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Verschandelung des Teufelssees.

Eine merkwürdige Erschließung".

In diesen Tagen brachte ein Mittagsblatt unter der Ueberschrift Erschließung des Teufelssees" eine Mel­dung, die nur mit größter Verwunderung aufgenommen werden fann. Danach soll der Fistus, der Wochenendbewegung folgend", wie es schön, aber unzutreffend heißt, die Erlaubnis erteilt haben, mitten im tiefen Grunewald in einem als Freifläche und Dauerwald ausgewiesenen Gebiete, am idyllischen Teufelsfee, einen Bau zu errichten, der es dem waldhungrigen Großstädter" ermöglicht, in fürzester Zeit mitten im Grünen zu ſizen und Wald und See zu genießen. Der geplante Neubau mit seiner Frontlänge ron 50 Meter, einem Saal, Gastraum und ausgerechnet mit Wein­und Spielzimmer usw., mit breiter, langgestreckter, por= geschobener Terrasse, soll am südlichen Ufer des Teufelsfees errichtet werden. Durch die Höhenlage des Bauterrains wird man aus zahl­reichen Fensteraugen auf die Terrasse und über sie hinaus auf den See und in die Landschaft blicken." Hotelartige Unterkunft für Wochenendgäste ist vorgesehen. Wie in großen See bädern" wird man im Badeanzug zum Strand gehen und auf der eigenen großen Wiese fich fonnen tönnen. Mit der Durchführung des Projektes soll bereits begonnen sein.

96n Berlins modernster Hafen.oni

ser der mangas Werk der 2 mancillik 1,211 admi Werk der Behala .

Am 1. August erlebt das Berliner Hafenschiffahrtswesen einen| speicher für 30 000 Tonnen, einen 3ollspeicher für 25 000 Tonnen, historischen Wendepunkt. Die Reedereien verlassen ihre über 50 eine große Kohlenverladeanlage, 30 Kräne und eine große Anzahl Jahre benutzten Anlagen am Kronprinzenufer, am Friedrich- Karl- anderer Fördermittel. Die technische Leistungsfähigkeit des Hafens fer und am Humboldthafen, um für den Stüdgutumschlag fünftig wird ergänzt durch seine Eigenschaft als Tarifstation der die modernen Anlagen des Westhafens zu benutzen. Reichsbahn und durch die Ausstattung mit einem 3ollamt. Damit wird der Westhafen, der größte Berlins , mit seinen drei Neben den Lagerhallen, die sich nach Form und Farbe dem archi­großen Beden zum Mittelpunkt des Schiffahrtsverkehrs. tektonischen Gesamtbild des Westhafens gut einfügen, bestehen soge= Hafenbetrieb und Schiffahrt können von nun an planmäßig zu- nannte Freilager, die in gleicher Höhe mit den Ladeflächen der Fuhrwerke liegen. fammenarbeiten.

Inhaber des Westhafens, mit dessen Bau im Jahre 1914 be­

Alles in allem ergibt sich ein Bild, das etwas weniger bunt

ist als die der alten Verladeplätze. Die Einrichtungen des West­hafens, den die Behala mit einem Kostenaufwand von liche Ersparnis von Kraft und Zeit, und darin liegt das Geheimnis 7 Millionen Mart fertiggestellt hat, bedeuten aber eine wesent­feiner Lebenskraft, die dem heutigen Wirtschaftstempo standhalten

wird.

Verlegung des Stüdgutumschlaghafens.

Die Meldung klingt uns geradezu phantastisch. Was ist am Teufelssee zu erschließen"? Weil er einer der wenigen Erholungsstätten in der Peripherie Groß- Berlins ist, wird er seit Jahren gerade von den arbeitenden minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung in ständig wachsendem Maße aufgesucht. Hier findet der Berliner Naturfreund nahe der 20- Pfennigzone Wald, Sonne und Waffer, und er liebt dieses idyllische Fleckchen Erde eben deshalb, weil es schlicht und ursprünglich auf ihn wirkt und jede Aufmachung" fehlt. Setzt man ihm aber jetzt mitten in die Stille der Natur hinein einen Riesenkasten mit Betrieb" und allem sogenannten Komfort der Neuzeit, mit Jazzbands und Autogarage, vor die Nase, so ist gerade Berliner Presse hatten Gelegenheit, die neuen Anlagen im West- für die freiliegenden Güter sind die Laderampn mit Rücksicht auf

