Einzelbild herunterladen
 

Nr. 390 44. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Das Monopol der Zementindustrie.

Preisdiktatur der Syndikate.

-

Die deutsche 3ement industrie gehört zu den Industrien,| die in ihrer Organisation eine gewisse Höchstform erreicht haben. Bis zu Anfang dieses Jahres gab es außerhalb der drei großen Berbände, dem Norddeutschen, dem Westdeutschen und dem Süddeutschen 3ementverband, die den Gesamt­versand regelten, nur wenige Außenseiter, deren Einfluß auf die Syndikatspolitik sich so gut wie gar nicht bemerkbar macht. Die An­fänge dieser Entwicklung zum Zusammenschluß im großen gehen schon auf die 90er Jahre zurück, in denen die Ueberproduktion der in Deutschland vorhandenen Zementwerte bereits zu einer planmäßigen Regelung von Produktion und Absatz nötigte. Trotzdem konnte auch im Rekordjahr 1913, wo 7,3 Millionen Tonnen zum Ver­sand kamen, die Zementindustrie nur 60 Proz. ihrer vorhandenen Anlagen ausnutzen. In der Kriegs- und Nachkriegszeit erlebte sie einen schweren Rückschlag, der den Gesamtversand von 1,8 Millionen im Jahre 1919 auf den Stand von 1890 zurückdrückte.

Die Politik der Zementfyndikate.

Der Neuaufbau und die innere Festigung der 3ementindustrie und Zementverbände nach der Inflationszeit er reichte im vorigen Jahre einen gewissen Abschluß. Zu den drei ge­nannten großen Portland - zementverbänden trat jetzt noch der bisher als Außenseiter arbeitende Hüttenzement- Verband in Düsseldorf hinzu, so daß Ende 1926 die deutsche Zementindustrie nahezu lüden los geschlossen war. Da die Absatzgebiete der ein­zelnen Verbände scharf abgegrenzt und die ausländische Kon kurrenz durch den hohen Zollsag von 100 m. pro 10 Tonnen, das sind 25 Proz. des Kaufwertes, so gut wie ausgeschaltet war, besaß jeder Verband in seinem Gebiet und die Zementindustrie für das gesamte Inland eine geradezu monopolartige Macht­stellung. Diese Machtstellung hat die Zementindustrie gegenüber den Händlern und Konsumenten auch weidlich ausgenutzt. Abgesehen von dem scharfen Preisdiktat, das nicht einmal in der Zeit der schweren Baumarktkrije 1925/26 gemildert wurde, haben die Zement­syndikate gegen die Händler- und Verbraucherschaft, die von Außenseitern oder vom Ausland kaufte, Maßnahmen ge­troffen, die die Rücksichtslosigkeit der industriellen Kartell politik grell beleuchten. Von der Lieferung konnte man diese Abnehmer nicht ausschließen, da dies ein offener Verstoß gegen das Kartellgesetz gewesen wäre. So erreichte man durch eine rigorose Verweigerung der in dieser Industrie üblichen Rabatte und Lieferungstredite, daß die Sünder auf samellstem Wege reumütig zu den Syndikatswerken zurückkehren, wollten sie nicht wirtschaftlich ruiniert werden.

Wenn die Zementindustrie heute gegenüber den vielfachen Preis­erhöhungen in Baustoffen auf ihren seit etwa zwei Jahre stabil gehaltenen Preis hinweist, so ist dies richtig. Sie verschweigt jedoch, daß fast die gesamten Baustoffe in der schweren Krise 1925/26 eine sehr scharfe Senkung erfuhren und heute bei der anhaltenden Konjunktur auf dem Baumarkt wieder ruckweise anziehen, während

die Bementpreise, die auch in der Kriſenzeit sich nicht ermäßig

ten, bei ihrem vorhandenen Hochstand einfach teine weitere Steige rung vertragen. Ein Vergleich mit anderen Baustoffen zeigt dies air Genüge. Gegenüber einem Vorkriegsinder von 100 betrug Ende 1926 der Durchschnittsinder für

Bement

Stabeisen. Schalbretter Grubenties

Baustoffe( Reichsdurchschnitt) Großhandelsindeg...

