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Ein Gerichtsurteil.

Auch Richter können sich irren!

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Mit einem Wiederaufnahmeverfahren durchdringen, bedeutet un­gefähr so viel, wie das große Los gewinnen! Ein rechtskräftiges Urteil fann eben nicht auf irrtümlicher Grundlage aufgebaut sein.(!) Und von einem Richter das Eingeständnis zu erwarten, daß er sich geirrt habe, bedeutet eine Zumutung ohnegleichen. Ob ein Wieder­aufnahmeverfahren stattfinden soll oder nicht, bestimmt aber be­kanntlich das gleiche Gericht, das das Urteil gefällt hat. Dieses soll also in aller Deffentlichkeit eingestehen, daß es sich geirrt habe.

Den seltenen Fall einer Gerichtsverhandlung auf Grund eines Wiederaufnahmeverfahrens erlebte man gestern in Moabit  . Die Sache hatte jedoch einen Haken: das Verfahren war nicht zu= gunsten des Angeklagten, sondern zu dessen Ungunsten wieder aufgenommen worden. Der Staatsanwalt hatte es mit Erfolg be­trieben. Ob ein Angeklagter unter gleichen Umständen Erfolg ge­habt hätte, mag dahingestellt bleiben. Besonders pikant wurde aber die Angelegenheit dadurch, daß ein meineidsverfahren gegen einen Beugen im ersten Prozeß die neue Tatsache geliefert hatte, die erforderlich war, um das Wiederaufnahmeverfahren zu ermöglichen. Zur Sache selbst! Sie führt in eine recht üble Um­gebung. Trotzdem keine der üblichen Buhältergeschichten. Die Hauptfigur, Kontrollmädchen, Prostituiertenbehausungen, zuhälter. ein 52jähriger Arbeiter N., ein fleißiger Mensch, Vater eines zwölf jährigen Jungen, der seinen ganzen Verdienst stets seiner Familie zukommen ließ. Das Wohnzimmer vermietete aber das Ehepaar an Kontrollmädchen. Für 5 M. täglich bei voller Verpflegung. Es galt darauf acht zu geben, daß das Pensionsgeld auch regelmäßig entrichtet würde. So begleitete der besorgte Pensionsvater seine Mieterin auf ihren Wegen, brachte sie auch manchmal nach Hause, ließ sich einige Male von ihr in Lokalen freihalten. Seinen Be­kannten, die auch an Kontrollmädchen ihre Zimmer vermieteten und sich bei ihm darüber beklagten, daß sie ihre Miete nicht pünktlich befämen meinte er: Ich bekomme meine Miete immer pünktlich, das Mädel steht unter meiner Fuchtel, dafür gewähre ich ihr auch Schutz." Wie es in diesem Milieu öfters vorzukommen pflegt, flog eines Tages ins Polizeipräsidium eine Denunziation; der um sein Pensionsgeld so besorgte Zimmerwirt wurde der Zuhälterei bezichtigt. Das Kontrollmädchen L., das über ihr Verhältnis zu ihren Wirt vernommen wurde, erklärte unter Eid, daß er sie tat­fächlich, wie oben geschildert, beschützt" habe. N. mußte sich nun wegen Zuhälterei verantworten. Die L. nahm aber in der Gerichts­verhandlung unter dem Eide ihre Bezichtigung zurück. N. wurde von der Anklage der Zuhälterei freigesprochen und nur wegen Ruppelei verurteilt; gegen die 2. aber ein Meineidsver= fahren eingeleitet. Im Januar dieses Jahres verurteilte sie das Landgericht I zu einem Jahr, drei Monate 3ucht­haus. Nach dem Urteil ließ sie sich vorführen und erklärte, daß fie tatsächlich die unwahrheit gesagt habe. N. habe ihr Zuhälterdienste geleistet. So war die neue Tat­fache gegeben; die Staatsanwaltschaft beantragte das Wieder­aufnahmeverfahren und gestern konnte vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte die neue Gerichtsverhandlung stattfinden. Mit Aus­nahme eines Ehepaares und der. L. felbft fagten alle Zeugen, größten teils Kontrollmädchen, von denen manche bei N. gewohnt hatten, zugunsten des Angeklagten aus. Das Gericht verurteilte ihn jedoch zu sechs Monaten Gefängnis. Der Tatbestand der Suhälterei, hieß es in der Urteilsbegründung, sei schon allein darin gegeben, daß N. feine Mieterin bei der Ausübung ihres Erwerbs begleitet habe, um sich auf diese Weise seines Pensionsgeldes zu fichern. Der Angeklagte will Berufung einlegen. Wie unsympathisch der Berurteilte auch erscheinen mag, man fonnte leise juristische 3weifel nicht unterdrücken: War der Begriff der Zuhälterei hier doch nicht allzu weit gefaßt worden. Das Ausschlaggebende bei der ganzen Angelegenheit bleibt aber die Tatsache, daß in diesem Falle cinem Wiederaufnahmeverfahren stattgegeben worden war, und daß ein rechtsfräftiges Urteil vom gleichen Gericht umgestoßen wurde, weil es auf einer falschen Grundlage beruhte.

