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Bräsidenten Graf Kaldreuth, die Bächtervertreter, die auf den Tribünen die Abstimmung verfolgten, mögen mehr als ent­täuscht gewesen sein, als man im Zentrum nichts als rote Neinkarten sah. Bis zuletzt zögernd, gab auch der Arbeits­minister Dr. Brauns die Neinkarte hin. Ihm, der sich mit anerkenenswerter Energie für die Verlängerung eingesetzt hatte, mag der Entschluß nicht leicht gefallen sein. Der Gegen­druck der Agrarier war eben zu stark. Wenn nachträglich nun ihr Hauptorgan, die Deutsche Tageszeitung", den Bächtern einredet, die Rechte habe für die Beseitigung aller Ausnahmebestimmungen votiert, so ist das eine ungewöhnlich plumpe Umdeutung.

Die Forderung der Sozialdemokratischen Partei auf Mil­derung der vertraglichen Arbeitspflichten der Heuerlings­frauen bei Krankheit im Hause und Gefährdung der Mutter­pflichten fand die Zustimmung aller Parteien. Auch die Bolkspartei, die als einzige widerstrebt hatte, gab zuletzt nach.

in einer Weise angegriffen, die den Rahmen selbst eines eng ge-| Bemeis ihres aufrichtigen und lonalen Friedenswillens zu geben, dachten preffemoralischen Anstandsbewußtseins weit übersteigt. die Freilassung des Dolmetschers Djurrastowitsch angeorda Insbesondere der Ausdruck: ,, Der Verteidiger Dr. Frank... ent- net habe. blödete sich nicht..." ist hier gravierend. Damit ist der albanisch- jugoslawische Zwischenfall erledigt.

Ich fordere Sie hiermit auf, diese Ihre Aeußerung, welche den klaren Tatbestand eines durch die Presse verübten Vergehens der öffentlichen Beleidigung darstellt, binnen 3 Tagen nach Er halt dieses Briefes, der Ihnen eingeschrieben zugeht, in folgender Weise zu berichtigen: Sie haben in einer der nächsten drei Morgen ausgaben Ihres Blattes an der gleichen Stelle in den gleichen Lettern die Erklärung einrücken zu lassen, daß Sie mit dem Aus: druck aufrichtigsten Bedauerns die mich verletzenden Ausführungen in Ihrem Verhandlungsbericht zurücknehmen. Es stünde Ihnen vollkommen fern, meine Person irgendwie herabwürdigen zu wollen. Da Sie Veranlasser dieses Vorfalles sind, haben Sie auch die Kosten dieses Briefes zu tragen, den ich nach unten stehender Rechnung mit RM. 15,-

liquidiere. Ich fordere Sie auf, diesen Betrag binnen 8 Tagen an mein Postschecktonto München 8720 zur Einzahlung zu bringen, widrigenfalls ich ihn gerichtlich eintreiben werde. Sollte dieser Brief feinen Erfolg haben, so werde ich im Klagewege rücksichtslos meine Ehre zu wahren wissen. Hochachtungsvoll H. Frant II, Rechtsanwalt.

Wir haben der Verlängerung der Pachtschutzordnung nicht widersprochen, um sie nicht zu gefährden. An sich ist dieser auf nur zwei Jahre berechnete Notbehelf volts­wirtschaftlich gesehen, bedenklich. Der Bächter weiß auch jezt noch nicht, was nach zwei Jahren mit seinem Lande werden wird. Er wird sich hüten, große Verbesserungsarbeiten auf seinem Boden zu beginnen, seinen Biehstapel zu vergrößern, seine Geräte genügend zu komplettieren. Vielleicht ist ja doch nach zwei Jahren alles umsonst gewesen. Diese Unsicherheit bedeutet eine Schädigung der landwirtschaftlichen Produktion in ganz Deutschland , die höchst verwerflich ist. Man hemmt geradezu jene Intensivierung und Rationalisierung, von der Briefes unseren Lesern mitzuteilen, denn sie wollen auch eine

man doch so gerne spricht.

