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Schwarzweißrote Hindenburg  - Feier?

Die Scheu vor den Reichsfarben.

Wie wir berichteten, soll der achtzigste Geburtstag des Reichs­präsidenten von Hindenburg   in ganz Deutschland   gefeiert in werden, und es ist ohne Zweifel an sich nichts dagegen einzuwenden, daß ein so hoher Ehrenfag des ersten Beamten der deutschen Republik festlich begangen wird. Run werden aber Einzelheiten über die geplanten Veranstaltungen bekannt, die außerordent lich bedenklich stimmen müssen. Der Vorstand des Deutschen Reichstriegerbundes Kyffhäuser" nämlich hat seinen sogenannten zweiten Deutschen Reichskriegertag" ausgerechnet auf den 2. Oktober, dem Geburtstag des Reichspräsidenten  , nach Berlin  verlegt. Bombastisch heißt es in einer Pressemitteilung des Bundes:

präsidenten von Hindenburg

,, Dieser Reichskriegertag ist wie der vor zwei Jahren in Leipzig   unter außerordentlicher Beteiligung der Kameraden aus dem ganzen Reich stattgehabte, stattgehabte" ist echtes Krieger­vereinsdeutsch! als ein nationaler Tag der Soldatenkamerad­schaft gedacht, als ein Gedenktag für unsere gefallenen Helden, als eine Erinnerung an die Großtaten unseres Heeres und unserer Flotte, als ein Tag der Hoffnung neuen Aufstieges. Er ist gleich zeitig eine huldigung für den Reichspräsidenten  , den Ehrenpräsidenten des Deutschen Reichstriegerbundes Kyff­häuſer", Generalfeldmarschall von Hindenburg, anläßlich seines 80. Geburtstages, und soll eine Rundgebung aller deutschen  Kriegervereine werden, ein Appell an die Einigkeit unseres Volkes, ein Echo der Gefühle nationaler Gesinnung und ein deutscher Ruf in die Welt."

Die schwarzweißroten Kriegervereine, die bei jeder Fahnenweihe in Kleinkleckersdorf, bei jeder Regimentsfeier in Pumpelhagen bei Burtehude an den Obersten Kriegsherrn in Doorn alleruntertänigste Huldigungstelegramme fchiden, benußen unter den Symbolen des Raiserreichs den achtzigsten Geburtstag des Präsidenten der deutschen   Republif, um einen deutschen   Ruf in die Welt" ergehen zu lassen. Dieser Ruf witd in der Welt ohne Zweifel ge­bührend verstanden werden! Weiter heißt Weiter heißt es in der Ankündigung: Am Montag, dem 3. Oftober, wird im Deutschen   Stadion ein feierlicher Aufmarsch der Kriegervereine mit Fahnen vor fich gehen. Ein tausendköpfiger Chor wird, begleitet von Instru mentalmufit, mitwirken, und außerdem werden Bilder aus der Entwicklungsgeschichte des ruhmreichen deutschen Heeres gezeigt werden. An der leztgenannten Veranstaltung wird vor­aussichtlich auch der Ehrenpräsident des Kyffhäuser- Bundes", Generalfeldmarschall von Hindenburg, persönlich

teilnehmen."

Der Reichspräfident würde so seinen Ehrentag ficher in einer Weise begehen, die in hervorragendem Maße geeignet ist, die Friedenspolitik des von ihm dreimal im Amte bestätigten Reichsaußenministers in weitestgehendem Maße zu fördern!

Nun, die, sagen wir einmal wohlwollend: geistige" Einstellung ber Kriegervereinler fennen wir. Ihr Lebensziel ist es, in vers blichenen Uniformen einherzuwallen, mit frisch aufgewienerten Kunferorden zu rauschen oder im schlichten Gehrock den Regenschirm vorschriftsmäßig zu schultern. Es passieren aber Dinge, die viel toller find! Da haben sich sogenannte überparteiliche Ortsaus= schüsse zur Vorbereitung der Hindenburgfeiern gebildet, und diese haben zum Teil Beschlüsse gefaßt, die geradezu unerhört sind. So hat man beispielsweise in Lichterfelde   sich entschlossen, daß der Festsaal zur Hindenburgfeier nur mit der Flagge der Reichswehr  , mit den Farben der Länder und den verschiedenen Innungsfahnen ausgeschmückt werden soll. Der Reichspräsident hat den Eid auf Schwarzrotgold geleistet, auf seinem Amtssitz weht die schwarzrotgoldene Standarte, an feinem Dienstauto flottert der schwarz rotgoldene Wimpel, und Schwarzrotgold symbolisiert den Staat, den der Reichspräsident vertritt. Aber bei Feiern zu seinen Ehren soll Schwarzrotgold nicht gezeigt

