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Rakstagung geschlossen wird. Ueber das Verhältnis der Staaten zur Sowjetunion   wird immer wieder hervorgehoben, daß

alle Behauptungen auf Bildung einer Einheitsfront aus der pton Luft gegriffen

find. Aus besonders gut informierter Quelle fönnen wir versichern, daß zwar auf das Recht jedes einzelnen Staates hin­gewiesen wurbe, fich innerpolitisch gegen die kommunistischen  Umfturzversuche und Bropaganda der Tat zu wehren, daß aber von gemeinschaftlichen politischen Affionen auch nur zur Abwehr der fommunistischen Propaganda nicht die Rede gewefen ist. Briand  hat darauf hingewiesen, daß das Verhältnis des französischen  Staates zur Sowjetunion   nicht von den innerpolitischen Rämpfen gegen bie französischen   Kommunisten berührt würde. Cham­berlain hat in der Defensive gegen die scharfe Kritif an der eng fischen Politik darauf hingewiesen, daß der Abbruch der diplo politischen 3 wed gebient habe, nämlich der Beseitigung matischen Beziehungen mit der Sowjetunion   einem rein inner der fommunistischen Propagandazentrale aus England. Die englische auswärtige Politit wünsche feinerlei Ber­schärfung des Verhältnisses zur Sowjetunion  , er wünsche auch, daß wie bisher der Sowjetunion   von englischen Privatfirmen Kredite zur Verfügung gestellt werden. Er habe, wie er fagte, baher auch in Barschau zur Mäßigung geraten. Andererseits ist natürlich in Moskau   von mehreren Mächten darauf hingewiefen worden, daß ein Angriff der Sowjetunion   auf Bolen felbstver ständlich den Böllerbund auf der Seite seines angegriffenen Mitgliedes finden würde.

Woldemaras' in Memel   zenfuriert!

Unerhörte Provokation des Völkerbundsrats durch die litauischen Faschisten.

