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ein, auch in Sofia fiel die bulgarische Regierungsklique schmählich unter den Tisch, aber auf dem flachen a n d e ging es heidi!, und ebenso wird am 11. September die Polizei in Belgrad , in Agram und in Slowenien kaum die Wahlen stören, aber Macedonien, das weniger das Land des Weins und der Gesänge als das Land des Weinens und der Senge ist, mag sein blaues Wunder erleben. Durch die Zusammenwirkung solcher Umstände und Mittel kommen groteske Ergebnisse heraus wie in Rumänien wo die Partei Averescu im letzten Jahr, als sie die Wahlenmachte", 52 Proz. aller Stimmen und 270 Mandate, jetzt, da die Liberalen die Wahlmachten", nur 1,84 Proz. der Stimmen und 0 Mandate erzielte, oder wie in Bulgarien , wo sich der Regierungsblock mit 45 Proz. der Stimmen 167 von 271 Sobranjesitzen holte. Auch für Südslawien besteht kein Zweifel, daß der am Ruder befind- lichen Koalition, Radikalen und Demokraten samt den slowenischen Christlichsozialen, die Mehrheit zufallen wird. Unter diesen Verhältnissen reitet die Sozialdemo- k r a t i e Attacken auf sumpfigem Boden, aber sie reitet. Die rumänische Partei mußte zwar auf ein Mandat verzichten, doch verzeichnete sie in der Bukowina beträchtlichen Stimmen- zuwachs, die bulgarischen Sozialisten schnitten mit der Be- hauptung von zehn Sitzen nicht schlecht ab, und da auch die südslawische Sozialdemokratie forscher ins Zeug geht als das letzte Mal, wird es wohl am 11. September mit derso- zialistenreinen" Skupschtina aus sein. Aber im Ganzen ist in dieser Ecke Europas nur vom Fortschreiten der Wirtschaft- lichen Entwicklung etwas zu erwarten.

�entrumsgeöankengänge. Reichsbanner, Zentrum und Bürgcrblock. Die deutschnationale Presse ist über den Ausgang der Zentrumskonserenz über die Stellung zum Reichsbanner enttäuscht. Ebenso enttäuscht wie seinerzeit über den Aus- gang der hochnotpeinlichen Untersuchung gegen W i r t h. Heute wie damals hat ihre Scharfmacherei nicht zu dem erträumten Ziele geführt. Die von uns bereits wiedergegebene Mitteilung über den Ausgang der Zentrumsbesprechungen wird von einer dem Zentrum nahestehenden Korrespondenz durch folgenden Bericht ergänzt: Wie wir dazu erfahren, war die Aussprache in der Haupt- fache von folgenden Gesichtspunkten beherrscht: 1. Das Reichsbanner ist gegründet worden als freiwillige Schutzwehr der deutschen Republik zur Abwehr gegen die Tätig- keit der lange vorher entstandenen starte feindlichen Organisationen. Dieser Gründungszweck bestimmt seinen überpartei- lichen, rein staatsbürgerlichen Charakter, und diese Zielsetzung umgrenzt seinen Tätigkeitrberelch. 2. Weil nicht parteipolitische, sondern nur vaterländische und staatsbürgerliche Interessen zum Zusammenschluß im Reichsbanner geführt haben, stellt das Reichsbanner eine selbständige, von parteipolitischer Führung unabhängige und parteipolitischen Beeinflussungen unzugängliche Organisation dar. 3. Die Reichsbannermitglieder, die sich parteipolitisch zum Z e n- t r u m bekennen, sind dem Reichsbanner als Staatsbürger beige- treten, ohne dadurch die Partei zu verpflichten oder f e st z u l e g e n. Die Zentrumspartei ist darum auch niemals für irgendein« Handlung des Reichsbanners verantwortlich. 4. Die Zentrum-mitglieder des Reichsbanners anerkennen ihre Verantwortlichkeit der Zentrumspartei gegenüber und halten es für ihre selbstverständliche Pflicht, darauf hinzuwirken, daß auch im Reichsbanner die Grundsätze der Zentrumspartei nicht verletzt werden. 5. Die Entscheidung über Beibehaltung oder Beseitigung des Reichsbanners steht keiner politischen Partei, sondern nur einer voll verantwortlichen Regierung zu. die in der Lage ist, alle Folgen, die sich aus der Auflösung des Reichsbanners und selbstverständlich

