Ehrhardt soll 6 Millionen zahlen.
banners in Leipzig war eine starte Antwort Als Ersatz für die Schäden des Kapp- Putsches.
des republikanischen Blocks an die Reaktion. Die Antwort auf alle kleinlichen und gehässigen Versuche, die Reichsverfassung und ihre Symbole zu verkleinern, auf die Versuche, den Block der Republikaner zu zerschlagen, um nach dem kommenden Wahlkampf den Bürgerblock zu verewigen. Die Tage von Leipzig haben der Rechten gezeigt: es lebt ein stahlharter Wille in dem deutschen Republikaner , weit über alle Parteigrenzen hinaus, dem Versuch Einhalt zu ge= bieten, aus der deutschen demokratischen Republik ein Regime der Plutokratie zu machen.
Die Hunderttausende, die in Leipzig demonstrierten, sind die treuesten Bürger der deutschen Republik. Sie haben ein gewaltiges Bekenntnis zum Staat und seiner Verfassung abgelegt. Sie bejahen den Staat, um ihn zu er= obern, und sie wollen ihn erobern, um die großen Richtlinien und Grundsätze der Weimarer Verfassung Wirklichkeit werden zu lassen. Wie groß ist die Zahl der Forderungen der sozialen Demokratie, die in den Grundrechten der Berfaffung von Weimar als Staatsaufgaben festgesetzt sind, die aber heute gegenüber den wirklichen Verhältnissen nur erst ideale Forderungen sind!
Das Bekenntnis zum Staat, das in Leipzig abgelegt wurde, bedeutet die Anerkenntnis der Verpflichtung, dem fozialen Fortschritt zu dienen und das gesellschaftliche Leben in Deutschland umzuwandeln im Geiste der sozialen Demokratie, die in den Grundrechten der Weimarer Verfassung niedergelegt ist.
Die gewaltige Rundgebung des Reichsbanners in Leipzig war zugleich Antwort und Mahnung an alle jene Schwankenden, denen heute das Reichsbanner unbequem ist, weil sein stahlharter Wille zur Republik und sozialen Demokratie ihre taktischen Rechnungen im Parlament stört. In der großen überpartetlichen Organisation der deutschen Republikaner ist allerdings fein Plaz für Interessentenrücksichten, die mit dem Geiste der Weimarer Verfassung nicht vereinbar sind, fein Plak für unterirdische Anbahnungen mit den Ewig- Gestrigen, mit der sozialen und politischen Reaktion! Diese große überparteiliche Organisation zeigt die flare Marschrichtung für alle Freunde der Republit. Das Ziel heißt: die Republif den Republikanern! Das ist eine flare Antwort auf alle Treibereien gegen das Reichsbanner, uzgleich eine Programmertlärung für den kommenden Wahlkampf! Die Grundgedanken, die die Kundgebungen von Leipzig getragen haben, sind die Grundgedanken der Verfassung von Weimar. Wer wagt es, gegen sie aufzustehen! Wer magt es, sich dem großen Sammelruf entgegenzustellen, der von der Bundesverfassungsfeier des Reichsbanners in Leipzig ausgeht! Wahlfieg der republikanischen Parteien so heißt dieser Sammelruf! An diesem Sammelruf werden sich die Geister scheiden!
Ehrhardts und Lüttwit'
Pension vom Reichswehrministerium beschlagnahmt.
Das Reichswehrministerium hat an den Korvettenfapitän a. D.| Seine Rolle fet vielmehr, wie dies die Wiring- Berhandlung in LeipEhrhardt unter dem 12. August 1927 folgendes Schreiben gezig bereits geflärt habe, die eines untergebenen gewesen, ber gegenüber seinem Vorgeseßten, General v. 2üttwig, befehlsgemäß gehandelt habe.
