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bereiten, zu erfahren, daß ein Wicht, der einen Bauplatz an der Peripherie Roms für 2250 Lire im Jahre gepachtet hatte, um ihn mit Baraden zu bebauen und von Obdachlosen eine Gesamtjahresmiete von 48 000 Lire zu erzielen, auf vier Jahre ins Zwangsdomizil verfrachtet worden ist? Macht man sich aber klar, daß das alles ohne ein Gesez geschieht, als bloße Polizeimaßnahme, daß andere Formen der Ausbeutung, wie das Halten von Freudenhäusern, das Zahlen von Hunger­löhnen usw. straffrei bleiben, daß der Organisator von Moli­nella, Genosse Massarenti, der Kommunist Prof. Maffi oder der frühere Großmeister des Freimaurerordens nicht vier, sondern fünf Jahre Zwangsdomizil erhalten haben, so wird die Freude an dieser Art von Gerechtigkeit" sehr geschmälert. Denn mit der Gerechtigkeit als willkür, Zufall oder Privatrache, die blindlings auch einmal den Bösewicht ereilt, ist einem Lande nicht gedient. Will man die Leute mit unehrlich erworbenem Reichtum auf die Inseln verschicken, so wird man auf jede der Inseln mehrere Stockwerke auf bauen müssen. Die Bevölkerung ist heute daran gewöhnt, Millionenvermögen wie Pilze aus dem Boden schießen zu sehen. Sie lacht sich ins Fäustchen, wenn die Strafe einmal einen wirklichen Schädling und Wucherer trifft, aber sie empfindet es als einen Zufall, wie wenn dem Mann ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen wäre.

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Nach einer allgemeinen Debatte sprach der Wirtschaftspolitische Ausschuß seine Ansicht dahin aus, daß die Fassung des Gefeß­entwurfs wirtschaftliche Auswirkungen in erheblichem Um­fang herbeiführen könne, und beschloß, die Reichsregierung zu er­suchen, vor Erlaß der Ausführungsbestimmungen zum Gesez einen Ausschuß des Reichswirtschaftsrats zu hören, sofern nicht etwa noch durch die Fassung des Gesetzes selbst schädigenden Eingriffen in das Wirtschaftsleben vorgebeugt werden könne.

ziehungen nicht grundlegend geändert werden, den Krieg an dem| Abänderungsvorschläge zur Berhütung der Schüblichen Tage haben wirb, an dem Deutschland   ihn mit irgendeiner wirtschaftlichen Folgen machen soll. Aussicht auf Erfolg machen kann. In diesem Falle wird der Locarnovertrag nur ein Bapierfegen fein, zerrissen durch den einheitlichen Willen des deutschen   Boltes. Wenn Deutsch  land in diesem neuen Krieg siegreich sein sollte, so würde diesmal in Frankreich   fein Stein auf dem anderen bleiben... Vorausgesetzt, daß die Aeußerungen Rechbergs im Avenir" richtig wiedergegeben und in der Deutschen Tageszeitung" richtig zitiert worden sind, so ergibt sich: Rechberg   hat die Nationalistenpresse so gründlich gelesen, daß er ganze Schlagwort register daraus abgeschrieben hat selbst das alberne Ge­rede, daß die Sozialdemokraten gegen Frankreich   marschieren würden. Hätte der Ostlandreiter Hergt oder sein Freund Westarp so gesprochen, die Rechtspresse hätte ihm pflicht­schuldigst zugejubelt. Da es aber nur Rechberg   ist, schreibt das Hauptorgan der Agrarier zu seinem Erguß:

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keit, das von Rechberg   gewünschte deutsch  - fanzösische Bündnis gegen­

