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ehrwürbige und prächtige Stadt, die die gefchen after Herret auch nach dem jahrhundertelangen Niedergang noch nicht verloren hat, ist im Begriff, sich neu einzustellen; diese Neueinstellung dauert allerdings schon eine Reihe von Jahren und sie wird auch in Jahr­zehnten noch nicht vollendet sein. Die politische Lage, in die man sie gedrängt hat, ist alles andere als dazu angetan, diese Schritte zu erleichtern. Immerhin macht sich neues Leben in einem Maße hier bemerkbar, wie man es vor Jahren noch nicht erwartet hat. Die roten polnischen Brieffäften, um die vor Jahren der Streit ging, find fast vergessen und völlig unbeachtet. Dagegen macht sich draußen am Hafen an der Weichselmündung, im früheren Seebad Wester­platte, der polnische Munitionshafen dräuend bemerkbar, dem die neuen Schritte des Senats der Stadt Danzig beim Völkerbundsrat in Genf gelten; eine mächtige, vom Weichselufer durch eine rote Mauer abgeschlossene Anlage, riesige Mengen von Munition ent­haltend, die im Explosionsfalle völlig genügen sollen, um den ganzen Hafen Neufahrwasser dem Erdboden gleichzumachen. Der Hafen von Danzig selbst weist heute einen Verkehr auf, wie er ihn in der Borkriegszeit nie gefannt hat. Die Stadt ist natürlich immer noch in der Lage eines Mannes, der mit gefesselten Händen arbeiten soll, um leben zu können; aber es scheint, daß diese Fesseln sich schon

etwas gelockert haben.

Die Renntnis der östlichen Landgebiete, die oben geschildert wurden, ist in Deutschland nicht allzusehr verbreitet. Das Reiseziel Westpreußen hat noch wenig Aufnahme gefunden. Es verdient aus all den vielen, oben dargelegten Gründen populärer zu werden.

Schwerer Autobusunfall in Schöneberg .

7 Personen schwer, 18 leicht verletzt. Ein außerordentlich folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete fich nachmittag gegen 3% Uhr in Schöneberg . Ein Wagen der Aboag der Linie 5, Jr. IA 12 888, aus Steglitz kommend, der mit etwa 40 Personen besetzt war, schlug vor dem Hause Haupt­straße 155 um. Von den Infassen wurden sieben schwer und 18 leicht verlegt. Nach Aussagen von Augenzeugen ist das Unglüd wie folgt entstanden:

Der 22 Jahre alte Radfahrer Alfred Bostelmann, Charlottenburg , Rüdertstraße 8 wohnhaft, fuhr mit seinem Rade von Berlin tommend die Hauptstraße entlang, und zwar statt auf der rechten auf der linken Seite. Der Omnibus Nr. 5 aus Steg­lih in vorschriftsmäßiger Fahrt fommend, mußte, um den Radfahrer nicht zu überfahren, start bremsen, wobei der Führer bei dem

Straßengefälle der Hauptstraße an dieser Stelle die Gewalt über den Wagen verlor. Der Wagen geriet dadurch ins Schleudern und stürzte um. Der Radfahrer und der Omnibus­führer sind auf dem zuständigen Polizeirevier vernommen worden. Die Feuerwehr war bei dem Unfall zugegen und richtete den Wagen wieder auf. Die Kriminalpolizei hat die näheren Ermittelungen aufgenommen. Der Wagen wurde schwer beschädigt und mußte ab­geschleppt werden. Die Schwerverletzten wurden nach dem St. Norbert- und Viktoriafrankenhaus gebracht, während die Leicht­verlegten zur Rettungsstelle und von dort mit einem Verband zur Wohnung entlassen wurden. Das Rettungsamt war mit Wagen zur Stelle.

Die Namen der Verletzten sind:

