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vergewaltigte und hilflos fiegen ließ. Seine Helfershelfer, ein Schuhmacher, ein händler und der Führer des Autos, Find schon früher festgenommen worden. Wehlisch gelang es damals, zu entkommen. Nach der Beschreibung, die das mißbrauchte Mädchen von ihm gegeben hatte, erkannte man ihn aber wieder und sagte ihm das Berbrechen auf den Kopf zu. Wehlisch bestritt es nicht und wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Prügelnde Lehrer in der Berufsschule!

Ueber die Berwerflichkeit der Prügelpädagogik braucht man tein Wort mehr zu sagen. Längst sind alle Einsichtigen dar­über einig, daß fie aus Schule und Haus verbannt werden muß. In der Schule zu prügeln, ist aber in Deutschland noch gesehlich er­laubt. Auch Berufsschüler dürfen noch gezüchtigt" werden. Ein Reichsgerichtsurteil hat entschieden, daß Lehrer an Berufs­Schulen( Fortbildungsschulen) in demselben Maße schlagen dürfen, wie das( als Erziehungsmittel!) dem Handwerksmeister, dem Lehrherrn erlaubt set.

Jeder tüchtige Schulmann wird das Prügeln verab= scheuen und die entschuldigende Berufung auf das seltsame Reichs­gerichtsurteil nicht nötig haben. Und jeder befähigte Leiter eines großen städtischen Schulwesens muß nachdrücklich dafür sorgen, daß in den ihm unterstellten Schulen der verschiedenen Gattungen nicht geprügelt wird. Er wird seine Meinung über dieses mittelalterliche und verrohende Erziehungsmittel" so deutlich sagen, daß die Lehrer wissen, was sie zu tun oder, besser gesagt, nicht zu tun haben. In Berlin hat, nach der in fränfender Art erfolgten Beseitigung des sozialdemokratischen Stadtschulrats Genossen Paul­sen, der deutschvoltsparteiliche Stadtrat Benede als proviso rischer Leiter des gesamten städtischen Schul. wesens im Jahre 1925 in einer Verfügung nur empfohlen, das Prügeln nach Möglichkeit zu unterlassen. Daß es in den Schulen nicht verboten sei, stellt die Verfügung ausdrücklich fest. Anscheinend galt dem provisorischen Leiter des städtischen Schul­wesens das Prügeln in der Schule nicht nur als gefeßlich zulässig, sondern auch als notwendig.

Auf diesen Erlaß tönnen sich die Berufsschulmänner zum Teil stüßen, über deren verwerfliche Anwendung der Prügel als Erziehungsmittel fürzlich in der städtischen Fachschuldeputation verhandelt werden mußte. Folgende Vorgänge hatten dazu den Anlaß gegeben: In einer Jünglingstlaffe einer nahe dem Schlesischen Bahnhof gelegenen gewerblichen Berufsschule prallten während des Unterrichts zwei Kirschterne gegen die Wand­tafel. Der Lehrer stellte fest, daß ein Schüler Kirschen gegessen und auch solche verschenkt hatte. Zwei Schüler, die Kirschen erhalten hatten, waren dem Lehrer besonders verdächtig. Beide leug­neten. Einem wurde geglaubt, der andere aber, dem nichts bewiesen merden konnte, der jedoch als schwieriger" Schüler gilt, erhielt eine Backpfeife. Die Dinge entwickelten sich dann lebhaft" weiter. Der gezüchtigte Junge, schmächtig und fränflich, holte seine Mutter. Der prügelnde Lehrer schaffte den Direktor herbei. Dieser, ein schneidiger Mann, erst seit turzer Zeit Berufsschuldirektor, ist seit langem schon als Nichtgegner des Prügelns bekannt. In seinen Anordnungen hört man von Befehlen". Durch eine mißverständliche und mißverstandene Aufforderung des Direktors tam es zu einem neuen Zusammenstoß zwischen diesem und dem geohrfeigten Schüler. Ergebnis: eine weitere Ohrfeige zweiter Instanz! Die Mutter war teilweise Beugin der Borgänge. Der bedrängte" Direktor veranlaßte außerdem noch das Eingreifen des Schulmeisters. Ein netter Schulbetrieb!

