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Mus China .

,wie gut es Soch ohne Herrn öoroüia geht!-Nie schlecht es doch ohne Herr» öoroüin gehtl�

Die �Kraft der Frcm. Von Prentice M nlford. Die weibkche Seele hat die besondere Eigenschaft und Fähigkeit, die Dinge der geistigen Welt femer zu empfinden und zu fühle». Der männliche Geist hat dagegen vor allem die Kraft, in der Weit der körperlichen Dinge zu wirken. In der wahrhasten und göttlichen Ehe anerkennt der Mann dies« besondere Gab« der Frau, er unter» wirft sich ihr und ist glücklich, aus ihr Gewin« ziehen zu können. Der Körper des Mannes ist, übereinstimmend mit dem besondere» Charakter der männlichen Geistesartung, gröber und nerviger, er ist zu harter Arbeit, wie etwa zum Ackerbau und Militärdienst, weit besser befähigt als jener der Fvau. Zugleich ist er entschlossener, unternehmender, und die Gottheit hat ihm die Lust am Kampf und Streit eingepflanzt. Der weibliche Körper ist zartnerviger als der männliche. Den» die Frau ist es, die eine spirituale Kraft empfängt und dem Manne vermittelt, die feiner und mächtiger ist, als er sie ohne die Frau empfangen könnte. Diese weibliche Kraft formt den weiblichen Körper gemäß der chr innewohnenden Wesensart. Denn die Welt der Sinne und die Welt des Geiste»(die wir nicht sehen könne») sind so innig mtteinander verbunden wie Baum und Wurzel. Die unsichtbare Welt zu durchdringen und zu schauen, was w ihr geschieht, hat nun die weibliche Seele die höchste Fähigkett. Wir nennen diese besondere weibliche Fähigkett und Eigenschaft, die wir übrigens nur unvollkommen kennen und erkannt haben,Intuition*. Und wir sprechen von ihr als von einem Wissen, einer Erleuchtung oder Erkenntnis, die, von innen kommend, außerhalb der Sinnes wett liegende Dinge wahrnimmt. Aber solche» Wissen, solch« Erleuchtung oder Erkenntnis kommt in Wahrheit von außen. Die weibliche Seele schweift hinaus, fühlt hinaus. Sie durchquert Distanzen: stoffliche Dichtigkeit ist ihr kein Hindernis, sie nimmt ein Ereignis durch Mittel und Kräfte wahr, die wir nicht erklären können. Sie fühlt die Taten, die Beweggründe oder das Wesen eine» Menschen, ahnt ein Gute» oder Schlimmes, das kommen will, und trägt diese Lorahnungen in die Deuttichkeit der Sinneswelt hinein. Diese Kraft der Frau, in unsichtbare oder geistige Reiche des Lebens dringen zu können, ist eine so durchaus wirkliche und wirksame Kraft wie jene, die etwa eine Last vom Boden hebt. Und dies« Kraft ist eben bei der Frau größer als beim Manne, der wohl ähnlich«, aber, dem Grade nach, geringere Kräfte besitzt. Di« Frau sst zu religiöser Hingabe mehr befähigt als der Mann, er fei, was er wolle. Denn die fernfühlende Seele der Frau ahnt unbestimmt die großen Wahrheiten und Wirklichkeiten, die allen Religionen zugrunde liegen, obgleich diese Wahrheiten sehr oft ent- stellt sind. Der Strom der weiblichen Geisteswelt strömt dem Manne immer­fort zu, er ist ein zweckdienlichster Teil seine» täglichen Lebens. Dieser Strom, unsichtbar, unhörbar und dem physischen Sinne unfühlbar, ist dem Leben und der Gefundhett des Mannes dennoch fo nötig, wie das Vorhandensein des weiblichen Elementes im Pflanzenreiche nötig ist, um eine gesunde Fruchtbarkett zu gewährleisten. Denn auch im Pflanzenreiche wirkt der Geist wie im Reiche der Menschen. Jede Frau, die in einsamen Stunden die Besserung menschlicher