lager der Firma M. Gegen 22 Uhr wurden die Hausbewohner! plötzlich durch mehrere Detonationen aus dem Schlaf geschreckt. Als man der Ursache nachging, wurde bei der Firma M. Feuer entdeckt. Die Feuerwehr rückte auf den Alarm mit mehreren Löschzügen heran. Bei ihrem Eintreffen fand sie das ganze Lager in Flammen. Große Vorräte von Feuerwerkskörpern und Papierballen boten dem Feuer reiche Nahrung. Es mußte aus mehreren Schlauchleitungen großen Kalibers mehrere Stunden lang Wasser gegeben werden. Wegen der Explosionsgefahr mußten die Feuerwehrbeamten sehr vorsichtig arbeiten. Als Entstehungsurfache wird Selbstentzündung von Feuerwertstörpern permutet.
Brüssel , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Am Sonntag hielten anläßlich des Parteitages von den ausländischen Delegierten unter anderen Ansprachen Adolf Braun - Deutschland , Ellenbogenleitungen Desterreich sowie Rosenfeld für die russische Sozialdemokratie, dessen das bolschewistische Diktaturregiment scharf geißelnde Rede mit starkem Beifall aufgenommen wurde. Modigliani- Italien erflärte, Banderveldes mutige Kammerrede über Mussolini habe die Herzen der italienischen sozialistischen Flüchtlinge erfreut. Schließlich sprach Friz Adler namens der Internationale.
Die Debatte über die Schulfrage beanspruchte mehr als zwei Tage. Mehrfach nahmen daran teil Unterrichtsminister Hugs. mans sowie Vandervelde und de Broudère. Ueber das
Unterrichtsreformprogramm im modernen Sinne kam es leicht zur Einstimmigkeit, aber die Frage der Staatshilfe für die katholischen Schulen offenbarte ein Bild völliger Uneinigkeit. Minister Huysmans vertrat den Standpunkt, daß angesichts der Tatsache, daß ungefähr die Hälfte aller Schulen fatholischkirchlich seien, die Staatshilfe nicht eingestellt werden könne. Die Staatshilfe gewähre übrigens dem Staate das wertvolle Recht der Kontrolle, das wirksam ausgeübt werden müßte.. Andere Redner waren für völlige Abschaffung, andere für& insgran kung der Staatshilfe an die katholischen Schulen. Einige wollten das Unterrichtsrecht überhaupt nur dem Staate und den Gemeinden gewähren. Manche Delegierte klagten über Unwirksamkeit der Staatskontrolle, andere wollten die Regelung des Schulwesens den lokalen und Provinz- Kommiffionen überlassen, woran die öffent. lichen Körperschaften und die Eltern vertreten wären. Im allgemeinen waren die Delegierten aus dem überwiegend antiklerikalen Wallonenland gegen jede weitere Staatshilfe, während die flämischen Delegierten mit Rücksicht auf die zahlreichen zur Arbeiterklasse gehörenden katholischen Arbeiter des Flamenlandes für die Beibehaltung der Staatshilfe eintraten. Die Debatte zeigte die Unmöglichkeit, zu einer einstimmigen Stellungnahme zu gelangen, und schließlich wurde beschlossen, eine von der Resolutionstommission ausgearbeitete Rompromißentschließung den Distriktverbänden als Grundlage zur weiteren Prüfung zu unterbreiten. Nach dem die Diftriftsbeschlüsse vorliegen, foll der Generalrat diese in einer neuen Resolution zusammenfassen, über welche dann eine Urabstimmung vorgenommen wird.
Eine Schilderung nach Genf gesandt, aber kein Antrag gestellt.
Genf , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der Außenminister von Albanien hat dem Völkerbundssekretariat telegraphisch eine lange Darstellung von neuen Konflikten mit Südslawien gesandt. Darin wird u. a. festgestellt, daß ein Protestschreiben des südslawischen Geschäftsträgers in Tirana von ,, vehementer Schärfe" fei und das große Bedauern darüber ausgesprochen, daß die südslamische Regierung trotz der größten Anstrengungen der albanischen Regierung, den Zwischenfall in freundschaftlicher Weise beizulegen, ihr ganzes Legationspersonal abberufen habe. Die Note enthält keinerlei Antrag oder Gesuch an das VölkerbundsSekretariat.
