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Heute fordern die Unternehmer die Abschaffung der Kon- tingentierung und fügen hinzu, daß sie andernfallsdurch höhere Gewalt gezwungen find, die betreffenden Klauseln nicht einzuhalten." Die erste Anrufung des Römischen Appellationsgerichts als Arbeitsgerichtshof wird dieser Tage durch den Spitzen- verband der Landwirte erfolgen, die eine Abänderung des herrschenden Tarifvertrages der Reisarbeiterinnen aller reisbauenden Provinzen fordert, und sich nicht mit der Zentrale der faschistischen Syndikate hat einigen können. Die Unternehmer wollten den Lohn um 5 Lire täglich verkürzen, bei Löhnen von 18 und Lire etwa 30 Proz.; die Vertreter der faschistischen Syndikate dagegen wollen nur einen Lohn- abschlug von 2,30 Lire am Tage zugestehen und fordern gleichzeitig die Einstellung der arbeitslosen Reisarbeiter der Cmilia, zu der sich die Unternehmer nicht verstehen wollen. Während so der Kampf um Arbeiterinteressen ohne Mit- Wirkung der Arbeiterschaft geführt wird, erfahren wir, daß dieseZeit der allgemeinen Opfer" mit einigen Gesellschaftsgruppen recht milde umspringt. Ein römisches Abendblatt veröffentlicht die nachstehenden Hotelpreise der Hauptstadt, für einen im September stattfindenden inter - nationalen Kongreß, in(aufgewerteten!) Lire : Luxushotel, einschläfriges Zimmer, 170 bis 190 Lire pro Nacht(mit Bedienungszuschlag und Abgaben etwa 220 Lire): zweischläf- riges Zimmer 240 bis 280 Lire; Hotel 1. Ranges 100110, 130160: 2. Ranges 73 90, 90 110, alles mit den vorher erwähnten Zuschlägen. Unter diesen Umständen kann es nicht verwundern, daß die Hotels leer sind. Die Hotel- besitzer scheinen sogar den Anschluß an den N a ch t r a b des Aufwertungsheeres verloren zu haben. Interessant ist, daß in dieser Zeit der Geldknappheit noch Gaunereien mit falschen Wechseln gelingen, die den Namen Mussolinis tragen. In welchem Lande der Welt würde sich wohl eine Bank finden, die einem be- liebigen Individuum 100 000 Lire für einen Wechsel zahlt, der die Unterschrift den Ministerprä- sidenten trägt! Ueberall würde man sich sagen: der Premierminister hat keine Wechsel im Umlauf. Hier haben sich dreiwackere Faschisten" vorgestellt, beinahe Partei- großen, und man hat anstandslos bezahlt, ohne die Frage der Möglichkeit derartiger Inanspruchnahme der Banken aufzuwerfen. Es ist bei dem Prozeß nicht zu Tage getreten, wer sich denn das ergaunerte Geld zu Gemüte ge- zogen hat. Alle Angeklagten wollen in gutem Glauben ge- handelt haben; daß sie guten Glauben fanden, läßt merk- würdige Schlüsse zu. Heute, wo die italienische Regierung ein Fort- schreiten der Aufwertung nicht mehr wünscht, wird sich zeigen, ob für die bisherige Aufwertung ihre Politik den Ausschlag gab, oder die der internationalen Finanz. Die italienische Regierung sagt:Stopp". Nun muß man abwarten, wem der Pudel gehorcht...

Deutfthnationale Don Qrnchotten'e. Schmutzkampf gegen Stresemann aber er soll gegen Sozialdemokraten vorgehen. T ä g l i ch e R u n d s ch a u" undD e u t s ch e T a g e s- z e i t u n g" fordern die Reichsregierung auf, gegen den Ober- Präsidenten Genossen H ö r s i n g einzuschreiten, weil er bei der Enthüllung einer Ebert-Gedenktafel die Ansicht aussprach. der mangelhafte Fortschritt in der Außenpolitik sei darauf zurückzuführen, daß das Ausland kein Vertrauen zu dieser Regierung habe. Das sei offene Sabotage der Reichspolitik, eine unverhüllte Revolte, ein Skandal und was dergleichen Kraftausdrllcke mehr sind, wenn die Argumente fehlen. Die Feinfllhligkeit, die die Knappen des Herrn Westarp entwickeln, ist denn doch ein wenig erstaunlich. Sie mutet beinahe wie ein schlechter Witz an, wenn man bedenkt, daß gerade die deutschnationale Presse alle Nase lang eine Aenderung des Kurses Stresemann ankündigt und