Raubüberfall in Berlin   O.

Ein verwegener Raubüberfall wurde gestern nachmittag im Osten Berlins   auf den 67jährigen Bauarbeiter Thomas K. aus der Bödiferstr. 6 verübt. R. betrat an der Ede Breslauer und Koppen

straße eine Bedürfnisanstalt. Blöglich wurden ihm von einem Burschen von hinten mit einem Tuch die Augen zuge= halten. Zwei andere Burschen umflammerten den Ahnungslosen und raubten ihm die Brieftasche mit 390 Mart Inhalt. Dann ließen die Täter von ihrem Opfer ab und flüchteten. K., der zu Boden gesunken war, tam bald wieder zu sich und rief laut um Hilfe. Mit ihm nahmen Passanten die Verfolgung der flüchtigen Täter auf. Während es zwei von ihnen gelang, zu entkommen, fonnte der Dritte, ein 21jähriger wohnungsloser Frizz Bol= Pammer, eingeholt und verhaftet werden. Er wurde der Kriminalpolizei übergeben. Man hatte in B. insofern einen guten Fang gemacht, als man bei ihm die geraubten 390 Mark vorgefunden wurden. Von den anderen Räubern fehlt noch jede Spur. Der Bogenschütze in der Rumpelkammer.

Im Frühjahr dieses Jahres wurde der Bogenschütze von Sanssouci   aus dem Sizilianischen Garten entfernt, weil er angeblich den Gesamteindruck dort gestört haben soll. Das Bronzewert sollte dann auf dem Luftschiffhafen Aufstellung finden. Dann wieder wurde das Stadion im Grunewald als Standort genannt. Wo aber ist der Bogenschüße heute? Seit Monaten liegt er in einer Kammer des Schloffes Charlottenhof.

Der Fußgängersteg Stralau- Treptow. Nachdem zwischen Stralau und Treptom im vorigen Jahr der schmale Fußgänger­stegs längs der Treptower Eisenbahnbrücke verlängert wurde, werden jezt auch die Rampen auf der Südseite auf 6 Meter ver= breitert, um den lebhaften Fußgänger- und Ausflüglerver­tehr besser als bisher, über die Spree leiten zu können. Die Ar­beiten dürften noch in diesem Jahre beendet sein.