Der Rote Frontkämpfertag.
Ruhiger Verlauf.
Internationale Arbeitskonferenz.
Genf , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Die Internationale Arbeitskonferenz hat am Pfingstmontag den ganzen Tag gearbeitet, am Bormittag in einer Plenarsizung und am Nachmittag in fämtlichen Kommissionen.
In der Vollsizung wurde die allgemeine Aussprache über den Geschäftsbericht des Internationalen Arbeitsamtes fortgefeßt, wobei u. a. der deutsche Arbeitervertreter Genosse Hermann Müller bem Direttor Albert Thomas dafür bantte, daß sein Geschäftsbericht, der ein sehr wertvolles sozialpolitisches Jahrbuch darstelle, zum ersten Male auch in deutscher Sprache herausgegeben wurde. Ferner do machte Genosse Müller verschiedene Anregungen zu den Bestrebungen des Internationalen Arbeitsamtes auf dem Gebiete der Unfallberhütung und der Arbeitslofenversicherung. Gegenüber verschiedenen Regierungs- und Arbeitgebervertretern wies Genoffe Müller darauf hin, daß die verlangte Untersuchung über die finanzielle Belastung der Staaten durch die Sozial. politit nicht nur als einfaches Rechenerempel tagiert und vorgenommen werden könne, dies um so weniger, als der soziale Rüdschritt in einer Reihe von Ländern bei der Arbeiterschaft bereits die größten Bedenken wachrufe.
Das dritte Reichstreffen des Roten Front tämpferbundes, das in Berlin an den beiden Pfingstfeiertagen stattfand, hat einen ruhigen Verlauf genommen. Der Gesamtaufmarsch des Bundes im Schillerpart vollzog sich im allgemeinen ohne ernstere Zwischenfälle. Der Anmarsch erfolgte Sonntag mittag von drei Plägen aus, dem Lustgarten, dem Kleinen Tiergarten und dem Rudolf- Mosse- Play. Der Lustgarten war der Sammelplatz für etwa zwei Drittel der Roten Frontkämpfer, und der weite Plaz war um die Mittagsstunde gut gefüllt. Bom Rudolf- Moffe- Platz marschierte mit Verspätung erst gegen 2 Uhr ein 3ug von etwa 20 000 Menschen zum Schillerpart. Hier hatten sich die Lichtenberger Gruppen der Kommunistischen Partei, des RFB . und der„ Jungfrontler" und die auswärtigen Delegationen aus dem Gau Magdeburg, aus Hessen- Nassau , Westfalen und dem Ruhrgebiet vereinigt. Im Zug fuhr ein Wagen mit, auf dem als Stahlhelmer verkleidete Rot- Front- Leute die" Eroberung Berlins " durch den Stahlhelm verulften. Das Aufgebot der Polizei war sehr viel geringer als am Stahlhelmtag, und man muß anerkennen, daß die RFB.- Leute sich im allgemeinen jeder Provokation geflissentlich enthielten. Aber auch hatte man das Gefühl, daß so mancher die Rot- Front- Kämpfer nur die Schupo zeigte sich sehr zurückhaltend. Auf den Anmarschstraßen deshalb freundlich begrüßte, um zu zeigen, daß Berlin rotist und rot bleibt und daß dieses Berlin feineswegs mit den Stahlhelmern, die gleichsam als von der Schupo bewachte Gefangene durch Berlin marschieren mußten, sympathisiert. Auch die Boltsfeste, die in allen Berliner Verwaltungsbezirfen am Pfingstmontag stattfanden, sind ohne nennenswerte Störungen verlaufen. Am Montag morgen hatte eine internationale Konferenz gegen imperialistischen Krieg und Faschismus" in den Sophien jälen getagt.
Reibereien und Zwangsgestellungen.