so jenes Moment der Unsicherheit in die deutsche Außenpolitik trägt, das im Auslande, die von Hörsing ganz richtig bezeich- nete Wirkung hervorruft. Skandal, Revolte, Sabotage? Da läuft gerade jetzt in Plauen in zweiter Instanz ein gewisser Prozeß vom Siapel, dessen Zweck es ist, Reichsauhenminister Dr. Stresemann als Mensch und als Politiker zu erledigen. Die Urheber dieses Skandals find in den Reihen der Deutschnationalen zu suchen. Wer erkennen w.ill, wie die Deutschnationalen heute zu dem Skandalprozeß stehen, greife zur Hugenbergpresse und er wird erkennen, daß die deutschnationale Femeaktion gegen Stresemann auch heute noch in vollem Gange ist. DerT a g" brachte erst kürzlich einen Artikel zum Plauener Prozeß, der von Bissigkeiten und Gemeinheiten strotzte und der mit einer weiteren Instanz drohte, wenn die Schmutz- kübel des deutschnationalen Klatschgeschichtenreservoirs in dieser Instanz nicht genügen sollten. Es geht um das V e r- trauen zum Staat betont der Artikel pathetisch, um keinen Zweifel darüber zu lassen, daß Stresemann m dieser Beziehung nicht werbend wirke: Es ist nicht zu bezweifeln: Herr Dr. Stresemann hat eine u n- glückliche Hand gehabt, als er den Prozeß begann. Wir müssen unwillkürlich einen Vergleich anstellen, und zwar mit dem oer- storbenen H e l f f e r i ch, der ja auch mit Herrn Litwin Fühlung gehabt hat. Wahrscheinlich hat Helfferich den Herrn Litwin mir seinen außerordentlichen Fähigkeiten und Beziehungen zu schätzen gewußt. Ebenso wahrscheinlich würde ihn Helfferich, wenn er. aus irgendeinem Grunde eine allzu enge Verbindung mit ihm gescheut hätte, lieber zu seinen Gesellschaften vor aller Welt eingeladen haben, als in der Schweiz fein Gast zu fein, und dann noch zu sagen, die Freundschaft sei nicht allzu eng. Das könnte doch beinahe so aus- sehen, als ob Stresemann selbst die enge Freundschaft zu einem Manne wie Litwin als etwas Anrüchige» angesehen habe. Dann aber wäre auch wieder der Besuch in der Schweiz , der Aufsichtsrat»- poften und die Beteiligung nicht korrekt. Wenn Litwin durch den Vorwurf, er habe gebrauchsfähige Waffen während des oberfchlffi- schen Aufstandes an die Polen aus Deutschland hinaus verschoben, diffamiert und geschäftlich ruiniert worden ist, dann ist nicht einzu- sehen, warum weitere Konsequenzen bei Aufstchtsratsmitgliedern, selbst illustren Persönlichkeiten, ihre Grenzen haben sollten. Aber nun ist es doch so, daß dieser Vorwurf so gut wie erledigt ist durch Beweise und Sachverständigenurteile! Weshalb dann diese peinliche Unklarheit in den Beziehungen und das Sträuben gegen ihre Aufklärung! Schon jetzt ist es so weit, daß man wegen der ewigen Proteste gegen die Zulassung solcher Fragen mit Sicherheit eine Revisionsoerhandlung beim Reichsgericht erwarten kann, ehe überhaupt das Urteil ge- sprachen ist. Warum diese beunruhigende, nervös und unsicher machende Hinauszögerung? Man kann darüber streiten, ob eine Klage wegen politischer Beleidigungen überhaupt notwendig und zweckmäßig ist. Ist die Klage einmal erhoben, dann soll man nicht mit der Schere an ihr herumschneiden: denn man trifft foust den Lebensnerv des Vertrauens, dos auch der Reichsauhenminister braucht, der für das Ausland zum Vorkämpfer einer Politik de» Friedens geworden ist. Diese Ausführungen sind ganz eindeutig. Sie besagen: ein Mann, der durch den von den Deutschnationalen angezet- telten Plauener Prozeß gegangen ist, kann nicht länger die Geschäfte eines Außenministers führen, ohne den außen- politischen Kredit außer Kurs zu setzen. Das sind die Ausführungen eines angesehenen Blattes der größten Regierungspartei. Sie sind ein Meisterwerk skrupelloser politischer Intrige ohne jede Rücksicht auf das Ansehen Deutschlands im Ausland und die Außenpolitik. Und dieselbe deutschnationale Presse wagt es, vom Reichsaußenminister Dr. Stresemann und seinen Mini- sterkollegen ein Einschreiten gegen Mitglieder der O p p o s i- t i o n zu fordern, wenn es diese skandalösen Zustände beim Namen nennt? Der arme Stresemann er muß zum Schaden auch noch den Spott einstecken!