Auch ein Haffierer". Seit Januar trieb ein Schwindler sein Unwesen, der jetzt unschädlich gemacht werden konnte. Ein 30 Jahre alter früherer Bankbeamter Otto Thiele   aus Magdeburg   war megen Krankheit aus der Untersuchungshaft entlassen. Gegen ihn ichwebt ein Verfahren wegen Doppelehe, Betruges und Urkundenfälschung. Sobald er sich wieder auf freiem Fuß befand, erfann Thiele einen neuen Trick. Mit Hilfe eines Blocks Quittungen und eines gefälschten Stempels faffierte er als" Be­auftragter der Feuersozietät" bei Hauswirten und Ver­maltern. Beträge bis zu 100 Mark ein. Gestern erkannte ihn ein Betrogener in der Potsdamer Straße   und ließ ihn festnehmen. Thiele hat bisher 26 Fälle eingeräumt.

Freie Fahrt zur Refofa" Berlin   1927! Um dem für die am kommenden Sonnabend zur Eröffnung gelangende Retofa"( Reichs­ausstellung für Kolonialwaren und Feinkost sowie dazugehörende Bedarfsgegenstände) zu erwartenden: Andrang zu genügen, hat das Ausstellungs, Messe- und Fremdenverkehrsamt der Stadt Berlin  auch bei dieser Veranstaltung wieder mit den maßgebenden Ver­kehrsanstalten die Abmachung getroffen, daß, falls die Ein trittskarten bei den Stationen der Hoch- und Untergrundbahn, der Stadt und Ringbahn sowie bei denen der ersten Zone der Vorortbahn und bei den

Berlins Flaggenschmuck.

Durch die Hugenberg- Brille gesehen.

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,, Wer in Berlin   republikanisch fühlt und das ist die über­wältigende Mehrheit der Bevölkerung, hat heute die schwarzrot goldene Fahne gehißt oder zeigt auf der Straße das Symbol von Demokratie und Republik im Knopfloch." So stellten wir gestern abend in sachlicher Würdigung der Tatsachen fest, und in der Ueberschrift sagten wir mit Recht: Flagge neben Flagge." Jeder Republikaner wird die gleiche Freude und Genugtuung empfunden haben wie wir.

Im großen und ganzen aber dürfen wir den Hugenbergern ge­stehen, daß sich die Republik recht viele Flaggenfiaskos" nach dem gestrigen Muster wünscht!

Die Fahne als Wanderpreis.

Das Bezirksamt Prenzlauer Berg   stiftete zur vor­jährigen Verfassungsfeier einen Wanderpeis in Gestalt einer seidenen schwarzrotgoldenen Fahne, die bei der ftraße im Scherl- Haus und haben sich eine antirepublikanisch Sportabteilung, 35 an der Bahl, zur diesjährigen Verfas­Es gibt aber auch andere Beobachter. Sie fizen in der Zimmer- gestrigen Feier von den Sportabteilungen der Schulen im Bezirk erneut auszufämpfen war. Daneben hat jede Schule mit patentierte Hugenberg- Brille aufgesezt. Sie hat die segensreiche fungsfeier eine Fahne erhalten. Wirkung, daß man den Wald vor lauter Bäumen nicht hatte eine schwere Aufgabe, so daß die Entscheidung sich ziemlich Das Preisrichterkollegium in ihrer dreispaltigen Ueberschrift von einem Flaggenfiasto preis errungen hatte, konnte ihn nicht behaupten. Sie behält die sieht, und so schreibt denn die Nachtausgabe" des" Tag" in die Länge zog. Die Gemeindeschule, die im Vorjahre den Wander­in Berlin  ". Es war fast überall Interesselosigkeit" festzustellen. Schleife, während sie die Fahne an die 15.( Schinkel) Real Ein bedauernswertes Bölkchen ist doch die Leserschaft dieser bekanntlich die Wahrheit nicht hören konnten. Weil ihnen näm- Bürgermeister Dr. Ostrowski bildete die Sportjugend mit ihren Hugenberg- Presse. Die Leute gleichen den Königen von einst, die schule in der Carmen- Sylva- Straße abgeben mußte, die 480 Punkte zu verzeichnen hatte. Nach der Preisverteilung durch lich sonst ein Kirchenlicht aufgehen könnte. Noch mehr aber Fahnen einen Zug, um mit Musikbegleitung den Wanderpreis der sind die Herren Redakteure und Journalisten des Hugenberg zu be­flagen: Sie können die Wahrheit nicht sagen, weil ihnen sonst sprache des Bürgermeisters, nahm der Rektor der Schule, Prof. fiegreichen Schule im Triumph zuzuführen. Nach einer kurzen An­der hohe Inhaber des pp. Geldsacks aus dem Ruhrgebiet   her einen auff, das Banner in Obhut. träftige Kopfnuß versezt.

