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Deutschnationalen gezahlt werden sollte und mußte nach dendungen, es bleibt dann nur noch der brutale Wille zur Be­Entsagungen, die sie in der Zeit ihrer Regierungsherrlichkeit reicherung. Und der Kartoffelzoll: wer im Volte sollte es auf sich nehmen mußten. Man fann verstehen, mit welch nicht verstehen, daß die Vertretung der Länder, namentlich steigendem Maße zitternder Entrüstung die deutschnationalen der Länder, in denen eine dichtgedrängt wohnende Not und Agrarier die wachsende Bedrohung ihres Kernprojekts ver- Entbehrung leidene industrielle Bevölkerung beieinander folgt haben. Wie, sie sollten sich bis zum Kriechen gedemütigt haust, sich gegen den Plan zur Wehr seht, der auf eine Ver­haben, und nun am Ende gar noch um den Preis ihrer feuerung des Hauptlebensmittels der armen Bevölkerung Selbstenwürdigung betrogen werden? Das Kabinett hinausläuft! des Bürgerblocs hat in dieser Situation Macht zeigen wollen, die Regierungsführung gegenüber den Frattionen der eige­nen Regierungstoalition. Es hat die Zollvorlage eingebracht. Es hat als Regierung die Verantwortung für diesen Anschlag auf die Lebenshaltung des Volkes übernommen.

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Aber Führung und Macht: das sind Dinge, die der Bürgerblock in der ganzen Zeit seiner Herrlichkeit am wenigsten gezeigt hat. Er ist von Verwirrung zu Ver­wirrung getaumelt. In seiner inneren Uneinigkeit hat er der Opposition Blöße um Blöße geboten, in die sie fest hinein­stoßen konnte. Der Bürgerblock hat genug getan, um sich im Bolte unpopulär zu machen. Eben erst wieder die Be= günstigung der Fürsten   und Standesherren durch die Ablehnung der Berlängerung des Sperrgefeßes, und im gleichen Atemzug die Besiegelung des Betrugs an den Opfern der Inflation. Er hat das Böse getan- aber es ist ihm nicht gelungen, dabei dem Volke gegenüber wenigstens das Geficht zu wahren. Das Zögern, die innere Uneinigkeit, das Auseinanderfallen seiner Fraktionen in der Frage des Sperrgesetzes- sie werden vom Bolte richtig ver­standen und richtig gewertet. Es sind Ausflüsse des schlechten Gewissens. Wenn die Regierung des Bürgerblocks den Ber­fuch machen wollte, ihre letzten Taten und ihre Zollprojekte vor dem Bolte als Staatsnotwendigkeiten" zu begründen, so wird ihr ein Sohngelächter entgegenschlagen. Der Handel ist zu durchsichtig. Die Deutschnationalen sind in die Regierung gegangen um der Macht und der Vorteile willen. Sie wollten die Macht, um Vorteile aus ihr zu prägen.

Der wahre Charakter der Bollprojekte des Herrn Schiele läßt sich vor dem Bolte nicht verhüllen. Zur gleichen Zeit, in der die innere Uneinigkeit und die moralische Schwäche des Bürgerblocks vor allen Augen sichtbar geworden ist, hat die Opposition an innerer Festigteit, an Kraft, an moralischem Boden im Bolte gewonnen. Was die Regierung des Bürger­blocks als Kompromis, bei dem Macht und Vorteil im Handel standen, zusammengeschweißt hat, das müssen die Parteien des Bürgerblocks im offenen Kampf erst verwirklichen. Es gilt nicht nur den Kampf um die Stimmenzahlen der Abge­ordneten im Plenum des Reichstags. Es gilt vor allem den Kampf um die moralische Position gegenüber dem Bolke. In diesem Kampf hat der Bürgerblod eine schwere Niederlage erlitten, noch ehe die Plenarverhandlungen über die Zoll­projekte des Herrn Schiele begonnen haben.