dem einfachen Manne für sich und seine Familie der Teufelssee ver­Icidet. Denn das Grandhotel aufzusuchen, gestatten ihm weder seine Mittel, noch liegt ihm daran. Das Projekt durch führen, hieße nichts anderes, als eine billige Erholungs möglichkeit für jedermann zum Vorrecht von finanz­fräftigen Dielenbesuchern umzuwandeln und ein einzigartiges Natur­ibyll zu vernichten. Mögen die Herrschaften mit dem did en Porte­monnaie über das Wochenende ruhig weiter im eigenen 2uto in eins der großen Geebäber", nach Heringsdorf , Zinnowiß oder 3oppot, fahren! Wald und Wiese am Teufelssee aber sollen den fleineren Portemonnaies vorbehalten bleiben. Giebt es nicht geschäftstüchtige Unternehmungen mit allem Lurus für Berlin WW. schon zahlreich genug am Wannsee und an den Havelseen? lind weiß man denn zuständigenorts nicht, wie sterf die Erholungs­möglichkeit für den minderbemittelten Großstädter schon eingeschränkt ist durch die allzu umfangreichen Abholzungen im Grunewald ? Weiter aber ist die Frage aufzuwerfen, wie wenn die Mel­dung des Mittagsblattes tatsächlich zutrifft der Fiskus dazu der Fiskus dazu lommt, rücksichtslos über den Kopf der Bevölke= rung und ihrer Vertretung hinweg in so lebens­erteilen. Bir menigstens protestieren aufs scharffte gegen die Verschandelung des Teufelsfees durch ge­schäftliche Spetulation, auch wenn sie sich unter dem Schlagwort der Wochenendbewegung ein soziales Mäntelchen um­zuhängen versucht.

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Gegen die roten Bürgermeister.

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Wo die ,, Deutsche Zeitung" heht und wo nicht. Im Verwaltungsbezirt Prenzlauer Berg wurde vor jegt sechs Monaten der Oberstadtinspektor Wachsmuth als unge­treuer Beamter ertappt. Damals richtete die Deutsche Beitung" gegen den sozialdemokratischen Bezirksbürgermeister Dr. Ostrowski eine Hege gehässigster Art. Gerade dem raschen Zupacken unseres Genossen Ostrowski, der noch nicht lange das Amt des Bürgermeisters von Prenzlauer Berg hatte, war es zuzuschreiben, daß Wachsmuth überführt wurde und schließlich seine Betrügereien eingestand. Aber das schwarzweißrote Blatt beschimpfte den roten Bürgermeister, wie wenn ihm die Verantwortung dafür zufiele, daß Wachsmuth die ihm anvertrauten Wohlfahrtsgelder unterschlagen und durch Attenbeseitigung sein verbrecherisches Treiben verdeckt hatte. Wachsmuth war ein alter Beamter der Stadt Berlin , und mit den Unterschlagungen hatte er schon in der Kriegs zeit begonnen, als es in Berlin noch keine Verwaltungsbezirke und feine roten Bürgermeister gab..

Zum Schutz des jo angepöbelten Bezirksbürgermeisters Dr. Ostrowski ersuchte, Oberbürgermeister Böß die Staatss anwaltschaft, geg den verantwortlichen Redakteur der Deut schen Zeitung" einzuschreiten, und sie erhob dann Anklagewegen Beleidigung. Bor Gericht rettete der Angellagte sich vor der ihm drohenden Bestrafung, indem er( wie schon am 28. Juni im ,.Vorwärts" berichtet wurde) den Vorschlag des Richters, mit einer bedauernden Zurücknahme der Beleidigungen die Sache wieder gut zu machen, gern annahm. Die danach mögliche Zurücknahme des Strafantrages stand dem Oberbürgermeister zu, auf dessen Antrag die Staatsanwaltschaft gegen den Redakteur des wüst darauflos schimpfenden Blattes eingeschritten war. Wie wir erfahren, hat jezt Oberbürgermeister Böß in Uebereinstimmung mit Bürgermeister Ostrowski die Beilegung der Sache durch Bergleich genehmigt und den Strafantrag zurückgenommen, so daß Einstellung des Verfahrens erfolgt ist.

