Attm Noeö üer �öhn. " Die Arensdorfer Hetzer obenauf. Als die Bluttat von Arensdorf geschehen war. versuchten sich die Hetzer von Arensdorf hinter der angeblichen Geistesschwäche des Mörders Schmelzer zu verkriechen. Keiner der Hetzer, keiner von denen, die den blutigen Zwischenfall provoziert haben, ist mehr in Haft. Der Mörder selbst ist in eine Irrenanstalt zur Beobachtung seines Geisteszustandes eingeliefert worden. Das macht ihnen offenbar neuen Mut, dem Gesindel von Arensdorf. Zum vorigen Sonntag hatte man zu einer völki- fchen Radauoersammlung in Arensdorf eingeladen. Sie wurde selbstverständlich verboten. Eine in dem Nachbarort Hasenfelde einberufene Ersatzversammlung bewies die Not- wendigkeit des Verbots. Organisierter Landesver- rat des Reichsbanners, das Reichsbanner die Fremden- l e g i o n des internationalen Bankkapitals— das war der Grundton dieser Versammlung. Anz Tage, an dem das zweite Opfer der Arensdorfer Bluttat zu Grabe getragen wurde, wagen es die Arensdorfer Hintermänner schon wieder, mit ihrem aufreizenden Lugengewäsch ihre „geistesschwachen" Buschschützen zu neuen Heldentaten zu hetzen. Noch toller. Ein StudienratBösch— das Kultusministerium wird sich diesen auf die Jugend losgelassenen Verächter der staatlichen Ordnung noch genauer ansehen müssen— fordert die Teilnehmer der skandalösen Hetzver- sammlung im vollen Bewußtsein dessen, sie dadurch zu einer Mißachtung der Staatsgewalt zu verleiten, auf, am Abend in Arensdorf zu einem„nicht verbotenen Bier- abend" zu erscheinen. Und ifieser Bierabend— man muß es im völkischen„Deutschen Tageblatt" selbst nachlesen: „A r e n s d o r s l Dicht gefüllt der Saal. Heimatlieder klangen und dann sprach Freund Hesselbacher:„3lun doch in Areas- darf! Nein! Nun erst recht in Arensdors." waren die ersten Worte seines zweiten Vortrags, der ein einziges Treuegelöbnis war. Kirchen- stille im Raum. Jubelnder Beifall, als er mit den Worten schloß:„3ch bin stolz daraus, daß ich heute Vater Schmelzer, der an unseren Veranstaltungen teilnahm, die Hand habe drücken können." Darauf dankte der Kreisleiter des„Stahlhelm", v. Alvens- leben, den Deutfchvölkischen. daß sie sich als einzige zu den Areas- dorfern bekannt hätten. Kawerad Hesfelbacher erwiderte, er sei für uns selbstverständlich, daß wir, nachdem die Arensdorfer von der I u d e n p r e s s e zu ebensolchen Fememördern gestempelt seien wie wir, als.Kollegen" auch„Kollegialität" gewahrt hätten. Kamerad Motz- Fürstenwalde vertrat dieselbe Ansicht, die Kreis- leiter Bäsch dadurch unterstrich, daß er Vater Schmelzer zum Ehrenmitglied des Kreisvereins Lebus des VVFB.(Deutschvölkischer Frei- heitsbund) ernannte. Heilrufe und kräftiges Händeschütteln bei der Abfahrt zeigten uns, wie froh unsere Freunde über den Verlauf der Tagung waren. So war aus der Versammlungsschmach von Arensdorf ein glänzender völkischer Siegertag geworden, dem weiter« folgen sollen." Zwei Opfer der Bluttat von Arensdorf deckt der Rasen. Fünf weitere Opfer liegen mit schweren Wunden danieder. Dieselben Gesellen aber, die noch soeben Deckung hinter der angeblichen Geistesschwäche des Mörders Schmelzer suchten, sie fangen in demselben Augenblick, in dem sie sich vor einer
Der öeutsch-belgtsche Konflikt. Ende des Notenkampfes.— Die Vergleichskommifsion znr Klärung zuständig.