Wilhelm Slos' letzter weg. Starke Beteiligung der Behörden und Organisationen. Die Einäscherung des früheren Staatspräsidenten Genossen Wilhelm Bios fand in Stuttgart unter großer Beteiligung seiner politischen Freunde, der Behörden und des Reichsbanners statt, das vor dem Eingang in das Krematorium Spalier stand. Dumpfe Trommelwirbel und das LiedIch hatt' einen Kameraden" ließ der Spielmannschor ertönen, als der Sarg in die Halle ge- tragen wurde. Den Nachruf, der das persönliche und politische Leben des Verstorbenen umfassend würdigte, hielt der hessische Staatspräsident Genosse Karl Ulrich, der schwn als Neunzehn- jähriger in freundschaftliche Beziehungen zu Bios getreten war. Namens der württembergischen Regierung sprach Staatspräsident B a z i l l e den Dank und die Verehrung für die wertvollen Dienste aus, die der Dahingeschiedene in schwerer Zeit unserem Volk ohne Menschenfurcht, voller Besonnenheit und männlicher Tatkraft ge- leistet habe. Für den Reichskanzler und die Reichsregierung»sprach Landesfinanzamtedirektor Eberl. Di« Reichsregierung werde Wil- Helm Blas stets ein ehrendes Andenken bewahren. Dann sprachen noch der Vizepräsident P f l ü g e r namens des württembergifchen Landtages, Reichstagsobgeordneter Hikdenbrand für Par- teivorstand und Reichstagsfraktion, die Abgeordneten Dr. E n g- l« r und R e i n b o l d für die badisch« Sozialdemokratie und Land- tagsfraktion, Reichstagsabgeordyeter R o ß m a n n für die württem- bergische Landespaitei und Reichstagsabgeordneter K e i l für die sozialdemokratisch« Fraktion des württembergischen Landtags. Des weiteren wurden Kränze niedergelegt von den Parteiorganisa- tionen von Stuttgart und Braunschwcig sowie namens des Reichs- banners, des Republikanischen Reichsbundes und des Korps Rhe- nama der Universität Freiburg . Der Trauerversammlu� z wohnten sämtlich« Mitglieder der württembergischen Regierung, die Ober- bürgermeister von Stuttgart und Eßlingen und sonstige Persönlich- leiten des öffentlichen Lebens bei. Di« Ansprachen waren von Musikvorträgen umrahmt, und die Feier wurde durch das Ab­singen de» Reichsbannerliedes beschlossen.

Ablehnung üer Kohlenpreiserhöhung. Das Reichswirtschaftsministerium bleibt fest. Der neue Angriff des gesamten deutschen Stein- und Braunkohlen-Bergbau auf die zurzeit geltenden Kohlen- preise ist an der festen Haltung des Reichswirtschafts- Ministers gescheitert. Gestern sind vom großen Ausschuß des Reichskohlenrats die Preiserhöhungsanträge end- gültig abgelehnt worden. Bei dieser Gelegenheit gab der Bevollmächtigte des Reichswirtschaftsministers nochmals folgende grundsätzliche Einstellung des Wirtschaftsministeriums zur Frage der Kohlenpreiserhöhung bekannt: 1. Kohlenpreiserhöhungen wirken erfahrungsgemäß auf die gesamte Wirtschast preis steigernd. Sei es durch tat- sächliche Belastung der weiteren Produktionsstufen, fei es durch Beispiel oder Tendeüz. Die Entwicklung des Binnen- Marktes und Exports wird aber durch weitere Erhöhung des Preis- Niveaus beeinträchtigt. Hienauf muß im Rahmen gemein- wirtschaftlicher Regelung Rücksicht genommen werden. 2. Die Anträge auf Preiserhöhung werden zum Teil mit Absatz- und Erlösrückgang begründet. Solche Begrüdung ist privat- und volkswirtschaftlich verfehlt. 3. Zulassung von Preiserhöhungen wegen Lohnerhöhung ohne Rücksicht auf den Markt und die Lage der Werke würden Antrieb und Begründung für neue Lohnerhöhungen, in der Folge Begründung zu neuen Preiserhöhungen geben. 4. Vom Standpunkt der Preisbemessung nach der Selbstkosten- vechnung ergibt sich zwar«in« niedrige Gewinnspanne. Die Be- rechnungen umfassen aber nrcht den gesamten Umfang der wirtschastlichen Betätigung der Werke und Konzerne.(Neben- Produkte! Red. d.V.".) Aus diesen Gründen hält der Reichswirtschafts- minister Kohlenpreiserhöhungen chei der gegen- wärtigen Lage unvereinbar mit dem Gemein- wohl.