werden!

Nun, weite Boltskreise müßten aus solchem Verhalten die Kon­Sequenzen ziehen. Die preußische Regieung übrigens hat, wie man ja weiß, auf einstimmigen Beschluß hin ihren Beamten unter­sagt, an Veranstaltungen teilzunehmen, bei denen die Reichsfarben Schwarzrotgold boykottiert werden. Wie heilsam diese Ver­ordnung wirkt, davon hat man sich in der letzten Zeit wiederholt überzeugen können. Wir erinnern an den von uns berichteten Fall des westfälischen Regierungspräsidenten Amelungen, und legthin haben sich sogar die Kriegervereine zur Anerkennung von Schwarzrotgold befehren müssen. In Verbindung mit der Tagung Schwarzrotgold bekehren müssen. In Verbindung mit der Tagung des Kyffhäuser  - Bundes fand vor kurzem in Köln   die Jahresversamm lung der deutschen   Kriegerwohlfahrtsgemeinschaft statt. Als Bertreter bes preußischen Ministeriums erschien Bizepräsident v. Sarnad, als Bertreter Kölns   Oberbürgermeister Adenauer  . Der Saal war mit zahlreichen Flaggen geschmückt, darunter war Schwarzweiß­rot start vertreten. Die Nationalflagge fehlte. Unter diesen Um­ständen erklärten die Herren, wenn nicht die Nationalfarben des Reiches noch angebracht würden, müßten sie ihre Teilnahme z urüd­ziehen. Dies verfehlte seine Wirkung nicht: Alsbald wurde auch Schwarzrotgold gehißt, und man entschuldigte sich mit dem Bersehen untergeordneter Organe". Es geht also!

aloninst elodro

Raubmord bei Storkow  .

Eine franke Frau im Bett erschlagen.

Ein furchtbarer Raubmord wurde gestern nachmittag gegen| tauchen. Von der Staatsanwaltschaft ist im Laufe des heutigen 5 Uhr in dem Dorfe Bugt   bei Storkow  ( Brandenburg  ) verübt. Vormittags Kriminalrat Gem nat nach Bugt   gebeten worden; in während der Abwesenheit des Mannes und der Familienangehörigen seiner Begleitung befindet sich Kriminalkommiffar Johannes wurde die 60jährige Frau des Gemeindevorstehers Laurich, Müller. Die Leiche der Ermordeten ist von der Staatsanwalt­die frank im Bett lag, von einem oder mehreren unbekannten Tätern schaft beschlagnahmt worden. ermordet. Den Mördern fiet ein Betrag von 500 m. in die Hände. Folgende Einzelheiten werden zu dem scheußlichen Verbrechen noch bekannt.

Die geheimnisvolle Frauentragödie. Die Ursachen bisher nicht ermittelt.