gonnen wurde, ist die Behala( Berliner Hafen- und Lagerhaus­Attiengesellschaft), die den Plänen des verstorbenen Stadtbaurates Friedrich Krause eine moderne und über die alten Entwürfe weit hinausgehende Bollendung gegeben hat. Bei der Schaffung der rungen leiten lassen, so daß im Gegensatz zu anderen Häfen, für neuen Anlagen hat man sich ausschließlich von praktischen Erfah. den Westhafen nicht die Gefahr besteht, daß er sich eines Tages als unwirtschaftlich erweisen wird. Es wird viel eher der Fall sein, daß nach der Erbauung des Mittellandkanals der Best hafen einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung erleben wird. Das erscheint jetzt als sicher, wenn man einen Blick auf die Verkehrs­zahlen der Behala wirft, die ja nur einen Teil des gesamten Berliner Wasserverkehrs bewältigt. Es ergibt sich eine aust ei gende Kurve, die von 820 933 Tonnen im Jahre 1923 zu 1 591 635 Tonnen im Jahre 1926 führt. Die Bertreter der hafen zu besichtigen. Die wichtigsten von ihnen sind: ein drittes Hafenbeden, senkrechte Ufer am Schiffahrtstanal, 9 Lagerschuppen, 11 Kräne, ein Garagenbau und die notwendigen Straßen und Gleife. Im ganzen verfügt der Westhafen über 5000 laufende Meter Kai­längen, 7500 laufende Meter Gleise, 12 Hallen, einen Getreide

Mordgerüchte.

Spandauer

Die Mordkommiffionen zweimal alarmiert.de Nach zwei verschiedenen Stellen Berlins wurden gestern in den späten Abendstunden die beiden Reservemordkommissionen der Kris minalpolizei gerufen. Es stellte sich in beiden Fällen heraus, daß ein Verbrechen nicht vorlag.

wurde kurz nach Feierabend in der Nähe der Schönerlinder Chaussee Das erste Mordgericht tauchte in Buch auf. Dort an einer hohen Kiefer ein Mann erhängt aufgefunden. Die eigentümlichen Begleitumstände ließen den Berdacht auftauchen, daß er von dritter Hand getötet worden sei. Es stellte sich aber bald heraus, daß der Unbekannte seinem Leben selbst ein Ende

gemacht hatte. Mit einer etwa 3% Meter langen Leine aus­gerüstet, war er 5 Meter hoch den Baum hinaufgestiegen, hatte die Schnur befestigt, und war dann wieder auf einen 2 Meter tiefer ge= legenen Ast herabgestiegen. Wie die Spuren an der Baumrinde deutlich zeigen, hatte er sich hier niedergesezt, sich die Schlinge um den Hals gelegt und seine Hände selbst gefesselt, um jeden eigenen Todessprung in die Tiefe getan. Die Leiche wurde in die Halle Rettungsverfuch unmöglich zu machen. Dann erst hatte er den des Kinderheims in Budy gebracht. Der noch unbekannte Tote ist etwa 45 Jahre alt, 1,75 Meter groß, hat dunkles, graugemischtes Haar und trug einen braunen Jadettanzug, ein weißes Hemd mit blautariertem Einjaz, graublau geringelte Strümpfe und schwarze Schnürstiefel,

Westen der Stadt, nach der Rantestraße, gerufen. Hier betrieb Einige Stunden später wurde die Kriminalpolizei nach dem im Hause Nr. 32 der 51 Jahre alte Weinhändler Friz Belzer aus Köln ein offenes Ladengeschäft, an das sich eine Wohnung an­ichließt. Pelzer war Junggeselle und wollte sich demnächst ver heiraten. Um 7 Uhr hatten Nachbarn ihn noch vor der Tür stehen fehen. Später fand man ihn im Schlafzimmer tot auf dem Fuß boden daliegen. Ein herbeigeholter Arzt fonnte die Todesursache nicht mit Sicherheit feststellen und glaubte, am Halse Bürgemale au erkennen. Der Gerichtsarzt, Prof. Fraenkel, der die Leiche unter: suchte, konnte aber keine Spuren äußerer Gewalt erkennen. Es wurde aber ermittelt, daß Belzer sich einer gewaltsamen Entfettungstur unterzogen und so sein Herz sehr geschwächt Entfettungsfur unterzogen und so sein Herz sehr geschwächt hatte. Gestern abend hatte er sich aus seinen Vorräten eine Flasche alter Rognat heraufgeholt und einige Glas davon getrunken. Die Einwirkung des starken Alkohols mag zu einem Herzich lag ge­führt haben. Die Leiche, die in das Charlottenburger Schauhaus führt haben. Die Leiche, die in das Charlottenburger Schauhaus gebracht wurde, wird dort obduziert werden.

