Einzelbild herunterladen
 
Vkeastag 23. August 1927
ntechaltung unö
issen
Sellage Ses vorwärt»
Die Schiene. Von Armin T. Wegner  . D«s Menschen?un steht nicht in seiner Gewalt und steht in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. Jeremias. Stefan Kraas, Waldarbeiter im sechsten Bezirk der staatlichen Forste des Kreises Sagan, stieg mit breiten Schritten die Böschung des Bahndammes hinauf, an dem die Blütenstauden des Sauer- ampfers, die sich eben zu besamen begannen, in großen roten Flammen brannten. Es war verboten, den Bahndamm zu über- schreiten. Da ab«r»die Straße erst«ine halbe Stunde jenseits de» Dorfes unter der eisernen Brücke hindurch zu den kahlen Höfen der Stärkefabrik führte, schlich Stefan an jedem Abend in der Dämmerung über die Schienen, um auf der anderen Seite Milka Rubinski. die Gxliebt«, zu treffen, die Dienstmagd im Hause des Stärkedirettors'war. Nun, Milka  ... liebst du mich?" Seine Hände, die hart waren wie Holz, legten sich um ihr« runden, warmen Schultern.Liebst du mich?" fragte er noch einmal mit unbeholfener Begierde. Sie drängte zärtlich den Kopf an seinen Rock, der nach Erde und Baumharz roch. Wie longo noch?" sagte sie. .Ln zwei Wochen." Seine Hand strich leise über ihr Haar. Gestern hat der Händler aus der Stadt die Möbel geschickt. Die A eine Stube habe ich streichen lassen, Milka  , der Kalt war von der Decke geschilen... nun ist sie blank wie deine Haut." Finster hoben sich die Schlote der Stärkefabrik gegen den ver- blassenden Himmel, und die weiten Schwemmbecken, aus denen es nach lZ�räbsrn und Kartoffelabfällen roch, lagen oerlassen mit großen, leere» Augen. In zwei Wochen." Ihre Blicke suchten von neuem feinen Kopf, de? eine halbe Armlänge über ihr in unbekümmerter Festheit ragte. Sie schwieg. Es ist Zeit." sagte sie endlich, sich mit einem Seufzer langsam ' von seiner Brust lösend, und verschwand mit dem Flattern ihrer weißen Schürze hinter dem hohen Bretterzaun, der die Fabrik mit einer finsteren Umarmung einschloß. Stefan Kroos stieg die Böschung des Bahndammes wieder chinauf. Auf der Höhe blieb er einen Augenblick stehen, im Abend- nebel öffneten sich die Lichter de« Dorfes, das long an die Erde geschmiegt lag, wie ein« schnurrende Katze. Di« Schiene lief vor ihm her, hell durchschnitt sie die Ebene, in der zu beiden Seiten unabsehbar die Wälder lagen. Nur dort, wo ein schmaler Seitendamm abbog, der nach den Fabriken hinüber. führte, bildete die Weiche in den Schienen ein spitzes Dreieck wie «inen lauernden Mund. Den Geschmack von den Küssen Milka  » noch auf den Lippen, fühlte Stefan sein Blut aufsteigen. Wie seit- sam und beglückend die» war! Obwohl für ihn die Natur ein gleich- gültiger Gegenstand blieb, der seiner Arbeit diente, erfüllte der Abend mit seiner hochmütigen Stummheit ihn doch mit einem ruhigen Frieden. Spielend setzte er den nägelbeschlagenen Stiefel aus ven blanken Stahl und begann mit ausgebreiteten Armen wie als Knabe «mf che»" Schiene entlangzulaufen,'Mühsam mit"den Armen W« Gleichgewicht haltend. Die Weiche starrte ihn an, je näher er kam: ihre kalten Mundwinkel schienen sich auseinanderzuzerren zu einem boshaften Lächeln. Er aber blickte verzückt darüber hinweg in die abendlich« Wolke. Sie wuchs aus der Erde empor gleich dem