Aus dieser Stellungnahme des Reichsrats gewinnt die parlamentarische Opposition abermals moralische Kraft. Gegenüber den Regierungsparteien wie gegenüber dem Volke. Sie gewinnt zugleich Kraft aus dem Siege, den die preußische Koalitionsregierung über den Ansturm der Rechten im Preußischen Landtage davongetragen hat. Die Weimarer Koalition in Preußen steht fest. Ihren Bestand bis zu den nächsten Wahlen vermag auch der Versuch der Deutschnatio­nalen nicht zu erschüttern, die Stellung Preußens in der Bollfrage auf dem Wege über die preußische Zentrums­fraktion zu ändern.

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Das

Es ist möglich, daß es dem Bürgerblock trotz der ständig wachsenden Kraft der Opposition in der Zollfrage noch ein­mal gelingt, seinen Anschlag auf die Lebenshaltung des Volkes durchzuführen. Das Gelingen dieses Planes würde jedoch zugleich seine schwere moralische Niederlage sein. politische Bild in Deutschland   steht vor dem Volte fest: auf der einen Seite der Bürgerblock im Reich, innerlich zerrissen, uneinig, von Furcht erfüllt vor der kommenden Reichstags­wahl, eine Verkörperung des bösen Gewissens auf der an­deren Seite: die Festigung der Preußenregierung im Kampf gegen die Rechte und ihre Obstruktionsversuche.

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Auf der einen Seite die Parteien des Bürgerblocks, das Intereffe des Volkes untereinander verschachernd- auf der anderen die Sozialdemokratie, die Führerin der Opposition gegen den Bürgerblock und seine voltsfeindlichen Pläne von Tag zu Tag moralisch Boden im Bolle gewinnend.

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Nein, es wird feine einfache geschäftliche Angelegenheit sein, wenn nun den Deutschnationalen der Preis für die Preisgabe ihrer Grundsätze gezahlt werden soll. Es wird eine Ouvertüre der kommenden großen Abrechnung sein.

Deutschnationaler Knüppelkomment.

Der Geist von Arensdorf soll weiter regieren.

Ein von deutschnationaler Parteidemagogie Berhetter hat sich dazu hinreißen lassen, ein Mitglied des Reichsbanners niederzufnallen wie ein Stück Wild und andere zu verwun den. Dieses Blut wird an den Deutschnationalen haften bleiben, wie die Ermordung Rathenaus und Erz­bergers mit ihrer niederträchtigen Hezarbeit verquickt bleibt. Der deutschnationalen Parteibemagogie ist es zu ver­danken, wenn Berblendete immer wieder die Mordwaffe gegen friedliche Mitbürger erheben.

Wenn die Republikaner nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, wenn Mordbuben wie der Schmelzer und ihre Anstifter von ihnen unbehelligt bleiben, so verdanken fie das einer Disziplin, die an die Grenze der Selbstent­äußerung geht. Aber eines mögen fich die deutschnationalen Heyer merken: die Bluttat von Arensdorf hat eine ungeheure Erregung ausgelöst; der Staat wird endlich zu zeigen haben, daß er diese Artdeutschnationaler Schüßlinge nicht duldet.

Der Bürgerblock hat gegen sich die Mehrheit des Reichs­rats, der Bertretung der Länder. Er hat nicht allein mit der parlamentarischen Oppofiiton im Reichstage. sondern auch mit jener Opposition zu rechnen, die im Reichsrat immer schärfer gegen ihn hervorgetreten ist und die ihm nun in einem Buntte widersprochen hat, der ein lebenswichtiger Punkt des Bürger­blocks überhaupt ist. Denn es muß immer wieder gejagt werden, bei Kartoffelzoll, Buckerzoll und Schweinefleischzoll ist der Kern des Geschäfts. Hier geht es um den Raufpreis, um die Silberlinge für die deutschnationale politische Selbstpreisgabe. Gine Mehrheit des Reichsrats unter Breußens Führung hat die Erhöhung des Zuckerzolls und des Kartoffelzolls abgelehnt. Begründung und Ableh­nung sind ein Schlag ins Gesicht für den Bürgerblod: Die Landwirtschaft bedarf beim heutigen Preis­stand des 3uderzolls nicht! Gegenüber dieser Feststellung zerflattern alle pseudowirtschaftlichen Begrün-| zu provozieren.

Verreist.

