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Nr. 37$ 44.?ahrgang
1. Heilage öes Vorwärts
Irektag, 12. Mguft 1927
Die Vorbereitungen Zum OZeanftug.
Vor der Parole Alarmbereitschaft.
Dessau  , II. August. Die Junkers-Werke haben nunmehr im Lause des gestrigen Tages die letzten Vorbereitungen getrosten, um die Parole �Alarmbereitschaft" an die Besatzungen der Ozeanmaschinen und an die Belegschaft der Werke geben zu können. Diese Alarm­bereitschaft wird, wenn das Wetter über dem Atlantik sich nicht plötzlich wesentlich verschlechtern sollte. imLausedesmorgigen Sonnabends gegeben werden, und zwar entweder in den ersten Morgenstunden oder g e g e n A b e n d. Die beiden Flugzeuge.Europa  " und»Bremen  " sind wieder fertig- montiert und werden im Laufe des heuligen Freitags noch kleine Probeflüge mit geringer Belastung machen. Die Znstrumenle der beiden Maschinen wurden in einem Zunkers-Grotzslugzeug noch ein- mal genau überprüft und geeicht. Auch der Proviant für die beiden Maschinen steht schon bereit. Die Flieger nehmen pro Kopf und Tag zirka IVi Liter Getränke(Tee. Kaffee in Thermosflaschen sowie Trinkwasser) mit. ferner Eßwaren nach Belieben(Butterbrote, Eier, Wurst, Obst und Keks). Außerdem wird in beiden Flugzeugen eins eiserne Ration in Büchsen verstaut, bestehend aus Zwieback, Brot, Schokolade und pro Kopf vier Liter Wasser. Dies« eisern« Ration soll im Notfälle für acht Tage ausreichen. Im Laufe des heutigen Freitags wird Professor Junkers im Flugzeug von Warnemünde   in Dessau   eintresten. Zum Start wer- den Vertreter der Reichsbehörden, der Länder sowie von Korporationen, Vereinen usw. erwartet. In die Tragflächen beider Flugzeuge hat man zur Erhöhung ihrer Tragfähigkeit noch Luftschläuche eingebaut, die im Notfall zusammen mit den leeren großen Benzintanks eine Schwimmfähigkeit der Maschinen gewähr- leisten sollen. Von Tag zu Tag treffen immer mehr Liebesgaben für die Besatzungen ein. Koenneckes Ankunft in öerlin. Die Berliner   spenden Vorschußlorbeeren. Am gestrigen Donnerstag nachmittag gegen 3 Uhr ist Koennecke mit seinem Begleiter, dem Grafen Solms  , in Tempelhof   eingetroffen. Der Weiterflug wird voraussichtlich am heutigen Freitag mittag er- folgen. Aus dem Flughafen hatte sich eine nach Tausenden zählende Menge eingefunden, um der Landung eines der Ozeanslieger in Berlin  beizuwohnen. Man sah den Reichstagspräsidenten Lobe und den Stadtbaurat Adler. Kurz nach 3 Uhr ertönte auf dem Flugverkehrs- türm die Sirene, und schon tauchte aus nordwestlicher Richtung der Caspar-Doppeldecker Koenneckes auf, machte noch einig« Runden über dem Felde und landete dann unter dem Jubel der Zuschauer, während die Kapelle das Deutschlandlied anstimmt«, sicher mitten aus dem Feld. Die Fahrt zu den Zuschauertribünen glich fast einem Triumphzug. und von allen Seiten wurde Koennnecke, den man zu- nächst nicht sah, zugejubelt. Als dann die Maschine endlich hiell, erhob sich ein derartiges Kreuzfeuer der Photographen und Film- leut«, als ob die»Germania  " bereits eine Ozeanüberquerung hinter sich hätte. Stadtbaurat Adler begrüßte die beiden Flieger im Nomen der Stadt Berlin   und wünscht« ihnen für ihr Unternehmen alles Gute. Das Flugzeug wurde nach der Landung von den Zuschauern ein- gehend besichtigt, doch muhte die Flugpolizei den