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Weitere Mieterhöhungen?

Noch keine festen Pläne, aber unklare Absichten.

Von anderer Seite wurde gemeldet, die Reichsregierung oder das Reichsarbeitsministerium habe eine neue umfangreiche Dent= schrift fertiggestellt, die die Wohnungsfrage im allgemeinen be­handelt und zu dem Ergebnis kommt, daß allmählich die Mieten in Altwohnungen auf 130 bis 160 Prozent der Friedensmiete heraufgesetzt werden müssen. Wie wir dazu hören, trifft die Meldung in dieser Form nicht zu. Vor einigen Monaten ist dem Wohnungsausschuß des Reichstages allerdings ver­traulich der Referentenentwurf einer großen Denkschrift zugegangen, und man ist im Reichsarbeitsministerium dabei, diesen Entwurf zu überarbeiten und zu ergänzen. Die neue Denkschrift, die daraus entstehen sollte, ist noch nicht fertiggestellt.

Dagegen trifft es zu, daß bereits in dem vor einigen Monaten herausgegebenen und bisher vertraulich behandelten Entwurf von der Stabilisierung der alten Mieten auf 130 bis 160 Prozent die Rede ist. Die Rechtsregierung hat ja auch schon die ersten Schritte zur Anpassung der Mieten an diese Säße unternommen, indem sie zunächst die Mieten bis auf 120 Prozent der Friedensmiete ab 1. Oftober d. 3. heraufgeschraubt hat. Bei dem großen Entgegenkommen, das die Regierung den Hausbesitzern bisher erwiesen hat, kann es feinem Zweifel unterliegen, daß später noch weiter e Mieterhöhungen erfolgen. Die Arbeiterschaft wird diesen Absichten den stärksten Widerstand entgegensetzen müssen.

Jedenfalls ist es durchaus unerwünscht, daß die Frage bisher zum größen Teil hinter verschlossenen Türen behandelt wurde. Die breiteste Deffentlichkeit hat ein so großes Interesse an der fünftigen Gestaltung der Wohnungsmieten, daß man die Forderung nach einer Beröffentlichung der Denkschriften des bereits vorliegenden Entwurfs und der noch beabsichtigten endgültigen Dentschriftstellen muß.

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Aus dem Inhalt der Wohnungsdenkschrift. Der Referentenentwurf, von dem oben die Rede ist, sagt über Die Mietpreisbildung folgendes:

Es erscheint nicht möglich, durch gesetzlichen Eingriff dauernd den Preis für die Wohnungen wesentlich unter die durch die wirtschaftlichen Verhältnisse bedingte allgemeine Preislage zu jenten. Die Anpassung der gesetzlichen Miete an die Neubau­mieten ist auch eine unerläßliche Borausfegung der Auf­hebung der Zwangswirtschaft, da sonst schwere Er­schütterungen eintreten müßten. Wie lange die Zwangswirtschaft aufrechterhalten werden kann, ist eine Frage, deren Beantwortung nicht nur von wirtschaftlichen, sondern auch von politischen Fattoren abhängig ist.

Aus lohn- und gehaltspolitischen Gründen sind zweierlei Mieten auf die Dauer unerträglich,

da nur die gesetzliche Miete bei der Lohnbildung berücksichtigt wird. Es ist ungerecht und unerträglich, wenn z. B. in dem gleichen Hause Arbeiter mit demselben Einkommen in einer Alt­wohnung 60 Prozent der Friedensmiete, in einer aufgestockten, der Zwangswirtschaft nicht unterliegenden Wohnung 150 Prozent bezahlen müssen. Es ist unbedingt notwendig, daß eine Miet­erhöhung durch eine entsprechende Erhöhung der Löhne aus­geglichen wird.