Angelegenheiten, die sie nicht verhindern ttfnn, erfleht, die zum Bei- spiel den Wahnwitz und die Verwüstung des Krieges beklagt und sich sehnend edleren und liebevolleren Zuständen zuwendet, jede Frcm. die wünscht, daß des Mannes stürmische« und halsstarriges Wesen von sanfteren Impulsen bewegt werde, sendet fo jene starke, unsicht- bare, feine Kraft au», deren Ergebnisse im stillen reifen. Und dieser Strom, den die Frau au» dem höchsten Reiche des Geistes empfängt, vereinigt sich mit dem gleichgearteten Strome anderer Frauen, und so wächst und wächst er an Fülle und Kraft. Das ist das unbewußte, unaufhörliche Gebet*. Es sst das geistige Element, da» die West verfeinert. Es ist, wenngleich unsichtbar und unhörbar, ein« wahr- haftige, durchaus wirklich« Kraft, die aber außerhalb der Ursachen und Wirkungen der Sinneswett wirkt. E» ist die Gottheit selbst, die durch das feine Instrument der Frau da» Gute wirkt, und zwar zuerst durch sie, wie sie es immer zuerst durch sie gewirkt hat und wirken wird. Würde die Sympathie und alle» das, was wir das Weibliche nennen, von den Männern einer großen Stadt versuchsweise ab- gezogen und zum Beispiel einzig dem Geschäfte zugewendet werden, und zwar solcherart, daß die Frauen für die Männer so gut wie nicht vorhanden wären, dann gäbe es in jener Stadt schon nach wenigen Jahren ein sehr herabgekommenes Geschlecht von Herren der Schöpfung*. Denn es würde diesen Männern im gegebenen Falle eine geistige Kraft fehlen, die sie aufbaut und stärtt. Diese Kraft braucht der Mann in reiferen Iahren so nötig, wie er einst, als er noch ein Kind war, der Erhaltung und Pflege bedurste. Die Er- Haltung und Pflege des Kindes war ein physisches Zeiche» der mütterlichen Liebe, und je größer diese Liebe war, um so kraftvoller ward das Kind. Denn Liebe, echte Liebe, Liebe in ihrem höchste» Sinn bedeutet Leben und Kraft, die wett mehr dauernde Gefundhett und Stärk« zu geben haben als Brot und Fleisch. Seit uralten Zeiten wähnt der Mann, er sei, als der Mensch mit den stärkeren Muskeln, für viele Tättgketten wett besser geeignet als das Weib. Aber der gute Mann wußte nicht, daß ihm ohne die Nähe des weiblichen Elementes seine Muskelkraft gefehlt hätte, und daß, je inniger sich die Sympathien und gemeinsamen Interessen zwischen ihm und seinem Weibe vereinigen würden, seine Geistes- und Muskelkraft nur desto mehr gewänne! Es blieb demHerrn der Schöpfung* unbekannt, daß es immer auch des Weibes Kraft war, die das Werk vollbrachte! Ohne die Nähe der weibstchen Geistigkeit oerbrauchen sich Männer weit schneller, wie sich bei den Goldgräbern in den entlegenen Minendistritten des Westens zeigte. Der Austausch und die Vereinigung der männlichen und weib- lichen Geiftigkeiten ist für die körperliche Kraft und geistige Gesund- heit beider eine absolute Notwendigkett. Würde dieses Gesetz besser verstanden und p/akttsch ausgewirkt: Mann und Frau würden sich in der Ehe weit höhere und gesündere Verhältnisse schaffen. Denn solches Geben und Empfangen, solcher Austausch der weiblichen und männlichen Geiftigkeiten bringt Frucht hervor, ist« in keiner anderen Weise erreicht werden kann. Unter Frucht versteh« ich hier: starke, elastische und geschmeidig« Muskeln: erhöhte Fähigkett, aller Dinge froh werden zu können; steten Aufbau der Geister, statt Verfall. den Geist aufbaut, baut den Körper auf. (»«bertrawmg ven Max y a y« k.)