d e r s, der einer der Haupthetzer war! Läßt sich ein zynb stheres Eingeständnis der Solidarität mit dem Mörder und der Mordtat denken? Die Versammlungen von Hafenfelde und von Arensdorf legen die Zusammenhänge in erschreckender Weise klar. Soll es wieder so sein, daß die geistigen Urheber einer politischen Bluttat frei ausgehen? Wenn etwas, so zeigt das vorliegende Beispiel, daß Finsterlinge vom Schlage derer von Arensdorf auch angesichts der Bahre ihrer Opfer nicht halt machen in ihrer maßlosen Hetze. Sie glauben für sich einen Frei- brief in Händen zu halten und warten auf den nächsten „geistesschwachen" Buschschützen. Der Vater des Mörders, Stahlhelmer Schmelzer, Ehrenmitglied der Völkischen. Die von Alvensleben stehen zu ihm. Der Jubel der Meute von Arensdorf um- rauscht ihn. Den Mordbuben selbst kann man picht gut ehren, also ehrt man seinen Vater. Nun erst recht Arens- darf! Gut. Man weist damit auf die Spur der Verant- wortlichen. Ist Mörder Schmelzer geistig minderwevbig, so trägt Vater Schmelzer die Verantwortung für die Un- taten seines geistesschwachen Sohnes. � Die Opfer des geistes- schwachen Stablhelmmannes Schmelzer und ihre Angehörigen warten. Die Gerechtigkeit wartet. Mögen die Gerichte sich ihrer Ausgabe bewußt sein!_ Der Zerfall- bei üen»Vaterlanüischen". Nach den Berichten der Hugenberger und Eodenfterne zerfällt das �Reichsbanner Schwärz-Rot-Gold in ständig fort- schreitendem Maße. Um so mehr werden sich wahrscheinlich die so- genannten„Vereinigten Vaterländischen Verbünd x" konsolidieren, worüber uns interessante Nachrichten vorliegen. Im Kreise Bernburg haben sich nämlich sieben Ortsgruppe» des „Stahlhelm " mit mehreren hundert Mitgliedern vtmi„Stahlhelmbund der Frontsoldaten" getrennt, um sich als„Vereint- gung ehemaliger Stahlhelmer" selbständig zu machen. Nach dem„I u n g d e u t s ch e n" sollen die Gründe hierfür darin zu suchen sein, daß die Bundesleitung des Herrn Seldte und Duestcr- berg der Beschwerde der Bernburger Gruppen gegen die Leitung des Gaues Anhalt nicht stattgeben. Es handelte sich da um Eifer- füchteleien zwischen den einzelnen„Führern", wi« wir sie bei den„V. D. B." ja seit Jahren gewöhnt sind. Wenn e i n Mann, der Reichskanzler des Bürgerblocks Wilhelm Marx : die Front oerläßt,„zerfällt" für di« Hugenberger das Reichsbanner. Wenn Hunderte ausscheiden, k-mn selbstverständlich beim„Stahlhelm" von einem Zerfall nicht im mindesten hie Rede sei n l � <ppfer üer bayerischen Räteunruhen. Der wegen Beteiligung an den vberbayerlschen Räteunru.,en im Jahre 1919 zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilte Guido Kopp ist nunmehr nach Verbüßung seiner Strafe aus dem Zuchthaus Straubing entlassen worden. Kopp hat während seiner Strosdauer insgesamt 4 Jahre in der Krankenabteitung des Zuchthauses gelegen. Von den 2209 im Jahre 1919 verurteilten Räterepublikanern sitzen heute noch Itz im Zuchthau» Straubing , die Strafen von J2 und 15 Jahren abzusitzen haben.
Der deutsche Gesandte in Belgien ist am Dienstag ins belgische Außenministerium geschickt worden, nm, wie es in einer Brüsseler Meldung hieß,„mitzuteilen, daß die deutsche Reichsregierung nicht die Absicht habe, auf die letzte Note der belgischen Regierung zu antworten". Nun wird jedennann davon überrascht sein, daß Herr von Keller zu Emil Vandervelde gehen mußte, um ihm zu sagen, daß er ihm nichts mehr zu sagen habe. Diese Ueberraschung löste sich in nationales Wohlgefallen auf. WTB. verbreitete nämlich, ebenfalls gestern, eine Mitteilung„von unterrichteter Seite", daß der deutsche Gesandte beauftragt wurde, einen„S t a n d- punktderReichsregierungder belgischen Regierung zur Kenntnis zu bringen". Es wurde für zweckmäßig ge-
tSsssen-SemomMm am Montag, �.August, abends 2 Lthr auf dem Wittenbergplah: Gegen Krieg und Kriegsgefahr!