9

B

160-162 Broz.

125 150 145-150 148 135-140

Die 3ementpreise liegen also 30 Proz. über den Stab etſenpreisen und 20 Proz. über dem Großhandelsinder. Wenn im ersten Vierteljahr 1927 der Inder für die Baustoffe im allgemeinen von 148 auf 158 Proz. fletterte, so liegt doch immer noch kein er fichtlicher Grund für die Zementindustrie vor, voller Stolz auf ihre ftabilen Preise hinzuweisen, denn diese liegen auch heute noch immer über dem Reichsinder der Baustoffe. Daß unter den befonderen Bedingungen, unter denen die Bauindustrie arbeitet, feste Preise notwendig sind, ist klar, denn das Baugewerbe muß möglichst über das ganze Baujahr hin mit festen Kalkulationen rechnen fönnen, aber die Zementpreise sind viel zu hoch stabilisiert. Darauf sollten die maßgebenden Stellen schon durch den Ber= brauch der privaten Auftraggeber hingewiesen werden, auf die der hohe Breis lähmend wirkt. Bekanntlich ist ber Zementbedarf beim Wohnungsbau sehr gering, er umfaßt etwa nur 3 bis 4 Proz. der Baukosten. Die Zementindustrie ist da her bei privater Auftragserteilung überwiegend von dustriellen Bautätigkeit abhängig. Ein Vergleich in der Ent­wicklung des industriellen und des Wohnungsbaumarktes zeigt aber deutlich, wie hemniend der Sementpreis auf ersteren eingewirkt hat. Die Bauerlaubnis betrug für:

1924 1925 1926

Wohnungsbauten 100 Proz. 142

167.

Industriebauten 100 Proz. 94

"

61

Das Inland zahlt das Dumping.

Bei der starken Aufnahmefähigkeit des deutschen Baumarktes ist die Zementindustrie in weit geringerem Maße auf das Ausland angewiesen als andere Industrien. Bon den im Jahre 1926 abgefeßten sechs Millionen Tonnen ging noch nicht eine Million ins Ausland,

Außenseiter und Verbandskrise.

Konzern mit 20,0 Millionen Mark Aktienkapital, enorme Gewinne erzielt, sondern in gleichem Maße auch die mittleren Unternehmen. Die hohen Vorjahrsdividenden konnten sogar vielfach noch gesteigert werden. Die von den einzelnen Unternehmen gezahlten Dividenden betrugen:

Widingsche Portland- Cement- A.- G.. Schles. Portland- Cement- Ind.- A.- G.*). Portl.- Cem.- Werte Heidelbg.- Mannheims Stuttgart

Portl.- Cement- Werte Sagonia

Schwanebed Neubeckum

Ver. Harzer Portl.- Cem.- Industrie

1925

10 Proz.

8 Proz.

10

1926 10 Proz.

000000000%

"

10

8

M

8

"

9

*

"

10

,

6

80788

" 9

8"

Freitag, 19. August 1927

rund 70 Einwohner oder rund 20 Familien ein Einzelhandelsgeschäft entfällt!

Seht man hingegen in der Konsumgenossenschaft die am 30. Juni vorhandenen 215 Abgabestellen in Beziehung zu der damals festgestellten Mitgliederzahl von 128 683, jo zeigt sich, daß in der Genossenschaft auf 520 Familien eine Abgabe­stelle entfällt. In der Konsumgenossenschaft weist also das Bild der Warenvermittlung eine Konzentration zum Zweck wirtschaft­licher Ersparnisse auf, während im Privathandel eine starke Ueber­sehung schlimmster Art zu verzeichnen ist, die in volks­wirtschaftlicher Hinsicht eine Bergeudung bedeutet. Die Kosten dieser Bergeudung trägt letzten Endes der Konsument.