Eine 10prozentige Mieterhöhung bedeutet dabei eine etwa 2 prozentige Lohnerhöhung. Leider muß stets in Rech­nung gestellt werden, daß die Berücksichtigung der Miethöhe im Lohn nicht für alle Lohnempfänger gleichzeitig und im gleichen Ausmaß eintreten wird. Große Personentreise sind überhaupt nicht in der Lage, die Erhöhung irgendwie abzuwälzen. Bei Fürsorgeempfängern kann die Fürsorge­leistung erhöht werden. Im übrigen muß die harte Tatsache in Kauf genommen werden, daß diese Verhältnisse zu jedem Zeit­punkt, der für eine Mieterhöhung in Betracht kommen kann, vor­handen sein werden. Wörtlich heißt es dann weiter:

Ohne Zuschüsse aus Mitteln der öffentlichen Hand würde sich heute die Miete in Reubauwohnungen auf 200 bis 250 Proz. der Friedensmiete stellen. Durch den Einfaz öffentlicher Mittel, teils durch Kapitalhingabe zu besonders günstigen Bedin gungen teils durch Zinsverbilligung, ist es möglich, die Mieten der Neubauwohnungen auf 130 bis 160 Pro3. entsprechend der Friedensmiete festzusetzen. Die Senkung der Neubau­miete muß auch weiter angestrebt werden. Ein Mittel dazu sind die Steuerbefreiungen. Eine weitere Sentung der Baukosten wird in der Hauptsache durch eine Senkung des Zins­fußzes für langfristige Anleihen bestimmt werden. Es kann aber auch viel durch eine Senkung der Bautosten erreicht werden. Eine Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft ist nur möglich, wenn auch die Neubaumiete sich dem allgemeinen Preis­stand angenähert hat.

Es handelt sich also um Gedankengänge, die das Reichs­arbeitsministerium bei seiner Wohnungspolitik wiederholt vertreten hat. Da bisher von einer Meinungsänderung dieses Amtes nichts bekannt ist, wird man mit einer Fortsetzung der auf die Mieten­erhöhung gerichteten Bolitik rechnen und ihr entschieden entgegen: treten müssen, zumal sich gezeigt hat, daß bei zweckmäßiger Ver­teilung der Aufträge, bei rationellen Baumethoden und bei der Heranziehung ausländischen Kapitals die Neu­bautosten fich längst nicht so hoch stellen, wie man damals annahm.

Vierwöchiges Saarabkommen.

Wieder ein kleines Handelsprovisorium. Paris , 6. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstag ist ein provisorisches Handelsabkommen über das Saargebiet abgeschlossen worden. Unter dem Dokument fehlt nur noch die Unterschrift Briands, der sich gegenwärtig auf seinem Landgut be­findet. Dieses Handelsabkommen hat rückwirkende Kraft vom 1. Juli ab und wird bis zum 31. Juli in Kraft bleiben. Es kann automatisch Derlängert werden.

Ueber Daudet darf nicht geredet werden. Rücktrittsdrohung, um die Kammerdebatte zu verhindern.

Paris , 6. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) In der Kammer wurde am Dienstag abend die Interpellation über die Flucht Daudets mit 351 gegen 110 Stimmen auf unbestimmte Zeit vertagt, nachdem der Justizminifter im Namen der Regierung mit dem Rüdtritt gedroht hatte. Ein Antrag Cachin, eine Amnestie für alle politischen Gefangenen zu beschließen, wurde, nachdem die Regie: rung ebenfalls die Vertrauensfrage gestellt hatte, mit 337 gegen 171 Stimmen abgelehnt.

Die verhaftete Telephonistin der ,, Action française" ist in Freiheit gesetzt worden,

Ein Rekordtag der Arbeitersportler.