Bon Paul Gutmann

Die Ferienreise ist für jeden Menschen, dem sie vergönnt ist, das leuchtende Bunder im Einerlei seiner Tage. Mag sie im Berhält nis zur Dauer des Jahres noch so furz sein, in der Erinnerung er­scheint das ganze Jahr von ihr ausgefüllt, ja für viele bildet der Rückblick auf das Leben vor allem das Gedenken der zurückliegenden Ferienreisen. Zu Beginn seines Urlaubs von der gewohnten Pflicht gleicht der Mensch einem Gefangenen, dem sich soeben die Tore zur Freiheit geöffnet haben. Alles ist wunderbar, die Sonne, die Wolfen, die Bäume, die Wiesen und Wälder, alles von früher nie erlebter Herrlichkeit. Wo rauschten jemals die Baumwipfel so ge­heimnisvoll wie hier, wo leuchteten die Wollen am Abendhimmel in so märchenhafter Bracht, wo gab es Blumen von nie gesehener Schönheit? Selbst die Menschen, denen wir begegnen, sind viel freundlicher, viel gewinnender als die Menschen zu Hause. Der Genuß wird zum Rausch, das Dasein ein Fest. Nur nicht denken, nur nicht sich erinnern an die grauen Gefängnismauern der Stadt, an die Sorgen und fleinlichen Placereien, an die ummangenehmen Einzelheiten jedes Tages. Ein Brief, den wir schreiben sollen, ist bereits ein frevelhafter Eingriff in unsere Freiheit. Frei sind wir, frei, und sei es auch nur auf acht Tage oder zwei oder drei Wochen. Wir leben, um zu genießen, wir werfen uns in die Arme der Natur wie in die eines geliebten Menschen. Wir wollen selber Natur werden, verwandt den Bäumen, den Tieren auf der Weide, den Singvögeln im Wald. Und alles scheint uns entgegenzufommen, uns anzulächeln, uns zu lieben.

Aber da lauert ein Feind auf uns, den wir nicht beachtet hatten in unserem Freiheitsrausch, ein Feind, der uns daran erinnert, daß wir ihm gehören, nicht der zeitlosen Ewigkeit, die wir erträumt hatten. Der Feind ist die Zeit. Die Tage schwinden, und das Fest wird zur täglichen Gewohnheit. Die Natur, deren Arme uns liebend geöffnet schienen, zieht sich fremd und falt vor uns zurüd. Aengst­lich fühlen wir, daß sie sich nicht so ohne weiteres hingibt, wie wir wähnten, daß auch sie in täglichem Kampf erobert werden müsse. Wir werden plöglich einsam, unser Selbstgefühl, das ein wenig dem eines Truntenen ähnelte, verläßt uns, wir flammern uns an Er­innerungen, die mir aus jener fernen Gefängniszeit aufgespeichert hatten. Wir waren doch der und der, der das und das geleistet hatte, unsere Kameraden schätzten uns, und unsere Arbeit wurde geachtet. Hier fennt uns niemand, fein Mensch weiß, wer wir eigentlich sind, fremd leben wir unter Fremden. Was fümmern sich die Bäume, die Tiere um uns, und auch den fremden Menschen, deren Freundlichkeit uns nicht mehr so freundlich erscheint, sind wir so gleichgültig wie die Wolken, die vorüberziehen. War unsere Ar­beit nicht ein Teil von der Arbeit aller, haben wir nicht Freunde, die auf uns warten, Genossen, die uns brauchen? In unserer über­mütigen Festfreude, unserem Rausch junger Freiheit glaubten wir euch vergessen zu können. Was ging uns da die Heimat an mit

Die Aufgabe des sozialdemokratischen Sprechers im Landtag war es, das einmal unzweideutig auszusprechen. Erklärlich, wenn angesichts der Bluttat von Arensdorf sich die Erregung den Freunden der Republik   im Landtag mitgeteilt hatte; erklärlich, wenn diese Erregung bis zur Siedehige stieg, als der sogenannte Arbeiterführer der Deutschnationalen, Abg. Wiedemann, es magte, durch beschimpfende Zwischenrufe

ihren lächerlichen Sorgen oder gar die Politit mit ihrem ständigen Rampf und Merger? Mögt ihr euch die Köpfe blutig schlagen, wir find freie Menschen, die leben und genießen.