Im Wahnsinn.

Ein aufregender Vorfall spielte sich heute vormittag gegen 9 Uhr in dem Hause Bergstraße 7 zu Mariendorf ab. Unter feltsamen Umständen versuchte der 49jährige Maschinenführer R. aus dem Leben zu scheiden, indem er zunächst drohte, alles furz und flein zu schlagen. Als Frau R. nach einer furzen Be­forgung wieder in die Wohnung zurückkehren wollte, fand sie feinen Einlaß. Die Wohnungstür war von innen verrammelt. Auf dem Inzwischen ist, wie gemeldet wurde, in einigen anderen Verwal- Treppenflur machte sich starter Brandgeruch bemerkbar. Die Marien­tungsbezirken Berlins entdeckt worden, daß dort gleichfalls Unterdorfer Feuerwehr wurde alarmiert. Sie verschaffte sich gewaltsam schlagungen vorgekommen fi.id. Dabei hat man Gelegenheit gehabt, Einlaß in die Wohnung. Den Beamten bot sich ein trauriger An­zu sehen, daß die Deutsche Zeitung" in ihrer Berichterstattung blid. Die ganze Wohnungseinrichtung war demoliert. Sämtliche über solche Dinge auch anders kann". Ueber jene Unterschla Möbel waren mit einer Art zertrümmert worden, gung von Wohlfahrtsgeldern im Verwaltungsbezirk Prenzlauer Berg und aus dem Schlafzimmer drangen dichte Qualmwolfen hervor. brachte sie in großer Aufmachung einen langen Artikel, der mit Die Beamten drangen in das brennende Zimmer ein und fanden starter Betonung hervorhob, wieder sei so etwas in einem Bezirk R. mit durchschnittener Kehle in einer großen Blut­vorgekommen, der einen Sozialdemokraten zum Bürgermeister habe. lache am Erdboden liegend auf. Neben ihm lag ein Rasiermesser, Damit sei, fügte das Blatt hinzu, doch wohl genügend bewiesen, daß das er zur Ausübung der Tat benutzt hatte. Der Selbstmörder in solcher Unlauterfeit System liegt". Solche Vorkommnisse seien, wurde durch die Feuerwehr in hoffnungslosem Zustande in das las man da weiter, die notwendige Folge davon, daß roten Ehren- Standortlazarett in Tempelhof geschafft. Das Feuer, das die männern die Handhabung des Verwaltungsapparates überlaffen ist". Bimmereinrichtung ergriffen hatte, fonnte nach furzer Zeit gelöscht Dasselbe Blatt hat aber jetzt über die im Verwaltungsbezirt werden. Man vermutet, daß ein plöglich ausgebrochener Wahnsinns­Charlottenburg aufgedeckte aufgedeckte Unterschlagung Don anfall R. zu seiner Tat veranlaßt hat. Steuergeldern den vom Nachrichtenamt der Stadt Berlin allen Zeitungen zugegangenen sachlichen Bericht in recht bescheidener Auf­machung und ohne Kommentar gebracht. Auch in einer zweiten Mitteilung über die Angelegenheit hat sie sich ganz fachlich geäußert und hat mit feiner Silbe versucit, dem Bezirksamt oder dem Bezirksbürgermeister die Berantwortung aufzubürden. Wie fonnt sie sonst so tapfer schmälen, die brave Deutsche Beitung"! Aber bei dem Fall aus Charlottenburg , wo man feinen fozialdemokratischen Bürgermeister hat, ist ihr bisher die Sprache weggeblieben. Hier konnte sie nicht von ,, roten Ehrenmännern" reden, weil ja Charlottenburg von den Bürgerlichen unter starkem Anteil der Schwarzweißroten beherrscht wird. Die Hetze gegen den roten Bürgermeister Dr. Ostrowski hat mit einer Abbitte geendet. Die beleidigenden Aeußerungen des Schimpfartikels hat der angeklagte Redakteur mit Bedauern zurüct nehmen müssen. Lohnt es, sich mit solchen Gegnern vor Gericht herumzuschlagen? saduse

"

Stadtverordnete Genoffin Dr. Käte Frankenthal foricht heute abend 19.5 Uhr im Rundfunt über das Thema:" Erholungsfürsorge für die Großstadtkinder".

