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Der Reichsfinanzminiſter entschuldigt sich. Die Meteor "-Expedition in Berlin .

Aber für die ist kein Geld da!

Die Ergebnisse der ozeanischen Forschungen.

Nach mehr als zweijähriger Abwesenheit ist der Meteor ", fessor Merz, der Direktor des Museums für Meereskunde, Professor das Vermessungs- und Forschungsschiff der Reichsmarine, in seinen Dr. A. Defant, weiter ein ausführliches Bild entwarf, sei folgen­Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt, reich beladen mit wissen- des hervorgehoben: die wertvollsten Ergebnisse zeigen schaftlichen Ergebnissen und Neuentdeckungen auf dem Gebiete der ich in der Aufzeichnung der Bodengestaltung des Ozeanographie. Bei der gestrigen Festsitzung der Notgemeinschaft der ze ans, die in mehr als 60 000 Echolotungen und einer großen deutschen Wissenschaft und der Gesellschaft für Erdkunde im che Anzahl von Drahtlotungen durchgeführt wurde. Sie zeitigte ganz maligen Herrenhaus gaben die Forscher einen wissenschaftlichen Be neuartige Schlüsse entgegen früheren Feststellungen, so 3. B., daß richt über das bisherige Ergebnis ihrer Arbeit, die nun als Beobachteilt und der westliche Teil eine Reihe von Querriegeln bejigt, die die eine meridional verlaufende Bodenerhebung gewissermaßen den Ozean tungsmaterial die Unterlage für die eratte Bearbeitung des großen Meereszirkulation wesentlich beeinflussen. In 14 Profil= transatlantischen Problems dienen soll. fahrten quer durch den Ozean zwischen Afrika und Südamerika ist gemessen und gelotet worden, zur Feststellung von Strömungs­messungen lag das Schiff oft längere Zeit über den größten Tiefen perantert. Die größte Tiefe wurde bei den Südsandwichinseln festgestellt, sie betrug bis zu 8060 Meter. Durch Drachenaufstiege und solche des Biloballons wurden meteoro­logische Untersuchungen der Atmosphäre ausgeführt. Daß auch Bio. Beobachtungen tamen, ist in diesem Zusammenhang mitzuerwähnen, logen, Mineralogen und Chemifer zu reichen Ergebnissen ihrer weil sich auf ihre Schlüsse ebenso das wichtige Bild über die großen Wasserumsetzungen des Ozeans aufbaut.

