiegend ländlichen Bezirken die sozialistische Bewegung die Herzen breiter Boltsmaffen zu ge minnen verstanden hat. Ist doch das Land als ein Grenz- und Gebirgsland sehr dünn bevölkert, seine Bodenschäße und Waldungen find ebenso wie seine Naturfräfte nur in geringem Maße ausgenutzt. Trokdem stellt die Sozialdemokratie in der Landesregierung eine beachtliche Macht dar, ebenso in den Gemeinden. Das hübsche, moderne und zweckentsprechende Haus der Arbeiterkammer in Klagenfurt legt Zeugnis ab von dem sozialen Willen einer Arbeiter schaft, die allen Schwierigkeiten zum Troß aufstrebt neben einem Bürgertum, von dessen fatter Kultur hier noch die Burg und an vielen anderen Orten, wie Villach und Spittal , denkwürdige Baudenkmäler berichten.
Ueber Passau- Wien nach Klagenfurt . Der schöne Wahlsieg unserer deutschöfferreichischen Genossen und die zahlreichen Schilderungen der großzügigen Gemeindepolitit der ehemaligen Kaiser" und modernen Arbeiterstadt Wien machen die Fahrt durch das malerische Donautal nach der Hauptstadt der südlichen Schwesterrepublit auch demjenigen interessant, der die Reise zur Erweiterung seines politischen Gesichtstreifes zu nugen sucht. Der Zweck solcher Reifen ist ja nicht nur die Erholung, sondern auch die Weiterbildung der am sozialen, gesellschaftlichen und politischen Leben interessierten Kreise. Linz , das in furzem Rundgang besucht wird, ist die erste Station. Von hier aus geht es mit dem Dampfer nach Wien , für das volle drei Tage vorgesehen sind, um menigstens einen Ueberblick über die vielen baulichen Schönheiten, über die historischen und noch mehr die modernen Schöpfungen städtebaulicher Tätigkeit und über die reizvolle Umgebung der Stadt zu geben. Doch hierüber ist in der legten Beit so viel berichtet worden, daß wohl der Hinweis genügt, wie wichtig gerade dieser Teil der Fahrt für alle kommunalpolitisch interessierten Kreise ist. Denn es gibt wohl taum ein zweites Gemeinwesen, das nach dem Kriege mit so widrigen Umständen, ja mit der schwersten Not tämpfen mußte und trogdem vorbildliche Leistungen vollbracht hat, unbeirrt um das Geschrei fleinlicher Gegner und um die Widerstände eines verständnislosen Bürgertums. Die Ausdehnung der Reise nach dem Süden erfolgt auf den ausdrücklichen Wunsch von Genossen aus Kärnten , die mit Recht glauben, ihren norddeutschen Gesinnungsfreunden des Sehens- und Erlebenswerten viel bieten zu fönnen. Und so führt uns denn die Bahn bergwärts zu den romantisch zerflüfteten Ralffelsen des Semmering , dann quer durch die östlichen Alpen mit ihren bewaldeten Bergen und engen Tälern schließlich durch die Niederung der Mur und Mürz nach der Haupt- Unendlich reich ist dieses Land, das materiell ein Revier sozialer stadt des Kärtener Landes, Klagenfurt . Kurz vorher haben die Not ist, an Schönheiten. Monumental rahmt die Kette der KaraAlpen sich zur Hochebene geweitet. Wir durchfahren das malerische, I wanken das Borland , das teilweise Mittelgebirgscharafter trägt,
Die Brücke im Dschungel.
Berge und Seen.
unnatürlich geflungen hätte, daß sie gar nicht anders reden fonnte, als sie in Wirklichkeit tat.
Ich blieb bei ihr hoden. Sie sagte nichts mehr, rauchte Sitten- und Stimmungsbild aus dem Innern Megikos. ruhig weiter und blickte gleichgültig zu der großen Gruppe Bon B. Traven.
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Copyright 1927, by B. Traven, Tamaulipas ( Mexiko ).
Wie kann denn das Licht ihn finden, wenn wir ihn nicht finden?" Auf diese Frage schweigt sie eine Weile, zieht ein paarmal an der Zigarette, betrachtet sich die Zigarette dann mit ged intenvollen Augen und sieht mich an, als ob sie überlegen wolle, ob ich eine Antwort wert sei.
