Einzelbild herunterladen
 

Die belben Antennentürme haben eine Höhe von je 210 Meter. Der neue Zwischenfender in Köln , der im Herbst ebenfalls in Betrieb genommen wird, hat eine Telephonieleistung von 4 Kilowatt, der neue Aachener Sender eine solche von 0,5 Kilowatt. Mit der Fertig­ftellung dieser Stationen darf der Ausbau des deutschen Rundfunk­fendernetes als abgeschloffen gelten.

Urteil im Spritweberprozeß. Auch die Zollbeamten mit Gefängnis bestraft. Gestern früh vertündete Landgerichtsdirektor Krüger das Urteil in dem Prozeß, der sich mit den großen Spritschiebungen des flüchtigen Apothekers Ruben beschäftigt und der das Erweiterte Schöffengericht Wedding mehrere Monate in Anspruch nahm.

=

Es erhielten Hermann Weber 6 Monate Gefäng nis und 60 000 Mart Geldstrafe oder weiter 60 Tage Gefängnis, Heinrich Weber 6 Monate Gefängnis und 20 000 Mart Geldstrafe oder erfazweise 20 Tage Gefängnis, Dr. Kantrup 3 Monate Gefängnis und 5000 Mart Geldstrafe oder 2 Wochen Gefängnis. Das Berfahren gegen diese drei Angeklagten wegen Monopolhehlerei im Falle Ruben wurde vorläufig eingestellt, da noch die Aus­lieferungsbestimmungen für die aus der Tschechoslowakei ausge­lieferten drei Angeklagten fortbestehen. Die drei angeklagten 30llbeamten, deren Freisprechung der Staats anwalt beantragt hatte, wurden schuldig befunden der passiven Bestechung und in Tateinheit mit der Begünstigung der Monopolsteuerhinterziehungen des Ruben, und es wurden verurteilt Oberzollinspektor Bandekow зи 1 Jahr Ge= fängnis und 59 200 Mart Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis, sowie zu einer Wertersatstrafe von 40 000 Mart oder weiteren 20 Tagen Gefängnis, der 30llbeamte Endres zu 8 Monaten Gefängnis und 31 300 Mart Geldstrafe oder 16 Tagen Gefängnis, fomie weiter zu einer Wertersatstrafe von 20 000 Mart oder 20 Tagen Gefängnis, der 30llbeamte Waesch zu 9 Monaten Gefängnis und 84 000 Mart

Geldstrafe oder 42 Tagen Gefängnis, sowie einer Wertersatz­ftrafe von 40 000 Mark oder weiteren 20 Tagen Gefängnis. Den brei verurteilten Beamten wurde auch die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf zwei Jahre aberkannt. Auch die An getlagten Salomy, Heinrichs und Hallmann wurden zu Gefängnis- bzw. Geldstrafen verurteilt.

Schwerer Verkehrsunfall Unter den Linden.

dns Sommerliche Erfrischungen.ft

Wenn der Berliner oder ein Fremder sich in Berlin erfrischen| Orangeade genannte und aus Apfelsinensaft hergestellte, ungemein mill, dann bleibt im Grunde genommen nur das Restaurant oder das Café. Lut nämlich irgendwo ein neues Unternehmen seine Pforten auf, dann fann man sicher sein, daß es ein Bier- oder Weinrestaurant ist oder ein Café. Als ob es gar teine anderen Möglichkeiten der Bewirtung Hungriger und Durstiger gibt.

Gehen in das eine Lokal 2000 Personen hinein, so progt das andere, ehe es überhaupt fertig ist, daß es 2500 Menschen beherbergen fann. Klettert das eine Luruscafé drei Stockwerke in die Höhe, so hat das andere eine Ausdehnung, daß es schon ein ganz netter Spaziergang ist, wenn man seinen Bezirt umwandelt hat. Bekam man früher für 25 bis 30 Pf. eine Portionstaffe guten Kaffees ein­schließlich Sahne und Zucker und selbstverständlich auch eines Glases Wasser, so heißt dasselbe Gebräu heute Motta, wird in einem Rännchen mit einem Täßchen wie aus der Puppenküche serviert und toftet in den neuesten Cafés 1 m. bis 1,25 m. ohne das Glas Wasser, das man sich fast immer fordern muß. Für ein Trink­näpfchen Bier zahlt man in diesen modernen Lokalen einen Preis, für den man früher beinahe einen Syphon bekommen hätte. Dafür ist es dann auch ganz undenkbar, daß man seinen Kaffee oder sein Bier trinken kann, ohne daß einem nicht aus irgendeiner versteckten Ecke von einer vortrefflichen Kapelle heimtückisch der neueste Tanz­schlager serviert wird. Was ist das alles doch im Grunde genommen anderes, als dieses fast tranthafte Bestreben des bürgerlichen Ber­liners nach Geltung? Er geht nicht etwa schlicht und hurtig in ein Lokal, um sich ohne viel Worte und Getue zu erfrischen, sondern er wählt das Lotal bedächtig und vorsichtig aus. Es muß ihm einen Rahmen geben, es muß seine Persönlichkeit heben. Wenn er dann so ganz beiläufig berichtet: Ich gehe meistens in das X.- Café", so muß man sofort wissen, daß dieses Café den modernsten Geiger, das modernste Tanzpartett und die modernste Ausstattung hat und daß dort besonders gern diese oder jene Prominenten verkehren, mit denen zusammen gesehen zu werden dem Geltungsbedürftigen von Wert ist.