Walter Siebert, Rastanienallee 94( Arm- und Oberschenkelbruch); Emil Sirolawiti, Cadienerstraße 16( Kniescheibenbruch); Emmi Nijete, Eisenacher Straße 67( Knieverstauchung); Charlotte Dunker, Naunynstraße 48( Wadenverlegung); Arnold Unger, Geigerstraße 2 ( Knieverlegung); Werner Hirsch , Hauptstraße 36( Ropfverlegung); Roland Wegner, Schüßenstraße 52( Kopfverletzung); Margarete Hirschberg, Granachstraße 5( innere Verlegungen); Elise Jde, Wies­badener Straße 8( innere Verlegungen); Erich Wietling, Grenz­straße 4( Hautabschürfungen), Elise Lange, Maybachplatz 16( Nerven schod); Wally Glüd, Boschstraße 13( innere Berlegungen): Elie Schultz, Bäckerstraße 10( innere Berlegungen); Hans Donath, Schloß­straße 39( Nervenfchod); Margarete Richter, Raiferallee 91( Kopf­und Rückenverletzungen); Hans Waner, Schüßenstraße 46( Haut abschürfungen); Herbert Coesdan, Friedenau , Saarſtraße 2( Arm und Fußverlegungen); Wally Krause, Buchholz, Hauptstraße 27 ( Nervenschock).

Eine Erklärung der Direktion der Aboag. Von der Direktion der Aboag wird zu dem Autobusunfall folgender Bericht ausgegeben:

Nachmittags 3.10 Uhr passierte ein Kraftomnibus der Linie 5 auf der Fahrt von Steglitz nach dem Stettiner Bahnhof die Haupt­straße in Schöneberg . Hinter der Einmündung der Helmstraße fuhr plötzlich der 22jährige Radfahrer Alfred Bostelmann, Rückertstraße in Charlottenburg wohnhaft, von der linken Straßenseite quer über die Straßenbahnschienen, trop der vom Omnibus­fahrer abgegebenen Hupenfignale, in die Fahrbahn des Omnibus. Um den Radfahrer nicht zu überfahren, mußte der Omnibusfahrer nach links steuern. Infolgedessen wurde der Rad­fahrer nur leicht gestreift und umgeworfen, jedoch geriet der Omnibus selbst auf die linke Straßenseite, neigte sich durch bisher ungeflärte Umstände langsam zur Seite und fiel ganz um. Anzahl Personen wurde mehr oder weniger verletzt. Der Wagen war nicht voll besetzt. Ueber den gesamten Vorgang, insbesondere über die Ursache des Umkippens des Autobusses und über die Schuld­frage, fann erst die eingeleitete Untersuchung Aufschluß geben.

Eine

Dan Der Prozeß in Bremen .

Staatsanwalt und Vorsitzender gegen eine sozialdemokratische Zeitung.

Am Schluß einer längeren Beratungspause nahm der Erste Staatsanwalt, Dr. Drechsler, wieder zu den Bresseberichten Stellung. Die sozialdemokratische Bremische Volkszeitung" habe einen Beugennamen, nämlich den der Haupt­belastungszeugin Gertrud P., genannt. Er beantragte, den Bertreter dieser Zeitung auszuschließen. Der Be­richterstatter der Volkszeitung wandte ein, daß man sich im Stim­mungsbild mit dieser Zeugin beschäftigt habe, als diese überhaupt noch nicht vernommen war. Rechtsanwalt Hertel teilte dann mit, daß er gegen die Zeugin Frau P., die Trude", Anzeige wegen meineides erstattet habe. Er bat um Bertagung des Brozesses. Der Antrag wird jedoch abgelehnt. Der Vorsitzende erklärte: In den Presseberichten dürfen die Namen sämtlicher

Zeugen nicht gebracht werden."

Als der Berichterstatter der Volkszeitung darauf antwortete, be­antragte der Staatsanwalt den Ausschluß unseres Genossen wegen Ungebühr, weil er in der Erregung mit der Hand auf den Tisch geschlagen habe. Die Erregung des Journalisten war berechtigt, da der Vorsitzende, Amtsgerichtsrat Wedemeyer, den betreffenden Herrn in einer unverantwortlichen Weise ange­schrien hatte. R.-A. Hertel: Wenn es nicht gestattet wird, daß die Presse den Namen der im Strafantrag genannten Zeugen nennt, muß ich die Verteidigung niederlegen. Diese Zeugin soll zu einer Frau S. gesagt haben, sie wolle Frau Kolomat hier gründlich rein­die Eidespflicht verlegen. Die Zeugin hat sicher nur gemeint, fie reißen." Staatsanwalt: Der Ausdruck reinreißen" bedeutet nicht, habe so belastendes Material, daß die Angeklagte allerdings hier reingeriffen werden wird." reingeriffen werden wird." Die Zeugin P. bestritt, eine solche Aeußerung getan zu haben. Das Gericht beschloß dann, die Mutter der Zeugin P. zu laden, ob sie diese Aeußerung getan habe, sie wolle die Angeklagte reinreißen. Als der Staatsanwalt die Zeugin P. noch einmal aufrief und fragte, ob sie ihre Aussage noch erweitern wolle, erklärte sie,

fie wolle nur aussagen, wenn die Preffe gänzlich ausgefchloffen würde. Das Gericht beschloß auch tatsächlich, für die Dauer der Bernehmung der Trude" die Deffentlichkeit gänzlich aus­zuschließen.

