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Jfotnens Les deutschen Lottes heiße ich Sie in der Reichshaupt- siadt herzlich willkommen und beglückwünsche Sie und Ihre Nation zu Ihrer bewunderungswürdigen Leistung. Die Bedeutung Ihres Fluges für die Verbindung zwischen dem amerika- nischen und dem deutschen   Volke, für die stetige A n- Näherung unserer Völker haben der Reichspräsident und der Reichskanzler in ihren gestrigen Begrüßungstelegrammen heroorge- hoben. Lassen Sie mich den allgemeinen Wert Ihres Fluges aus. sprechen: Es ist Bestimmung der Menschheit, sich die Kräfte der Natur dienstbar zu machen, um allen bessere Daseinsbedingungen zu verschaffen und friedliches Ringen der Nationen um höhere Kultur zu ermöglichen. Alis dem Wege zu diesem Ziel« haben Sie ein« neue Etappe gewonnen. Daß Sie die neuen Glanzzeichen menschlicher Leistungsfähigkeit in deutschen   Boden gesteckt und in deutsche Herzen «ingeschrieben haben, darauf sind wir stolz, dafür danken wir Ihnen von Herzen. Nochmals herzlichst willkommen!" Hierauf bewillkommnete Slaatssekrekär Dr.». Schubert die Flieger. ..Willkommen namens des deutschen   Auswärtigen Amtes, das in Ihrem unsterblichen Erfolg erblickt ein Symbol der Kunst, Schwierigkeiten zu überwinden und nur danach zu streben, zwei große Nationen zu verbinden und die Verständigung zwischen ihren Völkern zu fördern." Bürgermeister Scholtz entbot den Gruß der Stadt Berlin  , er sagte u. o.: Auf berlinischem Boden, dein Berliner   Flugplatz, entbiete Ich Ihnen namens der Reichshauptstadt einen herzlichen Willkommens. grüß. Wir beglückwünschen die mutigen Flieger und Ueberwinder des Ozeans zu dem großartigen Erfolg. Wir wünschen Ihnen, daß Sie nach einiger Zeit der wohlverdienten Ruh« angenehme Stunden in unserem Berlin   verleben mögen. Mögen Sie erkennen, daß Ihnen die Sympathien und die Herzen der Berliner   entgegenschlagen." Der Vorsitzende des Reichsausschusses für Leibesübungen, von tewald. überbrachte die Willkommensgrühe des deutschen   Sportes. Generaldirektor Dr. o. Slauß, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Lufthansa, begrüßte die amerikanischen   Flieger namens der Deutschen Lufthansa. Hierauf richtete der amerikanische Botschafter Schurmau an die Flieger folgende Ansprache: Ein Willkommen dem Flieger, der den ersten ununterbrochenen Flug von New Dork nach Deutschland   vollführt und die bisher größte Strecke in einem ununterbrochenen Flugs zurückgelegt hat. Indem Sie diese wundervoll« Fliegertat vollführt haben, haben Sie gleich- zeitig unseren Blick für dl« Möglichkeiten menschlichen Könnens er- wettert. Wir Amerikaner hier sind stolz auf Sie. Das ganze ameri- konische Volk ist stolz auf Sie. Wir alle beglückwünschen Sie, beglück- wünschen Sie»oller Begeisterung und grüßen Sie auch als den vom Himmel kommenden Send­boten des guten Willens und der Freundschaft vom ameri- konischen Volke zum deutschen   Volke, di« über den Ozean hinweg im achtzehnten und neunzehnten Jahr- hundert als Fremde ver«Int waren und jetzt, gebe der Himmel, durch die Lust im zwanzigsten und all den kommenden Jahrhunderten ein« ander noch näher gebracht werden. Ich bin höchst erfreut, daß Ei« und der Begleiter auf Ihrem Fluge, Herr Leoine. in Deutschland   in so vorzüglicher Verfassung eintreffen, und ich bitte Sie beide, mich in die amerikanische   Botschaft zu begleiten als meine Gäste. Namens der deutschen   Heeresleitung wurden die Flieger durch Genera v. Tschischwih begrüßt. Hierauf wurden die amerikanischen Fieger in einem Auto unter dem rasenden Beifall der Menge um das Flugfeld herumgefahren, damit auch jeder einzelne Gelegenheit haben konnte, die amerikanischen -Flieger von der Nähe aus zu sehen. Schließlich wurden sie in die Direktionsräume geleitet, wo die Mutter Ehamberlins seit einer halben Stunde ein Gespräch von New Vork nach Berlin   angemeldet batte, um ihren Sohn persönlich telephonisch aus dem Tempelhofer  Flugplatz begrüßen zu können. Im Auto des amerikanischen   Botschafters fuhren die beiden amerikanischen   Flieger dann nach der hiesigen amerikanischen   Bot- schast, wo sie wohnen werden.
