Beim Theateragenten.
Das große Angebot.
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Eine Stätte des Künstlerverbandes.
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Der Nordwesten Berlins scheint ein günstiges Pflaster für Agen -| bringen. Geeignet wer ist geeignet? Die Agenten müssen daher turen zu sein, dort liegen sie jedenfalls alle nebeneinander gleich rüchtern; gleich häßlich, gleich überfüllt. Es herrscht gar kein Konfurrenzneid, man sagt ruhig: hören Sie, Herr W. meint, es find die und die Aussichten, oder ich komme gerade von Herrn H., er sagt, der Direktor von B. wird erwartet. Ist das nun ein schlechtes Zeichen oder nicht? Reich ist wohl noch keiner durch die Vermitt fungen von Engagements geworden. Und dann, es ist ja ein so großes Angebot von Kräften da, daß es wirklich nicht Carauf ankommt, fich gegenseitig etwas wegzuschnappen. Trotzdem hängt jeder Theateragent an seinem Metier. Es ist wie ein Fluch, der einem verfolgt, man fommt nicht davon los, wenn man mal in irgendeiner Beziehung gestanden hat zu den Brettern, die die
Welt bedeuten.
das Theaterwesen wirklich fennen, müssen wissen, was in Beuthen verlangt wird, und das Repertoire von Schweinfurt im Kopf haben. Sie müssen verantworten fönnen, wenn sie den oder jenen empfehlen, müssen aus der Fülle des Angebots eine Auswahl treffen. Die Auswahl ist oft sehr schwer. Es wird immer schwer sein, über Talent oder Nichttalent zu entscheiden, am schwersten bei einem Schauspieler, d. h. bei einem reproduzierenden Künstler. Woher kommen alle die vielen Menschen, die den Drang zur Bühne in sich spüren? Es figen seit Mai zahllose junge Menschen in Berlin herum, die Arbeitslosenunterstügung beziehen. In einem für sie errichteten Mittagstisch essen und lieber verhungern, als einen anderen Beruf ergreifen. In den abgetretenen Gebieten, im Elsaß , in Oberschlesien , in Holstein sind deutsche Theater eingegangen, ihre Darsteller aber sind meist ins Reich gekommen, fie müssen untergebracht werden. Sie wenden sich an die Agenten, sie warten, daß noch in letzter Stunde Abschlüsse zustande kommen. Viele Theater fonnten durch Zusammenschlüsse mit verschiedenen Bühnen ihr Ensemble verringern, das bedeutet einen Zuwachs von Kräften. Und der natürliche Zuwachs läßt nicht nach. Es ist nicht einmal möglich, das gesamte gute Angebot unterzubringen.
Man kann zu jeder Jahreszeit zu einem Agenten fommen, er wird sie immer für die ungünstigste halten, warum mit dem Auguſt eine Ausnahme machen? Die neue Spielzeit beginnt meist am 1. September, manchmal erst am 15. September. Dieses Jahr ist es etwas eigentümliches, es ist gar teine Ronjunttur vor handen. Viele Direttoren haben ihr Ensemble noch nicht zu jammen, fie müssen noch abschließen, deswegen fommen fie nach Berlin . So hofft der Schauspieler weiter auf seine große Chance. Die größte Schwierigkeiten für den Agenten ist die Eintei= Was der Agent dabei tun fann, ist herzlich wenig. Er fann dem lung nach Fächern. Was heißt es: ich bin jugendlicher LiebDirektor nur einige Schauspieler nennen, die für ihn in Frage haber, ich bin Sentimentale? Es ist auch noch nicht der kleinste tommen. Da nun jeder Direktor mit mehreren Agenten arbeitet, Umriß des Können damit gegeben. Trotzdem wird heute noch genau Lann er die Wahl haben zwischen einigen fünfzig Leuten, die für so wie vor 50 Jahren nach Fach engagiert. Wenn es noch zu Abdasselbe Fach in Frage kommen. Die persönliche Leistung fällt fchlüssen kommen sollte, so wird wohl hauptsächlich die muntere schr ins Gewicht. Gewiß, der Agent kann die Möglichkeit verNaive mit Operettenmöglichkeiten Aussicht haben und Naturburschen. mitteln, daß ein Schauspieler wenigstens gehört wird, wieviele( und Diese beiden Fächer sind für unsere Zeit selten geworden. Die nicht die schlechtesten) tönnen sich nicht einmal diese Gelegenheit Möglichkeiten für einen Vertrag sind im Auguft nicht schlechter verschaffen. Wieviel er leistet, hängt natürlich doch von seiner Beals in einem anderen Monat, sogar vielleicht etwas besser, da das gabung ab. Repertoire schon aufgestellt ist und man ganz bestimmte Darsteller sucht. Die Agenturen haben sich alle merklich geleert. Vielen ist das Geld ausgegangen und andere find mutlos geworden.