berichten sie, daß man an einem Fahnenstock die schwarzrotgelbe" Darum also beobachten" sie auf ihre Art. Aus Potsdam  und die preußische Fahne herausgesteckt hat, und zwar die schwarz­rotgelbe über der schwarzweißen, so daß die preußische Fahne in Wirklichkeit auf Halbma ft geflaggt ist. Schwarzrotgelb" iſt übrigens die durchaus passende Bezeichnung für ein Organ der größten Regierungspartei des Reiches. Sollte diese tiefgründige Weisheit des Nachtblattes etwa ihren Ursprung darin haben, daß tatsächlich ein Berliner   Hausbesizer, dem wirkliches natio­nales Ehrgefühl fehlt, gestern die schwarzweißrote Parteiflagge in der Lüneburger Straße auf Halbmast jete? Derartige ver­einzelte Flegeleien werden die deutsche Republik freilich nicht in ihren Fugen erschüttern.

Der Lokal Anzeiger" läßt sich von einem seiner Bericht­erstatter dieses schreiben: Auf meiner etwa acht Kilometer langen Fahrt von der Müllerstraße bis zum Halleschen Tor habe ich in der langen Friedrich- und Chausseestraße zirka 150 gängen der Untergrundbahn angebracht waren." Fahnen gezählt, diejenigen mit einbegriffen, die an den Ein­gängen der Untergrundbahn angebracht waren." Und zum Schluß heißt es: Im ganzen genommen fann man vielleicht sagen, daß ein Prozent der Berliner   Häuser Flaggenschmud aufweist." Eine famose Rechnung! Friedrich- und Chausseestraße zählen zusammen 381 Häuser, die Untergrundbahnhöfe auf der Strecke, pro Stück zu zwei Fahnen gerechnet, verbrauchen 22 Fahnen, es verbleiben also auf 381 Häuser 138 Fahnen, was zwar feinen Sah von 1 Prozent, sondern einen solchen von 36,2 Proz. ausmacht. Borausgesetzt, daß die Zählung des Hugenberg- Knaben feine Milchrechnung war. Die Vertretungen höherer Behörden pflegen nicht selten im Hotel Adlon  , im Kaiserhof, Esplanade und Fürsten  hof Banketts zu veranstalten. Diese Luxushotels waren würde los genug, gestern überhaupt nicht zu flaggen. Das Hotel Ercelfior hatte zwei Reichsfahnen gehißt. Was wir höheren Drts" zu notieren bitten!

Schaffnern der Straßenbahnlinien: 53, 72, 75 und 93 zum Preise von 1,50 M. gekauft werden, freie Hin und Rüdfahrt ge­währt wird. Die Ausstellung, die beide Autohallen füllen wird, ist täglich von 10 bis 10 Uhr( Einlaß bis 10 Uhr) geöffnet.