Die Beratung des Ausschusses für den Reichshaushalt über die Erhöhung der Beamtenbesoldung wurde gestern, Frei­tag, fortgeführt. Zu den Anträgen äußerten sich noch die bürgerlichen Abgeordneten Dietrich( Dem.), Ersing( 3tr.), Dr. Cremer ( DVpt.) und Lei cht( BB.). Darauf nahm der Reichsfinanzminister Dr. Köhler noch einmal das Wort, um u. a. unter lebhafter 3u stimmung der sozialdemokratischen Mitglieder zu erklären, wenn das Reich in 1925 eine Besoldungsreform durchgeführt hätte, dann wäre es unendlich leichter gewesen als jetzt. Denn damals ver fügte das Reich über Ueberschüsse von Hunderten von Millionen. Heute hätte man einen Etat, den die Oppositionsparteien schon als Defizitetat bezeichnen. Die Schätzungen vom Abg. Dr. Her feien vielfach zu optimistisch. Wenn es hoffentlich gelingen wird, die Kosten für die Besoldungserhöhung aufzubringen, so werde das nicht Kapitän zur See Spieß hielt einen sachlich gehaltenen Bor nur auf Grund von Mehreinnahmen, sondern auch durch Eintrag über das Zustandekommen der Expedition und deren Verlauf sparung von Ausgaben geschehen, die der Reichstag schon unter seiner Führung. Es war ein glücklicher Zufall, so nannte er bewilligt hat. Vor allem lasse er die übertragbaren Posten es, daß die Pläne und Vorarbeiten des verstorbenen Alfred Merz , aus 1925 und 1926 auf das genaueste nachprüfen, um wenigstens des Direktors am Institut für Meerestunde, mit den Zielen der auf solche Weise für ein halbes Jahr die Mehrkosten für die Beamten Reichsmarine zusammenfielen, und daß das vorzüglich ausgerüstete besoldung herauszuholen. In gleicher Weise verfahre er auch mit Dienst der Expedition gestellt werden konnte. Bei sorgfältiger Aus. frühere Kanonenboot und jetzige Vermessungsschiff Meteor" in den dem außerordentlichen Etat. Die jetzigen hohen Zolleinnahmen, von wahl der neun Gelehrten waren auch die neun Offiziere so weit denen Dr. Hertz gesprochen habe, werden sich vermindern, wenn wissenschaftlich vorgebildet, daß sie einen großen Teil eine gute Ernte uns der Notwendigkeit enthebt, so viele Lebensmittel speziell der physikalisch- technischen Arbeiten ausführen aus dem Auslande einzuführen. Auch der Vorwurf einer künst fonnten, ebenso wurden die geschichten Hände aus den 135 Mann der lichen Verknappung der Einnahmen sei unrichtig. Er Befagung zu den schwierigen Hilfsarbeiten, zum Zeichnen und beabsichtige allerdings die Zuckersteuer erheblich zu senken und nehme Beobachten herangezogen. Dienst, der oft 48 Stunden schärffte an, daß niemand im Reichstag dem widersprechen werde. Diese Beobachtung erforderte, war feine Seltenheit; die Durchführung des Senfung werde aber gleich das wegnehmen, was an Ueberschüssen Unternehmens nach den Blanlegungen von Profeffor Merz in genau aus einzelnen Etatspositionen sich ergebe. Er brauche über den zwei Jahren ist nur aus der Opferwilligkeit und Arbeitsfreudigkeit aus einzelnen Etatspofitionen sich ergebe. Er brauche über den aller Mitglieder der Expedition zu erklären, denn die Wohnverhält Etat hinaus zu einer durchgreifenden Besoldungsreform niffe auf dem fleinen, nur 2600 Tonnen faffenden Schiff waren sehr 130 bis 140 millionen. Diese Summe zu beschaffen, wird beengt, und die Ruhepausen in den Häfen waren ebenfalls tnapp sehr schwierig sein; er hoffe aber sie beschaffen zu können. bemessen. Von den Arbeiten, über die der Nachfolger von Pro­

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Ueber das Ausmaß der Erhöhung fönne er heute noch feine detaillierte Auskunft geben. Eine Erhöhung von 7 bis 8 Broz. erscheine ihm aber zu niedrig. Es wird Sache der Reichsregierung sein, das Ausmaß festzustellen. Er hoffe zuver­fichtlich, seinen Entwurf der Reform bis Mitte September fertig­stellen zu fönnen. Wenn. dann der Reichstag in der zweiten Hälfte September zusammentreten wolle, würde er das lebhaft begrüßen. Gegen vorherige Abschlagzahlungen müsse er fich auch heute wenden. Das bedeutet teine Hilfe für den Beamten, sondern sei nur eine Berzettelung der Mittel. Er müsse sich auch auf das schärfste dagegen wenden, daß er, der Reichsfinanzminister, als Feind der Beamten hingestellt werde. Er sei vielmehr ihr auf­richtiger, zu wirksamer Hilfe bereiter Freund.

Die Arbeitslosenversicherung. Krankenversicherung und Ersatkassen.

Eine neue Arbeiterkolonie.

Ankauf eines Rittergutes bei Havelberg . Arbeitsbeschaffung für Obdachlose wird in Berlin schon seit längerer Zeit angestrebt. Die Stadt selber hat vor zwei Jahren eine eigene Arbeiterfolonie Ribbedshorst im Havelländischen Luch eingerichtet, und die dort gemachten Erfahrungen sind bisher gut gewesen. Jetzt will der Magiftrat eine zweite Arbeiter. folonie schaffen. Bei Havelberg will er das Rittergut Joachimshof- Bogtsbrügge anfaufen, das 4872 Morgen umfaßt. Das Gut ist etwas heruntergewirtschaftet, aber es tann, meint der Magistrat, wieder instandgebracht werden. Die Meliora­tionen fönnten zunächst einer großen Zahl von Obdachlosen die erwünschte Gelegenheit zu nutzbringender Beschäftigung bieten. Da nach aber wäre bei der Größe des Gutes die Möglichkeit gegeben, dauernd 300 Obdachlose in Land- und Weidewirt.

