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Gute Aussichten für den Hochsommer.
Bisher hat die mitteleuropäische Menschheit noch nicht viel Freude am Sommerwetter 1927 erlebt. Der Borsommer ist, von der ersten Maiwoche abgesehen, ausgesprochen unfreundlich, fühl und regnerisch verlaufen. Seit dem 9. Mai herrscht das wenig sommerliche Wetter, und nur um den 21. Mai und 17. Juni gab es insgesamt brei oder vier Tage mit ziemlicher Wärme und reichlichem Sonnenschein. Sonst lagen die Temperaturen ständig unter dem Normalwert. In Süddeutschland war es besser als in Mittel- und NordDeutschland, aber beständigen warmen Sommer hat es noch nirgends gegeben. Sichere Schlüsse auf den Charakter des eigentlichen Sommers find aus diesem wenig erfreulichen Anfang nicht zu gewinnen. Im allgemeinen fann man aber fagen, daß ein fühler Vorsommer ein besseres Syn.ptom für den Hochsommer abgibt als ein sehr schöner und heißer. Es gilt für unser Klima die Regel, daß die spät einfegenden Sommer die besten zu ſein pflegen. Nicht umsonst verlegt ja der Boltsglaube ,, Sommersanfang" erst auf den 21. Juni, den Tag des höchsten Sonnenstandes im Berlauf des Jahres. Vorher herrscht eben noch der astronomische Frühling", obwohl man zunächst doch annehmen müßte, daß die Zeit des höchsten Sonnenflandes die Sommermitte sein müßte. Aber die Wirkung des hohen, wie im Winter des niedrigen Sonnenstandes macht sich immer erst
haben wir als Mitte des Sommers mit durchschnittlich den höchsten Wärmegraden in Deutschland erst die Zeit vom 15. bis 23. Juli anzusprechen, und nicht selten sind die Fälle, daß sich in warmen, sonnenscheinreichen Sommern die größte Hize noch später, häufig erst im August, einstellt.
sommer hinein fortsette, find außerordentlich selten. In den ganzen letzten Jahrzehnten hatten wir nur einen einzigen Fall dieser Art, im Jahre 1916, zu verzeichnen.
Ist es schon aus diesem Grunde nicht unwahrscheinlich, daß wir berechtigt find, gewisse Hoffnungen auf den eigentlichen Sommer 1927 zu ſehen, so wird diese Vermutung noch gestärkt durch den recht warmen März dieses Jahres. Die Wetterstatistik lehrt, daß ein ausnehmend warmer März, der dann von einem überwiegend fühlen April und Mai abgelöst wird, nahezu immer einem warmen Sommer vorausging. In den letzten 200 Jahren gab es in Deutschland achtzehnmal einen März, der so warm wie der von 1927 oder noch wärmer war. Auf diese 18 warmen Märzmonate ist nur zweimal ein kühler( 1836 und 1903), dagegen elfmal ein ausgesprochen warmer oder gar heißer Sommer gefolgt, darunier die berühmten Higejahre 1794, 1846 und 1859.
Es kann demnach taum bezweifelt werden, daß auf Grund der deutschen Witterungsgeschichte die Wahrscheinlichkeit eines Dorwiegend guten und warmen Sommers 1927 mindestens fünf- bis fechsmial größer als die eines fühlen ist. Das muß entschieden als eine günstige Aussicht bezeichnet werden. Sollte sich in der Tat ein warmer Sommer einstellen, so ist damit zunächst noch nichts über die Niederschläge gesagt. In vielen Fällen pflegen sich ja warme Commer gleichzeitig durch Niederschlagsarmut, zuweilen aus dauernde Dürre ist bekanntlich durchaus unerwünscht und kann ge radezu zur wirtschaftlichen, zumal landwirtschaftlichen Katastrophe Juli 1914, der Juli und August 1917, fie haben gezeigt, daß aus werden. Aber heiße Sommer müssen durchaus nicht dürr sein. Der giebige Wärme und sehr reichliche Niederschläge sehr wohl Hand in Hand gehen fönnen, nämlich dann, wenn häufigere Gewitter die Hize unterbrechen. Gemitterreiche Sommer gelten als die fruchtbarsten 1927 wieder einmal warm werden, so wollen wir hoffen, daß ihm und mit Recht. Sollte also in der Tat der Hochsommer auch von Zeit zu Zeit Gewitter mit fräftigen Regenfällen als wohl