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Die Straßenzüge und übrigen Veranstaltungen der Roten Front fämpfer sind dank der Disziplin der Demonstranten und der Zurück haltung, der Polizeibeamten überall ruhig verlaufen. In einzelnen Stadtteilen fam es zu Reibereien mit der Schutzpolizei , so daß einige 3wangsgestellungen erfolgen mußten. So paiſierte gestern vormittag ein größerer Zug von RFB - Leuten mit Musik den Bülowplag. Der Aufforderung eines Offiziers, die Musik einzustellen, kam die Kapelle erst nach Androhung von Waffengewalt nach. Beim Einmarsch auf das unbebaute Grundstück Linienstraße 224/225 jezte die Musit plötzlich wieder ein. Als Polizeibeamte zur Feststellung der Verantwortlichen schreiten wollten, drang die Beamten ein, über die sich ein Hagel von Steinen ergoß. eine Menge von mehreren tausend Personen von allen Seiten auf Ein Beamter gab in der Notwehr einen Schreckschuß ab. Schließlich gelang es, den Plaz unter Androhung des Polizeifnüppels zu räumen. Sieben Personen, darunter eine Frau, die auf die Polizeibeamten mit einer Stahlrute eingedrungen war, wurden festgenommen und der Abteilung IA im Polizeipräsidium zugeführt. Insgesamt erfolgten etwa hundert 3wangs geBeleidigung.
Der dänische Arbeitgebervertreter Dergen verbreitete sich ausführlich darüber, daß die internationalen Arbeitskonventionen und insbesondere die Arbeitszeitkonventionen zu detailliert seien und barum von den meisten Ländern nicht ratifiziert werden könnten. Der deutsche Arbeitgebervertreter, Kommerzienrat Bogel , legte bar, welch große Bedeutung die deutsche Arbeitgeberschaft der Arbeits. losigkeit und ihrer Bekämpfung beimeffe, wünschte aber dazu auch, daß die Arbeiterorganisationen in verschiedenen Fragen betr. Berufsausbildung usw. beffer mitarbeiten möchten.
Von den weiteren Rednern sei noch der estländische Arbeitervers. treter Rufti erwähnt, welcher ein Bild entwarf von den mißlichen Arbeitsverhältnissen in seinem Lande.
Verbandstag der Steinarbeiter.
In der Diskussion über den Geschäftsbericht nahm u. a. auch Genosse Eggert vom ADGB . das Wort und erklärte, daß er mit den Ausführungen des Verbandsvorsitzenden über die Verschmelzungs. frage nicht einverstanden sein könne. Gerade die von Winkler betonte Entwidlung der Unternehmungen beweise, daß die Beschlüsse des Breslauer Gewerkschaftstongresses über die Schaffung von großen Industrieverbänden zu Recht gefaßt worden seien. Er ging weiter näher auf einen Antrag Berlins ein, der die Arbeiter. fchaft zum Proteft gegen das englische Vorgehen gegen Rußland auffordert und vom ADGB . die Herstellung der Einheitsfront mit den russischen Gewerkschaften fordert. Er betonte, daß die Vorbedingung zur Herstellung der internationalen Gewerkschaftseinheit nicht das Stellen von Anträgen sei, sondern die Einstellung des gehässigen Brudertampfes. Zu der Forderung auf Eingliederung des DGB. in das englisch - russische Einheitskomitee erflärte Eggert, daß die englischen Gewerkschaften als Mitglieder der Amsterdamer Internationale mit den deutschen Gewerkschaften in engster Fühlung stehen und jederzeit um ihre Hilfe nachsuchen tönnen. Aber auch die Engländer werden mit den Russen noch ihr Damastus erleben. Eggert erflärte weiter, daß der ADGB . die wesens für alle ihm angeschlossenen Organisationen begonnen habe, Arbeiten zur Vereinheitlichung des Beitrags- und Unterstützungs daß in dieser Frage aber noch sehr viele Schwierigkeiten u überwinden seien.