Der ständig anhaltende Zustrom neuer Mitglieder in der Kon­fumgenossenschaft im Juli allein murden wiederum 1649 Aufnahmen vollzogen- zwingt die genossenschaftliche Organisation, im neuen Geschäftsjahr die Ausdehnung des Ab­gabestellennetzes in perstärktem Maße in Angriff zu nehmen. Der Juli brachte die Eröffnung der 194. Abgabestelle in Köpenick , Mahls­dorfer Straße, Ede Straße K, im August gelangten zur Eröffnung die 195. Abgabestelle in Tegel , Freie Scholle, Straße 32, Nr. 1, und die 14. und 15. Fleischabgabestelle, Berlin N, Weißenburger Str. 39 und Seestraße 36 belegen. Ungefähr ein Dugend weiterer Abgabe­stellen befindet sich in Borbereitung, von denen einige bereits im September ihre Tätigkeit aufnehmen merden, u. a. die 198. Abgabe­stelle in der Gehag- Siedlung in Zehlendorf .

Kartelle und Abnehmer.

*) Erst im Vorjahr durch Fusion zustande gekommen. Dabei sind die tatsächlichen Gewinne in diesen Dividenden­ziffern nicht entfernt enthalten. Große Summen sind aus laufenden Betriebseinnahmen für umfassende Rationalisierung und Mechanisierung der Betriebe verwandt und außerdem find die Abschreibungsbeträge in der Zementindustrie durchgängig sehr hoch. Lehteres hat insofern seine Berechtigung, als der Maschinenpark der Zementfabriken sich überwiegend aus Arbeitsmaschinen zusammensetzt, die schwere und harte Rohstoffe zu zerkleinern und zu bearbeiten haben. Dadurch ist die Lebensdauer Proteft der Bekleidungsindustrie gegen die Preis­der Maschinen sehr verkürzt. Welche gewaltige Summen, die nicht mehr im Gewinnausmeis erscheinen, für die Betriebs mechanisierung von den drei großen Konzernen verbraucht wurden geht aus folgendem hervor: Es betrugen Zugänge auf Anlag. Abschreibungen

1925 1926

beim Oberschlesischen Cement- Konzern­Heidelberger

"

Westdtsch. Widing.

1925

in Millionen Mart 1,3

1,3 2,7 3,0 1,2

1926

2,6 1,1 1,45 0,9 0,7 umstellungen ist die finanzielle Lage dieser Konzerne ausge­Trotz der Dividendenzahlung und der Unkosten für die Betriebs­zeichnet. Der Oberschlesische 3ementfonzern weist 5,2 millionen Forderungen gegen 4,0 Millionen Schulden aus, der Widing- Konzern 9,2 Millionen Forderungen gegen 4,0 Millionen Schulden und der Heidelberg - Mannheim­Konzern 8,3 Millionen gegen 1,8 Millionen Mark Schulden. Angesichts eines so guten Standes der Zementindustrie, die nach ihren Bilanzausweisen geradezu im Gelde schwimmt, haben die Syndikate alle Ursache, endlich an einen energischen Preis abbau heranzugehen.

Die Krise in den Zementverbänden.

Mit diesem Preisabbau lönnte die Zementindustrie sich selbst am meisten nügen, denn damit würde den im letzten Jahre hoch gekommenen Außenseitern der Wind aus den Segein ge­gekommenen Außenseitern der Wind aus den Segein ge­nommen und der Westdeutsche 3ementperband, dessen Mitglieder zum 1. Januar gekündigt haben, würde auf diese Art am ehesten die Berbandskrije überwinden. Die Krise im Best­deutschen Zementverband hat ihre Ursache in einem überraschend hochgekommenen Außenseitertum. Nach dem alten Grundsatz, daß das Kapital fich zu den profitreichsten Industrien hingezogen fühlt, haben im laufenden Jahr auch in der Zementindustrie eine Anzahl Neugründungen stattgefunden, denen es ein Leichtes war, die hohen Syndikatspreise zu unterbieten und trotzdem gut zu verdienen. Da die Syndikatspreise jo angesezt sind, daß den am teuersten arbeitenden Werfen noch ein Nugen bleibt, ist die Opposition gegen das Syndikat von den am rationellsten arbeitenden Unternehmen ausgegangen, die sich mit Recht dagegen wenden, daß die nicht rentablen Werke mit den hohen Preisen durchgeschleppt werden sollen, wodurch nur die Außenseiter hochgezüchtet werden.