Es ist selbstverständlich, daß diese zuschrift nur Wasser auf die Mühlen unserer unversöhnlichsten Geg ner in Frankreich   ist und aller der Elemente, die jede Abrüstung Frankreichs   und die vorzeitige Räumung des Rheinlandes unter allen Umständen ablehnen. Angesichts der praktischen Aussichtslosig­Streng und jedem ausgleichenden Zufall entrückt wird märtig auch nur ernsthaft zu diskutieren, bleibt hier also nichts als die Justiz in ihrer Zweiteilung der Bürger bei den schweren eine zweifellose Schädigung der deutschen   Außen Verbrechen geübt. So haben die Geschworenen von Padua   politik übrig. Auch Herr Arnold Rechberg   müßte wissen, mit zwölf Faschisten von Megliadino freigesprochen, die welcher Freude die intransigenten Elemente in Frankreich   solche drei Häuser von Landarbeitern verbrannt Aeußerungen eines Deutschen   aufgreifen, um sie in ihrem und deren Insassen mißhandelt hatten. Anlaß der Tat, die Spiel gegen Deutschland   propagandistisch zu verwerten. ja in der Po- Ebene zur privaten Rechtspflege" gehört, mar Hugenbergs Leute werden diese Mahnung des agra­die Ermordung eines Faschisten durch Diebe; aus diesem Ver- rischen Zentralorgans mit verhaltenem Schmunzeln auf­brechen hatte man ein politisches Attentat gemacht und so am nehmen. Hat Rechberg   doch nicht mehr gesagt, als was auf 27. Dezember 1926 die Wohnungen von antifaschistischen Ar- jeder Stahlhelmfeier, auf jeder völkischen Stubentenfeier, auf beitern verbrannt. Der faschistische Provinzialverband hatte jedem Kriegervereinstag und selbst auf manchen deutschnatio­den Schaden ersetzt, um so die Opfer zu hindern, als Privat- nalen Parteiversammlungen geredet wird. Aber wie es scheint, fläger vor den Geschworenen zu erscheinen. Der Wahrspruch fangen die pa zifistischen Gedankengänge auch all­verneinte einfach die Schuldfrage und die Sache war erledigt. mählich an, bei den Deutsch nationalen festen Fuß zu Wenige Tage später verurteilten die Geschworenen von Bo- faffen, bie bis heute ständig bemüht sind, den intransigenten logna einen Brandstifter, der nicht so schlau gewesen war, der Elementen in Frankreich   Basser auf die Mühlen zu gießen. faschistischen Partei beizutreten, zu 24 Jahren Zuchthaus. bei den verhetzten deutschnationalen Wählern nicht gerade auf Wir begrüßen diese beginnende Einkehr, fürchten mur, daß fie großes Verständnis stoßen wird.

Große Erbitterung herrscht in Italien   gegen einige eng­lische Blätter, die von Unruhen in Padua   und in Turin   berichtet haben. Ein römisches Blatt, das seinen Namen von einem sehr schlammigen Fluß hat, rät zu... Rügenrepressalien. Es vergißt dabei, daß die Nachrichten aus England von der Deffentlichkeit kontrolliert werden können, die aus Italien   nicht.

Pazifistische Nationalisten.

Die Deutschnationalen schwören den König ab. Der bekannte Kaliindustrielle Arnold Re ch berg, der miederholt für eine deutsch  - französische Verständigung einge­treten ist, hat sich wieder einmal gehörig mit der Rechtspresse aufgelegt. Anlaß dazu ist ein Brief, den er in der französischen  Zeitung, venir" veröffentlichte und aus dem die natio­nalistische ,, Deutsche Tageszeitung" folgende Stellen wiedergibt:

Das deutsche Bolt ist friegerischer Natur und wird es immer bleiben. Der preußisches Militarismas entspricht daher dem Geist des ganzen bestschen Wolfes. Das bißchen Bazi fismus, das in Deutschland   nach der Niederlage von 1918 be­standen hat, ist fast ganz verschwunden... Ich bin sicher, daß fogar alle deutschen   Sozialdemokraten einhellig gegen Frankreich  marschieren würden, wenn es einen nenen französisch- deutschen Krieg geben sollte Die Sicherheit Frankreichs   ist feineswegs garantiert. In unserem Beitalter tann jeden Augenblick eine neue Erfindung gemacht werden, die von einem Tag auf den anderen alle vorhandenen Waffen und die ganze militärische Organisation Frankreichs   nutzlos macht... h habe gar feinen Zweifel, daß Frankreich  , wenn die französisch- deutschen Be­

Das große graue Haus.

Von Herta Zerna  .