Gestehen wir es uns, wir haben Heimweh. Ach Gott, die Gefängnismauern sind grau, aber sie sind erfüllt vom warmen Hauch gemeinsamer Leben und, seien wir gerecht, auch gemeinsamer Freuden. Auch daheim wachsen Bäume und blühen Blumen, wenn sie auch nicht so schön sind, wie die Bäume und Blumen der Fremde. Aber wir haben dort etwas zu tun, und vielleicht trägt unsere Ar­beit dazu bei, das Gefängnis wohnlicher zu machen. Die Menschen, die uns begegnen, sind ein wenig mürrisch, aber sie ziehen mit uns am gleichen Strang, und wir sind ihnen nötig. Das gibt uns Halt, das erhöht unser Selbstgefühl, das macht uns heimisch. Bebe wohl, Natur, mit deinem emig gleichbleibenden Lächeln, daß du allen Geschöpfen zeigst, und das wir Toren nur für uns aufgespeichert geglaubt hatten. Deine verschwenderische Fülle hat ums Kraft ge­geben, Mut zu neuer Tätigkeit, aber mun sehnen wir uns nach einem Winkel, in dem wir zu Hause find.

Wie Haedels Wellräffel" entstanden. Wert,

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Haeckels bekanntestes die Welträtsel", die in einer Anzahl Don über einer Million Exemplaren auf der ganzen Erde eine Ver breitung gefunden haben, haben eine sehr interessante Bor­geschichte, über die der Gelehrte selbst kurz vor seinem Tode Mitteilungen machte. Als Mitglied der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Altenburg   nahm Haeckel por Jahren an einer Sigung teil, bei der ein Mitglied einen nach seiner Meinung unfäglich törichten" Vortrag hielt. Als Widerlegung hielt darauf Haeckel feinen berühmt gewordenen Vortrag über den Monismus ais Band zwischen Religion und Wissenschaft", die sogenannte Altenburger Sonntagspredigt". In diesem Vortrag waren all jene Ideen im Reim entwickelt, die später in umfassender Weise in den Welträtseln" niedergelegt sind. Der Berleger Haeckels, Strauß, der Neffe David Friedrich Strauß  , drängte daraufhin den Gelehrten, seine Ideen doch in populärer Fassung. zu Papier zu bringen. Haedel war zunächst mir sehr wenig dagu geneigt, ließ sich aber dann doch, wie er sagte, verleiten". Ueber die Art, wie er an den Welträtseln arbeitete, erzählte er folgendes: In drei Monaten war das ganze Werk heruntergeschrieben. Um Ruhe zur Arbeit zu haben, meldete ich mich bei aller Welt für eine Italienreise ab und schlich beim Morgengrauen ins Mufum, um erst beim Licht der Sterne wieder heimzuschleichen. Diese Art der Arbeit ist für ein derartiges Werf notwendig, wie mir scheint; anders fann man jene flotte Art der Darstellung nicht beibehalten, die so wesentlich auf das Bolk wirkt. Das Resultat auf der anderen Seite ist natürlich, daß zahl­reiche Lücken flaffen und auch Irrtümer nicht ausbleiben fönnen. Aber alles Menschenwert ist Stückwert." Der ungeheure Erfolg des Buches, ein Erfolg, wie er einem philosophischen Wert nur ganz selten beschieden ist, hat Haeckel selbst überrascht. Nie," sagte er, habe ich mir träumen lassen, daß dieses Buch, das einer Kette von Zufälligkeiten oder sagen wir: dem Walten der Vorsehung? entspringt, einen solchen Erfolg haben tönnte. Ich habe meit befferes geschrieben, z. B. meine 1866 erschienene Morphologie"."

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Dieser Arbeiterführer" bringt jetzt den Mut auf, fich über den Ordnungsruf, den ihm seine herausfordernden Beleidi gungen eintrugen, auch noch zu beschweren. Er versucht einige Abgeordnete, die in einem Augenblid berechtigter Em­pörung die Gewalt über sich verloren, zu denunzieren. So bedauerlich es ist, wenn Parlamentarier zum Handrecht übergehen, so wenig Anlaß haben ein Wiedemann und seine Gesinnungsgenossen, sich darüber zu beklagen. Die Land­straße von Arensdorf hat die Folgen ihrer Politik gesehen.