Da die Zementindustrie auch heute trotz des hohen Beschäfti­gungsgrades höchstens 60 Pro 3. ihrer technischen Anlagen aus­nutzen kann, jo liegt den Neugründungen tatsächlich keine andere Ursache zugrunde, als der Anreiz der hohen Renten in dieser Industrie und der monopolistischen Preispolitik der Verbände. Wenn jetzt daher die durch das Ueberhandnehmen der Außenseiter geschädigten rationellen Großbetriebe rebellisch werden und mit der Verbandssprengung drohen, so kann diese Maßnahme in ihrer weiteren Auswirkung zu begrüßen sein. Die ver­antwortlichen Leiter in dem Westdeutschen 3ementsyndikat werden fich hüten, es zum Aeußersten kommen zu lassen. Der Schutz der unrentablen Werke durch hohe Preise wird ihnen nicht so wichtig erscheinen, wie der Bestand des Syaditats. So sieht zu erwarten, daß die Zementfyndikate im Kampf gegen die Außenseiter eine Herabsehung der 3ementpreise vor­nehmen, die der inländische Baumarkt dringend nötig hat.

R. B- e.

willkür der Tuchfabriken.

Breiserhöhungen der Tuchfabrikanten ein Konflikt zwischen der Wie die Tertil- Beitung" meldet, ist durch die jüngsten starfen Tuchindustrie und den Abnehmern heraufbeschworen worden. Das Vorgehen der Fabrikanten, die ihre Preise ohne jegliche Berechtigung um 10 bis 15 Proz. erhöhten, haben wir bereits aufs schärfste fritisiert. Die tuchperarbeitende Industrie und die Tuch­großhändler haben nun nach der Textil- Zeitung" die Kartell­stelle beim Reichsverband der deutschen Industrie ersucht, gegen wirkung dieser Preisentwicklung zu treffen". Es wird weiterhin diese Preiserhöhung einzuschreiten und Maßnahmen gegen die Rück­bemerkt, daß die Abnehmerschaft bei der früheren Preiserhöhung im April d. J. noch nicht protestiert hätte, da man einerseits erst die praktische Auswirkung dieser Maßnahmen abwarten wollte und andererseits die ausländische Konkurrenz die deutsche Kundschaft zu unveränderten Preisen beliefert habe. Erst die jetzt vorgenommene Preiserhöhung um 10 bis 15 Proz., die auf die Fertigwaren und damit auf die letzte Preisbildung einen verheerenden Einfluß ausüben müsse, habe notgedrungen zu einem offiziellen Borgehen genötigt."

Wird der Reichsverband der Industrie gegen die maßlose Kon­juntturpolitif" feiner Unterverbände energisch einschreiten? Wir haben wenig Vertrauen. Aber schließlich besteht ja noch ein Kartelgericht, das freilich bisher in den Fragen der Preije faum etwas ausgerichtet hat. Hier wäre eine Gelegenheit, festzustellen, ob die Kartellverord­nung dazu ausreicht, der gang offenkundigen Ueberspannung des Kartellgedankens in der Preisbildung entgegenzutreten.