In der weiteren Debatte und im Schlußwort des Redakteurs Siebold wurde festgestellt, daß die meisten radikalen Anträge in der KPD 3entrale in Mannheim hergestellttim feien und Unterlagen vorhanden sind, daß diese Anträge auch auf
Verwässerte Pfingsten. tellungen wegen Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen und anderen Verbandstagen gefſtellt werden follen
Das war ein Rätselraten am Sonnabend nachmittag: Wie wird das Pfingstwetter? Die Ouvertüre war ja wenig erfreulich, es goß in ärgerlicher Beharrlichkeit bis in die Sonnabend- Abendstunden, aber gegen 9 Uhr klärte sich der Himmel auf, und die Optimisten schienen recht zu behalten. Doch am Sonntag zerrannen alle Illufionen, wenn es denn auch nicht ganz so schlimm wurde, wie die unentwegten Miesmacher prophezeit hatten. Der erste Pfingsttag brachte einen starten Bug ins Freie". Schon in frühester Morgen Stunde pilgerte man hinaus. Die Vorort- und Ringbahnzüge waren überfüllt, die Spree - und Havelseen brachten eine Unzahl Wasser sportler an die Ausflugsstätten. So machten die Gastwirte, die sich für reichlichen Pfingstbetrieb, in jeder Beziehung natürlich, eingedeckt hatten, recht gute Geschäfte, bis der überfallartige Blazregen zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags viele zum plög lichen Aufbruch trieb. Den auswärtigen Wirten hat denn auch die Sensation Chamberlin Abbruch getan, denn die Hoffnung, den Flieger zu sehen, veranlaßte Tausende, die Lokale im Stich zu lassen und nach dem Tempelhofer Feld zu pilgern, um dort dann eine Nacht der Enttäuschungen zu verleben.
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Der zweite Pfingsttag brachte für Berlin das bessere Geschäft, denn die Berliner waren„ helle" geworden und standen voll Mißtrauen den Machinationen des Wettergottes gegenüber. Und richtig: In den Nachmittagsstunden begann es schon wieder von oben zu tröpfeln. Am Montagabend waren die Lokale in faft allen Teilen der Stadt überfüllt. Hochbetrieb war am zweiten Fest. tag auf den Bahnhöfen, wo sich vom frühen Abend bis in die Nacht hinein ein schier unendlicher Strom von Heimkehrern in die Stadt
voll Leben und Arbeit ergoß.
Explosionskatastrophe in Polen .
Mehrere Tote und 500 Verletzte. Warschau , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Eine am Sonntag erfolgte Explosion in dem Ort Wittowice bei Krakau , bei der gegen 2000 3entner Pulver in die Luft geflogen find, richtete in dem Städtchen selbst sowie in dem 6 Kilometer ent fernten Kratau ungeheuren Schaden an. Mehrere hundert Häuser wurden von dem Luftdruck teilweise zerstört. In Krakau beläuft sich der Schaden allein an zer plagten Fensterscheiben über 1 Million Zloty. 500 Personen erlitten durch die Glassplitter schwere Verlegungen, davon haben gegen 30 lebensgefährliche Wunden davongetragen. Auf der Unglüdsstätte sind mehrere Tote geborgen worden. Die Regierung hat für die Opfer der Ratastrophe 500 000 Zloty an gesetzt.
Unglücksfall bei einem Reklameflug. Ein Flugzeug in die Zuschauer gestürzt. Während des heutigen Pfingstflugfestes des Niederrheinischen Essen Mülheimer Bereins für Luftschiffahrt auf dem Der Pilot Flugplag ereignete fich ein schweres Ünalück. Friedrich Wagner, Düsseldorf , flog in ganz geringer Höhe über die Zuschauer hinweg und warf Retlamefchotolabe ab. Plößlich versagte die Zündung und das Flugzeug stürzte in die Menge. Ein Ana be von zwölf Jahren wurde aut Schwer verletzt. Der Pilot selbst erlitt einen Nervenschod. Riefenwaldbrände in Kanada .
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Am dritten Verhandlungstaae hielt Genosse Eggert ein beifällig aufgenommenes Referat Weltwirtschaftsfonferenz und Gewertschaften". Er schilderte zunächst die weltwirt. schaftlichen Umwälzungen in der Nachkriegszeit, wie sich viele Staaten wirtschaftlich selbständiger gemacht haben und das durch den Weltfrieg an sich schon zerrüttete Europa wirtschaftlich immer mehr zurückblieb. Während vor dem Kriege Amerifa an Europa 16 Milliarden schuldete, beträat heute die Verschuldung Europas an Amerika 60 Milliarden. Infolge der weltwirtschaftlichen Entwicklung müssen auch die internationalen Erörterungen der Wirtschaftsfragen mehr in den Vordergrund treten. Der französische Gewerkschaftsführer Jouhaur war der Bahnbrecher dafür, daß die internationalen Wirtschaftsfragen auch im Völkerbund erörtert werden. Eggert fam dann auf die Ausführungen der einzelnen Bertreter der Länder auf der Weltwirtschaftskonferenz zu sprechen und erklärt nach einer Schilderung der Arbeiten in den einzelnen Kommiffionen, daß die Ronferenz alles getan habe, was sie entsprechend ihrer Zusammen fegung tun tonnte.