ithamberlin. '- Fünf Uhr morgens an,Zentralftughafen" Berlin  . Eben bricht die Sonne durch die Nebelbänke über der Riesenstadt. Di«Rauch. sahne" des Flugplatzes dunstet geheimnisvoll aus ihrem Kamin und legt sich wie ein riesiger Uhrzeiger auf das einstige Paradeseld. Die beiden Funkmasten stoßen wie Panzertürme aus dem grauen Leib der Empfaiigc-slation. Die Massen lagern fröstelnd in der dürren Wiese, vomSport. geist" gebannt und starren in den Morgenhimmel hinauf. All« sind sie besessen, vonihm", von Ehaniberlin! Am Eingang zur Halle, einer vergitterten Doopellür«. vor der «ine Schwadron berittener lstoltoei die Wache hall, ballt sich die Masie Mensch" und spritzt die Funken ihrer Katerween Ins Gitter hinein. Ein Schupohauptmami mimt den Zerberus. .v ,�«b«n Sie die rote Karte?" Nein!" Die blaue?" Nein----- aber." Der Hauptmann zuckt die Schullern, legt die Hände auf den Rücken und weift denPetenten" mit einer unzweideutigen Kopf« bewegung kurz und bündig den Weg:Scher dich hinaus!" Oder fo ähnlich ist der Sinn dieser Mimik, di» man mit dem Tschako macht. Am hartnäckigsten wehrt sich gegen das Latum des Schupo- häuptlmgs«in zuckersüßes Girl, das mit seinem knallgilben Teddy. bär, der eine giftgrüne Schleife um den Hals trägt, von der Gitter» tür.nicht zu versagen ist: 0 ick kenn' serr gutt Mister Chamberlln!" j Da» Publikum feixt. Ick bin fein« GirU" Das Publikum bricht v»r Lachen in Tränen au». Engtisch«, französische, ttalienisch« Witze fliegen hin und her und Berliner   Kaiauer bilden den verbindenden Text. Di« Renn» bahn, der Sportplatz und das Sechstagerennen haben die inter. nationalisierende Dorarbell geleistet, der.Lentralflughafen" bildet die Krönung der Entgiftung des Dölkerhaffes durch Technik und Sport. Dos Auto des amerikanischen   Botschafters erscheint mit dem Sternenbanner an, Kühler und da» Publikum bricht in ein« spontan« Kundgebung«M». Ein Spasjvogel ruft: Und da hat man uns gesagt, die könnten nicht schwimmen und nicht fliegen!" Es lebe Ebomberlin!" Es lebe U. S. A.  !"- Im Sw ist das Girl in die Mitte genommen und der Schutz». Häuptling retiriert hinter den Zaun zurück. Irgendeiner ist nachdenklich geworden. Er betrachtet das E. K. und denAlbrechtsorden" des Schupokommandanten und spintisiert unter andächtigem Schweigen der Menge von seinem Pflasterstein- Haufen herab: Der Chwmberlin ist also ein Held und hat doch auf seinem Flug keinen«iozigen Mensche» umgehrachL" Stimmt/ jv�egeiNtUM.-*.1---_--------.....