auch aller dem Reichsbanner als Gegner gegenüberstehenden Orga- nisationen ergeben, auf sich zu nehmen. 6. Die Reichsregierung und die Landesregierungen sollten sich dafür einsetzen, durch die Entfernung der republikfeindlichen Orga- nisationen auch die Notwendigkeit des Weiterbe st an- des des Reichsbanners zu beseitigen. Es wäre zu be- grüßen, wenn der Zeitpunkt der berechtigten Auflösung des Reichs- banners bald gekommen wäre. 7. Solange das Reichsbanner notwendig ist, sollten ihm m ö g- lichst viele Mitglieder der Zentrumspartei an- gehören, um die Wahrung des unverfälschten Reichsbannercharatters zu gewährleisten. Nicht kritisieren, sondern mitarbei- ten ist Pflicht aller, die verhindern wollen, daß aus dem deutschen Reichsbanner ein österreichischer republikanischer Schutzbund wird." Diese Gedankengänge atmen sehr stark den G e i st de r V e r l e g e n h e i t en, die dem Zentrum durch seine Stellung an der Seite der Deutschnationalen im Bürgerblock ent- stehen, und lassen sehr wenig erkennen von dem Schwung des Bekenntnisses zur Republik, der das Reichsbanner beleelt. Das Reichsbanner ist nicht nur eine reineZweckmäßig- teitsorganisation, es ist eine überparteiliche Organi- sation zur Pflege und Propaganda republikanischer Staats- g e s i n n u n g, der Liebe zur Republik und zur demokra- tischen Verfassung, sichtbarer Ausdruck des Wachsens republikanischer Staatsgesinnung über Parteigrenzen hinaus. Uns scheint, daß man über politisch-taktischen Nöten des Augenblicks im Zentrum diese nicht ganz belanglose Tatsache etwas übersehen hat. Es wäre eine gefährliche Illusion für Zentrumsführer, zu glauben, daß man durch Taktik G e- s i n n u n g ändern könne die Gesinnung der Gemeinschaft und Kameradschaft in der Liebe zur Republik bei allen Reichsbannerangehörigen. DieGermania " hat die taktischen Schmerzen gegenüber den großen ideellen Momenten etwas zu stark hervortreten lassen. Sie schrieb gestern: Es muß aufhören, daß die Wortführer des Reichsbanners eine Regierung, In der auch das Z e n- trum vertreten ist, nicht etwa maßvoll kritisieren, sondern als einen Ausbund politischer Unfähigkeit und Un- fruchtbarkeit betrachten, wie das Herr Hörsing jüngst sogar noch in Magdeburg , nachdem der Protest der Zentrumsmitglieder bereits vorlag, fertig gebracht hat." Sachte, sachte! Hat Herr W i r t h es sich verbieten lasten, feine Meinung Uber den Besitzbllrgerblock offen, ehrlich, un- geschminkt zu sagen? Hat man aus dem Intermezzo Marx Wirth so wenig gelernt? Bürgerblock ist Bürger- block, und seine Taten sprechen laut genug. Man schafft sie nicht durch die Parole aus der Welt: nur nicht davon reden! Und daß Sozialdemokraten nicht davon reden sollen, nun, man verzeihe uns, wir finden das ein wenig komisch.