Die Sozialdemokratie will einen Dauerpachtschuh. Das Kieler Agrarprogramm, das von unseren Gegnern in allen Tonarten totgeschwiegen wird, fordert deshalb: ..Kündigungsschuß, Höchstpreise, Verträge nur auf lange Dauer und Entschädigung für größere Boden­verbesserungen( Meliorationen und dergleichen)". Nur ein solches Dauerrecht entspricht den Interessen der Pächter im besonderen und der Volkswirtschaft im allgemeinen.

Bachtschutz ist kein Notrecht, Pachisch uh muß Dauerrecht sein. Recht der Zukunft. Ueberwindung alt und unrecht gewordenen Rechtes der Vergangenheit. Will fich der Pächter das neue Recht erfämpfen, so fann er das nur als Bundesgenosse jener politischen Kräfte, die soziales Recht auf allen Gebieten wollen müssen. Bauern arbeiter und Industriearbeiter gehören Seite an Seite. Der Kampf um das Bachtrecht ist ein Schulbeispiel dafür. In diesem Reichstag kann ein Dauerrecht nicht geschaffen werden. Wir brauchen brauchen auch dazu einen besseren Reichstag. Einen bauernfreundlichen Reichstag. Es liegt nicht zuletzt an den Landproletariern selbst, ob er ge­wählt werden wird.

Entblödete sich nicht..."

Rächer seiner Ehre mit Unkostenliquidation. Am 30. Juni schrieb der Vorwärts", in dem Verhandlungs­bericht über die völkischen Rüpel:

,, Eine hervorragende antisemitische Leistung war die Rede des Verteidigers Dr. Frant. Die Exzesse der Burschen sind nichts anderes als Ausfluß jugendlichen Idealismus. Die Ereignisse am 12. Mai erklären sich durch ungesetzliche Verordnungen des Polizei­präsidenten und durch wiederholte Ueberfälle des marristischen Reichsbanners auf Nationalsozialisten. Hierbei entblödete sich dieser Rechtsanwalt nicht, den meuchlerischen Mordüberfall des Werwolfs in Arensdorf als lleberfall des Reichsbanners auf Nationalsozia listen darzustellen."

Hierzu erhalten wir das folgende Drohschreiben des Rechts­anwalts Dr. jur. Hans Frant II aus München , datiert vom 1. Juli 1927:

In Ihrer Morgenausgabe vom 30. v. M. haben Sie, wie mir erst heute bekannt wird, meine Person als Verteidiger der wegen Landfriedensbruchs und Aufruhr angeklagten Nationalsozialisten

Die Armut von früher.

Bon Hans Bauer.

Die Berliner Boltsbühne hat, in diesen Sommertagen, eine Nestroy Posse ausgegraben und mit gutem Erfolg auf­geführt; eine jener liebenswürdig- humorvollen Alt- Wiener Beschau­lichkeiten, in denen die Tugend fiegt und das Lafter bestraft wird­und darüber ist ja hier im Theaterreferat schon gesprochen worden. Der Sinn des Nestroyschen Singspiels entspricht sozusagen nicht mehr ganz unseren politischen Gegenwartsanschauungen, aber so flar wir uns darüber sind, daß heutzutage so etwas nicht mehr geschrieben werden könnte, so flar sind wir uns doch auch darüber, daß es närrisch wäre, an diese Bosse mit Gefang und Tanz, dieses Spiel einer verfunkenen Idyllenwelt, statt mit wohlwollender Nach ficht mit hocherhobenem Zeigefinger und belastet mit dem Wissens gut moderner fozialer Erkenntnisse heranzutreten. Da ist es nun fpaßig, mit anzusehen, wie einem Teil der Berliner Rechtspresse das Waffer im Munde zusammengelaufen ist bei der Schilderung, die Nestroy von den Armen von einst und ihrem Berhältnis zu den Reichen ihrer Zeit gibt. Ach, diese Armen von einst, was waren das doch noch für ganz andere Leute als die Armen von heute! Gewiß, fie räfonierten, sie waren nicht zufrieden mit ihrem Geschick, fie sagten es auch mal mit derben Worten rund heraus, daß da etwas nicht in Ordnung sei, wenn der Herr Goldfuchs da droben im ersten Stock schlemme und prasse, während sie, die armen Schlucker zu ebener Erd', nur trocken Brot zu fauen hätten: aber es fehlte ihrer Stimme jener häßliche Angriffston, der da etwa in diesen neu­modischen sozialdemokratischen Versammlungen das Ohr der feiner Besaiteten so peinlich berührt. Sie schimpften sich das Herz frei, die Armen von früher, aber dann sprang, zum Taft des Hammer­schlags, ein luftig Lied von ihren Lippen. Und alles war ja beileibe nicht bös gemeint gewesen und sie dachten nicht daran, den feinen Herren die Bissen ernstlich zu mißgönnen, sie hatten nur mal, in aller Bescheidung, einen leisen Rippenstoß geben wollen.