Mustergut für Bieh- und Milchwirtschaft auf zubauen. Der Kaufpreis, der jetzt angelegt werden soll, beträgt Eine Vorlage darüber ist der Stadtverordneten. 1 100 000 m. versammlung zugegangen.

Im Sozialpolitischen Ausschuß des Reichstages wurde am Freitag bei der zweiten Lesung bes Arbeitslosenverschaft zu beschäftigen. Der Magistrat denkt daran, dort ein ficherungsgesetzes beschlossen, die Versicherungs. pflichtgrenze in der Krankenversicherung auf 3600 Mark zu erhöhen. Ein Antrag der Sozialdemokraten, der eine Erhöhung auf 6000 Mart forderte, wurde abgelehnt. Auch die Bestimmungen über die Festlegung der baren Leistungen wurden geändert. Als Grund­Ichu gilt der auf den Kalendertag entfallende Teil des Arbeits­entgelts, der bis zum Betrage von 10 Mart für den Kalendertag berücksichtigt wird. Krankenkaffen, die am 1. Juni 1927 einen höheren Grundlohn als 10 Mart hatten, tönnen diesen Höchstsatz unter gewissen Bedingungen beibehalten.

Weiter wurde beschlossen, daß fünftig Erfagtassen auf Antrag von wirtschaftlichen Arbeitnehmerverbänden von mindestens 10.000 Mitgliedern zugelaffen werden. Die Zulaffung kann wider­rufen werden, wenn die Zahl der Kaffenmitglieder nach dreijährigem Bestehen noch nicht 5000 beträgt. In allen Fällen darf der Bestand einer solchen Kaffe nicht den berechtigten Interessen, der allgemeinen Orts und Landkrantenkaffen zuwiderlaufen. Diese Erfaßtassen werden als ,, Berufstrantentassen" bezeichnet.

Für gerechte Beamtengehälter. Forderungen der sozialdemokratischen Landtags. fraktion.

Die sozialdemokratische Frattion des Preußischen Landtages ersucht in einem Antrag das Staatsministerium, bei den Berhandlungen mit der Reichsregierung über die Neugestaltung des Beamtendiensteinkommengefeges und die Re­form der Reichsbesoldungsordnung folgende Forderungen zu vertreten:

Einstufung der Beamten nach der Leistung, der Berant mortlichkeit usw.; der Aufstieg in höhere Aemter muß allen Beamten bei Bewährung im Dienst gewährleistet sein; die Gin­führung der Stellenzulagen hat zu unterbleiben; ferner Einbau der Sozialzulagen in die Grundgehälter, Gleichstellung der außerplan. mäßigen Beamten mit den planmäßigen hinsichtlich der Besoldung, Bereinfachung der Besoldungsvorschriften, Gleichstellung der weiblichen Beamten mit den männlichen bei gleicher Leistung, Ersatz des Wohnungsgeldzuschusses durch den Ortszuschlag; fchließlich Behandlung aller Pensionäre, als ob sie am Tage des In­traftretens der Besoldungsordnung pensioniert worden wären.. Der Antrag ist bereits dem Beamtenausschuß überwiesen worden.

Und müssen wir Ihnen. Die sozialdemokratische Fraktion Die sozialdemokratische Fraktion des Medlenburgischen Landtags erhielt am Mittwoch als Antwort auf ihr Schreiben zur Regierungsumbitbung von der Fraktion der Wirtschaftspartei folgenden Brief: 3hr Schreiben vom 17. d. M. gelangte in unseren Befiz und müssen wir Ihnen darauf erwidern, daß die von Ihnen mitgeteilten Grund­fäße für die günstige Arbeit im Mecklenburgischen Landtag zu einem Teil so gehalten sind, daß sie für uns als Verhandlungs­grundlage über die Erweiterung der Regierung nicht in Frage tommen fönnen."

Furchtbares Automobilunglück.