Für Frieden und Sozialismus!
Parteigenossen l Vorwärlsleser! Niemand darf bei dieser wichtigen Kundgebung fehlen! Der Ausmarsch erfolgt gemeinschaftlich von den verschiedenen Sladtleiien aus. Der Plan wird noch veröffenttichl. Sorgt dafür, daß die Wuchk der Kundgebung auch dem schlimmsten der Kriegsbegeisterlen zum Bewußtsein kommt! Honlag@benc3 7 Uhr!
Er
halten, diesen Standpunkt öffentlich bekanntzugeben. wurde mit folgenden Worten festgelegt: „Es muß mit Bedauern festgestellt werden, daß der belgische Kriegsminister auch in diesem neuen Memorandum seine gegen Deutschland erhobenen Beschuldigungen aufrecht- erhalten zu dürfen glaubt, obwohl er nicht in, stände ist, auf die amtlichen deutschen Feststellungen mit irgend welchen kon- treten Angaben zu antworten. Graf de Broqueville kann«in der- artiges Vorgehen in keiner Weise damit rechtfertigen, daß er die Quellen, auf die er seine Behauptungen stütze» will, als geheim bezeichnet. �,■WTO. uii Wenn der Minister eines Landes östentlich Anklagen gegen ein anderes Land erhebt, und wenn er dann di« einwandfrei« Wider- legung dieser Anklagen einfach damit abtut, daß er sich auf den geheimen Charakter seiner Jnsornmtionsquellen beruft, wird die Oeffentlichkeit von selbst ihre Schlüsse daraus ziehen. Die Reichs- regierung sieht jedenfalls keinen Anlaß, die von ihr bei der belgischen Regierung eingelegte Verwahrung, die selbstperständ- lichin vollem Umfang zu Recht b« st ehe» bleibt, in etnem neuen Memorandum nochmals zu wiederholen." Hoffentlich ist damit der wochenlange, durch die Schuld des belgischen KAegsministers entfesselte Roten krieg b e- endet. Vandervelde scheint es gelungen zu fein, die weitere Zuspitzung der unerquicklichen Auseinandersetzung dadurch ab- zubiegen, daß er die Untersuchungen des Reichstagsausschusses über Belgien in die Debatte hineinzog. Damit ist aber nicht gesagt, daß Deutschland in Zukunft vor der Wiederholung solcher Angriffe.bewahrt bleibt. Es kann leicht der Tag kommen, wo der Drang des belgischen Kriegsministers, für sein Ressort außenpolitische Lorbeeren zu ernten, nicht mehr durch einen sozialistischen Außenminister gezügelt wird. Seit L o c a r n o gibt es ein Mittel, einseitige An- schuldigungen gegen ein anderes Volk aufzvkläsen. Und es wäre sicher besser gewesen, wenn die Wilhclmstraße dieses Mittel der Aufklärung in Betracht gezogen hätte, statt mit„Verwahrungen" zu antworten, die an den Stil der alten Diplomatie erinnern, und die Gegensätze ver- schärfen statt sie zu überbrücken.> Der deutsch -belgische Schieds- und Vergleichsver- trag sieht nämlich ein Vergleichsverfahren füx politische Streitigkeiten vor. Es heißt in seinem Artikel 17: „Alle Fragen, über die die deutsche Regierung und die bei- gische Regierung uneinig sind, ohne sie auf dem gewöhnlichen diplo- inatischen Wege gütlich lösen zu können,... werde»... der S t ä n- digen Vergleichskoipmisfion unterbreitet. Diese hat die Aufgabe, den Parteien eine annehmbare Lösung vor- zuschlagen und jedenfalls ein-n Bericht zu erstatten." Diese Vergleichskommission ist seit April 1927 ernannt. Sie besteht aus fünf Mitgliedern. Vorsitzender ist Alois de Meuron . Rechtsanwalt und Ständerat in Lausanne ; außerdem gehören ihr an: Genosse Dr. Oesten lindem Professor an der Universität in Uvsala, fxüherer schwedischer Außenminister: IonkHeer Dr. W. I. M van Eilsinga. Professor an der Universität in Lehden ; Dr. Ernst v. Sin,? son, Staatssekretär z. D.