Schaft «ine» Kreuze», desien Balken vor ihm wie der riesenhaft« Schatten seiner eigenen ausgebreiteten Arme am Himmel schwebte, und glüht« rot wie verwundetes Fleisch. Plötzlich glitt Stefan Kraas aus und fuhr mit dem Stiefel zwischen die Schienen. Ueberrascht sah er, daß sein Fuß in der Weiche stecken geblieben war. Stefan liebte seine Stiefel, zwei hohe schwarze Schäfte, die er jeden Morgen wie die Haut eines Pferdes striegelte. Verdammt, daß der Absatz nicht abriß!... Aber zu seiner Verwunderung wollte der Stiefel nicht nochgeben.Nun, macht nichts." dachte er mit erstauntem Lächeln und zuckte die Schultern.Macht nichts... werden schon los kommen." Aber während er den freien Fuß voll llngeduld gegen die Schienen stemmte, verlor sein schwerer Körper das Gleichgewicht, und er fiel hart auf die Erde. Der Schmerz war so heftig, daß er «inen Augenblick neben dem umgebogenen Fuß sitzen blieb. Müh- sam erhob er sich,«ine sinnenlose Wut überkam ihn. das stille, träum. haste Glücksgesüht war einem ohnmächtigen Zorn gewichen. In wilder Erregung begann er an seinem Beine zu reihen. Verfluchtes Aas!"... ' Der Schweiß rann ihm von der Stirn: aber der Fuß, dessen Schmerzen bei jeder Bewegung zunahmen, wollte nicht nachgeben. Der Himmel hatte sich plötzlich verfinstert wie ein erloschenes Fenster. Erschöpft hielt Stefan Kraas inne: er dachte daran, daß in einer halben Stunde der Posener Schnellzug vorüberkommen mußte, der an jedem Abend nach Sonnenuntergang dos kleine Dorf für wenige Sekunden mit seinem Donner erfüllte. Entsetzliche Angst lähmte fein« Glieder, die tiefe Stille schien von einem furchtbaren Grauen durchzittert. Wieder begann er an seinem Fuß wie an einer sestgewachscnen Baumwurzel zu ziehen. Stöhnend beugt« er sich nieder, untersuchte den Fuß, der bis über den Knöchel in der Bertiefung steckte. Bor  - sichtig suchte er ihn aus dem Stiefel zu lösen, zerschnitt das Leder. ober der Fuß, der offenbor dicht unter dein Knöchel gebrochen und stark geschwollen war. füllte den ganzen Raum zwischen den Schienen aus. Bon neuem brach der Angstschweiß auf seiner Stirn hervor, er lauschte. Tönte nicht aus den Bäumen schon das Rauschen des Zuges, Lichter streiften ihn. ein- Faust stieß ihn vor die Brust, ihn für immer aus dem Dorf, dem Rauch der Gaststube, den warmen Armen Milkas zu führen? Unaufhörlich sangen die Grillen in den Gräsern am Bahndamin. He! Heda... Leute!" Schwaches Hundegebell antwortete ibm  , der weiße Schatten de« nächsten Hauses zittert« in der dunklen Stille. Es war dos Hau» Philipps, eines jungen Schmiedemeisters, der dicht hinter dem Bahn- dämm wohnte. Sie haßten sich, seit sie einmal auf dem Tanzboden msteinander In Streit gerieten. Philipp war reich, und seit seiner Verheiratung hatte er sich«in zweistöckiges Haus gebaut, dos sich frech wie die Brust einer Stallmogd über das Hau» seines Vater» lehnte. Philipp!" schrie Stefan Kraas.Phi lipp!" Was gibt es?" fragte eine ruhige, dunkle Stimme, Schritte stolperten die Böschung hinauf.Ach, du bist es, Stefan." Stefan Kraas erzählte gleichmütig, er wäre soeben über den Bahndamm gegangen und mit dem Fuß hier stecken geblieben.Ach. Hie Schiene, c, schnappt zu wie«in Hund," sagt« er. L,
Das Turnier.
Man befürchtet üas Schlimmste für üie braven Richtlinien!
