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Um die Kleidung des Volks.

stimmt. Aber der Borwärts hat charatteristische Zölle der langen Tabelle herausgezogen; auch das vollständige zitat hätte an dem Ergebnis nichts geändert, das Herrn Schiele ins Unrecht setzt. Daß wir auf der anderen Seite in unserer Graphit die Wertbelastung des Weinz011s weggelassen haben, die wegen

Genossenschaftliche Selbsthilfe.- Kauffraftsteigerung für den Arbeiterhaushalt. ihrer Größe die Graphik gesprengt hätte, das verschweigt die

vorsichtige Geschäftsführung, das auch hier geltende Barzahlungs­prinzip und durch die Treue der Kundschaft gut überstanden.

"

Deutsche Tageszeitung" wieder ihren Lesern.

Die Forderungen der Roggenschuldner.

Nicht die Banken- der Steuerzahler soll heran­gezogen werden.

Am 1. Januar 1925 erfolgte der Zusammenschluß der Hoffnung" mit der Konsumgenossenschaft Berlin  . Seit dieser Zeit wird sie unter dem Namen, Hoffnung" Bekleidungs­Industrie G. m. b. 5. als wichtiger Teil der KGB. weitergeführt. Gestern haben wir ausführlich von dem Bucher   gesprochen, Am 20. März 1926 gliederte sich die Genossenschaft große, der unter staatlicher Aufsicht und deutschnationaler Führung an jenen moderne Verkaufs- und Geschäftsräume im Hause Landwirten ausgeübt worden ist, die so unglücklich waren, sich auf Brunnenstraße 188/190 an und vollzog damit denselben Schritt werden durch die Feststellungen des Reichsverbandes der Roggen­der Helfferichschen Roggenbasis zu verschulden. Unsere Angaben fyftematischer Kunden- und Mitgliederwerbung in ernster und loyaler und landwirtschaftlichen Pfandbriefschuldner nicht nur voll be= Konkurrenz mit der Privatwirtschaft, den die moderne Konsumber- stätigt; die von uns angegebenen Zins- und Provisionssäke einsbewegung Deutschlands   seit einigen Jahren überhaupt auszeichnet. waren sogar zum Teil noch zu niedrig gegriffen. Der Reichsverband Natürlich ist dieser Kampf hart. Aber er war und ist erfolgreich. hat jeßt für die Sanierung der Roggenverschuldung seine Vorschläge Die Entwicklung und die Leistungen der Genossenschaft in Zahlen gemacht. ausgedrückt, zeigen folgendes Bild:

Wir haben jeden Monat Gelegenheit, den überraschend schnellen| den guten genossenschaftlichen Zusammenhalt der Mitglieder, durch Aufstieg der Konsumgenossenschaft Berlin   zu beobachten. Die Umsatz ziffern steigen ständig, und wenn wir auch noch weit davon entfernt find, sämtliche Haushaltungen des arbeitenden Volkes der Weltstadt Berlin   fonsumgenossenschaftlich erfaßt zu sehen, so bedeutet doch der jetzt erreichte 40- millionen- Umsatz einen jährlichen Einkauf von 20 Mart allein in der Konsumgenossenschaft Berlin   für jeden felbständigen Berliner  . Die KGB. produziert schon mancherlei selbst. Darüber wurde und wird zur gelegenen Zeit immer wieder berichtet. Leicht übersehen wird einer der achtunggebietendsten und auch zukunftsreichsten Zweige der Konsumgenossenschaftsarbeit in Berlin  , das ist die Eigenproduktion der Bekleidung, die auch in der deutschen   Konsumvereinsbewegung eine immer größere Be deutung erhält. Es handelt sich um die, offnung", Beklei dungsindustrie G. m. b. H. in der Brunnenstraße im Norden Berlins  . Als sie gegründet wurde, von begeisterten und opfer­bereiten Männern, die nur ihren Beruf und die Ueberzeugung hatten, daß dem arbeitenden Volt sofort und durch eigene Kraft geholfen werden soll, da nannten diese Männer ihr Unter­nehmen Hoffnung". Diefe Hoffnung" ist seit vielen Jahren lebendige und immer wichtigere Wirklichkeit.

