Einzelbild herunterladen
 

arbeitslos gewordenen Arbeiterinnen dieser Firma irgendeine Unter­stügung zu zahlen. Nach dem Willen der Direktion sollten die Arbei­terinnen durch Hunger mürbe gemacht werden, um die Arbeits­bedingungen hinzunehmen, die die Firma für sie gut genug hielt. Wie wir in Nr. 358 des Vorwärts" vom 31. Juli berichten fonnten, wurde diese einstweilige Verfügung aufgehoben. Dieser Schlappe, die sich die Firma holte, ist jetzt eine weitere gefolgt, weil die Rechtskunde des juristischen Beraters der Firma nicht auf der Höhe war. Die Firma hatte nämlich den Haupt= vorstand des Deutschen Tertilarbeiterverbandes, die Gauleitung Berlin  , die Ortsverwaltung Brandenburg und deren Geschäftsführer wegen angeblichen Tarifbruch s auf Schadenersaz in Höhe von vorläufig 10 000 m. verklagt, obwohl der Ver­band mit ihr bzw. mit dem Brandenburger   Fabrikantenverein, deren Mitglied die Firma ist, einen Tarifvertrag mit obligatorischen Be­stimmungen überhaupt nicht abgeschlossen hatte. Deshalb mußte die Schadenersagtiage vom Arbeitsgericht fostenpflichtig abgewiesen werden.

In der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht zeigte sich recht deutlich, daß die Herren Syndizis den Unterschied zwischen einem nur für die Parteien verbindlichen und einem für allgemein verbindlich erklärten Tarifvertrage nicht kannten. Wäre die Direktion der Ersten deutschen   Feinjutegarnspinnerei besser beraten gewesen, dann wäre sicherlich der Konflikt mit der Arbeiterschaft ver­mieden worden.

Aussperrung in der Krefelder   Seidenindustrie.

Die Krefelder   Textilarbeitergewerkschaften fündigten das Lohn­cbkommen und stellten Forderungen, die im allgemeinen eine Er­höhung der Löhne um 15 Broz. bedeuteten. Für einzelne Arbeiter­gruppen, die unter besonders ungünstigen Lohnverhältnissen standen ( z. B. Hilfsarbeiter 52 Pf.), wurde eine höhere Lohnzulage ge= fordert. Die Unternehmer weigerten sich, die Löhne generell zu erhöhen. Einige fleine Gruppen wollten sie im Lohn erhöhen, und auch diese nur in ganz unbedeutendem Maße.

Nachdem in zwei Verhandlungen feine Einigung zu erzielen war und die Unternehmer trok aller Warnungen der Gewerkschaften auch weiterhin bei ihrer Weigerung verharrten, mußten die Ar­beiter deutlicher werden. In vier Betrieben fündigten 250 Arbeite­rinnen der Vorbereitungsabteilungen. Die Unternehmer sperrten am anderen Tage in diesen vier Betrieben die gesamte Belegschaft aus und riefen gleichzeitig den Schlichtungsausschuß an. Binnen 48 Stun­den war ein Berhandlungstermin anberaumt. Nach zweitägiger Ber­handlung wurde ein Schiedsspruch gefällt, der eine Lohn erhöhung in der Beredelungsindustrie von 6 bis 11 Proz vorfah. Die Attordarbeiter sollten ihre Affordstücklöhne um 5 Proz. erhöht bekommen. Wenn auch der Schiedsspruch die Arbeiterschaft nicht voll befriedigte, so hat sie doch im Interesse des Wirtschaftsfriedens beschlossen, dem Spruch ihre Zustimmung zu

geben.

Gewerkschaften, hauptsächlich der der Eisenbahner. Sie gibt an, die Lage in Sowjetrußland zu erforschen" und nach ihrer Rück­fehr die Ergebnisse ihrer Forschungen" der Deffentlichkeit bekannt­zugeben. Hierzu wird von den nichtkommunistischen Arbeiter­zeitungen Ameritas einmütig festgestellt:

Anders die Herren Unternehmer! Da thnen der Schiedsspruch| Sie besteht aus Funktionären und ehemaligen Angestellten einiger nicht paßt, weil er den Wünschen der Arbeiterschaft ein tiein wenig Rechnung trägt, wird er abgelehnt. Damit nicht genug! Trotzdem sie den Schlichtungsausschuß angerufen hatten, verfügten sie bereits zu heute, Montag, die Aussperrung aller in der Stoff­industrie beschäftigten Arbeiter. Den Herren ist be­fannt, daß die Gewerkschaften die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruchs beantragt haben. Trotzdem sperren sie aus.