vor üer amerikatiisthtt» öotjchafi. Noch ehe das Anlo mit den beiden amerikanischen   Fliegern Chamberlln und Levine sowie dem amerikanischen Bot- schasler Exzellenz S ch n r m a n die amerikanische   Bolschafk erreicht Halle, hatte sich eine dichte Menschenmenge vor dem Bolschaftspalais auf dem Wilhelmplatz eingefunden, die in stürmische Hurrarufe ausbrach, als das Auto vor der Botschaft vor- fuhr. Noch stundenlang wogte die Menge, die immer dichter wurde, auf dem Platze und verlangle dringend, die amerikanischen Flieger zu sehen, die sich schließlich auch immer wieder vor den Fenstern der Botschaft zeigten und jedesmal mit rasender Begeisterung begrüßt wurden. Sekn Flugzeug. Sofort nachdem Chamberlin und Levine dem Flugzeug ent» stiegen sind, ist die Maschine in der Obhut der Luftfahr. Polizei nach dem Schuppen an der Neuköllner   Seite abtrans- portiert. Ehe die erstaunte Menge sich nach den ersten Begeisterungs- stürmen das Flugzeug besehen konnte, war es im Schuppen geborgen. Mit einem Trick gelang es der Polizei, die Allzuneugierigen vom Schuppen wegzulocken. Als die große Flügeltür nicht geschlosien «erden konnte, rief ein Beamter:Vorsicht! Durch die Gleitschiene zur Tür geht Starkstrom  ." Im Nu war der Platz frei, und bevor die Genarrten recht begriffen hatten, war der Flugzeugschuppen ver- schloffen. Durch einen Nebenschuppen gelingt es doch noch, die Maschine zu bestaunen. Zwischen Iunkersmaschlnen fft sie aufgestellt und hier, wo man die beiden Maschinentypen nebeneinander sieht, bestätigt sich, daß die amerikanisch« Maschine den deutschen   in der Form gleicht. Das Flugzeug ist nicht neu, sieht aber keineswegs ramponiert aus. Am Rumpf erkennt man die AufschristNew Park". Daneben kann man noch deutlich, weiß übertüncht, Pari s" lesen. Daneben folgt die genaue BezeichnungA u s p i e e BrooklynChomberofEommerce". An der rechten Trag- stäche liest man die Nummer, nach der Tausende in Deutschland   ge- sucht haben:N X 237". Auf der anderen Seite des Rumpfes sieht man noch den eigentlichen NamenColumbia" und darunter einen symbolisierten Frauenkopf aufgemalt. Fast 4 4 Stunden hat der<20 PS. starke Motor ununterbrochen gearbeitet. Da« Flug- zeug hat bisher eine Leistung von öOÜOO Kilometern aufzuweisen. Die ohne Landung zurückgelegte Flugstreck« von Rosevelt-Field bis Eisleben   wird etwa 7000 Kilometer betragen. Die Durch- fchnittsgefchwindigkelt soll, ähnlich der Lindberghs, 150 bis 100 Kilometer betragen haben. Das Flugzeug ist von den jetzigen Besitzen, mit 25 000 Dollar erworben worden und war früher mit 12 000 Dollar zum Verkauf feilgeboten. Erst nachdem keine Käufer gefunden waren und die Maschine als Poststogzeug Verwendung gesunden hatte, wurden mit dem Apparat während einesoeronautischen Wettbewerbes mehrere erste Preise gewonnen, und nun kaufte es der setzig« Besitzer. In den Nebenschuppen sind nun auch die deutschen   Maschinen, die den so überaus schweren Dienst in den zwei letzten Tagen»ersehen haben, eingeschleppt, und. um nicht eingeschlosien zu werden, verläßt man durch kleine Nebenausgänge den Schuppen. Der Start in Cottbus  . ÄL S. Soffbus, 7. Juni.  (Eigener Drahtberichi.) Der Abflug der amerikanischen Flieger aus Kottbus   gestaltete sich zu einer Festlichkeit, wie sie der noch junge Flughafen wohl in abseh- barer Zeit nicht wieber erleben wird. Bon fern und nah waren erstaunlich große M e nf ch e n ma s sen herbeigeströmt, Die das Flugfeld dicht umsäumten. Zu Fuß. zu Rad, zu Auto und mit der Eisenbahn waren sie herbeigekommen, um das denkwürdige Schau- spiel zu erleben. Berells kurz nach 3 Uhr war die Maschine Ehamberlins startbereit. Außer ihr rüstete zu gleicher Zeit aber noch ein« ganze Reihe großer und kleinerer Flugzeuge der Uust- Hansa und anderer Unternehmungen zum Aufflug. Da werden die Maschinen gegen den Wind gewendet, ein Zeitungsflieger rollt longsam zur Ablaufbahn und erhebt sich, gleich darauf, pünktlich 10,15 Uhr, steigt die schwere Maschine der amerikanischen   Piloten langsam in großen Kreisen zum strahlend blauen, besonnten Himmel hinauf. Großer Jubel, Grüße und Tücherwinken geleiten die Gäste.