Anfang dieses Jahres hatte die ,, Hoffnung" Bekleidungsindustrie G. m. b.). eine 21jährige Tätigkeit hinter sich. Mit den be­scheidensten Mitteln wurde fie im Februar 1906 von sieben organisierten Schneidern unter dem Namen ,, Hoffnung", Berliner   Schneiderei- Genossenschaft e. G. m. b. H. gegründet, mit dem festen Vorsatz, die Forderungen der Organisation voll und ganz zu erfüllen. Die bedeutendste Forderung, die Errichtung von Betriebs: werkstätten, wurde sofort bei der Gründung der Genossenschaft durchgeführt. Eine Werkstätte, die für etwa 15 Personen Platz bot, wurde gleich mitgemietet. Wenn sie den Gründern anfangs sehr groß erschien, so zeigte schon am Ende des ersten Jahres, daß fie su klein wer.

Schon der Erfolg des ersten Jahres übertraf alle Erwartungen, und die Leitung der Genossenschaft war gezwungen, die Betriebs­und Geschäftsräume zu erweitern. Langsam, aber sicher wuchs die Hoffnung" durch die tatkräftige Unterstützung der genossenschaftlich gesinnten Arbeiterschaft. Im Jahre 1914 beschäftigte die Genossen­schaft bereits 54 Schneider, alle in Werkstätten.

Der Krieg traf das Unternehmen anfänglich sehr hart; die Geschäftsleitung war von großer Sorge erfüllt, über die Schwierig

feiten hinwegzutommeen. Als der Hoffnung" jedoch Gelegenheit geboten wurde zu zeigen, was sie zu leisten imftande ist, waren die Hindernisse überwunden. Auch die Genossenschaft befam von der Heeresleitung, die über die meisten Rohstoffe verfügte, soviel Arbeit, wie sie nur wünschte. Damit waren die wichtigsten Sorgen beseitigt und die geschäftliche Ueberwindung der Kriegsjahre gesichert. Abgesehen von der Rohstoffversorgung war ja die Lage auch deshalb so schwer, weil mit den Soldaten" auch die Kunden der Genossen= schaft eingezogen wurden und als Konsumenten ausfielen.

Im Jahre 1917 mietete die Hoffnung" im Hause Brunnen­straße 181 eine 400 Quadratmeter große Betriebswerkstätte, die allen modernen Anforderungen entspricht. Diese bot etwa 80 Schneidern Play. Damit war die Frage ausreichender Betriebsräume auf längere Zeit gelöst.

Eine noch schwerere Krise als in den Kriegsjahren brachte die Inflation für die Genossenschaft. Aber auch diese wurde durch

Woher stammen die Zolleinnahmen?

Und die ,, niedrigeren" Agrarzölle. Unsere Darstellung in Nr. 336 vom 19. Juli hat den Unwillen der Deutschen Tageszeitung" erweckt. Sie behauptet, wir hätten den Eindruck erwecken, wollen, daß ein sehr wesentlicher Teil der Zolleinnahmen aus den eigentlichen Lebensmittelzöllen stamme. Tatsächlich hat uns eine solche Absicht ferngelegen.

Andererseits aber ist nicht zu bestreiten, daß im ersten Halbjahr 1927 die Lebensmittelzölle eine ganz außerordent­lich große Bedeutung für das Zollaufkommen gehabt haben. Wir stellen nachstehend die wichtigsten Zölle ausschließlich auf Lebensmittel im engsten Sinne mit einem Aufkommen von ins­gefamt 153,7 millionen Mark im ersten Halbjahr 1927 zusammen, in dem das Gesamtaufkommen an Zöllen sich auf 583,3 Millionen Mart belief. Diese Lebensmittelzölle machten also 26,3 Prozent der Zolleinnahmen aus. Es erbrachte der Zoll

Umfähe von 1906-1918 und 1924-1926.