Frau L., eine für ihr Alter noch sehr rüstige Frau, war seit einiger Zeit bettlägerig. Gestern begab sich der Ehemann mit den Angehörigen und dem Dienstmädchen auf das Feld, um den Acker zu bestellen. Eine Tochter blieb zurück, um für die kranke Mutter zu sorgen. Gegen 4 Uhr entfernte auch sie sich, um den auf dem Felde Arbeitenden Kaffee zu bringen. Als fie nach einiger Zeit zurückkehrte, bot sich ihr ein schreckliches Bild. Die Mutter lag mit zertrümmertem Schädel in dem blutbefudelten Bett. Schränke und Behältnisse waren durch wühlt und der Inhalt lag auf dem Fußboden zerstreut umher. Wie ein Lauffeuer durcheilte die Kunde von der Bluttat die kleine Ortschaft. Der entsetzte Ehemann eilte herbei. Die Gen darmerie wurde sofort benachrichtigt, die an der Mordstelle die not­wendigen Ermittlungen aufnahm. Auf dem Hofe lag der große und vor seiner Hütte erschlagen. Aus einem Kaften waren 500 mart geraubt; es war der Erlös, den Laurich vor einigen Tagen bei dem Verkauf einer Kuh erzielte. Außerdem hat der Täter ein Fahrrad und eine Männerjade entwendet. Nach den Erhebungen hat es den Anschein, daß es sich bei dem Täter nur um jemand handeln kann, der mit den Verhältnissen im L.schen Hause genau vertraut war. Der Mörder hat den günstigen Augenblick abgewartet, als sich auch die Bewohner des Nachbarhauses auf dem Felde befanden, und ist dann zu der Tat geschritten. Die Vermutung ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, daß der Täter ein Land st re ich er oder Wanderbursche meifen, als der Säter eine, Flat 2, allein im Bett bortant une bag er selbst vor einem Hållet ſtebe. die Gelegenheit benutzte, um zu stehlen. Frau L. hat dann wahr scheinlich um Hilfe gerufen, so daß der Hund anschlug. Leider wur­den die Hilferufe von niemand gehört. Um sich zu sichern, erschlug der Täter zuerst den Hund und tötete Frau L. durch mehrere der Täter zuerst den Hund und tötete Frau 2. durch mehrere wuchtige Hiebe auf den Kopf, die mit einem stumpfen Gegenstand geführt sein müssen.

Zu der Tragödie im KdW., über die wir bereits berichteten, er­fahren wir, daß trotz der Nachforschungen und Zeugenvernehmungen, die die Kriminalbeamten des 127. Reviers anstellten, ist es bisher nicht möglich gewesen, das Dunkel, das über der Tragödie liegt, au flären.

Die beiden Frauen sind vorher durch die Räume des Kauf­hauses gegangen und von mehreren Zeugen und Zeuginnen gesehen worden. Niemand hat an ihnen etwas Auffälliges wahrgenommen, man hat auch keinen Streit gehört. Da bei den Berunglückten feine Kassenzettel gefunden wurden, so hatten sie wohl noch nichts gekauft. widersprechend sind die Aussagen der Passanten, die den schrecklichen Borgang von der Straße aus beobachteten. Während habe, wollen andere gesehen haben, daß die Tochter der Mutter einige behaupten, daß Frau Otto ihre Tochter mit sich hinabgerissen freiwillig gefolgt sei. Es wird auch taum möglich sein, über diese Frage restlose Klarheit au schaffen. Frau Otto stieg in dem Toilettenraum plöglich auf den Heizkörper und stürzte sich aus dem offenen Fenster in die Tiefe. Es ist sehr wohl möglich, daß die Tochter, als sie die Mutter retten wollte, auch das Gleichgewicht verloren hat und so ihren Tod fand. Die Ver= nehmung des Gatten und Vaters, des Buchbindermeisters Otto, gänzlich niedergebrochene Mann erklärt, daß das Familien. fonnte ebenfalls nichts zur Klärung der Tragödie beitragen. Der leben ein durchaus ungetrübtes gewesen sei. Auch an dem verhängnisvollen Dienstag war nichts vorgefallen, was feine Frau zu dem grauenhaften Entschluß hätte treiben können. Er erklärt,

Es besteht die Möglichkeit, daß der Täter mit dem Rade die Flucht ergriffen hat und versuchen wird, in Berlin   unterzu­

Turmhaus am Anhalter Bahnhof  .

13 Stockwerke.

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Auf dem Gelände zwischen dem ehemaligen Kunstgewerbe­museum und den Prinz- Albrecht Gärten am Anhalter Bahnhof  , wo sich bisher das als Randbebauung im Zuge der König­gräßer und Anhaltstraße erft fürzlich errichtete Europa- Haus" mit feinen Geschäftstäden und verschiedenen Reftaurationsbetrieben be­findet, soll jetzt auch von der Großbauten-.- G. ein 13 ge­schössiges Turmhaus erstehen.