Dienftentiafluitg eines Beamten. Wegen schwerer Beschimpfung eincS Mitgliedes dcS StaatsministeriumS. Der Disziplinarhof für die nicht richterlichen Beamten hat am 27. Juni d. I.«inen Beschluß gefaßt, den der Amtliche Preußische Pressedienst seiner grundsätzlichen Bedeutung wegen im Auszug wiedergibt: Ein Beamter hatte durch«ine Aeußerung in einer Gastwirt- fchaft ein Mitglied des Staatsmini st eriums in maß­losester Weis« beschimpft, und zwar so laut, daß e» von an- wesenden Güsten gehört wurde. Das Disziplinargericht erster In- stanz ging davon aus, daß selbstverständlich ein Beamter in bezug auf andere Beamte, zumal auf Mitglieder der Staatsregierung. unter allen Berhällnissen ein achtungsvolles Verhalten an den Tag zu legen habe. Eine besonder« Pflicht seines Amtes mit diesem Inhalt bestehe ober nicht. Deshalb liege der Tatbestand des Z 2 Z i f f e r 1 des Disziplinargesetzes(Verletzung der durch das Amt auferlegten Pflichten) nicht vor. Dagegen habe der Angeschul- digte sich durch sein Verhalten außer dem Amte der Achtung. des Ansehens und Vertrauens, die sein Beruf erfordert,

unwürdig gezeigt und dadurch gegen 8ZZlffer2a.a.Q« verstoßen. Es wurde auf Strafversetzung erkannt. Der Beamte der Staatsanwaltschast rügte mit der von ihm eingelegten Berufung, der Vorderrichter habe zu Unrecht das Vorliegen eines Dienstvergehens gegen§ 2 Ziffer 1 a. a. O. (Amtspflichtverletzung) verneint. Aber auch vom Standpunkte der ersten Instanz aus erscheine die verhängte Strafe wie näher dargelegt wird nicht als ausreichende Sühne. Es müsse auf Dienstentlassung erkannt zverden. Der D i s z i, plinarhof gab der Berufung statt. Zu den Pflichten, die jedem Beamten unmittelbar durch sein Amt auferlegt werden, gehört vor allem auf Grund des besonderen Treueoer� hältnisses, in welches er zum Staat und dessen oberster voll- ziehender und leitender Behörde(Artikel 7 der Preußischen Ve» fassung) getreten ist, die Pflicht, das Ansehen der oerfas- sungsmäßigen St a a t s r e g i e r u n g nach Kräften zu wahren und zu fördern. Ein Beamter, der durch Herab- Würdigung der Staatsregierung oder eines ihrer Mitglieder gegen diese Pflicht verstößt, macht sich somit eines Dienstvergehens im Sinne des Z 2 Ziffer 1 des Disziplinargesetzes schuldig. Unter Umständen kann aber eine Verletzung des§ 2 Ziffer 1 a. a. O. zugleich auch ein Vergehen gegen die im Z 2 Ziffer 2 gedachte Pflicht achtungswürdigen Verhaltens in oder außer dem Amt in sich schließen. Dies ist hier der Fall: denn der Angeschuldigte hat die gegen ß 2 Ziffer 1 verstoßende grob schimpfende Aeußerung in einer öffentlichen Wirtschaft vor den Ohren anderer Gäste gemacht und sich dadurch zugleich auch außerhalb seines Amtes der Achtung, des Ansehens und Vertrauens, die sein Beruf erfordert, unwürdig gezeigt. Indessen ist die Frage, gegen welche der Ziffern des§ 2 Abs. 1 des Disziplinargesetzes der Angeschuldigte durch sein Verhalten ver- stoßen habe, für die Bemessung der gegen ihn zu verhängenden Strafe ohne Bedeutung. Denn das Disziplinargesetz kennt, anders als das allgemeine Strafgesetzbuch, keine bestimmt umschriebenen einzelnen Tatbestände mit besonderem Strafrahmen und unter- scheidet hinsichtlich der S t r a f h ö h e insbesondere nicht zwischen Dienstvergehen im Sinne des§ 2 Ziffer 1 und solchen im Sinne des§ 2 Ziffer 2. Der Umstand also, daß abweichend von der An- nähme des ersten Richters in dem Verhalten des Angeschuldigten auch«in Verstoß gegen§ 2 Ziffer 1 des Disziplinargesetzes festzu» stellen ist, vermag allein eine Abänderung der im ersten Rechtszuge gegen ihn verhängten Strafe nicht zu rechtfertigen. Es kommt auf den Grad der Schwere der Verfehlung an. Diese ließ aber nach den Umständen des Falles die Dienstentlassung als geboten erscheinen.