Gelobt sei der Meister dieses Teppichs! Wenn ich in der brennenden Sonne durch die Stadt schreite, kommt der Händler mit schlürfenden Schritten hinter mir her; er ist klein und verwachsen, sein linkes Auge schielt blutunterlaufen zu mir herauf. Er trägt die Last der Ballen auf seinem Buckel, jetzt wirft er sie in den Staub, breitet den Teppich mitten auf das Pflaster der Straße. Welche Landschaft tut sich vor meinen Augen auf? Dieser Teppich ist bunter als die Blumen der Palmengärten, Orangen und Mandarinen leuchten aus seinem Dickicht, Granatäpfel und Zitronen entfalten ihre roten und weißen Blüten. O lieblichster Garten, zwischen dessen Rosenlauben wandelnd ich mich verliere! O Sonnenauf- und niedergang, du dunkle Schwüle der Gewitter, wenn rotglühend der Staubsturm über die Steppe hinfährt: alles ist in ihm, alles redet aus ihm. Ich will diesen Teppich faufen, Achmed, welchen Preis willst du fordern? Ist dies nicht der Tisch, von dem wir speisen, das Lager der Liebenden, der treue Gefährte unserer Wanderungen, wenn sein freundliches Bild über den Rücken der Reittiere herab brei bis vier Wochen später im vollen Umfang bemerfbar. Somit gesprochene Dürre, wie 1904, 1911, 1921, auszuzeichnen, und langhängt? Unser Haustier, das schweigend zu unseren Füßen ruht, das unsere Sohlen zärtlich berühren, wenn wir müde in den fahlen Raum der Herberge treten, in das regendurchnäßte Belt in der Wüste, und breiten ihn in den Staub, um darauf zu schlafen.. Doch was fagtest du, zwanzig Pfunde? Ich will dir den Rest meiner Barschaft geben, ich bin nur ein armer Soldat, Achmed, zehn Pfunde ist alles, was ich befize. Wenn ich diesen Teppich lobte, tat ich es, um deinen Ruf zu verbreiten; aber glaube mir, er ist nicht mehr als vier Pfunde wert, seine Maschen sind loder gefnüpft wie ein ausgeweiteter Strumpf, die Motten haben ihn zerfreffen, eines Tages wird er in meinen Händen in Staub zerfallen.. Du lächelſt? Du willst mir seine Geschichte erzählen? Dieser Teppich hat tausend Geschichten, jede ist schrecklicher und verlockender als die andere; er ist das unergründliche Märchen, das nie ein Ende hat. Drei Geschlechter webten an ihm, starben darüber hin, in ihn fnüpfte eine alte Frau die Berlen ihres Kummers und ihrer Tränen, hauchte ein brustkranker Jüngling die legten Seufzer. In seine Decke gerollt, verbarg sich der schwarze Eunuche, als die Mörder bei Nacht in das Schlafzimmer seines Herrn drangen, ihn zu töten. Giftige Seuchen haften an seinen Fäden, in ihn wurden die Pestleichen geschnürt, hinter denen der Pilger herzog, fie in heiliger Erde zu bestatten. Dieser Teppich ist mein Tod, Achmed, willst du, daß ich daran sterbe?... wie?. du wilist ihn mir schenken? Und was werde ich dir geben? Meinen Rock, mein Hemd, meine Stiefel? Willst du, daß ich nackt über die Straße gehe? 3wölf Pfunde will ich dir geben und einen Biafter für deinen Knaben, ich werde mich zwei
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Monate von Datteln nähren, von trockenem Brot, ich werde meine Kleider, meine Bücher, meine Wäsche verkaufen denn ich bin sterblich verliebt in diesen Teppich! Wie der Jüngling sein Mädchen begehrt voll verzehrender Leidenschaft, so träume ich von ihm bei Tag und in Nächten, und wenn ich ihn in Gedanken ausbreite, beginnen seine Farben zu singen, schläfern mich ein wie die zärtlichste Musit. Glaubtest du wirklich, ich hätte Angst vor der Best, Achmed? Und hätte ich nichts in der unendlichen Welt und müßte verlassen unter den Steinen der Wüste dahinsiechen, wäre ich doch noch glüdlich, an ihn geflammert zu sterben.
Gelobt sei der Meister dieses Teppichs!
A.M.
