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wird, die den Export dorthin lohnend macht. Es wäre äußerst zu bedauern, wenn eine falsche Rücksicht auf das diplomatische Prestige diese zunächst erreichbare Bereinigung der deutsch - französischen Handelspolitik verhindern würde.

geführt hat, haben wir eine soziale Verfassung auf dem Lande| die diese Abhängigkeit den Bächtern auferlegt, find manchmal| des europäischen Frankreichs Stefentge Berbindung hergestellt aufzurichten, die dem Freiheitsideal unserer Bevölkerung nicht minder drückend wie diejenigen, unter denen der oft entspricht. Und das läßt sich nur erreichen, wenn möglichst preußische Inste in seiner Werkwohnung feufzt. Vor dem viele Familien einen Anteil am Grund und Boden erhalten, Kriege waren für diese Rechtsverhältnisse lediglich die Vor­der ihnen allein Selbständigkeit und Schutz gegen Bevorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches maßgebend, die Ver­mundung und Uebergriffe des Großgrundeigentümers bieten pächter und Bächter formell völlig gleichstellten, aber dem un­geheuren sozialen und wirtschaftlichen Uebergewicht der Ver­pächter in feiner Weise Rechnung trugen. Erst das Pacht­schutzgesetz der deutschen Republik vom 9. Juni 1920 hat hier Seitdem sind Pachteinigungsämter er­Abhilfe gebracht. richtet, die paritätisch besetzt sind, und den Bächtern Schuz gegen willkürliche Kündigungen und ungerechtfertigte Pacht­steigerungen gewähren sollen.

fann.

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Neue Siedlungen fönnen einmal in Verbindung mit der Kultivierung von Moor- und Dedländereien angelegt werden, besonders im Westen Deutschlands , wo z. B. in den Bro­vinzen Hannover und Schleswig- Holstein noch außerordent­lich große Moor- und Heideflächen kultiviert werden können, deren Nuznießer sich heute teilweise immer noch der Kultivierung widersetzen. Zweitens fönnen aber Die Pachtschutzordnung war zunächst nur auf zwei Jahre neue Stellen angelegt werden, wenn ein Teil der großen erlassen. Sie ist mehrfach verlängert worden erst fürzlich ertensio bamirtsd, afteten Güter aufgeteilt wird. Das ist ein für weitere zwei Jahre bis zum 30. September 1929. Sie dringendes Erfordernis in den östlichen Provinzen Preußens hat außerordentlich segensreich gewirkt, die wirtschaftliche und in Mecklenburg , wo die Großbetriebe über 100 Existenz zahlreicher Bächter geschützt und gefestigt und in ihnen Hektar bei der Berufs- und Betriebszählung von 1907 fast ein gesundes Selbstvertrauen erweckt, das der Ausübung ihrer die Hälfte des Bodens einnahmen: nämlich durch staatsbürgerlichen Rechte nur außerordentlich förderlich sein schnittlich 44 Proz.( in Pommern 58,5 Proz., in Mecklenburg fann. Aber die bisherige Gesetzgebung genügt nicht. Sie 60 Proz., im Regierungsbezirk Stralsund 73 Proz.). Benn fann wirklichen Segen nur leisten, wenn der Pachtschutz zu hier, wie das Reichssiedlungsgesetz es vorsieht, etwa ein Drittel einer dauernden Einrichtung gemacht wird, wenn die Be­der großen Güter, die feineswegs alle Musterbetriebe dar- stimmungen der Bachtschutzordnung in die des bürgerlichen stellen, in Bauerndörfer umgewandelt werden, und wenn auf Rechts hineingearbeitet werden, und wenn die sozialen Grund­dem Rest der Großbetriebe wenigstens den Landarbeitern, die gedanken der Bachtschutzordnung Bestandteile des bürgerlichen heute in den Werkwohnungen der Gutseigentümer hausen Rechts werden. Tausende von kleinen Bächtern sehen heute müssen, eine Heimstätte errichtet wird, die sie vom Arbeit mit Bangen dem 30. September 1929 entgegen, an dem nach geber unabhängig macht, dann wird damit nur ein lnrecht der bisherigen Gesetzgebung der Bachtschutz aufhören soll, und gefühnt, das der Großgrundbesig im Laufe der Jahr wünschen sehnsüchtig die Anwendung der zeitlich begrenzten hunderte begangen hat. Denn bei der deutschen Besiedlung Pachtschutzordnung in ein dauerndes Pachtschutzrecht. Die vom 12. Jahrhundert an sind zunächst im Osten fast überall deutsche Republik darf ihre Hoffnungen nicht enttäuschen. deutsche Bauerndörfer angelegt, die eingestreuten Rittergüter waren nicht übermäßig groß, ihre Inhaber hatten feine Rechte gegenüber den deutschen Bauern. Erst nach jahrhundertelangem Ringen der adeligen Ritter und der Landesfürsten gegen die Bauern haben diese ihr freies Eigen­tum und ihre persönliche Freiheit verloren. Die öffentliche Gewalt, die ihre Unterdrücker selbst ausübten, zwang fie, Frondienste auf den sich neubildenden, Rittergütern zu leisten. Auch die Stein- Hardenbergsche Bauernbefreiung hat den alten Zustand nicht wiederhergestellt. Vielmehr wurden unter dem Einfluß des Adels die grundlegenden Geseze Steins so zu gunsten des Großgrundbesizes durchgeführt, daß Tausende und aber Tausende von Bauern gerade infolge der Durch führung der Agrarreform ihre Stelle verloren, daß über eine Million Morgen Bauernland zum Gutsland geschlagen wurde und so ein völlig proletarisierter Stand der Landarbeiter entstand.