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Preispolitik ausnutzt und durch Breiserhöhungen herauszuholen Det ist- und wir haben feinen Anlaß, daran zu zweifeln, fo gesamt mehrere hundert Millionen beträgt, gibt der Aufmärts bewegung der Preise zweifellos neuen Antrieb. Erfahrungs Memel  , 16. Juni.  ( TU.) Nachdem in der gestrigen Völker gemäß wird die Erhöhung derartiger Unkosten abgewälzt, und zwar bundssigung der litauische Ministerpräsident Woldemaras das Ber  - recht erheblich nach oben abgerundet. Es braucht hier nur an die sprechen abgegeben hat, die Memeltonvention durchzuführen, wurde Borgänge bei der Biersteuererhöhung erinnert zu werden. Es werden heute der genaue Wortlaut feiner Erklärung in den memelländischen also nicht die von der Bost geforderten Summen, sondern viel Zeitungen vom 3enfor gestrichen, so daß in den hiesigen Kreisen mehr der Allgemeinheit entzogen werden. Dadurch wird eine die Stepsis gegenüber der weiteren Entwicklung der Dinge wächst. Schwächung der Konsumkraft eintreten. Ein derartiges Vorgehen Kowno  , 16. Juni.  ( Ost- Expreß.) Angesichts der in der Memel   widerspricht der glücklicherweise während der letzten Wirtschaftskrise weiter vorgedrungenen Erkenntnis, daß die Stärkung der frage in Genf   erzielten Verständigung erregt ein Artikel der offiziösen Lietuva" großes Aufsehen, der einen scharfen An- auftraft zur Lösung des Absapproblems die gleiche Pflege verdient wie die Produktion. Aber inan vergißt ja so schnell, wenn griff gegen bie, Brivilegien bes Memelgebiets" ent man durch Preiserhöhung auf bequeme Weise den hält. Das Blatt erklärt, fein von Deutschland   abgetrenntes Gebiet das Memelgebiet zahlreiche Vergünstigungen: feine Militärpflicht, ist und wir haben keinen Anlaß, daran zu zweifeln so habe Joviel Sonderrechte wie Memel  . Gegenüber Großlitauen habe anderen Lasten tragen lassen fann. Wenn das die Meinung der christlichen Gewerkschaften billigere Eisenbahntarife usm. Die Memeler besigen ihren eigenen Landtag, spielen jedoch überdies auch im politischen ergibt sich von selbst die Frage, wie die diesen Gewerkschaften Leben Litauens   eine Rolle. Litauen   habe demgegenüber in der angehörigen oder ihnen nahestehenden Abgeordneten des inneren Bolitif des Memelgebietes nicht viel zu sagen. Während in Rechtsblocks gegen die Forderung auf zurückziehung der Bor von 3511e Oft- Oberschlesien   und Bosen die Deutschen   von einer Beamtenstelle lage   ftimmen fonnten. Sind die 3ölle für die Agrarier, nicht einmal träumen dürfen", nehmen fie im Memelgebiet eine nicht einmal träumen dürfen", nehmen sie im Memelgebiet eine die die Preise, nicht nur der Bodenprodukte, weiter hochtreiben werden, den Zentrumsarbeitern soviel wert, daß sie deshalb Borrangstellung ein. auch die Postgebührenerhöhung widerspruchslos hinnehmen? Nur Dr. Wirth hat sich, im Gegensaz zur Zentrumsfraf­geht, auf diese unerhörten Tatsachen hinweisen: die Erklärung, tion, bei der Abstimmung für den sozialdemokratischen Antrag die der litauische Ministerpräsident vor dem Rat abgegeben entschieden und damit den Ausschlag zu seinen Gunsten ge­hat, um einem förmlichen Beschluß zu entgehen, wird in geben. Das paßt den Deutschnationalen natürlich nicht in Memel   zensuriert, während das offiziöse Organ seiner ihre Rechnung. Und prompt meldet sich der deutschnationale Staatsanwalt in der Deutschen Tageszeitung", um Regierung als Echo auf die Genfer   Verständigung die eße gegen das Memelland   aufs neue ſchürt. Daß den endlich den unbequemen Dr. Wirth vor die Zentrumstür zu mit drohend erhobenem Finger dem Zentrum nahezulegen, litauischen Militärdittatoren der in Genf   vereinbarte Zu­litauischen Militärdittatoren der in Genf   vereinbarte zu- endlich fetzen! stand sehr fatal ist, daß in einem Teil Litauens   die Demo­fönnen wir begreifen. Wenn das den Machthabern in Kowno  nicht paßt, dann sollen sie verschwinden. Aber der Böller bundsret darf sich nicht von diesen Leuten auf der Nase herumtanzen lassen.

Stresemann müßte heute noch, ehe der Rat auseinander­

Dennoch wäre es um des Verhältnisses der europäischen   Mächte zur Sowjetunion   willen besser gewesen, wenn die gemeinschaft lichen Besprechungen der Mächte hier einen weniger for mellen Charakter gehabt hätten. Die Dürftigkeit der aus gegebenen Mitteilungen und die Heimlichkeit, mit der die Berhand lungen umgeben wurden, ist die Ursache für die innerhalb und außer halb Genfs entstandenen Gerüchte gewesen, die die hier ver­fammelten Staatsmänner durch eine formlosere Art der Be- tratie und im übrigen Teil der Faschismus herrschen soll,

sprechungen hätten vermeiden fönnen.

Im Anschluß an den Bericht Stresemanns über die Welt­wirtschaftstonferenz entwickelte sich in der Nachmittags­fizung eine dreistündige Aussprache, die nichts Wesentliches ergab. Nur Chamberlain wünschte eine Abänderung der Stresemannschen Resolution in dem Sinne, daß die Regierungen, die die Prüfung der Ergebnisse der Wirtschaftskonferenz nicht beendet hätten, nicht auf bie Unterstüßung aller Empfehlungen festgelegt würden, sondern die Freiheit zu etwaigen Reserven behielten. Stresemann   stimmte dem zu, und so wurde die Resolution angenommen.

Der rumänisch ungarische konflitt fonnte noch nicht gelöst werden und wurde abermals im Einvernehmen zwischen den beiden streitenden Parteien auf die Septembertagung verschoben.

Paris   ist nicht so pessimistisch.

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Der Schätzel- Unfug.