Die Fachschuldeputation stellte in einem Ausschuß ein­mütig ohne Unterschied der Parteirichtung gemein­sam mit allen Dezernenten mit Einschluß des Juristen ein schuld. haftes Verhalten der beiden Schulmänner fest. Und die Folgen? Versehung des Lehrers, schwere Rüge für ihn und den Direktor, Androhung des Disziplinarverfahrens gegen beide im Wiederholungsfall. Der wadere Stadtrat Benede hatte empfohlen, Brügeln nach Möglichkeit zu unterlassen. gebrauchten die beiden Schulmänner nur beweisen zu können, daß fie feine Möglichkeit gehabt hätten, ohne Backpfeifen ihre schwer­getränkte Schulmeisterwürde wiederherzustellen, und sie waren ge= rechtfertigt vor diesem Stadtrat. Der ist aber inzwischen als Leiter des Berliner Schulwesens glücklicherweise ad acta gelegt worden, und hoffentlich widerfährt dieses Schicksal nun endlich auch seiner Berordnung. Weitere Berufung auf das Reichsgerichtsurteil wäre auch finnlos in einem Augenblid, in dem der Entwurf eines Berufsausbildungsgesetzes vorliegt, das ein Züchtigungsrecht des Behrherrn nicht mehr tennt.

Mit erfreulicher Deutlichkeit hat der Sozialdemokrat, der jetzt Chef der Berliner Schulverwaltung ist, der Stadtschulrat Genosse Nydahl, sogleich bei dem Eintritt in dieses Amt erkennen laffen, daß er das Prügeln und die prügelnden Pädagogen ablehnt. Also fort mit ihnen aus den Berliner Schulbetrieben!

Trauerfeier für Karl Tiek in der Wochenschau. Die Opel­Wochenschau zeigt in ihrem dieser Woche laufenden Film eine Reihe Aufnahmen von der Trauerfeier für den erschossenen Reichs­bannerkameraden Karl Tieg in Erfner. Die Aufnahmen, beweisen, wie start die Beteiligung an dieser Trauerfundgebung war, die zugleich ein starter Protest gegen den politischen Mord bedeutete.

Ein alter Parteigenoffe verschieden. Wilhelm Stenzel ist am Sonnabend abend im 59. Jahre einem Herzschlag erlegen. Der Tod hat ihn einen Tag nach der Geburts tagsfeier und der 20jährigen Parteizugehörigkeit seiner Gattin Anna Stenzel ereilt. Der Berstorbene war 24 Jahre Mitglied unserer Partei und mehrere Jahre Stadtverordneter der Stadtgemeinde Schöneberg . In besonders hervorragender und pflichttreuer Weise hat sich Stenzel als Agitator und Kämpfer auf dem Lande in den Jahren von 1901 bis 1913 be­tätigt. Unermüdlich hat er die Strapazen der Landagitation auf sich Aufklärung unter den Landarbeitern zu leisten. Die Abteilung verliert genommen und war jederzeit bereit, gerade die schwierige Arbeit der in Stenzel einen ihrer alten treuen Genossen, dem sie für immer ein Andenken bewahren wird.

Die Arbeitsgemeinschaft für Forstichutz und Naturkunde e. V. veranstaltet am Sonnabend, dem 23. Juli, eine Dampferfahrt von Friedrichshagen nach Müggelheim . Abfahrt nachmittags 4 Uhr Friedrichshagen , Städtischer Bart, Waldowstraße am eingang, nachmittags 4% Uhr Röpenid, Rathaus, Städtische Brücke, Luisenhain. Gemeinfame Raffeetafel in Müggelheim im Gasthaus zur großen Krampe. Anschließend Baldwanderung, Rüd­fahrt abends 8% Uhr. Fahrpreis: Erwachsene 1 M., Kinder 50 Pf. Gäste willkommen. Vorverkauf in der Geschäftsstelle, Friedrichs­ hagen , Scharnweberstr. 51.

" Blumen im Clou." Vom 20. bis 28. August 1927 veranstaltet die Deutsche Gartenbaugesellschaft im Berliner Konzerthaus Clou eine allgemeine Blumen- und Pflanzenschau, die in Sonderschauen Kakteen, Gladiolen, Dahlien, Sommerblumen und Stauden zeigen wird. Alle Garten- und Pflanzenfreunde haben Gelegenheit, in dieser Ausstellung, die wie alle früheren der Hebung der Blumen­liebhaberei in der Großstadt dient, ihre selbstgezogenen schönen Pflanzen zur Schau zu stellen. Anmeldeformulare sind von der Geschäftsstelle, Berlin N. 4, Invalidenstr. 42, anzufordern.