Die Cafetiers und Restaurateure aber fennen ihre Berliner und schmeicheln ihren Schwächen. Und so sehr sie in der Erreichung der erweiterten Polizeistunde fortschrittlich waren, bei der Er- und Ein­richtung ihrer Lokale sind sie konservativ und tommen dem Geltungs­bedürfnis der Berliner weitestens entgegen. So sehr sich Berlin bemüht, Amerita b3 m. New York zu imitieren, in dieser Hinsicht bleibt es um 30 Jahre hinter ihm zurück. In New York gibt es über 150 Lokale, die weiter nichts ausschenken als eine

Unter den Linden , vor dem Hause Nr. 25, geriet um 15% Uhr ein Privatauto durch unvorsichtigteit beim Aus weichen auf den Bürgersteig der Mittelpromenade und fuhr zwei Personen an, die schwer verlegt wurden und in daran eine Berliner Großbuchdruckerei. Den Nachmittag füllte die Universitätsklinik Ziegelstraße gebracht werden mußten. Die eine Rundfahrt durch Berlin aus, und am Abend fand der offizielle Berunglückten sind der 35 Jahre alte Reisende B. 3immer- feierliche Empfang der nordischen Redakteure durch den Reichs­mann aus der Kleiststr. 37 in Charlottenburg , der einen linten verband der deutschen Presse in den gastlichen Räumen der Deutschen Gesellschaft statt. Unterschenfelbrudy davontrug, und die 34 Jahre alte Se­fretärin Räthe Landsberg aus Südende, Halskestr. 39, bei der eine Bedenquetschung festgestellt wurde. Unwetterkatastrophe am Mittelrhein.

Gestern mittag ging am Mittelrhein und besonders über der Lahnmündung ein schweres Unwetter mit Sturm und Wolfenbruch nieber. Der Gebäude- und Feldschaden ist sehr groß. Bon dem Personendampfer Raiserin Friedrich" riß der Sturm das Oberded ab und drückte die Veranda ein. Die Banit der Fahrgäste fonnte nur mit Mühe durch die Schiffs bejagung beruhigt werden.

Auch die Gemeinden der Bürgermeisterei Freudenberg im Saargrenzgau haben durch Wolkenbruch und Hagelschlag schwer gelitten. Die Ernte ist völlig vernichtet. Ha m= burg ist gleichfalls von einem schweren Unwetter heimgesucht worden, nachdem schon den ganzen Nachmittag über eine brüdende Schwüle über Hamburg gelastet hatte. Allent halben waren die Straßen überschwemmt. Die Feuerwehr murde von allen Seiten zu Hilfe gerufen.

Painlevé verbietet Ozeanflüge!

Paris , 27. Juli. ( WTB.)

Wie Havas erfährt, ist der Kriegsminister entschlossen, bie Genehmigung zu Ozeanflügen von Militärflug zeugen solange zu verweigern, bis diese mit den neuesten Ein­richtungen, insbesondere solchen, die es ermöglichen, auf dem Ozean nieberzugehen, ausgerüstet sind.

Nachwahlen im Freidenferverband! Am Dienstag, dem 2. August 1927, 19 Uhr, finden für die Mitglieder des 6. Bezirks ( Kreuzberg ) in fämtlichen Räumen des Gewerkschaftshauses, Engel­ufer 24/25, die Wahlen zur Unterbezirfsleitung und der Bezirks Generalversammlungsdelegierten statt. Die Wahlvorschläge werden in der dazu festgesezten Bersammlung entgegengenommen. Das Mitgliedsbuch ist zur

=

unkwinkel.