F. Kt. Prag , 6. Juli.

Der Dienstag brachte der Arbeiterolympiade auf dem Stadion des Petersberges wieder einen großen Tag. Der Morgen brach schon glühend an, gegen Mittag steigerte sich die Hize auf etwa 38 Grad im Schatten. Ein ungeheurer Strom von Menschen bewegte sich durch die schattigen Serpentinen um den Hradschin. Die Straßenbahnen führen in Abständen von einer halben bis einer Minute. Die Arbeiterfamariter hatten reichlich zu tun. Das Stadion war bereits gegen 3 Uhr nachmittags gefüllt, und als Präsident Masaryk die Loge betrat, wurden ihm wieder, wie man das hier gewohnt ist, stürmische Ovationen bereitet. Die Vorführungen hatten selbstver­ständlich unter der Temperatursteigerung start zu leiden; um so mehr muß anerkannt werden, daß sie sich auf einer Höhe hielten, die unter den obwaltenden Umständen schwerlich wieder erreicht werden wird. Insbesondere muß den tschechischen Turnern im öffentlichen Schauturnen das höchste Lob ge=

ipendet werden. Es gab 3. B. vorzügliche Uebungen der ungturnerinnen mit Reifen. Eigenartige, auf Cowboy­art inszenierte Massenübungen der Pfadfinder und Meisterübungen aus dem Wiener Kreis ", Fechtübungen mit kurzen Stäben und vieles andere mehr. Der Stil diefer Uebungen ist grund verschieden von dem bei uns üblichen. Alles ist mehr auf die große Schau gestellt, auf die Massenwirkung. Einiges wirkt fast tänzerisch- deflamatorisch, anderes wieder geht start in das Artistische über. Auf jeden Fall handelt es sich um Vor­führungen, die unterhaltsam sind und in einem Maße pro­pagandistisch für die ganze Arbeitersportbeme= gung wirken, wie man es früher nicht gekannt hat. Einen Beweis für das Angeführte dürfte der Massenbesuch aus allen Boltsteilen sein, dessen sich gerade diese Olympiade zu erfreuen hatte.

Turnerakademie auf der Slaweninsel.

Die Besuche der Turnakademie hatten die beiden großen Säle des Konzerthauses auf der Slaweninsel bis zum letzten Blaz an­gefüllt. In den Darbietungen, die durch eine symbolische Figuralübung der ukrainischen Emigranten Sic" eingeleitet wurden, lößten sich die Turner der DTI. und Mit­glieder der Leipziger Turnschule ab. Die Darbietungen der Frauen und Männer der Leipziger Turnschule stellten sowohl in der Anordnung als auch in den einzelnen Durchführungen sehr große Leistungen dar. Die Begeisterung der Anwesenden stieg von Nummer zu Nummer. Für den Verband der DTI. traten in durch wegs gelungenen Leistungen der Prager , Pilsner, Oftrauer und Königgräger Gau auf, weiter der österreichische Arbeiter­Turn und Sportverband und der Ausfiger Verband. Einige Nummern wurden abwechselnd im fleinen und großen Saale aufgeführt. In turntechnischer Hinsicht war besonders das Auf­treten der Leipziger Turnschule bemerkenswert, welche

Die Totengebeine am Lehrter Bahnhof .

Was Sachverständige dazu sagen.

Zu den Stelettfunden unter der Stadtbahn am Lehrter Bahnhof liegt jetzt eine Erklärung des Abteilungs­direktors Dr. Hilzheimer vom Märkischen Museum vor. Er weist darauf hin, daß in der von Wilhelm Dehlert heraus­gegebenen ,, Moabiter Chronit"( die vor jetzt siebzehn Jahren, im Jahre 1910, erschien), unter der Jahreszahl 1813 zu lesen steht:

" Für die in den Berliner Lazaretten gestorbenen Russen, Franzosen usw. wird an der Grenze der Pulver­fabrit( jekt Lehrter Bahnhof ) ein Friedhof angelegt. Die Gebeine der hier Bestatteten wurden in den vierziger Jahren nach den An­lagen an der Ulanen- Kaserne, Rathenower Straße, furz nach 1890 nach der Hasenheide überführt."

