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baben Leute gehört, welche den abgesperrten Raum mit dem s soll ein ärztliches Gutachten eingeholt und dann die Verunglückte niederzutrampeln, und wenn man dann die Vertreter und Träger Ausruf verließen: Wie entsetzlich!" selbst über den Unfall eingehend vernommen werden. Wie es dieser Kultur zu Hunderten in einem Raum beieinandersieht, wie sie sich in infamer Bildungsheuchelei heute vor den Klassikern verneigen Ob die Behörde auch hier den grausamen Unfug unbean- scheint, wird das Mädchen mit dem Leben davonkommen. standet geschehen lassen wird? und morgen in ehrlichem Entzücken vor irgend einem ungeschlachten Seitdem der Arbeiter Woldeck am Maybachufer erstochen Wert der Nadauliteratur. Soll man da nicht auflachen? Ich Wozu der Sedanpatriotismus gut ist. In der„ Volks- worden, finden allabendlich dort und auf den Kölnischen Wiesen habe nie viel vom Kunstgeschmack Neu- Berlins gehalten. Was Zeitung" lesen wir:„ Wenn man patriotische Schriften verlegt, polizeiliche Streifzüge statt, bei welchen zahlreiche obdachlose die Geibel und andere 1870 fangen und prophezeiten, hat sich tann man sich zuweilen recht bös verrechnen. Das mußte zu Personen, auch Dirnen und Zuhälter, festgenommen werden. feinem Leidwesen, wie uns geschrieben wird, kürzlich der Verleger Gestern Morgen war das ganze Rixdorfer Amtsgefängniß mit längst als Eitelkeit der Gitelkeiten erwiesen. Die BlüthenDer Schriften eines bekannten Hofpredigers erfahren, dessen solchen Personen angefüllt, die nach erfolgter Vernehmung theils träume der nationalistischen Ringer von der Kulturverfeinerung Feder regelmäßig bei allgemeineren Jubiläumsfeiern eine Fest wieder entlassen, theils als Landstreicher Dem Gericht überwiesen gingen nicht in Erfüllung; auch nicht in Berlin . Wo man aber der Geistesarmuth in so nackten Formen begegnet, wie z. B. am schrift zur Welt bringt. Besagter Verleger glaubte die Sache wurden. Wie die Rixdorfer 8tg." berichtet, soll der bei einer Dienstag im Berliner Theater, da wird man doch noch verdutzt. besonders geschickt anzufassen, indem er nach seiner Angabe an etwa folchen Streife von der Berliner Kriminalpolizei verhaftete mit einer Analyse der beiden Akte, die ich gesehen habe, 44 000 Schulen je ein Exemplar eines auf oben geschilderte Weise zu" Arbeiter" Friedrich Müller zugegeben haben, den Woldeck will ich die Leser dieses Blattes nicht weiter behelligen. In der stande gekominenen Sedanbüchleins versandte und in einem An- erstochen zu haben. Die Obduktion der Leiche des W. hat am grobsträhnigen Weise der Kolportageromane wird ein junger schreiben gute Bathschläge beifügte, wie die Lehrer es anzufangen Dienstag Nachmittag stattgefunden, wobei als Todesursache ein Graf vorgeführt, dessen Nichtswürdigkeiten zum Himmel ſtinten. hätten, um möglichst viel Exemplare der verlangten Schrift ab- Stich ins Herz, der die innere Verblutung herbeigeführt, fest- Gegen ihn ist Franz Moor ein kreuzbraver Bursche. Der Graf zusehen. Einer dieser Rathschläge lief sogar darauf hinaus, die gestellt wurde. sucht nun in wilder Hast den Sohn eines Gutsnachbars in Lehrer möchten sich bei ärmeren Kindern mit Theilzahlungen Wieder ausgegraben worden ist in der Nacht zum Holsteinschen, einen Jüngling ohne Makel und Fehl, zu verderben. von fünf Pfennigen pro Woche begnügen. Etwa 1000 Schulen gingen richtig auf das patriotische Geschäft ein, eine fernere An- Dienstag die Leiche des Formers Mosolf, der um die Mitte des Da Der Pfennigreiter" als Schauspiel bezeichnet wird, so ist zahl übersandte den Preis des unverlangt erhaltenen Buches, einige vorigen Monats auf dem Emmaus- Friedhofe in Rixdorf- Brig wohl anzunehmen, daß zum Schluß der Gute über den Bösen Lehrer schickten es unfrankirt mit Angabe des Absenders zurück beerdigt worden