Eduard Künnedes Singspiel Das Dorf ohne Glode", das am Abend als Gendespiel geboten wurde, stüßt sich auf ein sehr belang­loses Tertbuch. Eine Kirche ohne Glocke scheint uns heute wirklich nicht Das Traurigste auf der Welt", und ein Tertbuch, das seine ganze Spannung aus der Frage und ihrer Lösung bezieht, ob eine Glode für eine Kirche angeschafft wird oder nicht, kann uns nicht von der Notwendigkeit seiner drei Atte überzeugen. Aber für dieses verunglückte Textbuch bietet Rünnedes melodische ideenreiche Mufit wenigstens einen angenehmen Gegenwert. Man hätte gut getan, die Sprechstellen weit mehr zu fürzen und nur die reizvolle Musit zur Geltung fommen zu lassen. Die Darsteller des Abends, fomeit fie Gesangspartien vertraten, waren recht gut. Aber in den reinen Sprechrollen fonnte feiner, selbst Arthur Krausned nicht, zur Wirkung tommen. 3wei medizinische Vorträge über die Hygiene des Bergsteigens" und Das gesunde und frante erz" behandelten wichtige Themen in flarer und an­Nett plauderte Erna Arnhold über die

-

Die schwedischen Journalisten besichtigten am Mittwoch vor­mittag das Reichstagsgebäude unter Führung von Mitschaulicher Darstellung. gliedern des Vereins der Parlamentsjournalisten und im Anschluß naiven Sommerfreuden im alten Berlin ".

Tes.

erfrischende Limonade. 20 Millionen Apfelfinen verbraucht Nem York im Jahr für diese Zwecke. In Berlin und in Deutschland schimpft die nationale Presse über zu große Apfelsinen- und Südfrüchte einfuhr und möchte am liebsten diesen Import­artikel durch hohe Zölle erdrosseln. Berlin und die Deutschen sollen sich an agrarischem Schnaps erfrischen". In Berlin wissen die meisten gar nicht, was Drangeade ist. Derartige Erfrischungshallen gibt es nicht. Eine besonders liebens- und schäzenswerte Einrichtung Kopenhagens , des nordischen Paris , sind z. B. die Fruchtteller, äußerst saubere und anheimelnde Lotale, in denen es in der Erdbeer­3eit Jordbär met flöde", d. h. Erdbeeren mit Sahne, portionsweise gibt. Ist die Erdbeersaison zu Ende, gibt es in diesen netten Lekalen Rölgröd met Flöde", d. h. Rote Grüße mit Sahne. Alt und jung, Männlein und Weiblein sind hier Kunden. Die Sehnsucht nach Erfrischung findet hier ihre schönste Erfüllung. Früher gab es in Berlin Automatenrestaurants, in denen man sich schnell und billig erfrischen konnte. Man war nicht gezwungen, Bier zu trinken. Man befam für seinen Groschen Limonade, Kaffee und Schokolade, was man wollte. Früher gab es eine Menge kleiner Milch- und Erfrischungshäuschen. Auch dort konnte man für ein paar Pfennige sich erlaben. Die Häuschen sind, bis auf ein paar entlegene, gleich­falls verschwunden. Ein alkoholfreies Restaurant, das den üblen Trintzwang ausschließt, soll es ja in Berlin irgendwo geben. Zürich mit seinen 200 000 Einwohnern hat etwa 12 alkoholfreie Restaurants, und zwar schon seit vielen Jahren. Auf dem Zürichberg aber erhebt sich ein großartiges alkoholfreies Bolfs­hotel und Kurhaus.

denkt, so weiß man gar nicht, daß eine wahre Erfrischung, Wenn man im Sommer erhißt und ausgedörrt an Erfrischung die auch die Nerven wohltuend anregt, von allen Früchten ausgeht. Obstfuppen, Obsttaltschalen, Kompotte, Limonaden oder

reifes faftiges Obst erfrischen am meisten. Es ist merkwürdig, daß ein Biermillionenorganismus wie Berlin Wert und Bedeutung reich­lichen fommerlichen Obstgenusses bisher so wenig erkannt hat. Es ist notwendig, daß nunmehr auch in Berlin zetigemäße Er frischungsgelegenheiten geschaffen werden: Fruchtrestau­rants, alkoholfreie Restaurants, Milch- und Erfrischungshallen. Wenn das freie Unternehmertum teinen Unter­nehmungsgeist hat, dann müssen die Kräfte des Gemeinsinns und der Kommune mobil gemacht werden und wieder einmal, wie in allen wahren Kulturfragen, bahnbrechend vorangehen. Die Arbeiterkulturorganisationen, die Jugend und die Wanderbünde sollten diesen Bestrebungen ihre Unterstützung lethen.