1906 1907

0

1908

1909

1910

1911

77 820,20 m. 130 278,01 122 271,56 140 103,02 189 757,37 236 376,- 267 554,56 270 119,80

1914

1915

"

1916

"

1917

202 285,16 m. 167 254,99 184 734,62 292 933,74

"

"

"

"

1918

325 248,19

"

"

1924

252 379,14

"

H

"

1925 1926

470 134,55 573 358,99

.

1912 1913

"

"

Die Umfäße zeigen einen stetigen und feit Ueberwindung der Inflation immer schnelleren Aufstieg. In den Zahlen der Kriegs­jahre sind die Lieferungen für die Heeresverwaltung nicht mit ein­Inflation immer schnelleren Aufstieg. In den Zahlen der Kriegs­gerechnet, um ein flares Bild des wirklichen eigenen Geschäfts zu geben.

Die Hoffnung" stellt heute schon ein beachtenswertes Unter­nehmen dar. Aber zweifellos tönnte sie noch ein Vielfaches von heute leisten. Gewaltige Lücken sind noch immer im Kleiderschrank des arbeitenden Volkes von Berlin  . Die noch immer ungenügenden Lohn- und Gehaltsverhältnisse, die die Bekleidung hinter der Lohn- und Gehaltsverhältnisse, die die Bekleidung hinter der Nahrung, den Mieten und der Heizung zurücktreten laffen, zwingen noch vielfach zur billigsten und gerade deshalb oft teuersten Ver­forgung. In dem ehrlichen Rampf um beste Versorgung der Kon­sumenten zum billigst möglichen Preise stehen die Genossenschafts­betriebe nicht hinter den privaten Betrieben zurüd; im Gegenteil. Und auch jeder private Kaufmann muß trotz der Konkurrenz der Ge­noffenschaftsbetriebe Achtung haben nor dem Bestreben, durch noffenschaftsbetriebe Achtung haben nor dem Bestreben, durch Selbsthilfe die geringe deutsche Kauffraft zum Nutzen aller noch zu erweitern. Dazu können nicht nur die Methoden der Ronfumvereine noch viel mehr beitragen als bisher, sondern alle Arbeiter, Angestellten und Beamten.

Man täusche sich doch nicht darüber, auch für den privaten Groß­und Kleinkaufmann ist nicht die Konkurrenz der Genossen­schaftsbetriebe heute das entscheidende Uebel, sondern die viel schwerer wiegende Tatsache, daß im ganzen nicht genug ver braucht und gekauft werden kann. Daß mehr getauft und verbraucht werden kann, gerade darauf wirkt die genossenschaftliche Selbsthilfe am stärksten hin. Das gilt nicht nur für die Konsum­vereine überhaupt, sondern auch für die Selbstversorgung mit Be­fleibung, wie sie die Hoffnung" betreibt.

Nimmt man diese Zölle noch zu den Lebensmittelzöllen im en­geren Sinne hinzu, so ergibt sich, daß über 35 Prozent des gesamten Zollauffommens auf 3ölle entfallen, die Lebensmittel und verwandte Waren betreffen.

Auch das übrige Zollaufkommen stellt zu einem Teil eine er­hebliche Belastung der Berbraucher dar. Es erbrachten insbesondere die 3ölle auf alkoholische Getränke und die dazu ver­wandten Rohstoffe im ganzen 56 Millionen Mark, die sich im einzelnen wie folgt zusammensetzen: Ertrag der Bölle

auf Braugerste

"

Malz

11

Hopfen

"

Spirituosen.

Weine.