Fünf Personen getötet. Cubed, 25. Juni. ( TU.) Heute vormittag ereignete sich am Bahnübergang der Mecklenburger Straße in der Razeburger Allee ein furchtbares Unglüd. Ein von Ratzeburg tommendes Auto mit der Nummer J. P. 1490 wurde von einem beschleunigten Perfonenzug erfaßt und meterweit auf die Eisenbahnschienen geschleudert. Ite fünf Jnfaffen wurden auf der Stelle getötet und bis zur Unkenntlichkeit verffümmelt. Ihre Stelle getötet und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelf. Ihre Perfonalien find bisher noch unbekannt. Der Wagen befand sich an­jcheinend auf einer Probefahrt.

Eine verworfene Berufung. Zum Betriebsnnfall bei der Bamag im Juni 1926. Eine Berufungsverhandlung vor dem Landgericht II zeigte heute wieder einmal, wie leicht Unglücksfälle entstehen, die Arbeitern Leben und Gesundheit kosten, obgleich solche Unfälle gut hätten verhütet werden können. Es handelt sich um den Betriebsunfall am 5. Juni 1926, der einen Arbeiter tötlich und zwei schwer ver­letzte und wegen dessen der Kranführer Kahnow in der ersten Instanz wegen fahrlässiger Tötung und Körperverlegung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde.

Das gesamte Tatsachenmaterial zu bearbeiten, wird einen Zeitraum von fünf Jahren beanspruchen; jedenfalls wird diese einzig in der wissenschaftlichen Welt dastehende Leistung der Er­pedition an sich den Willen des deutschen Voltes, an den Friedens­aufgaben der Welt freudig mitzuarbeiten, weiterhin bekräftigen. Wir möchten nur den Wunsch äußern, daß dieses reiche wissenschaft­liche Material in populärer Form auch jenen Volkstreifen und be­sonders der Jugend zugänglich gemacht wird, die willens find, an den Ergebnissen der Wissenschaft Anteil zu nehmen, ohne die wissen­schaftlichen Borkenntnisse dazu zu befizen oder die Möglichkeit zu haben, sie fich durch kostspielige Bücher zu erwerben.

erlitt einen Bruch eines Schulterblattes und wurde aus der Flug­wache in Staaten verbunden. Müller hatte sich schwere Gesichts­verlegungen zugezogen. Alle drei fanden im Spandauer Krantenhaus Aufnahme.

Aus Rache!

Weil er sein Zimmer räumen mußte.

Durch Brandgeruch wurde man in dem Hause Koloniestraße 38 auf eine Stube im vierten Stock aufmerksam, die ein 59 Jahre alter Arbeiter Mag Gerfach von dem Hauptmieter der Wohnung ab­gemietet hatte. Die Feuerwehr wurde gerufen und fonnte den Stubenbrand leicht löschen. Sie stellte aber auch gleich fest, daß er mit Absicht angelegt worden war. Der Verdacht der Kriminalbeamten des 48. Reviers, die fofort die Ermittlungen auf­räumen mußte, weil er feine miete bezahlte. Er wurde auch er­nahmen, fiel auf den Untermieter Gerlach, der die Stube mittelt und legte ein Geständnis ab. Als er seine Wohnung verlassen mußte, beschloß Gerlach, sich an seinem Wirt zu rächen. Er nahm seinen guten Anzug aus dem Schrank, versezte ihn bei einem Pfand= leiher, trant sich dann Mut an und taufte eine Flasche Spiri­tus. Diese goß er auf dem Fußboden aus, legte das Bettzeug um den Herd herum und zündete es an. Der Brandstifter wurde ver­haftet und dem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Die überfallene Hausangestellte.