Die Aufgaben eines Agenten sind es: dem schlecht informierten Direktor aus der Provinz geeignete Kräfte in Vorschlag zu
Der tägliche Regenguß.
Seit einer Woche ist täglich eine Wassermenge auf das Land her niedergegangen, die nicht nur das abgemähte Getreide, sondern über haupt alle Feldfrüchte, die auf nicht ganz hohem, durchlässigem Boden stehen, in die größte Gefahr bringt. War der fühle und auch schon reichlich feuchte Frühsommer dem Wachstum, namentlich des Gemüses und des Obstes, nicht günstig, so ist jetzt mit dem Verfaulen im Boden und am Baume zu rechnen.
Allgemein hört man, daß die Pflaumenernte eine sehr
reiche werden fönnte, falls jegt günstiges Wetter ein träte, aber jeder neue Morgen scheint neue Regengüsse zu bringen.
Die Grübkartoffelernte iſt in vollem Gange: wer es einigermaßen
vermeiden konnte, die Aussaat auf niederem Boden vorzunehmen, wird auf eine sichere Ernte rechnen fönnen, während das hohe Grundwasser im niederen Boden die Knollen zur Fäulnis bringt. Recht traurig sieht es mit der Haferernte aus: weite Felder mit den Legengepeitschten Mandeln bieten sich dem Blide dar. Wenn man cuch gewöhnt ist, von der Mark als einer Sandbüchse zu sprechen, so ziehen sich doch an den zahlreichen kleinen Flüssen und an vielen Seen niedrige Landflächen hin, die, früher als Wiesen genutzt, mit der fortschreitenden Ausdehnung der menschlichen Betriebe als Acerund Gartenland behandelt werden. Wie mancher Siedler hat in diesem Sommer feinen ganzen oder halben Morgen überflutet oder so durchweicht gesehen, daß alles Gepflanzte ständig dem zerstörenden Einfluß des Wassers ausgesetzt war. Auch in den 3iergärten find viele Verluste zu befürchten Blumenzwiebeln, die im Hochsommer im Ruhezustand verweilen sollen, um im Herbst zu neuem Triebe angeregt zu werden, faulen völlig weg. Hilfsmittel zur Abwendung der Schäden durch zu reichen Wassersegen sind nur in beschränktem Maße vorhanden: Gräben fönnen gezogen werden, aber meist ist der Boden auf dem kleinen Befigtum so dicht mit Bflanzen besetzt, daß man schon beim Aufwerfen der Gräben vielen Schaden erleidet. Wer über hohes und niederes Land verfügt, sollte seine Kulturen auf beide Landarten verteilen; er hat dann meist Ausficht, die eine Hälfte zur vollen Ernte bringen zu können.voine
Der Waldwirt von Jagen 44.
Kein Mord, sondern Selbstmord. Mordalarm durchlief gestern den Norden Berlins . Der Büffetier Kragemann aus der Müllerstr. 162 war in der im Jagen 44 der Tegeler Forst gelegenen einsamen Schantwirtschaft, die er für seine Braut, eine Frau M., leitete, erschossen aufgefunden worden, und es war die Vermutung aufgetaucht, daß Kragemann ermordet worden war. Die Leiche des erschossenen Büffetiers ist nun von dem Gerichtsarzt Prof. Dr. Straßmann besichtigt worden. Das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen und das Gutachten des Arztes lauten übereinstimmend dahin, daß höchstwahr. fcheinlich fein Verbrechen, sondern Selbstmord vorliegt. In der letzten Zeit herrschte eine Mißstimmung zwischen Kr. und seiner Braut, und man nimmt an, daß die zu erschießen. Sowohl die Lage der Leiche als auch der Schußkanal deuten auf einen Selbstmord hin. Die Leiche ist aber iropdem beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe gebracht worden und wird dort heute oder morgen obduziert werden. Kragemann war unter den Ausflüglern jener Gegend eine wohlbekannte Persönlichkeit. Viele Wanderer nahmen in seiner Bude, die mitten im Walde steht und von Tischen und Stühlen umgeben ist, Erfrischungen au sich. Vor zwei Jahren wurde er in der Deffentlichkeit genannt. Er betrieb mit seiner Braut ständig auch Kleintierzucht, besonders hielt er viel Hühner. Ein brecher drangen damals in feine Stallungen ein, schlachteten die Hühner ab und standen im Begriff, fie in einem Sad wegzufchaffen, als er sie überraschte. Als er von einem der Einbrecher bedroht wurde, griff er zur Waffe und streckte mit einem Schuß den Angreifer tot nieder. Die anderen entfamen. Kragemann wurde damals zur Verantwortung gezogen, in der Hauptverhandlung aber freigesprochen, weil er nachweislich in der Notwehr gehandelt hatte.
