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lich hört dadurch die kurdische Frage nicht auf, ein Problem| lichen Anstalten verboten. Das Türkische will man türkischer

Minderheitsvölker der Türkei . richer und internationaler Politik zu ſein. Da Kurdistan allen Nationalitäten nicht nur als Staatssprache, ſondern auch

Bon Dr. A. Abeghian.

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als Familien- und Geschäftssprache aufzwingen, um sie in Kürze assimilieren zu können. Die in französischer Sprache erscheinende offiziöse ,, Republique" schrieb noch vor etwa zwei Jahren( 3. Oftober 1925): ,, Der Gebrauch einer nichttürkischen Sprache ist vollkommen unzulässig, sei es im geschäftlichen Leben, sei es in der Familie, die ja den Hauptteil des Lebens aller Leute ausmacht, denn eben das ist das Haupthindernis der Einverleibung. Es ist also notwendig, daß dieser Zustand Die Türken erkennen als Minderheitsvölker nur an die ein Ende finde." Ein anderes Blatt ,,, Jeni Türk"( 13. April Griechen, Armenier und Juden. Aber auch diese Anerkennung 1925), schrieb: Eine schonungslose Maschine der ist nur formell. Tatsache ist, daß die christlichen Minder- Assimilation muß fortwährend und ununterbrochen ihre heiten und die Juden der heutigen Türkei in nationaler Pflicht erfüllen." Erst vor kurzem( 27. Mai 1927) behandelte und kultureller Hinsicht viel mehr gehemmt das Konstantinopeler offiziöse Blatt Milljet" in einem Leit­find als es zur Zeit der Sultane der Fall war. Früher hatten artikel seines Chefredakteurs Mahmud Bey unter der viel­sie als besondere Religionsgemeinschaften ihre fulturellen, sagenden Ueberschrift: Einheit in der Sprache und im Geiste" kirchlichen und Schulfreiheiten. Wenn heute ihre Lage nur dieses Thema. Ganz besonders wird Wert darauf gelegt, die bedauernswert genannt werden kann, so tragen nicht nur die stammesfremden Kurden, solange das nationale Gefühl in extremen türkischen Nationalisten schuld daran, sondern auch ihnen nicht allseitig erwacht ist, zu assimilieren. Dasselbe End­die Ententemächte. Für diese sind ja die kleinen Völker ziel erstreben die zahlreichen Deportationen nam­des Orients nichts mehr gewesen als einfache Scha chhafter kurdischer Familien aus ihren 1000jährigen Heimstätten figuren, die sie in allen Fällen im Stich gelassen haben, nach den entlegensten Gegenden Westkleinasiens. Schließlich wenn es den Ententemächten vorteilhaft für sie selbst erschien. wollen die türkischen Nationalisten auch ihre Erneuerungs­Seit dem Lausanner Vertrag sind die türkischen Macht- maßnahmen im öffentlichen Leben derselben ,, Assimilations­haber bemüht, nicht nur alle nichttürkischen Mohammedaner, maschine" dienstbar machen: durch Herbeiführung von ge­fondern auch die Christen und die Juden zu türkisieren. mischten Ehen, Abschaffung religiöser Sonderheiten usw. Einerseits werden nämlich allerlei Vorwände ausgenutzt, um nicht erwünschte Elemente aus dem Lande zu weisen und deren Besitz zu enteignen, andererseits werden unsagbare Schwierigkeiten und Hemmnisse für alle nichttürken geschaffen, um deren Türkisierung zu be­schleunigen. In einigen Städten( z. B. Brussa) hatte man sogar den privaten Gebrauch der nationalen Sprachen in den Geschäften und den öffent