Er ist so gut ein Held wie Zehntausende von uns alten Müsch. koten auch! Er stellt seine Lebensuhr auf 0,0 und saust las! Ins Nichts! Dos haben die meisten von uns vier Jahre lang alle 68 Wochen gemacht!" Stimmt!" Aber der weiß wenigstens, wofür er das tut!" Sehr gut! Sehr richtig!" brüllt die Meng« und sinnt über denneuen Helden" nach. Blond und blauäugig soll er sein! Steht im.Lokal-Anzeiger" drin!" Na, du Ochse, wozu hat er dam, nen Juden, den Levinä dabei?" Die Menge feixt. Etwas zur Seite steht eine Gruppe junger Menschen, in Sport. kostümen und Wickelgamaschen. Schmale Burschen, gewachsen wie Rennreiter und Leichtathleten. Die Gesichter wie Pferdeköple so kantig und schmal. DasFliegerabzeichen" von Anno dazu- ,not klebt ihnen allesamt an der Windjacke dran. Sie hören wortlos mit an, was die Mass« denkt und schauen versonnen zu dem Konkurrenten hinauf, noch dem ein« Btermillionen. stadt fiebert, weil er sein Leben«insetzt für eine große Sache für eine welwmspannenoe Idee,und hat doch keinen ein- zigen Menschen umgebracht". Klein und häßlich versinkt WillemsParadepappel" am Horizont. Ein neues Geschwader rast über der Weltstadt heran und ver- kündet die Ankunft Chamberlin«. Wieder zuckt die Masse vor Erregung, wieder bebt der riesige Menschenleib vor Erwartung und «in Propellersausen der Lustslottille erstickt jedes Wort auf Wilhelms des Letzten Paradefeld. Hermann Schützinger.
tesbos am Zoo. Es handelt sich nicht um eine Konturrenz zu? marokkanischen Menschen- und Tierschau, die uns augenblick- lich im Zoologischen Garten entzückt. Es handelt sich um da» tra- gische SchauspielTumult der Herzen" als dessen Dichter ein Russe namens Akatscheff genannt wird. Die Tragödie endet im Theater am Zoo, daß sich eine hübsche junge Dame aus dem Fenster stürzt. Dieses erschütternde Ereignis begibt sich darum. «est diese Dame sich nicht entscheiden kann zwischen ihrer sapphischen Geliebten und Ihrem Gemahl. Die Selbstmörderin hatte Zelt, um der energischen Frau zu verfallen, weil der Gatte im Gefängnis sah. Bevor die Fensterscheiben klirren, wird noch eine mächtige Ver- teibigungsrede für die lesbische Lieb« gehakten. Aber es nützt nichts. Man lacht, man lacht, weil alles so blöd traurig ist. Wieder ein Schund von einem Russen, der sicher aus Berlin   stammt und der noch sicherer den Literatendialekt von irgendeinem Easö Größen» wahn redet. Und all« Müh« wieder umsonst, di« sorgsame Regie des Herrn Rudolf Cger und die braven Komödiantentaten von Theodor Laos, Rita Burg und Rose Waldkirch. Wie hundsmiserabel muß es den Schauspielern gehen, daß sie sich bereit finden, ihren guten Ruf durch Eintreten für solchen Dreck aufs Spiel zu setzen. M. H. Lustiges Soldolenleben im Wallner-Theater. Franz Schön, t h a n s und Freiherr v. Schlichts LustspielIm bunten Rock" hat sich das W allner. Thea t er zur Sommerspielzeit 1927 vorgesucht. Es war erschütternd, zu sehen, wie man sich be» Mühte, dieses«rstaubte.Soldatenjpiel au» der hipp-Hipp�Hurrq.