Die Zeugin Fürsorge=

Angeklagten, über den Leumund der Kolomats, die der Lisbeth ein Hierauf vernahm das Gericht eine Frau G., eine Nachbarin der sehr gutes Zeugnis ausstellte. schwester R. hatte im Auftrag des Jugendamtes Ermittelungen hatte den Eindruck, daß die Mutter gar kein Verständnis für die angestellt, ob Lisbeth im Elternhaus bleiben tönne. Die Zeugin Fehler des Mädchens hatte. Schwester H. aus der Bremer Großen Krantenanstalt wurde über die ,, Trude" gehört. Die, Trude" jei kein Mensch, der Schuld auf andere abschiebe, sondern sie be­fenne freimütig, wenn sie etwas getan habe. Das Mädchen habe auch ihr erzählt, daß Frau Kolomak das Treiben ihrer Tochter nicht nur geduldet, sondern sogar gefördert habe. Die folgende 3 e ugin F., die im Frühjahr 1924 bei Frau Kolomat als Mieterin wohnte, stellte der Angeklagten ein sehr gutes Zeugnis aus, da sie für ihre Familie gut sorge und ihre Kinder sorgsam erziehe. Frau Koloamt habe sich oft Vorwürfe gemacht, daß sie die Lisbeth mit der Trude" in einem Bett habe schlafen lassen, da nach der Meinung der Ange­flagten sich Lisbeth auf diese Weise angesteckt habe. Die Beugin be­

Grunewald- Potsdam verbessert. lottenburg fällt fort Grunewald- Botsdam verbessert. wohnende Bevölkerung

richtete dann noch über einen Vorfall, der sich bei Rolomats ab gespielt habe. Der Zeuge 3. habe Andeutungen gemacht, die nach Ansicht der Zeugin darauf hinausliefen, daß die Eheleute Kolomat von dem Honorar für das Buch Schweigegeld an das Ehepaar 3. abgeben sollten. Als die Angeklagte nichts gegeben habe, feien zwei Tage später Schmähartitel in einer Bremer Zeitung erschienen. Bei dieser Bernehmung tam der gesamte Hausflatsch zum Ausdruck. Auch andere Leumundszeugen schilderten die Kolo­mats als ehrliche ordentliche Leute

In der Nachmittagssigung wurde die Fürsorge­pflegerin Frau Dr. K. vernommen, die in einem Bericht über die Lebensweise des jungen Mädchens die Ueberführung in die Für­sorge verlangt hat, da die Zeugin den Eindruck hatte, als ob die gemeinsame Sache mit ihr gemacht habe. Auf Befragen des Ge­Mutter die Gewohnheiten ihrer Tochter nicht recht durchschaut oder

richts erklärte

die Fürsorgepflegerin Frau Dr. K., sie habe den Bericht ge­macht, ohne die Lisbeth jemals gesehen zu haben. Dann wurde der Ehemann Kolomat vernommen, der erklärte, getrieben habe. Seine Tochter habe mit einem Herrn H. Berbin­er sei völlig ahnungslos über das gewesen, was Lisbeth dung gehabt, den seine Frau eingeladen habe. Einmal sei mit seinem Wissen das Mädchen zur Abschiedsfeier des amerikanischen Kapitäns Tochter vor dem Umgang mit Trude" wiederholt gewarnt und R. gefahren, wo sie zwei Stunden geblieben sei. Er habe seine habe die Freundin selbst mit Prügeln aus dem Hause getrieben. die Polizei sie abgeholt habe. Es sei ferner unrichtig, daß Herren Daß die" Trude" eine Prostituierte sei, habe er erst erfahren, als in sein Haus gekommen seien. Meine Tochter ist tot, Herr Richter, sie fann nichts auf das erwidern, was man heute gegen fie fagt. Soll ich auf mein totes Kind einen Stein- merfen?" Frau P. blieb dagegen bei der Behauptung, sie habe monatelang bei Rolomats gewohnt. Die Angeklagte erlitt zum Schluß der Vernehmung der Trude" einen Nervenzufammenbruch, da die P. erklärte, Lis­beth habe nie die Mutter ins Café mitgenommen, da Lisbeth sich der Mutter geschämt habe. Der Zeuge H. trat dieser Behauptung der Trude" entgegen und befundete, Lisbeth habe ihn gebeten, doch die Mutter einmal mitzunehmen, und sei glücklich gewesen, als er feine Zustimmung gegeben habe. Die 3eugin vermidelte fich dann in weitere Widersprüche, als fie fagen sollte, welche Ravaliere sie in das Kolomatsche Haus gebracht habe.