Dieses Gebäude soll, nachdem die Fundamente jetzt schon fertig gestellt sind, noch Ende dieses Jahres im Rohbau vollendet, und die weitere Ausgestaltung bis Frühjahr 1928 zu Ende geführt werden. Das Turmhaus wird auf dem Westflügel im Anschluß an die bereits fertiggestellte Randbebauung des Europa  - Hauses" hinter der Königgräßer Straße errichtet werden und durch einen besonderen Zugang, in dem sich zurzeit provi­sorischerweise ein Autogeschäft befindet, mit der Königgräger Straße verbunden werden. Es ist beabsichtigt, in dem neuen Gebäude, das die bisherigen ein- bis zweigeschossigen Läden und Restaurations­räume des Hofbräuhauses usw. erheblich überregen und einen archi­tektonisch sehr interessanten Mittelpunkt dieses starken Verkehrs­zentrums bieten wird, etwa 800-1000 Räume zu schaffen, die entweder für Bureauzwecke, oder, was noch wahrscheinlicher ist, für ein großes modern eingerichtetes Hotel Ber­mendung finden sollen. Außer diesem Hochhaus, das ursprünglich segar 17 Stockwerte umfassen sollte, aber zur Erlangung der bau­polizeilichen Genehmigung in der Höhe etwas vermindert wurde, wird der Baukompler des Europa- Hauses" in Fortseßung der bis­herigen flachen Randbebauung nach dem Kunstgewerbemuseum zu einen neuen Tanzpalast erhalten, der bereits zum Herbst von dem Letonomen des Hofbräuhauses in Betrieb genommen werden wird. Ferner will man dort einen großen Saalbau schaffen, in dem sich Konzertjäle und umfangreiche Räume für Tagungen und Kongresse befinden werden, da die Gegend des Anhalter Bahnhofes trotz des starken Bedürfnisses teine derartigen Räumlichkeiten aufweist. Das Hochhaus wird sich in seiner Architektur dem modernen Stil der bis­herigen Randbebauung anpassen. Die Bauherren erwarten, daß die Genehmigung des Baues in einigen Tagen von der Bau­polizei des Bezirksamts Mitte erteilt wird, das übrigens dem wollend gegenübersteht. Mit den Bauarbeiten wird dann sehr schnell begonnen werden, da zu einem Teil schon die Eisenkonstruktion auf­gestellt worden ist, so daß das neue Hochhaus Mitte des nächsten Jahres bezogen werden dürfte.

Offenbar sprechen bei dieser Tragödie aber noch andere Umstände mit. So soll die Mutter noch im Sterben geröchelt haben: Die meine Tochter Eine Schande das überlebe ich nicht." Berliner   Frühmittagszeitung will fogar ermittelt haben, daß eine findlichen Akademikers mit der Chefrau über die Tochter vorhanden Korrespondenz eines anscheinend sich in hoher Stellung be­ist, aus der hervorgehen soll, daß die Tochter von diesem Herrn betrogen und die Mutter, die wohl für ihre Tochter eingetreten ist, von ihm ehrenkränkend behandelt worden ist.

spricht. Eine ernste Sprechizene von Bruno Schönlant und die Schlußworte des Vorsitzenden des SAJ., Ludwig Diederich, brachten die Ueberleitung zum Ernst des Lebens.

Wohnungen ohne Aufsicht. Hochkonjunktur für die Klingelfahrer.

An fünf verschiedenen Stellen arbeiteten gestern vormittag die Klingelfahrer, die allmählich zu einer wahren Landplage werden. Diese Spezialisten bedienen sich der verschiedensten Masken, um unauffällig auszufundschaften, wo eine Wohnung ohne Aufsicht steht.