Zu dem Ueberfall in der Schlafkammer, über den wir aus der Basteurstraße berichteten, erfahren wir, daß der Hauptmieter der Wohnung, ein 59 Jahre alter Handelsmam R., unter dem Ver= dachte der Anstiftung vorläufig fest genommen worden ist. R., dessen Bergangenheit nicht ganz einwandfrei ist, empfing in Abwesenheit der Untermieter, des Ehepaares S., öfter zweifel­haften Besuch. Die 16jährige Hausangestellte des Ehepaares er­zählte diesem davon, und die Untermieter beschwerten sich nun wieder bei R. Es besteht nun der dringende Verdacht, daß R. dem jungen Mädchen einen Streich spielen wollte, um sie zu veranlassen, tünftig nicht mehr über die Vorgänge in der Wohnung zu sprechen. Das Mädchen hörte um 4 Uhr morgens ein Geräusch an der Kammertür. Sie glaubte, daß die Dienstherrin draußen sei, um fie schon zu wecken und wollte das Licht andrehen. In diesem Augenblick standen aber auch schon zwei Männer in der Stube und warfen sich auf die Ueberraschte, die sie nun inebelten und feffelten, nachdem sie ihr die Augen verbunden hatten. Beim Berlassen der Kammer sagte einer der Männer: So, nun mirst du deiner Herrschaft mohl nichts mehr sagen." Die Ueberfallene hörte das noch und verlor dann bald die Befinnung. Ordnung im Scheunenviertel.

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An dem Lauftrahn, den Kahnom bebiente, war nämlich die automatische Endschaltung zum 3med der Reparatur ein paar Tage automatische Endschaltung zum Zweck der Reparatur ein paar Tage vorher entfernt worden. Infolgedessen lief bei dem Transport eines 600 Kilogrammichweren Kessels diese Last über den Höhepunkt hinaus gegen einen Träger. Hierdurch wurde der auf das Geil drückende Widerstand durch leberbelastung erhöht, das Seil riß und der Kessel stürzte auf einen darunterstehenden Refsel­schuh herab und fiel dann seitwärts in die Halle. Hier verlegte er die drei Arbeiter. Die heutige Gerichtsverhandlung ergab, daß Kahnow dem Wertmeister Masch, der in der ersten Instanz mitange­tlagt war, jedoch freigesprochen wurde, mitgeteilt hatte, daß der automatische Endschalter entzwet set und repariert werben Zur Bebauung des Scheunenviertels, die endlich zustandekommen müsse. Masch schrieb darauf einen eiligen Reparatur. zettel für die Reparaturwerkstatt aus, veranlaßte aber foll, hat der Magistrat mit der Industrie Baugesell. sonst weiter nichts. Rahnow erklärt, daß er mit dem Lauf- fchaft Sentrum ein Abkommen geschlossen. Er legt es jetzt der tran weiter arbeitete, obgleich der automatische Endschalter fehlte, Stadtverordnetenversammlung zur Genehmigung vor. da er fürchtete, sonst feine Stellung zu verlieren, eine, wie das Ge- Die Hauptpunkte sind, daß die Gesellschaft einen Teil ihrer Grund­richt feftſtellte, unbegründete Befürchtung. richt feststellte, unbegründete Befürchtung. Nach den Unfallver- ftücke des Scheunenviertels, im ganzen 9275 Quadratmeter, hütungsvorschriften der Nordöstlichen Eisen- und Stahlberufs an die Stadt abtritt. Die Stadt verzichtet auf fämtliche Auf genossenschaft find Lauftrane gemäß§ 15 durch Endauswertungsansprüche gegenüber der Gesellschaft und auf die in ihrem schalter oder Brechhölzer in ihren Hubbewegungen zu begrenzen. Brozeß gegen die Gesellschaft geltend gemachten Bauverpflichtungs Diese Borschriften find aber erst im Jahre 1923 eingeführt. Ein ansprüche. An die Gesellschaft 3 a hlt die Stadt 1 240 000 m., direktes Berbot, ohne Endschalter den Lauffran in Betrieb zu sehen, aber die Wertzuwachssteuer von 370 000 m. hat die Gesellschaft zu besteht jedoch nicht. Der Sachverständige mußte heute auf Vorhalt zahlen. Wert legt die Gesellschaft u. a. auch auf die Bestimmung, des Vorsitzenden, Landgerichtsbirettor Markroald, zugeben, daß der daß die Stadt auf ihrem dort neu erworbenen Grundbesig in den Angeklagte durch