Die Tägliche Rundschau" zum Beispiel stöhnt sich aus: Die armen Teufel von früher lägen einem viel mehr am Herzen als die von heute, dieweil sie keine Ankläger mit Karl Marg in der Hand und im Mund gewesen und von Kopfhängerei und Leberleiden hätten sie auch nichts gewußt sondern wohlgemut und frisch­gelaunt feien sie gewesen. Es wird schon noch alles werden! Frohsinn und Kraft vieles schafft! Salz und Brot macht Wangen rot! Das waren so ihre Wahlsprüche.

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Und nun sieh mal an, deutscher Arbeiter: war denn das so nötig, daß du dir die Sympathien deiner Herren Arbeitgeber seit Karl Marg so verscherzt haft? Sie sind ja gar nicht so. Sie ver­stehen schon Spaß. Sie würden über die Spiznamen hinwegsehen, die launiger Uebermut ihnen in den Werksälen angehängt hat und sie würden auch eine gelegentliche Mißstimmung verstehen, ja sogar

Kostenrechnung: Gebühr für Mahnschreiben. Borti und Umsatzsteuer

RM. 14,- RM. 1,-

Ga. RM. 15,-

Wir zittern, aber wagen doch, den vollen Wortlaut dieses

Freude haben....

Hergt rechtfertigt Niedner. Buchdrucker- und Buchhändler- Prozesse Ordnung!

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alles in

Der Reichsjuftizminister Hergt ist im Reichstag nach seiner Stellungnahme zu den och verratsprozessen gefragt wor ben, in denen Buchdrucker und Buchhändler zu schweren Strafen verurteilt wurden, weil sie an der Herstellung und dem Vertrieb kommunistischer Schriften beteiligt waren, die angeblich einen Hoch­verrat" vorbereiten sollten.

Daß Buchdrucker und Buchhändler verurteilt wurden, weil sie Hitler - und Ludendorff- Schriften herstellten und verkauften, hat man nicht gehört. Die Rechtsprechung des Reichsgerichts, gegen die es feine Berufungsinstanz gibt, stellt sich also als eine Tendenz rechtsprechung ernstester Art dar. Trotzdem hält der deutsch­nationale Reichsjustizminister es für geboten, in einer durch Wolffs Bureau verbreiteten offiziösen Veröffentlichung die Niedner- Recht­sprechung in Bausch und Bogen zu decken. Denn, so sagt er, das Reichsgericht habe immer festgestellt", daß es sich bei den Ver­urteilten wirklich um Leute handle, die den Hochverrat unterſtüßen wollten....!

Diese Feststellungen" des Gerichts sind es aber gerade, die die stärkste Anfechtung erfahren. Und daß der Justizminister fie als lautere Heilswahrheit ausgibt, beweist nur, daß sie in seinem Sinne, d. h. im Sinne der deutschnationalen Parteipolitik liegen, ohne dadurch anerkanntes Recht zu werden.

