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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Mr. 281.

Donnerstag, den 3. Oktober 1895.

12. Jahrg.

privaten Stiftungen nicht zu trennen sind. Da bestimmt einer, wahrhaft glänzenden Lohne von 2,50 M. pro Tag angestellt Der Meineidsprozek daß die zu Unterstützenden in einem gewissen Stadt- oder sind. Bemerkenswerth ist außerdem, daß die Tagarbeiter, denen Armenkommissions- Bezirk wohnen sollen, ein anderer, daß sie die Kehrseite der Sedanbegeisterung in dieser Weise gezeigt gegen die Alexianerbrüder. diesen oder jenen Beruf haben sollen, ein dritter knüpft an seine wurde, sämmtlich alte Soldaten und Veteranen sind. eines die Bedingung Aus Aachen   erhalten wir vom 2. Ottober folgenden Bericht: Spende einer bestimmten Alters, Herkunft u. f. w., Schuhgerüste für Dachdecker. Die Dachdecker- Innung ein vierter Die Verhandlungen des Mellage- Prozesses dürsten noch allges bestimmten Konfession, mein erinnerlich sein. Der Strafprozeß, der vom 30. Mai bis wieder schreibt besondere Zwecke vor( z. B. Deckung wünschte die Abänderung der Polizeiverordnung vom 14. Sep­8. Juni dieses Jahres vor der ersten Straffammer des Land- der Miethsschulden) u. f. w. tember 1855 betreffend die Sicherung der Schieferdecker und Neben der Forderung der gerichtes Aachen   geführt wurde, endete bekanntlich mit der tosten Bedürftigkeit, Würdigkeit, Unbescholtenheit, Bravheit findet sich Klempner. Dem Obermeister, Herrn Keller, ist darauf der Be­losen Freisprechung der drei wegen Beleidigung angeklagten gelegentlich auch die der Frömmigkeit. Es ist klar, daß solche scheid geworden, daß das Polizeipräsidium nach eingehender Prü­Männer: Gastwirth Mellage, Buchhändler Warnak, Verleger Beschränkungen dazu führen müssen, daß an der einen Stelle fung der Angelegenheit eine Abänderung der vorgedachten der von Mellage geschriebenen Broschüre, und Max Scharne, Arme vergeblich bitten und an einer anderen trotz allen Suchens Polizeiverordnung zur Zeit nicht für geboten erachtet, vielmehr Redakteur des Iserloher Kreisanzeigers", der mehrere Artikel niemand gefunden wird, der den geforderten Bedingungen glaubt, den angestrebten Zweck einer Sicherung der Schieferdecker gegen die frommen Brüder aufgenommen hatte. entspricht. Wir erinnern daran, daß in dem aus privaten Mitteln und Klempner durch die Aufnahme einer Bestimmung folgenden In dieser Verhandlung trat auch die frühere Haushälterin begründeten France'schen Waisenhause" nach der Bestimmung Inhalts in die Bauscheine erreichen zu können: Während der des Pfarrers Rheindorf, Fräulein Fiesel, als Zengin auf und des Stifters mindestens" 12 evangelische arme Kinder aus dem Ausführung der Dach- und Schieferdecker- sowie der Klempner­arbeiten müssen unterhalb der Dachgefimfe und bekundete u. a.: Sie habe einmal den Pfarrer Rheindorf   in 28. Polizeirevier verpflegt und erzogen werden sollen, daß aber nicht tiefer als 1 Meter unter denselben Gerüste von Mariaberg besucht. Bei dieser Gelegenheit habe der damalige seit Jahren nur eine ganz geringe Zahl der Stellen besetzt ist mindestens 1 Meter Breite angebracht werden, welche in ihrer Subrettor Bruder Heinrich zu ihr gesagt: ( seit dem 1. April 1. April 1893 nur noch zwei), weil es, Wenn sich Rheindorf   mit den Brüdern gut hält, dann wird wie jedes Jahr in dem Berichte der städtischen Waisen ganzen Länge mit Brettern dicht zu belegen und an der Außen­er sehr bald wieder eine Anstellung erhalten. Hier in Maria- verwaltung gefagt wird, nicht gelingen will, geeignete Be- feite mit einer mindestens 60 Zentimeter starken Bretterbrüstung berg haben weder die Aerzte noch der Generalvitar etwas zu werber zu finden. Genau dieselben Zustände herrschen bei vielen zu versehen sind. Anderweitige nach dem Urtheile des Polizei­sagen, sondern lediglich die Brüder. Diese sind flüger als die Stipendien für Studirende. Arme, aber strebsame" Schüler präsidiums zum Schutze der Dachdeckerarbeiten genügende Vor­Döftersch". Wer einmal hier ist, kommt gegen den Willen der erfüllen daher, wenn sonst alle Bedingungen eines von ihnen tehrungen werden nur ausnahmsweise zugelassen und ist in Brüder nicht mehr heraus. Wer es hier gut haben will, muß begehrten Stipendiums auf sie passen, manchmal bereitwillig auch diesem Falle die besondere baupolizeiliche Genehmigung unter Vorlage entsprechender Zeichnungen nachzuweisen. Diese Vor­sich die Brüder zu Freunden halten. Hier werden alle zahm noch die, sich einem bestimmten, aber ihrer Neigung und ihren schrift findet Anwendung nur bei Neubauten und größeren Re­gemacht; wer aus dieser Anstalt herauskommt, ist zahm." Ein- Fähigkeiten vielleicht gar nicht entsprechenden Studium zu paraturen und auch dann nur bei Gebäuden von mehr als mal, so bekundete Fräulein Fiesel, sagte Bruder Heinrich: widmen. Besonders die mit Stipendien überreich gefeguete 6 Metern Höhe, deren Dachflächen auf die Länge von 5 Metern Der Arzt hat einem Kranken andere Speisen verschrieben. Theologie wird aus diesem Grunde armen Schelmen vielfach mehr als 1 Meter aufsteigen. Dementsprechend wird neuerdings Das ist Quatscherei. Wer hier ist, muß das essen, was hier von wohlmeinenden" Gönnern   empfohlen. Bei den von der gefocht wird. Wir Brüder sind flüger als die ,, Döftersch". Stadtgemeinde verwalteten Fonds fällt auch vielfach die feitens des Polizeipräsidiums bereits verfahren,