Das Organ der Christen gegen die Portoerhöhung. Das Zentrum hat, mit Ausnahme Dr. Wirths, am Mittwoch gegen den sozialdemokratischen Antrag gestimmt, ber den Bostminister aufforderte, die Vorlage auf Porto­erhöhung zurückzuziehen.

Paris  , 16. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Quai d'Orjan erklärt man, daß die plötzliche Abreise Briands von Genf   nur auf ärztlichen Rat hin erfolgt fei, da er wegen seiner Krankheit Gürtelrose und das damit verbundene Fieber unbedingt während einiger Tage dringend der Bettruhe bedürfe. In französischen   Delegierten Baul Boncour vertreten werben, den Beratungen des Bölkerbundes wird Briand   durch den zweitenzialdemokratischen Antrag stimmte, wegen dieser Abstimmung dagegen dürfte die Konferenz der Locarnominister durch Briands Abreise ein vorzeitiges Ende erfahren.

Der Temps" schreibt zu den Genfer   Beratungen, daß der Bille der Locarnomächte zu einer Politit der Verständigung und Entspannung nicht mehr in 3weifel gezogen werben tönne. Dadurch fet aber auch gleichzeitig der Beweis erbracht, baß die Konsolidierung der englisch  - franzöfifchen Freundschaft in teiner Beise gegen Deutsch  land gerichtet gewesen sei, wie man erst in Berlin   angenommen habe. Der Berlauf der Genfer   Konferenz beweise ferner, daß man die Methoden weiterverfolge, an den in Locarno   festgelegten politischen Sielen zusammen zu arbeiten und daß, solange die Locarnomächte einig feien, der Friede in keiner Weise ernstlich bedroht werden fönne.

Musik im Leben der Völker.

* Von der internationalen Ausstellung in Frankfurt   a. M. Bon Heinz Joachim.

Diese Schau hat weder den Charakter noch den Ehrgeiz eines

Gewissermaßen als Antwort auf dieses Verhalten der Zentrumspartei   veröffentlicht nun ,, Der Deutsche", das Organ der christlichen Gewerkschaften, einen Beitartikel unter der kennzeichnenden Ueberschrift ll n fug". Er spricht zwar nicht ausdrücklich von der Abstimmung, sondern nur fachlich von der Vorlage des Herrn Schäzle, aber er zerpflückt diese Bor­lage mit so treffenden volkswirtschaftlichen Gründen, daß jeder christliche" Abgeordnete, der als Parteimann gegen den so­erröten müßte. Er bezeichnete die geplante Tariferhöhung als eine untragbare Belastung" und meist darauf hin, daß die jetzigen Schwarzmalereien des Boftministers im schroffen Widerspruch stehen zu der bisherigen Darstellung über die wirtschaftliche Gesundheit" des Postbetriebes. Wörtlich heißt es im Deutschen  ":

Durch die Gebührenerhöhung werden mindestens 200 millionen Mart, wahrscheinlich aber erheblich mehr Gelder der Wirtschaft, dem Geld- und Kapitalmarkt entzogen und einseitig einem Riefenunter­nehmen zugeleitet, dessen fiskalische Berwaltungs­politit, geftüßt auf die Monopolstellung, nicht gerade vertrauen­erweckend ist und ja in der Oeffentlichkeit schon oft Anlaß zu heftigen Angriffen gegeben hat.... Wir erleben es täglich, daß das deutsche  Unternehmertum den Konjunkturaufschwung zu einer furzsichtigen