liberale unö ilabourpartp. Angebliches Koalitionsangebot Lloyd Georges. London , 26. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Die sich seit Wochen in der Presse hinziehende Erörterung der Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit einer liberal-sozialisti- schen Regierungskoalition für den Fall, daß bei den nächsten Wahlen keiner Partei eine absolut« Mcchrheit zufallen sollte, hat durch eine Veröffentlichung des sozialistischen New Leader", die in parlamentarischen Kreisen starkes Interesse erregt hat, neuen Anstoß erhalten. Nach demNew Leader" habe Lloyd George folgende Bedingungen für die Unterstützung einer zukünf. tigen Arbeiterregiernng durch die Liberalen formuliert: 1. Minister. Präsident Philipp Snowden an Stell« Mac Donalds, 2. ein festes, auf 5 Jahre beabsichtigtes gemeinsames Arbeitsprogramm, 3. Lloyd George als Ackerbauminister, 4. 3 4 weitere Minifterposten für die Liberalen. In der Arbeiterpartei wird an der Glaubwürdigkeit dieser Information stark gezweifelt. DerDaily Herald" wendet sich in einem Leitartikel gegen jeden Koalitions- gedonken und vertritt die Auffassung, daß die Arbeiterpartei so- lange kämpfen müsse, bis sie die vereinigten Kräfte des Feindes zu schlagen vermöge.

Rußlands Fiasko in Südchina. Der Sowjetbevollmächtigt« B o r o d i n ist von Hankau über die Mongolei nach Rußland ab- gereist.

Die Zahrt ins Lanö Ser Sehnsucht Endlich, endlich ist der Tag der Abreise gekommen. Lange schon vor der angesetzten Zeit treffen die kleinen, erholungsbedürftigen Großstadtjungens und-mädels mit ihren Müttern mitsamt schwer- geladenen Paketen und Kosfern auf dem zur Sammlung vor- gesehenen Schulhof ein. Die Sonne hat ihre ganze Glut über die enge Stadt ergossen. In langem Zuge, wohlgeordnet zu Viererreihen, gehts dann durch hohe Steinmauern, der Heimat dieser Kleinen, zum Bahnhof. Und sie führen, wie bei einer richtigen Demonstration, große, weihe Transparente mit sich.Nach Ahlbeck",Nach Swinemünde ", Nach Zinnowitz ",Nach Earlshagen" und anderen Ostseeorten ist da zu lesen. Die Menschen der ewig geschäftigen Stadt halten inne, lassen den langen Zug an sich vorüberziehen, musternd die kleinen, blassen, hohlwangigen Gesichter. Die Kinder beschleunigen ihre Schritte und schauen in innerer Erregung nicht rechts noch links. Echte, tief« Freude aber flammt in Kinderblicken. In den Wald und an die See wie viele erleben zum erstenmal ein Stück Erfüllung ihrer Sehnsucht. Vor dem Bahnhof hat die Schupo Arbeit in Hülle und Fülle. Wagen, Autos, Straßenbahnen stauen sich links und rechts. Da auch blicken Grohftadtjungcn zum erstenmal verwundert auf. Ihnen gilt heute dies Vorrecht. Im Sturm werden dl« bereitgestellten Wagen des Sonderzuges von den Burschen und Mädels genommen. Jeder und jede will einen Fensterplatz erwischen. Und dann kommen Mütter und Väter, Geschwister und Anverwandte, um Abschied zu nehmen. Es hagelt Ratschläge. Ermahnungen. Belehrungen. Die Transportleiter und-begleiter bekommen gleichfalls eine große Serie von Wünschen fürihr" Mädel, fürihren" Jungen mit auf die Reise. Noch einmal letzte Küsse und Händedrücke. Der Zug fährt lang- sam zum Bahnhof hinaus. Ein tausendfältiges Tücherjchwenken vom und-zum Zuge. Der Zug rattert und rumpelt über unzählige Weichen aus Großstndtenge in weites sonnendurchflutetes Land hinaus. Und nun kommt im Zug« die große Atzung. Seit Stunden haben sie nichts genossen. Brote. Kuchen. Schokolade, Obst, Bonbons. Getränke folgen in buntester Folge. Don allem Guten und Schönen. das die Mutter ihrem Liebling mit auf die Reise gegeben, wird gekostet, wenn auch der Hunger längst schon gestillt ist. Wie sie dann plötzlich aufmerken, sind sie schon weit, weit draußen. An Wiesen und Feldern und Wäldern. Dörfern und Flecken gehts ratternd vorbei, den, Ziele wochenlanger Sehnsucht zu.Wie lange fahren wir noch?" ist die immer wiederkehrende Frage. Doch auch die Stunden schwinden. Freundschaften find inzwischen allenthalben schnell geschlissen. Ein Junge hat sich von semer Fiedel nicht ge­trennt und so geigt er munter darauf los; die Mädels stnge» mit.