Ich dränge nicht, sondern blicke nur hinüber zu der Gruppe, die sich jetzt in einem Kreise um den Alten sammelt, der in der Mitte steht und das Brett mit dem Licht in halber Armeslänge vor sich hält. Er sieht jetzt aus wie ein alter heidnischer Priester, der eine geheimnisvolle religiöse Handlung vorzunehmen bereit ist.
Die Alte betrachtet mich unter halb geschlossenen Augen und da sie offenbar bemerkt, daß ich sehr ernst bleibe und die Borgänge am Ufer mit feiner Geste oder Miene abfällig beurteile, spricht sie, mich unausgesetzt im Auge behaltend: ,, Der Junge ruft doch unausgefeßt."
,, Der Junge ruft?" fragte ich erstaunt. Ich höre nichts." Freilich nicht," sagt die Alte. Ich kann das auch nicht hören. Kein Mensch kann das Rufen hören. Aber das Licht hört das Rufen."
,, Das Licht?" frage ich. Und weil ich glaube, nicht genau verstanden zu haben, was sie in ihrem vermischten Dialekt gefagt hat, frage ich noch einmal: ,, Sie wollen sagen, das Licht hört das Rufen?"
,, Wenn er überhaupt im Waffer ist, dann ruft er. Und er wird das Licht heranrufen zu sich. Und das Licht wird tommen. Das Licht wird zu ihm fommen und wird bei ihm stehenbleiben, weil es seiner Stimme folgen muß."
Es war Nacht. Beinahe Mitternacht. Und es war im Dschungel und ich mitten unter Indianern. Als die Alte das so erzählte, als ob es sich um irgend etwas ganz Alltägliches handle, tam mir der Gedanke, daß entweder sie irre ist oder ich bin es. Aber ich hatte auch gleichzeitig das Gefühl, daß in diefer Umgebung, unter diesen Umständen und unter diesen Borgängen, die fich seit nun etwa vier Stunden zugetragen hatten, alles andere, was die Alte mir erzählt haben würde,
hinüber.
Der Alte hielt das Brett mit dem brennenden Licht noch weiter vor sich und begann nun laut zu reden. Es war wie eine Beschwörung. Nach einer langen Reihe von Worten folgte jedesmal ein Saz, der durch eine Baufe eingeleitet wurde und mit gehobener Stimme gesprochen wurde. Und dieser Satz wurde von allen Anwesenden in einem fingenden, getragenen Tone als Refrain nachgesprochen.
Alle Männer hatten den Hut in der Hand und folgten der Zeremonie ernst und feierlich.
Es tam häufig das Wort„ Heilige Jungfrau" darin vor, was als Refrain gesprochen wurde. Aber nie vorher hatte ich das Gefühl, daß wenn die Indianer beten, sie zwar die Namen des chriftlichen Gottes und der christlichen Heiligen auf den Lippen tragen, jedoch in ihrer Vorstellung ihre alten heidnischen Götter haben, so start und unabweisbar empfunden wie in dieser Nacht. Sie sprachen ,, Heilige Jungfrau", aber fie meinten die indianische Göttin Cioacoatl. Wie kann ein zimtbrauner Indianer sich vorstellen, daß die gnadenreiche Göttin, die er bittet, in seinem Herzen zu wohnen, eine weiße Hautfarbe hat, die Farbe, die ihn an Leichen und an Aas erinnert, die Farbe einer Haut, deren Ausdünstung ihm unangenehm ist? Die Namen der Götter und Göttinnen hat er gewechselt, ihre Gestalt, ihre Hautfarbe, ihr Wesen nicht. Diefe Beschwörung geht eine gute Weile nun vor sich. Endlich hebt der Alte das Brett sehr hoch, so hoch seine Arme reichen, so daß es sich im Wasser widerspiegelt und spricht noch einen langen Sag, der mit einem von allen gesprochenen Refrain endet.
Blitzschnell hat sich Perez ausgekleidet und während er bis zu den Schenkeln im Wasser steht, reicht ihm der Alte das Brett mit der brennenden Kerze.