ift die Schau in Sondergruppen reich gegliedert. Unter diesen fordert diejenige ber ausländischen Staaten sowohl nach Umfang als auch nach Intensität der Beteiligung die stärkste Be­achtung. Das Ausland hat seinen Ehrgeiz dareingesetzt, mit seinen wertvollsten Beständen charakteristisch vertreten zu sein. Autographe, Instrumente, Bilder, Reliquien werden so zum getreuen Abbild nationaler Eigenart und der Bedeutung des Landes, für das sie zeugen. In flarem, formvollendetem Aufbau präsentiert sich Frankreich  . Aus seinem Reichtum, der überall auf die hohe Kultur dieses alten Musiklandes hinweist, jeien nur einige frühe Drude und Handschriften von erlesener Kostbarkeit erwähnt. Destereich bringt mit den Schäßen seiner tlaffischen Zeit er­habenste Werke der Weltliteratur im Original; die Tschecho. tums. Belgien  , Ungarn  , Polen   und eine Reihe anderer Nationen [ tomatei gibt ein beredtes Bild ihres volkhaften Musikanten führen ihre sinnvoll behandelte Stimme in diesem Weltkonzert. Von Italien   und Rußland  , die noch nicht zugänglich waren, find aufschlußreiche Sammlungen zu erwarten. Spezialausstellungen einzelner deutscher Länder und Musikstädte, die Kapitel" Oper in Geschichte und Gegenwart", Goethe und die Musik", Musif im Post­wesen, Militärmusik u. a. m. bieten dem Kenner mannigfachen Reiz. Die Fülle fann hier nur registriert werden.

Die internationale Ausstellung Musik im Leben der Völker", deren politischer Unterton bei der Eröffnungsfeier von den Bertretern der europäischen   Staaten im Sinne friedlicher kultureller Bufammen arbeit aller Nationen bewußt hervorgehoben wurde, hat in Frant furt am Main   eine Durchführung gefunden, die von verantwortungs­voller und fachkundiger Arbeit zeugt. Die zielflare Syftematik ihrer Anlage, die den Gedanken einer modernen Ausstellung in stilreiner Besentlichkeit des inneren, aber auch das äußeren Bildes im Rahmen der umgewandelten Messeanlagen betont, verrät den Geist dieser großen fulturellen Schau. Würdigung freilich des in seltener, gut gewählter Fülle und in künstlerischer Form ausgebreiteten Kultur­gutes, das jedem Empfänglichen wertvolle Zusammenhänge erschließt, erheischt eingehende Sonderdarstellung. Hier sei nur die Idee des Bertes, soweit fie fich aus äußeren Momenten ergeben will, ftizziert. Bertes, soweit sie sich aus äußeren Momenten ergeben will, tizziert. Museums. Sie ist zwar gleich einem solchen vollkommen in fich geschlossen. Aber fie wurde dazu bestimmt, unmittelbar lebendig zu werden. Sie gliedert sich ein in die Reihe der Beran­Die übrigen Erscheinungen tann man unter dem Begriff ftaltungen des Frankfurter Sommers der Musit", die bis mufttleben der Gegenwart zusammenfassen. Be­zum Ende des August mit zahlreichen Operne und Konzertauffüh- fondere Aufmerksamkeit ist der Mufit pflege zugewandt worden. Konzertauffüh3weckmäßig rungen das seelisch- finnliche Bindeglied zwischen Geist und Materie, 3wedmäßig eingerichtete Musifräume: Singfäte für Schulen und wie sie in der Ausstellung ihren Niederschlag gefunden, herstellen will. Vereine, der Raum der Internationalen Arbeitersänger, der Union  Am Anfang steht die große wissenschaftliche Synthese, die in u. a., in denen auch entwicklungsgeschichtliche Ueberblicke gegeben ſteter Fühlung mit dem Leben die Einheitlichkeit der Ausstellung werden, ein musikpädagogischer Raum, in dem moderne musikalische fchafft. Das gilt zunächst von der musithistorischen Ab Erziehungsprinzipien wie Eißsche Tonwortmethode und Tonika- Do­teilung( Leitung Dr. Kathi Meyer). Hier wird für jeden, der die Lehre vorgeführt werden sollen, finden sich hier. Mit dem Beet Sprache dieser Dinge hören will, die Geschichte der Nation und des hoven Saal" und dem Bach- Saal", in dem die riefige Rotendruces, die Entwicklung einzelner Inftrumente, der Wandel alter Orgel( 52 Register) eingebaut ist, hat die Stadt Frankfurt  musikalischer Formen unmittelbar finnfällig. In zeitgeschichtlich ein­sich bleibende Aufführungsstätten von vorbildlicher Anlage geschaffen. gerichteten Räumen, die die Epochen vom Mittelalter über Die Gegenwart debt sodann in den Ständen des modernen internatio­Renaissance und Barof zum Rofoto und weiterhin bis zur Romantit nalen Berlages, des Instrumentenbaues, der mechanischen Instru­veranschaulichen, ersteht der Geist dieser Zeiten und ihrer Mufit. mente sowie in den Vorführungen der Gruppe Fünfzig Jahre Bon den zeitgenössischen Komponisten befinden sich Handschriften und Sprechmaschine", in denen das staatl. Lautarchiv Berlin   die Bilder in einem breiten und lichten Berbindungsgang, der in die Stimmen der Menschheit" erschallen läßt: vor allem aber im ethnographische Abteilung( Leitung: Brof. C. Sachs) Rundfunk, der in seiner Bedeutung voll gewürdigt ist. hinüberführt. Hier sind die Instrumente der wesentlichsten Bölker An dieser Stelle öffnen sich die Grenzen. Bergangenheit und Der Erde vereinigt, die primitivsten Tonwerkzeuge Dom Bambus und Gegenwart weisen über sich selbst hinaus in eine Zukunft, deren Kürbis, die Lärm- und Zauberinstrumente der Eingeborenen Afrikas  , Gestalt der Geist dieser Ausstellung entscheidend mitbestimmen mag. das Gamelang Orchester der Javaner usw. bis auf die subtilsten Inpen. Von besonderer Wichtigkeit ist es gerade hier, daß, u. a. javanische und birmanische Musikanten ihre Instrumente und die Mufit ihrer Heimat vorführen werden. Auch chinesische Musik, die in schönen Handschriften ausliegt, foll hier erklingen. old Außerhalb diefer großen fyftematischen Zusammenfaffungen