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Den vielen, die fich beschweren, daß der Mai und Juni in diesem Jahre ungenügende Wärme brachten, sei ausdrücklich gesagt, daß es einen Sommer, der vom April bis zum September warm und schön iſt, fast überhaupt nicht gibt. Wenn im Sommer zwei oder drei Monate hintereinander eine wesentlich über den Normalstand hinausgehende Mitteltemperatur bringen, haben wir schon allen Anlaß, von einem recht warmen Sommer zu sprechen. Bier bis fünf Monate hintereinander bedeutend übernormale Temperaturen fommen so gut wie überhaupt nicht vor oder nur in den großen Sommern", von denen sich vielleicht je einer oder zwei in hundert Jahren einstellen. Die letzten Fälle dieser Art gab es 1834 und 1868. Die gewöhnlichen warmen Sommer pflegen fich bis zum längsten Tag", oft sogar bis Anjang Juli größerer Hitze zu enthalten. In den gesamten letzten Jahrzehnten hat es sich fast ohne jede Ausnahme gezeigt, daß die jenigen Jahre, die schon vor Mitte Juni Hizegrabe von 32 und noch mehr Grad Celsius im Schatten brachten, nachher nur einen mäßig guten oder gar einen ausgesprochen schlechten Sommer aufwiesen. Die wegen ihrer Hize berühmten Sommer 1904, 1911, 1921 begannen durchweg erst spät im Jahr, im Juli, und waren im Vorsommer eher fühl als marmi. Besonders gilt dies für das Jahr 1921, in dem & B. der Juni als geradezu falt bezeichnet werden mußte wenigen heißen Tagen im Anfang abgesehen. Die Size sezte erst mit dem 9. Juli ein und hielt sich dann mit Unterbrechungen bis zum 20. Oftober. Auch der wegen seiner Hiße und Dürre meist befannte Sommer 1911 fing erst am 7. Juli, mit der sehr großen Hize sogar erst am 22. Juli an. Auch die nicht übermäßig heißen, aber warmen und schönen Sommer 1914 und 1917 brachten im Mai und Juni nur mäßige Wärmegrade. Dahingegen haben in den legten 25 Jahren die durch zeitweilige hohe Sizegrade im Borsommer ausgezeichneten Jahre 1902, 1903, 1905, 1907, 1909, 1910, 1915, 1922 durchweg wenig schöne, zum Teil ausgesucht schlechte Sommer gebracht.
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von
ist der wenig schöne Borsommer dieses Jahres eher ein günstiges als Wenn man die Dinge unter diesem Gesichtswinkel betrachtet, ein ungünstiges Bettervorzeichen für den bevorstehenden Hoch fommer. Die Fale, in denen ein fühler und regnerischer Borsommer sich ohne Aenderung der Witterung auch in den Hoch- und Nach
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tuender Ausgleich nicht fehlen mögen!
leidende Wesen sind, ist ja durch die Versuche der neuesten Zeit „ Erste Hilfe " für Blumen. Daß auch die Blumen atmende und in überraschender Weise erwiesen, und so sollte man auch diesen niedlichen Kindern Floras, wenn wir sie zum Schmuck auf unsere Tische bringen, die erste Hilfe" nicht verweigern, die ihr Leben verlängert und ihre Schönheit erhöht. 3wei Aspirintabletten, die auf den Boden der Blumenvase gelegt werden, bringen wahre Wunder hervor und richten die Köpfe der Blüten auf, wenn sie sich auch bereits wie zum Sterben gesenkt haben. Hat man fein Aspirin zur Hand, so genügt auch schon ein wenig Salz, das dem Wasser beigefügt wird, um ihnen neue Frische zu verleihen. Das Wasser, das man dabei verwendet, ist am besten leicht angewärmt. Blumen danken denen, die sie lieben und sich ihrer annehmen, durch ein längeres Frischbleiben. Eine seltsame, aber oft beobachtete Erscheinung ist es, daß sich Blumen augenscheinlich in grünen oder braunen Behältern am wohlsten fühlen. Man hat diese Vorliebe darauf zurückführen wollen, daß die Pflanzen in grünen Vasen noch in der grünenden Naturumgebung zu sein glauben, während man die Bevorzugung der braunen Farbe aus ihrer Verwandtschaft mit der mütterlichen Erde herleitet. Natürlich muß man den Blumen jeden Tag frisches Wasser geben und ebenso täglich die Enden der Stile ein wenig abschneiden. Beim Abschneiden aber gibt es auch noch mancherlei zu beachten. So soll man die Blumen unter Wasser abschneiden; sobald der Stengel abgeschnitten ist, wird sofort etwas Waffer aufgesaugt, und das ist für die Pflanze sehr heilsam; wird der Stil im Trocknen abgeschnitten, dann kommt Luft in den Stengel, und das ist weniger gut. Bei Blumen mit harten, holzigen Stilen muß man das untere Ende des Stengels anfchälen, damit die Pflanze leichter neue Nahrung auffaugen fann; sonst verwelft sie sehr viel schneller.
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