Bei der Abstimmung über die Anträge zum Geschäftsbericht wurde eine Anzahl von Anträgen dem Vorstand als Material überwiesen, die raditalen Anträge, soweit fie nicht zurückgezogen wurdon, mit großer Mehrheit abgelehnt. Der Antrag auf Entlastung des Gesamtvorstandes wurde gegen fünf Stimmen angenommen. Ebenfalls angenommen wurde die Entschließung, tie sich gegen die Verschmelzung mit einer anderen Organisation wendet und deren Annahme vom Verbandsvorsigenden Winkler bereits in seinem Geschäftsbericht empfohlen worden mar. Abgelehnt wurde ein Antrag, der die Berlegung des Verbandssizes Don Leipzig nach Berlin verlangte.
Der Ueberfall in der Königgräher Straße. ber Stelle gelotet, neun Bersonen wurden mehr oder minder Forderungen des Krankenpflegepersonals.
1000 Mart Belohnung!
Wie aus Toronto berichtet wird, brach im Gebiet der RouynGoldfelder in großer Ausdehnung ein Waldbrand aus. Acht Meilen südwestlich von Roun sind die elektrischen Kraftleitungs. anlagen außer Betrieb gefeßt, und die Telephonverbindung mit zahlreichen Distrikten sind unterbrochen.
Zu dem Ueberfall, den mastierte Verbrecher am vergangenen Sonnabend auf das Ehepaar Schischta in der Königgräger Straße 46 verübten, erfahren wir, daß auf die Ergreifung der Täter jetzt eine Belohnung von 1000 Mart ausgefekt ist. Im Laufe des heutigen Dienstags werden an den Säulen die amtlichen Bekanntmachungen erscheinen. Durch Zeugenvernehmungen ist es gelungen, die Beschreibung der Räuber noch in einigen Bunkten zu ergänzen. Beide stehen im Anfang der zwanziger Jahre und sind von schlanker Gestalt, der eine etwa 1,70 Meter groß, der andere etwas größer. Einer trug einen hellen, der zweite 7. Juni, aus. einen dunklen wahrscheinlich blauen Anzug. Der Duntel gekleidete soll langes blondes Haar gehabt und eine blaue Segler. müge getragen haben. Mitteilungen zu ihrer Ermittlung werden im Zimmer 96 des Polizeipräsidiums entgegengenommen.
In einem kleinen Hotel.
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Eine Liebestragödie hat sich in einem fleinen Hotel in der Madaistraße abgespielt. Dort war ein Paar abgeftiegen. Der Mann hatte sich als 40jähriger Bautechniker Paul Geiger aus Berlin und das Mädchen als eine 27 Jahre alte berufslose Herta Dreher aus Lübbenwalde in das Fremdenbuch eingetragen. Als die Gäste am Pfingstsonntag gar nicht zum Vorschein tamen, sah man sich nach ihnen um und fand das Mädchen und den Mann tot in dem Zimmer auf. Beide hatten sich mit 3yantali ver. giftet. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Ob die angebenen Namen die richtigen sind, bedarf noch der Feststellung.
Mittelfener in einem Feuerwerkslager.
Mit der Bekämpfung eines außerordentlich gefährlichen Feuers maren die Spandauer Wehren in der Nacht zum Pfingstmontag beschäftigt. In der Molttestraße 8 zu Spandau befindet sich im Quergebäude das Papiers und Feuerwertstörper.
Es will nicht minderen Rechts sein.
Die Juriffische Sprechstunde fällt heute, Dienstag, den gefeß. Eine gesonderte Ausbildung für das Irrenpflegepersonal
Sport.
Rennen zu Hoppegarten am Montag, dem 6. Juni.
1. Rennen. 1. Baba( Barga ), 2. Original( Behmisch), 3. Altenburg ( M. Schmidt). Toto: 18:10. Blag: 13, 27, 20:10. Ferner liefen: Formofus, Das Lied, Orlandus, Arndt, Gute Sitte, Byll, Arcadius, Lieferer. 2. Rennen. 1. Belopea( D. Schmidt), 2. Ferrara ( Hannes), 3. Ota( Tar. zas). Toto: 27:10. Blag: 18, 16, 19:10. Ferner Tiefen: Tagora, Die ginde, Krönung, Gondwana, Legende, Minnelied, Drdensschwester, Wien Conferoa, Pantomime, Offenfive, Forelle.