Juni- Flor. Die Kurve des Blütenreichtums erreicht in unseren Breiten um die Zeit der längsten Tage, um Johanni, ihren höchsten Buntt, folgt affo auffällig und doch leicht begreiflicherweise dem auf und niedersteigendem Laufe der Sonne. Ungehemmt durch die Menge der Niederschläge, die Laub und Kraut au faum je gefehener Heppigteit heranwachsen ließ. hat der Blütenflor mun feinen Höhe.

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Einmal bereits hat das Zentrum auf deutschynationalen

Antrag den Versuch eines Scherbengerichts gegen Dr. Wirth gemacht. Will es diesen Versuch noch einmal unternehmen, christlichen Arbeiter wäre das sehr lehrreich. Es könnte aus weil der zöllnerische Bundesbruder es verlangt? Für die dem Schäßel Unfug leicht ein Zentrums a Unfug werden.

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Das Ziel: der Einheitsstaat.

Süddeutsche Länderkonferenz der SPD  . Heidelberg  , 16. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Auf Anregung der hessischen Landesorganisationen der SPD  . fand am Donnerstag in Heidelberg   eine süddeutsche Ländertonferenz der Sozialdemokratie statt, die sich mit dem Länderproblem in der Richtung der Schaffung des Einheitsstaates beschä tigte. An der Konferenz nahmen vertreter von Bayern  , Hessen  , Württemberg, Baden, der Pfalz   und von Hessen- Nassau   teil, zum größten Teil Mitglieder der Landtage und des Reichstages, Partei­jettetäre und Redakteure der Parteipreffe, etwa 50 an der Zahl Bom Parteivorstand war Hermann Müller   anwesend.

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An ein einleitendes Referat des Abgeordneten Raul Offen­die Frage heute noch nicht spruchreif sei, so wurde doch von bach schloß sich eine Aussprache, in der das Problem eingehend er örtert wurde. Wenn auch an sich allgemein betont wurde, daß in ben Ländern auf eine Zentralisation hinbränge. allen Rednern festgestellt, daß die ganze Entwicklung im Reich und sowohl aus wirtschaftlichen wie aus politifchen und finanziellen notwendigkeiten heraus. Als wünschenswert wurde die Schaffung eines Einheitsstaates mit start dezentralisierter Ber maltung bezeichnet, wobei allerdings das Problem nur in Ber  bindung mit dem Problem Preußens zu lösen wäre. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt.