Hier domela!

Tatü-tata, Sohn und Papa, Oels und Doorn Ohnmächtiger Zorn: Stille hatten, Schicksals Walten. Nichts zu machen!" Ringsum Lschen. Tatü-tata» Sic transit gloria...,« Mich, von Lindenhecken.

ver Schweizerbuben Heimweh. 3a Zürich erlebt von Ebuard Bernstein. Eine der anmutigsten Ortschaften des an solchen nicht armen Zürichsee ist das ziemlich in der Mitte des rechten Ufere dieses Ssee gelegen«, weit ausgebreitete Dorf Meilen. Es liegt am Fuß de« 737 Meter über dem Meeresspiegel hohen Berges mit dem merkwürdigen NamenPfannenftiel". dessen Gipfel ein ansehnlicher dem Andenken des bedeutenden Forschers und Naturphilosophen Lorenz Oken gewidmeter Denkstein ziertz zur Erinnerung daran, daß Oken dort oben mit besonderer Vorliebe verweilte. Ein« Vorliebe, die jeder versteht, der diejen ooa der Katur pach ausgestattet«,

und herrliche Ausblicke gewährenden Berg einmal bestiegen hat. Von ihm aus hat man im Westen jenseits des Sees den Rigi und Umgegend ungleich deutlicher und reizvoller vor sich und sieht mehr von den mit Gletschern bedeckten Berner Hochalpen als von irgend- einer anderen Stelle dieses Ufers, und im Osten überblickt man eine mächtig, bis zu den Sanktgaller Bergen ausgedehnte, viele Ortschaf- ten und über zwanzig Seen aufweisende wohlgepslegte Ländjchast. Der dem See zugewendete.Abhang de» Berges aber ist weithin mit Wein bepflanzt, und der Meilener oder, wie es in der Züricher Mundart heißt, Meilener Wein ist im ganzen Kanton wegen seines Wohlgeschmacks hochgeschätzt. Neben dem guten Boden kommt der Weinkultur hier auch die besonders günstige Lage des Abhang» zu- gute, dank der die Weinstöcke mehr und kräftiger von der Sonne beschienen werden, als es in den anderen Weingärten des Gebiete» der Fall ist. So ist denn auch das Fest der Weinlese in der schwei­zerischen MundartWümmet" genannt in Meilen in noch höherem Grade als anderwärts ein Freudenfest. Es war daher für die zwei jüngeren Söhne me'incr Wirtsleute, Hempi(Wilhelm), dreizehnjährig, und Rudi(Rudolf), elfjährig, eine Iubelnachricht, als in Meilen wohnende gute Bekannte des Vaters sie zurWümmet", ich glaube des Jahres 1884, einluden. Die ganzen vorhergehenden Monate über schwärmten sie von den Freuden, die ihrer in Meilen warteten, und als dann an einem schönen Tage des Frühherbfts ein Eilbrief ankam:Morgen ist Wümmet, schickt die Buben her", wollte das Juchhe! dieser kein Ende nehmen. Selig traten sie am folgenden Morgen die Fahrt nach Meilen an, und da der Wümmet dort gewöhnlich mindestens zwei Tage dauerte, war dos Ehepaar Meiry darauf vorbereitet, die beiden Jungen erst am dritten Tage wieder zu Hause zu sehen. Um so größer der Eltern Erstaunen, als der Hempi und Rudi schon am frühen Vormittag des folgenden Tages plötzlich anmar- schiert kamen. Die Alten verlangten Erklärung, und es entwickelte sich zwischen ihnen und ihren Sprößlingen in meiner Gegenwart das folgende Gespräch: Eltern(verblüfft): Was seid ihr denn schon daheim? Buben: Mir händ so 5)eiweh gha, mir händ die ganz Nacht brüelet(geheult). Eltern: Heimweh? War's denn in Meilen nicht schön? Buben: Schön isch es scho gsi(gewesen).'S war scho recht. Eltern: Und war's vielleicht nicht heiter? Buben: Heiter isch es schon j�ji.'S isch sogar chaibe(ver- dämmt) luschtig gsi. Mir händ de ganze Tag g'sunge. Und'z Abig (am Abend) händ's Musik gemacht, und all! händ tanzet. Eltern(begreifen noch nicht): War vielleicht die Frau Walter (die Frau des guten Bekannten) nicht freundlich zu euch? Buben: Arg(sehr) fründli isch sie gsi. Sie hätt ü» Brate (gegeben) und Chuche, und Kaffi und Moscht(Most Fruchtwein) so vill mir händ möge(gemocht haben). a,. Eltern(ratlos): Ja, was hat euch d«n gejetzil?