Die Pulverfabrik, die im Jahre 1813 noch bestand, war unter König Friedrich Wilhelm I. angelegt worden. Auf einem Teil des Geländes jener ehemaligen Pulverfabrik steht heute das Empfangs= gebäude der Lehrter Bahn. Für den 1813 angelegten Friedhof der Russen, Franzosen usw. wurde das Gelände westlich davon gewählt. Auf ihm errichtete man Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre den Stadtbahnviadukt. Daß bei Aufdeckung alter Friedhöfe die vorgefundenen Totengebeine nicht restlos aus­Jetzt vorgenommene gehoben werden, tommt öfter vor. Nachgrabungen haben, wie im Vorwärts" schon ge­meldet wurde, sogar ergeben, daß auch unter den Stadtbahn­fundamenten noch Stelettreste lagen.

Dr. Hilzheimer beschränkt sich auf Anführung der oben wieder­gegebenen Stelle aus der Dehiertschen Chronik. Er meint, daß hier­mit wohl die Herkunft und das Alter der Sfelette geflärt sein dürften. Die Rote, Fahne" wird ihm wohl nun bescheinigen, daß auch er mit einer Bande von Mördern unter einer Decke stecke. Ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode!

Mauereinsturz am Savignyplatz.

Zwei Arbeiter verschüttet.

Auf dem Grundstück Savigny play 5 ereignete sich heute vormittag gegen 412 Uhr ein schweres Einsturzunglüc.

Bei Schacht arbeiten stürzte eine ein Meter hohe und 15 Meter lange Mauer in ganzer Ausdehnung ein. Zwei Arbeiter trugen schwere Verletzungen davon.

Hart an der Gartenmauer entlang werden von der Post Aus­schachtungsarbeiten für erneuerungsbedürftige Kabel vorgenommen. Eine größere Arbeiterkolonne war mit den Schachtarbeiten in den etwa 4 Meter tiefen Graben beschäftigt. Blöglich stürzte ein Teil der Mauer ein. 3 wei Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben.

Nur wenige Sekunden später neigte sich auch der andere Teil der Mauer langsam über und stürzte zusammen. Den hier Beschäftigten gelang es, sich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Auf den Ruf Menschenleben in Gefahr wurde die Feuerwehr alarmiert. Die Berunglückten, der 20jährige Arbeiter Erich Schreer aus der Adolfstraße 12 zu Berlin und der 49jährige August Weigert aus der Goerkestraße 37 zu Charlottenburg , waren jedoch inzwischen von ihren Arbeitskollegen geborgen worden. Beide mußten in das Krankenhaus Westend überführt werden. Zum Glück besteht keine Lebensgefahr. Das Unglück ist wahrschein. lich durch Untergrabung der Mauer herbeigeführt worden. Einbrüche auf Konto der Vororteinbrecher.

Die Untersuchung über die von dem Einbrecher Wittrad und seinem Komplizen Wicker verübten Einbrüche ist jetzt zu einem ge­wissen Abschluß gelangt. Es gelang bisher, ihnen fünf Ein brüche in Villen und Landhäuser nachzuweisen. Durch Gegenüberstellung mit Beugen ist festgestellt, daß Wittrad für den Einbruch in der Nacht zum 26. v. Mis. in der Billa des Direktors Schwizkowski in Frage kommt. Weiter sind die beiden Verbrecher in der Nimrodstraße zu Waidmannslust gewesen, mußten hier aber ohne Beute abziehen. Den gleichen Mißerfolg erlebten sie in der Bismarckstraße zu Hermsdorf . Hier waren fie fo­gar an zwei Stellen. In einer Villa batten sie den Balkon er flettert, wurden aber gefehen und verscheucht, Bei dem zweiten

hier ihr Turnsystem vorzeigte. Im ganzen war der Abend Zeugnis von der technischen Leistungsfähigkeit der internationalen Arbeiter­Turnbewegung.

Internationales Radweffrennen.

Das am Montag vom Zentralverbande der tschechoslowakischen Arbeiterradfahrer veranstaltete Radrennen brachte die Beteiligung von 27 Männern in I. Kategorie, 16 Männern in II. Kategorie und 3 Frauen in Frauenkategorie, 6 Teilnehmer fielen im Laufe des Wettrennens ab. Aus dem Auslande maren vertreten Englasd durch 6 Fahrer, Polen durch 2 Fahrer, weiter Deutschland , Defter­Start und Ziel bei Bypich hinter reich und Aussiger Verband. Brevnov.