Reigstag.
3. Rennen. 1. Bineta( Böhlte), 2. Galadin( Sannes), 3. Fonat( Bin gen ). Toto: 80:10. Blag: 27, 37:10. Ferner liefen: Mohrenglid, Fenja, 4. Rennen. 1. Oberwinter( Tarras), 2. Indigo( Jane) 3. plus ( D. Schmidt). Toto: 19:10. Blag: 11, 13, 12:10. Ferner liefen: Graue Theorie, Theoderich , Wachholder, Helios, Maifahrt, Mannestreue.
5. Rennen. 1. Torero( Sannes), 2. Tullus Softilius( Janet), 8. Aus
Bimanowa, Sandoval.
bund( D. Schmidt). Soto: 18:10. Blag: 12, 14:10. Ferner Fefen: Mah Jong , 6. Rennen. 1. Aubag( Schmidt), 2. Palisander( Barga ), 3. Smaragd ( Wolff). Toto: 22:10. Blat: 12, 12, 24:10. Ferner liefen: Rottländer, Con furent, Bring Eugen, Stalde, Dudelmann, Tartar, Seesturm.
8. Bubi( Schönfisch). Toto: 45: 10. Plag: 16, 12, 18:10. Ferner liefen: Ru 7. Rennen. T. Abteiluig. 1. Simalaya( Böhlke). 2. Oftris( Torke), tria, Traunegg, Binnetou, Torquato, Crebo. II. Abteilung. 1. Mor
genstern( Biebermann), 2. Die Königin( D. Schmidt), 3. Seliotrop( M. Schmidt). Foto: 21:10. Blaz: 11, 11, 14:10. Ferner liefen: Plutarch . Felsenquelle, Opponent, Oblige, Regina II,
Mit dem Gegenwartsproblem des Krankenpflegeberufes be. faßte fich eine Konferenz der Reichsfachtommission der„ Reichs. fettion Gesundheitsmesen" im Verbande der Gemeinde- und Staatsarbeiter, die var turzem in Goslar tagie. 3ur Frage der Berufsausbildung forderte die Konferenz den Abschluß von Kollektivverträgen für Schülerinnen und Schüler Jowie eine reichsgefeßliche Regelung der Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften unter Trennung vom Berufsausbildungs murde abgelehnt und im übrigen die Unterstellung des Kranten pflegepersonals unter die allgemein geltenden Bestimmungen ber Sozialgefeggebung gefordert. Scharfen Protest erhob die Ron. ferenz gegen die Bestrebungen der Reichsregierung, das Pflege. personal aus dem Geltungsbereich des Arbeitsschuß- und MutterSchußgefeßes auszunehmen und damit zu Arbeitnehmern minderen Rechts zu stempeln. Das gleiche gilt für die Be handlung des Pflegeperfonals in der Unfallversicherungsfrage. Bei der Frage, ob Invaliden oder Angestelltenversicherung, entschied fich die Konferenz zugunsten der Angestelltenversicherung. Gegen über dem Vorschriftenmirrwarr ließ die Konferenz erneut den Ruf Heb. nach einer reichsgefeßlichen Regelung des ammenwesens laut werden; fie forderte die Heranziehung der Hebammen zum Sozialdienst. In diesem Zusammenhang wurde auch die Neuregelung der Reichswochenhilfe einer scharfen Kritic unterzogen.
Das Verhalten der Reichsregierung in den Rechts- und Be soldungsfragen der Beamten im Gesundheitswesen wurde aufs schärfste verurteilt. Die Beamten des Gesundheitswesens ver langten gemeinsam mit allen anderen Arbeitern; Angestellten und Beamten flare gefeßliche Rechtsverhältnisse und eine Besoldung, die ihnen ein menschliches Dasein ermögliche.
Durch die rein sachliche Arbeit der Konferenz und durch die Einhaltung nur freigemertschaftlicher Grundfäße gelang es der Reichstonferenz, in allen Buntten Hebereinstimmung zu erzielen,