Doppeldecker vor allzu stürmischer Neugierde beschützen. Heute Freitag nach- mittag werden Koennecke und Graf Solms noch Köln   fliegen, von wo aus dann der endgültige Start stattfinden soll. Die.Germania  ", mit der Koennecke den Flug über den Ozean macht, ist ein Doppeldecker der Caspar-Werke. Die Moschine ist in ihrem größten Teil gelbbraun, das Vorderteil weiß lackiert. Auf beiden Seiten des Rumpfes ist in großer Schrift der Name»Germania  " angebracht. Sie ist eine Holzkonstruktion im Gegensatz zu den Iunkers-Maschinen, und der Führersitz ist sehr weit nach hinten verlegt. Die Maschine hat einen Junkers-
Motor L 5, der eine Spitzenlei st ung von 310 1PL auf­weist. Sie wird etwa 2500 Kilogramm Betriebsstoff mitführen, der durch Tragslächentanks zugeführt wird. Die Tanks und Kanister sind nach dem Profil des Flugzeuges gebaut. Die kleineren von ihnen werden nach der Entleerung als Flaschen- p o st über Bord geworfen. Mit den großen hat Koennecke im Not- fall«ine luftdicht verschließbare Schwimmunterstützung von 2% Kubikmeter an Bord. Die Maschine führt auch Funkgerät mit sich, und zwar Sender und Empfänger. Die Bedie- nung des Funkgeräts ist im wesentlichen die Aufgabe des Grafen Solms. Koennecke ist der Auffassung, daß der Start von Köln   sich recht glatt vollziehen wird. Der Kölner   Flugplatz bietet ihm 1600 Meter Startgelände, das tadellos fest ist und eine sorgfältig ge- pflegte Grasnarbe hat. Der Platz fällt in der Startrichtung etwas ab, was dem Aufstieg ebenfalls zugute kommt. Ozeanflug erst in der nächsten Woche. Wie das Wolff-Bureau erfährt, wird Könnecke bis Freitag nachmittag in Verlin bleiben und dann gegen 4 Uhr nach Köln   starte n. Inzwischen wird der Motor noch aus- einandergenommen und gründlich Überholl werden, nachdem er bisher 60 Stunden gearbeitet hat. In einer Besprechung, die am Donnerstag nachmittag in Tempelhof   stattfand, wurde festgelegt, daß Könneck« in Köln   noch einige Belastungsflüge machen wird. Hier­für sind zwei bis drei Tage angesetzt, so daß der Start nach Amerika   nunmehr erst in den ersten Tagen der nächsten Woche er- folgen wird. Könnecke wird die südliche Route fliegen, und zwar vielleichi noch etwa 400 bis ZOO Kilometer südlicher als die Dampfer- linie läuft. Das Ziel ist Philadelphia  , da diese Stadt Könnecke in einem besonderen Telegramm eingeladen hat, dort zu landen. Außerdem hat sie auf Anfrag« mitgeteilt, daß der Preis von 25 000 Dollar, der für das erst« Flugzeug ausgesetzt ist, das von einer europäischen   Hauptstadt aus in Philadelphia   landet, auch für dieGermania  " gilt, da Köln   in wellerem Sinne als europäische Hauptstadt gerechnet wird. Könnecke rechnet mit einer Flugdauer von etwa 50 Stunden. Die Vorbereitungen in Köln  . Köln  , 11. August. Für den Start des Fliegers Könnecke vom Kölner   Flughafen aus nach New Park sind alle Vorbereitungen getroffen. Auch das Faß Oel, das Könnecke hier übernehmen wird, liegt bereit. Das Flugzeug Könneckes wird auf dem hiesigen Flugplatz m einer isoliert stehenden Halle untergebracht werden. Die Startvorrich- tunaen wird ein Direktor der Easpar-Werke überwachen. Der Start in Köln   erfolgt aus dem Grunde, weil das Rollfeld des hiesigen Flughafens in bezug auf Ausdehnung und Umgebung als für diese Zwecke besonders geeignet erscheint.