"

Bier

"

5,9 Mill. Mark

3,9

1,2

2,6

41,4 1

"

Zusammen 56 Mill. Mart

In erster Linie verlangt er die Umwandlung der Roggen­in Reichsmarkhypotheken. Grundlage soll sein, daß der Landwirt die ihm ausgezahlte Geldsumme schuldig werden soll, zu der als Schuld noch 50 Proz. der Auszahlung hinzugenommen werden. Die Banten, die die Roggenrentenbriefe ausgegeben haben, foiler 3 Pro 3. Provision zugebilligt erhalten, aus der Differenz bis zur tatsächlich verlangten Provision sollen die Banken gleichmäßig bei der Umwandlung in Markschulden einen Beitrag leisten. Die Hauptlast soll aber das Reich treffen. Es soll eine Schenfung an die Roggenschuldner machen( vorgesehen sind 25 Millionen Mark), und außerdem sollen 35 bis 40 Millionen Mark Kredite gewährt werden. Schließlich soll das Reich auch noch erhebliche verlorene 3inszuschüsse leisten. Die Basis zur Umwandlung der Roggen in Marfschulden soll der jetzige Kurs der Roggenrenten­briefe von rund 8 Mart sein, so daß die Schenkungen und Kredite des Reiches immer höher werden, je niedriger die Auszahlung war.

Die hier von den Roggenschuldnern vorgeschlagene Löjung mag angesichts des Widerstandes der Banken bequem sein, aber die Höhe der dem Reich, d. h. dem Steuerzahler zugemuteten Lasten ist abso­lut unerträglich. Bevor irgendwie daran gedacht werden kann, den vorgeschlagenen Weg zu gehen, ist auf das genaueste zu prüfen, wie hoch die Provisions, 3ins- und Kursgewinne der beteiligten Institute und der Besizer von Roggenrentenbriefen waren. Es ist keinesfalls selbstverständlich, daß der Steuerzahler ge­wissermaßen dafür in Strafe genommen werden soll, weil der Befekgeber die Auswucherung nicht verhindert hat. Und es ist durch­aus berechtigt, daß man bei dem verhältnismäßig fleinen Kreis der an den Vorteilen Beteiligten eine Haftung fonstituiert, aus der der Steuerzahler ausscheidet. Ueber Kredite und wortlichen Berönlichkeiten aber aus öffentlichen Mitteln die Rech nung zu bezahlen für ihre die Landwirte schädigende Ver quidung von Politit und Geschäft, dazu ist das Reich und der Reichsbürger zu schade.

3inszuschüsse fann vielleicht geredet werden. Den verant

Heber den Wohnungsbau in Preußen liegen fezt für das Jahr 1926 die abschließenden Ziffern vor. Demnach betrug im Vergleich zum Vorjahr

der Reinzugang an Gebäuden überhaupt der Reinzugang an Wohngebäuden der Zugang an Wohnungen überhaupt

1926

1925

94538

97 211

55 376

50 438

129 092

109 501

der Zugang an Wohnungen in Wohngebäuden 125 215 105 909 Es sind demnach wesentlich mehr Wohnungen als im ver­gangenen Jahre hergestellt worden, während die Zahl der Neu­bauten überhaupt etwas geringer, die von Wohngebäuden, allein etwas größer als sie im Vorjahr war.

Die Abwehraffion der Wirtschaft gegen die Postgebühren zieht jetzt immer weitere Kreise. In den beteiligten zentralen Berbänden des Handels und der Industrie schweben noch weitere Beratungen mit dem Ziele, den angeschlossenen Firmen Vorschläge zur Porto­ersparnis durch Vereinfachung des Geschäftsverkehrs zu machen, ähnlich wie es der Zentralverband des Deutschen Groß- und Ein­fuhrhandels getan hat. Im Bantverkehr will man alle ver­meidbaren Doppelbenachrichtigungen, die man bis jetzt zum Zweck einer gründlichen Kontrolle des Geschäftsverkehrs versandt hat, vermeiden und versuchen, Briefe durch Drucksachen zu ersehen, wo das unter Wahrung des Geschäftsgeheimnisses möglich ist. Der Post dürften auf diese Weise große Teile der Mehreinnahmen, die sie von der Gebührenerhöhung erwartet hat, verlorengehen. Da­bei ist die Aktion noch nicht abgeschlossen. Schon jetzt läßt sich sagen, daß der Postminister Schäzel mit seiner Portovorlage das Gegenteil von dem erzielt hat, was er vorher gehofft hatte.