Was kümmert mich dasl" Der Schatten sprang von der Böschung in das Dunkel zurück. Stefan Kraas stieß einen Fluch aus, um sofort die Stimm« in flehender Angst zu dämpfen.Hilf mir. Gleich wird der Zug kommen, Philipp!... Du... willst doch nicht... daß ich hier von den Rädern zerschlagen werde!" Di« breite, schiefe Gestalt, deren rechte Schulter von dem Heben des Schmiedehammers etwas höher stand, wie«in erhobener Pumpenschwengel, schlich zögernd um Stefan und begann gleich Ihm an dem eingeklemmten Fuße zu reißen. Es geht nicht." Philipp ließ das Bein wieder los und beugt« sich prüfend über die Schien«.Man fallt« versuchen, die Laschen zu lösen. Vielleicht... warte, ich hole Hilfe." Eine Weile später kehrte er mit seinem Vater, der Frau und zwei Männern zurück. Sie hielten eine Laterne in der Hand. Ein Hund stutzte und bellte Stefan an, zwischen den Gestalten der Männer blickten die Augen der Dorfkinder erstaunt auf sein Gesicht, das bleich und erhitzt war. Eine Strähne nasser Haare hing über seine Stirn.' Die Männer faßten ihn unter den Schultern. Eins zwei," fagien sie, um sich anzufeuern.Eins, zwei hopp!" und begannen mit aller Macht an seinem Körper zu ziehen. Stefan Kraas biß die Zähne zusammen, dann fing er laut und tierisch vor unerträglichem Schmerz an zu brüllen. Der Fuß rührte sich nicht.(Schluß folgt.) Glaube unö Technik. Von Alfons Paquet  . Dos neunzehnte Jahrhundert in Europa   ist angefüllt mit den Triumphen der Naturwissenschaft. Die Bemunderuna und die immer tiefere Erforschung der Natur- gcsetzc ist für viele Menschen an die Stelle der Religion geireten. Die Religion verlor an Boden, Darwin und Haeckcl, große Forscher, wurden zu Begründern von Weltanschauungen erhoben.-Die großen Finder und Bezwinger der in der Naiur oerborgenen Kräfte und Strahlungen brachten promeiheische Gaben, vor denen der Verstand sich beugt: dos Gebiet des Technikers erschien als das eigentliche Reich der Wunder. Nh wurden die uralten Utopien der Menschheit, ihre Sagen, ihre Reich-Gottes-Hoffnungen in die Sprache des Technikers umgeschrieben, unter den großen Bahnbrechern des Fort- schritte» wurden Edison und Röntgen wie große Verkünder gefeiert. Di« Enttäuschung kam. Was hat sich durch die Erfüllung der technischen Wunder an dem Gut und Böse der menschlichen Natur geändert? Der Mensch ist durch diese Geschenke nicht besser ge- worden, er ist eher wie ein überbeschenktes Kind, dos sich langweilt. Er ist sachlicher geworden. Aber hinter dieser Sachlichkeit verbirgt sich eine Unersättlichkeit der Ansprüche, ein Unmaß von Undank, andachtlose Naturentfremdung: die seelische Verarmung. Jahrzehntelang baute die europäische Technik ihre kühnen Eisen- konstruktionsbrücken, Schiffe, Fahrzeuge. Arbeitsmoschinen, um plötzlich nach einem sinzigen Kommando das Wert von Millionen von Menschen und Fabriken bis auf den Grund zu zerstören. Die Technik zeigte sich fähig, das eine wie das andere zu tun. Wir kannten sie als unsere Dienerin, die uns verwöhnte, plötzlich war sie Todjeindin. Und dennoch läßt es sich nicht leugnen: die Technisierung aller Berufe schreitet immer weiter. Zlrzt oder Landwirt, Möbel- tischier oder Graphiker, Seemann   oder Bergarbeiter, die ver- schiedcnsten Berufe sind durch«ine Fülle mechanisch-technischcr Probleme miteinander verknüpft und erscheinen immer mehr als Spezialitäten eines unbegrenzten Könnens. Präzision im Sinne der schärfsten, verstandesmäßigen Erfassung der Arbeiteaufgabc tritt dabei immer