Der Schlichter für Rheinland   und Westfalen  , Oberlandgerichts­rat Dr. Joetten, hatte die Parteien am Freitag, dem 5. August, in Krefeld   zu einer unverbindlichen Aussprache geladen. Ein Ver­handlungstermin noch vor der Aussperrung wurde nicht arberaumt, trotzdem der Antrag der Gewerkschaften auf Ver­bindlichkeitserklärung vorliegt. Die Arbeiter haben das Empfinden, als sei bei Anrufung des Schlichtungsausschusses durch die Unternehmer der Apparat rascher in Gang gekommen. In der unverbindlichen Aussprache wurde den der unverbindlichen Aussprache wurde den armen, topflosen Unternehmern von dem Schlichter anheimgegeben, zu dem bevor­stehenden Verhandlungstermin über die Verbindlichkeitserklärung recht viel Material beizubringen.

Die Arbeiterschaft wird von dem Schiedsspruch nichts preis­geben, und der Schlichter für Rheinland   und Westfalen   wird sich bei seiner Entscheidung in dieser Woche darüber klar sein müssen, daß eine Annulierung des Schiedsspruches den Kampf von 12 000 Tertilarbeitern auf unbestimmte Zeit bedeutet. Ein Kampf, den ihnen das Unternehmertum aufgezwungen hat, um das verschlechterte Existenzniveau der Arbeiter zur profitlichen Dauereinrichtung zu machen. Die Herrschaften fönnen sehr wohl aus­fömmlichere Löhne zahlen, allein sie wollen es nicht. Die Haupt­sache ist der Profit. Wo der Arbeiter dabei bleibt, das fümmert

sie nicht. Die Hungerpeitsche der Aussperrung wird geschwun­gen, selbst wenn die Arbeiter sich mit einem dürftigen Schiedsspruch gen, selbst wenn die Arbeiter sich mit einem dürftigen Schiedsspruch begnügen wollen.

Krefeld  , 8. Auguft.( WTB.)

Da die ausständigen 265 Spulerinnen, winderinnen und Schererinnen in den vier Seidenwebereien heute vormittag die Ar­beit nicht aufgenommen haben, ist der Arbeitgeberverband der rheinischen Seidenstoffindustrie dazu übergegangen, alle Arbeiter in den rheinischen Seidenwebereien für heute abend zu kündigen.

Stillgelegt werden durch diesen Schritt 35 Fabriken mit rund 4000 Arbeitern. In dieser Zahl sind auch die Arbeiter der vier Fabriken enthalten, in denen zurzeit gestreift wird. Am kommenden Mittwoch finden in Köln   Verhandlungen über eine Verbindlichkeits­erklärung des Schiedsspruches statt.

Amerikanische   Arbeiterdelegation. Nach dem gelobten Sowjetrußland.

Aus den Vereinigten Staaten   begibt sich eine Delegation nach Sowjetrußland, die sich als Arbeiterbelegation bezeichnet.

e

Erfurt  

Amsterdam  . Köln  

e

Goldnes Rad 100 km Weltmeisterschafts- Revanche

1. Daß die Delegierten" von niemandem delegiert werden: die Gewerkschaften, denen die Rußlandfahrer angehören, haben sie zur Studienreise nicht ermächtigt, fie fahren also auf eigene Verantwortung und durchaus als Privatpersonen;

2. daß die Mehrzahl der Delegierten" aus ehemaligen Ge­werkschaftsangestellten besteht, die jetzt in der Arbeiterbewegung feine Rolle mehr spielen; die einzigen prominenten Mitglieder der Delegation sind Beamte der Lokomotiv- und Ingenieur- Union".

Dabei ist es ein offenes Geheimnis, daß sie sich nach Rußland  begeben, um Handelsverbindungen mit der Sowjet­regierung anzufnüpfen und über Konzessionen zu verhandeln, nicht aber um die Lage der russischen Arbeiter zu untersuchen. Die Geschäfte dieser Union sollen jeßt nicht gut stehen.

-

3. Versteht keiner der Delegierten auch nur ein Wort Russisch  . Geleitet werden sie von einem Herrn Dawis als Finanz­experten, der in den letzten Jahren öfter Gast in Moskau   war und jedesmal nach seiner Rückkehr in der Presse und in Vorträgen die Lage Sowjetrußlands als glänzend bezeichnete.

4. Werden die Kosten der Reise, nach Angabe der Delegierten" selbst, von gewissen Philantropen" gedeckt. Die Namen der Geldgeber werden nicht genannt.