über den Streit den Büffetier veranlaßt hat, fiißstimmung
Rheinische Arbeiterfänger in Berlin .
Die Rheinischen Arbeiterfänger werden in der Zeit vom 27. bis 29. Auguft d. J. in Berlin weilen. Zu diesem Zweck findet am Sonnabend, dem 27. Auguft, abends 8 Uhr, im Saalbau Friedrichs hain unter der Führung des Gaues Berlin des Deutschen Arbeiter Sängerbundes daselbst ein Gafttonzert ftatt. Gleichzeitig haben die Rheinischen Arbeitersänger, und zwar die Freie Chor- Bereinigung, Köln , dem Ortsausschuß Ber lin des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und AfA- Bundes ihre Mitwirkung bei dem am 28. August, d. I. in Treptew statt findenden Gewertschaftsfest zugesagt.
Fleischvergiftung fest und benachrichtigte den zuständigen Kreisarzt. Nach den bisherigen polizeilichen Feststellungen haben die Erkrankten rohes Hadfleisch gegessen, das aus einer Schlächterei in der wurde daraufhin polizeilich geschlossen und mehrere Fleischteile beBorhagener Straße bezogen worden war. Das Geschäft schlagnahmt, die zur Untersuchung an das Nahrungsmittelamt über sandt wurden. Lebensgefahr besteht glücklicherweise bei feiner der erfrankten Personen.
und
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Betrügerische Autogeschäfte.
Gefälschte Schecks und wertlose Wechsel.
Ein vielgesuchter Schwindler, der die Verfolgungsbehörden des In- und Auslandes schon lange beschäftigte, wurde gestern abend von der Berliner Kriminalpolizei am Kurfürstendamm festgenommen. Ein 28 Jahre alter aus Rappoldskirchen gebürtiger Kaufmann" August 5ofer spielte in Wien , Prag , Paris , London und Brighton , wahrscheinlich auch noch an anderen Orten, den Vertreter einer„ Transito- Maatschapij" in Amsterdam , die Ein- und Ausfuhrgeschäfte betreiben sollte. Ob diese Firma besteht, ist noch dahingestellt. Jedenfalls aber ist Hofer nicht befugt, fie zu vertreten. Seit Monaten hielt fich der elegant gefleidete Mann in Berlin auf, wohnte in verschiedenen Hotels und Benfionaten und verkehrte in Handelskreisen, besonders in denen der Automobilbranche. Er faufte Wagen an, die angeboten murden und zahlte mit Sched's auf die Pariser Filiale einer New Yorker Bank, oder, wenn diese nicht angenommen wurden, auch mit Wechseln. Noch lieber brachte er Lagerscheine über lombardierte Autos an sich und versuchte dann, diese Wagen auf seine Schecks und Wechsel herauszubekommen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei, die sich mit ihm befaßte, weil weder für die Scheds noch für die Wechsel Dedung vorhanden war, ergaben, daß Hofer bei der New Yorker Bank bzw. ihrer Filiale in Paris einmal ein fleines Konto gehabt hat, das aber längst erloschen ist. Das Scheckbuch, das er von dieser Zeit her besaß, benutzte er nun zu den Schwindeleien. Die Wechsel verfah er mit gefälschten Stempeln der„ Transito- Maatschapij". Kürzlich versuchte der Schwindler am Kurfürstendamm drei Autos, deren Lagerscheine er sich verschafft hatte, mit falschen Wechseln über 6000 und 12 000 m. in feine Hände zu bekommen. Hierbei aber erwischten ihn Beamte der Inspektion F. 7, die hinter ihm her waren und nahmen ihn fest Wahrscheinlich hat er noch mehr Leute betrogen, als bisher bekanntgeworden ist. Der Verhaftete trug häufig eine schwarze Hornbrille, wahrscheinlich aber nur, um seine Gesichtszüge zu verändern. Ob er wirklich ein August Hofer aus Rappoldsfirchen ist, steht noch sehr dahin. Wahrscheinlicher ist, daß der Mann, der auch englisch und französisch spricht, einen falschen Namen führt. Das Dunkel, das um seine Person noch herrscht, muß erst weiter geflärt werden.