Der Ausgleich endlich gefunden. Südflawien nimmt seine Beleidigungen zurück. Albanien befreit den südslawischen Dragoman. Paris , 2. Juli. Havas meldet aus Tirana : Der fran 3ösische Gesandte in Tirana hat den albanischen Minister des Aeußern aufgesucht und sich im Namen der jugoslawischen Regierung die( zu dem Abbruch führende) Note zurück geben lassen und eine neue Note überreicht, die die von der albanischen Regierung als beleidigend betrachteten Ausdrücke nicht enthält. Auf die neu über­reichte Note erwiderte die albanische Regierung, daß fie, um einen

eure Erbitterung gegen einen einzelnen von ihnen würden sie be­greifen. Aber das alles müßte doch nur Begleitmusik zu der prinzipiellen Anerkennung ihrer Stellung sein. Da war zum Bei­Da war zum Bei­spiel auch fürzlich einmal in einer nationalen Wochenschrift etwas über luftige Studenten zu lesen, die vor das Schloß ihres Landes­herrn gezogen waren und zum Jug das Lied von der Guillotine angestimmt hatten, die man mit Tyrannenfett schmieren müffel Na, der gnädige Herr Herzog hat gar nicht daran gedacht, die Sache frumm zu nehmen, sondern herzlich gelacht. Ein viel­stimmiges Heil dir im Siegerfranz!" bildete den Abschluß des Schabernacks. Und da hätten wir's wieder einmal.

Zurück zu Nestron deshalb! Deutscher Idealismus ziehe in unsere Seelen ein. Laßt uns den Ernst der sozialen Anklage ersetzen durch murrige Brummbärigkeiten, hinter denen das goldene Herz steht. Die Welt ist voller Wunder. Vielleicht gewinnt der oder jener der Kameraden in der Arbeitsbluse einmal in der preußischen Dreiklaffenlotterie das große Los, ein anderer beerbt einen Better in Honolulu und ein dritter bekommt gar die Tochter Hugenbergs zur Frau. Wie glänzend wäre dann dieser ganze verschrobene Sozialismus widerlegt, der da leugnet, daß der Arbeitsmann zu etwas kommen könne und der längst den Unternehmern alle Luft dazu genommen hat, am Sedantag, zu Kaisers Namensfest und anderen hohen republikanischen Feiertagen die wadere Belegschaft mit einer Lage schäumenden Freibieres zu erfreuen.

Die Wissenschaft vom- Hosenboden. Wie oft kann sich ein Mann hinsetzen, bevor sein Beinkleid durchgeschabt ist? Diese gewiß nicht uninteressante Frage ist von dem Standard- Bureau der Ber­einigten Staaten mit Hilfe besonders zu diesem Zwed tonftruierter Apparate beantwortet worden. Die Beanspruchung des Hosenstoffes auf der Sigfläche erfolgt durch Reibung und Spannung. Der Bureauangestellte, der vor seinem Schreibtisch sitzt, bewahrt nicht völlige Ruhe, sondern rutscht auf dem Stuhl hin und her; ebenso mutet er beim Aufstehen und beim Niedersehen dem Boden seines Beinkleides eine gewiffe Reibung zu. Die Wirkung dieser Reibung wurde auf einer Maschine geprüft, in die Stoffproben eingespannt und dann unter einer Walze mit einer bestimmten Zahl von Rei­bungen in der Minute gepreßt wurden. Die Pressung erfolgt durch Elektrizität; die Zahl der Reibungen wird automatisch aufgezeichnet. Man kann also genau feststellen, wie viele Reibungen den Stoff abnutzen und schließlich zum Zerreißen bringen. Für die Messung der Spannungen wurde eine andere Maschine verwendet. Wir figen ja nicht nur auf unseren Beinkleidern, sondern wenn man seine Schuhe anzieht, wenn man sich bückt und bei heftigen Bewegungen wird der Stoff angespannt. Wie viele solcher Spannungen not­wendig sind, bis der Stoff auf dem Berreißungspuntt" angelangt ist, wurde ausgeprobt durch eine Einspannung verschiedener Stoffe in einen freisrunden Rahmen, der den Stoff in beliebiger Stärke registriert. Das Standard- Bureau führte diese Untersuchungen aus und beliebig oft spannt. Auch diese Vorgänge werden automatisch auf Veranlassung des amerikanischen Kriegsministeriums, das wissen wollte, welche Stoffe am widerstandsfähigsten sind und sich am besten

Ventimiglia wiederholt?