Wie innerlich unwahr die Denunziation des Wiedemann ist, bezeugt ihm seine eigene Frattion. Sie stellt nicht nur fest, daß auch deutschngtionale Landtagsabgeordnete mit Gewalt vorgegangen sind, sondern hebt ausdrücklich hervor, daß das in ausgiebiger Weise geschehen ist und daß die Fraktion diefes Berhalten voll billigt. Die deutschnatio nale Landtagsfraktion ist sogar zynisch genug, um in einer offiziellen Erklärung anzufündigen, daß sie gewillt ist, in 3utunft wieder zur Gewalt zu greifen. Der Geist Don Arensdorf ist auch weiter unter ihnen lebendig. Der Geist von Arensdorf bleibt bestehen trotz der Bluttat von Arensdorf. Und diese Gesellschaft will sich als Sittenrichter aufspielen?

Schlagt mich nicht...

ich bin ein nationaler Manu! In einem Blatte Hinterpommerns, dem ,, Grenzboten" in Stolp  , finden wir folgenden niedlichen Versammlungsbericht:

In einer von über 100 Bauern besuchten Versamm ( ung der Bommerschen Bauernschaft in Langenhagen  , in der Dr. Wolfgramm gesprochen hatte, versuchte der Geschäfts. führer des Kreislandbundes Greifenberg, Dr. Spiller, nach der Versammlung das Wort zu ergreifen. Die Baneru lehnten es einmütig ab, den Landbundangestellten überhaupt zu hören. Dr. Spiller wurde mit Zigarrenffummeln bombardiert und es fehlte nicht viel, daß er unsanft an die frische Luft gesetzt worden wäre. Nur die Beteuerung: Ihr werdet mich doch nicht schlagen, ich bin ein nationaler mann!" rettete ihn Dor weiterem Unheil. Nach der Versammlung blieb Herr Spiller in einer Ecke des Lotals mit einigen Getreuen figen, die alle den Gindruck von betrübten Lohgerbern machten, während die Bauern noch weiter über das im Vortrag Gehörte diskutierten." Die Bauernrebellion in Pommern   scheint danach schon weit vor­geschritten zu sein, wenn sogar die besoldeten Agitatoren des Land­bundes mit Zigarrenstummeln bombardiert werben und sich nur durch Hinweis auf nationale" Gesinnung vor weiterer liebevoller Be handlung sichern können!

Endlich Einigung über die Feftungskontrolle

Pawelsz begleitet persönlich die Militärattachés.

Der französische   und belgische militärische Sachver ständige werden General   v. Pa melsz auf der Besichtigungsreise begleiten. Wie der Soz. Prefsedienst hört, ist zwischen der deutschen  Regierung und der Botschafterfonferenz über die Befichtigung der zerstörten Unterstände der Festungen Königsberg  , Glogau  und Rüftrin völlige Einigung erzielt worden. In einer ge­meinsamen Konferenz, die vor einigen Tagen im Auswärtigen Amt  stattfand, erklärte sich General   v. Bawelsz bereit, einem oder zwei militärischen Sachverständigen die zerstörten Unterstände persön lich zu zeigen. Die Botschaftertonferenz hat ihr Einver ftändnis damit erklärt und den französischen   und den belgischen militärischen Sachverständigen ersucht, die Einladung des Generais D. Pawelsz anzunehmen.

Die Reise dürfte in allernächster Zeit vor sich gehen. Damit wird die Frage der Oftbefestigungen als endgültig erledigt angesehen.

denen Wahlen zur Landwirtschaftstammer gegen den Der Offpreußische Bauernbund hat bei den fürzlich stattgefun­Bandbund 13 Sige errungen. Er zählt mit seinen 9 Rammer­mitgliedern aus den vorletzten Wahlen nun insgesamt 22 Bauern­bündler unter 76 Rammermitgliedern.