Ein internationaler Taschendieb erwischt.
noch ein Beamter mit einem etwa 5 Meter langen Besen in Aftion der den riesigen Borraum mit lang ausholendem Bogen 1:, rte. Den unentgeltlichen Genuß des Staubes hatte dann das Publikum nod) dazu. Es ist wohl dringend notwendig, daß an geeigneter Stelle Maßnahmen getroffen werden, diese Kleinstädtere en zu beseitigen.
Warum das Feuerlöschboot zu spät fam.
Bei dem Brand des Dampssägewertes von Nadge in Ober= schöne weide hat es ein Kuriosum gegeben, wie man es in der Weltstadt nicht für möglich hielt. Es handelt sich um das allerdings schuldlose Versagen des Feuerlöschbootes, das wir bereits mitgeteilt hatten. Der Oberbranddirektor Gempp hatte sofort nach Eintreffen der Wehren nach Berlin den Alarm um sofort:: Entsendung des Feuerlöschbootes gegeben. Schlauchmaterial wu.de bereitgelegt, um beim Eintreffen des Bootes sofort die Anschlüsse. herstellen zu können. Was aber nicht eintraf, war das Feuerlösch boot. Auf eine Anfrage der Feuerwehr kam die überraschende Mitteilung, daß die Mühlendammschleuse nicht gezogen werden könne. Als Grund wurde angegeben, daß der SchleusenFeuerlöschboot nicht möglich, an die Brandstätte zu gelangen. Es wärter nicht anwesend war. Selbst auf Umwegen war es dem scheint dringend notwendig, daß dieser unerhörte Borfall Gegenstand einer eingehenden Untersuchung wird. Wie nun, wenn einsagen ums Leben kommen? Rettungsboote find leck und gehen mal Menschenleben in Gefahr geraten und durch ein derartiges Vermit den Rettern unter, Rettungsringe hängen in Restaurants, und das Löschboot, auch ein Rettungsinstrument, fann nicht fahren, fann. Man darf sich nicht wundern, wenn ein solches Berlin Gegenweil eine Berliner Schleuse nächtlicherweile nicht geöffnet werden stand des Gelächters in der Provinz wird.
Das Wasserbauamt Berlin teilt dazu mit, daß die Mühlen dammschleuse maschineil betrieben wird und im Sommer nur bis 9 Uhr abends geöffnet sei, da die Schleuse in der Nacht nicht benutzt Die Feuerwehr wisse aber, daß die Mühlendammschleuse nachts außer werde, fönne man das Personal nicht eine Nachtschicht machen lassen. Betrieb ist, und sei angewiesen, von 9 Uhr abends an den Spreefanal zu benuten und sich an der Stadtschleuse, die mit Handbetrieb zu regulieren ist, durchzuschleusen. Die Bedienung der Feuerlöschboote sei für die Handhabung der Schleuse besonders ausgebildet. Nach Vereinbarungen sei der Feuerwehr, obwohl sie die Bedienung der Schleuse verstehe, nicht gestattet, die Schleuse ohne Vermittlung des Schleusenmeisters zu paffieren.