Robert Bosch   meldet Berluste, die eigentlich feine find. Die Robert Bosch   A. G. in Stuttgart  , eine der solidesten und bestgeführten deutschen   Großunternehmungen( Belieferung der Autoindustrie) mit einem Kapital von 30 millionen Mart und 9 millionen

Weit größere Erträge bringen natürlich diejenigen Zölle, die offener Reserven, meldet für 1926 nicht unerhebliche Verluste. Sie ausschließlich Finanzzöde find. So erbrachte der Zoll

auf Labat.

"

Kaffee.

Lee

"

Katao.

"

"

Bieffer Kaviar

auf Weizen

61,1 Mill. Mart

"

Roggen

18,6

Butter

18,2

"

Rinder

9,3

SP

Käse

6,4

"

Gier

6,0

"

"

Buder.

5.9

"

Schweinefleisch

4,9

"

Rindfleisch

4,6

3

Aepfel

3,8

"

Weizenmehl

3,4

3,0

"

Stobl

2,9

"

2,6

"

Milch

1,4

"

Solz

B

Honig.

1,3

"

"

Heringe

1,2

"

Geschlachtetes Geflügel

1,2

Fischkonserven.

1,1

1,0

0.8

"

"

"

W

Schmalz

Kartoffeln

Schweine Fleischkonserven

"

Zusammen... 153,7 Mill. Mark

Diese Liste der Lebensmittelzölle im engeren Sinne ist unvoll­ständig, weil erstens die Bölle auf Futtergetreide, die der Konsument im Fleisch preise zu zahlen hat, nicht in den Lebensmittelzöllen mitgerechnet sind, weil zweitens der Begriff Lebensmittel" sehr eng begrenzt ist und weil drittens eine Fülle weniger wichtiger Lebensmittelzölle noch recht erhebliche Erträge geben. Daher geben wir nachstehend eine Aufstellung der Einnahme aus einer ganzen Reihe von Zöllen, die ebenfalls noch verteuernd auf den Bedarf des täglichen Lebens an Nahrungs- und Genußmitteln wirken.( hier wie bei der vorstehenden Aufstellung handelt es sich selbstverständlich immer nur um die Wirkung der Bölle zu gunsten der Reichstaffe. nicht um die Belastung der Ver­braucher durch die Zölle, die selbstverständlich infolge der Zoll­mirkung auf die inländischen Preise erheblich größer ist.) Es er­brachten der Boll 17,3 Mill. Mark 6,2

auf Futtergerste Hafer.

.

getrodnete Pflaumen

"

Mais.

"

"

"

Apfelfinen.

Korinthen und Rosinen

Zusammen

.

31,6

1,2

4,3 1,5

27

. 62,1 Mia. Mart  

.

36,6 Mill. Mart

79,3

5,7

14,1

1,5

"

1,2

Bufammen 138,4 Mill. Mark

Als ertragreiche Zölle nennen wir dann noch die Zölle mit einem Ertrage von 1,6 Mill. Mart

auf frische Blumen.

Pferde Mineralöle

9,1

2,1 34,3

94

Zusammen 47,1 Mill. Mark Der Gesamtertrag der 3ölle auf Lebens-, Futter- und Genußmittel beträgt im ersten Halbjahr 1927 mit 410,2 Millionen Mark rund 70 Prozent des gesamten Aufkommens. Der Gesamtertrag der von uns im einzelnen an­geführten Zölle beträgt vier Fünftel des gesamten Bollaufkommens im ersten Halbjahr 1927. Dies Ergebnis stimmt mit dem unserer Rechnung vom 19. Juli überein.