In

In 1. Kategorie( 60 Kilometer) siegten: 1. E. Rogerson( England) 1:46:03. 2. R. H. Man( England) 1: 46: 03,05. 3. T. Hirst( England) 1:51:16. 4. E. Devenen( England) 1:56:05. 5. Wünsch( Bolen) 1:57:54. 6. Rotel( Polen ) 1:59:04. 7. Bartos( Tschechoslowakei ) 2:00:39. 2. Kategorie( 40 Kilometer) für Touristenfahrer, Männer: 1. Pojzaret( Tschecho. flowatei) 1:25:15. 2. Gafet( Tschechoslowakei ) 1:27:06. 3. Gebauer ( Oesterreich ) 1:27:47. 4. Ackermann( Tschechoslowakei ) 1:30:11. 5. Cernit( Tschechoslowakei ) 1:30:28. In Kategorie der Frauen( 20 Rilo­meter): 1. Captova( Tschechoslowatei) 54:07. 2. Kosinová( Tschechoslowakei ) 58:03. 3. Blazková( Tschechoslowakei ) 1:07:49.

Länderturnier im Handball.

Aus dem Länderturnier im Handballspiel, daß am Montag und Dienstag auf dem Spartaplaz( Prag ) ausgetragen wurde, und an dem sich Ländermannschaften aus Belgien , Deutschland und Desterreich beteiligten, ging die österreichische Mann­fchaft als Sieger hervor. Bereits am Montag nachmittag schlugen die Desterreicher Deutschland mit 10: 4 nieder. Dienstag pormittag spielte Desterreich gegen Belgien . Mit 23: 1 für Desterreich wurde das Spiel vom Genossen Adant( Schweiz ) abgepfiffen.

Wettschwimmen.

Der zweite Schwimmabend im Rahmen der Arbeiterolympiade fand am Montag in der Schwimmhalle der Krankenversicherungs­anstalt, Prag II, statt. An Kämpfen wurden die Finalen aus­getragen:

Männer: 400 Meter Bruft: Wodaret( Defterreich) 6:42. Bölke( Deutsch . Dvorat( Tschechoslow. DTJ.) 1:09. Cavet( Desterreich) 1: 11.100 Meter Rüden: Schulz( Deutschland ) 1: 17,6. Wolf( Oesterreich ) 1: 19,2. Frohberg( Deutschland ) 1:28. 100 Meter Brust: Wodaret( Dester­reich) 1: 24,8. Schwab( Desterreich) 1: 25,8. Krompaß( Deutschland ) 1: 29,9. Sage- Stafette 3X100 Meter: Desterreich 4:01. Deutschland 4: 06.3. Tschecho­flow. DTJ. 4: 14,2. Kunstspringen: Papke( Deutschland ) 340 Bunkte.

land) 6: 42,1. matter Bruft: Bobarer( De-100 Meter Freistil: Hawlit ( Defterreichi: G

Schneider( Desterreich) 388. Dvorák ( Tschechoslow. DTJ.) 329. Wafferpolo: Deutschland 10: 3( 50).

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Tschechoslow. DTJ. gegen Aufsiger Verband 4: 4( 3: 3). Desterreich gegen Frauen: 100 Meter Freistil: Nermutová ( Tschechoslow. DTJ.), ohne Konturrenz. Lage- Stafette 4x100 Meter: Deutsch­ land ( Dresden ), ohne Konkurrenz.

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Der Mittwoch bringt als Finale der Olympiade einen Um­zug der gesamten Arbeitersportler durch die Straßen Prags , mit einer Huldigung vor dem Hus- Denkmal.

Hause fonnten sie sich Eingang verschaffen, erbeuteten aber nur einige Kleinigkeiten. Es ist also erwiesen, daß Wittrack und Wicker sich schon länger gekannt und gemeinsame Sache gemacht haben. Den letzten Einbruch, der zugleich ihr Schicksal besiegelte, verübten sie in der Nacht zum vergangenen Sonnabend in Fichtenau . Nur diesen, den sie schlechterdings nicht mehr ableugnen können, räumen beide ein.