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Wintergarten im Juli. Die Barietés sparen sich im allgemeinen die großen Programme für die winterliche Hochsaison auf. Das lich erstklassiger Nummern auf, so daß man es getrost als großes Sommerprogramm des Wintergartens weist jedoch eine Anzahl wirt Programm ansprechen tann. So sind die beiden Demons Keulen jongleure höchster Klasse; man wird ähnliches kaum finden. Es ist ein besonderer Genuß, diesen absolut sicher arbeitenden Artisten zuzusehen. Auf einer wild rotierenden Bühne fährt Catalani in Gegenbewegung Rad. Es ist ein toätühner, nervenerregender Att, der aber auch wieder durch die Sicherheit des Artisten zum vollen Genuß führt. Eine Augenweide sind diesmal die Tänze. Amerita scheint in der Tat unerschöpflich in schönen Tänzerinnen zu sein. Glenn Ellyn ist eine entzückende Vertreterin moderner amerikanischer Tanzkunst, die mit der Bezeichnung Akrobatik- Tang Tänzerin Yvette Girard mit einer Girltruppe, die, eine sehr am besten charakterisiert wird. Nicht minder reizvoll aber ist die belustigende Neuheit, einen geheimnisvoll wirtenden Hampelmänner tanz ausführt. An beiden Tänzerinnen überraschen sehr viele neue liebenswürdige Nuancen. Antonet und Beby ergehen sich in breitem, drastischem Humor, der aber, so drollig er auch wirft, eine straffere Zusammenfassung verträgt. Die Boganny- Truppe verfügt über einen brillanten Springer und ist luftig wie immer. Ungeheuer fomisch wirkt Roche z' föstliches Affen- bzw. Aeffchen­Endeffekt mancherlei Neuheiten. Der griechisch- römische Att der varieté. Die Billardspiele der Bernos bringen mit einem hübschen Sedats bringt zwei schöne, traftvolle Menschen auf die Bühne. Mewus lebendes Gespenst hat inzwischen widersprechende Kritik erfahren, ist aber doch ein sehr wirkungsvoller und angenehm gruseln machender Schauaft. Nur wäre hierbei zu wünschen, daß der Experimentator die Gewähr gäbe, daß seine Mitarbeiterin feinen Schaden nimmt; sie sieht nach dem Experiment doch recht erschöpft und mitleiderregend aus.

Funkwinkel.

Die Opfer der sächsischen Katastrophe

145 Tote.

Dresden , 12. Juli. ( TU.) An den Unglücksstätten im Müg liß- und Gottteubatal sind seit gestern weitere Tote nicht mehr gefunden worden, so daß man annehmen kann, daß die 3ahl von 145 die endgültige Todesziffer ist. Der Sachschaden wird nach vorläufigen amtlichen Schähungen mit 50 bis 60 millionen angegeben. Die Wiederherstellungsarbeiten, für die Generalbebauungsplan ausgeführt werden, bei dessen Auf­man voraussichtlich zwei Jahre brauchen wird, werden nach einem ftellung die jüngsten Erfahrungen verwertet werden. Nachdem gestern heute die Beerdigung der übrigen Todesopfer der Katastrophe statt­die ersten sieben Toten in Berggießhübel beerdigt worden sind, wird finden.

mbt Die Beisehung im Erzgebirge .

nachdem bereits am Montag nachmittag in Berggie hübel Dresden, 12. Juli. ( Eigener Bericht.) fieben Opfer der Unwetterkatastrophe beerdigt worden waren, fand am Dienstag nachmittag um 4 Uhr auf dem Friedhof der am schwersten heimgesuchten Gemeinde die Beisetzung weiterer 40 Todesvpfer in Massengräbern statt. Dazu halten sich Ber­treter der Reichsregierung, der sächsischen Regie­rung mit dem Ministerpräsidenten an der Spitze und viele Vertreter der Behörden und Gemeinden eingefunden. Dresden hatten sämtliche offiziellen Gebäude zum Zeichen der betroffenen Gemeinden wie Wesenstein, Goffleuba, Glashütte, Pirna Trauer Halbm a st geflaggt. Auch in den übrigen vom Unglüc usw. find die Toten am Dienstag nachmittag beigesetzt worden. Die Aufräumungsarbeiten haben dank der unermüdlichen Tätigkeit der Helfer ia den letzten Tagen große Fortschritte gemacht.

Ganz Oesterreich trauert...

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Der österreichische Bundespräsident Hainisch hat folgendes Telegramm an Reichspräsident Hindenburg gerichtet:

Anläßlich entseglicher Unwetterfatastrophe, von der fruchtbare Gegenden Deutschlands heimgesucht wurden, und die so vielen Deutschen das Leben tostete, bitte ich Eure Exzellenz den Ausdruc Ganz innigsten und wärmsten Beileids entgegenzunehmen. Desterreich trauert mit mir über diesen schweren Schlag, von deutschen Stammesbrüdern, die Schaden an Leben und Gut er. dem das Erzgebirge betroffen wurde und fühlt aufrichtig mit allen litten."

Der Reichspräsident hat daraufhin an den Bundespräfi­denten Hainisch gedrahtet:

,, Euer Exzellenz danke ich herzlich für den Ausdrud innigen Mitgefühls, das Sie selbst wie unsere österreichischen Stammes­brüder der schweren Unwetterfatastrophe im Erzgebirge entgegen bringen. Ihre teilnehmenden Worte werden in ganz Deutsch­ land mit Dantbarteit aufgenommen werden."