Englisch   für Freunde internationaler Kleinarbeit. Im September und Oftober werden wieder neue Arbeitsgemeinschaften für Anfänger gebildet, die einmal wöchentlich von ½26 bis 28 Uhr und von 8 bis 10 Uhr im Zentrum der Stadt tagen sollen. Bestehende Zirkel und Klassen nehmen gleichfalls noch einige Teil nehmer mit Vorkenntnissen auf. Man erlernt die Fremdsprache mie die Muttersprache. Große Wandbilder unterstützen den Unter. tritt. Deutsch wird soweit wie möglich vermieden. Der Beitrag für richt in hervorragender Weise, so daß niemals eine Ermüdung ein­den Nachmittagszirfel ist auf 1 Mart je Schüler und Stunde festgefeßt; für die Abendklassen sind 1 Mart je Abend zu entrichten. Am Kursusende kann jeder Teilnehmer mit englischen Gesinnungsfreunden forrespondieren, Bücher und Zeitungen aus­tauschen und sich gegenseitig besuchen. Es ist bereits der zweite Sommer, der diesen Plan verwirklicht sieht! Adressen stehen durch die Vereinigung der Freunde internationaler Kleinarbeit( Genoffe Dr. A. Baez, NW. 21, Stromstraße 58) zur Verfügung. Genossinnen und Genossen, sowie mit uns Sympathisierende, denen die Erlernung der englischen Sprache zugleich als Mittel zur Bölkerversöhnung dienen soll, wollen ihre Anmeldung ehestens einsenden an den Kursusleiter, Genossen W. Floerte, S. 19, Kurstraße 32, lang­jähriger Lehrer städtischer Fortbildungsschulen in England und

Schottland  .

Ueber die Zugangswege zum Plöhenseer Freibad   gehen uns berechtigte Klagen zu. Der Weg zum Moabiter   Schützenhaus, zum Bad und weiter zum Johannes- Friedhof besteht nach Regenwetter aus Schlamm, und bei der jetzigen Hige aus tiefem Sand, der bei dem starken Verkehr zu einer unerträglichen Staubplage wird. Die Befestigung des Weges dürfte ohne erhebliche Kosten aus= zuführen sein.

Blindenarbeiten der Städtischen Blindenanstalt. In der Städti fchen Blindenanstalt, Berlin   SD 36, Oranienstraße 26, sind von den dort beschäftigten Blinden   auch in diesem Jahre für die Reisezeit Hängematten aus besten Rohstoffen gefertigt worden, die im Verkaufsraum der Anstalt werftäglich von 8 bis 19 Uhr in großer Auswahl zum Verkauf stehen. Außerdem fönnen sehr preis­werte Reiseförbe empfohlen werden. Zu jeder gewünschten Aus funft ist die Geschäftsleitung der Städtischen Blindenanstalt unter Fernruf Magistrat 266 und Morigplay 972 gern bereit.

Die Freie Arbeiter- Stenographen- Bereinigung Groß- Berlins weist darauf hin, daß ihre Fortbildungsturse und Uebungsabende bei Eröffnung töIIn jeben Dienstag( 8-10 Ubr) im Realgymnasium, Kaiser der Schulen wieder regelmäßig abgehalten werden und zwar: Neu­Friedrich- Straße( für niedrige Geschwindigkeiten); Neutöln jeden Freitag ( 8-10 Uhr) im Realgymnasium, Kaiser- Friedrich- Straße( für höbere Geschwindigkeiten); Often jeden Freitag( 8-10 Uhr) in der Ge meindeschule, Memeler Str. 24( für höhere Geschwindigkeiten); Dsten jeben Dienstag( 1,8-1,10 Ubr) in der Gemeindeschule, Frankfurter Allee 37 ( für niedrige Geschwindigkeiten). Neuanmeldungen werden jederzeit dort felbft angenommen. Schon heute machen wir darauf aufmerksam, daß fragen beantwortet Walter Riedel  , Berlin- Spandau  ; Bustermarker im September unsere Anfängerkurse wieder beginnen. Schriftliche An Straße 10, I.