(deutsches Mitglied); Genosse de Brouckäre, Senator und Professor ay der Universität in Brüssel (belgisches Mitglied). Disfe Kommission kann von einer Regierung allein oder von beiden Regierungen gemeinschaftlich angerufen werden- Ebenso wie die drei anderen Locarno-Kommifsionen mar sie bisher arbeitslos. Die Behauptungen de Broquevilles über ungesetzliche Rekrutierungen der Reichs» wehr können ihr Arbeit geben. Es wäre ihre Aufgabe, die strittige Frage, ob die Unterlagen des belgischen Kriegs- Ministers zuverlässig oder unzuverlässig sind,„zu klären und dazu olles geeignete Material auf dem Wege eines. Unter- suchung oder sonstwie zu sammeln�. Der Bericht der Kom- Mission wäre spätestens in sichs Monaten zu erstatten. Wir wollen annehmen, daß der deutsche Reichswehr - minister eine solche Untersuchung bewillkommnen würhe. Er und die Bürgerblockregierung haben bisher behauptet,
daß sie völlig zu Unrecht angeschuldigt worden sind. Hier bietet sich Gelegenheit, dies zu beweisen. Es muß ihnen daran liegen, die Anschuldigungen in ihrer ganzen Nichtigkeit zu entlarven und zu zeigen, daß„Deutschlands Ehrenschild fleckenlos rein" ist. Ein deutsch -belgisches Vergleichsverfahren vermag hoffentlich Verdächtigungen zu zer- streuen, die die Beziehungen Deutschlands mit seinen Nach- baroölkern stören und sein Ansehen in der Welt schädigen. Sozialiftifther Angriff auf den Kriegsminister. Brüssel , 27. Juli. (Eigenbericht.) In einem ofsenbar von einem sozialistischen Mini st er herrührenden oder wenigstens injpirierlen Artikel bespricht der„Peuple " den Abschluß des deutsch -belgifchen Noten- Wechsels. Das Blatt schreibt u. a.: „Es war höchste Zeit, Schluß zu machen. Die Tat- sache, daß die Reichsregierung verspricht, Vanderveldes Denkschrift über die belgische Neutralität dem in Frage kommenden Unter- suchungsausschuß des Reichstages zu überweisen, läßt auf einen o b j e k t i o e n. von Locarno geleiteten Geist bei der Reichsregierung schließen. Hätten alle Stellen in Berlin von vornherein in diesem Geiste gehandelt, dann wären die f r i c d e n s s ch ä d l i ch e n, bitteren Polemiken erspart geblieben. Hosten wir. daß nnn- wehr auch die deutschen Nationalisten entweder schweigen oder sich mäßigen werden." Der„Peuple " fährt fort:„Nachdem nun der Zwischenfall Reichswchr-Brocqueville abgeschlossen ist. möchten wir auch unsere Meinung sagen, die übrigens von vielen Leuten geteilt wird, die nicht gerade als internationale Sozialisten gelten: Brocqueville hätte gut getan, siebenmal die Zunge im Munde nm- zudrehen, ehe er sprach. Gewiß kennt man den groß- mäuligen Charakter Brocquevilles; aber ehe man Anschul- digungen erhebt, muß man seine Beweise beisammen haben und imstande sein, sie vorzulegen. Das tonnte Brocqueville nicht, da er sich lediglich auf geheime Informationen stützte, die auch weiterhin geheim bleiben sollten. Nicht, daß wir uns etwa Täuschungen hingeben über die Reichswehr , ebensowenig wie unsere deutschen Parteifreunde selber. Aber nur naive Menschen können glauben, man könne ein großes Volk durch Zwangsmittel dauernd entwaffnen. Dazu bedarf es innerpolitischer Vor- bedingungen, die Gesten wie die Brocquevilless gewiß nicht er- leichtern. Die sicherste Friedensgarantie in Deutschland und Europa bleibt die Demokratie. Es ist Ausgabe der Arbeiterklasse, mit deren Blut gespielt wird, den Reaktionären und Friedensstörern aller Länder das Handwerk zu legen."