Von dieser Entwicklung pflegen unsere deutschen Ge­schichtsbücher nur wenig zu melden. Die Deffentlichkeit weiß taum etwas von dieser Tragödie, die sich hier auf deutschem Boden abgespielt hat, und deren Folgen noch heute die wirt schaftliche und soziale Struktur des deutschen Volkes ent­scheidend beeinflussen. Um so mehr hat die deutsche Re publit Anlaß, in diesem Sinne die Führung zu übernehmen und dafür zu sorgen, daß in dem entvölferten Osten Hundert tausende von neuen Bauernstellen und Landarbeiterheim­stätten geschaffen werden. Diese Aufgabe ist nicht minder wichtig wie die Regelung der industriellen Arbeitsverhältnisse. Sie ist gewiß schwierig zu lösen. Aber den Kreisen, die sie lösen, wird das deutsche Volk danken.

Nahezu dieselbe Bedeutung wie der Siedlungsgesetzgebung tommt der Pa chtschuhfrage zu. Besonders im Westen des Reiches, in Westfalen , im Rheinland , in Hessen und in Süddeutschland find große Grundherrschaften vorhanden, die ihren Grundbesitz durch Verpachtung im fleinen als bäuer­liche Wirtschaften und als Parzellenbetriebe nutzen. Die gesamte Eristenz der Pächter ist so vom Verpächter abhängig. Allein in Westfalen sind z. B. mehr als 70 000 Bächter auf nur 95 Großgrundbesiger angewiesen. Die Verpflichtungen,

Kinderfest auf dem Hofe.

Von Walter Guise

Es gab eine Zeit, da hatte der Berliner Hof seine eigene Ro­mantit; da spielten die Kinder im Schatten eines großen Nuß­baumes oder tanzten zu den Klängen eines alten Leierkastens.

Das ist nun schon lange her. Nur in den Romanen Erdmann Gräfers, Felix Philipps und anderer Erzähler des Berlins von da­mals grüßt noch die Beschaulichkeit eines gemütvolleren Lebens auch in unsere lärmende, feifende und rasende Zeit hinein.

Während wir Aelteren uns ergeben in das Unvermeidliche fügen, entfaltet die Sonnensehnsucht unserer Kinder immer wieder ihre Schwingen und erhebt sich machtvoll aus den Niederungen trüber Alltäglichkeit.

Und so haben Jungen und Mädchen den düsteren Hof eines Mietshauses in ein Paradies der Lebensfreude verwandelt, auf daß der Traum ihrer lichtfrohen Seelen Wirklichkeit werde.

Da hängen sie noch in luftiger Höhe, die bunten Fähnchen und Lampions, auf langen Schnüren kreuz und quer über den Hof ge­Spannt. Und an jedem einzelnen Wimpelchen hängt so ein fleiner unschuldiger Wunsch eines fröhlichen Kinderherzens.

