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Sonnabend

30. Juli 1927

Wiſſen

Unterhaltung und Wissen

Verwechslung.

Groteste von Elsa Maria Bud.

Um 7 Uhr war die große Romandichterin Maniera Fröhlich­Schundberg, in ihren roten Flanellschlafrock gehüllt, zur Küche ge gangen und hatte Karlsbader Wasser getrunken. Ihre Seele murde danach fröhlich, und sie vergaß beinahe des Schundbergs, der höher und immer höher den Barnaß überschattete. Bären nicht die beiden Sefretärinnen gekommen, sie hätte an diesem Tage lieber Strümpfe und Garderobe durchgesehen und sich an der Erkenntnis genügen lassen, daß Strümpfe den Romanen ähnelten, die sie schrieb.

Die Köchin unterbrach den Anfang der Arbeit mit Fragen; es wurden Kohlrüben mit Schweineschuft bestimmt, Apfelschnitten da­nach. Die Dichterin war zerstreut und sah sich die beiden Romane, bei deren Dittat sie war, flüchtig durch, um den Faden weiterzu­Spinnen.

Maschine 1 schrieb den Untergang des Grafen Boni"; Ma­schine 2 Die fleine Sünderin"; in zwei Wochen sollten beide Ar­beiten abgeliefert sein; eilig mußte der Knoten verwirrt und wieder aufgelöst werden.

Der Graf hat fünfhunderttausend Lire im Spiele verloren- Sprach die Sekretärin eins.

Arel- Knud hatte die teine Sünderin zu seiner Geliebten ge­macht- erinnerte Dame zwei.

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,, Schreiben Sie den Dankbrief Schema 3 an diese Leute hier," mies die Dichterin der Dame zwei Arbeit zu, ich werde den anderen Roman ansagen."

Dann begann fie auf und ab zu pilgern; verzehrte ein Schlack­wurstbrot und zapfte den Musenquell an. Ein Kobold war im

Raume und vertauschte die Manuskripte; so tam es, daß auf Seite 190, wo die Nöte des Grafen   Boni zu erwarten standen, es in die üppigen Lebensumstände der kleinen Sünderin hineinging. Die Sekretärin mertte nichts; sie lebte ja in beiden Romanen, die fie täglich sich fortentwickeln sah, hatte überdies noch einen Seelen­Schnupfen vom vorigen Buche her, in welchem Frau Maniera Fröhlich ihrem dringenden Wunsche nach einem guten Ende nicht gefolgt war. Schreiben Sie," sprach die Dichterin:

" An diesem Wendepunkte des Daseins eines von den Frauen ach so verwöhnten Mannes ergriff Karin, die Kleine Sünderin, das Steuerlos hingleitende Schiff und brachte es mit ihren energischen steuerlos hingleitende Schiff und brachte es mit ihren energischen Händen in gute Fahrt. Das Hausmütterchen fonnte sich nirgends verleugnen: 3wei Mädchen sind in deinem Haushalte überflüffig," erklärte sie. Und wer soll die Pediküre besorgen," sprach sie hoch atmend, und die Größe des Entschlusses blähte ihre Nafenflügel."

Nach zwei Stunden war genügend Mortoorrat ins Manuskript eingeflossen, und der andere Roman wurde in fataler Weise mit den Schicksalen des Grafen   Boni belastet. Bergab ging es, indes er seinem Freunde sich eröffnete.

Ich fann ihr nicht mehr den Lurus bieten, ben sie gewöhnt ist; mein hundertpferdiges Auto ist unter Siegel, mir werden fünftig 2. Klasse reisen müssen!"

Unmöglich!" rief entsetzt der Freund

Doch der Graf sprach grabestief, mit einer von Sorgenquafen durchfurchten Stirn weiter: Nichts bleibt mir erspart. In dem schrecklichen Augenblicke, als ich den letzten Tausendliteschein auf das grüne Tuch legte, sahen mich dämonische Augen an und ich erkannte meine geschiedene Frau.

,, Das ist mein Triumph," zischte sie wie eine Schlange. Bald wird das Schloß meiner Bäter von einem Spieler unter den Hammer gebracht ein, und ich werde es wieder erwerben!".

Sekretärin zwei hatte topfschüttelnd bis hierhin geschrieben; num rief sie: Er war ja gar nicht verheiratet!"