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Das Arbeitersportfarfell für Ober- und Niederschöneweide- Johannisthal auf dem städtischen Sportplak Sadowa, Köpenider Straße, ab. Antreten hält am Sonntag, dem 14. d. M., seinen Reichsarbeitersporttag der Vereine 12 1hr 30 Min. auf dem Marktplay in Oberschöneweide  , Ab­marsch des Festzuges um 1 Uhr, Beginn der Spiele auf dem Plaz 2 Uhr. Bollzähliges Antreten der Vereine Pflicht. Rege Beteiligung der Partei genoffen und Gewerkschaftler sehr willkommen.

Säuglinge Schreckenstat eines Geistestranten. Kranke

Maizunos für

In Eustirchen bei Köln   wurden der Gutsbesizer Freiherr von Mallinckrodt, ein Verwandter des früheren rheinischen nationalliberalen Führers, und seine Gattin am Donnerstag von

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Die weiteren Preise, bestehend in wertvollen Büchern, ner­ieilen sich wie folgt:

1. Preis: Königstädtisches Oberlyzeum mit 471 Buntten; 2. Preis: 197. Mädchenschule( weltliche Schule) mit 430 Punk­ten; 3. Preis: 42. Knabenschule 420 Punkte; 4. Preis: 309. Knaben­schule mit 420 Punkten; 5. Preis: 74. Knabenschule, 410 Punkte; 6. Preis: Hecker- Realschule 407 Punkte. Außerdem bei Werbespielen beim Schlagball: Hecker- Realschule 43: 6, 209. Gemeindeschule 35: 5, Fußballspiel: Schinkel- Realschule 6: 0, 286. Gemeindeschule 2: 0, 303. Gemeindeschule, 1. Mannschaft, 7: 0, Luisenstädtisches Gymnasium ohne Angabe. Barlauf: 42. Knabenschule 33:18; Faustball: Königstädtische Oberrealschule 59:58. Bei Boltstänzen erhielt einen Preis die 197. weltliche Schule.

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Berfaffungsfeier im 13. Bezirk Tempelhof  . Die SPD. des Bezirks Tempelhof veranstaltet am Sonnabend, dem 13. August, von 4 Uhr nachmittags ab eine Verfassungsfeier im Garten und den Gesamträumen des Gesellschaftshauses Grafzel in Mariendorf  , Chauffeeſtr. 305. Nach den ge­troffenen Vorbereitungen wird sich diese Feier zu einem eindrucks­vollen Volksfest gestalten, zumal sie die einzige Berfassungsfeier an diesem Tage für die Parteigenossen nicht nur des 13. Bezirks, son. dern Berlins   überhaupt ist. Da alle umliegenden Bezirke einge­laden sind, und auch die Gauleitung Berlin- Brandenburg   des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold alle in Berlin   anwesenden Kame raden hingewiesen hat, die Feier zu besuchen, wird diese Veran­staltung der Tempelhofer   Genossen ein starkes Bekenntnis zur Re­publit und zur Weimarer Verfassung werden. Um die Unterhaltung der Kinder bemühen sich die Kinderfreunde. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 80 Pf., im Vorverkauf 50 Pf. Karten sind zu haben in den Konsumverkaufsstellen und bei allen Funktionären der Partei.

Bei dem 76jährigen

ihrem Gutsförster erschossen. Förster, der bereits seit 31 Jahren im Dienste der freiherrlichen Fa­milie stand, hatten sich schon vor längerer Zeit Anzeichen von Geistestrantheit gezeigt, auf Grund deren der Förster im vorigen Jahre in eine Jrrenanstalt hatte gebracht werden sollen. Freiherr von Mallinckrodt hatte es jedoch vorgezogen, den Förster in seinen Diensten zu behalten. Als der Freiherr und seine Frau am Donnerstagmorgen eine Reise im Auto antreten wollten, trat der Förster an den Wagen heran und gab zwei tödliche Schüsse auf die Infassen ab. Hierauf verübte er Selbstmord. Herenglauben in der Tschechoslowakei  .