Die Reichsbant tauft russisches Gold. Der Reichsbanf. aus weis vom 15. Auguſt weist eine weitere Senkung der und Effekten um 146,5 auf 2332,5 mill. M. auf. Davon hat sich gesamten Rapitalanlage an Wechseln, Schecks, Lombards der Bestand an Wechseln und Schecks um 163,4 auf 2193,9 mil. M. vermindert, während der Lombardbestand um 16,9 auf 46,4 mil. M. angewachsen ist. Der Umlauf an Reichsbanknoten ermäßigte sich auf 3592,5, der an Rentenbankscheinen auf 962,5 Millionen Mart. Troß dieser Senfung des Notenumlaufs stellen die insgesamt 4555 Mill. M. umlaufenden Noten eine Refordhöhe für die Medioousweise der Reichsbank seit Jahresbeginn dar. Der Zuwachs an fremden Geldern ist mit nur 28,7 mil. M. auffallend gering. Der Goldbestand weist mit 1,8 miliarden eine feit langem nicht erreichte Höhe auf, der Zuwachs, der im wesentlichen aus russischen Berkäufen stammt, beträgt 26,1 Mill. M. Die Notendeckung durch Gold besserte sich von 47,9 Proz. in der Vorwoche auf 51 Broz., die Deckunig durch Gold und deckungs­fähige Devisen von 53 auf 55,7 Proz.

Ausbau der Elektrowerke des Reiches. Im Zusammenhang Elektrowerke- 2.- G. und der beabsichtigten Stromlieferung an die mit der Ausdehnung des schlesischen Stromversorgungsgebiets der Berliner Stadt- und Ringbahn wird das Großkraftwerk Iratten­dorf weiter ausgebaut werden. Das Kraftwert wird jetzt auf eine Leistung von 130 000 Kilowatt gebracht. Das Kraft­wert Trattendorf liegt bekanntlich unmittelbar auf der Nieder­laufiger Braunkohle und ist mit den anderen beiden Großkraftwerken der Elektrowerke Lauta und Golpa- 3fcornewig technisch und wirt­schaftlich zufammengefaßt. Die in diesen Großkraftwerken zur Ver­fügung stehende Maschinenleistung steigert sich durch den Ausbau von Trattendorf auf 600 000 Pferdestärken. Bei der zunehmen­den Verwendung der elektrischen Energie haben die Elektrowerke sich veranlaßt gesehen, sich rechtzeitig für den kommenden steigenden Verbrauch vorzubereiten.

Zollermäßigung für Reparationsjachlieferungen. In Amtsblatt der französischen Regierung ist jetzt das Gesetz veröffentlicht, das die französische Regierung ermächtigt, die 3ollfäße für alle auf Repa rationskonto gelieferten Waren zu ermäßigen, soweit fie in Frankreich nicht genügend hergestellt werden und für öffentliche Arbeiten verwandt werden soilen. Die Ermächtigung gilt auch für Kolonien und die Mandatsgebiete. Die französische Regierung beab­fichtigt damit, die im letzten Jahre zurüd gegangenen Reparations­fachlieferungen stärker zu fördern.

