Die Volksbeglückung in Mussolinien.

Die Arbeiter müssen den Riemen enger schnallen.

I

Aus Mailand wird uns berichtet:

Während die faschistische Presse die Kürzung der Löhne durch die Regierung anfündigt, ist besonders beachtenswert die durch die Lira- Erholung entstandene Krise der italienischen Baumwollindustrie, über die einer der Führer der italie­nischen Textilindustrie, Bozzi, in dem bekannten Mailänder Handelsblatt„ Il Sole", dem Organ der hiesigen Handelskammer, eine Studie veröffentlicht. Danach hat die italienische Textilindustrie während des Jahres 1926 ihre Arbeitskräfte um ein Drittel vermindert. Augenblicklich arbeiten die Arbeiter dieses Industriezweiges nur noch 7 Stunden täglich bei einem Durchschnitts- Stundenlohn von 1,60 Lire oder einem Tagelohn von 13 Lire. Dieser Tarif stellt das 2ohnmittel in Italien dar.

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Die Faschisten haben demnach die Anwendung ihrer Charte| machen, daß fie für die zu leiftende Arbeit nicht geeignet sind, schrieb der Arbeit"( Carta del lavoro) mit einer Kürzung der Löhne von der abfertigende Beamte mit größter Dreiftigkeit auf den Schein: 10 bis 25 Prozent begonnen. ,, Arbeitsannahme verweigert"!

Sonderbare Einstellungsmethoden.

Uns wird geschrieben: Zu welch faum glaublichen Dingen die herrschende Arbeitslosigkeit von den Unternehmern ausgenutzt wird, mögen nachstehende Zeilen beweisen.

S

Alle Borstellungen hiergegen fruchteten nichts, eine Aenderung des Bermerts wurde abgelehnt. Die Folge davon war, daß den Frauen am nächsten Tage auf dem Arbeitsamt die Sperrung der Unterstügung angedroht wurde, falls nicht dieser Vermerk entfernt werde. Die Frauen hatten also das Vergnügen, am nächsten Tage nochmals 80 Pf. Fahrgeld zu opfern, die ihnen die hochwohllöbliche Direktion der AEG. selbstverständlich nicht wieder­gab. Erst auf ganz energisches Drängen hin bequemte sich der Ein­stellungsbeamte den Vermerk entsprechend zu ändern.

Die AEG. Hennigsdorf forderte Ende der letzten Mai­moche für ihre Abteilung„ Mitanit" beim Arbeitsnachweis Reinicken­ dorf eine Anzahl Arbeiterinnen an. Als sich diese am Montag früh zwecks Einstellung nach Hennigsdorf in das zuständige Bureau begaben, hatten sie zunächst einmal das Vergnügen, von Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; morgens 8 bis nachmittags 1% Uhr zu warten, ehe sie überhaupt Gewerkschaftsbewegung: abgefertigt wurden. Die Einstellung von 6 Frauen wurde mit den J. Steiner; Feuilleton : R.$. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . sonderbarsten Begründungen verweigert. Anstatt nun diesen Frauen Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Druck: Vorwärts- Buchbruceret auf den Vermittlungsschein des Arbeitsnachweises den Vermerk zu und Verlagsanftalt Baul Ginger u Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.

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