Wieder kehrt dann die FrageWie lange fahren wir noch?" Einige haben sich Lesestoff mitgebracht und versuchen sich darin zu vertiefen. Dennoch bleibt es bei den Versuchen, wieder und wieder streift der Blick ins Land hinaus und schließlich wird nach ein paar Seiten das Buch oder Heftchsn beiseite gelegt. Wieder wirdgefuttert" und immer sind sämtliche Fensterplätze umstellt. Das Schauen nimmt kein Ende. Und immerfort und immer weiter rattert der Zug, Stunden um Stunden. Die Sehnsucht der Kinder aber eilt ihm weit voraus. * Ich sitze inmitten dieser spannunggeladtncn, lebensoffenen Kinderjeelen. Da sprudeln Heimatklänge und Erwartung des Neuen, Fremden, Schönen bunt durcheinander. I« weiter ins Land wir fahren, je mehr die Stadt verklingt. Di« Wochen des Erholungs- aufenthalts an der Ostsee dünken ihnen noch wie eine Ewigkeit. Mit der ganzen unverbrauchten Kraft ihrer Jugend ist ihr Sinnen auf das Neu« gerichtet. Für Viele wird es sicherlich das einzige große und schöne Erlebnis ihrer Jugend werden. Und in Gedanken bin ich dann auch wieder bei all den vielen, vielen anderen, die nicht von Jugendämtern und Eltern hinausgeschickt werden können, deren Heimat die enge Behausung, der dumpfe Hof und das graue Meer der Straßen ist. Soziale Verkettungen, in deren Dann unsere Großstadtjugend verstrickt ist, werden sichtbar und mahnen ernst und gebieterisch zu unablässigem Schaffen. Alle Kinder brauchen Licht und Lust und Freuds! W i b i.

öergbenennung. Italienische Faschisten geben bekannt, daß sie den höchsten Gipfel des Montblanc auf italienischem Gebiet demnächst inBenito Mussolini " umtaufen werden. Wir finden die Idee der Be- nennung von Bergen nach Staatsmännern und Politikern außer- ordentlich nachahmenswert und unterbreiten vorläufig folgend« Vorschlag« zur Umbenennung von Bergen nach führenden deutschen Persönlichkeiten: Meißner (Hessen ) Reichspräs. v. Hindenburg Jungfrau(Berner Oberland),.», Abg. Gertrud Bäumer Mythenstein(Schweiz ) Großadmiral v. Tirpitz Nebelhorn(Allgäu)....... Reichswehrminister Geßler Faulhorn(Berner Oberland ).-.. Transportarb. Thälmann Mönch(Berner Oberland )..... Kronprinz Wilhelm Fluchthorn(Rhätikon)...... Wilhelm II. Lilienstein(Sächs. Schweiz ),... Minister a. D. Külz Katzenbuckel(Odenwald )...... Hofpred. Vogel, Potsdam Keilberg (Erzgebirge )....... Adolf Hitler Zufallsspitze(Ortler )....... Sachs. Ministerpräs. Heidt Rachel(Bayerischer Wald )..... Wulles Großmutter Ochsentopf(Fichtelgebirge )».,., Mehrere Anwärter i.Aus- wärtigen Amt Weitere Bergbenennungen behält sich vor Mich v. Lindenhecke».