war. Die Ausgrabung steht indessen nicht mit triumphiren wird. und mußten Strafporto zahlen, weil die Verlagshandlung die An- irgend einer Strafthat in Verbindung, sondern ist lediglich eine nahme mit der Begründung:„ Absender unbekannt!" ver- Privatsache. Frau Mosolf ist nämlich bei der Unfallversicherung weigert hatte, die meisten aber gaben die Antwort, die in solchen um eine Rente eingekommen, weil ihr Mann in Ausübung seines Abgeordneter Stadthagen hat wegen der in der VerhandFällen die einzig richtige ift: fie ließen die Zusendung un- Berufes den Tod gefunden habe. Die Versicherung hat sich nun beantwortet. Und was that der Herr Verleger nun? Er ver- zur Ermittelung der Todesursache an das Polizeipräsidium geng wider ihn am 18. September vom Staatsanwalt und vom schickte ein Rundschreiben, in welchem unter anderem der Satz wendet und dessen Abtheilung Il hat die Leiche ausgrabe Vorsitzenden gebrauchten, von uns im Gerichtsreferat wiedervorkommt: Dieses außergewöhnliche Angebot erfolgte in der lassen, um durch ihre Deffnung feststellen zu lassen, worangegebenen Redewendungen die Beleidigungsflage gegen StaatsAnnahme, daß, wenn auch nicht alle, so doch der größte Theil Mann gestorben ist. Von einer gerichtsärztlichen Deffnung ist anwalt Dr. Eger und Landgerichts- Direktor Leonhardt eingeleitet. nicht die Rede. Charakteristisch für die Berichterstattung in der bürgerlichen Presse der Herren Lehrer genügend patriotischen Sinn besitze, um nach Prüfung des empfangenen Probebuches mit Freuden die Ein Zwist mit ihrem Bräutigam hat die 20jährige Ar- ist es, daß deren Referat über jene Gerid, tsverhandlung die jetzt zum Gegenstand der Beleidigungsklagen gemachten Aeußerungen gebotene Gelegenheit wahrzunehmen, ihren Kindern bei Ge- beiterin Agnes B., die aus Potsdam stammt und hier bei ihrer nicht wiedergegeben und auch sonst den Gesammtfachverhalt entlegenheit der Sedan Schulfeier eine auf die großen Gedenktage Mutter in der Fürstenbergerstr. 10 wohnt, veranlaßt, Sift zu bezugnehmende Festschrift überreichen zu können." Und ferner: nehmen. Man fand das Mädchen Mittwoch Morgen um 7 Uhr be- stellt gebracht hat. Bu meiner eigenen Beschämung muß ich Ihnen nun mit- wußtlos auf und brachte es mit einem Wagen in ein Krankentheilen, daß mein in die patriotische Gesinnung der Herren haus. Hier ist es wenige Stunden nach der Einlieferung geLehrer gesettes Vertrauen gründlich getäuscht wurde". Dann storben. folgt eine erneute Mahnung, für den Vertrieb des Büchleins zu sorgen. Also dazu sind die unpatriotischen" Lehrer noch Vermißt wird seit dem 24. September der 27 Jahre alte immer gut genug! Hoffentlich aber werden sie in Zukunft wissen, Bautischler Carl Krüger . Da vermuthet wird, daß ihm ein was sie von einem derartigen Geschäfts- Patriotismus zu halten in dieser Beit etwas von ihm gehört haben, ersucht, seinen Unglück zugestoßen ist, so werden Kollegen oder Bekannte, welche haben und ihm überhaupt keine Vorspanndienste mehr leisten. -Was sagt der Herr Hofprediger Rogge zu der Art, wie sein Bruder, den Tischler August Krüger, Prinzenstraße 80, IV, 3u Verleger Herr Ed. Thiele in Dresden den Patriotismus der Lehrer benachrichtigen. herabsetzt, weil sie den buchhändlerischen Spekulationen dieses Herrn nicht nach Wunsch Vorschub leisten?
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So schlimm wie die Volts- Zeitung" die Sache darzustellen sucht, ist sie nach bürgerlichen Begriffen ja gar nicht. Der patriotische Verleger des patriotischen Hofpredigers hat, wie hunderte anderer Geschäftsleute, den nationalen Festtag" benußt, wozu er gerade gut war, nämlich zum Geschäfte machen. Wieviele pfiffige Patrioten gäbe es überhaupt, die für den St. Sedan schwärmen würden, wenn er nicht ihren Privatinteressen in der einen oder andern Weise zu gute gekommen wäre?