11

Hinter dieser Delegation stehen also außer Zweifel kapita­listische Unternehmer, die mit Rußland   Geschäfte machen wollen( was an sich nur zu begrüßen ist), dabei aber natürlich nur ihren Profit im Auge haben. Daß die kommunistische Preſſe die Studien" reise dieser Arbeiter" delegation mit ihrer Reflamepaute begleitet und sie umschmeichelt das versteht sich von selbst. F. R.

"

Lohnbewegung der Lokomotivheizer in Chikago.

Chikago, 8. August.  ( WTB.)

Vertreter von 50 000 Heizern und Hilfsarbeitern von 55 westlichen Eisenbahnen haben mit den Arbeitgebern eine Vereinbarung ge= troffen, wonach die Forderung nach einer Lohnerhöhung von 1 Dollar pro Tag einem Schiedsrichter unter= breitet werden soll. Die Lohnerhöhung würde im Jahre un= gefähr 12 Millionen Dollar ausmachen.

Die Sparkaffe der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G., Berlin  , Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend von 9-3 Uhr und 4-6 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet.

Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein; Wirtschaft: A. Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Ekkorn: Feuilleton: R. 8. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Verlagsanstalt Baul Singer u Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3.

Sieger Krewer auf Opel Z. R. III Sieger Sawall auf Opel Z. R. III

OPELCEROFFSOR

Lustspielhaus 8

Theater, Lichtspiele usw. Care Electrik

Theater des Westens Walhalla- Theat.

81 Uhr:

4

Café

Täglich 8 Uhr: Planetarium am Zoo Die Tugend- Der fröhliche Verläng. Joachimsthaler Straße

prinzessin Musik von Zorlig Elli Hoffmann, Arthur Hell, Marliese Ludwig.

Martin Kettner, Edith Karin  , H. Lüpschütz

Theat. a. Nollendorfplatz Täglich 8 Uhr:

Altheidelberg

Schauspiel von Meyer- Foerster Mattoni, Kupfer, Stossel, Bartels Preise:

1, 2, 3,- M. usw.

Barnowsky- Bühnen Sommerdirektion Benno Bing Th. Königgrätz  . St. Hasenheide 2110

8 Uhr:

Die Schule v. Uznach

Rose- Theater

Gartenbühne

5 Uhr: Konzert und Bunter Teil

8 Uhr:

Liebe ist Trumpi

ia

au

Weinberg

Lustspiel in 3 Akten v. Karl Zuckmayer Parkett statt 4 Mk tägl. auch Sonntags nur 60 Pt.

-

Noll. 1578

Der Sternenhimmel auf

der Reise von Berlin  

nach dem Aequator  Vorführungen: 42, 6, 72, 9 Uhr. Eintritt 1 M. Kinder unt. 15 Jahren 0,50 M.

Winter Garten

Variete

Rauchen

gestattet

OTTO REUTTER  

Reichshallen Theater

Allabendlich 8 Uhr

Stettiner Sänger

zum Schluß:

Eine Hochzeit

in der Müllerstraße

Dönhoff- Brett'l: ( Saal und Garten) Varieté, Konzert, Tanz

Was? Sie und 50 km zu Fuß...?" Tja, Fräulein- macht ,, Lebewohl

*) Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aerzten empfohlene Hühneraugen Lebewohl und Lebewohl­Ballenscheiben, Blechdose( 8 Pflaster) 75 Pfg, Lebewohl Fußbad gegen empfindliche Füße und Fußschweiß, Schachtel ( 2 Bäder) 50 Pfg., erhältlich in Apotheken und Drogerien. Wenn Sie keine Enttäuschungen erleben wollen, verlangen Sie ausdrücklich das echte Lebewohl in Blechdosen und weisen andere, angeblich ebenso gute" Mittel zurück.

Forst

Goldpokal Deutscher Radrennbahnen Sieger Krewer auf Opel Z. R. III

Stundenrennen

Nürnberg.... Stundenrennen

Am 7. August verstarb nach schwerem Leiden Genosse Richard Krause

Muskauer Straße 34, welcher lange Jahre den Vorwärts zu unseren Filialen beförderte. Er war uns ein ge­wissenhafter Mitarbeiter, dessen Andenken wir in Ehren halten werden.

Vorwärts- Verlag G. m. b. H.

Lesdau's

Sieger Thomas auf Opel Z. R. III

Sieger Leddy auf Opel Z. R. III

Saltenburg- Bühnen

Korbmöbel Dis. Künstler- Th.