So? War er nicht verheiratet?" erfundigte sich die Dichterin betroffen.

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,, Aber es hört sich so spannend an!" meinte die andere. Frau Fröhlich ging in tiefen Gedanken zweimal um den Tisch. Wenn es sich spannend anhört- ja, das ist sehr wichtig mir fommt eine ungeheure Idee dann wollen wir ihn noch nachträglich verheiraten. Blättern Sie auf Seite 100 etwa zurüd, was haben

mir ba?"

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Die Sekretärin las vor: Magda verließ das Bureau des Agen­ten mit empörten Worten. Sie stand dann lange am Ufer des Kanals. But wäre es, bort unten zu liegen-"

Magda? Was lesen Sie? Ellen heißt sie doch." Diese heißt Magda!"

,, und in wen ist sie verliebt?"

" Aber, Frau Fröhlich, in viele, Sie wissen doch. Aber haupt­

sächlich in den geheimnisvollen Kavalier

"

Und wie heißi der?" fragte die Dichterin, mit der Hand am Kopfe.

"

Arel Knud."

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Allmächtiger mir dreht sich alles im Kreise," rief die Dame. " Bertauscht!" dämmerte es endlich. Frau Fröhlich atmete tief. Wenn's weiter nichts ift! Dann fetzen Sie nachher die richtigen Namen ein. Das andere merken die Leser nicht. Und fahren wir fort

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30 Jahre drahtlose Telegraphie.

Bon Dipl.- Ing. Dr. A. Hamm.

In diesem Sommer sind es gerade 30 Jahre her, daß Guglielmo Marconi  , der italienische Ingenieur, die von dem deutschen   Phyfifer Heinrich Herz geschaffene Anordnung zur Erzeugung elettrischer Wellen dazu verwendete, Signale über eine gewisse Entfernung zu übertragen. Drei Nationen haben zu dem Ergebnis, das damals das größte Aufsehen erregte, mit beigetragen: der Engländer James Clark Marmell hatte die theoretischen Grundlagen geschaffen, die der Deutsche Herz dann durch eine Reihe glänzend durchgeführter Experi mente bestätigte. In ihnen erblickte Marconi   mit dem Blide des genialen Ingenieurs das Mittel, der Uebertragung von tele graphischen Zeichen durch den Draht eine solche ohne Drahtleitung an die Seite zu sehen, und der Versuch gelang. Slaby schilderte anschaulich, mit welcher Erregung die Teilnehmer an den Versuchen dem Klopfen lauschten, das das Eintreffen der Wellen aus der nur menige hundert Meter entfernten Sendestation ankündigte, ein schmaler Meeresarm wurde damit überbrüdt. Die Neuerungen, die Marconi   damals anwendete, waren vor allem die Antenne, ein jent. recht in die Luft gehängter Draht, und gewisse Verbesserungen am Rohärer. Mit jenem Tage begann ein Siegeslauf der neuen Technit, wie er seinesgleichen taum hat, und wer heute drahtlos über den Dzean telegraphiert oder fich an den Darbietungen des Rundfunts freut, denkt wohl nicht so leicht daran, daß die ganze Technik erst 30 Jahre alt ift.

Marconis Anordnung mar noch denkbar einfach, er schaltete die Funkenstrecke, die ihm zur Erzeugung der hochfrequenten Schwin

Lehrer und Schulgeset.

SCHULGESETZ  

Beilage des Vorwärts

Dieser Entwurf darf nie Gefeß werden." Deutscher Lehrerverein

Десния

SCHULE

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Auf, Lehrer, hier ist einmal der Bakel am Plate!

gungen diente, unmittelbar in die Antenne, die fo in ihrer Eigen Schwingung erregt wurde. Im folgenden Jahre erfanden gleichzeitig Braun in Straßburg   und der Engländer Oliver Lodge   das heute un­entbehrlichste Requisit der Drahtlosen", die Abstimmung durch Ein­fügung von Kapazitäten und Induktivitäten. Erst damit wurde die Anordnung wirklich leistungsfähig, vor allem fonnte die zur Schwin gungserzeugung verwendete Energie und damit die Reichweite ver­vielfacht werden. Als dann Marconi   noch das erfand, was wir heute bei unseren Radioempfängern Sefundärschaltung nennen, da war eine gewisse technisch- industrielle Verwendbarkeit der Einrichtung gegeben, und tatsächlich gelang es Marconi   bereits im Jahre 1901, mit dieser uns primitiv erscheinenden Anordnung von Boldhu nach Neu- Fundland, das heißt über den Atlantischen Ozean   in einer mit Breite von 2100 Kilometern hinweg zu telegraphieren. Kurz darauf fonnte die Reichweite sogar bis auf über 3000 Kilometer gesteigert werden.