Der Kaufmann v. B., der sich Montag Abend auf dem Flur seines Hauses eine Revolverfugel in die Schläfe jagte, ist im Krankenhause seinen Verletzungen erlegen, ohne das Bewußt sein wiedererlangt zu haben. Der Dr. med. 3., der Gift genommen hat, lebt noch.
Um fich das Leben zu nehmen, begab sich am Montag Nachmittag um 3 Uhr der 30 jährige verheirathete Schneidermeister Tylinski aus der Feilnerstraße 1 in die Gastwirthschaft von H. in der Möckernstraße und nahm sich ein Zimmer. Als der Gaft sich bis 8 Uhr abends nicht wieder hatte blicken lassen, Mit der Auszahlung der Einquartierungsgelder scheint tam dem Wirthe die Sache unheimlich vor. Er ging in das es in ziemlich gemessenem Schritt zu gehen. Im Potsdamer Bimmer hinauf, um nachzusehen und fand Tylinski an einem Biertel haben bekanntlich zur Zeit des heiligen Sedan Soldaten Stricke an der Thür hängend todt auf. Auf einen Zettel, hatte in Quartier gelegen, selbstverständlich auch bei Leuten, die wenig zu T. geschrieben, daß eheliche Verhältnisse ihn in den Tod getrieben verschenken und vor allemt nichts zu kreditiren haben. Dennoch, hätten. so schrieb uns ein Leser vor einigen Tagen, habe ich die EinAus dem Fenster gestürzt ist am Dienstag Nachmittag um quartierungs- Billets, als ich mich, nachdem mehr denn drei 5 Uhr das zweijährige Pflegeföhnchen der Schneidermeister Wochen verflossen waren, an das Magistratsbureau, Spandauerstraße 17, wandte, nicht bezahlt bekommen; man fagte mir ein- Albrecht'schen Eheleute aus der Alten Jakobstraße. Das Kind fach, ich solle nur warten, bis der Steuererheber mir das Geld fiel, als die Pflegeeltern es während der Vorbereitungen zum ins Haus brächte. Hoffentlich verhalten sich hinfort auch Staat Umzuge unbeaufsichtigt laffen mußten, aus dem Bodenfenster und Kommune den Einwohnern gegenüber so lange geduldig, auf den Hof hinab und starb auf der Stelle an einem Schädel bruche. bis es diesen paßt, den Behörden die Steuergroschen ins Haus zu bringen.
Von der Möbelfuhre abgestürzt ist während seines Vom Dirigenten der ersten städtischen Fortbildungs- zuges der Arbeiter Bärmann, der am Dienstag Abend seine Be schule wird uns geschrieben: Die erste städtische Fortbildungs- hausung von der Soldiner nach der Wollantstraße verlegen schule für Jünglinge und Männer in der Wasserthorstraße 31 wollte. B. hatte dazu einen mit Verdeck versehenen Möbelwagen hat für das am 9. Oktober beginnende Winterhalbjahr auch einen gemiethet und, als die Wirthschaft aufgeladen, ließ sich B. einen Kursus in Gesezeskunde in ihr Lehrprogramm aufge- Stuhl auf das Verdeck bringen und nahm dann auf dem luftigen nommen. Anmeldungen für alle Fächer fönnen täglich in der Sitze Play. In der Nähe der neuen Wohnung jedoch fiel der Beit von 7 bis 9 Uhr abends im Schulgebäude eine Treppe Stuhl um und B. stürzte kopfüber auf das Straßenpflaster. Der erfolgen. Arbeiter erlitt dabei so schwere Verlegungen, daß er, nachdem ihm auf der Sanitätswache in der Pantstraße die erste Hilfe zu theil geworden, mittels Krankenwagens nach dem Lazarus Krankenhause überführt werden mußte.
Zur Kunstgewerbe- Museum werden in diesem Vierteljahr Im Kunstgewerbe- Museum werden in diesem Vierteljahr drei Byllen von je 10 Vorlesungen, zu denen der Zutritt jedem unentgeltlich freisteht, abgehalten werden und zwar stets in der Beit von 81/ 2-91/ 2 Uhr abends. Es spricht Dr. Alfred Gotthold Meyer über deutsches Stulturleben des Mittelalters in seiner Be ziehung zu den dekorativen Künsten( Montags, Beginn 7. d. M.) Regierungs- Baumeister Richard Borrmann über die Kunst des Bauschreiners( Dienstags, Beginn 8. d. M.) Dr. Richard Graul über die Kunst des 18. Jahrhunderts( Freitags, Beginn 11. d. M.).