Perez hält das Brett hoch über sich und matet in den Fluß, bis ihm das Wasser über die Hüften reicht. Jekt wartet er eine Zeit, damit das Wasser, das durch sein Baten in Bewegung gekommen ist, sich beruhige. Dann fegt er ganz behutsam das Brett auf den Wasserspiegel und matet so ruhig als möglich zum Ufer zurück. Das Brett folgt ihm ein flein wenig, weil das Hinauswaten einige schwache Wellen zurückließ.
Donnerstag, 2. Juni 1927
während anderwärts die waldigen Berghänge jäh zu Tal stürzen. Zahlreiche Seen erhellen die Täler. Einer der schönsten con ihnen ist der von Koschat befungene Wörther See , der von Klagenfurt aus leicht zu erreichen ist. Eine schmale Endmoräne, zieht er sich stundenweit durch die anmutvolle Landschaft, von bergigen Ufern umrahmt. Ein malerisches Idyll ist das Kirchlein Maria Wörth , das auf einer Halbinsel in den See hinein ragt. Das weiche, regenarme Klima hat die am Seeufer gelegenen Ortschaften Belden und Pörtschach zu beliebten Kurorten gemacht. Sehr schön find Wanderungen durch die Höhen, die die Ufer umkränzen und die unglaublich wechselvolle Ausblicke über die leuchtenden Täler und nach dem Hochgebirge. eröffnen. Dem, der des Volkes Lebensart studiert, fällt auf, wie die Armut zugleich die Quelle der Rückständigkeit im Beruf ist. Die unendlich harte und schicksalsschwere Arbeit der Gebirgsbauern wird infolge der primitiven Anbau- und Kulturformen noch schwerer und unsicherer im Erfolg, als es sein müßte. Mancher Bauer haust noch in Wohnungen, die nicht einmal einen Schornstein haben und wo noch der Rauch der Esse den Türeingang mit Ruß schwärzt. Das in einem Lande, das heute seinen Freunden in den großen Verkehrsorten wahre Hotelpaläste zur Verfügung stellt und dessen schönheitsfrohe Landschaft Menschen aller Klassen und Stände aus vielen Ländern anlockt.
Wer die Reise mit der Absicht macht, einige Urlaubswochen daran zu schließen, der hat die Möglichkeit, hier die Reise zu unterbrechen; er findet in Pensionen und Hotels, aber auch in einem der Arbeiterheime in Klagenfurt oder Belden, durchaus wohlfeile Unterfunft. Da lassen sich Wanderungen auf die hohen Berge unternehmen, da kann man dem Reichtum des Landes an Denkmälern alter Kultur nachgehen, da kann man den ganzen Reiz der vielgestaltigen Landschaft in Muße und Genuß aufnehmen. Lohnen wird es. Und man kann sicher sein, Freunde zu finden, die es begrüßen, wenn dieser entlegene Landstrich seiner noch nicht von der Fremdenflut durchlärmten Schönheit neue Liebhaber gewinnt.
Der Pfingstverkehr.
Platkarten für Hauptzüge ausverkauft. Seit Montag entwickelt sich in den Berliner Reisebureaus ein lebhafter Verkehr, der gestern am ersten Ausgabetage der Plaztarten für die am Sonnabend Berlin verlassenden Schnellzüge besonders start einsetzte. Die Plazkarten für die Hauptzüge wurden bereits in den ersten Stunden ausverkauft, so daß schon jetzt der Verkauf für die Vor- und Nachzüge im Gange ist. Auch alle verfügbaren Schlafwagenplätze sind wie uns das Mitteleuropäische Reisebureau mitteilt für die Pfingsttage ausverkauft. Die begehrtesten Reiseziele der Berliner find Harz und Riesengebirge , auch Beobachtungen der letzten Tage nach Thüringen und Bayern wird viel gereift. Dem Anschein nach dürfte der Pfingstjonnabend der Hauptreisetag werden. Nach den Beobachtungen der Reisebureaus scheint in diesem Jahre der Pfingstreiseverkehr besonders start zu werden. In den Aus= funftsstellen der Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung im Botsdamer Bahnhof und Bahnhof Friedrichstraße wird viel nach fleinen, wenig überlaufenen Orten und nach Gaststätten mit möglichst niedrigen Breifen gefragt.