Instinkt oder Xteberlegnng? Von Professor Hans Friedenthal. Der Laie legt sich häufig die Frage vor, ob wohl nochgewiesen sst, daß die Tiere denken können. Wenn wir diese Frage beantworten, wollen, müssen wir auf unser eigenes Innere schauen und uns fragen, ob wir denken können, wenn wir nicht Sprechen gelernt haben. Die Wissenschaft nimmt im allgemeinen an, daß ein Mensch, der nicht Sprechen gelernt hat, nicht denken kann, weil es für einen Menschen unmöglich ist, Gedanken zu fassen, welche nickst mit Worten wiedergegeben werden können, ohne daß eine Erregung der Sprach- zentren im Gehirn statssindet. Wenn wir also denken, so sprechen

wir gewissermaße« unhörbar vor uns hin, und find wir nervös und erregbar, dann sprechen wir sogar die Wort«, welche unsere Gedanken bilden, aus, ohne zu wollen, d. h. wir sprechen halbbewußt vor uns hin, und werden äfft durch unser Ohr darauf aufmerksam, daß wir zwecklos und ohne es zu wollen die Worte gebildet haben. Wir beobachten nun bei Tieren Handlungen, welche bei M«nsche Gedanken entsprechen würden, die wir in Worte fassen können. Wir können also sagen, daß die Tiere, welch« keine arttkulierte Sprache besitzen, zwar nicht das Sprachdenken des Menschen besitzen können, wohl aber eine andere Form der Gehirntättgkeit, die ihnen einen Ersatz dafür gibt. Meine SchäferhündinWando von Aramond* bekam das erste- mal Junge im Winter 1910 in Nikolassee in einer Hundehütte. Wie dies bei Schäferhunden üblich ist, legte fie sich nach der Geburt der Jungen vor den Eingang der Hütte und als ich sie rief, mit mir auszugehen, winselle sie und folgte dem Befehl nicht, um bei den Jungen zu bleiben und sie zu bewachen. Als ich meinen Befehl wiederholte, heulte sie sogar, stand aber doch nicht auf und blieb bei ihren Jungen. Als fie im Frühjahr des folgenden Jahres wieder Junge erwartete,.da grub sie zwischen den Wurzeln eines großen Baumes, der am Rande eines Misthausens stand, eine Grub« ganz nach Art eines wilden Wolfes, wobei sie geschickt den Ein- gang so wählte, daß wir ihn erst nach der Geburt der Jungen nach längerem Suchen entdeckten. Dieser Gang führte von den Baum- wurzeln aus unter dem Misthaufen in die Tiefe, sodaß die Hündin für ihre Jungen in der rauhen Jahreszeit eine warme und für Mensch und Tier unzugängliche Zufluchtsstätte geschaffen hatte. Am Tage, als sie die Jungen geboren hatte, rief ich sie, sie sollte mit mir ausgehen, und ohne weiteres kam sie mit mir mit, um nach ein- stündigem Spaziergange freudig zu ihren Jungen zurückzueilen. Es sieht also so aus, als ob die Hündin vernünftigerwesse eingesehen hätte, daß ihre Abwesenheit bei der Sicherheit der Höhle kein« Ge- sährdung der Jungen zur Folge hätte, während sie beim ersten Male ihren Wurf Junge in der Hundehütte auch nicht einen Augenblick ohne Schutz lassen wollte, da ja die Hundehütte in keiner Weis« versteckt Mensch und Tier zugänglich war. Wunderbar erscheint das Auftreten des vernünftigen Instinktes bei einem derart hoch- gezüchteten Tiere, wie es unser« Schäferhündin war. Meine Hündin gebar jedesmal etwa 10 bis 12 Junge und fie oerstand es, dieselben aufzusäugen, ohne daß ich einen Schaden von dem Säugen einer so zahlreichen Nachkommenschaft bei chr fest- stellen konnte. Solange die Jungen nur ihre Muttermilch bekamen, leckte sie allen Urin und Kot der Jungen in der Höhte auf und schied die Abfallstoffe durch chren eigenen Körper aus, sodaß die Menge dieser Abfälle etwa das Vierfache der normalen Menge erreicht«. In dem Moment aber, wo ich den Jungen Kuhmilch gegeben hatte. hörte sie auf, deren Kot auszulecken, sodaß die Jungen von da an von uns Menschen sauber gehalten werden mußten. Die Au»- scheidungen der Junge» mußten also durch de» Genuß einer fremden Tiermilch einen ihr unangenehmen Geruch angenommen habe» Als die Hündin zwei Jahre später wieder Junge erwartete, war der Misthaufen von seinem Platze enssernt, der Baum gefällt und die einstmals von ihr gegrabene Höhle