Adolph Meuzel soll, wie einige Blätter mittheilen, aus Anlaß seines achtzigsten Geburtstages zum Ehrenbürger von
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Witterungsübersicht vom 2. Oftober 1895.
Stationen.
Barometer
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Wetter
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|( 5° C. 4° R.)
Gerichts- Beitung.
Einen auffallenden Beschluß fakte gestern die Straf kammer des Landgerichts Berlin 1. Es wurde eine Sache wider den Genossen, Abgeordneten Stadthagen aufgerufen. Es handelte sich um zwei Artikel in einer Beilage des Vorwärts" vom Oktober 1894, die Stadthagen verantwort lich gezeichnet hatte. Dieselben beziehen sich auf die Art von Arretirung in Weißensee. Durch die Artikel soll Stadthagen Behandlungen Arretirter auf Polizeiwachen und auf eine bas Polizeipräsidium und einen Gendarmen beleidigt haben. Ursprünglich waren aus den beiden in derselben Nummer enthaltenen Notizen zwei Anklagen eingeleitet und die Verbindung beider trotz wiederholter Beschwerden des Beschuldigten abgelehnt. Erft die Ferien- Straffammer hatte den wiederholten Anträgen Stadthagen's , die Etraffachen, die beide ein und dieselbe unter Antlage stehende Handlung betrafen, zusammenzuziehen, stattgegeben. Der zur Verhandlung auf den 9. September anberaumte Termin wurde jedoch aufgehoben. Eine Ladung zu einem neuen Termin hatte weder Stadthagen noch sein Vertheidiger, wie uns mitgetheilt wird, erhalten. Demgemäß war auch keiner von ihnen zum gestrigen Termin erschienen. Daraufhin beantragte der Staatsanwalt die Verhaftung Stadthagen's wegen Fluchtverdachts, da er annahm, Stadthagen sei ordnungsmäßig geladen. Der Gerichtshof beschloß, den Termin zu ver tagen, neuen Termin auf den 9. Oktober anzuberaumen und Stadthagen zu diesem vorführen zu lassen. Gegen diese Anordnung hat Stadthagen , dem durch einen Zuhörer die Mita theilung über diesen Beschluß gemacht wurde, Beschwerde ein gelegt. Es wird sich wohl bald herausstellen, durch welche Zufälle der Stadthagen noch sein Vertheidiger Kenntniß vom Tern erhalten hatten.
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Gerichtsaffessor Pigulla. Wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Beleidigung, Körperverlegung 2c. hatten sich gestern der Gerichtsassessor Pigulla und die unverehelichte Anna Stubbe vor der dritten Straffammer hiesigen Landgerichts I zu verantworten. Der Sachverhalt, bei dem es sich um ein sehr böses Abenteuer auf der Polizeiwache handelt, wird von der Anklage wie folgt dargestellt: In der Nacht zum 7. Juli, gegen 4 Uhr morgens ging der Gerichtsaus einer Gesellschaft von Rechtsanwälten, assessor P., Philologen 2c. kommend, mit der angetrunkenen zweiten Angeklagten Arm in Arm die Alexandrinenstraße entlang. An der Strengung mit der Dranienstraße wurde er von dem Bäckerjungen Schiwinski mit einem Handwagen angefahren und da er glaubte, daß dies absichtlich geschehen sei, so stellte er den Jungen zur Rede und gab ihm schließlich auch einen Schlag nach dem Kopf. Er wurde darauf von einem aus dem nahegelegenen Polizeibericht. Am 30. v. M. vormittags gerieth in der Polizeibureau heraustretenden Schuhmann aufgefordert, ihm nach Hochstraße ein vierjähriger Knabe unter die Räder eines Geschäfts- der Wache zu folgen und nun soll sich der Angeklagte in wagens und erlitt anscheinend schwere innere Verlegungen. gröblichfter, unbegreiflicher Weise bei ommen haben. Auf der In der Prenzlauerstraße gerieth mittags ein Kutscher beim Ab- Polizeiwache soll er zunächst sich geweigert haben, feinen Namen laden eines schweren Fasses mit dem Arm unter dasselbe und zu nennen, er soll ferner gesagt haben, er sei ein hoher Beamter", wurde schwer verletzt. Abends sprang eine