Ein unheimlicher Patient. Ist er ein Mörder? In dos Tun und Treiben eines unheimlichen Menschen versucht die Mordinspektion der hiesigen Kriminalpolizei   Licht zu bringen. Im Mai d. I. kam ein 28 Jahre alter Russe Wladimir Kolzow mit einem schweren Rückenschuß nach der C h a r i t ö. Er erzählte, daß er eine Schwester eines Franz Stempin. der in der Nähe von Angermünde   wohne, mit einem Kinde habe sitzen laffem Aus Rache dafür habe ihn Srempin so schwer angeschossen. Das klang nicht besonders glaubwürdig. Die Grmitt- lungen ergaben, daß ein Franz Stempin in Angermünde  und feiner ganzen Umgebung nicht bekannt ist. Er war auch sonst nicht zu finden. Es wurde weiter festgestellt, daß Kolzow, be- vor er nach der Charitö kam, schon mehrere Tage mit seiner Schuß- Verletzung in einem üblen Polenquartier in der Madeistraße gelegen hatte. Die zunehmende Verschlimmerung der Wunde hatte ihn end- lich gezwungen, das Krankenhaus aufzusuchen, das er wohl gern ver- mieden hätte. Er war noch nicht ganz wieder hergestellt, als er die
Charitö heimlich verließ. Daß man es mit einem gefährlichen Menschen zu tun hat, unterliegt keinem Zweifel, denn Kolzow hat bereits im Jahre 1920 in Stettin   einen Matrosen erstochen und ist dafür zu 2% Iahren Zuchthaus verurteilt worden. Jetzt ist aus Rathenow   die Mitteilung eingelaufen, daß man ihn dort unter dem dringenden Verdacht eines auf dem Lande verübten Mordes festgenommen hat. Bei ihm fand man eine silberne Uhr mit Goldrand, die vielleicht einen Anhalt für weitere Ermitt- lungen liefert. Sie trägt das ZeichenUnion  " Gorbogere Nr. 1603/26. Ueber 03 steht noch die Ziffer 40. Wer über die Herkunft dieser Uhr und sonst über das Treiben Kolzows etwas mitteilen kann, wird gebeten, sich bei Kriminalrat Gennat  , Inspektion A im Polizei­präsidium, zu melden.___ Buch eine Unterschlagung. Eine halbhumoristische Angelegenheit. Weshalb der Schupowachtmeister H. eines schönen Tages, ohne ein Wort seinem Vorgesetzten zu sagen, den Dienst ver- ließ, bleibt>n Dunkel gehüllt. Bei seiner Vernehmung in der Vor- Untersuchung sagte er, er würde den Grund dem Gericht angeben. Vor Gericht erklärt« er, er wolle besser darüber schweigen, weil er sonst eine andere Person in dir Sache hineinziehen müsse. Der Polizeileuwant meinte aber, er müsse wohl Schulden gemacht haben. So oder anders: Jedenfalls verschwand der Schupowacht- meister nach sechsjährigem Dienst plötzlich, ohne vorher seine Sachen abgeliefert zu haben,©ein Spind wurde revidiert, und es stellte sich heraus, daß verschiedenes fehlte:«ine Drillich- sacke,«in Sporthemd, ein Paar Strümpfe, Hosen, ein Paar Schuh  «, Kragenspiegel und Schulternummern. Man trat an H. heran, daß er den Wert der Sachen, etwa 1Z Mark, ersetzen solle. Er weigerte sich. Die Folg« war eine Anzeige wegen Unterschlagung. Er stand also vor dem Schöffengericht und hatte sich zu verant- worten. Er erklärte, er habe keine Sachen unterschlagen, s i e hätten schon bei der letzten Revision gefehlt. Das Hemd sei zerrissen gewesen. Ein Zeuge, Schupowachtmeister und früherer Kamerad des Angeklagten, mußte zugeben, daß es wohl möglich fei, daß die Sachen schon früher gefehlt hätten. Es fei ja üblich, daß man sich bei Revisionen, ganz wie früher beim Militär, fehlende Sachen ausleiht.Wir wissen's ja," meinte der Vorsitzende,wie es beim Militär gemacht wurde. Wurden die Ställe revidiert, so führte man ein Koppel fremder Pferde vor. da- mit alles klappte." Auch der Leutnant, der frühere Vorgesetzte des Angeklagten, konnte gegen dieses Argument des Vorsitzenden nichts einwenden. Wenn man Gäule als vorhanden vortäuschen konnte, weshalb denn nicht auch Drillichjacken und zerschlissene Sport- Hemden? Die Kragenspiegel sind zudem abgeschafft. Die Schulter- nummern haben, wie der Vorsitzende konstatierte, einen Wert von 0,0 Pfennigen. Und der Altertumswert der unterschlagenen Sachen macht« im ganzen nicht mehr als 3 Mark aus. Der Staatsanwalt beantragte F r e i s p r u ch. Das er- w eiterte Schöffengericht als hätte das einfache bei diesem schwerwiegenden Fall nicht genügt sprach den Angeklagten nach einer Minute Beratung frei. Die früheren Kameraden des H. beglückwünschten ihn zum günstigen Ausgang seines Prozesses. Ist die Polizeibehörde in diesem Falle etwa schiecht beraten worden? Das Zeugenaufgebot bestand aus drei Schupowacht- meistern und einem Polizeileutnant. Alles wegen unterschlagener" Sachen, die einen Altwert von 3 Mark besaßen und die nicht einmal unterschlagen waren!