unmitetlbar an das ebenfalls überwiegend von Kurden be­wohnte Moffulgebiet grenzt, also in den Bereich der Die Türkei hat nie eine den Forderungen der Wissenschaft britischen Orientpolitt fällt, erhöht sich seine Bedeutung um entsprechende Statistik gehabt. Amtlich- administrativen, aber so mehr. Die türkische Regierung würde unschwer die briti nicht zuverlässigen Angaben von 1914 zufolge betrug die Gefchen Pläne durchkreuzen können, wenn sie die Einsicht hätte, samtbevölkerung der Türkei in ihren heutigen Grenzen rund selber den gerechten Forderungen der Kurden entgegenzu­16 Millionen. In Wirklichkeit aber war sie nicht höher als kommen und ihnen eine national- kulturelle Autonomie 12 bis 13 Millionen. Durch den Krieg und Epidemien wurde zu gewähren. fie erheblich herabgesetzt. Man vergesse nicht, daß sie 1911 bis 1922 ununterbrochen in Kriegen verwickelt war und währenddessen große Verluste gehabt hat. Noch entscheidender war die Vernichtung oder Ausweisung von Millionen Nicht­mohammedanern Türkisch- Armeniens und Kleinafiens. 1,5 Mil­lionen Griechen mußten auf Grund des Lausanner Ver­trages und noch früher aus der Türkei nach Griechenland um gesiedelt werden; die Zahl der aus der Türkei entflohenen oder ausgewiesenen Armenier betrug etwa 700 000, die der ermordeten aber- während des Krieges und der Depor­tationen eine Million. Auch war die Zahl der Tscher fessen nicht gering, die im türkisch - griechischen Krieg zu Griechenland gehalten hatten und später zur Flucht gezwungen waren, etwa 30 000. Endlich sind die Verluste der türkischen Bevölkerung selbst, infolge der langjährigen Kriege, sehr groß gewesen: etwa 1,5 Millionen. Demgegenüber hat nun die Türkei auf Grund desselben Lausanner Vertrages 350 000 türkische Einwanderer aus Griechenland aufgenommen. Außerdem hat sie infolge des Moskauer Vertrages von 1921, fraft dessen Rußland ihr die armenischen Provinzen in Trans­tautasien: Rars, Ardahan , und Surmalu abgetreten hat, 200 000 Einwohner mehr erhalten. All dies berücksichtigt, ist die Bevölkerung der Türkei gegen die Vorkriegszeit um 3,5 bis 4 Millionen geringer. Das natürliche Wachstum der türkischen Bevölkerung ist ein Problem für sich; türkische Presseorgane sowohl als auch amtliche Stellen haben sich mehr­mals in dieser Frage pessimistisch geäußert.

Wie groß ist nun die Bevölkerungszahl der Türkei in der Gegenwart? Die Erhebungen der in Vorbereitung stehen­den amtlichen Statistik werden erst später eine mehr oder wenige genaue Antwort geben können. Bezeichnend ist, daß einer neueren Probestatistik der Stadt Rodosto am Mar­marameer zufolge jetzt die Bevölkerungszahl von 40 000 in der Vorkriegszeit auf die Hälfte gesunken ist. Für das ganze türkische Reich hat das türkische Blatt ,, leri" vor drei Jahren 12 Millionen angegeben, während das Blatt ,, Arscham" wenig später nur auf 5-6 Millionen schätzte. Nach der Meinung des russischen Forschers Aboltip erreicht die gegenwärtige Bevölkerungszahl wahrscheinlich kaum 6 Mil­lionen. Andere türkische Zeitungen halten 8-10 Millionen für richtiger. Das englische Statesmans Yearboot" gibt ebenfalls diese Zahl an; es entspricht auch u. E. dem wirklichen Zustande am ehesten.

National ist die Bevölkerung heute zweifellos einheitlicher als zur Workriegszeit. Die türkischen Nationalisten haben allerdings, wenn auch durch in der Geschichte noch nie Sagewesene barbarische Mittel, einen Teil ihres Snationalen Programms" erfüllt. Wenn wir also die Gesamt­bevölkerung der Türkei auf 9 Millionen angeben, so beträgt die Zahl der Türken, der herrschenden Rasse, etwa 6 Mil­lionen, die aller Mohammedaner aber 8 Millionen. Der Rest besteht aus Anhängern anderer Religionsgemeinschaften und Mitgliedern anderer Volksstämme.

Die Griechen und die Armenier stehen auch jetzt unter den Minderheitsvölkern an erster Stelle, wenn sie auch im Ver­hältnis zu ihrer früheren Zahl ganz erheblich reduziert sind. Sie sind hauptsächlich in Konstantinopel tonzentriert. Die anderen christlichen Minderheiten sind: Syrier, Chaldäer, Bulgaren , Ruffen u. a. Auch die Juden wohnen hauptsächlich in Konstantinopel . Mohammedanische Minderheiten sind vor allem die Kurden, dann die Tscherkessen, Lazen, Tataren und andere Volksstämme in Kleinasien .

Die Kurden, rund Millionen, kommen als die hauptsächlichste nationale Minderheit der Türkei in Betracht. Sie sind in ihrem historischen Heimatlande Kurdistan ansässig und machen dort die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung aus. Der Lausanner Vertrag hat die Kurden- wie über­haupt alle nichttürkischen Mohammedaner aus den Reihen

der Minderheitsvöller ausgeschlossen. Selbstverständ­

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Noch mehr, die nationalen Minderheiten der Türkei wer­den indirekt aufgefordert, sich sprachlich und völkisch als Türfen zu erklären, um demgemäß auf alle ihre Minderheitsrechte zu verzichten. Sie sind auch in der Tat gezwungen worden, in diesem Sinne Schreiben an den Völkerbund zu richten. Dies ist der Stand der nationalen Minderheiten in der heutigen Türkei , also feineswegs ein beneidenswerter.

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