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nach den
Wie die Deutsche Reichsbahn - Gesellschaft mitteilt, ist die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten über Pfingsten erweitert. Die Karten gelten zur Hinfahrt ab Freitag mittag 12 Uhr, und die Rückfahrt muß spätestens Dienstag Dormittag 9 Uhr angetreten sein. Am Freitag und Sonnabend vor Pfingsten dürfen die Karten jedoch nicht zur Rückfahrt benutzt
werden.
Für den zu erwartenden starten Pfingstverkehr sind die Ber liner Berfehrsmittel, wie auch in den Vorjahren, gerüstet. Die Reichsbahn läßt zu den fahrplanmäßigen Zügen nach Bedarf Vor- und Nachzige abgehen. Ganze Wagenparts und Reservelokomotiven stehen für den Borort- wie auch Fernverkehr bereit, um bei einer nicht vorausgeahnten Berkehrsdichte schon nach furzer Zeit eingeschaltet zu werden. Für den Sonntagsaus. flugsverfehr werden wieder Karten mit Rückfahrtberechtigung verausgabt, die vom Pfingstsonnabend bis zum Dienstag 9 1hr früh Gültigkeitsdauer haben. Jedenfalls bürgt die Reichsbahn dafür, auch den stärksten Ansturm reibungslos bewältigen zu können.
12.
Nun steht das Brett ruhig im Wasser, als ob es ent scheiben wolle, wohin es zu gehen habe.
Perez wickelt sich sein Hemd um die Lenden und tritt vom
Ufer zurück, um von der Brücke aus das Brett zu beobachten. Aller Leute, die anwesend sind, bemächtigt sich jetzt eine atemlose Spannung. Die Männer haben die Hüte noch in der Hand oder sie haben sie irgendwo hingeworfen. Niemand raucht. Man hört nicht ein Wort. Nur das Singen und Zirpen des Dschungels tönt durch die Luft. Gebannt hängen alle Augen an dem Licht. Niemand weiß, ob das Wunder vor sich gehen werde, wie es Jahrhunderte, vielleicht Jahrtaufende vor sich gegangen ist. Ein einziger Glaube erfüllt diese Bersammlung von Menschen und nicht einer denkt, daß jenes Licht verjagen fönne. Es muß versagen, wenn der Junge nicht im Wasser ist; denn wenn er nicht ertrunken ist, fann er nicht rufen und das Licht kann nur dem Rufe folgen.
Plötzlich ein unterdrückter Aufschrei und der gleichzeitige Atemzug eines vielföpfigen Körpers.
Das Brett hat sich bewegt.
Unendlich langsam schimmt es vom Ufer fort nach der Mitte des Flusses zu. Es bleibt stehen, miegt und wackelt ein wenig auf dem Wasser und rückt kaum merklich wieder weiter voran.
Die ganze Front der geländerlosen Brücke ist mit Menschen besetzt, die auf dem Boden knien, die Hände auf ben Balfen stüßen, den Kopf weit über den Rand der Brücke halten und mit stieren Augen auf das Brett starren. Niemand wagt zu atmen, teils aus Spannung, teils aus einem Gedanken heraus, daß der Atem den Lauf des Brettes beeinfluffen könne.
Ich sehe alle diesen braunen, dunkelroten und dunkelgelben Gestalten der Reihe nach an. Die schwarzen Augen spiegeln in einem Funken das Licht auf dem Brette wider. Hálbnackte Körper und von zerfeßten Hemden halbbedeckte Körper. Auf den Scheiteln und in den Nacken das dicke, schwarze, strähnige, ölig glänzende Haar. Die Füße nackt oder mit rohen Sandalen befleidet. Dazwischendurch die Frauen mit ihren roten, grünen , blauen und gelben Gazelleidern und mit grellfarbenen Blumen im Haar, durch den Gegensah ihrer europäisch erscheinenden, in modernen Fabriken hergestellten Kleidung viel unheimlicher wirkend als die Männer, deren halbe oder zerlumpte Kleidung natürlicher und harmonischer erscheint.
( Fortsetzung folgt.)