Warnung vor einem Schwindler! Einen alten Trick benutzt ein Dieb, um sich Eingang in die Wohnungen zur vcischafsen. Er erscheint im Anzug eines biederen Töpfers vor der Wohnungstür und jagt, er sei vom Hauswirt oder Verwalter geschickt, um nachzusehen, ob die Oefcn alle in Ordnung sind. Bereitwillig, ja zum Teil hocherfreut, daß endlich notwendige Reparaturen gemacht werden sollen, lassen ihn die Mieter ahnungslos in die Zimmer. Hier sieht er sich die Oesen an und läßt, wenn unbeobachtet, alles mitgehen, was ihm schnell erreichbar ist. So bestahl er dieser Tage eine Frau in der Zimmcrstraß« um 10 M., die sie im Portemonnaie in der Markt- tasche zu liegen hatte. Zu spät merkte die Frau, daß sie einen gemeinen Dieb in die Wohnung gelassen hatte. Unsere Hausfrauen sollten weniger vertrauensselig sein.
Äie Silbers�wärme 2� QJon SKeje Beach lRachdruck verbot« ÄutsrZfUrf« IXc&crfcfenas an» btm Englisch  «» oon Jnlla Sioppsl Ich hoffe, daß du das nächstemal mehr Glück haben wirst," fuhr sie fort.Nicht, daß ich es überdrüssig bin, auf dich zu warten, aber ich fange an alt zu werden. Weißt du, daß ich fünfundzwanzig Jahre alt bin?" Ich weiß nur, daß du schöner bist als irgendeine Frau in der ganzen Welt!" Sie hörten jetzt ein leises Geräusch vor der Tür zur Bibliothek, und im nächsten Augenblick lag das Zimmer, in dem es ganz dunkel geworden war, ohne daß sie es bemerkt hatten, in hellem Licht. Die Portiere wurde zur Seite ge- schlagen, und in der Türöffnung stand Wayne Moyland. Ah, da sind Sie jal Hawkens hat mir schon gesagt, daß Sie zurückgekehrt sind." Er ging arlf Boyd zu und gab ihm die Hand. Sein Wesen war freundlich aber formell.Will­kommen zurück! Sie sind lange fortgewesen, zwei Jahre, nicht wahr?" Drei Jahre," antwortete Emerson. Nicht möglich! Wie schnell die Zeit vergeht!" Boyd hat mir von seinen Erlebnissen erzählt." sagte Mildred,er wird mit uns speisen." Hm." Herr Wayland schien nicht sonderlich begeistert. Und Sie sind natürlich wie Pizarro zurückgekehrt, mit allem Golde der Utas beladen? Oder kehrte Pizarro gar nicht zurück, blieb er nicht an der fremden Küste?" Der alte Herr lachte über seine eigene Ungebildetheit. ,'�Ich nehme an, daß Pizarro ein besserer Goldgräber war als ich!" Boyd lächelte gezwungen. Wollen Sie nun hierbleiben?" Nein, ich kehre in einigen Wochen nach Alaska   zurück." Herrn Waylands Freundlichkeit schien aus eine feine Weise zuzunehmen. Ich bedaure, mein lieber Emerson, daß es Ihnen nicht geglückt ist, sich ein Vermögen zu erwerben. Aber reich oder arm, bei Ihren Freunden sind Sie stets willkommen. Ich freue mich, daß Sie mit uns speisen wollen, denn ich interessiere mich sehr für Alaska   und möchte Ihnen einige Fragen stellen."