Zu der Irrfinnstat des Kindermädchens Dora Kahnert erfahren daß die Kranke im vorigen Jahre schon in einer Heil­anstalt behandelt und im November als gebessert entlassen wor­den sein soll. Vorläufig ist es unmöglich, das Mädchen zu ver­nehmen, da es ganz von seinen religiösen Wahnoorstel Iungen erfüllt ist und feine vernünftige Antwort gibt. Sie be­hauptet 3. B., sie habe den" Teufeln" bas kleine Mädchen forte genommen, diese hätten es aber immer wieder in die Badewanne gelegt, bis es ertrunken war.

Ein Reichsbannersportler als Retter.

Am Sonntagnachmittag nach 6 Uhr kenterte auf dem Krüpel­fee infolge eines heftigen Windstoßes. ein von zwei Personen einem Herrn und einer Dame besetztes Paddelboot, das Segel gesetzt hatte. Das dem Reichsbannerfameraden Kurt Burfian gehörige Motorboot Sella" hatte das Paddelboot etwa 500 meter fiberholt; zurückschauend bemerkte der Führer aber das Unglücksboot und eilte den mit den Wellen Kämpfenden zu Hilfe. Es gelang auch, beide Personen in das Motorboot zu holen; die

Zum 1. August werden die auf den Berliner Wasserstraßen fahrenden Reedereien ihre Umschlagsbetriebe vom Humboldt- Hafen und dem Kronprinzenufer nach dem Westhafen verlegen, indem für die Zwecke der Eilschiffahrt eine beträchtliche Anzahl neuer Ein­schlags ist darauf zurückzuführen, daß die Hafen- und Ladeeinrich richtungen gefchaffen worden sind. Dieser Wechsel des Stückgutum­tungen am Humboldt- Hafen und Kronprinzenufer veraltet sind und an beiden Plätzen keine Möglichkeit besteht, Schuppen zu erbauen, um die ankommenden Güter unter Dach und Fach zu bringen. Auch

den steigenden Schiffahrtsverkehr zu klein geworden. Bei zunehmen­den Wirtschaftsverkehr reichen auch die Hafenanlagen nicht mehr für füllung fommen. Der Westhafen dagegen, der von der Berliner die heutigen Bedürfnisse aus, es würde zu einer störenden Ueber­Hafen- und Ladehaus- Aktiengesellschaft verwaltet und betrieben wird, verfügt über die modernste Lade- und Speichereieinrichtun­gen, die jetzt erheblich erweitert und vervollständigt worden sind.

Dame, des Schwimmens untundig, hatte sich am Segel fest­geflammert, war aber dem Bersinken nahe. Zwei hinzukommende Ruderboote halfen die im Wasser schwimmenden Utensilien und Kleidungsstücke bergen. Das Paddelboot wurde in Schlepptau ge­nommen und so alles in Sicherheit gebracht. Bemerkenswert war, daß am Ufer etwa zwölf Segel- bzw. Ruderboote lagen, deren Besitzer allem Anschein nach die mit den Wellen Kämpfenden be= obachteten, sich aber sonst völlig passiv verhielten.

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Sonniges Wetter für einige Tage.

Nachdem gestern bereits das böige Wetter der letzten Tage eine rasche Aufheiterung erfuhr, ist heute die Temperatur erheblich ge= stiegen. Nach Abzug der Druckströmungen ist heute und morgen sicher, übermorgen vielleicht auch noch, mit heiterem fonnigem Wetter zu rechnen. Auch die Druckauslösungen über den Ozean werben an ihrer Weiterwanderung nach Westeuropa aufgehalten, aber Druckanstiege find im allgemeinen nicht von langer Dauer. Das Regengebiet ist nach Osten auf Rußland zu weiter= gemandert. Am Ende der Woche ist leider, so teilt die Wetterdienst­9. Mai haben wir noch feinen regenfreien Sonntag gehabt und sollen stelle noch mit, wieder mit schlechtem Wetter zu rechnen. Seit demigo!! ihn auch vorläufig nicht bekommen.