Ueber Nacht ging Regen nieder; der hat die bunte Herrlichkeit unbarmherzig mitgenommen. Nun flattern die Wimpel müde und welt, und ihre Farben sind bleich geworden. Aber die Kinder grüßen fie dennoch mit hellen Augen; denn die Vergänglichkeit ailes Irdischen tann ihnen den mutigen Glauben an die ewige Freude nicht nehmen. Wie war es doch: Mit einem Raffeeschmaus an blumen­geschmückter Tafel hatte es begonnen. Da saßen sie in bunter Reihe, die unruhigen Geister, und ließen sich mit Kuchen und Naschereien Und die liebe Sonne lachte freundlich herab auf die zappelige Gesellschaft, denn sie wollte auch von sich aus das sormen­möglichste zur Verschönerung des Festes beitragen. Dann kamen die luftigen Borführungen auf schnell gezimmerter

füttern.

Bühne an die Reihe. Das wurde ein Spaß. Keck und drollig gaben die jungen Schauspieler, was sie aus ihrer fleinen Rolle zu machen mußten. Sie fanden kein Ende in ihrem Programm. Sie hatten ja auch ein großes Publikum, denn alle waren gekommen, alle, die noch ein Herz haben, um wie Kinder fühlen und mit ihnen jauchzen zu können. Da war kein Fenster, aus dem nicht neugierig frohe Gefichter blickten, die mit Begeisterung dem Spiel auf der Bühne folgten. Bonbonregen und mancherlei andere Luftigkeiten waren willkommene Abwechslung in der bunten Feier..

Endlich begann es zu dämmern. Und nachdem man die Lichter in den farbenfrohen Lampions entzündet und ein langer Fackelzug der Kinder mit Musik und jauchzendem Gesang die Runde gemacht

hatte, wurde das Bild des sonst so troftiosen Berliner Hofes ungeahnt warm und molerijch. Augenblicklich schien die graue Wirklichkeit in eine schöne Märchenwelt verwandelt, in der die Menschen alle zu einer großen liebenden Familie werden

Es bricht sich Bahn nur das, was gut!" Eine Ausrüstungs- Preisliste.

Es besteht da, natürlich in Bayern , eine Firma X. V. in Sulzbach - Oberpfalz , Kaufhaus für Ausrüstungen. Die Aus­rüstungs- Preisliste, zugleich Engrosliste zum Katalog 1927", wird mit diesen klassischen Bersen eingeleitet:

