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Nr. 406+44. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Das Eisen in der Weltindustrie.

PETCO BAT ETB

Weltwirtschaftliche Umschau.

Ausbau des internationalen Eisenkartells.

Die Eisen und Stahlproduktion ist ein Ronjuntturbaro| rung der Produktion gegenüber dem Vorjahr, weil die Hütten- und meter, an dem der jeweilige Stand der Konjunktur mit ziem- Walzwerfe mit staatlichen Bestellungen für Rüstungszwecke und licher Sicherheit abgelesen werden kann. Handelt es sich doch hier Schiffsbau bei fünftlicher Fernhaltung der Einfuhr in großem Um um einen wichtigen Grundstoff, dessen Erzeugung in Seiten guten fang beschäftigt werden konnten. Geschäftsganges zum Zwecke der Ausdehnung des Produktions­apparates gesteigert wird. Ebenso automatisch erfolgt die Pro­duktionseinschränkung, wenn die Konjunktur zurückgeht. Deshalb spiegelt sich in der Entwicklung der Eisen- und Stahlerzeugung die Welttonjunktur wider. Doch bleibt diese Entwicklung nicht mehr wie früher dem freien Spiel der Kräfte überlassen, sondern wird künstlich gelenkt: Trusts, nationale und internationale Star­telle, Schutzölle, staatliche Subventionen, Valutavorsprung im Außenhandel usw. verdecken in vielen Fällen die wirklichen Ent­wicklungstendenzen. Nichtsdestoweniger bleibt der jeweilige Stand der Eisen- und Stahlproduktion ein wichtiges Symptom der all­gemeinen Wirtschaftstätigkeit.

Die Lage der Welteisenproduktion.

Unter den großen Eisenländern herrscht augenblicklich allein in Deutschland eine Konjunttur. Im Juli wurden in Deutschland 1109 000 Tonnen Roheisen gegenüber 767 000 im Juli des vergangenen Jahres erzeugt, eine Steigerung von 44,6 Proz. Bor dem Kriege, 1913, war der Monatsdurchschnitt 910 000 Tonnen. Die Steigerung des inländischen Eisentonsums ist aber noch viel größer, als aus diesen Ziffern ersichtlich ist. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, wo ein großer Teil des deutschen Eisens und Stahls ausgeführt wurde, ergab sich in den letzten Monaten ein nur ganz geringer Ausfuhrüberschuß. So hat der Verbrauch an Eisen und Stahl pro Kopf der Bevölkerung, der 1913 261 Kilogramm, 1925 nur 197 Kilogramm betrug, die Borkriegshöhe bereits überschritten. Wahrscheinlich steht der deutsche Eisenverbrauch damit wieder an erster Stelle in Europa , ist aber von dem amerika­ nischen Berbrauch, der 1925 468 Kilogramm betrug, noch weit entfernt.

In den übrigen Ländern herrscht augenblicklich eine flaue Eisentonjunktur, wie auch sonst gegenwärtig allein in Deutschland von einer ausgesprochenen Konjunktur die Rede sein fann. Die Leistungsfähigkeit der Eisenwerke wird in den Ver einigten Staaten gegenwärtig nur zu 63 Proz. ausgenutzt. Die amerikanische Roheisenerzeugung fant im Juli zum erstenmal unter 3 Millionen Tonnen, die Stahlerzeugung steht ebenfalls mit Milion unter dem Jahresdurchschnitt 1926. Wahrscheinlich hat der Rückgang nur einen saisonmäßigen Charakter und wird im Herbst von der üblichen Produktionsausdehnung abgelöst werden. Die beim Stahltruft eingelaufenen Bestellungen geben nicht mehr ein zuverlässiges Bild über die Konjunkturentwicklung, weil man in Amerika vom System der frühzeitigen Bestellungen für Lagerhaltung abgekommen und zum System des Bon- der- Hand- in- den­Mund Wirtschaftens" übergegangen ist. Der amerikanische Stahltrust, dessen allmächtiger Präsident Garn fürzlich gestorben ist, vermochte trotz des Konjunkturrückganges die üblichen großen 3mischen dividenden zu verteilen; feina jüngst zustande gekommene Berbindung mit dem größten Automobiltrust der Ver­ einigten Staaten , der General Motors Co., die fürzlich einen großen Bosten Stahltruftaftienpatete erwarb, soll ihm die großen Bestellungen für den Automobilbau sichern.

In der englischen Eisen- und Stahlproduktion ist seit einigen Monaten ein Rüdschlag eingetreten. Nach der Aufarbeitung der während des Kohlenstreits zurüdgestellten Bestellungen, was bis gegen den Frühsommer dieses Jahres andauerte, nahm der vor dem Streit beobachtete Abstiegsprozeß feinen Fortgang. Die ungünstige Lage der englischen Stahlindustrie rührt von der Konkurrenz= unfähigkeit auf dem Weltmartt her, vor allem auf den Märkten, wo die englische Eisenindustrie keine Vorzugsbehandlung genießt.( Bon der fürzlich erfolgten Erhöhung der indischen Eisenzölle wurde die englische Industrie nicht betroffen, weil Eng. land dabei eine erhebliche Vorzugsbehandlung vor anderen Ländern zuteil wird.) Die Produktionsanlagen der englischen Eisen­industrie sind eingestandenermaßen nicht mehr auf der Höhe. Statt Rationalisierung der Produktion und organisatorischer Zu­fammenfaffung möchte die englische Schwerindustrie ihre Krise durch Lohnherabsehungen und Arbeitszeitverlänge. rung lösen und entfaltet für die Einführung von Eisenzöllen eine starke Propaganda. Sie hat angeblich von der Regierung Zusagen für Zölle erhalten, die zunächst als Dumpingzölle" verkleidet auf dem Plan erscheinen sollen.

bruch tat.