Buben: Nüt, nüt(nichts, gar nichts). Eltern(noch ratloser): Warum habt ihr denn Heimweh ge- habt? Buben(denen das Weinen nahe ist): Mir wüsse's nüt. Wo mir im Bett gsi sind, hetts üs überno(hat es uns überwältigt)! Eltern(halb ärgerlich, halb mitleidsvoll): Ihr seid recht dumme Kerle. Verkürzt euch selbst euer Vergnügen. Buben(finden keine Entschuldigung): Mir händ so Heiweh gha- Konnte man ihnen darob zürnen? Gewiß nicht. Näher liegt es, an einen Zug im Gemütsleben des Schweizervolks zu denken, von dem schon Heinrich Heine gelegentlich spricht. Den Eltern fiel es daher nicht ein, die Jungen ihren unüberlegten Streich entgellen zu lassen. Die Mutter richtete ihnen ein Frühstück her, und da eine Rückwanderung nach Meilen nun keinen rechten Zweck gehabt hätte, begriffen die Buben, je mehr der Tag vorrückte, immer klarer, daß sie eine große Dummheit gemocht hatten, und taten sich zum Schluß selbst furchtbar leid. Ein Gefallenendenkmal von Käthe / Kollwiß. Käthe Kollwitz hat für Dixmuiden, wo mit den jungen deutschen Kriegssreiwilligcn auch ihr Sohn Peter Kollwitz , Schüler der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums, im Herbst 1914 gefallen ist, ein Grabdenkmal geschaffen. Um der Künstlerin zu ermöglichen, das Denkmal dort aufzustellen, haben das Reichsministerium des Innern und das preußische Kultusministerium gemeinsam einen Betrag von 19 000 M. zur Derfügng gestellt. Das in Stein ausgieführte Werk soll in der Nähe von Dixmuiden ausgestellt werden. An der Technischen Hochschule zu Berlin ist durch Ministerial- erlaß die Prüfungsordnung dahin erweitert worden, daß nunmehr die Diplomprüfung auch aus Grund eines wirtfchafts- wissenschaftlichen Studiums, das die Grundlagen der Technik einschließt, abgelegt werden kann. In der Wirtfchafts- Wissenschaft, die der Fakultät für Allgemeine Wissenschaften ange- gliedert ist, sind die technischen Prüfungsfächer in der Vorprüfung: Grundlagen der Physik und Chemie, der technischen Mechanik und Konstruktionslehre, in der Hauptprüfung: Grundlagen der Kraft- und Wärmewirtfchoft sowie ein Wahlfach, wie z. B. Fabrikbetrieb. Bautechnik, Elektrotechnik, Bergbau u. a. m. Der überwiegend wirtschaftswissenschaftliche Teil des neuen Studiums besteht aus Be- triebswirtfchaftslehrc(Rechnungswesen, Finanzierung, Industrie- betrieb, Geld- und Kapitalverkehr), ferner aus Volkswirtschaftslehre, Volkswirtschaftspolitik und Finanzwissenschast sowie aus Handels­und Wechselrecht, bzw. Staats- und Verwaltungsrecht. Die Dauer des Studiums ist wie da» der Fachingenieure auf acht Semester bemessen worden. Orangelimonade, da» amerikanische volksgelränk an heißen Tagen. Der Oran�esaft ist in den Vereinigten Staaten während der letzten Jahre ein Genußmittel geworden, das niemand mehr entbehren kann. Es hat selbst den obligatenIre Cream", der für jeden Amerikaner ein schier unerläßliches Lebensbedürfnis ge- worden war, mehr und mehr aus jeiaer Vor Machtstellung ve«