Es bricht sich Bahn, nur das was gut; Beim Einkauf mußt Du daran denken; Bor Billigkeit sei auf der Hut, Es. fann Dir niemand etwas schenken! Der Mann hat recht! Was er bietet, ist nicht zu verschenken! Da sind, ganz kameradschaftlich nach der Rangordnung," Waffen­röde aus Mannschaftstuch, besserem Mannschaftstuch und la Offi­zierstuch, Knöpfe nach Wunsch, Stahlhelm, Jungdo, Werwolf oder ganz glatt". Bollkommen glatt! Dann gibt's in hitleria­nischer Rechtschreibung" Brecheshosen"," elegante Form für Mannschaften, und schneidige Form" für Offiziere. Weiter darf man Tornister aus Segeltuch oder Kalbfell beziehen. Es foll eben jedem unbenommen sein, auf das angeborene Ochsen­fell noch ein Stück junges Kalbfell zu schnallen! Dann Koch­geschirre, faßt ungebraucht" und wie Alluminium!" O, bu armes, deutschvolfisches Deutsch! Auch für Beilpicken und Infan­teriespaten ist gesorgt, und Mügen sind da, laut Vorschrift mit Schild, Riemen usw." Ja, es geht nichts über die Vorschrift! Seitengewehre werden weiterhin annonciert, und Uebungswurf­törper wie handgranaten( neue Erfindung)." Dazu ist tunlichst zu fingen:" Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen!" Mit Bilderchen dabei, erhält man ein Angebot auf Bierzipfel in Schwarzweißrot- Coleur"( wahrscheinlich für Mannschaften) und Stockung in den deutsch - französischen Verhandlungen. Weinzipfel( wahrscheinlich für die Herren Offiziere). Was Was bestelle jeder zum Ver­Es muß berechtigte Unruhe erregen, daß die deutsch - fran- aber ist die beste Werbereklame"? teilen an Freunde"? Die es sieht aus wie ein richtiger Fahr­3ösischen Handelsvertragsverhandlungen nach den wiederholten Ankündigungen eines unmittelbar bevorstehenden Abschein!- die Freifahrtkarte nach Jerusalem , gültig ab jeder deut­schlusses sich noch immer in die Länge ziehen. Zwar ist es verständ- schen Station, nicht übertragbar, hin und nicht wieder zurück!" Das ist wizig, das ärgert die Juden! Und kommt dazu noch der lich, wenn bei einem solchen Vertragswerk die Neuformulierung von etwa 400 bis 500 3olltarifpofitionen Schwierigkeiten macht. große Verkaufsschlager, das Aufsehen erregende Buch: Der Andererseits aber ist der Inhalt der Verhandlungen bei den Bar- 3weite Weltkrieg 1927-1933, Stück 20 Pfennig", dann teien seit langem bekannt und so ausgiebig besprochen worden, daß ist die Sache komplett. jetzt nach dem Scheitern der französischen Zolltarifnovelle, eine Be­schleunigung des Verfahrens erwartet werden fonnte. Nun wird bekannt, daß Frankreich sich sträubt, Deutschland die Gleich berechtigung für die Ernennung von Konfulen besonders in Elsaß Lothringen zu geben, außerdem macht sich in Frankreich ein startes Streben bemerkbar, den deutschen Waren die Gleichbehandlung bei ihrer Einfuhr nach Französisch- Marokko zu verweigern.

Hemmungen der Diplomatie.

Wir haben volles Verständnis dafür, wenn die deutsche De­legation bei der Vorbereitung des neuen Abkommens möglichst weitgehend diejenigen Fragen regeln will, die dann die Basis eines endgültigen Handelsvertrages bilden sollen. In einem solchen end­gültigen Bertrag wird Deutschland die vollständige Gleichberechtigung mit anderen Ländern in Frankreich und seinen Kolonien ebenso fordern müssen. Vorläufig jedoch hardelt es sich nur um eine Uebergangsregelung. Es ist dringend zu wünschen, daß in dem verfahrenen handelspolitischen Verhältnis mit Frankreich bald eine Entspannung eintritt. Die deutsche Industrie ist jedenfalls in ihrem Export nach dem Westen heute außerordentlich benach­teiligt und fann bei dem jetzigen zollfriegsartigen Zustand nur unter den größten Schwierigkeiten Waren nach Frankreich ausführen.

Unter diesen Umständen wäre es verfehlt, wenn man die Nebenfragen, die im endgültigen Handelsvertrag geregelt jein müssen, bereits beim provisorischen Abkommen unter allen Um­ständen gelöst sehen will. Das Interesse an dem deutschen Export nach Marotto ist viel zu gering, als daß man daran ein Handels­provisorium mit Frankreich scheitern lassen fönnte. Die Arbeiter. schaft muß verlangen, daß zunächst einmal mit dem großen Markt

Freut Euch des Lebens...