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ſchlät öm sich, dat macht äwwer fin Krankhet". Auch diesen Borgang soll Bruder Heinrich in dem Mellageprozeß unter seinem

Eide bestritten haben.

Klosterbruder Frenäus, der ebenfalls in der Verhandlung

Sographische Aufschneidereien. Der Vorwärts" hat berei wiederholt Gelegenheit genommen, auf den geringen meth, den die Erlernung der Stenographie für den Arbeiter im ewöhnlichen schafft, hinzuweisen.

B

zwar

Denn

Dieses Vorkommniß soll jedoch der einige Tage später als Beuge geringe Höhe der Gelder auf. Was soll man dazu sagen, 119 103 Berliner   find verloren gegangen und man erschienene Bruder Heinrich entschieden in Abrede gestellt haben. wenn Stiftungen mit einem jährlichen Zinsenbetrage von darf gespannt darauf sein, wo und wie die Armen wieder auf­Als am 30. Mai 1894 Mellage und Genossen in Mariaberg waren, 21, von 17,50, von 10,50, ja von 3,50 Mark besonders gefunden werden. Das ist das Ergebniß der Berufszählung vom soll Polizeikommissar Lohe zu dem Bruder Heinrich gesagt haben: verwaltet werden müssen! Auch dadurch wird ohne Zweifel 14. Juni 1895. Seit der letzten Volkszählung am 1. Dezember " Führen Sie uns den Alexander Forbes vor, wir möchten den viel unnütze Arbeit verursacht und ein Verwaltungsapparat 1890 hatte das städtische Statistische Bureau die Bevölkerung Herrn gern fennen lernen." Darauf soll Bruder Heinrich ge- nöthig gemacht, der ein anderweitig besser zu verwendendes Geld Berlins   auf grund der Geburten, der Sterbefälle, des Zuganges antwortet haben:" Här, nee dat möcht Ehr net dhun, nee foftet. In dem Kampfe gegen Noth und Elend wäre selbst bei und des Fortzuges fortgeschrieben. Danach war am 15. Juni nee, de Här Forbes es su frant une su schwach, o Jott nee, dat vernünftigen, eine einheitliche Verwendung der Mittel ermög- 1895, also einen Tag nach der Zählung die Bevölkerung Berlins jet net, wat wöllt Ghr denn mit dem Här Forbes, dat es ja lichenden Bestimmungen nicht viel auszurichten; aber die Eitel auf 1734 185 Personen berechnet worden. Bei der Berufszählung ne Kaplan us Echottland". Auf die Frage Mellage's: 3ft feit und Gedankenlosigkeit vieler Stifter trägt dazu bei, den am 14. Juni aber wurden nur 1615 082 Personen in Berlin   an der Herr denn noch immer irrig?" foll Bruder Heinrich ge- Erfolg volles auf ein Minimum herabzudrücken. wesend gefunden. Wo sind die übrigen geblieben? Es ist allerdings antwortet haben:" O gewiß dat, da es sehr bös un tobsüchtig un richtig, daß sich im Sommer eine große Anzahl von Berlinern auf Bergnügungs- und Geschäftsreisen befindet. Indessen hatten am 14. Juni in Berlin   die großen Schulferien noch nicht begonnen, und 119 103 Berliner begeben sich dank unserer sozialen Ver­gegen Mellage und Genossen als Zeuge erschienen war, soll be Lehrer der Stenographie an den Berliner   Arbeiter Bildungs- darauf sein, wie die am 1 Dezember d. 3. boltgehende Vor und liegt ein von einem Herrn Dr. Viereck- angeblich hältnisse auch im Sommer nicht auf Reisen. Man darf gespannt fundet haben: Er habe einmal den Forbes, da dieser, als er allgemeine Volkszählung für Berlin   ausfällt. Diese Volkszählung noch nicht für irrsinnig erklärt war, ohne Begleitung eines Schulen- an die Arbeiter- Gewerkschaftsblätter versandter Artikel, fällt wieder auf denselben Tag wie im Jahre 1890, und Ver­welcher