24- Stundenzeit bei der preußischen Verwaltung.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst einem zugleich im Namen des Ministerpräsidenten und sämtlicher Staatsminister er­gangenen Runderlaß des Ministers des Innern an die nachgeordneten Behörden aller Zweige der preußischen Staatsverwaltung entnimmt, hat das preußische Staatsministerium beschlossen, für die gesamte 24 Stundenzählung Staatsverwaltung die einzu verfahren werden. Wo besondere Verhältnisse dafür sprechen, neben führen. Hiernach soll in Zukunft auch im dienstlichen Verkehr der 24 Stundenzählung zur Erläuterung einstweilen die bisherige Zählung in Klammern beizufügen, so soll hiergegen nichts eingewandt werden.

Einheitskurzschrift beim Polizeipräsidium Berlin. wird uns geschrieben: Vom Einheitskurzschriftverein beim Polizeipräsidium Berlin

Gegenüber ber in der Deffentlichkeit von bestimmter Geite un­ausgesetzt verbreiteten Behauptung, daß die deutsche Einheitskurz schrift den Anforderungen an eine zeitgemäße Stenographie nicht ent­spreche, stellt der Einheitsturzschriftverein beim Po. lizeipräsidium Berlin auf Grund der umfangreichen Unterrichtserteilung und prattischen Erprobung einmütig fest, daß die Einheitsturzschrift sich als leicht faßlich, deutlich und in höchstem Grade leistungsfähig erwiesen hat und den älteren Systemen in feiner Weise nachsteht. Beim Polizei­präsidium Berlin sind von dem Obersekretär Krause, der gleich­zeitig geprüfter Kurzschriftlehrer ist, innerhalb eines Jahres über 1000 Beamte und Angestellte in der Einheitskurzschrift mit guten Erfolgen ausgebildet worden.

die Regierungen des Reiches und der Länder die Der obengenannte Einheitsturzschriftverein richtet darum an dringende Bitte, die Einheitsfurzschrift in Schule und Verwaltung restlos durchzuführen und alle auf eine Aenderung der Einheitsfurzschrift abzielenden Bestrebungen zurückzuweisen."

An den Gräbern der Weltkriegsopfer! Eine große Anzahl repu­blikanischer Verbände forderte zur 13. Wiederkehr des Kriegs­beginns zu einer Kundgebung gegen den Kriegs­wahnsinn auf. Am Jahrestag des fluch würdigen Ver= vreesbeit in den Jahren 1914 bis 1918 von den Militaristen ver­es der Rorankündigung, Das an der Menschheit in den Jahren 1914 bis 1918 von den Militariſten ver­übt wurde, rufen wir alle Kämpfer gegen den Krieg auf. Wir wollen an den Gräbern der Opfer des Weltkrieges das Gelöbnis erneuern, mit aller Kraft dem Frieden zu dienen und eigenen Lande rücksichtlos zu betämpfen." Am Sonntag. den Nachkriegsmilitarismus, wo er sich auch zeigt, zunächst im dem 31. Juli, legen ſchen und ehe tegen die Organisationen an den Gräbern der deut­feindlichen Soldaten auf dem Garnison­10,30 Uhr am Kaiser- Friedrich- Plaz, Ede Lehniner Straße friedhof Hasenheide Kränze nieder. Treffpunkt ist ( Untergrundbahnhof Hasenheide). Es sprechen u. a. Pfarrer Bleier, Pastor Frande und Polizeioberst a. D. Schützinger. 0103

Die Erdbeben in Steiermark .

Graz , 26. Juli( WTB.). Die gestrigen Erdstöße wurden auch in ganz Steiermart verspürt. In Falenz stürzten Schornsteine ein, einzelne Häuser bekamen Riffe; im Postgebäude Auſeewie en stürzte die halbe Decke ein. In Maria Zell flüchteten Ein­heimische und Hotelgäste auf die Straße, da sie weitere Erdstöße befürchteten. Besonders start wurde das Erdbeben im Nuerztal wahrgenommen. Das jeismographische Institut der Grazer Universität meldet, daß der Seismograph beim ersten Stoß aus den Lagern sprang.