richtet:
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„ Durch das hochverräterische Unternehmen im März 1920 ( Kapp Putsch ), an dem Sie in ein führender Stellung teilgenommen haben, ist dem Reiche ein sehr erheblicher Bermögensschaden erwachsen, für den Sie in voller Höhe verantwortlich sind. Mit seiner Schadenersazforderung rechnet der Reichsfiskus hiermit gegen die Ihnen zustehenden laufenden und rückständigen Pensionsansprüche, soweit diese der Pfändung unterliegen, auf. Unter dem ausdrücklichen Vorbehalt der Geltendmachung weiterer Ansprüche wird zunächst der Schaden zur Aufrechnung gestellt, der der Reichskasse durch die von General der Infanterie a. D. v. Lüttwig eigenmächtig und rechtswidrig veranlaßten Verfügungen des Reichswehrgruppen tommandos I vom 13. März 1920 lb Mr. 91698 und vom 14. März 1920 Ib Nr. 91702 entstanden ist, in denen angeordnet wurde, daß
1. vom 1. März 1920 ab a) die Reichswehrzulage um 2 Mart täglich, b) der Löhnungszuschuß für verheiratete Löhnungsempfänger um 45 Mart monatlich erhöht,
2. vom 13. März 1920 ab a) eine besondere Tageszulage von 7 Mart an alle Angehörigen der Reichswehr , Zeitfreiwillige usw., b) eine Entschädigung für Verwundungen, und zwar bei einmaliger Verwundung 1000 Mart, bei mehrmaliger Verwundung 2000 Mart, gewährt wird.
Der durch die Auszahlung dieser Gebührnisse entstandene Schaden beträgt nach vorsichtiger Schägung mindestens 100 Millionen Papiermark oder, da 100 Papiermart im März- April 1920 durchschnittlich 6,30 Goldmart wert waren, 6,3 Millionen Gold mart, für deren Erfah Sie in gesamtschuldnerische Haftung mit General der Infanterie a. D. v. Lütfwiß und Major a. D. Bischoff in Anspruch genommen werden."
Wie die BS.- Korrespondenz hierzu erfährt, hat Kapitän Ehr hardt daraufhin seinen Rechtsbeistand, Rechtsanwalt P. Bloch, beaufragt, die Feststellungsklage gegen den Reichswehrminister einzureichen. Er bestreitet nämlich nachdrücklich, in füh render Stellung" am Kapp- Butsch teilgenommen zu haben.
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Er sei daher keinesfalls bereit, für die Anordnungen einzustehen, die General v. Lüttwit erlassen habe, und zwar um so weniger, als er, Ehrhardt, seine rückständige Pension in Höhe von über 12 000 Goldmark im Gegensatz zu den anderen Beteiligten bisher aus freien Stücken nicht angefordert habe. Diese Ansprüche will Ehrhardt munmehr, nachdem das Reichswehrministerium in dieser Weise gegen ihn vorgegangen ist, geltend machen. Die Feststellungsflage bezeichnet als auffällig die Tatsache, baß der Reichswehrminister erst jetzt über sieben Jahre nach dem Kapp- Putsch mit dieser Maßregelung hervortrete, die auch mit der gegen die Teilnehmer am Kapp- Putsch erlassenen Reichsamnestie nicht in Einklang zu bringen sei. Diese Amnestie set, so wird in der Klage weiter betont, im vorliegenden Falle ebenso außer acht gelassen, wie bei der kürzlich erfolgten Verhaftung des Oberleutnants Roßbach, der trotz Amnestierung weiter verfolgt werde.
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Das Reichswehrministerium hat sich endlich entschlossen, gegen die Führer des Kapp- Putsches mit einer Maßnahme vorzugehen, die es längst hätte ergreifen sollen. Der Beschluß des Kammergerichts, daß die Führer des Rapp- Butsches Anspruch auf Gehalt für die Zeit des Putsches und Anspruch auf Pension hätten, wird nun mit einer selbstverständlichen Gegenrechnung beantwortet. Das Reichswehrministerium hat dabei nicht nur das Recht, sondern auch den Beifall aller gerecht denkenden, von Staatsgesinnung erfüllten Deutschen auf seiner Seite.
Daß Herr Ehrhardt sich jetzt von der Verantwortung drücken und für die Anordnungen des Generals v. Lüttwik nicht einstehen will, ist nur ein Zug mehr zu seinem Charakterbild, das in der Geschichte nicht mehr schwankt.