Man hatte aber damals zum Abhören der ankommenden Signale noch immer fein anderes Mittel als das im Anfang vorhandene, den Rohärer mit einigen Berbesserungen und Abänderungen, der natür­lich ein äußerst primitives Hilfsmittel mar. Es wird überraschen, zu cintrat, nämlich erst im Jahre 1906. Auch er wurde, wie übrigens hören, wie spät der heute übliche Detektor in die drahtlose Telegraphie fast alle bedeutenden Fortschritte der drahtlosen Telegraphie, von mehreren Erfindern zu gleicher Zeit entdeckt, nämlich von Braun in Straßburg  , dem die grundlegenden deutschen Patente gehörten, und Durwoody, Pickard und anderen in Amerifa. Der älteste Kristall detektor, der auch heute noch teilweise sehr beliebt ist, war der mit Karborundum zusammengefeyte; bald darauf wurde die Verwendung der Pyrite, die außerordentlich beständige Detektoren ergeben, ent­deckt. Heute ist die Anzahl der Kombinationen Legion, obwohl die Verwendung von Bleiglanz mit irgendeiner Edelmetallspitze wohl die wesentliche Fortschritt auf diesem Gebiete seit über 20 Jahren erzielt, weitaus beliebteste ist. Vor furzem wurde in Deutschland   der erste als man die Möglichkeit entdeckte, das Detektorkristall aus seinen Grundstoffen auf fünstlichem Wege herzustellen, womit gleichzeitig feine Eigenschaften erheblich verbessert wurden.

Noch vor der Erfindung des Detektors wurden indessen zwei Hilfsmittel für die drahtlose Telegraphie erfunden, die erst viel später zur Wirksamkeit famen, weil die Zeit noch nicht reif für sie war. Dem Dänen Waldemar Poulsen wurde die Verwendung des Licht bogens zur Erzeugung hochfrequenter Schwingungen patentiert, womit ein Mittel gegeben war, weit größere Schwingungsenergien abermals bedeutend zu vergrößern. Indessen dauerte es fast zehn als bisher zu erzeugen und somit die Reichweite der Telegraphie Jahre, bis der Poulsen- Bogen wirklich angewendet wurde; erst kurz vor dem Kriege wurden die ersten Stationen mit Lichtbogenfendern gebaut. Die zweite Erfindung, die eine noch unendlich viel größere Bedeutung als die des Poulsen- Bogens hatte, war die der Röhre, die heute als ununtbehrliches Requisit der drahtlosen Telegraphie und Telephonie gelten tann. Im Jahre 1904 erhielt der Engländer Fleming das erste Batent darauf, seine Röhre, die lediglich als britte und vielleicht wichtigste, das Gitter, im Jahre 1908 von Lee Detektor dienen follte, hatte aber nur zwei Elektroden, während die de Forest hinzugefügt wurde. Freilich hatten diese Röhren alle noch nicht das extrem hohe Vakuum, das heute als ununtbehrlich gilt, infolgedessen waren ihre Eigenschaften noch ziemlich unberechenbar; immerhin war die Grundlage gegeben. Es hat aber von Lee de Forests Erfindung ab noch fast ein Jahrzehnt gedauert, ehe die Röhre zu dem universell verwendbaren Instrument geworden ist, das sie heute darstellt, sowohl zur Schwingungserzeugung wie zum Empfang. Dazu trug eine Erfindung bei, die man wohl zu den wichtigsten in der Hochfrequenztechnik rechnen kann, die auch wiederum von mehreren Seiten gleichzeitig gemacht wurde, nämlich die der Rückkopplung. Sie entstand im Winter 1912/13, und zwar in Amerika   und Deutschland  , dort von de Forest und Armstrong, hier von Dr. Meißner gemacht. Durch fie wurde es ermöglicht, die Röhre zur Schwingungserzeugung zu veranlassen, so daß sie als Sender von großer Konstanz der Wellenlänge brauchbar war, gleich zeit wurde damit die denkbar größte Empfindlichkeit des Empfangs erreicht.

wurden fie während des Krieges als Geheimpatente erteilt und blieben so unbekannt.