den Umstand, daß er bis dahin stets mit dem nächsten 15 Jahren ein Herren- oder Knabentonfet­Endschalter gefahren und deshalb gewöhnt gewesen sei, daß der tionsgefchäft errichtet". Der Magistrat will auch diese Kran von selbst automatisch ausschalte, jegt nicht be- Berpflichtung übernehmen, die gewiß nicht zu den schwersten gehört. rechnet habe, daß das Seil auf einen Widerstand stoßen würde. Die Mit dem Abkommen wird der seit langem schwebende Beugen stellten ihrerseits dem Angeklagten das beste Leumunds. Rechtsstreit beendet, und man darf hoffen, daß nun bald zeugnis aus. Bu bemerken ist noch, daß bereits das erste Urteil Ordnung im Scheunenviertel geschaffen wird. I festgestellt hat, daß in dem Betriebe der Bamag hinsichtlich der Reparaturen eine Regelung vorgeschrieben war, die nicht genügend das Außerbetriebseßen gefährdeter Maschinen Dorjah. Man be gnügte fich allgemein mit der Weitergabe befonberer eiliger Repara­Die Angeklagte ein herrschsüchtiger Charakter. turzettel. Erst nach diesem Borfall hat die Leitung der Bamag die Anordnungen getroffen, daß auch die An Wien , 25. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Heute vormittag er gabe der Reparaturen auf dem Reparaturzettel gemacht werden, so stattete der psychiatrische Sachverständige Profeffor Dr. Hoebel fein Gutachten. Er bezeichnet die Angeklagte als einen herrsch daß jetzt jeder Wertmeister sofort weiß, welcher Schaden an der Maschine entstanden ist, und daraus seine weiteren Anordnungen süchtigen Charakter. In der ersten Ehe wäre es zu einer herleiten kann. Das Gericht verwarf die Berufung des Angeklagten, der sie auf das Strafmaß begrenzt hatte, billigte ihm jedoch eine folchen Tat wie in der zweiten mur deshalb nicht gekommen, weil der erste Mann ruhig und besonnen ist. Grofavescu selbst war sofortige Bewährungsfrist zu. Man fann also auch in eine entartete Natur. Er war masochist und hatte das diesem Falle von den Berhältnissen der Bamaç sagen: Schaden Bestreben, sich unbedingt zu unterwerfen. Dies Bestreben ist jo macht flug. ben bedeutete aber weit gegangen, daß er sich nur in absoluter hörigteit Menschenleben. wohlgefühlt hat. Die Angeklagte hat diesen Charakterzug ihres Mannes ausgenugt und sich zur absoluten Herrscherin über ihn auf­geworfen. Groja vescu war nicht homosexuell, sondern bijegu ell. Er habe wohl mit Frauen wie mit Männern ver­tehren tönnen. Die Herrschsucht der Angeklagten ist aus einem ge­missen Minderwertigteitsgefühl entstanden, und zwar deshalb, weil fie nicht schön ist und von ihrer Jugend ab ihr ihre Häßlichkeit wieber­holt vorgehalten wurde. In dem Augenblick, als Grofavescu ver­suchte, an den Retten zu rütteln, fet es zur Katastrophe gekommen. Der Psychiater bezeichnet die Angeklagte als für eine solche Tat dis­peniert, aber nicht finnes verwirrt oder finnes verrüdt im Augenblick der Tat. Hierauf wurde die Sigung unterbrochen. Nachmittags um 3 Uhr beginnen die Plädoyers. Das Urteil dürfte am Abend gefällt werden,

Der

Schaden

Schwerer Autounfall bei Staaten.

ein

In der Nähe von Staaten ereignete sich gestern in den Abendstunden ein schwerer Autounfall. Ein Berfonentraftwagen fuhr die Hamburger Chauffee entlang. Blöglich plagte einer ber interrabreifen, und das Auto, bas sich in sehr schneller Fahrt befand, überschlug sich und begrub die Insaffen unter sich. Dabei wurden der 36 Jahre alte Führer Franz Müller aus der Gneisenaustraße 110 und die beiden Infaffen, ein gewiffer Hans Rosnerosti aus der Tempelhofer Straße 8 in Tempelhof und ein gewiffer Eberhardt, dessen nähere Personalien noch nicht befannt sind, auf das Chausseeepflaster geschleudert. Eberhardt trug fehr schmere innere und äußere Berlegungen davon. Rojnerosti

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Gutachten im Grosavescu- Prozeß.