Frau aus einem ein Vorgesetzter" der Schußleute, die doch nur Knechte" feien. Fenster ihrer im vierten Stock eines Hauses am Kottbufer Ufer Schließlich soll der Schuhmann Hartmann versucht haben, ihn in belegenen Wohnung auf den Bürgersteig hinab und fand bald die Sistirzelle zu bugfiren, dabei soll er sich mit Händen und darauf den Tod. An der Ecke der Parochial- und Klofter- Füßen widersezt und der Schuhmann Hartmann unter straße wurde ein Arbeiter durch einen Rollwagen überfahren Beihilfe mehrerer anderer Schuhleute ihm Fesseln angelegt haben. und an der Brust sowie innerlich schwer verletzt. Auf dem Bevor dies aber gelang, soll er dem Schuhmann Hartmann mit Die Berliner Lesehallen theilen uns mit, daß sie der Flur eines Hauses in der Bergmannstraße versuchte ein Mann der geballten Faust heftig aufs Nasenbein geschlagen haben.- stetig wachsenden Bedeutung der Gewerkschaftsbewegung Rechnung fich zu erschießen und verlegte sich schwer am Kopfe. Jm Der Angeklagte Pigulla bestreitet die Richtigkeit dieser Be tragen durch Errichtung einer besonderen übersichtlich geordneten Laufe des Tages fanden vier unbedeutende Brände stait. schuldigungen. Er sei von dem Jungen vorfäßlich angefahren Abtheilung die gesammte Gewerkschaftspresse Laut Partei- Verund durch eine schnoddrige Redensart zu dem nicht sehr zeichniß umfassend. heftigen Schlage gereizt worden. Er sei absolut nicht an. getrunken, höchstens ermüdet gewesen. Sofort, nachdem der Junge, der dem Polizeibureau die Milch liefere, sich entfernt, fei ein Schußmann an ihn herangetreten und habe ihn, ohne zu fragen, was eigentlich passirt sei, nach der Polizeiwache fiftirt. Dort habe er, weil ihn der ganze Borfall sehr genirte, allerdings verweigert, feinen Namen zu nennen und möglicherweise habe er dabei Redewendungen, wie„ Vorgesetzter" 2c. gebraucht. Da habe der Schußmann Hartmann gesagt Macht doch mit dem Kerl teine Umstände!" und habe ihm gleich ins Gesicht geschlagen, worauf auch er die Hand gegen den Beamten erhoben habe. Man habe ihn darauf bauchlings auf den Fußboden gedrückt und seine Hände gefesselt, er habe um Hilfe gerufen und darauf fei die Stubbe ängstlich heraufgekommen, um zu sehen, was los sei. Darauf habe er gesagt:" Das ist ja hier eine Behandlung wie von Knechten." Man habe ihn zwei Stunden in der Jsolirzelle gehalten und erst um 7 Uhr morgens habe man ihn herausgelassen. Er habe vorher wiederholt gebeten, ihn in Freiheit zu lassen, aber die Antwort erhalten: Sie werden wir schon noch tirre triegen, Sie werden noch nicht entlassen!" Als er dann entlassen werden sollte, habe er den Beamten bemerkt, daß er den Borfall der " Post" und der„ Staatsbürger Zeitung" mittheilen werde, worauf man ihm erwidert habe: Ach was, wir schwören!" Er habe dann warten wollen, bis der Reviervorstand käme, aber als der Lieutenant Römer fam, war schon ein Schuhmann bei ihm gewesen. Auf Befragen des Vorsitzenden mußte Berliner Theater. Nur zwei Atte von den vieren, aus der Angeklagte zugeben, daß er sich schließlich überhaupt nicht denen das neue Schauspiel„ Der Pfennigreiter" von C. v. Waldbeschwert habe. Auf den Ausdruck der Verwunderung des Zedtwit und Sawersky besteht, vermochte der Schreiber Präsidenten, daß ein Mann in der Stellung des Angeklagten Der Betriebsunfall der Arbeiterin Johanna Dykiert, der dieser Zeilen am Dienstag im Berliner Theater mit anzuhören. sich solche Behandlung ohne Beschwerdeführung am 25. v. M. im Monopol Hotel auf dem Wäscheboden durch Es bleibt immer eine seelische Folter, auf der einen Seite gefallen läßt, versichert der Angeklagte, daß er mit eine Transmissionswelle mit dem Haar die Kopfhaut abgerissen brutalste künstlerische Verwilderung zu sehen und auf der anderen mehreren