„ Windstärke 12 auf dem Atlantik"
ein Funkspruch aus Pulham( England) gemeldet hatte, daß dort nach 11 Uhr vormittags die" Bremen " mit füdöstlichem Kurs, also in Richtung auf die Nordsee, gesichtet worden sei, daß diese Nachricht aber alsbalb von englischen amtlichen Stellen als völlig unzutreffend dementiert worden sei, so daß man in Dessau selbst nicht an die Rückkehr, geglaubt hatte.
Die gefährliche Wetteränderung.
Mit sorgenvoller Spannung wartete man bei den JunkersWerken in Dessau auf weitere Nachrichten über den Flug Weitere Steuergeschenke an die Agrarier. Bremen nachbent in ben Bormittagſtunden die legte Meldung Das Kabinett des Bürgerblocks und das landwirt- besagte, daß das Flugzeug furz nach 7 Uhr früh die Westküste schaftliche Steuerunrecht. Irlands überflogen hatte, fich demnach über dem Atlantit canis, remis Wir piesen bereits auf das bestehende Steuerunrecht in befand. Bergebens bemühte fich die Funkstation der Junkers- Werke, bei allen in Frage kommenden Stellen weitere Nachrichten darüber der Landwirtschaft hin. Durch die schematische Zugrunde einzuholen, ob die Bremen " bereits über dem Ozean von Schiffen legung des Geldweris als Grundlage der Steuerveranlagung gefidytet worden sei. Statt dieser erhofften Meldungen erhielt der Mitteleuropa Donnerstag und Freitag durch weit verbreiterte Ge Die durchgreifende Umgestaltung der Wetterlage, die sich in mird der Gedanke einer stärkeren Erfassung großer Wetterwart" von Junkers, Gutezeit, in seinem Arbeitszimmer auf mitter, Regenfälle und Winddrehung nach Südwesten zu erkennen Bermögen in der Landwirtschaft unwirksam. In dem Flughafen Dessau immer schlechtere Nachrichten gab, ist nur der bei uns sichtbar gewordene Ausdruck des Wiederac einigen deutschen Ländern hat man das erkannt und die über die Wetterlage auf dem Ozean. Zunächst teilte auflebens der zytionalen Tätigkeit innerhalb Grundsteuer je nach der Größe des besteuerten landwirtschaft die Hamburger Seewarte mit, daß gestern Morgen Nordwestwinde des Luftmeeres, bas geraume Zeit große Trägheit, fast Unlichen Betriebs geftaffett, so daß der Großgrundvon einer Stärke von 40- bis 45- Gefunden- Kilometern, sowie schwerer beweglichkeit gezeigt hat und nunmehr, der fortschreitenden Jahresbesitz im Verhältnis zum Geldwert seines Besizes eine Regen über dem Ozean herrsche. Gegen Mittag wurden die Bezeit entsprechend, unter dem Einfluß der thermischen Verhältnisse höhere Steuer zu zahlen hatte als der Bauer. Diese gerechte Steuerregelung, die bei der Grundsteuer richte immer trostloser. Danach hatte sich der Wind zum Sturm, la Tage nimmt in hohen Breiten die Temperatur bereits ab; in den wieder gut machte, was das Reich bei der Vermögenssteuer schließlich zum Orkan verwandelt. Die Melbung fündigte, war den Herren des Reichslandbundes schon lange ein Dorn im Auge. Das famose Steuervereinheit lichungsgesetz scheint ihnen eine willkommene Gelegenheit zu ihrer Beseitigung zu sein. Nach dem Entwurf soll das Gesez eine besondere Vorschrift enthalten, der zufolge eine Abstufung der Grundsteuer nach Wert oder Größe des besteuerten Grundvermögens ausgeschlossen fein soll. Diese Bestimmung richtet sich unmittelbar gegen die moderne Ausgestaltung der Grundsteuer, die sich langsam Bahn zu brechen beginnt. Die Sonderbestimmung zum Schutze der steuerlichen Belange des Großgrundbesiges ist unter allen Umständen abzulehnen. Dem Finanzminister aus Baden empfehlen wir die Lektüre der Vermögenssteuer statistik, mit der er seine Vorschrift hinsichtlich der einheit lichen" Grundsteuer verteidigen fann. Dort zahlt der Besitz unter 5 Hektar pro Hektar auf der Grundlage eines Durch schnittswerts von 2068 M., der Besitz von 5 bis 20 Hektar auf der Grundlage eines Durchschnittswerts von 1251 M., der Besitz von 20 bis 50 Heftar auf der Grundlage eines Durchschnittswerts von 743 m., der Besitz von 50 bis 100 Hektar auf der Grundlage eines Durchschnittswerts von 589 M. Vermögenssteuer. Steuergerechtigkeit ist auch etwas wert, Herr Dr. Köhler!