Neue Verhaftung Roßbacks. Wege» Erschießungen während des KaPP-Putsches. k. Schwerin (Mecklenburg ). 27. Iqli. Oberleutnant a. D. Roßbach, der bekannte Freikorpsführer, von dem man in der letzten Zeit nichts mehr gehört hat, ist am Dienstag plötzlich auf Veranlassung des Untersuchungsrichters beim Landgericht Schwerin aus dem Gute ßtuer in Mecklenburg yer- hg stet und in das Schweriner Untersuchungsgefängnis eingeliefen worden. Wir erfahren darüber folgende Einzelheiten: Oberleutnant Roßbach, der bekanntlich längere Zeit in Leipzig in Üntersuchungshaft gesessen hat und später wegen einer B e° teiligung am H i(l e r p u I s ch ins Ausland gegangen war, hatte sich in den letzten Jahren von seiner früheren politischen Tätigkeit zurückgezogen und betätigte sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland — wegen der Teilnahme am Hitlerputsch war er am- n e st i e r t worden--- als Leiter der„Spielschar Ekkehard", mit der er mehr als 399 Aufführungen in allen Teilen Deutschlands veranstaltete. Unlängst hatte er das einem Herrn v. F l o t o w ge- hörende Gut Stuer am Plauer See i» Mecklenburg gepachtet und hier eine sogenannte Führerschule eingerichtet, die der Pflege deutscher Kultur und der Heranbildung junger Führer dienen soll. Hier ersolgte nun seine Verhaftung, und zwar aus Grund eines noch aus den Tagen des Kapp�Putsches stammenden Hastbefehls des Schweriner Untersuchungsrichters. Es schwebt nämlich noch in Schwerin gegen Rohbach ein Verfahren wegen mehrerer Er- schietzungen linksgerichteter Personen, die van dem Kommando des ehemaligen Freikorpsführers in Verbindung mit dem Kapp-Unternehmen in Niendorf i. M. vorgenommen worden waren und siir die Roßbach als einer der Unterführer des Äapp-Unternehmens in Mecklenburg die Verantwortung tragen soll. Die Reichsamnestie, die seinerzeit die Teilnehmer am Kapp. Putsch außer Verfolgung gesetzt hat, umfaßt nämlich nur die politischen Delikte, nicht aber persönliche Straftaten. -e Wie außerdem L. 6. erfährt, hat Roßbachs Verteidiger, Rechts- anwalt P. Bloch(Berlin ) sich an das R e i ch s j u st i z m i n i> st er tum mit der Bitte um Intervention gewandt, da nach seiner Aufsasiung das Verfahren in Schwerin durch die Reichs- amnestie miterledigt sei. Die Stellungnahme des Reichsinstizmim. steriums in dieser Angelegenheit ist noch nicht bekannt. die Not üer tzockwassergebiete. Schnelle Hilfe Preußens. Der Freistaat Preußen wird den vom Hochwasser Bedrohten und Geschädigten diesmal schneller, als es sonst bei ähnlichen An- lässen geschehen konnte, wirksame Hilfe bringen. Die Regierung will sich nichl daraus beschränken, für die Unterkunft und die P o x s o i g u n g des na» den überschwemmten Weiden vertriebenen Viehs zu sorgen, sondern durch hesondere Kommissionen sofort tue angerichteten Schaden prüfen lassen und sowohl mit Geldmitteln als auch mit technischen Maßnahmen sinter- stützungen leisten. Die von einzelnen Behörden bereits zugesagte Steuerstun- d u n g wird voraussichtlich auf alle Hochwassergebiete ausgedehnt werden. Bei der Vernichtung der Ernten ist die Bereitstellung von S a y t k n r n in Aussicht genommen. In Beantwortung einer Anfrage aus dem Landtag hat der preußische Innenminister Grzesinski erklärt, daß aus Mitteln des Staates und der Provinz 1ZS 999 M. zur Linderung der ersten Not im Spreewaldgebiet bereitgestellt worden sind.
Daß die französische Regierung in Moskau von der Sowjet- regierung die Einstellung der kommuiMifchen Propaganda verlangt habe, wird in Paris bestritten. Botschafter Herbette habe natürlich den Auftrag, sobald es nötig sei, aus die Belastung der sowjet- sranzpsischen Beziehungen hinzuweisen. Nett« Anweisungen seien nicht ergangen,