mehr an die Stelle der erworbenen praktischen Erfahrungen. Aber es muß nicht notwendig so sein, daß der Techniker nur Nüchternheit und Dürre mit sich herumträgt. Wahres technisches Können mündet in der unbegrenzten Freiheit der Kunst. Auch der abgezogene Diener am Technischen hat sein Arbeitsgehdmnis, dos in der Erfahrung und in dem Liebesverhältnis zu einer Aufgabe wurzelt. Nichts ist unwiderstehlicher, hinreißender, als die Schwung- kraft einer technisch disziplinierten Phantasie! Ja, es gibt ein Gewissen des Technikers, das nicht nur Präzision heißt. In dieses lebendige Gewissen ist die Entscheidimg gelegt, ob die Technik nur ein Zweck für sich selber sei oder darüber hinaus ein Mittel, dem Lebendigen zu dienen. Die Meisterichost im Kamps gegen schädliche Bakterien, die spielende Herrschaft über Massen van Beton und Eisen, die Nutzbarmachung tobender Wasserkräfte, die Ueberlistung der Schwerkraft durch die Flugtechnik bedeuten nirgend« schon an sich eine Ehrsurchtslosigkeit vor dem Unerforschten. Warum erscheint uns aber die technische Zivilisation, die uns umgibt, zuweilen als ein Abbild des babtilonilchen Turmes mit seiner Sprechen- Verwirrung und seinem schließlichen Zusammenbruch" Wtr singen h-er kein Klagelied des Kulturpessimismus, noch treiben wir«ine wohlfeile Reaktion gegen da», was dem Techniker die Freude an seinem Beruf bedeutet. Es scheint un» nur, ol» be» dürfe die Seele des Technikers in manchen Zweifeln, die sie heute erfassen, eines Aufschwung». Eine» Aufschwung», der nur aus einem Glauben kommen kann, der mehr ist als blinder Fortschrittsglaube. Zwischen dem Begriffenen und dem Unbegrisfenen in der Schöpfung gibt es die Grenzgebiete, auf die wir hinunterschauen wie Moses vom Berge in da» verheißene noch unbewältiqte Land: e» sind die Grenz- gebiet« der Forschung, der Versuche. Wer sind hier die Führer? Sicherlich nur der Mensch, dessen Auftrieb dem Glauben, dessen
Standkraft der Technik angehört, das Genie, dessen Geist beflügelt und dessen Fuß doch In ollem Irdischen bewandert ist. Einst war die Technik eine geweihte, dem Dienst de» Tages vor- gerückte Kunst. So die Baukunst des Mittelalters und des Altertums, die Dom« und Tempel baute und uns noch immer ein Rätsel mensch- lichen Könnens ist. Welche Maschinen bewegten die ungefügen Baumassen der Pyramiden, wer löste die Säulen de» Tempels von Basalbek aus den Steinbrüchen und richtete sie lotrecht unter ihr Gebälk? Vielleicht waren es nur die vom dünnen Klang der Flöte rhythmisch bewegten Glieder lebendiger Menschen, geschult in den Tänzen, Aufzügen und Arbeitshandlungen einer priesterlich ver- walteten Kunst. Die Baukunst des Mittelalter» hinterließ uns mit ihren großen Werken nicht einmal die Namen ihrer Urheber, denn auch diese Namenlosigkeit der Leistung war Hingabe an ein unnenn- bares Wesen, ein unendlicher Dienst, ein Stück Religion. Wir wissen von einem fremden Volk, dem chinesischen, das bis vor wenigen Jahren noch zu den konservativsten zählte, daß es bei Bahnbauten in feinem Lande den fremden Ingenieuren die Be- dingung stellte, sie müßten ihre Eisenbahnlinien um die Ruhestötten der Toten, an heiligen Berghöhen und Bauwerken in weitem Bogen vorüberführen. Wir haben mit dem Aberglauben nichts zu tun, der solchen Forderungen zugrunde liegt. Wohl aber sollten wir uns diesen Glauben zu eigen machen, der aus der Pietät feine Kräfte nimmt und die ahnungsvoll« Einsicht bedeutet, daß geistiges Wesen in allen Dingen gegenwärtig ist.