Das gestrige Großfeuer stellt den größten Brand bar, der fich seit längerer Zeit von einem derartigen Ausmaß in der Umgebung Berlins ereignet hat. Die Wehren waren mit insgesamt 10 Löschzügen zur Stelle und die ganze Nacht hindurch mit den Ablösch- und Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Trotz des einlegenden Regens bildeten sich immer neue Flammenberde. die durch den Wind angefacht wurden. Aus 21 Schlauchleitungen größten Kalibers wurden unaufhörlich gewaltige Wassermengen in das Flammenmeer geschleudert. Gegen 4 Uhr morgens trafen zahlreiche Ablösungszüge ein, um die völlig er. fchöpften Mannschaften, die Uebermenschliches geleistet hatten, abzulösen. Dem tatkräftigen Eingreifen der Wehren unter Leitung des Berliner Oberbranddirektors Gempp ist es zum größten Teil zu verdanken, daß die Hauptgebäude des umfangreichen Romplexes des Dampffäge- und Fournierwerkes vor der Einäs Versicherung gedeckt. rung verschont blieben. Der Schaden ist sehr erheblich, aber durch
60 Mitglieder der Grazer Lehrerakademie, die auf einer Studienreise durch Deutschland begriffen sind, trafen unter Führung des Hofrates Welisch in Berlin ein. Der Desterreichisch.. Deutsche Bolfsbund veranstaltete gestern einen Be. grüßungsabend im Bierhaus Dreher", an dem Bertreter des Unterrichtsministeriums, der Stadt Berlin , der Philologen und Behrerverbände teilnahmen. In den Ansprachen des Abends wurden die Fragen der Schulangleichung Defterreichs an Deutschland berührt und Vergleiche zwischen dem neuen österreichischen Schulgeset und Reichschulgesetz gezogen. deutschen
Zweierlei Mak.
dem
Wegen dieser
Einwohner Büdingens namens Alfred Wörnlein zur Räumung seiner Das hessische Amtsgericht in Büdingen hatte einen Durchlaucht des Fürsten zu Ysenburg und Büdingen gegen Wohnung verurteilt. In dem Urteil hieß es: in Sachen Sr. den Alfred Wörnlein Wohnung im Hause des Herrn Klägers Beklagter wird verurteilt, seine ungleichen Behandlung von Kläger und Beklagten erhob die Republifanische Beschwerdestelle in Berlin Beschwerde bei dem hessischen Deffentlichkeit mit Recht beträchtliches Aufsehen hervorhessischen Justizministerium, da der Borfall in der gerufen hatte.
fanischen Beschwerdestelle folgenden Bescheid erteilt: Bereits vor Der hessische Justizminister hat darauf der Republiingang des vorbezeichneten Schreibens habe ich auf Grund einer Notiz in der„ Darmstädter Zeitung" vom 2. Juli 1927 Veranlassung genommen, den Sachverhalt aufzuklären. Es hat sich ergeben, daß das Urteilsrubrum von dem Kanzleibeamten, dem das Urteil von dem Richter diftiert worden war, bei der Reinschrift furzerhand der Klageschrift entnommen und von dem Richter übersehen worden ist, die unangebrachte Bezeichnung des Klägers zu berichtigen. Dem Amtsgericht ist das Erforderliche bemerkt worden. J. B.: gez. Dr. Malzahn.
In zwei Klepperbooten über den Aermelkanal .
Am gestrigen Donnerstag gelang es dem Direktor des Braundem Studenten Werner Schröder, den Aermelkanal zwischen Kap schweigischen städtischen Berkehrs- und Presseamts, Dr. Wiehe, und Griznez und Dover im Faltboot Klepperbub Braunschweig" Leistung ist um so höher einzuschäzen, als die beiden Faltbootfahrer trog Regen, starten Windes und Seegangs zu überqueren. Die auf ein Begleit- oder Schutzboot verzichtet hatten.
Einige Aufregung verursachte gestern nachmittag um 6 Uhr eine Berhaftung auf offener Straße an der sehr belebten Ede der Hardenberg- und Joachimsthaler Straße. Kriminalbeamte der Sonderdienststelle waren schon lange hinter einem feingekleideten Manne her, der sich verdächtig an den Haltestellen der Autobusse und Straßenbahnen umhertrieb. Sie hatten in ihm bereits einen 34 Jahre alten, aus Wien gebürtigen Kaufmann" Richard Ditrich erkannt, einen internatio. en gewerbsmähigen Taschendieb, ihn aber bisher niemals eines Diebstahls überführen tönnen. Gestern endlich sahen sie, wie er an der Haltestelle des Autobus 20 einer Dame das Portemonnaie aus der Tasche zog, und sie griffen so schnell zu, daß er es nicht mehr beseitigen konnte. Trotzdem spielte der Ertappte den Entrüfteten und drohte den Beamten mit einer Beschwerde beim Polizeipräsidenten. Das gestohlene Portemonnaie, das 50 Mart enthielt, wurde aber bald bei ihm gefunden und der Dame zurückzeuge Miß Doran" und" Golden Eagle" find heute aufgefunden gegeben. Der Berhaftete wurde, immer noch laut protestierend. nach dem Polizeipräsidium gebracht. Er will schon seit 8 Wochen sich in Berlin aufhalten, seine Wohnung aber selbst nicht kennen. Kleinstädtisches vom Stettiner Bahnhof.