Die beffer Gefleideten spielen z. B. den Vertreter für einen Haushaltsartitel, während andere mit Postkarten und Schnürfenfeín hausieren oder betteln. Da sie jeden Augenblick darauf gefaßt sein müssen, von der heimkehrenden Hausfrau über­rascht zu werden, so stehen ihnen nur wenige Minuten zur Ver­fügung. Blizschnell öffnen sie mit Nachschlüsseln die Bordertür, schließen sie wieder hinter sich ab und halten sich den Rückzug frei, indem sie durch die Räume eilen und die Hinter tür aufmachen. Um feine Zeit zu verlieren, schlagen fie rück­fichtslos die Behältnisse, die verschlossen sind, mit Stemmeisen ein und richten so oft einen Sachschaden an, der den Wert der Beute um ein Vielfaches übersteigt. So stahl ein Klingelfahrer gestern zwischen 11 und 1 Uhr vormittags in einer Wohnung in der Albrechtstraße bares Geld, eine mit Brillanten besetzte goldene Damenuhr mit der Nummer 213 018, Gilberzeug, das K. E. gezeichnet ist und einen Militärpaß auf den Namen Ernst Braun".

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Aus der Woh­

In der Chausseestraße rafften die Diebe innerhalb einer Stunde einen großen Posten neue Wäsche, Stoff für zwei Anzüge und eine goldene Damenarmbanduhr zusammen. In der Hannoverschen Straße drang ein Klingelfahrer in die un­beaufsichtigte Wohnung eines Gastwirtes ein und erbeutete für 2000 Mart Gold und Silbersachen. nung eines Bankbeamten in der Uhlandstraße wurden für 2500 Mart Silberzeug und Schmucksachen gestohlen und in der Goigstraße für 1100 mart Silbersachen. In den meisten Fällen beschränken sich die Spezialisten auf den Diebstahl an Silber und Schmucksachen. Unwissentlich leisten die Wohnungs­inhaber den Dieben insofern Vorschub, als sie bei kurzem Ausgang die Tür nur einfach ins Schloß ziehen und darauf verzichten, das

Nun, wir hoffen bestimmt, daß der Reichspräsident für die von ihm beschworenen Farben des Reiches mit derselben Energie ein- Brojeft mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Notwendigkeit wohl. Sicherheitsschloß anzuwenden. treten und bei keiner Veranstaltung vertreten sein wird, bei der die Farben Schwarzrotgold boykottiert werden!

Fortgesetzt Militärfliegerabstürze.

Massentodesopfer in England.

Ein englisches Militärflugzeug geriet Montag abend in Camberley   in der Grafschaft Surrey   in Brand   und stürzte ab. Die beiden 3nfassen wurden getötet. Durch diesen

Unfall erhöht sich die Zahl der in diesem Jahre im eng­lifchen Militärflugwefen ums Leben Gekommenen auf 32. Im vergangenen Jahre betrug die Gesamtzahl der Zofen 85.

Bei Uebungsflügen stürzten über dem Flugplah von Ciampino   und malpena in 3 fallen zwei Bomben­flugzeuge ab. Piloten und Mechaniker verunglückten dabei tödlich.

Der litauische Militärflieger Oberleutnant Maciokas, ftürzte in Kowno   mit feinem Flugzeuge ab und starb nach wenigen Stunden.

Ein Blutbad der Dollardiplomatie. Die Liberale Partei in Nikaragua   hat gestern versucht, die amerikanischen   Truppen, die feit drei Monaten das Cand befetzt halten, herauszuwerfen. Einige tausend Freischürler, geführt von General Sanding, griffen die amerikanischen Marinesoldaten im Oco­tal an, wurden aber nach vierstündigem Kampfe zurüdgejdhlagen. Die Amerikaner verdanten ihren Siegen fünf Flugzeugen, die mit Bomben gegen die Aufrührer" vorgingen. Nicht weniger als 300 wurden getötet.

Staatssekretär& ellog fügte zu der Niederlage der Freiheits­Kämpfer noch den Hohn der Dollardiplomatie. Er nannte die An­greijer eine Räuberbande".

Dachstuhlbrand in Berlin   N.