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Martin Usteri , der liebenswürdige Schweizer Dialeftdichter und Idylliker, dessen 100. Todestag auf den 29. Juli fällt, hat sich- wie so mancher längst vergessene Poet mit einem einzigen Gedicht im Munde des deutschen Boltes erhalten. Es ist das gemütvolle Lied Freut euch des Lebens, solang' noch das Lämpchen glüht", das auch in unseren Tagen des Jazz doch immer noch in deutschen Gauen von Wanderern und in fröhlicher Gesellschaft gesungen wird. Das Ge­dicht, das zuerst 1793 im Neuen Schweizer Museum" an versteckter Stelle erschien, erlangte dann bald seine Bolkstümlichkeit, als es 1796 der weit verbreitete Göttinger Musenalmanach aufnahm; hier findet sich auch schon die einprägsame und innige Melodie von Nägeli, nach der das Lied noch heute gesungen wird. Wenn diese anspruchslosen Berse einen so starten und dauernden Widerhall in deutschen Herzen fanden, so liegt dies an jener Berbindung einer gefühlsseligen Weh mut mit natürlicher Herzensheiterkeit. Außerdem aber kommt hier auch die Weltanschauung der Aufklärung zum Ausdruck mit ihren Idealen der Redlichkeit, Treue und Freundschaft, mit dem Glauben an die Güte des Menschen und dem Ausblick in ein besseres Bater land. Ufteri, der als großer Verehrer der deutschen Dichtung auf seiner Reise durch Deutschland 1783/84 Klopstoc, Claudius und Goethe besuchte, ist in seinem Dichten ein Nachfahr jener Idyllen­dichtung, die Boß begründete und die ihren Höhepunkt in Goethes ,, Hermann und Dorothea " fand. Daß er für seine Schöpfungen den Büricher Dialekt wählte, verdankte er dem Muster Hebels, der mit seinen alemannischen Idyllen vorangegangen war. Die fleinen Genrebilder, die Usteri in ,, De Herr Heiri" und ,, De Vifari" entwarf, schildern mit scharfer Realistit das Leben der Kleinstadt, und über dem gemütlichen Humor schwebt auch ein wenig Satire und Wiz. So hat er z. B. in dem Pfarrhausidyll vom Bikar in der Gestalt der Frau Hauptmann jene unechte Berhimmlung des Schweizer Wesens parodiert, die in Claurens berüchtigter Mimili" am bekanntesten wurde. Usteri , der in der Dialektdichtung stets seine Stellung be­haupten wird, hat auch sonst in seinen Gedichten manch neue Pfade eingeschlagen. So ist er einer der ersten, der das Hochgebirge Dr. F. S.

verherrlicht.

Der Hurra- Tod. Wer kennt nicht die Beschreibungen und Bilder der Kriegs propaganda! Untergehendes Kriegsschiff, die Mannschaft stramm auf Deck angetreten, ohne mit den Wimpern zu zucken, wohlausgerüstet in geleckter, fleckenloser Baradeuniform, den fichtbaren Tod vor Augen, schwarzweißrotes Flaggenlied, dreimaliges Hipp hurra auf den Allerhöchsten Kriegsherrn und dann mit Achtung, stillgestanden! ab in die Tiefe. Kitschmaler pflegen das mit geleckten Farben für das liebe nationale Publikum in Hunderten von Barian­ten darzustellen. Das ist die Legende, das Propagandamärchen. Die Wirklichkeit: Der englische Marinetaucher Miller hat Er hat 60 von den Engländern feine Erinnerungen veröffentlicht. versenkte deutsche Unterseeboote während des Krieges auf dem Meeresgrund aufgesucht, um nach den Geheimpapieren zu forschen. Er schildert einen Fall ausführlich:

,, Die Maschinenteile waren durch die Granate zerstört worden. aber das Boot fant, fast noch unbeschädigt, es drang fein Wasser

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Also auf in den zweiten Weltkrieg, Stück 20 Pfennig, mit Brecheshoſen", Alluminiumbüchsen", ,, Uebungsmurfförpern", Bierzipfeln und Freifahrtfarten nach Jerusalem ! Die Sache wird schon schief geh'n! Heilo!

Die tapferen Hohenzollern .

Weit davon ist gut vorm Schußz!

Der verstorbene Ferdinand von Rumänien war, wie man weiß, ein Bruder des von uns einige Male nicht eben rühmlichst erwähnten Fürsten Wilhelm von Hohenzollern Sig. maringen. Es mußte einige Berwunderung erregen, daß Seine Hoheit der Beisetzung Seines Bukarester Bruders nicht beiwohnten! Allerhöchstderselbe hatten aber gute Gründe. Aus Sigmaringen wird nämlich gemeldet:

Infolge der ungünstigen Berhältnisse in Rua mänien hat sich Fürst Wilhelm von Hohenzollern entschlossen, von der Teilnahme an den Beijegungsfeierlichkeiten seines Bruders abzusehen."