Inzwischen aber haben sich allmählich die Aeras der Fkugpolizer ev, hoben, langsam rollen die Iunkers-Großflugzeuge zum Ablauf und nun schwebt das ganze Geschwader mehrers Runden hindurch, große Kreise ziehend, hoch im blauen Himmelszell. Langsam entfernt sich die Luftflotte in nördlicher Rich, tung, und nicht lange dauert's, da sind sie am Horizont entschwunden, während 100 Kilometer weiter wieder große Menschenmassen stehen und auf jedes Zeichen warten, das ihnen da» Näherkommen der amerikanischen   Europafliegcr ankündigt. Das war in der Tat ein festlicher Abflug, dessen sich die Kott« busser freuen tonnten. Die Herrichtung des Hafens, der mit diesem Tage seine zweite sozusagen nichtamtliche Weih« erhielt, hat der Stadt große Opfer auferlegt. Verdient gemacht hat sich dabei ins, besondere der Bürgermeister Warnhagen, der unter tättger Unter, stützung unserer Genossen im Stadtparlament die Einrichtung des Flughafens propagierte. Heute ist dieser Platz bereits ein wich, tiger Verkehrspunkt auf der Luftfahrtlinie Verlin über Kottbus  , Görlitz   nach Breslau  . Sellen ist aber ein Ort zu einer sa schönen und wirkungsvollen Propaganda gekommen, wie sie die Notlandung der Amerikaflieger der Stadt Kottbus   gebracht hat.
Fugenötag üer SfiJ. Für Jugendrecht und Jugendschutz. Zena. 7. Juni.  (Eiz. Drahtbericht.) In den Pfingstfeiertagen fand in Jena   ein von mehreren Tausenden von Jungarbeitern besuchter I u g e n d t a g der SAI. unter großer Beteiligung der Arbeiterschaft .statt. Schon die Begrüßungsfeier in dem der deutschen   Arbeiterschaft bekannten Voltshaussaal bewies, daß die Arbeiterjugend willens und fähig ist, auf kulturellem Gebiet selbständige Wege zu gehen.> Sprech- und Bewegungschöre gaben der vom Wetter be- günstigten Veranstaltung ein eigenartiges Gepräge und erzielten mit ihrer der Masse selbständige künstlerische Funktion gebenden Kunstart stürmischen Beifall. Wirksamer als Külz und sein Gesetz bekämpfts die in Berlin   bereits aufgeführte theatralische Grotesk«Am Marter, pfähl der Sioux" Schund und Schmutz. Die Reden der Genossen Paul- Prag, Vertreter der Inter, nationalen Jugenderekutive, und Dietrich, Bezirksvorsitzender der Partei, führten die Massen für wahren Iugendschutz und Iugendrecht zu wuchtigen Demonstrationen, di« trotz Provo­kationen betrunkener Korpsstudenten unter einem umibersehbareri Wald roter Fahnen zu würdigem Abschluß kamen.
Der vielbeschäftigte Rupprecht. Der Gast der Traditwnsfcste. München  . 7. Juni.  (Eigener Drahtbericht.) Der Cxkronprinz Rupprecht ist«in vielgeplagter Mann, denn Sonntag für Sonntag macht er Dienst, um für die Wittelsbacherei und ihre Auferstehung zu agitieren. Pfingsten trieb es ihn zusammen mit anderen Prinzen von Bayern   und Bourbon nach Nürnberg   zum so, genannten ersten Waffengedenktag der bayerischen Feldartillerie, Gleichzeitig aber war er auch verlangt worden von den 13ern zum Wiedersehenstag und vom Oberpfälzer   Pioniertag: lauter Festlich- leiten, auf denen die pensionierte Generalität in alten Gefühlen schwelgt. In Nürnberg   wurden die Herrschasten allerdings auch durch schwarz rot goldene Fahnen an die Republik   erinnert. andererseits hatten sie die Genugtuung, daß ihnen die republikanische Reichswehr   zur Verfügung stand. Wohl aus diesem Grund« meinte Rupprecht in seiner Ansprach«: ,chah die ehemaligen bayerischen  Kanonlere sich mit Freude der Zeit erinnern, wo sie des Königs Rock, die schmucke bayerische Artillerieuniform trugen". Die Festrede hielt der vökkisch-deutschnationale Oberst T y l a n» der, der erklärte, daß trotz aller Erfindungen und UmwälzunIeix die Artillerie von größter Wichtigkeit für die B« freiung unseres Vaterlandes sein wird. j Litauische Obffruffion In Gens. Die litauische Regierung hak in einem weiteren Telegramm an das Völkerbundssekretariat neue formelle Einwände gegen die Ausnahme der memel  , ländischen Beschwerde auf die Tagesordnung der Junisitzung des. Bölterbundsrats erhoben.