Mehrere Löschzüge der Feuerwehr wurden heute vormittag gegen 11 Uhr nach der Ackerstr. 44 alarmiert, wo in einer Boden­fammer des Dachstuhles Feuer ausgebrochen war. Die Flammen konstruktion. Als durch die starke Rauchentwicklung Straßenpaffan breiteten sich mit großer Schnelligkeit aus und ergriffen die Dach ten aufmerksam wurden, stand bereits der größte Teil des Dach stuhles in hellen Flammen. Die Feuerwehr ging über eine mechanische Leiter und über die Treppenhäuser mit drei Schlauchleitungen großen Kalibers gegen den Brandherd vor. Nach längerem Wassergeben konnte das Feuer niedergefämpft werden. Große Gefahr bestand eine zeitlang für das Dach des an grenzenden Grundstückes, doch wurde ein lebergreifen glücklicherweise verhindert. Die, Entstehungsursache konnte da die Feuerwehr schon bei ihrem Eintreffen einen ausgedehnten Brandherd vorfand noch nicht einwandfrei ermittelt werden. Volksfest der Schöneberger Jugend.

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Die Sozialistische Arbeiterjugend, die Natur­freunde und die Kinderfreunde hatten zum Sonntag die Bevölkerung zu einem Bolksfest auf der Spielwiese in Schöneberg  eingeladen. Nach den farbenprächtigen Einmarsch entwickelte fich schnell ein buntes Treiben. Freude und Bewegung standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Volkstänge und Spiele mit den Kindern in allen Bariationen brachten Abwechslung und Freude auch für die zahlreichen Zuschauer. Fast wurde es des Guten zu piel, denn auch Volkstanz und Spiele dürfen für unsere Jugend nicht Selbst zweck werden. Die Darbietungen fanden im Schöneberger Rathaussaal ihren Fortgang. Besondere Beachtung verdienten hier die Gruppentänze der Schüler für Martin Gleißners Bewegungschor nach Laban. Hier lag Rhythmus und Schwung in bem Lanz, der lebendigstes Glieb neuer Selituitur zu werben per

Der Film des Kieler Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands   Die Kieler rote Woche" läuft bis ein­schließlich Donnerstag in den Uhu- Lichtspielen", Neue Schönhauser Straße 12. Daneben wird noch Der rote Pirat" und die vor­zügliche Bühnenschau gegeben. Allen Genossen und Gesinnungs­freunden sei daher der Besuch empfohlen.

Zu den Juwelenfchiebungen in der Friedrichstadt   erfahren wir, daß es trotz aller Bemühungen noch nicht gelungen ist, den behörden find benachrichtigt und mit der Beschreibung des Ver­flüchtigen Bruno Straczewski festzunehmen. Die Grenz­folgten versehen worden. Man vermutet aber, daß er sich noch in Berlin  vielleicht unter falschem Namen verborgen hält. Die Untersuchungen zur völligen Klärung sind noch nicht abgeschlossen.

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Mord bei Königstein   i. Sa.

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Dresden  , 20. Juli.  ( WTB.) Wie das Kriminalamt mitteilt, ist gestern nachmittag unweit Königst ein im Walde die Leiche eines unbekannten 20 bis 25 Jahre alten Mannes aufgefunden worden, der offenbar mit einem etwa arm= starten Holzfnüppel auf den Hinterkopf erschlagen worden war. Es handelt sich anscheinend um einen tschechoslowa= tischen Staatsangehörigen, der seinen Wohnsiz jenseits der Grenze haben dürfte. In seinem Besitz befanden sich nur eine tschechoslowakische Eisenbahnkarte und ein Abzeichen eines Jugend­Sofolfestes im Gau Bresniz.

Die 38. Jahresversammlung des Deutschen Guftemplerordens ( 30GT.) fand vom 9. bis 20. Juli zum ersten Male im deutschen  Ausland, in Danzig   statt. Die Beamtenberichte ergaben einen all­gemeinen Fortschritt; die Mitgliederzahl ist um 1400 gestiegen, so daß der Drden heute 37 000 Erwachsene und 11000 Jugendliche zählt. Der Präsident Blume legte sein Amt als 1. Vorsitzender nach 26 jähriger Tätigkeit nieder. Auf seinen Vorschlag hin wählte die Großloge einstimmig Präsident Prof. Dr. Streder Berlin zu seinem Nachfolger, Bum nächsten Tagungsort wurde Beißenfels bestimmte