Großfeuer in Dallgow .

Eine Wochenendhaus- Fabrit in Flammen.

Ein gewaltiges Schadenfeuer brach gestern nacht furz nach 2 Uhr auf dem Lagerplatz der Firma Schulz in Dallgow bei Döberitz aus. In furzer Zeit stand der etwa 40 Meter breite und 150 meter lange Platz mit allen Baulichkeiten in hellen Flammen.

Etwa 300 Meter vor dem Dorfeingang neben dem Hotel Hubertus ist der Fabrikations- und Lagerplatz der Firma Sch., die

Wochenendhäuser herstellt und bearbeitete Holzteile für Neu­

bauten liefert. Kurz nach 2 1hr wurde von Ortseinwohnern auf dem Holzplatz ein starker Feuerschein wahrgenommen. großen Geländes stand bereits in hellen Flaminen. Die Spandauer und die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften eilten auf den Alarm unter Leitung des Branddirektors Kreis an die Brandstätte. Das Feuer hatte sich inzwischen auf dem ganzen Plaz aus. gebreitet und fand an Holzstapeln, Schuppen usw. überaus reiche Nahrung. Insgesamt mußien fünf B- und elf C- Schlauchleitungen angelegt werden, um vor allen Dingen das äußerst bedrohte Hotel, das eine Zeitlang geräumt werden mußte, zu schüßen. Eine gewaltige Hitze machte zuerst ein Näherkommen an den Brandherd unmöglich. Große Gefahr bestand auch für das nur etwa 200 Meter entfernt liegende munitionsdepot der Artillerie aus Döberiz, doch stand zum Glück der Wind nach der anderen Seite. Das Feuer hatte sast sämtliche Ortseinwohner alarmiert, die an die Feuer­stelle eilten. Das Hotel fonnte schließlich dank der aufopferungs­vollen Tätigkeit der Behren geschützt werden. Von dem Platz mit feinen Materialien und Schuppen ist nichts als ein schwarzer riefiger Schutthaufen übriggeblieben.

Auf gegen den Zollwucher des Rechtsblocks!

Heute, Mittwoch abend, 7% Uhr, Protesttundgebungen gegen den Zollwucher der Rechtsblockregierung in folgenden Lokalen: Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefstr. 23; Germaniasäle, Chauffee­straße 110; Comeniusfäle, Memeler Straße 67; Erbes Festsäle Redner: die Reichsiagsabgeordneten ( Kliem), Hasenheide 13/15. Toni Sender , Mathilde Wurm , Robert Schmidt, Georg Schmidt.

Eisenbahnkatastrophe in Amerika .

4 Personen getötet, 30 verlegt.

Ein schweres Eisenbahnunglüc ereignete fich am Dienstag in der Nähe von New York . In voller Fahrt stieß ein Schnell­zug mit einem Güterzug zufammen. Dabei wurden vier Personen getötet und etwa dreißig verlegt, darunter zahlreiche schwer. Der Zusammenstoß war von solcher Gewalt, daß die ersten zwei Wagen des Personenzuges sich vollständig inein. anderschoben. Die Katastrophe war von Szenen wilder Panik be. gleitet. Das Unglück ereignete sich in der Nähe der Station Jona Island im Tal des Hudson River , ungefähr 50 Meilen von New York entfernt. Die Ursache zu dem Zusammenstoß ist noch nicht völlig getlärt, entweder ist ein Signal mißverstanden worden oder ein Weichen defekt hat das Unglück veranlaßt.

GegenStraffer doppelte Todesstrafe beantragt.

Harburg , 6. Juli. ( WTB.) Der Staatsanwalt het gegen den Angeklagten Straffer wegen Doppelmordes und Brand ftiftung mit Mordabsicht doppelte Todesstrafe und 10 Jahre Buchthaus mit dauerndem Berluft der bürgerlichen Ehrenrechte be­antragt,