"

Der Erste Staatsanwalt Dr. Drechsler erklärte dann, der 3euge S. habe eine falsche Aussage gemacht, da er be hauptet habe, er sei unbestraft. In Wirklichkeit jei S. mit 300 m. wegen Beleidigung eines Rechtsanwalts bestraft, und er müsse sich mweitere Schritte wegen Einleitung eines Meineidsverfahrens vor­behalten.( Große Erregung im Saal.)

In später Abendstunde fand dann noch im Hause der Eheleute Rolomat ein Cofaltermin

statt. Die Wohnung der Eheleute Rolomat liegt in der Kleinen Meinkestraße. Das Häuschen hat im Erdgeschoß eine fleine Wohn­stube und eine außerordentlich enge Küche. Das Wohn= zimmerchen macht ebenso wie alle anderen Räume des ipiggiebiligen Häuschens einen außerordentlich ge= pflegten und guten Eindrud. Auf dem Spiegel liegen ausgezeichnete Bücher, Werte von Hauptmann, Sudermann, ferner Schriften englischer und französischer Dichter.

Der Umweg über Char Der Umweg über Char . Die Ozeanflieger in Hannover . Für die am Nord- und Südring, wird eine bequemere Ausflugs.

möglich feit zum Grunewald geschaffen.

Neuanlagen des Reichsbahnausbesserungswertes in In einem anderen Abschnitt des Bauprogramms wurden die Niederschöne weide gezeigt, in dem die neuen elektrischen Wagen ständig nachgesehen und überholt werden.

Raubüberfall in einem Wettbureau.

Die Täter unerkannt entkommen.

Ein verwegener Raubüberfall wurde gestern nachmittag in der Hauptverkehrszeit auf den Inhaber eines Wettbureaus in der Charlottenstr. 46 verübt. Folgende Einzelheiten werden hierzu bekannt:

In der Charlottenstr. 46 hat der 56jährige Mag Krause ein Wettbureau, das vornehmlich in den Vormittags und späten Nach mittagsstunden einen regen Besuch aufweist. Gestern nachmittag gegen 4 Uhr, als gerade ein Kunde den Laden verlassen hatte, be­traten zwei etwa 20 Jahre alte Leute das Bureau. K. stand hinter feinem Schalter und fragte nach den Wünschen der Eintrefenden. Ohne eine Antwort zu geben, zog einer von ihnen plötzlich einen ver­borgen gehaltenen Gummiknüppel hervor und versezte dem Ahnungslosen mehrere wuchtige Schläge über den Kopf. Die Hiebe waren aber nicht derart heftig geführt, daß der Inhaber des Wett­bureaus die Besinnung verlor. Er fonnte vielmehr noch

laut um Hilfe rufen, so daß die Burschen, ohne etwas geraubt zu haben, die Flucht ergriffen. Im Straßengetriebe gelang es ihnen, unerkannt zu entkommen, obgleich sofort Schutzpolizei­

Elektrifizierung der Stadt- und Vorortbahn. beamte zur Stelle waren und die Berfolgung aufnahmen.