Von den neueren Anwendungen der drahtlosen Telegraphie ist eine der interessantesten zweifellos die der drahtlosen Bildüber­tragung. Die bisherigen Erfolge sind sehr vielversprechend, obgleich die allgemeine Anwendung, ähnlich der des Rundfunks, noch nicht sichtbar ist. Aber die Uebertragung von Wetterkarten und einzelnen Bildern, d. h. die Anwendung ähnlich der Telegraphie, wird jetzt schon prattisch ausgeführt, und vielleicht wird Sie diesjährige große Funkausstellung ein brauchbares Bildempfangsgerät bringen. Auf alle Fälle muß man bei ber schnellen Entwicklung, die alle 3weige dieser Technik zeigen, stets auf Üleberraschungen gefaßt sein.

Wir grüßen weiter...

Zu dem Antigrußartikel von Dr. B. Borgius in Nr. 348 finb uns manche Entgegnungen zugegangen. Wir geben der folgenden Raum:

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Es erscheint faum glaublich, daß man, wie es Dr. Borgius in Dentens zu einer völligen Verdammung des Grüßens tommen feinem Aufsatz gelungen ist, auf Grund sozialistischen, proletarischen tönne. Darum, daß es lleberrefte hündelnder Grußformen gibt, mun fchlantmeg jeglicher Grußbindung zwischen Menschen ihre Be­rechtigung absprechen zu wollen, hieße doch wohl das Kind mit dem Bade ausschütten. Verständlich ist zwar der Wunsch des Genoffen mit dem schlechten Personengedächtnis, sich und andere Leidens­gefährten zu entlasten. Wenn er aber einen Bund der Nichtgrüßer, mit Hutabzeichen, gründen wollte, so brängt sich einem die Befürch tung auf, daß die Träger dieses Abzeichens beim gegenseitigen freu­digen Erfennen auf der Straße in die Versuchung fommen fönnten, glücken. Diejenigen Mitmenschen dagegen, die eigentlich an seinem Un. fich als Bundesbrüder mit einem verständnisinnigen Gruße zu be. willen über den Mißbrauch des Grüßens schuld find, wird er mit seinem Bunde feinesfalls erfassen, sondern die werden es sich hübsch ausgebeten haben, daß man und daß er sie gebührend beachtet. Nein, durch eine Willenshandlung abschaffen läßt sich das Grüßen nicht, und wenn was wäre damit gewonnen? Ist's nicht ganz schön, daß es das harmlose Band des Grüßens gibt, des Grüßens, das zwar gelegentlich zu einer Zwangsjacke ausarten kann, mit dem man aber doch in den weitaus meisten Fällen wunderschön haus­halten kann, das einen freundliche Mienen geben und empfangen sonst tönnte man, wann sonst dürfte man einen seelischen Austausch läßt, wo man sonst mur stoffelig aneinander vorbeiliefe? durch die Augen von Mensch zu Menschen stattfinden lassen als beim Grüßen? Man kann aber auch, ja, beileibe, man kann auch Strafen austeilen durch Nichtgrüßen; wann sonst könnte man das in so harmloser und unerregender Art? Ein ganzes Farbenspiel von Ab­schattungen menschlicher Regungen gäben wir auf mit dem Grüßen. Der Großstädter zwar würde ein erzwungenes allgemeines Nicht­grüßen noch am ehesten ertragen, aber wie ist es in ländlichen Ver lichkeit gestellt ist? Wie ist's, wenn ein Wanderer nicht nur Berge hältnissen, wo das Zusammenleben noch ganz auf Freundnachbar. und Ruinen sehen, sondern auch seine Bolts- und Arbeitsgenossen ohne den Hut in der Hand"? Schon jetzt versteht diese Kunst der eingefleischte Großstädter selten, und dieser Entfremdung von Volks- und Klassengenossen untereinander sollte ohne Not noch Vorschub geleistet werden?