| Abstemplung vorzulegen. Mitglieder, die mit den Beiträgen über 3 Monate im Rüd stande sind, haben kein Wahlrecht. Für die forrette Durchführung der Wahl ist der Kontrollapparat gegen­über der vergangenen Wahl um das Zehnfache verstärkt. Jedes Mitglied muß seine Wahlpflicht erfüllen!

Boltsfeft in Biefenhorst! In der zwischen Karlshorst und Biesdorf liegenden Siedlung Biesenborst findet am Sonntag, dem 31. Juli, ein Boltsfest statt. Die Biesenhorster, die in heftigem Rampf um ihr Gelände liegen, werden sich also auf dem Fest mit den die Siedlung bedrohenden Gorgen in einem farbenprächtigen Feftzug( Motto: Biesenborit zicht um) Gewalten humorvoll auseinandersetzen, sie werden ihre Heinen und großen und eine ideale Boltstangwiese. Hohe und höchste Herrschaften" haben zur Schau tragen. Für die Tanzluftigen gibt es einen Pariser Tanzpla ihr Erscheinen zugefagt. Anfang 14 Uhr, Ende nach Abbrennen des Holz­ftopes. Man fährt bis Karlshorst .

Gatt andradnu

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

"

Heute, Donnerstag, 1912 Uhr:

Faltplag: Heim Eberswalder Str. 10, 8immer 11. Radtkultur und feguelle Frage." Südwest: Seim Lindenstr. 3. Die Frau und der Sozia lismus. Friedenan: Das Heim bleibt bis einschl. 17. August gefchloffen. Borstandssigung beim Genossen Gielaff, 19% Uhr. Wittenau : Heim Rosenthaler Str. 15. Arbeitsgemeinschaft. Buchholz: figung. Treffpunkt 19 Uhr Kaiser- Friedrich- Straße, Bahnhof( Beitungshäuschen). Neukölln VI: Funktionär wichtige Tagesordnung.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.) Abkühlung, stärkere Bewölfung, Neigung zu Gewittern, nach West drehende Winde. Für Deutschland : Bon Best nach Dit fortschreitende Abkühlung mit Gewittern, nur in Ditdeutschland weiterhin heiter und warm.

Das Auguftprogramm des Wintergartens steht im Seichen des Humors. Drei Meister des deutschen Humors, jeder in feiner Art ausgezeichnet, werden sich auf unserer ersten Spezialitätenbühne zusammenfinden, um das zu ver. breiten, was uns so bitter nottut ungetrübte Heiterkeit: Otto Reutter , Luise Werkmeister und Oscar Sabo . Ein Kranz weiterer erstklassiger Varieté. nummern umrahmt dieses auf Humor eingestellte Programm des Wintergartens: Buster"( in der Maste Buster Keatons) mit seinen Avolos", Capt. Oviedo , der Marine- Sensationsaft mit seinen Ueberraschungstrids, Fran Klint, ber Mann mit den Handschuhen" usw.

KISINER

s ist mit dem TABAK wie mit dem WEIN

Es sind nicht immer die besten Weine, die beim ersten Schluck bestechen.Naturreinheit und gute Lage sind erst dann verbürgt, wenn der letzte Schluck das hält, was der erste verspricht.So ist es auch bei der Zigarette.Man soll sie nicht nach dem ersten Zuge beurteilen, es ist viel wichtiger, auf den letzten Zug zu achten.

Der letzte Zug einer Zigarette soll ebenso rein sein wie der erste;

keinerlei Nachgeschmack darf auf der Zunge zurückbleiben.Dann waren die Tabake gut und aus­gereift, dann ist die Zigarette auch bekömmlich.

Wenn OVERSTOLZ heute die meist­gerauchte deutsche Zigarette ist, so liegt es an ihrem ganz reinen und gesunden Geschmack, der sich wäh rend des Rauchens noch steigert. Ein höheres Lob kann es nicht geben, als wenn der Raucher von ihr sagt:

Der letzte Zug war der beste!

Haus Neuer

Neuerburg

QH G

H

GAUS NEUERBURG GRO