Das Erdbeben in Palästina.

62 Tote und 250 Verwundete. Jerufalem, 12. Juli. ( WTB.) Nach den letzten offiziellen Angaben beziffern sich die Opfer des Erdbebens auf 62 Tote und 250 Verwun­dete. Ein Bafar in Nablus stürzte ein. Die Toten sind noch nicht geborgen. Englische Fliegerabteilungen unterstüßten wirksam die Hilfeleistungen in den von dem Erdbeben betroffenen Orten. In Hebron wurden vier Personen getötet. Die Städte Gaza , Atros und Berseba sind unversehrt; hingegen sind in Safad bund Tiberius Sachschäden zu verzeichnen. In etwa 20 Städten und Dörfern find Opfer an Menschenleben zu beklagen.- In Dörfern Ammán wurde das britische Amtsgebäude burch das Erdbeben zerstört. Acht Personen sind dabei ums Leben gekommen. In Esfalt hat sich die Zahl der Opfer auf 85 erhöht.

Kreis" das Wort. Sie ist in literaturintereffierten Kreisen wohl­Am Nachmittag hatte die Dichtervereinigung Der Junge bekannt, doch dürfte das große Funtpublitum auch nur einzelne Autorennamen des Jungen Kreises" tennen. Was sich in ihm zu­sammengefunden hat, ist gewiß längst nicht alles tünstlerisch gleich­wertig. Aber die Gesamtbekanntschaft lohnt. Albert Hirte be­tonte in seiner Einführung zu der Bortragsstunde die wirtschaftlichen Notwendigkeiten, die diesen Zusammenschluß junger Dichter er­zwungen haben. Doch das gemeinsame Interesse geht im Grunde über rein wirtschaftliche Zweckhaftigkeit weit hinaus. Durch Arbeit von vier Vertretern des Jungen Kreises" wurde die Gemeinsamkeit weltanschaulicher und fünstlerischer Ideen erwiesen. Das flott spie­lende Hans- Raue- Salonquartett brachte die übliche Nachmittags: unterhaltungsmusit. Der Abend bot ein Sendespiel Leo Falls Ope­rette Die Straßenfängerin" in guter Aufführung und Besetzung.- Prof. Dr. Georg Wegener, Rektor der Handelshochschule, setzte seine Schilderung der bewegten politischen Entwicklung in China fort. Außerordentlich interessant und amüsant plauderte Dr. Franz Lepp. mann über ,, Dichter auf der Kurpromenade".

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Das Unwetter über Paris .

Paris , 12. Juli. ( WTB.) Heute nachmittag ist über Paris wiederum ein heftiges Gewitter niedergegangen. Das gestrige Unwetter hat größeren Schaden angerichtet, als an­fangs angenommen wurde, insbesondere in den Telephon ämtern sind starte Verheerungen angerichtet worden. Ein Abend blatt spricht davon, daß vier Monate nötig seien, um die entstandenen Schäden auszubessern. Vor allem werden Ueberschwemmungen zahl reicher Keller und Geschäfte in der Stadt und Umgegend gemeldet. Aus der Provinz wird über ein starkes Ansteigen der Flüsse berichtet.

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( Nachdr. verb.) Warm, wolfig, zeitweise beiter. Neigung zu lofalen Gewittern. Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin und Umgegend Schwache Winde aus vorwiegend südlicher Richtung. Für Deutschland : Ueberall Fortbestand des herrschenden Witterungscharakters. Sunehmende Gewittertätigkeit.

Viel QUALITAT für wenig Geld?

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AS ist leicht gesagt, doch schwer getan.Im allgemeinen steigt mit der Güte einer Ware auch der Preis. Wie unsere OVERSTOLZ zeigt, gibt es aber Wege, für wenig Geld viel Qualität zu liefern.

Ausser uns kann niemand eine solche Zigarette für 5Pf.in den Han del bringen.Auch wir könnten es nicht, wenn sich nicht die Qualität auf eine grosse Nachfrage stützte

OVERSTOLZ ist heute die meistge rauchte Zigarette Deutschlands und

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hat erst durch ihre Güte den Raucher anspruchsvoll gemacht. Diese An­sprüche, die wir erweckt haben, wol­len wir auch für die Folge erfüllen. Alle Ersparnisse, welche die steigen­de Nachfrage schafft, kommen im­mer wieder dem Tabak unserer OVERSTOLZ zugute.

Ihre Mischung wird in kurzen Zeit abschnitten- wie auch in den letzten Wochen wieder- fortgesetzt verbes­sert, ohne dass wir den Preis erhöhen.

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