zugeschüttet worden. Jetzt grub sie, ehe die Jungen zur Welt kamen, einen etwa 30 m langen unterirdischen Gang unter den Misthaufen de» Rachbor», welcher sich in der Mitte von dessen Grundstück befand, und gebar dort wiederum 12 Junge, ohne daß ich Gelegenheit hatte, ihr bi» zum Hervorkommen der Jungen an das Tageslicht einen Teil ihrer Jungen zu nehmen, um sie etwas in ihren Ammenpflichten zu ent- laste» Es war ein drolliger Anblick, als zum ersten Mal«, von ihrer Schnauze gestorzen, die 12 Jungen auf meinem Grundstück auftauchten und sich sofort derarttg anhänglich an meine Fra » und mich erwiesen, als hätten sie uns sofort zu ihren Adoptiveltern ernannt, während sie sich gegen Fremde ganz anders benahmen. Die Hündin hatte also den ihr gar nicht zugänglichen Misthaufen in der Mitte de« Rachbargrundstückes gewittert und die chr vom vorigen Jahre her bekannte Wärme de» Misthaufens hatte fie ver- anlaßt, einen derartig langen Gang anzulege» um ihren Jungen von neuem ein warmes und jedem Feinde»»zugängliches Rest z» bauen. In wie vollkommener Wesse fie die Erziehung ihrer Jungen übernahm, konnten wir merken, als eines Tages, als die Jungen etwas größer geworden waren und schon etwas bellen konnten, ein Bettler das Grundstück betrat. Mit furchtbarem Gebell stürzte sich die Hündin auf den Bettler, und die zwölf Jungen stellten fich m ein« Reihe und klafften den zu Tode erschrockenen Mann ebenfall», so gut sie mit ihren kleinen quiekenden Stimmen konnten, an. Als ich mich zum Fenster hinauslehnte und ihr zuriefWaicha!*, weil ich fürchtete, daß sie dem Mann« etwas antun könnte, hiett sie sofort ein mtt Bellen und wedelte freudig mit dem Schwanz«. Die zwölf Jungen in einer Reihe begannen im selben Moment aufzuhören zu winseln und schwenkten im Takt ihre zwölf Schwänzchen hin und her wie die Mutter, obwohl sie natürlich von meinem Zurufe noch nichts verstehen konnten. Jede Erziehung, die man einem der zwölf Jungen angedeihen ließ, wurde von den elf anderen beobachtet und mtt befolgt. Als ich einmal mtt einem der Jungen spielte und derselbe unvorsichtig nach meiner Hand schnappte und mich biß, schlug ich nach ihm und traf ihn so unglücklich durch meine unwillkürliche Bewegung, daß er sich heulend überschlug. Von diesem Moment ab, den die anderen beobachtet hatten, konnte ich jedem der zwölf Jungen Hand und Finger in den Mund stecken, ohne daß jemals wieder eines der Jungen mich gebssfen oder auch nur scharf zugepackt hätte, wa» vorher öfters der Fall gewesen war. Diese Beobachtungen an meinen Hunden lehren uns, daß auch ohne Sprachdenken nach Art der Menschen bei den höheren Säuge- tieren Handlungen beobachtet werden können, die wir beim Menschen als von bewußt geleiteter Ueberlegung geführt ansehen würden. Das WortInstinkt" erklärt uns in keiner Weise die Ueberein- stimmung der Handlungsweisen bei Menschen und höheren Säuge- tieren. Da beim Menschen stets die Gedanken von Wortbildern begleitet werden, können wir das Denken der Tiere, bei welchen diese Wortbilder beim Denken fortfallen, nicht mehr bewußt nach­fühlen.

Ä-vignou. Bon Dr. Werner Leibbrau d. 1. Man tanzt nicht auf deinen Brücken; man träumt! An den weißen Mauern des Papstpalastes zieht die Rhone dahin; eine alte Brücke bricht jäh vor dem Erreichen des anderen Ufers ab; dort drüben aber liegt eine alle Trümmerstadt, in deren Ruinen fried- llche Mensche» hausen; auf den Steinen derCharteuse*. jenes allen Klosters aus dem 13. Jahrhundert, läßt man sich nieder und blickt auf wild wuchernde Kakteen in verfallenen Steinwinkeln. Avignon , berühmt beretts zur Römerzeit, bekannt aus den Kämpfen Karl Martell », bedeutend als Zufluchtsstätte eines halben Dutzend stolzer Gegenpäpste, heute noch die stille Haupsstadt der Provence , aus welcher Mistral seine Verse in die Lande trug. 2. Ein« Stunde weiter bringt uns nach Arle », der Heimat van Goghs. Roch ist er nicht lange genug tot, um in der Heimat be- rühmt zu sein. In heißer Glut unter