über sie um.

fannten Teil der Tschechoslowakei  , aus Karpathenrußland; Eine fast unglaubliche Nachricht kommt aus dem wenigft be­sie zeigt, daß dort noch der Herenglaube im Schwung ist. In der Gemeinde Stanna galt eine 70 Jahre alte Bettlerin namens Boncura allgemein als ege und es gingen ungeheuerliche Gerüchte haben bei Nacht spazieren gehen sehen. Das Dorf wurde so erbittert, Man wollte die Greifin mit dem leibhaftigen Teufel daß eines Nachts acht Bauernburschen mit Knütteln in die kleine Wohnung eindrangen, die Here fesselten, in den Wald schleppten und an einen Baum anbanden. Dann trugen sie Holz hinzu und er­richteten einen Scheiterhaufen, den sie auch anzündeten. Dann ent­liefen die Burschen. Eine Jcgdgesellschaft hörte die Hilferufe und fam noch zurecht, die Alte vor dem sicheren Tode zu retten und die Burschen zur Anzeige zu bringen.

Eröffnung des Posterholungsheimes in Freudenstadt  

Gestern wurde das neue Posterholungsheim eröffnet, das auf Grund des Schlußprotokolls zum Staatsvertrag zwischen dem Reich und Württemberg   betreffend den Uebergang der Post- und Tele­graphenverwaltung Württembergs an das Reich von der Oberpost­Unterkunft für 68 Gäste. An Haupträumen sind vorhan­direktion Stuttgart   schlüsselfertig hergestellt wurde. Es bietet den ein Speise und ein Frühstückssaal, ein Lese- und ein Musik­zimmer, eine Liegehalle und eine Terrasse mit freier Aussicht. Prä fident Megger von der Oberpostdirektion Stuttgart   danfte im An­schluß an die Besichtigung all denen, die durch Arbeit jeglicher Art dazu beigetragen haben, das Heim zu erstellen, vor allem auch dem Verwaltungsrat der Reichspost.

Stelefffunde in Mannheim  . Bei der Aushebung eines Einzugs schachtes bei den Umbauten im Kulissenhaus des National theaters in Mannheim   stieß man auf planmäßig neben. einander gelegte menschliche Stelette. Schlielich wurde noch eine zweite Stelettschicht gefunden, so daß insgesamt neun Ste lette aufgedeckt wurden. Die Stelette çingen zum großen Teil bei der Befreiung zu Bruch. Drei Schädel wurden dem Schloß teine Klärung geschaffen. museum überwiesen. Ueber den Ursprung der Funde ist noch

Sport.

Der Großkampffag der Rüll- Arena am Sonntag. Nunmehr stehen auch Fride und Dezmella treffen sich im Großen Preis der Rütt- Arena für die Einzelheiten des großen Programms fest. Moestops, Kaufmann, Flieger in sechs Zweierläufen. Dieselben Fahrer bestreiten ein Bunkte­fahren über 30 Runden mit Wertungsspurts. Das Mannschafts- Omnium, Snappe- Tonani gegen Ehmer- Dewolf besteht aus einem Fliegerkampf, Bahnrunde nach Zeit. Der Große Preis der Nutt- Arena für Steher, mit einem Mannschafts- Berfolgungsrennen, einem Punktefahren und einer Sawall, Dederichs, Baillard und Thollembeet geht über 10, 20 und 30 Km. mit Gesamtstredenwertung. weniger als 53 Fahrer gemeldet. Sie bestreiten ein Hauptfahren mit Vor­Zu den Amateurrennen baben sich nicht und Zwischenläufen, und ein langes Borgaberennen.

Mujifaufträge

fibergibt man nur dem Nachweis bes Deutschen   Mufiterverbandes, Berlin  , Rom  mandantenstr. 63/64. Dönhoff 3277-78. Geschäftszeit 9-5, Sonntags 10-2 Uhr. Auf Wunsch: Bertreterbefuch.