Es ist ein Haus, wie tausend andere Häuser, es ist auch nicht das graue Haus zum Unterschied von anderen weißen und bunten Häusern, ich habe nur ganz zufällig gerade dieses herausgegriffen aus den vielen anderen Häusern, die ebenso grau sind, ebenso hoch und ebenso alt. Die Wohnungen sind alle gleich: Stube und Küche und Korridor, und die gleichen Möbel stehen darin und alle auf dem gleichen Fleck, so daß man sich, wenn man ein Haus und eine Wohnung fennt, in allen anderen wie im Schlaf zurechtfindet. Nur daß manchmal zehn Menschen in einer Wohnung hausen und manch mal zwei, manchmal ein Ruhstall auf dem Hof ist und manchmal ein Pferdestall, manchmal ein Kastanienbaum, der es alle zwei Jahre zum. Blühen bringt und manchmal ein Rotdornstrauch. Aber diese Unterschiede sind nicht groß, und so sind auch die Menschen gleich in diesen Häusern; wenn man sie zuerst sieht, meint man, fie nicht unterscheiden zu können, erst später mertt man fleine Unterschiede. Und so ist auch das Leben der Menschen in den grauen Häusern bei allen dasselbe, man fennt es, wenn man das Leben in einem Hause fennt.

Es werden Menschen geboren in dem grauen Haus, aber das geht am geräuschlosesten vor sich. Denn es werden viel Menschen geboren in dem Haus, es fällt nicht sehr aus, wenn ein Kind mehr auf dem Hof umherfrabbelt, nur rein zufällig zählt einmal jemand nach und sagt: D, Müllers haben jetzt schon sechs?" Es ist kein freudiges Ereignis in dem Hause, wenn ein Kind geboren wird, denn wieder ist weniger Blazin der Wohnung, auf dem Hofe. Und wieder ist weniger zu essen. So spricht man nicht viel dar­über. Auch der Tod ist geräuschlos in dem Hause: Es verschwindet jemand plöglich, und eines Tages hört man, er sei gestorben. Dann feufzt man ein wenig, weil sich das so gehört, ist aber doch, wenn auch nicht gerade erfreut, so doch ein wenig erleichtert: Die arme Frau, es war doch eine rechte Laft für fie". Nur wenn ganz plöß lich jemand stirbt, ein Familienpater von der Arbeit nach Hause gebracht wird, geht für einen Tag ein großer Schreck durch das Haus: Morgen geht es dir vielleicht ebenso", und man sammelt für einen Kranz. Aber auch das ist bald vergessen, es hat jeder mit sich zu tun. Nein, Geburt und Tod sind sehr nebensächlich in diesem Hause.

Und doch ist das Leben in dem Hause nicht das Leben derer, " an denen das Leben vorübergeht, das Leben unnüger, abgeftor bener Geschlechter, Bei denen ist Geburt und Tod Hauptsache, Bomp mit Anzeigen und Reisen und Festen, und dazwischen liegt ein leeres Leben, hier muß das Leben entschädigen dafür, daß es fich gleich zu Beginn böse und verachtend von einem. gewandt hat.

Es ist immer Krach in dem Hause, das ist seine hauptsächlichste Lebensäußerung. Biejo jollte auch Bein Strach[ ein? Die Männer

Die Sozialdemokratie Berlins   veranstaltet Anlaß des Jahrestages des Kriegsbeginns. Sie widerlegt durch ge­1. August eine große öffentliche Demonstration aus schlossenen Massenaufmarsch das Gerede von der Kriegslust der Volksmaffen!

Wenn fogar die Nationalisten jetzt sich gegen die Schilderung ihrer wahren Gesinnung wehren, ist dies ein Zeichen von Einsicht oder Heuchelei! Die Sozialdemokratie aber steht zur Politik der friedlichen Verständigung. Sie zeigt das am 1. Auguft durch Maffenbeteiligung an der Friedensdemonstration!

Das gefährliche Jugendschuhgesetz.