voraussichtlich von einigen Blättern abgedruckt werden Bruders nicht ausgehen durfte, nach der Wirthschaft Neu- Linzen- dürfte und der sich mit dem Nußen der Stenographie für den gleiche sind stets nur für denselben Kalendertag ganz zutreffend. häuschen begleitet. Dort habe Forbes der Tochter der Wirthin Wenn alsdann die Bevölkerung Berlins   nicht wesentlich den Arm um den Nacken oder die Taille gelegt, er fei jedoch den unrichtigsten Echlüssen. Die Ausführungen sind aber immer hinter dem Durchschnitt des preußischen Staates zurück. Arbeiter" beschäftigt. Terfelbe gelangt. bezüglich dessen zu höher ausfällt, so bleibt Berlin   im Wachsthum jetzt von dem Mädchen zurückgestoßen worden. Dieser Vorgang wurde aber von verschiedenen Zengen als unwahr bezeichnet. Aus diesem hin aceignet, bei dem mit der Stenographie nicht näher Bekannten in der Zeit vom 1. Dezember 1890 bis 14. Juni 1895 ist nach Anlaß wurden gleich nach Beendigung des Mellage: Prozesses die den Schein der Wahrheit zu erwecken. Sowohl die Beben beiden Zählungen die Bevölkerung Berlins   nur gewachsen Klosterbrüder Heinrich und Frenäus wegen Verdachts des wiffent: hauptung: Auch bei geringer handlicher Gewandtheit und lichen Meineids verhaftet. Diese haben sich nun heute, dieses Ver- weniger Uebung befähigt die Stenographie den Kenner bald, on 1 578 794 auf 1615 082. Allerdings wächst die Bevölkerung brechens angeklagt, vor Eingangs bezeichnetem Gerichtshofe zu verant- orträgen und dergl. wenigstens soweit nachzufolgen, daß jetzt weniger in Berlin   als in den Vororten. Die Nordlandsfahrt der Köpenicker   Frösche. Hundert worten. Bruder Heinrich, der mit seinem bürgerlichen Namen Joseph das Gehörte zum weitaus größten Theile wörtlich auf­Schopen heißt und früher Schneider war, ist am 16. Dezember fommener erfaßt und häuslich repetirt, also für den zugefallen, Jsland mit ihrem Geschlechte zu bevölkern. Gewisse genommen und alsc der Inhalt gehörter Reden voll Fröschen von Köpenick   bei Berlin   ist die kulturhistorische Aufgabe 1835 zu Aften in Holland   geboren. Bruder Jrenäus, der mit Geist besser nukbar gemacht werden seinem bürgerlichen Namen Engelbert Müller heißt und früher die Zukunftsmusik, die in dem betr. Artikel dem Arbeiter Seen, sind im Sommer so von Fliegen und Mücken heimgesucht, fann" als auch Gegenden der Insel, besonders die Nachbarschaft der großen Fabritarbeiter war, ist am 25. September 1860 zu Haus Kannen bei Münster   geboren. Beide Angeklagte sind selbstverständlich schon viele Arbeiter eine so gute Fertigkeit in der Stenographie wasser) bei den Feldarbeiten durch Gesichtsmasten und Hand­gemacht wird, wenn er die Stenographie erlernt, daß daß sich beispielsweise die Bewohner am See Myvatn  ( Mücken­fatholischer Ronfession. Unter den geladenen Zeugen be finden sich der Vorsitzende in dem Mellage- Prozeß, Land- erlangten, daß sie auf grund derselben in eine höhere Lebensschuhe gegen die schmerzhaften Stiche schützen schüßen müssen. gerichtsrath Dahmen, zwei Beisitzende bei jenem Prozeß: Land aufgerüdt feien und die ungesunde Werkstatt mit gefunderen ein Schutz gegen diese Plage sind, befißt, nahmen der ftellung, als Bureaubeamte, Komtoristen, Privatsekretäre 2c. hin- Da Jsland feinerlei Kriechthiere oder Amphibien, die gerichtsrath Rüfter und Gerichtsassessor Dr. Schülgen, Ehlers, der diesen Sommer der Protokollführer im