Die Unterdrückung der Memeldeutschen.
Deutsche Vorstellungen in Kowno . Wegen der fortgefeßten Unterdrückungsmaßnahmen gegen die deutsche Wahlwerbung, aber selbst gegen die deutsche Sprache im Memelland wird die Reichsregierung ernste Vorstellungen bei der litauischen Regierung in Kowno erheben. Sollte auch das nichts nügen, so wird die neue Berlegung des Memelstatuts schließlich wieder den Böllerbund beschäftigen müssen.
Spanische Preßfreiheit.
Unser Parteiblatt immer wieder verboten.
Paris , 15. August.( Eigenbericht.) Das Organ der spanischen Sozialdemokratie 1 Socialista" ist von der spanischen Regierung auf eine Woche verboten worden, weil das Blatt das„ Berbrechen" begangen hatte, die Nach richt einer amerikanischen Agentur wiederzugeben, daß in Buenos Aires Manifestationen zugunsten von Sacco und Banzetti stattge: funden hatten. Es ist bereits das vierte Mal seit dem 1. Januar 1927, daß das sozialistische Blatt verboten wurde. Außerdem wurde es von den Gerichten schon dreimal zu hohen Geldstrafen
verurteilt.
erfüllte die Flugleiter und Ingenieure der Junkers- Werke, die als ehemalige Flieger oder Seeleute die Bedeutung dieser Nachricht erkannten, mit schwerer Sorge um das Schicksal ihrer Kameraden.
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Während von allen Seiten Anfragen über den Flug der Bremen " antamen, und während gleichzeitig die Nachforschungen nach neueren Nachrichten wieder einfeßten, trat plöglich ein Er eignis ein, das man sich gerade in diesem Augenblid in Dessau am allerwenigsten hätte träumen lassen. Die Arbeiten auf den Werfen und in der großen Montagehalle am Flugplatz nahmen ihren gewohnten Gang, und im Flughafen richtete man sich bereits auf den Empfang der von Bremen erwarteten G 31, des Begleit flugzeuges, ein. Plötzlich ertönte in der Luft Motorengeräusch, aber nicht das tiefe Brummen der drei Motoren einer Großmaschine, sondern der den Monteuren wohl bekannte Klang des Junkers- L- 5- Motors, der die Ozeantype 33 L antreibt. Jm nächsten Augenblic fah man auch schon von Westen her über der Güftener Bahnstrede die einmotorige Maschine herannahen. Ein Ruf der Ueberraschung ertönte von allen Lippen, im ersten Augenblick glaubte man, die„ Europa " jei bereits wieder instand gesetzt und kehre von Bremen zurück, dann aber las man auf den Tragflächen„ D 1167" und auf dem Rumpf den vertrauten Namen„ Bremen ", und ehe noch alle Zweifel behoben waren, landete die„ Bremen " glatt und sicher, als wenn sie soeben von einem kleinen Probeflug in Richtung Bitterfeld - Leipzig zurückgekehrt wäre, um 16,24 Uhr auf dem Dessauer Flughafen, den sie vor genau 22 Stunden mit Kurs aur New York verlassen hatte. Bon allen Seiten eilte man herbei, Ingenieure und Monteure, Flugplagleiter und Wertmeister. Als der Propeller zum Stillstand gekommen war, flappte der Cellonaufbau des Führersizes auf, und in ihrem Fliegerdreß erhoben sich die Piloten Loose und Köhl vom Führersiz, zu denen sich Baron Hünefeld gefellte.
onul ein Schwall von Fragen.