Das Urteil des Reichswirtschaftsrats. Als der Rechtsblock sich im Reichsrat eine Niederlage wegen des fo3. Jugendschußgefeßes holte, mar im Lager der Rechten viel davon die Rede, daß das böje Preußen nun wieder einmal aus parteipolitischen Gründen der Reichsregierung Schwies rigkeiten mache. Es ist nun interessant, festzustellen, daß der doch gewiß unpolitische Reichswirtschaftsrat die Bedenten gegen das Ge fetz durchaus teilt. Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrats beschäftigte sich in seiner Sigung am Dienstag mit einem Antrag Marcus, in dem auf die Möglichkeit der Schädigung der deutschen   Wirt­fchaft durch einzelne Bestimmungen des Entwurfs eines Gesetzes über den Schutz der Jugend bei Luftbarkeiten hingewiesen und die Einsetzung eines Ausschusses gefordert wird, der gegebenenfails

saufen und die Frauen haben kein Geld, und dann schlägt man sich. Und die Kinder schreien dazu. Auf einem Flur wohnen vier Fa­milien, davon ist in dreien Krach, manchmal abwechselnd, manche mal in allen zugleich. Die vierte gehört zur Heilsarmee. Aber da für kommen hier noch mehr Kinder; die sitzen, während die Eltern den ganzen Tag fingen und beten gehen, noch blasser und verkrüp­pelter als die anderen auf der Treppe und fingen: Ich bin so froh, mein Jesus   liebt mich so". Ueber all die Dinge redet man aber nicht in dem Hause, die sind ganz alltäglich. Nur wenn der Mann im dritten Stock drei Stunden lang gebrüllt hat, beginnt man sich zu beschweren, schreit über den Hof um Ruhe. Aber dann hat er sowieso bald ausgetpbt. Oder wenn eine Frau eine Stunde auf der Treppe geseffen und geheult hat, kommt eine Nachbarin, holt sie zu sich herein und focht ihr einen Topf Kaffee. Oder wenn ein Mädchen, das man hat aufwachsen sehen mit den anderen, mit den anderen in die Fabrit gehen sehen, plötzlich geschminkt und im Auto nach Hause gefahren fommt, tuschelt man ein wenig. Aber dann fommt sie auch bald gar nicht mehr. Und selbst die Irre, die jeden Tag auf den Hof kommt und nach dem Mann schreit, der sie verlassen hat, fällt gar nicht mehr auf. Man hört fie rufen und sagt nur: 3st sie schon wieder da?"

Zwei junge Menschen aber wohnen in dem Haus, die schlagen sich nicht, die trinken nicht. Die wandern Sonntags hinaus und träumen davon, daß das grauen Haus ein weißes, helles werden wird, daß die Menschen in dem Hause einsehen werden, daß sie mit ihrer Kraft dieses Haus bauen können, daß gerade ihr gleiches Leben sie zusammenschmiedet, ihnen allen die gleiche Kraft gab, das Haus zu bauen, anstatt auseinanderzustreben und sich gegen feitig zu haffen und doch nicht auseinanderzufönnen. Und sie träumen nicht nur davon, fie arbeiten auch daran. Sie sind So zialisten.

Ein ideales Löschmittel. Aus Amerika   wird seit einiger Zeit von einer Löschmethode berichtet, durch die man starke Brände in 10 Minuten erstiden fann. Es ist aber, mie J. Prase in der Um­schau" mitteilt, in Deutschland   gelungen, diese amerikanischen  Leistungen noch bedeutend zu übertreffen. Große Brände werden in einer überaus furzen Zeit, die nicht einmal eine einzige Minute erreicht, vollständig gelöscht. Das ideale Mittel, deffen man fich dabei bedient, ist Kohlensäure, durch die künstlicher Schnee erzeugt wird. Die Temperatur des Brandherdes wird durch die große Verdunstungstälte des Schnees, die bis 79 Grad Celsius aufhört. Das Kohlensäuregas, das sich dabei entwickelt, unterstützt beträgt, derart herabgesetzt, daß der Berbrennungsprozeß fofort die Löschwirkung und verhindert ein Wiederaufflackern der Flam men. Die erstaunliche Wirkung dieses Löschmittels ist durch mannig fache Versuche erwiesen. So hat man 3. B. Benzintanis in Flam men gesetzt, Erdgruben mit Karbid, Holzstöße mit Holzwolle und Teer getränkt, Betonflächen mit reinem Benzin begossen und dann

angezündet, Solche Brände laffen sich mit den üblichen Handfeuer löschern überhaupt nicht bezwingen. Die Verfuchsfeuer waren so start, daß die Umstehenden entfekt zurüdmichen, Aber durch bie