Neuer italienischer Uebergriff auf franzöfifches Gebiet. Paris , 4. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Nach einer Meldung des Matin" fam es an der italienisch- französischen Grenze in Savonen bei Schießübungen italienischer Gebirgsartillerie zu einem Grenzzwischenfall. Die italienischen Truppen haben an­geblich die Bewohner von Sennhüffen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Die örtlichen Behörden haben gegen das Vorgehen der italienischen Militärs Einspruch erhoben.

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Havas beschwichtigt aber dementiert nicht. Paris , 4. Juli. ( Havas.) Das französische Außenministerium hat pon dem französischen Botschafter in Rom feine Nach­richt über Zwischenfälle erhalten, die sich nach den Gerüchten einiger Blätter im Verlauf von Schießübungen italienischer Artillerie in der Nähe des Mont Cenis an der französisch- italienischen Grenze ereignet haben sollen.

Keine Entschleierung der Rüstungsausgaben Ein Heeres- Normalbudgetschema hergestellt.- Aber wie wird es aussehen?

Genf , 4. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Völkerbundsrat hatte im vergangenen Jahr einen Ausschuß von Budgetspezialisten berufen, der ein Normalschema für Heeresausgaben aufstellen sollte. Auch ein für den Reichswehretat zuständiger Gea heimrat des Berliner Reichsinnenminifteriums nahm an den Sitzun gen in Paris und Genf teil. Der Fachausschuß einigte sich bald auf ein eingehendes Budgetschema. Sein Entwurf jedoch wurde von der Abrüstungskonferenz mit der Bemerkung zurückgewiesen, daß er viel zu ausführlich sei. Die Regierungen wollen sich eben möglichst wenig in ihre Rüstungsetats hineinsehen lassen. Statt einer posten will man nur allgemein gehaltene Angaben über die genauen, ins einzelne gehenden Aufzählung von Haushalts­Heeres-, Marine- und Luftkampfausgaben machen; sonst ließe sich mur Explosivstoffe und Giftgase ausgibt. So mußte der Fach­noch schwer verbergen, wieviel jedes Land für Tanks, neue zustellen. Sein Entwurf wurde den Regierungen( des Bölkerbundes) ausschuß noch einmal beraten, um ein einfacheres" Schema her­überwiesen. Wir warten auf seine Veröffentlichung, um zu sehen, ob ein dürftiges, wegen seiner Allgemeinheiten nichts­fagendes Schema daraus geworden ist.

Unruhe über den Anschluß.

Der Wiener franzöfifche Gesandte Frankreichs hat in Paris , notwendige" Besprechungen.

Paris, 4. Juli. ( WTB.) Deuvre" glaubt berichten zu können, daß der französische Gesandte in Wien , der sich augenblicklich in Paris aufhält, fich über angebliche Andeutungen betreffend den Anschluß Desterreichs an Deutschland beunruhigt und deshalb mit dem Generalsekretär am Quai d'Orsay, Philippe Berthelot , die not­wendigen Besprechungen gehabt habe.

Bulgarenpolizei gegen Arbeiterpresse.

Das Arbeiterblatt in Sofia beschlagnahmt. Sofia , 4. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die Polizei beschlag­nahmte das Arbeiterblatt Nowini". Es hatte geschrieben, daß die Bauern- und Arbeitervertretungen in der neuen Sobranje Frei­wild geworden seien. Die Sobranje sei fein Parlament mehr, son­dern ein schrankenloser Tummelplatz für faschistische Regierungs­elemente. Die Oppositionspresse protestiert gegen die Gewalttätig feiten in der Kammer.

für Uniformbeinkleider eignen. Es ergab sich, daß bei den besten Stoffen ein Mann 97 000 mal sich niedersehen und wieder auf stehen kann, bevor der Hosenboden durchgerieben ist.