Nur in üer Grsßftaüt ist Nuhe. Sind ihre Nerven überanstrengt? Suchen sie einen friedlichen, stillen Winkel? Dann packen sie ihren Koffer und kommen sie in die Großstadt. Wenn sie aber schon in einer solchen leben, dann lassen sie den Koffer ungepackt und bleiben sie hier! So lauset der über- raschendc Ratschlag, den der bekannte Romanschriftsteller Thomas Burke in einem Londoner   Blatte gibt. Und er fügt aus der Fülle trauriger Erfahrungen/die er auf seiner Sommerreisc gemacht hat, einige Beispiele hinzu:Ich komme soeben von einer Fahrt, die ich durch eine Reiheverschlafener, altertümlicher Städtchen" unter- noinmen habe. Ich habe manche Rechnung für Schlafzimmer be- zahlt, aber geschlafen habe ich in keinem einzigen. Früher habe auch ich geglaubt, daß London   eine lärmcrfüllte Stadt ist. Jetzt zweifle ich, ob selbst Neapel   so geräuschvoll ist wie mancher dieser kleinen Orte. Jeder, auch der geringste Lärm tritt am Lande in unser Bewußtsein, während er in der Großstadt in der Gesamtheit der Geräusche unbemerkt untergeht. Als ich am Morgen nach meiner Heimkehr aufwachte, in Erwartung des in meinem ländlichen Alyl gewohnten Worgenspeltakels, hörte ich nichts als einen so unbe- stimmten Laut, wie ihn gleitende Wagen hervorrufen. Neunzig Autoomnibusse, die am Fenster vorbeifahren, werden weniger Lärm macheu als einer in der Kleinstadt, uuv eine Wohnung in ooc Nähe vielbefahrener Bahnstrecken hat zur Folge, daß man niemals, nicht bei Tag und nicht bei Nacht, einen einzigen Zug fahren hört. Ganz anders am Lande oder in der Kleinstadt. Da gibt es Hunde, Katzen, Nadsahrer, eiserne Wagen, Holzwagen, Hühner und Hähne, einen Bruder, der sich mit seinem Bruder aus eine Entfernung von einer halben Meile üntcrhallcn muß alles Geräusche, die sich nie zu einer großen Harmonie ineinander finden werden. Wenn ein Land- mann eine Milchkanne auf den Boden stellt, so macht das einen größeren Lärm, als ein tüchtiger Trommler hervorrufen kann. Er ist in einem Umkreis von zwei Meilen vernehmbar, während man an einem großstädtischen Verkehrspunkt zwanzig Milchkannen noch so nachdrücklich niederstellen kann, ohne daß auch nur die nächste Ilm- gebung etwas davon bemerkt. Ländlicher Lärm und Großstadt!ä:m verhalten sich zueinander wie ein Solo zu einem Orchester Nicht etwa, daß das Ohr des Großstädters ertauben würde: aber die Ge- täusche bekäinpfen einander hier gegenseitig und löschen einander gleichsam aus. Sie berühien uns nur noch wie ein dunkles, unbe» stimmbares Dröhnen."_ Das erste Holzgasautomobil, dos von einer französischen   Auto- mnbilsabrik konstruiert wurde, hat kürzlich mit Erfolg eine Rund- fahrt von 5000 Kilometern durch Frankreich   gemacht. Es ist ein Biertonnenfrachtauto, bei dem an Stelle des üblichen Benzintanks ein vierkantiger vertikaler Kessel neben der Bank des Chauffeurs unter- gebracht ist. Dieser Kessel wird mit kleinen Holzblöcken gefüllt und von oben luftdicht abgeschlossen. Durch die von unten in den Kessel hineinführende runde'Oesfming wird das Holz onqezündet, während eine Pumpvorrichtung an der anderen Seite des Wogens dem Feuer Luft zuführt. In drei bis fünf Minuten entwickelt das brennende Holz Gas, das sich in einem Räume bei dem Kess-l anhäuft und dann in vier Zylinder gesaugt wird, die unter dem Wagen in seiner ganzen Länge befestigt sind, und in denen das Gas gesäubert und abgekühlt wird, um dann dem Motor zugeführt zu werden und die Triebkraft zu liesern. Die au? dem Holz im Kessel gewinnbare Gasmeng« reicht hin, um 100 Kilo'veier zurückzulegen, und die Triebkraft ist um 80 Proz. billiger als Benzin. Seide aus Mai». In dem nordamerikanisch«» Staate Illinois  wurde in Danville   eine Fabrik gegründet, die nach einem neuen Verfahren aus Maisstengeln Kunstseide erzeugt. Vorerst ist ein« Tagesleistung von zehn Tonnen Seide vorgesehen, die später auf 50 Tonnen gesteigert werden soll. Für viele Länder bedeutet die Möglichkeit, auch aus Maisstengeln, die sonst fast wertlos sind, Kunstseide herzustellen, eine große wirtschaftliche Möglichkeit, in»- besondere für Italien   und Jugoslawien  , wo die Maisfrüchte ein wichtiges Voltsnahrun gsmfttel sind(Kukuruz  . Polenta). etwa wie bei uns die Kartoffeln.