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Die Flieger fletterten von der Maschine herab, anscheinend noch genau so frisch und munter, wie sie am Tage zuvor abgeflogen waren, wenn man ihnen auch bald darauf anmerkte, daß ein unendlich schwerer Tag hinter ihnen lag. Ein Schwall von Fragen brach über sie herein. Jeder wollte wissen, was die" Bremen " erlebt hatte und was die Ursache der Rückkehr war. Während die Monteure wieder die Maschine, die blank und unversehrt auf dem Rasen stand, in ihre Obhut nahmen, entführte Direktor Sachsenberg die Piloten im Auto zum Verwaltungsgebäude, wo man ihnen zunächst Erfrischungen reichte, bevor man sie um Bericht erstattung bat. Inzwischen konnte man den Fliegern erzählen, daß
Mit dem Kürzerwerden ber Gebieten nördlich vom Polartreis werden die Verhältnisse bereits herbstlich, und die talte Polarluft drängt infolge ihrer Gebiet der gemäßigten Bone vor, wo nun die leichte Warmluft größeren Schwere energischer nach dem noch hochsommerlich erhigten mehr und mehr durch die kalte Bolarluft vom Boden und von der Meeresoberfläche abgehoben wird. Durch diese näher aneinander gerückten und verschärften Temperaturgegensätze lebt die ozeanische 3yklonentätigkeit erneut auf, die entstehenden Wirbel gewinnen aus den Temperaturgegensäßen verstärkte Energie, was in den wieder tiefer werdenden Kernen der maritimen Wirbel zum Ausdruck fommt. So ist die jetzt entstandene Tiefdruckfurche, die sich von Neufundland über den ganzen Nordatlantik, über die britischen Inseln hinaus bis zum Bottenbusen erstreckt, feia zufälliges oder porübergehendes Ereignis, sondern nur der Beginn eines Prozesses, der jetzt von Woche zu Woche weiter fortschreitet und vielleicht schon binnen kurzem zur Ausbildung tiefer Sturmwirbel führen fann, deren Uebertritt auf den europäischen Kontinent die sehr unruhige und wechselvolle Wetterlage erzeugt, die man als Aequinoftialstürme bezeichnet. Sie treten sehr oft schon um die Augustwende auf und machen mit anhaltender Trübung, ergiebigen Regenfällen und niedrigen Temperaturen nicht selten dem Sommer schon frühzeitig ein Ende. Häufig folgt auf diese manchmal schon sehr starke Abkühlung noch einmal eine längere Beriode ruhigen und heiteren, tagsüber mäßig warmen Strahlungswetters; aber das diese Wetterlage bedingende Hochdruckgebiet ist stets rein tontinentalen Charakters und erstreckt sich mit seinem Einfluß gewöhnlich nicht einmal bis nach Westeuropa . Es läßt sich die Erkenntnis nicht von der Hand weisen, daß die günstigste 3eit für die leberquerung des Atlantit von Osten nach Westen bereits verstrichen ist. Trotzdem wäre es möglich, daß sich in absehbarer Zeit eine Luftdruckverteilung herausbildet, die für den Ozeanflug günstig ist; es würde sich aber dabei um eine außerhalb der normalen Berhältnisse liegende Entwicklung handeln, und schon daraus geht hervor, daß mit einiger Sicherheit in diesem Jahre nicht mehr darauf zu rechnen ist.
Sacco hat seinen 30tägigen Hungerstreit aufgegeben. Auf Bitten seiner Frau, seines Verteidigers und seines Arztes nahm er zwei Tassen Bouillon zu sich. Die Polizei zerstreute heute unter größten Schwierigkeiten etwa 7000 Perfonen, die für die Freilaffung Saccos und Banzettis demonstrierten.
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Es hat schon seine Gründe das Reichsschulgefeß nämlich. Jedenfalls verkündet die Telegraphen- Union, daß die seit langem erwartete Begründung zum Reichsschulgesetz am 8. August dem Reichstat zugegangen ist. Die preußische Regierung hat sich für ihre Stellungnahme eine Bedenfzeit bis zum 20. September ausbe bungen, um in der Zwischenzeit die Angelegenheit gründlich durchzuberaten.
Sie wollen feine Verständigung. Der von privater Zentrumsfeite, u. a. an deutschnationale Abgeordnete, somie ar zwei Wirtschaftsparteiler gerichtete Borschlag der Gründung eines deutsch - polnischen Verständigungskomitees ist von diesen Barlamentarieren als aussichtslos abgelehnt worden.