10. Es war fast Mitternacht, als Emerson ins Hotel zurück- kehrte. Weil er noch zu erfüllt war von seinem Wiedersehen mit Mildred, um zu schlafen, schlenderte er noch durch die Halle in den pompejanischen Saal, wo nach dem Theater ein elegantes Publikum zu speisen pflegte. Es war sehr voll, und indem er langsam durch den Raum schlenderte, um einen Platz zu suchen, dachte er, wie unter all diesen Menschen kein einziges bekanntes Gesicht mehr war. Da er keinen leeren Platz mehr fand, wollte er gerade kehrt machen, als er seinen Namen hörte und einen kräftigen Schlag auf seinem Rücken fühlte Boyd Emerson! Bist du's!" Er drehte sich um und sah in das blasse lächelnde Gesicht eines jungen Mannes. Hallo. Alton!" Sie schüttelten sich die Hände wie alte Bekannte, Alton Elydes Wesen drückte herzliche Wiedersehens- freude aus.> Nun, wie ist es dir oben in Nebraska   ergangen?" Alaska  ." Richtig. Die beiden Namen verwechsle ich immer. Komm, setz dich zu mir. Wir wollen ein Willkommensglas zusammen trinken. Auch habe ich etwas mit dir Zu besprechen. Merkwürdigerweise habe ich gerade heute einen Mann aus Clondike getroffen. Einen Prachtkerl! Du mußt ihn kennen lernen. Sein Name ist Frölich. Aber er ist weder Holländer noch Deutscher  . Hast du ihn vielleicht dort oben getroffen?" Ich glaube kaum." Komm mit, er wird dir gefallen." Clyde führte Emerson zu einem Tisch, während er fort- fuhr: ,T>u weißt, ich bin von Gesinnung demokratisch, ich habe eine Vorliebe.für solche volkstümlichen Typen. Ich ginge auch gern nach Nebraska  " Alaska  ." und hütete Herden, schösse mit Pistolen und juchheite. Ich bin wirklich ganz unzivilisiert geworden. Hier ist er! Herr Frölich, darf ich Ihnen meinen alten Freund Boyd Emerson vorstellen." Herr Frölich, der ihnen den Rücken zugekehrt hatte, schob jetzt seinen Stuhl zurück und drehte sich um und Emerson blickte in Fräsers Gesicht. Das ist doch unglaublich!" rief Emerson zornig. Und indem er sich an Clyde wandte, sagte er:.»Dieser Mann heißt Fräser und ist der größte Lügner im ganzen Lande. Wenn
du nicht acht gibst, verkauft er dir im Handumdrehen eine hydraulische Mine oder eine Gummiplantage. Hinter seiner Gaunerei verbirgt sich ein ganz ordentlicher Mensch, dem ich es zu verdanken habe, daß ich jetzt hier stehe." Clyde fing furchtbar an zu lachen:Das ist großartig! Das ist unbezahlbar! Den ganzen Abend habe ich mir Lügen- geschichten aufbinden lassen wie ein Junge, der Indianer- geschichten verschlingt. Ha! Ha! Ha! Ich muß Sie unbedingt meinen Freunden vorstellen. Herr Fröl-, Herr Fra  - oder wie Sie heißen?" Fräser machte eine gekränkte Miene, worüber der junge Mann noch mehr lachen muhte. Er stieß seinen Stock gegen die Erde, klopfte den Fußboden mit seinen Lackschuhen und weinte Freudentränen. Worüber lachen Sie?" fragte der Abenteurer drohend. Wo ist George?" fragte Boyd. um abzulenken. Ich nehme an. daß er- in seinem Bettchen liegt", ant- wortete Fräser steif.Schon um neun Uhr gähnte er wie«in dressierter«Seehund. Darum machte ich die Bekanntschaft dieses ," er zeigte auf den lachenden Clyde,in Ermangelung von etwas Besserem." Hast du Georg« begleitet, wie ich dich bat?" Gewiß. Nachdem die Dame mit der Behandlung seiner Tatzen fertig war, zeigte ich ihm die Rutschbahn. Dann kehrten wir ins Hotel zurück. Den Abend hat er im Keller bei dem Mechaniker verbracht." Sag mal, Boyd, Haft du noch so ein Exemplar auf Lager?" fragte Clyde. Balt ist der völlige Gegensatz zu Fräser. Er ist Fifch«r und hat noch nie eine große Stadt gesehen.", Er nimmt Unterricht bei einer Maniküre," sagte Fräser, jeden Tag läßt er sich seine Nägel polieren, es kitzelt so an- genehm, sagt er." Beim Himmel!" rief der junge Mann,den muß ich kennenlernen! Ich will ihm auf meine Kosten die Stadt zeigen! Es soll ein historischse Ereignis werden. Ueberlaß ihn mir, bitte, ich langweile mich so furchtbar." Wir haben keine Zeit, wir sind in Geschäften hier," sagte Emerson. Geschäft," bemerkte Clyde.Das klingt interessant. Ich habe schon seit mehreren Jahren niemanden getroffen, der sich mit etwas veschüftigte. das der Mühe wert gewesen wäre. Es muß ein herrliches Gefühl sein, etwas Ordentliches auszu» richten. Ich wünschte, ich hätte ebenso viel Glück wie du, Boyd."(Fortsetzung folgt.)