Die Reichsbahn schafft einen Ueber- Kreuzberg. Fast unbemerkt von dem großen Getriebe des reichshaupt­städtischen Lebens hat die Reichsbahn in einem Zeitraum von etwa einem halben Jahre umfangreiche bauliche Ver­änderungen auf der Stadtbahn und den Vorort­streden geschaffen, die ihrer Bollendung num entgegengehen und in fürzester Zeit bereits dem breiten Publikum eine angenehme und allerdings auch dringend notwendige Erleichterung bringen werden. Zwischen Bahnhof Heerstraße und Charlottenburg werden getrennte Gleise zwischen Fern und Vorortverkehr gelegt, was die Leistungsfähigkeit der Strecke wesentlich erhöht. Der Bahn­hof Heerstraße wird zu einem Mittelbahnsteig umgewandelt. Zwischen Bahnhof Heerstraße und der Untertunnelung der Avus werden die neuen Spandauer Vorortgleise über die Ferngleise schienenfrei übergeführt. Ein neuer Bahnhof wird als Erfah für die in Fortfall tommende Station Eichkamp am Königsweg un­mittelbar an der Avus entstehen. An der Kreuzung der Grune­ walder und Spandauer Vorortgleise mit den Ringgleisen ist ein neuer Umsteigebahnhof im Bau. Auch ein 3ugang zu den Messehallen wird direkt geschaffen. Bei einer gestern erfolgten Führung der Breffe fonnte man die umfangreichen und so schnell geförderten Arbeiten in ihren teils fertigen, teils der Voll­endung entgegengehenden Formen besichtigen. Gewaltige Gelände­bewegungen waren notwendig. Einige tausend rührige Hände sind an der Arbeit; ihnen ist diese Arbeit in der wirtschaftlich schweren Zeit sehr willkommen. In der kurzen Zeit von Ottober bis jetzt find von ihnen bereits 550 000 Rubikmeter Boden bewegt und 16 000 Kubikmeter Beton hergestellt. Die Masse überflüssigen Sandbodens wurde zu einem Berge aufgeschüttet, der mit 80 m Höhe fünftig der höchste Punkt in Berlin sein wird, da bekanntlich der Kreuz­ berg nur 66 m hoch liegt. Der Umbau bringt zahlreiche Vorteile mit fich: Die Spandauer Vorortzüge münden in die Gleise der Stadt­bahn ein und können, was in der Tat eine unaufschiebbare Not­wendigkeit ist, wesentlich vermehrt werden. Außerdem wird dadurch der Verkehr von Spandau , Pichelsberg, Renn­bahn und Heerstraße zum Nord- und Südring, sowie nach

Funkwinkel.

Trotz der finnlich glutenden Fülle der Schretersch en Mufit, trotz des Suchens nach einer neuen Melodie eignen sich diese Opern nicht für Uebertragungszwede. Bereits der Ferne Klang" zeigte dies, und auch der Schahgräber", aus der Staatsoper übertragen, erfährt nur auf der Bühne seine Bollendung, denn er ist vor allem eine große Oper mit pomphaften Aufzügen und Bühnen­bildern, die erst die Musik völlig erklären. Immerhin interessiert die Schrefersche Musik so, daß man über manche Mängel bei der Uebertragung hinwegsehen kann. Die Kapelle Gebrüder Steiner stellt ein sehr gutes Nachmittagskonzert zusammen aus Kompo­fitionen von Wagner, Brahms , Charpentiers und Mozart . Ver­langt das Lohengrinvorspiel einen großen Streichförper und kommt es daher bei einem Salonorchester faum zur Wirkung, wie sehr fich auch die kleine Rapelle um Steigerung bemüht, so spielt sie graziös und elegant die Mozartsche Kleine Nachtmusik ". C. M. Köhn versucht das Interesse der Hörer auf die heute ver­geffene Berliner Gelegenheitsdichterin Anna Luise Karsch zu lenken. Er charakterisiert sie als ein bedeutendes Talent, dessen Entfaltung Zeit und Milieu verhinderten. Aus den leicht geformten Bersen und den wißig gereimten Anekdoten, die Köhn vorlieft, spricht aber weniger das Talent als das Zeitgebundene, und man darf nicht vergessen, daß diese Reimereien in einer Epoche ent­standen, da Goethe der Lyrik neue Bahnen wies. Profeffor Großmann behandelt neue Probleme der chemischen Industrie, die hauptsächlich in der Herstellung von Stidſtoff beſtehen und in der Verflüssigung der Kohle, für die bisher drei Lösungen gefunden worden sind. Dann weist Großmann auf die große Bedeutung hin, die die Erfindungen der Chemie für die Krankheitsbekämpfung und die Baumaterialkunde gewonnen haben. F. S.

Begeisterter Empfang.