ttefblauem Himmel tritsst du durch winkllge Gassen, vor deren Häusern die schönen Arlesierinnen sitzen, und stehst plötzlich vor dem Riesenbau der Arena, die Kaiser Hadrian de » Römern baute; an Sonntagen strömen Tausende in diesen Steinzirku» und jubeln den Stierkämpfern zu. die in antiker Grausamkeit an einem Nachmittag unter dem Freudengeheul der Menge sechs Sttere zu Tode hetzen. Herrlich der Aufzug der Toreadoreu in ihren goldenen Schuppenkleidern, mtt chren farbigen Manttllen; köstlich der zierliche Seitenschritt des auf strahlendem Schimmel daherreitenden Caballeros: bewundernswert die Geschick- lichkett im Reizen de» Stieres, in der Treffsicherheit der Banderillas, aber schaurig! Da« arme Tier, schwer verwundet und stöhnend, mit de» Füßen de« Sand scharrend; immer wieder von neuem gereizt. vom Degen durchbohrt, bis es zusammensinkt und zuckend verendet. Die erregte Menge jauchzt; der Kadaver aber wird wie ein ttojani- scher Held von zwei Rossen durch die Arena im Sand geschleift: draußen oerkaust man da» Fleisch au da» Volk. Ein grausame», unsittliches Spiel! Aber wir, die wir den Gaskrieg und alle ftriegsverbrechen geduldet haben, dürfen wir, die wir keine Stierkämpfe feiern, deren Richter sei»? ». Längst habe« die Wiese« aufgehört; Pinienbüsch« in sandigem fekfigen Boden, Ollvenbäume, eitle Aloepflanzen, Eukalyptuswälder wechseln ab; die Landstraßen der Heimat Tortarin» find von fein- stem Pulverstaub bedeckt, bis du in der großen Hafenstadt Marseille da» ewig blaue Mittelmeer mit seiner felsigen Kllppentüst« gewahrst. In den Straßen der Luxus der Weltstadt: i» den terrassenförmig aufgebaute» Winkelgassen das grauenhaftest« und ungesundeste Elend; am Hasen finstere Spelunken voll ftemdländischer Gesichter: Algerier in weißen Mänteln, Zuaven, zum Hohn der Menschheit In europäische Kommißuniform gezwängt, morgenländisch« Teppich- Händler. Wieviel Elend läßt hier täglich Morde blutrot ausblühen. i. 3» de« Fischerdörfern der Küste ei« beschauliches, träges Leben. Tin paar Oliven, Arttfchocken, leichter, billiger Rotwein beftiedigt die Bedürfnisse.Man träumt," sagt ein junger Mann au» dem Volke,was wollen Sie. Das ist da» Land des Traumes.* Mit spöttischem verachtenden Lächeln hört es der geldraffende Kaufmann aus Lyon , während der Engländer weder die Sprache noch die Seele der Leute begreift.Le reve.* s. Es sei hier wieder und wieder festgestellt! Wie hösllch und fteundlich find doch die Franzosen: während der deussche Paßbeamte in sachlicher Strenge den Ausweis verlangt, entschuldigt sich der französische Kollege für seine Belästtgung. Ob man eine Marke am Postfchatter kauft oder ob man den Bahnbeamten etwas fragt: überall dieselbe gleichbleibende warme Liebenswürdigkeitl Oh! Ihr deutschen Beamten! Wann werdet ihr lernen, daß das Deutsche Reich kein Kasernenhof ist! Wann wird man Unhöslichkeit des Um- gangs einmal strafrechttich verfolgen! Bei uns ist alles Befehl: Nicht hinauslehnen." In Frankreich die höflich« Fessstellung am Fensterbrett:Es ist gefährlich, sich hinauszulehnen.* Bei uns die Abstufung der Anreden, in Frankreich dieselbe Begrüßung, ob ich eine Marktfrau begrüße oder ein« Baronini v. Man haßt denDollar* und pfundprotzenden unhöflichen Eng- länder; man llebt jeden friedfertigen Menschen; überall bis in die Bürgerkreise hinein die Einsicht, daß dieses Morden von 1S14 bis 1918 ein Verbrechen war; ich spielte mtt den französischen Kindern im Sand, deren Mütter hofften, daß sie eine bessere Jugend haben würden: überall da, Lerständni» für das allgemeine gleiche soziale Elend Europas. Ist es auch bei Ihnen so schlimm mit Arbeitsnot. Wohmmgszwang, Seldknapphett?' Wie oft habe ich diese Frnae gehört! 7. Im deutschen Speisewagen erwachte ich aus dem Traum der Provence !Tolle Bedienung!"Ich werde mir das Beschwerde- buch geben lassen."Räumen Sie gefälligst ordentlich ab!* schnurrte einer den verdatterten Kellner an. Glückliches Volk der Provence ! Träumende» Avignon !