Mellage- Prozeß, Landgerichts- Sekretär Wirkungsräumen vertauschen konnten", spekuliren lediglich Kopenhagener Arzt Dr. Bayer, der General- Oberer des Alerianer- Ordens, Hermann auf den 28 is sensdrang und die Taschen der Arzum Studium des Aussatzes nach Jsland ging, sowie Bank, der Rektor des Klosters Mariaberg, Gerhard Paulus beiter, wie sich überhaupt der ganze Artikel als eine ganz sein deutscher Begleiter eine Anzahl Frösche mit, Ehlers hatte Overbeck, ferner Kaplan Forbes, Heinrich Mellage, Pfarrer Rhein  - gewöhnliche Geschäftsreklame für eine ganz bestimmte Person mit großer Mühe 40 Frösche bei Charlottenlund in der Nähe erweist, zu deren unentgeltliche Verbreitung die Gutmüthig Ropenhagens eingefangen, der deutsche Arzt führte 100 Frösche dorf, mehrere Brüder aus dem Kloster Mariaberg 1. s. w. Die Bertheidigung führen: der Vertheidiger Buschoff's in feit der Redakteure von Arbeiterblättern zu benutzen versucht von Köpenick   bei Berlin   mit. Während die dänischen Frösche dem Xantener   Knabenmord- Prozeß, Rechtsanwalt Gammersbach wird. Der Artikel endet mit der Aufforderung an die Arbeiter: gleich in der ersten Nacht nach der Abreise von Kopenhagen   bis ( Köln  ) und der Vertreter der Nebenkläger in dem Mellage- Prozeß," Erlernt darum alle die Stenographie und zwar alle ein System auf zwei trepirten, hatten die Köpenicker   Frösche die lange See­Lehrmittel gegen Zahlung von 3 M. sind reise ausgezeichnet überstanden. Sie wurden in der Nähe Es sind für die Verhandlungen drei Tage in Aussicht ge. 3 haben bei u. f. w." Um in der Stenographie auch nur zu Reykjaviks nördlich von der warmen Quelle ausgesetzt, worauf Es sind für die Verhandlungen drei Tage in Aussicht ge einigermaßen günstigen Erfolgen zu gelangen, ist eine fie unter fröhlichem Gequake im Moor verschwanden. Dort genauere Kenntniß der deutschen Sprache, so werden sie hoffentlich noch lange quaten von dem Lande, in dem wie nicht ganz geringe Kenntnisse in fremden das Gethier vor dem Menschen das unschäzbare Recht voraus Sprachen, auch eine fortlaufende Uebung von täglich hat, seine Meinung frei und ungestraft äußern zu dürfen. einigen Stunden erforderlich. Obendrein erlangen von den die Die Privatwohlthätigkeit wird von gewisser Seite gepriese Stenographie Erlernenden auch denen, welche täglich mit der Oeffentliche Thierquälereien. Für die ersten Tage des als das Auheilmittel, das alles Elend zu beseitigen und alle sozialen geder zu thun haben nicht der dritte Theil die Fertigkeit, beginnenden Monats wird gelegentlich einer hier stattfindenden Schäden von Grund aus zu furiren vermag. Die feit 1894 in Vorträge wörtlich aufzunehmen, um so weniger werden Arbeiter, Hunde- Ausstellung wiederum eine Reihe jener Thierkämpfe an­Berlin bestehende städtische Stiftungsdeputation welche tagsüber schwere physische Arbeit zu verrichten haben und gekündigt, bei denen Hunde auf lebende Füchse und Dachse ge­scheint jedoch nicht ganz dieser Meinung zu sein. In ihrem eben die überdies der unbedingt nothwendigen Borkenntnisse sowie auch heßt werden. Im Anfang d. J. ist es den Bemühungen der ausgegebenen Bericht über das erste Jahr ihrer Thätigkeit meistens der zur Uebung erforderlichen Zeit ermangeln, bei der Thierschutzvereine gelungen, hier und da im Reiche, auch in ( 1894/95) wird zwar gesagt, die große Zahl der zu wohlthätigen Stenographie in die