Die beiden Flieger Chamberlin und Levine sind gestern um 11,15 Uhr von Frankfurt am Main gestartet und gegen troffen. 13 Uhr im Flugzeug auf dem Flughafen Hannover einge. Zum Empfang der amerikanischen Flieger waren Oberbürgermeister Dr. Menge, Oberpräsident Noste, Bertreter des Magistrats und des Bürgervorstehertollegiums sowie sonstige Spigen der Behörden und andere prominente Persönlichkeiten auf dem Flugplatze erschienen. Oberbürgermeister Menge begrüßte die Atlantik - Flieger. Levine dankte herzlich. Oberpräsident Noske gab ebenfalls seiner Freude über den Besuch der Flieger Ausdruck. Chamberlin und Levine, die dann auf den Schultern Be= geisterter zum Auto gebracht wurden, fuhren in Be­gleitung des Oberbürgermeisters Menge und des Oberpräsidenten Noste zu einer feierlichen Begrüßung nach dem Rathause. Der Weiterflug nach Bremen .

Bremen , 16. Juni. ( WTB.) Das Flugzeug der Luft- Hansa mit Chamberlin und Levine traf, von Hannover fommend, sieben Minuten vor 18 Uhr über der Stadt Bremen ein und landete, nachdem es eine Zeitlang über der Stadt gekreuzt hatte, pünktlich um 18 Uhr auf dem hiesigen Flugplag, von einer großen Menschen­menge mit brausendem Jubel empfangen. Senator Dr. Meyer die beiden Flieger herzlichst willkommen. Als Vertreter des Senats der freien Hansestadt Bremen hieß

Am Donnerstag abend trifft in Bremerhaven der Dampfer Berlin " des Norddeutschen Lloyd ein. Die Passagiere, unter denen sich bekanntlich die Gattinnen der Ozeanflieger Chamber­lin und Levine befinden, werden heute an Land gehen. Chamberlin und Levine wollen ihre Gattinnen und deren Begleitung in Bremer. haven erwarten. Der Abfahrt des Dampfers in New York haben Tausende beigewohnt. Mit dem gleichen Dampfer trifft eine 200 Personen umfassende a meritanische Reisegesell. schaft ein, die eine Rundreise durch Deutschland zu machen beabsichtigt.

Raubmörder Köpfe zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Prenzlau hat den Raubmörder Köpfe wegen Ermordung des Eberswalder Bierfahrers Wessel bei Golzom zum Tode verurteilt.

Sport.

Rennen zu Karlshorft am Donnerstag, dem 16. Juni.

1. Rennen. 1. Mariza( Morik), 2. Blumberg ( Hauser), 3. Chanterella ( Walter Heuer ). Toto: 13:10. Plat: 10, 12: 10. Ferner lief: Arnulf. 2. Rennen. 1. Rheinland ( Leutn. Jah), 2. Rosenfeld ( Leutnant Imhoff), 3. Phyllis( Leutn. v. Göz). Toto: 13:10. Blak: 13, 36: 10. Ferner liefen: Traumliese, Halca.

v.

3. Rennen. 1. Firn II( Wolff), 2. Alarid( Schreier), 3. Wollen­Schieber( Schwarz). Toto: 69: 10. Blat: 41, 54, 100: 10. Ferner liefen: Danton , Logarithmus, Laon , Formint, Beresina, Lebenswonne, Cyane, Rody Tops, Tibet , Anita.

4. Rennen. 1. Stummer Teufel( Hauser), 2. Herzog( Dertel), Centrifugal ( Franste). Loto: 47:10. Plag: 22, 18: 10. Ferner liefen: Mainberg, Bauberflöte, Savoyard .

3.

5. Rennen. 1. Sunny Bird( Befizer), 2. Perimede( Befiber), 3. Galopp( v. Borde). Toto: 21: 10. Blaz: 15, 32: 10. Ferner liefen: Bolaca, Harry Whinstone.

6. Rennen.

3. Stammberr( Blume). Toto: 55: 10. Blak: 28, 110, 43: 10. Ferner 1. Enkel( Staudinger), 2. Sans Atout( Kurzawa), liefen: Bitfieben, Vineta, Döberik, Kriegsgewinnler, Stadewitt, Heliotrop, Diana, Finsteraarhorn, Feljenquelle, Karissima, Volksrache.

3. Enzian( Rutulies). Koto : 26:10. Blak: 13, 13, 16:10. Ferner liefen: 7. Rennen. 1. Ludwig Thoma ( Hauser), 2. Amersfoort ( Kränzlein), 3vano, Mirabelle, Erin, Nettelbed, Sieglinde, Lasso II, Filanda, Laſella.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin und Umgegend ( Nachb. verb.): 8iemlich heiter und troden, weiterhin Erwärmung bei süd. östlichen Binden. Für Deutschland : Ueberall beständig und warm, im Westen und Süden Gewitterneigung.