Bekannten Rücksprache genommen und den Rath erDas halten habe, nichts weiter aus der Sache zu wurde, beschäftigt jetzt auch die Kriminalpolizei. Es handelt sich eine blöde Menge, die dieser Verwilderung zujauchzt. Das halten habe, nichts weiter es machen, da er fünf oder sechs Schuleute um die Untersuchung der Schuldfrage. Soviel steht bereits fest, also ist ein gut bürgerliches Familientheater, wie Direktor Die in Prasch Programm dachte. gegen seinem sich habe. daß die Welle, die das hochgeschlagene Haar der Berunglückten sich Angeklagte Stubbe, bearbeiten die faßte, mit einem Schutzblech nicht versehen war. Das Fehlen Mit groben, plumpen Fäusten Autoren ein sittenpolizeilich mehrfach vorbestraftes Mädchen, dieser Sicherheitsvorrichtung ist sowohl von der Polizei, als auch ihr Publikum und dies Publikum merkt nicht, daß es geprügelt dauert den ganzen Vorfall und macht zu ihrer Entschuldigung von ter Berufsgenossenschaft hervorgehoben worden. Ob es zu wird. Wenn man sich die alten Phrasen vorhält von den sozia- geltend, daß sie start angetrunken gewesen sei. Als der Aneiner Strafanzeige kommen wird, steht noch dahin. Zunächst I listischen Hunnen, die sich rüsten, die geheiligte bürgerliche Kultur| getlagte Pigulla auf die Wache gebracht worden, habe sie draußen
Die englische Gasgesellschaft hat sich auf die vielfachen Beschwerden der Bürgerschaft in den von ihr versorgten Vororten wegen der Verweigerung einer Herabsehung des Stoch- und Heizgas- Preises auf den für Berlin zugebilligten Sah jetzt endlich dazu verstanden, auch den Vorortbewohnern entgegenzukommen. Und zwar hat sie den Gemeindevorständen der betheiligten Vororte bereits Bertragsentwürfe zugehen lassen, in denen der Preis für alles nicht zu Beleuchtungszwecken verwendete Gas wie in Swinemünde Berlin auf 10 Pf. pro Kubikmeter herabgesetzt wird, wenn die Hamburg Berlin Gemeinden auf diesen Theil der ihnen von dem Gasertrag zuStehenden Rente verzichten. Im Falle der Annahme dieser Bedingung soll der Vertrag dann binnen furzem in traft treten.
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Windstärke
190-01- NON( Stala 1-12)
E nach Celsius
758
756
DSD
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758
Nebel Nebel wolfenlos
12
12
11
758
Still
762
© 20
wolfenlos wolfig
13
15
761
760
Still SW
2
766
752
G NW
736
WNW
6
halb bedeckt Nebel woltig halb bedeckt bedeckt
11
8
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8
8.
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Die Unduldsamkeit eines Hauswirthes ist die mittel Haparanda. bare Ursache eines schweren Unfalles geworden, der Betersburg am Montag einem Kinde zustieß. Der Eigenthümer des Cort. Hauses Hochstraße Nr. 32 erlaubt nicht, daß die Kinder Aberdin der Thür des Paris . vor feiner Miether auf dem Hofe oder Grundstücks auf dem Bürgersteige spielen. Die Kleinen werden. so oft fie fich dort spielend und lärmend tummeln, weggewiesen. Wetter- Prognose für Donnerstag, den 3. Oftober 1895. So geschah es auch am Montag Vormittag um 1012 Uhr. Unter Ziemlich trübes, am Tage kühleres Wetter mit Regenfällen der furchtsam davon eilenden Kinderschaar befand sich auch der und frischen westlichen Winden. 4 Jahre alte Sohn Walther der in dem bezeichneten Hause wohBerliner Wetterbureau. nenden Vergolder Zorn'schen Eheleute. Der kleine Knabe founte seinen Spielgenossen über den Straßendamm hinweg nicht schnell genug folgen, um einem herankommenden zweispännigen GeSchäftswagen auszuweichen. Er wurde von dem Gefährt gefaßt und überfahren, erlitt eine Quetschung des Halfes und der Wirbelsäule und wurde so schwer verletzt, daß ihn die Mutter in ein Krankenhaus bringen mußte.
Kunst und Wissenschaft.
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