Nollendorf- Theater:" Der Fußballfönig". Mag Reimann und Otto Schwarz find Patentinhaber auf das Rezept des Situationsschwants. Ste machen solche Posse sehr routiniert, sogar wikig und mit all jener drastischen Komit, die nun einmal die Dunst wollen der leider noch nicht kommenden Hundstage zersprongen will. famose Statbrüder, die sich ein hübsches Mädel von einem wider­Alter Jug mit neuem Milieu. Früher waren es Radfahrer oder penstigen Bater, der natürlich ein dider Fabrikbefizer ist, mit Wupp dich einholten. Heute ist der Sieger und Reford- und Herzensbrecher der Champion vom Fußball. Es paffiert ihm, daß er eine halbe Stunde lang für den Liebhaber feiner fünftigen Schwiegermutter gehalten wird. Dieses grundlegende Erlebnis pulvert die Bosse noch weiter vorwärts zu Gelächter und famosem Blödsinn. Natürlich liegen sich zum Schluß die Berlobten in den Armen, und zu dem feinen Brautpaar tommt noch das andere Gespann, das der Sport­Tusch für den Schwank und Tusch für die Schauspieler, besonders für maffeur Knorte und das Stubenmädchen Minna bilden werden. Ludwig Steffen und Kurt Befpermann, für Marianne Rupfer und Melitta Riefer! M. H.

Schlangenappetit. Eine ungeheure Menschenmenge hatte sich dieser Tage im Zoologischen Garten von Rio de Janeiro   eingefunden, um einem imponierenden Schauspiel beizuwohnen: die größte Schlange, die jemals in Brasilien   gefangen worden ist, ein Riesen­reptil aus der Familie der Boas, sollte ihre Fastenzeit, die sechs Monate gedauert hatte, beendigen. Man jah voraus, daß ihr ohne hin schon gewaltiger Appetit ganz bedeutend gewachsen sein würde, da das Reptil kurz vorher 71 Junge zur Welt gebracht hatte, alle lebend und außerordentlich gesund und munter. Und das Publikum wurde nicht enttäuscht, da das Tier zunächst einmal zwei große Kaninchen beschloß. Alle diese Tiere wurden der Schlange lebendig Schweine verspeiste und seine Mahlzeit mit drei Enten und vier vorgesetzt, trok des feierlichen Protestes der Tierschutzgesellschaft. Das fährt, daß die in Frage kommende Boa acht Meter lang ist und gigantische Menü wird nicht übertrieben erscheinen, wenn man er­150 Rilogramm miegt.

Leitung des belannten Bererbungsforschers Profeffor Erwin Baur  , Die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bat beschlossen, unter Berlin  - Dablem, ein Institut für Züchtungsforschung im Diten von Berlin   zu errichten. Das Institut soll die heute so außerordent lich wichtige wissenschaftliche Vorarbeit für die Berbesserung unserer Ktul­turpflanzen leisten.

Eine vielfprachige Sängerin. Die ethnographische Sängerin Anna stämme am 8. Juli im Bechsteinjaal fingen. Sagoritaja wird die Nationallieder aller Rußland bevölkernden Volls­

Liebertafeln nahm in Bremen   am Sonnabend unter Beteiligung von etwa Wie einft im Mai. Das 59. Sängerfest der Vereinigten Norddeutschen 10 000 Sängern seinen Anfang. Die festlichen Veranstaltungen begannen am Nachmittag mit einem für die bremische Schillerschaft bestimmten Maffentonzert, an dem sich zirka 7000 Sänger unter Mitwirlung eines Drchesters von 150 Personen beteiligten. Abends fanden gleichzeitig fünf Begrüßungskonzerte statt.

Das schöne Schlejien. Der Schlesische Verkehrsverband Breslau bat seine Werbeschrift Das schöne Schlefien" in neuer Aufmachung herausgegeben. Nicht allein die Umschlagbilder vom Riesengebirge   und von dem alten Rathaus in Breslau   sind nach fünstlerischen Gemälden buntfarbig gehalten. sondern auch im Innern ist die Werbeschrift mit etwa zwanzig bunten Bildern ausgestattet. Die Berbeschrift ist in deutscher und englischer Sprache erschienen und durch die Reise- und Berkehrsbureaus zu erhalten.