Der Zweck der Konferenz, die Frage des Einheitsstaates im Rahmen der Gesamtpartei weiter zu erörtern, die per­schiedenen Aussichten und Auffassungen der süddeutschen Länder­vertreter fennen zu lernen und einen Gedankenaustausch über die Lösungsmöglichkeiten herbeizuführen, wurde zweifellos erreicht.

punkt und feine größte Buntheit erreicht. Sie ist für den, der die rechfen Wege geht, schon in unserer sandigen Mart nicht tein. Wer aber einen Extraft der Flora aller Weltteile jehen und feine Augen in Farben und Formen schwelgen lassen will, der verfäume gerade ieht den Dahlemer Garten nicht den Garten und nicht die Gewächshäuser!

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Man gehe von der Lichterfelder Chaussee( Haltestelle Autobus 20  , Elektrische 77) den Hauptweg geradeaus, mit immer wechselnden prächtigen Blumenbeeten zur Rechten, bis zum großen Balmenhaus, dann hinter dem italienischen   Garten nach links auf das Gefelfe des

pinums und langfam bergauf bergab über die Berganlagen zurüd. Die Zeit der Rosen ist's, der Glycinen, Rhododendren, Deußien und pieler anderer blühender Büsche. Was in den Alpen   zum Teil noch der Schnee deckt, steht, wie die Alpenrose, in voller Blüte, und im Himalaya  , auf der Tatra, in den Gebirgen des Balkans usw. drängen den tieferen Teilen flammen hier und da ganze Felder auf, Hunderte sich die alpinen Blütenmunder auf engem Raume zufammen. Aus von orientalischer Iris von einem nie gesehenen Blau, japanische Brimeln, fußlange Nehren der blauen Lupine, mächtige weiße Schirmbolden übermannshoher Bärenklau- Stauden, dann wieder große rote Blütenschüsseln einer orientalischen Mohnart, in denen Botaniker ist und gern Belehrung sucht, der fann sich einen fäuf­geschäftige Bienen behaglich rumoren. Wer nicht von der Zunft der lichen Führer erstehen. Wer aber von Nam und Art nichts wiffen, sondern nur den Bauber der Farben und Formen auf sich wirfen laffen will, bis er, wenn die Sonne darüber strahlt, ins Träumen.  gerät und alles um sich herum vergißt, der tut vielleicht noch besser.

Dieser Garten, durch die Folgen des Krieges Jahre hindurch vernachlässigt, hat alles wieder aufgeholt, ist herrlich herangewachsen. Manche Berliner scheinen noch nicht zu wissen, wie stolz fie auf diesen Schaz sein dürfen! Wenn gegen 7 Uhr abends der Mann mit der Klingel zum Aufbruch schellend durch die Anlagen geht, wendet man fich nur zögernd zum Ausgang.

Eine vorgeschichtliche Höhle als Museum. Die als ,, Ghar Dalam" bekannte Höhle im öftlichen Teil von Malta   befigt eine gewiſſe Bedeutung in der Borgeschichtenforschung, denn man hat hier außer Ueberresten der Stein und Bronzezeit tierische Foffilien gefunden, die darauf hindeuten, daß die Insel ehemals einen Teil der Land­brüde bildete, die Europa   mit Afrika   verband. Auch zwei menschliche Oberzähne wurden entdeckt, die man für leberreste des Neandertal­Menschen erklärte. Wie aus Malta   berichtet wird, werden jetzt neue ystematische Grabungen in der Höhle von dem Direktor des Natur­historischen Museums der Insel, Giuseppe Despott, veranstaltet, und es foll über diesem bentwürdigen Fundort ein Museum errichtet merden. Das ,, Ghar Dalam- Museum" wird zwei große Hallen ent halten, in denen alle in der Höhle gefundenen Gegenstände auf­gestellt sind. Im Innern des Gebäudes führt ein Schacht in die Höhle hinunter, die von den Besuchern durch eine Treppe betreten werden fann und elektrisch beleuchtet wird.

Die Natonal- Galerie erwarb aus der Ausstellung Johannes Hinrich. en im Stünftlerbaus: Die schaffende Frau in der bildenden Kunst" eine Bolge von Zeichnungen bon State Stomis.

Ein Jnflitut zur Bekämpfung der Malaria wurde in Rom   eingeweiht Bu ihm sollen auch ausländische Studierende zugelassen werden.