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Man tann gespannt sein, wie die Rechtsblodregierung diesen Bedenken der wirtschaftlichen Gutachterkörperschaft Rechnung trägt. Daß die Einwendungen des Reichsrats aus unsachlichen Gründen erfolgt sind, wird die Reaktion jedenfalls jetzt nicht mehr gut be­haupten können.

aus

Fürsorge für entlassene Soldaten.

Gegen Erwerbslosigkeit.

Soldaten hat der Reichsarbeitsminister ins Leben gerufen. Er Eine Erwerbslosenfürsorge für entlassene verlangt von den obersten Landesbehörden für Erwerbslosenfürsorge, die öffentlichen Arbeitsnachweise anzuweisen, daß sie Soldaten, die Dienstuntauglichkeit oder aus anderen Gründen vorzeitig entlassen wurden und feine Arbeit finden, ebenso zu betreuen wie andere Arbeitsuchende. Die Arbeitsnachweise haben sich um die Unterbringung der ehemaligen Soldaten im Wirtschaftsleben in der gleichen Weise wie für andere Arbeitssuchende zu bemühen. Statt des Nachweises der Anwartschaft auf Unterstügung muß der Soldat, der die Fürsorge in Anspruch nehmen will, sich durch ein be= fonderes Beugnis feines Truppenteils ausweisen. Dertlich auftändig für die Entgegennahme des Antrages um Bewilligung so­wie Auszahlung der Unterſtügung ist der im Zeugnis benannte öffentliche Arbeitsnachweis. Die Unterstützungsdauer hängt von Dem Beruf vor der Dienstzeit ab. Soweit noch kein Beruf aus­geübt wurde, gilt die normale Höchstdauer.

dem Reichsheere oder der Reichsmarine durch

Die Fürsorgeaufwand, der den Arbeitsnachweisen durch

die Erwerbslosenfürsorge für Soldaten entsteht, wird vom Reich erstattet. Die Regelung tritt rückwirkend vom 1. April dieses ausgeſchloſſen. Jahres in Kraft. Nachzahlungen von Unterstützungssummen find

Hinauswurf aus der KPD  .

Großreinemachen in Leipzig  .

Leipzig  , 26. Juli.  ( Eigenbericht.) Die Kommunistische Partei   hat am 24. Juli sieben Funt­tionäre aus ihrer Partei hinausgeworfen. Darunter befindet sich auch der ehemalige Häuptling, Parteisekretär Arthur Voigt; diei wurden wegen linker, drei wegen reformistischer Abweichungen an die Luft gefeßt, einer soll sich Barteischädigung haben zuschulden tommen lassen. Der Hauptübeltäter ist Tischendorf. Er soll radikal die Auffassung des von der KPD  . so sehr vergötterten Reichs­tagsabgeordneten Schwarz vertreten haben. Das Großreine­machen wird in Leipzig   fortgesetzt. Es verlautet, daß auch noch andere Parteigrößen auf dem Aussterbeetat stehen. Auch Reichstagsabgeordneter Kenzler ausgeschlossen. Auf Anordnung der tommunistischen Parteizentrale ift der Reichstagsabgeordnete Renzler Mannheim ebenfalls aus der RBD. ausgeschlossen worden. Damit schmilzt die tommunistische Reichstagsfraktion von anfänglich 45 Mitgliedern auf 32 zufammen. Weitere Ausschlüsse stehen bevor!