tennenlernen will

Wann

Dies alles schließt allerdings nicht aus, daß sich an der Art unseres Grüßens gern noch mancherlei ändern dürfte. Und es gibt ja jogar, was Dr. Borgius übersehen zu haben scheint, schon jetzt Weisen des Grußes, die auch er vermutlich nicht in den Bann zu neigen, sondern ein frischer Blid mit erhobenem Haupt begleitet den tun beabsichtigt. Nicht ein unterwürfiges oder herablassendes Kopf­Heil!"- Gruß der Jugendbewegten, das Freundschaft!" der Kinder und Kinderfreunde, bas englische tameradschaftliche hello!", bas straffe schwedische hej!" der Bertreter fernhaften und frohen Lebens. Grüßens wäre, so schwer ist auch die Vorwärtsentwicklung unseres So unmöglich und abwegig aber eine allgemeine Abschaffung des Grüßens in der eben angedeuteten Richtung. Innerhalb der bürger­mit einmal, noch auf der Bierbant wohlfühlen. Denn es würde lichen Welt von heute ist daran gar nicht zu denken, fast ebenso­wenig aber leider innerhalb der Kreise von Genossen, die sich, sagen dazu, wie zu so mancherlei Schönem, eben ein neuer, ein frischerer Geist gehören. Ein Jungsozialist.

Schaltungspatente, an denen die drahtlose Technik von jeher reich Neben diesen grundlegenden Erfindungen treten die zahlreichen mar, naturgemäß an Wichtigkeit etwas zurück, aber um sie uner­wähnt zu lassen, sind sie doch zu einflußreich, denn es kommt ja nicht allein auf ein erfolgreiches und sauberes Genden, sondern mindestens ebenso sehr auf lautstarken und sauberen Empfang an. Das erste Patent dieser Art war das Marconische, das den von Braun und Schuß den Staren. Die Arbeitsgemeinschaft des Allgemeinen Lodge erfundenen abgestimmten Kreis auf den Empfänger an Deutschen   Jagdschutzvereins und der Deutschen   Jagdtammer hat sich wendete, momit die Möglichkeit gegeben war, den Empfänger auf fürzlich in einer Eingabe an den preußischen Minister für Land­verschiedene Wellenlängen abzustimmen. Diese Erfindung zählt wirtschaft, Domänen und Forsten gegen den Erlaß einer örtlichen auch heute noch, wie man im Zeitalter des Radio nicht mehr ausein Behörde gewendet, die zur Bernichtung der Stare aufforderte. Ge­anderzusehen braucht, zu den allerwichtigsten. Sehr viel später liegen miß macht der Star gelegentlich einmal Schaden an Obstbäumen. alle die Empfangschaltungen, die heute eine gewisse Rolle in der Doch steht der Schaden weit hinter dem Nugen dieses wertvollen Telegraphie und namentlich Telephonie spielen, die als abgestimmte Infeften-, besonders Raupenvertilgers zurüd. Regenwürmer, fleine Hochfrequenzverstärkung, Neutrodynschaltung usw. jedem Funk- Schnecken, Käfer und Käferiarven, Puppen, Maden, Bremsen, Stech freunde bekannt sind. Die große Leistungsfähigkeit der drahtlosen fliegen, Becken, Heuschrecken, Feld. und Maulwurfsgrillen sind seine Telegraphie namentlich die Telegraphie fommt mit viel einfacheren Hauptnahrung, ferner sämtliche Schädlinge der Forstkultur. Doch Hilfsmitteln aus- ist durch sie erzielt worden, weil sie gestatten, auch am wichtigsten ist, neben dem Kudud ist er der einzige Vogel, der ganz schwach ankommende Signale, wenn sie nur überhaupt stärker sich von behaarten Raupen nährt und damit das Hauptabwehrmittel sind als die atmosphärischen und anderen Störungen, gut hörbar zu gegen die unseren Wäldern so sehr gefährliche Nonnenraupenplage. machen. Meist sind diese Schaltungen unter englischen Namen be Unter den Raupenvertilgern nimmt er bie erste Stelle ein. Mit fannt, weil es die Amerikaner sind, die ihnen zur Geltung verholfen Recht wird er daher durch das Vogelschutzgesetz vom 30. Mai 1918 haben, aber in fast allen Fällen sind die deutschen Batente älter, nur i geichüßt. Man gönne aljo dem Star mal einige Kirschen!

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