Vollendate Formen Aparte Muster Mäßige Preise Werkstätten a. Verkauf:

Neukölln Anzengraberstr. 20 und Hermannstr. 10 ( Tel. Neuk. 1759)

WINKLER LEERS

In den Spinnstuben

der Schwalm, im Hessenland, wird noch heute fast un­verwüstliches Hausleinen gesponnen und auch nach altem Brauch von sorglicher Hand mit der bewährten Sunlicht Seife gewaschen. Auch den Frauen unserer modernen Städte, deren Wäsche viel empfindlicher ist, geht nichts über Sunlicht Seife.

Sie schont die Wäsche. Frisch duftend und blendend rein- als ob es in Wind und Sonne getrocknet- wird alles weiße und bunte Zeug, das nur mit Sunlicht Seife gewaschen ist.

Sunlicht Seífe  

$ 157

Doppelstück 40 Pf. Großer Würfel 35 Pf

8 Uhr: ,, Du wirst mich heiraten" Lessing- Theater

8 Uhr: Israel  

Trianon- Theater tägl. 8% Uhr: Hansi Arnstädt  in Demimonde ( Halbwelt) Schrödar- Schrom, Bing, Asdor, Tietz, Schütz Vorzeiger dieses zahlen für Parkett tägl. auch Sonntags nur 60 Pf.

Theater am Kotth. Tor

M

WAGENE

Schlaflose Nächte

Kottb. Str. 6 sind die größte Plage für jeden tätigen Menschen. Gerade in der heutigen Zeit, die die Nerven durch ständige Auf­Tägl. 8 Uhr: regungen, wie sie mit dem aufreibenden Kampf ums Dasein verbunden sind. aufs Aeußerste anspannt, müssen die Nerven Elite- Sänger durch Kalkzufuhr dauernd gestärkt werden. Diese Stärkung

der Nerven geschieht am besten durch den Gebrauch von Gewaltiges Hubertusbader Quellsalz, dem einzigen rein natürlichen Programm. Calciumsalz  , welches in geeigneter Form die für die Nerven unentbehrlichen Kalksalze enthält. Durch diese Ka kzufuhr ruhiger Schlaf und gesteigerte Arbeitsfähigkeit. Nehmen Sie also regelmäßig

Pumpen,

Röhren, Filter,

Ersatzteile

raisilste grafis

Hubertusbader

Roblank Quellsalz

Co..

Pumpenfabrik

Berlin N 65, Reinickendorfer Str. 95

Inferieren

bringt ERFOLG!

Laboratorium Hubertusbad KG

Thale H Centralburd Berlin

Zu haben in allen Apotheken und Drogerien. Originalpackung 3.- Mk.

Verkäufe

Leiterwagen, Schubkarren,

Möbel

Chaiselongues, Metallbetten, Auflege­Gepäck matragen, Patentmatragen. Walter, anhänger für Fahrräder, Gepäckzweirad Stargarderstraße achtzehn, Spezial umzugshalber äußerst billig. Globus  , geschäft. Dresdenerstraße 55.

Maffenposten. Nußbaumbüfette, Kre­Drahtzäune, Drahtgeflechte, Saunzu abgefegte Preise. Zahlungserleichterung. benzen, Schreibtische, Gofaumbaue. Her behör billigst, direkt von Fabrit. Frant, Ramerling, Rastanienallee 56. Aleganderstraße 30.

Bekleidungsstücke, Wasche usw

Musikinstrumente

Berleih Don hocheleganten Gesell- fabril Lint, Brunnenstraße 35. Lintpianos, überaus preiswert. Piano. fchaftsanzügen. Rosenthalerstraße Norden 6393.

Fahrräder

Wenig getragene Fradanzüge, Gmo- Drei Mark Wochenrate, 15 Mart An finganzüge, Gehrockanzüge, Jadettan- aahlung, für ein erftflaffiges Marken­züge, Gabardinemäntel, Gummimäntel, rad. Fahrradhaus Rentrum. Linien­Cutaway- Anzüge. Taillenmäntel, für ftraße neunzehn. fede Figur passend. Spezialität: Bauch­

anzüge, ſpottbillig.

Halpern, Rosen thalerstraße 4, erfte Etage.

Kaufgesuche

Gehrodanzug, schwarzer, Größе 1,80, Rahngebiffe, Silberfachen. 8inn, Blet, starte Figur, billig zu verkaufen. Elfasser- Quecksilber, Goldschmelze Chriftionat, ftraße 21, 4 Treppen, bei Pehmöller. Röpeniderstraße 39( Adalbertitraße).