Lage fommen, nur noch einmal so schnell Berlin  , wenigstens Erschwerungen dieses immer mehr in die Zwecken errichteten, unter städtische Verwaltung gestellten zu schreiben, wie dies ein geübter Echreiber mit der gewöhnlichen Mode kommenden Preisschliefen" herbeizuführen. Allerdings Stiftungen und Fonds lege beredtes Beugniß davon ab, in wie Schrift vermag. begnügte sich die Polizei in den meisten Fällen, den Aus­reichem Maße von hochherziger Seite der Noth der Armen ge­schluß der Deffentlichkeit und die Ueberwachung dieser dacht worden" sei. Aber es wird gleichzeitig zugestanden: und eitte heranbildet. In der bürgerlichen Bresse lesen wir: feiten zu verfügen. Die jenem unmenschlichen Sport­Wie man sich zum Kämpfer für Ordnung, Religion nach dem Urtheil von Fachleuten völlig zwedlofen Grausam nach So ansehnlich an sich aber auch die zur Unterstützung Auf den höheren Lehranstalten herrscht seit einigen Jahren der denn weiter ist es nichts- huldigenden Kreise pflegen es so Hilfsbedürftiger dargebotenen Mittel erscheinen, erscheinen, so sind Mißbrauch, daß die nach dem Abiturienteneɣamen und der Ab­fie doch nur zu einem kleinen(!) Theile hinreichend, Unterstützungsbeträge verkleinern müssen, um eine größere Bahl 60 Gäste eingeladen, Freunde, Verbindungsstudenten, frühere Schliefen- Berichte freilich strafen diese Behauptungen Lügen. dem bestehenden Bedürfnisse zu genügen." Man habe daher die schlußprüfung stattfindenden Festlichkeiten und Abschiedskommerse darzustellen, als handle es sich für die kämpfenden Thiere nur um eine ganz ungehörige Ausdehnung finden. Es werden oft 50 bis ganz harmlose, ihre Rauflust befriedigende Balgereien. Schon die in den Jagd- und Hundesport- Zeitungen veröffentlichten auch bei den laufenden Unterstützungen sehr oft auf 6, 5 und Mitschüler und Gymnasiasten der obersten Klassen. Dein ent- Wir lassen den einem Lokalblatte entnommenen Bericht eines sprechend sind die Kosten dieser festlichen Gelage zu einer für 4 M., ja auf 3 und 2 M. pro Monat herabgegangen, zum theil viele Familien höchst lästigen Höhe angewachsen, während es Augenzeugen der vor kurzer Zeit in Düsseldorf   abgehaltenen fogar bei Stiftungen mit ansehnlichen Kapitalien, aus denen ihr als Ehrenpunkt angesehen wird, sich ihnen nicht zu ent- Enden offener Kanal in den Boden gebaut worden; ein Bursche Preisschliefen folgen: In Hufeisenform war ein an beiden mehrere tausend Mart Zinsen pro Jahr zur Verfügung standen. ziehen. Die Folge ist, daß bei den Gastwirthen oft nicht Daß die Wohlthätigkeitspflege aus privaten Mitteln nicht aus unerhebliche Echulden gemacht werden; die jungen Leute brachte einen Fuchs, der zwischen Hals und Kopf an einer Zange reicht, wird auch bei Besprechung des Planes einer Zentral- haben bereits kneipſchulden, ehe ſie immatrikulirt find. So hochgehoben war; schon diese thierquälerische Art des Trans Meldestelle, die den Mißbrauch der Vereine durch Nichtbedürftige hat fürzlich, wie die Bossische Zeitung" mittheilt, ein Restau- Mündung des Kanals gelegt; jetzt wurde der Hund in die Röhre portes mußte Abscheu wachrufen. Der Fuchs wurde in die verhüten soll, gefagt. Der Mißbrauch müsse schon deshalb be- rateur die Hilfe eines hiesigen Gymnasialdirektors in Anspruch tämpft werden, weil die Zahl der wahrhaft Bedürftigen überaus groß sei und sich stetig mehre". Wie groß die Zahl nehmen wollen, um