Wirtschaftliche und unwirtschaftliche Warenverteilung. Die KGB. erweitert ihr Abgabestellennetz. Aus Genossenschaftstreifen wird uns geschrieben: Der lebhafte Aufschwung der Berliner Konsumgenossenschaft im letzten, am 30. Juni 1927 abgeschlossenen Geschäftsjahr bedingte naturgemäß auch eine Vermehrung der Warenabgabe Um so unerhörter ist die Preisschleuderei, die die stellen, deren Zahl sich von 202 am Jahresbeginn auf 215 am Die Gründung der österreichischen Girozentrale vollzogen. Die 3ementsyndikate im Ausland betreiben. Diese Schleuderei hat auf Schluß des Geschäftsjahres, also um 13 erhöhte; es wurden neu er= dem holländischen Markt besonders frasse Formen angerichtet 10 Lebensmittel und 3 Fleischabgabestellen. nossenschaften ist nunmehr am 16. Auguft in Wien erfolgt. Gründung der Girozentrale der österreichischen Ge= nommen, wo der deutschen Zementindustrie die belgische ins Gehege Einschließlich der Abgabestellen der beiden Tochtergesellschaften, Die Girozentrale wird, wie wir bereits berichteten, die Spitzen­tommt. In einer parlamentarischen Anfrage an den hollän= Neuköllner Großhandels- Gesellschaft" und" Hoffnung", Bekleidungs- organisation der landwirtschaftlichen und gewerblichen Kreditges dischen Arbeitsminister wurde festgestellt, daß deutscher 3ement, der in Aachen 455 m. oder 278 Gulden fostet, in Holland induſtrie G. m. b. H., belief sich die Zahl der gesamten genossenschaft- noffenschaften darstellen. Von dem 5 Millionen Schilling betragen­den Aktienkapital übernehmen die deutschen Genossen= mit 150 Gulden verkauft wird. Noch größer ist die Preisspanne bei lichen Abgabestellen in Berlin am Geschäftsjahresschluß auf 247. dem hochwertigen Dijfarhof- 3ement, der in Aachen 800 m. oder Diesen Zahlen gegenüber ist es von Interesse, zu erfahren, wie- fchaften 3 Millionen. Dementsprechend werden im Verwaltungs­480 Gulden, in Holland dagegen nur 220 Gulden foftet. Während viel handelsgewerbliche Niederlassungen in Groß- Berlin überhaupt rat von reichsdeutschen Genossenschaftsverbänden die Deutsche also die Zementindustrie mit ihrem Preisdiktat den induſtriellen bestehen. Die gewerbliche Betriebszählung vom 16. Juni 1925 stellt Raiffeisenbank, der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften und die Baumarkt im Inland drosselt, beliefert sie das Ausland um fast in Berlin insgesamt 121 560 Niederlassungen des gewerb­in Berlin insgesamt 121 560 Niederlassungen des gewerb Breußische Zentralgenossenschaftstasse vertreten 55 Proz. billiger. Die ihr dabei im Ausland entgehenden Gewinne lichen Handels mit 445 407 beschäftigten Bersonen. Es sein. werden schonungslos aus dem Inland wieder herausgeholt. entfielen davon auf den Einzelhandel 55 800 Niederlassungen, wozu Daß die Zementfyndikate dann noch über den fast zehnprozentigen u. a. noch 7532 Geschäfte des Tabakmarenhandels und 16 911 im Abfahrückgang im Vorjahr klagen, den sie ihrer eigenen Politik zu­zuschreiben haben, beweist nur erneut, wie engbegrenzt das wirt- Hausier- und Straßenhandel treten. Daß es sich hierbei in der Mehrzahl um Handeltreibende fleinsten Umfanges handelt, schaftliche Denken vieler Industrieführer ist. das ist daraus zu ersehen, daß auf jeden Einzelhandelsbetrieb durch schnittlich nur 2,7, auf jedes Geschäft im Tabakwarenhandel nur 1,6 beschäftigte Perfonen errechnet werden. Die sich be­reits aus der Reichsstatistit ergebende, volkswirtschaftlich unverant wortliche Ueberlegung des Handels tritt in Berlin in noch gesteigerter Form in die Erscheinung. 55 800 Einzelhandelsgeschäfte auf die Einwohnerzahl von Berlin verteilt ergeben, daß bereits auf

Kleiner Umfah, großer Nugen.

Trotz des ziemlich bedeutenden Abfahrüdganges haben nicht nur die drei großen Konzerne, die Schlesische Port­land 3ement Industrie mit 27,0 Millionen Mart, die Bortland Zementwerte Heidelberg- Mannheim Stuttgart mit 25,0 Millionen Mart und der Widing

S

Die Zahl der unterstühten Arbeitslojen in Frankreich , die Ende März 79 159 betrug, ging bis zum 1. Juni auf 26 802. zurüd. Die bei den Arbeitsnachweisen gemeldeten Arbeitslosen verringerten sich in demselben Zeitabschnitt von 84 000 auf 36 000. Die Einwanderung ausländischer Arbeiter hat gleichzeitig in geringerem Maße zuge­nommen und zwar fast ausschließlich infolge der Zulassung land­wirtschaftlicher Arbeiter. Die Gesamtzahl der eingewanderten aus ländischen Arbeiter betrug seit Jahresbeginn 13 044, die Gesamt­zahl der Rückwanderer 48 396. Der Umfang der Arbeitslosigkeit in Frankreich tommt in diesen Zahlen auch nicht annähernd zum Aus­brud. Diese Zahlen tönnen mur als Bewegungstendenz gewertet werden.