Wie sagt doch der alte ehrliche Falstaff? Der bessere Teil der Tapferkeit ist Vorsicht, und mittels dieses befferen Teils habe ich mein Leben gereitet. Wetter, ich fürchte mich vor dem Schießpulver..." Nichts geht über den Heldenmut dieser erhabenen Fürstenfamilie, die lieber 22 Armeekorps auf der Strecke lassen, als einen Fußbreit deutschen Bodens opfern" wollte, dabei aber das eigene hohe Haus vergaß.

in das Innere, jedoch vermochte das Boot nicht mehr nach oben zu steigen. Der Vorrat an frischer Luft brauchte sich ganz langfam auf und die 50 Offiziere und Mannschaften waren, nachdem sie sich im Wassergrab gefangen sahen, von einer Panik ergriffen worden. Viele waren von den anderen getötet worden, andere hatten Selbst­mord begangen. Die Szene war ein Plag des Schreckens. Einige hatten noch Briefe in die Heimat geschrieben und das Papier und die Umschläge schwammen nun in dem engen Raum umher. Einen Teil davon fonnte ich noch erlangen und die wurden dann nach Deutschland gesandt und wahrscheinlich auch den Angehörigen über­mittelt. Niemals werde ich den Ausdruck des Schreckens auf diesen Gesichtern vergessen und die verstümmelten Köpfe derer, die sich im legten Augenblic eine Kugel durch den Kopf gejagt hatten. Schwärme von Fischen machten sich über die Leichname, Hyänen und Geier der Tiefsee."

Der graufige Schreden des Todes, die furchtbare Wirklichkeit des Krieges gegen die schwarzweißrot ladierte Propagandalüge!

Dei internationale Luftfahrtausstellung in Berlin 1928. Nach langwierigen Verhandlungen mit den maßgebenden Regierungs­stellen der Stadt Berlin steht nunmehr fest, daß die schon lange an­gekündigte Internationale Luftfahrtausstellung Berlin 1928" ( Ila 1928) im kommenden Frühjahr veranstaltet wird. Die Aus­ftellung wird vom Reichsverband der Deutschen Luftfahrtindustrie unter Mitwirkung des Ausstellungs-, Messe- und Fremdenverkehrs­amts der Stadt Berlin in den früher dem Reichsverband der Auto-, mobilindustrie gehörenden Ausstellungshallen in Charlottenburg am Kaiserdamm in der Zeit vom 23. März bis 11. April nächsten Jahres abgehalten.

Im einzelnen ist beabsichtigt, die ganzen Ausstellungsobjekte in fünf große Gruppen zu unterteilen, von denen die erste Gruppe: Luftfahrzeugindustrie natürlich den breitesten Rahmen einnehmen wird. Eine zweite große Gruppe umfaßt die sämtlichen Die dritte Gebiete des Luftverkehrs im In- und Ausland. Gruppe veranschaulicht die Ausbildung des Flugzeugführers zum Sport- und Verkehrsflieger und bringt dessen Ausrüstung und Be­Eine vierte Gruppe umfaßt sämtliche fleidung zur Darstellung. Gebiete der Luftfahrtwissenschaft und-literatur.

Kunstvandalismus auf Bestellung. In Duisburg wurde die im Tonhallengarten aufgestellte Kniende" des aus Duisburg ſtam­menden bekannten Bildhauers Lehmbruck in der Nacht zu Donners­tag von sechs Männern so zerstört, daß nur ein Bein stehen blieb. Die Figur ist in der Mitte durchgebrochen. Die Täter entkamen. In der Presse war schon seit längerer Zeit gegen die ja auch in Berlin von Ausstellungen her bekannte Figur gehegt worden. Schülerinnen hatten neulich gegen sie demonstriert, auch hatte man ihr Kleider angezogen. Dabei ist die Nacktheit der Statue alles andere denn aufreizend. Die Schuldfrage beantwortet eine vor einigen Tagen im fleritalen Echo vom Niederrhein " veröffentlichte Buschrift, in der es heißt, man fönnte den Wunsch haben, es möch­ten ein paar handfeste Buben gegen gute Bezahlung ein paar Monate Gefängnis riskieren und die niende" enthaupten und entbeinen. Es wäre die radikalfte Erledigung des Kunstrummels. Die Stadt Duisburg hat 2000 Mart Belohnung auf die Namhaftmachung der Täter und ihrer geistigen Urheber ausgesetzt.