Nun erhebt sich die schwierige Frage: wie nube ich den Hosen­boden am besten aus? Die Methodit Taylors, vielleicht aber auch die heute alles bezwingende Lehre vom Rhythmus werden hier allmählich zu einem System der Wissenschaft vom Hosenboden manches zu erforschen wissen, und so kann man hoffen, daß wir

tommen werden.

Flugzeug zur Reffung Schiffbrüchiger. Amerikanischen Fach­zeitschriften zufolge hat der amerikanische Küsten -, Wach- und Rettungsdienst in den letzten Wochen wertvolle Versuche über die Seenot befindlicher Schiffe angestellt. Die Versuche sollen aus­Verwendung von Flugzeugen für die Rettung von Besatzungen in gezeichnet verlaufen sein, so daß man bereits plant, Flugzeuge feft in den amerikanischen Küstendienst, dem auch die Rettung Schiff­brüchiger obliegt, einzustellen. Die bisherigen Methoden, von einem Rettungsboot aus Rettungs- und Schleppleinen auf das in Seenot In solchen Fällen fann das Flugzeug viel raschere und zuverlässigere befindliche Fahrzeug zu bringen, sind noch ziemlich unvollkommen. Hilfe bringen. Die Versuche lassen es möglich erscheinen, daß Flug­zeuge nicht nur einfache Rettungsleinen, sondern selbst starke Stahl­tabel bis auf Entfernungen von 3 Kilometern an ein in Seenot be­findliches Schiff heranbringen und über ihm abwerfen können. Auch für die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger " dürfte fich hier ein neues Hilfsmittel für den Rettungsdienst an den deutschen Nord- und Ostseeküsten bieten.

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Kulturelle Fragen auf der Technifertagung. Die Tagung des Reichsbundes der höheren technischen Beamten, die in Hannover stattfand, behandelte in gewiffem Umfange auch fulturelle Fragen, indem sie bei der öffentlichen Tagung einen Vortrag von Profeffor Dr.- Ing. Blum von der Technischen Hochschule Hannover über Städtebau- und Verkehrsfragen entgegennahm. Er hob hervor, daß der Verkehr der stärkste und dauerhafteste Städtegründer sei und daß die Auflockerung der viel zu eng gebauten Städte das Haupt­ziel des heutigen städtischen Siedlungswesens sein müsse.

Der 4. Chinesisch- Deutsche Abend, veranstaltet vom Hauptverband Chine­fischer Studenten, bringt Mittwoch, 8 Uhr, im Plenarsaal des Reichswirtschafts­rat, Bellevuestraße 15, einen Vortrag von Professor Richard Wilhelm , über Gintrittsfarten fostenlos zwischen 9 und 19 Uhr in der Chinesischen Gesandt­ Den Einfluß der Chinesischen Kunst auf das Abendland" mit Lichtbildern. schaft, Sturfürstendamm 218.

Türkische Schüler in Deutschland . Die Stadtverwaltung von Konstanti Jahre auf Kosten der Stambuler Stadtverwaltung studieren sollen. Als in den Dienst der Stadtverwaltung zu treten. Gegenleistung berpflichten sich die Studenten, nach Ablauf des Studiums

nopel wird im Herbst 15 Schüler nach Deutschland entienden, wo fie sechs

Ein britisches Reichstino. Anfang Juni wurde in England, dem öffnet. Es ist ein Reichsinstitut und hat die Bestimmung, Propaganda­tlassischen Lande der Gewerbefreiheit, das erste staatliche Kinotheater er­filme über alle Teile des britischen Weltreichs vorzuführen. Die Vor­führungen find grundsäglich eintrittsfret. Die ersten Filme zeigen Bilder aus West- Australien , Sanjibar, Bagdad und Britisch- Indien.