Man schreibt uns: Sonntag nachts läuft der Wochenend holen wollte, so war ich bereits etwas vor 12 Uhr zur Stelle und zug aus Swinemünde ein. Da ich einen Angehörigen ab ging in den Warteraum, um einen Imbiß zu nehmen. Als ich gerade beim Essen war, tam ein Polizeibeamter in Begleitung zweier Bahnbeamten. Die drei gingen von Tisch zu Tisch und wiesen jeden aus dem Wartesaal, der feine Fahrkarte hatte. Man mußte also mit tauendem Munde sofort den Raum verlassen. Ein der artiger Bahnhofsbetrieb eriſtiert meines Wissens in ganz Deutsch land nicht. Das Kurioseste ist aber, daß in dem riesigen, hunderte Quadratmeter großen Vorraum vor den Sperren sowohl wie auf den drei breiten Bahnsteigen nicht eine einzige Sig Wie wir heute morgen mitteilten, erfranften in Staaten bei gelegenheit ist. Man sah dort alte und gebrechliche Leute an Spandau 19 Personen nach dem Genuß von frischem Hackfleisch zum dem Mauerwerf gelehnt stehen. Der Abort und Waschraum für Teil unter schweren Vergiftungserscheinungen. Jekt wird ein Damen, d. h. nur für Reisende, war, ebenfalls geschloffen, so daß neuer Fall aus dem Osten Berlins bekannt. Mehrere Ber - auch dadurch von weither fommenden Reisenden, noch dazu gerade sonen erfrankten unter Vergiftungserscheinungen, die sich in Erden Damen, die Möglichkeit genommen wird, sich vom Staube zu brechen, Durchfall usw. äußerten. Der behandelnde Arzt stellte befreien. Zur Beluftigung" des wartenden Publikums trat dann
Eine Schlächterei polizeilich geschlossen.
Die vermißten Honolulu - Flieger aufgefunden. Condon, 19. Auguft.
Die beiden an dem Pacific- Flug beteiligten und vermißten Flug und sämtliche Insassen in Sicherheit gebracht worden. Somit ist kein Flugteilnehmer verunglückt. An den Nachforschungen nach den beiden niedergegangenen Flugzeugen beteiligte sich praktisch die gesamte amerikanische Flotte, unterstüßt von Marineund Zivilflugzeugen.
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„ Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und " Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.
Arbeiter, Angestellte und Beamte! Besucht die Berliner Bergnügungspläge, welche fich bereits für die Spätsaison gerüstet haben. Alles bisher Dagewesene hat einen großen Wechsel erfahren, so daß jeder einzelne Bergnügungspart Groß- Berlins ein volkommen geändertes Bild zeigt. Wie alljährlich, so find auch in diesem Jahr die auf Reisen befindlichen Attraktionen nach Berlin auridgekehrt, um ben Besuchern abwechslungsreiche und angenehme Stunden bafelbft Gelegenheit, fich das, für was man Intereffe hat, anzusehen. Jebem zu bereiten. Für alle Werktätigen find diese Stätten die billigsten; man hat Geschmack ist Rechnung getragen, so daß jeder Besucher befriedigt nach Saufe geht. Die Inhaber der Vergnügungspläge Groß- Berlins geben sich die erbent. Inserat in der heutigen Ausgabe. lichste Mühe, dem Bublikum etwas Gutes zu bieten. Wir verweisen auf das
Berantwortlich für Politit: Richard Bernstein; Wirtschaft: A. Caternus: Gewertschaftsbewegung: Friedr. Entorn: Feuilleton: R. S. Difcher: Lotules und Sonstiges: Frig Karstädt: Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdrucker und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co. Berlin SW- 68, Lindenstraße Sierzu 1 Beilage.