Die Volksbühne bietet in der kommenden Spielzeit wieder jedem Mitglied sechs bis sieben Vorstellungen in ihren beiden eigenen Häusern, dem Theater am Bülowplatz und dem Theater am Schisfbauerdamm, außerdem zwei Ausführungen in der Staatsoper am Platz der Republik und drei bis vier Vorstellungen, die sich auf das Staatliche Schiller- und das Thalia-Theater verteilen. Die neu eingerichteten Sonder­abteilungen bringen lediglich Vorstellungen im Theater am Bülowplatz und der neuen Piscator- Bühne. Mitglieder, die aus der Abteilung, der sie bisher angehörten, in«ine Sonder- abteilung übertreten wollen, müssen das gleich bei der Abgabe der alten Mitgliedskarten angeben. Neuanmeldungen werden für sämt- liche Abteilungen schon jetzt bei allen Zahlstellen entgegengenommen. Ein Forschungsinstilui für Zeltmeßkunde. Di« Gesellschaft für eitmehkunde und Uhrentechnik plant die Errichtung eines orfchungsinftituts. Nun ist die württembergische Stadtgemeinde Schramberg dahin vorstellig geworden, daß das Institut an diesem Zentrum der deutschen Uhrenindustrie seinen Sitz bekomme. In Schramberg soll auch eine Sternwarte und ein« Prüfstelle eingerichtet und das beim Landesgewerbeamt in Stuttgart befindliche Uhren- museum dorthin wenigstens leihweise zurückgegeben werden. Der Finanzausschuß des Württembergischen Landtags hat beschlossen, dahin zu wirken, daß die entsprechenden Schritte bei allen in Betracht kommenden Stellen unternommen werden. Shakespeare im Dialekt. In Italien wird jetzt Shakespeare in die Mundart der verschiedenen Provinzen übertragen. Eine Be- arbeitung derGezähmten Widerspenstigen" im toskanischen und im römischen Dialekt ist bereits vorhanden. Wie dieLiterarische Welt" meldet, ist jetzt derKaufmann von Venedig" im venezialnischen Dialekt aufgeführt worden, und hat einen großen Erfolg bei Publikum und Presse gehabt. Fledermäuse als Gesundheitspolizei. Die Stadtverwaltung von Klosterneuburg in Oesterreich hat beschlossen, 200 000 Fledermäuse einzuführen, um ihre Badeanlagen an der Donau von den Schnaken zu säubern. Es soll ein besonderer Fledermausturm errichtet werden, um sie zur Dauersiedlung zu bewegen.

Erklaruag. In dem ArtikelLandarbeiterkuh und Reichstanzlerkuh"(Nr. 90 desVorwärts" vom 23. Februar 1927) fft behauptet worden, der ehemalige Reichskanzler Dr. Michaelis habe als preußischer Er- nährungsminister wählend des Krieges sich und einigen seiner Be- amten Milch und Weizenmehl auf ungesetzlichem Wege beschafft. Nachdem wir uns überzeugt haben, daß diese Behauptungen den Tatsachen nicht entsprechen, zögern wir nicht, die in dem Artikel gegen Herrn Dr. Michaelis erhobenen Beschuldigungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurückzunehmen. Feuilletonredaktion desVorwärts".

Na« aeue«uasifprache. Reden Esperanto und Ida wird jetzt für eine neue Internationale Jprache, das Occidental, geworden. Die Sprache stammt von dem Pros. Edgar de Wahl in Reval. der sie nach Mjährigen wigenschaflltchen Sprachstudien zusammengestellt hat,