Zell   als sozusagen ernsthaftes Lustspiel vor würdevollen Dekora, tionen(die übrigens mit dem Stück wirklich eine Art Seelen, Verwandtschaft hatten) zu zelebrieren. Dabei hätte sich, weiß Gott  , mit den allergeringsten Mitteln ein« famose Parodie mit wirksamett Aktschlüssen daraus machen lassen, und mindestens einige von den Darstellern von diesem tragischen Lustspielabend seien keine Namen verraten hätten sich dabei gewiß wohler befunden als in dieser unglückseligen Lustspielaffäre. Eine unentwegte Claque stimmte den Theaterbesucher an diesem Pfingstabend noch melancho- lischer. Man fühlte sich nach Krähwinkel   verschlagen, das in hundert, jährigem Dornröschenschlaf seelenvoll schnarchte. Es schnarche un, gestört weiter. Tes. f Arbellerschast und Volksbühne. Aus etwa zwanzig branden, burgischen Orten kamen vor«inigen Tagen die Bertreter der örtlichen Bolksbühnenvereine, die im Berbano der deutschen   Volks- bühnenverein« zusammengeschlossen sind, in Berlin  , int Eitzungssaal des Theaters am Bülowplatz  , zu einer Bezirkskonferenz zusammen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand ein Referat des Geschäftsführer» der Breslauer Volksbühne, E g g e r«, zu dem ThemaArbeiterschaftundVolksbühne". Der Referent verlangte, unter der lebhaften Zustimmung der Delegierten, daß alls Kräfte angespornt werden müßten, um die Arbeiterschaft auch in den kleineren Städten dauernd für die Voltsbühnenbewegung zu ge- Winnen. Di« Kunst, recht geübt, sei ein Mittel der Lebensbereiche- rung, die niemand mehr brauche als die Arbeiterschaft. Für da» Berständni» eines zeitgemäßen Theaterspielplans seien Möglichkeiten zu suchen durch Prvgrammeinführungen. Arbeitsgemeinschaften, Presiebearbeitung, Veranstaltung von Matineen, Zusammenarbeit mit Volkshochschulen und Iugendorganisattonen. Aus dem Geschäftsbericht des Bezirksletretörs Fritz R. Schulz. Berlin  , ergab sich, daß im verflossenen Jahre weitere vier Organisationen sich dem Berband« der deutschen   Bolksbühnenver- eine angeschlossen haben und daß für da» nächste Jahr eine Aus- breitung der Bewegung im Lausstzer Industriegebiet bevorstehe. Der Bezirksoorsstzende Fritz B a l l s ch m i« d e. Potsdam   gab seiner be- sonderen Freude über di« Teilnahme des Kollegen S o b a t h als Vertreter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes   Ausdruck. da damit erneut der Beweis für die allseitig als wichtig anerkannie Zusammenarbeit zwischen Arbeiterschaft und Volksbühne in Erschei- nung trete. Am Nachmittag fand eine Spielplankonferenz des Ost« deutschen   Landestheaters, der bestbekonnten Wnnder- bühne des Voltsbühnenverbandes für Brandenburg   und Pommern  , statt. Zur Aussührimg für das näcblte Jahr wurden u. a. in Aus- sicht genommen:Ein Spiel von Tod und Liebe" von Rolland  , Kammersänger" von Wedekind,Bariete" von Heinrich Mann, .Lwölftausend" von Bruno Frank  ,Mudder Mews" von Staven  - Hägen.__ ZchuhqelSnbi für den vlfon. Der vöfkerdund nimmt ffckf feki mich b« noch in Europa   vorkommenden Bifoneremplare a». die dem«usslerben nahe find. ES ist beablichiigt, ztuifchen der Tschcchsflowafci und Bolen ein MelSnde als Schntzpark für die Bisons herzurichten, um die w-nigen Exem- plare in Suropa zu crdallen. Die»ördNchfte Funkstelle der Welt ist jetzt in Top Desire, wcstuch von Arch angelst am umllchen SiSmeer, eröffnet worden.