Auch hier zeigt sich wieder, daß der Anteil der Indu striezölle am 3ollaufkommen sehr gering ift. Dies Er gebnis ist angesichts der Tatsache wichtig, daß der Widerstand gegen den Abbau der Industriezölle immer wieder auf eine angebliche Gefährdung der Zolleinnahmen durch diesen Abbau verweist. Diese Behauptung haben wir widerlegt, und wir würden uns freuen, wenn die Deutsche Tageszeitung" das ihren Lejern mitteilen würde, statt in eine unfachliche Bolemit gegen uns einzutreten. Gerade im Interesse der Landwirtschaft soll der Zollabbau vorge­nommen werden, so daß der landwirtschaftliche Lesertreis der Deut. schen Tageszeitung" gemiß Intereffe daran hat, zu erfahren, daß der Abbau der Industriezölle auf keine ernsthaften finanzpolitischen Hemmnisse stößt.

Der Deutschen Tageszeitung" gefällt es auch, sich in einem anderen Punkte mit dem Vorwärts" zu reiben. Der Vorwärts" hätte nämlich die wichtigen Belege des Magazins der Wirtschaft", die dieses für den höheren Zollschutz der Landwirtschaft gegenüber der Industrie gebracht habe, nicht vollständig zitiert. Das

betragen 856 000 Mart, nachdem im Jahre 1925 3,82 Millionen Mart  Gewinne und 8 Proz. Dividende zu verzeichnen waren. Der Verlust scheint daurch eingetreten zu sein, daß das Krisenjahr der Automobilindustrie fast auf den Tag und die Stunde voll das Geschäftsjahr der Robert Bosch  2. G. ausfüllte. Der Verlustabschluß wird damit begreif­lich, auf der anderen Seite aber auch unbedenklich. Es steht nämlich aus dem Vorjahr ein Vortrag von 718 000 m. zur Ber­fügung, außerdem wurde die gesetzlich Reserve aus den 1925er Ge­winnen um 700 000 m. erhöht. Ein eigentlicher Verlust besteht also faum, wenn man nicht nur auf das Geschäftsjahr, sondern auch auf die Entwicklung des Unternehmens achtet. Die Lage scheint jetzt wieder sehr gut zu sein. Jedenfalls waren am 30. Juni wieder mehr als 10 000 Beschäftigte vorhanden gegenüber 7031 Ende 1926, dem Bilanztermin. Außerdem find treh der Verluste die Finanz­verhältnisse geradezu glänzend, auch wenn man die neue 3- Millionen­Die Rationalisierungsmaßnahmen Dollar- Anleihe berücksichtigt. haben sich noch nicht voll ausgewirft, was auch zu beachten ist.

Es tommt immer besser. Die New Yorker Herald Tribune" berichtet zum Deltrieg gegen Rußland  , daß Sir Henry Deterding am 13. November 1926 mit Sir Serebrowsky, dem Leiter des russischen Naphtasyndikats, über den Ankauf der gesamten russischen Naphtaausfuhr verhandelt hat, und weiter darüber, daß sämtliche in Rußland   lagernden Naphtaprodukte der Royal Dutch Shell Co. Derkauft werden sollen! Diese liebliche und sehr genaue Anschuldigung wird Herr Deterding zu dementieren aufgefordert. Wir haben gar keinen Zweifel daran, daß die Behauptung stimmt, denn als smarter Geschäftsmann mußte Herr Deterding einen solchen Versuch machen. Aber dann soll er sich schleunigst mit seiner moralischen politischen Offenſive gegen das gestohlene Del" begraben lassen.

Die jüdischen landwirtschaftlichen Kolonien in Sowjetrußland. In Sowjetrußland sind nunmehr drei Jahre seif Erscheinen des Defrets abgelaufen, durch welches den Juden aus den Schichten der Werftätigen Land zu Siedlungszwecken zugewiesen wurde. Es gibt jetzt in Weißrußland   160 jüdische Bauerntommunen, die von der Sowjetpresse als in blühendem Zustande befindlich ge­schildert werden. Auch die an Juden verteilten Ländereien in der Steppe nördlich der Krim   im Bezirk Dihantoj befinden sich in gutem Zustande. Die jetzt als Bauern tätigen Juden waren früher wieder darauf hin, daß siedlungsluftige Juden in den meist Handwerter, Heimarbeiter usw. Die Sowjetpresse weist immer Sowjetländern die Möglichkeit zu landwirtschaftlicher Betätigung finden tönnten,