die Adressen der jetzt in alle Welt zerstreuten gejagt, der Fuchs suchte sein Leben durch Abwehren und Beißen der Hilfsbedürftigen ist, dafür wird ein Beispiel angeführt. Aus ehemaligen Abiturienten der Anstalt zu erfahren, die bei ihrem o theuer wie möglich zu erkaufen; der Eigenthümer des Hundes Abschiedskommerse über 100 M. Schulden bei ihm zurückgelassen hetzte denselben, um des Preises willen, immer wieder von eine öffentliche Aufforderung zur Bewerbung um eine Unter- haben. stüßung aus der Therese Leßmann- Stiftung, wobei etwa zwanzig Sophien- Gymnasiums, Professor Dieliz, an die Angehörigen der Aus diesem Grunde hat der Direktor des hiesigen neuem an; die Gabel wurde aus dem Kanal gezogen und es begann ein erbitterter Kampf zwischen beiden. Unterstützungen zu vertheilen waren, seien einmal über 3000 Ge- Schüler dieser Anstalt die Mittheilung gerichtet, daß diese über- atten sich Hund und Fuchs nicht derart ineinander fuche eingegangen, und bei anderen derartigen Gelegenheiten feien triebene Ausdehnung der Abschiedskommerse von dem gesammten und der Kanal deshalb aufgebrochen werden mußte, um die gebissen, daß sie weder vor= noch rückwärts konnten, 800-1000 Besuche eine nicht mehr auffallende Erscheinung" Lehrerkollegium entschieden gemißbilligt wird, daß die Eltern um wüthenden Thiere zu trennen, so trieb der Hund den Fuchs am Ta die Bearbeitung aller dieser Gesuche viel unnütze Mühe und ihre Mitwirkung zur Unterdrückung dieser Unfitte gebeten werden anderen Ende des Kanals hinaus und der Fuchs lief in die Kosten verursacht, so hält die Deputation die Bestimmung mancher und den noch auf der Schule befindlichen Gymnasiasten die Theil Manege, gefolgt von dem Hunde, so lange umber, bis der Bursche Stifter, öffentlich zur Bewerbung aufzufordern, für unpraktisch. Die Deputation scheint mit diesen, der Stadtgemeinde von pri- nahme bei Strafe der Entlassung verboten wird. Das ist unrecht ihn mit der Zange aufgekniffen hatte. Zwischen die Zwangseisen mancher Beziehung üble Erfahrungen gemacht zu haben. Sie verwirft linge schneidig werden, wenn sie nicht frühzeitig ihr bischen Hirn der aufgeregte Hund her. Oft hatten sich Hund und Fuchs vaten Wohlthätern zur Verfügung gestellten Fonds überhaupt in vom Gymnasialdirektor. Wie sollen die jungen Bourgeoisspröß gequetscht, lag der Fuchs alsdann wehrlos, und über ihn fiel

Rechtsanwalt Oster( Aachen  ).

nommen.

Lokales.

in

das Roller'sche

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Völlerei verpulvern dürfen? auch die Sitte, gewisse Tage( Geburts, Todestage u. f. w.) zur derart ineinander verbissen, daß sie nur mit Stäben und durch Vertheilung vorzuschreiben, was die richtige Verwendung der Der Sedantag ist, wie nachträglich berichtet wird, den bei Aufgießen von Wasser getrennt werden konnten. So dauerte das Gelder gleichfalls erschwere. Bei einem Blick in die Liste der den drei Abtheilungen des hiesigen tgl. Leihamts beschäftigten Schauspiel vor Frauen und Kindern von morgens 9 Uhr bis Stiftungen flößt man übrigens noch auf allerlei andere Verkehrt- Tagarbeitern gleichfalls nicht bezahlt worden. Es fällt das nachmittags 4 Uhr; immer wieder wurden neue Hunde in den heiten, die aber von dem System der Wohlthätigkeitspflege aus umfomehr ins Gewicht, weil die davon Betroffenen bei dem Bau gelassen und halbtodte Füchse durch andere ersetzt. Wir