Das Blatt des gesittelen Bürgers. Der anarchistische Hunger­fünstler frühstückt" fünstler frühstüct" mit dieser geschmadvollen Ueberschrift ziert die Hugenbergsche Nachtausgabe die Meldung, daß Banzetti den Hungerstreit nach acht Tagen unterbrochen hat. Wenn ein unschuldig Berurteilter sieben Jahre lang mit der Ungewißheit gefoltert wird, bildet er allerdings ein passendes Objekt für hämische Wife und ob das über ihn verhängte Todesurteil zur Bollstreckung gelangt, fo Schnoddrigkeiten in den Augen jener Leute, die sich bei jeder Ge­legenheit ihrer überlegenen Bildung und Gefittung rühmen.

dichten Schneewirbel, die mit ungeheurer Bucht auf die Flammen geschleudert wurden, waren sie in allerfürzester Zeit erstickt, und die Kälte verhinderte jede neue Entzündung des Brandherdes. Bei Kohlensäureschnee   bald zu Gas wird und ohne irgendwelche Spuren dem neuen Löschverfahren ist es von großem Vorteil, daß der verschwindet, also feinen Rebenschaden hervorruft. Außerdem ist diese Art der Feuerbezwingung von jeder Wasserzufuhr unabhängig und bedarf auch keines Zusages anderer Chemikalien; Rauchgase treten nicht auf.

Die Invasion der 30 000 Gnus. Große Herden von Gnus, die, von ihren Weideplägen aufgebrochen sind, sind in das von Trans vaal und der Delagoaban begrenzte fruchtbare Swasiland   einge drungen, um ihren Durst an den Flüssen des Landes zu löschen. Die Herden, die auf 30 000 Röpfe abgeschätzt werden, haben unter­wegs auf Feldern und Wiesen großen Schaden angerichtet, da die vom Durst gepeinigten Tiere auf der Wassersuche alles zertreten und zerstampfen. Das Schlimmste aber ist, daß sie als Träger von Krankheiten eine Gefahr für den Viehbestand des Landes bilden. Im Gefolge der Herden ist denn auch die Maul- und Klauenfeuche aufgetreten, so daß sich die Farmer genötigt gesehen haben, um­fangreiche Jagden zu veranstalten, um die Tiere aus dem Land zu vertreiben. Bisher ist ein Erfolg nicht erzielt worden, da an die Stelle der getöteten Gnus fortwährend Nachzügler treten. Das Gnu gehört zur Gruppe der Antilopenfamilie. Es erreicht die Größe des gemeinen Esels und hält in seinem Aeußeren gewisser­maßen die Mitte zwischen Pferd und Ochsen; es gleicht jenem durch die Gestalt, Hals, Schwanz und Beine, dem Ochsen hingegen durch den Kopf und die großen Hörner. Die Tiere leben herdenweise in Südafrika   vom Kapland bis zum Aequator, sind sehr schnell und wild und wenden sich nicht selten in einem Anfall von Wut auch gegen den Jäger.

Das Alphabet von Glozel. Das rätselhafte Alphabet aus der Steinzeit, das bei den Aufsehen erregenden Funden von Glozel in Frankreich   ans Licht gekommen ist, beschäftigt die Gelehrtenwelt immer mehr. Der bekannte Prähistoriker Salomon Reinach   hat mit anderen Gelehrten neue Ausgrabungen vorgenommen und dabei neue Inschriften und Zeichnungen sowie ein Gözenbild aus gebranntem Ton entdeckt. In einem Bericht, den er der Pariser Akademie der Inschriften gab, betont er, daß die Erdschichten, denen die Funde entstammen, unzweifelhaft der jüngeren Steinzeit an gehören und daß jeder Betrug, der vermutet worden ist, ausge fchloffen fei. In den Inschriften von Glozel find bisher mehr als 2000 Buchstaben gezählt worden, die eine Zusammenstellung des Alphabets gestatten; der Buchstabe B fehlt; er mangelt übrigens auch der iberischen   Schrift.

Ernst Gronau   vom Deutschen   Theater wurde vom Direktor Holl für das Spieljahr 1927/28 verpflichtet. Er tritt sein Engagement am Dandin an. 1. September im Theater am Schiffbauerdamm dls George

Das Wunder der Tofer urne. Das ägyptische Ministerium der schönen Stunfte teilt nach einer Meldung aus Kairo   mit, daß in einer Totenurne im Grabe der Königin Hetepheros, der Mutter des Pharao Cheops, Wasser

aufgefunden wurde, bas also über 3000 Jahre unverdunitet geblieben ist.

jättigt mar Die Untersuchung hat ergeben, daß das Baffer mit 3 Proz. Natron ge