Die franzöfifche Eisen- und Stahlindustrie war mit Bestellungen auf lange Sicht verforgt, weshalb die Befestigung des französischen Franken der fehr ausgedehnten französischen Ausfuhr feinen Ab­Die in den meisten anderen Produktionszweigen herrschende Wirtschaftskrise hat auf die Schwerindustrie lange Beit nicht übergegriffen. Erst im Juni begann der Rückschlag auch der Eisen- und Stahlproduktion. In den letzten Monaten sind die Produktionsziffern auf einen seit Jahren nicht getannten Tief= stand gesunken. Die französische Einfuhr war im übrigen durch die Zahlungen der deutschen Schwerindustrie in die Ausgleichstaffe des internationalen Eisenfartells start begünstigt. Bekanntlich wurden diese infolge der deutschen Inlandskonjunktur angeschwollenen Ausgleichszahlungen im Juni erheblich ermäßigt, was vielleicht mit ein Grund für die verminderte Ausfuhrfähigkeit der franzöfifchen Schwerindustrie ist. Die belgische Schwerindustrie erlitt zwar durch die Stabilisierung der Währung infolge des vorsichtig gewählten Stabilisierungskurses feinen schweren Rückschlag, beharrt jedoch seit dieser Zeit in einem Zustand der Stagnation. Der ziemlich starke Produktionsrückgang Dom Juni hat wahrscheinlich saisonmäßigen Charatter

Polen , Schweden und Kanada vermochten im laufenden Jahre ihre Eisen- und Stahlproduktion sehr erheblich zu steigern; auch die österreichische Produktion zeigt eine wenn auch geringe Zunahme. In Italien tam es trotz der Wirtschaftskrise zu feiner Broduktionseinschränkung, ja es erfolgte sogar eine geringe Steige­

Im internationalen Eisenfartell find Verhand­lungen über deffen weiteren Ausbau im Gange. Das internationale Eisenkartell verteilt bekanntlich nur die Produktionsquoten auf die beteiligten Länder. Es sollen nun für die einzelnen vom Kartell erfaßten Produkte Syndikate geschaffen werden, die auch die nationales Kartell für Schienen und seit einiger Zeit auch für Preise bestimmen und die Absatzgebiete aufteilen sollen. Ein inter­Drähte besteht bereits auf dieser Grundlage, jetzt sollen für Stab­eisen, Halbzeug usw. ähnliche Syndikate geschaffen werden. Die Berhandlungen darüber sind im Gange. Der Anschluß Bolens an das internationale Eisenkartell konnte wegen der noch vorhande­nen Differenzen immer noch nicht zustande kommen. Der Beitritt der englischen Schwerindustrie bleibt weiter eine offene Frage. Falls es der englischen Schwerindustrie gelingt, Eisenzölle durch zulegen, hofft sie, bei den Quotenverhandlungen des internatio­nalen Eisenkartells beffer abzuschneiden. In England fehlen be­fanntlich die nationalen Eisenverbände, was den Anschluß an das internationale Kartell erschwert, jedoch feineswegs ausschließt. Auch in Lupemburg und Belgien gibt es feine festgefügten nationalen Kartelle, dennoch war die Beteiligung der Schwerindustrien dieser Länder am internationalen Kartell möglich.

Der Internationale Metallarbeiterverband

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Eiserne Internationale, die Vertretung der Arbeiterschaft der eisenschaffenden Industrien, hatte auf seinem kürzlich in Paris statt gefundenen Kongreß zu der neuen Situation Stellung zu nehmen. Die internationale Verflechtung der Eisengroßindustrie hat die Kampfmöglichkeiten der Arbeiter start eingeengt. Auf dem Kongreß wurde betont, daß man der Erschwerung des gewerkschaftlichen Rampfes nur dadurch begegnen kann, daß der internatio= nale Gedanke sich im Bewußtsein aller beim Kartell beschäf tigten Arbeiter vertieft und festwurzelt. Da im. Fall eines Arbeitskampfes die internationalen Kartelle über die größten Mittel verfügen und die Produktionen von einem Land auf das andere umstellen fönnen, muß das internationale 3usammen wirfen der Arbeitnehmer viel enger gestaltet werden. Gegenwärtig ist aber auch der Organisationsgrad in der Metallindustrie noch nicht genügend fortgeschritten: Eine jüngst ver­öffentlichte Erhebung des österreichischen Metallarbeiterverbandes er­gab, daß in der start entwickelten Schwerindustrie der mitteleuro­päischen Länder- Desterreich, Ungarn , Tschechoslowakei , Bolen, Rumänien und Jugoslawien mit insgesamt 240 Eisen, Stahl- und Walzwerksbetrieben, die hochgradig vertrustet und dem internatio­nalen Gifenpatt angeschlossen sind im Durchschnitt nicht mehr als 30 Proz. der Arbeiter organisiert sind!

Staatliche Unterstühung der Schwerindustrie.

Nicht allein die Kartelle, in vielen Ländern auch die staatliche Wirtschaftspolitik beeinflußt die Entwicklung der Eisen- und Stahl­industrie. Im Vordergrund stehen freilich die Eisenzölle. Wenn sie beim jüngst abgeschlossenen deutsch - französischen Handelsvertrag feine besondere Rolle spielten, so nur deshalb, weil bei Schaffung des internationalen Kartells diese Frage bereits vorweg­genommen wurde. Von der englischen Zollpropaganda, der indischen Eisenzollerhöhung und den staatlichen Eingriffen in Italien zur Fernhaltung der Eiseneinfuhr und künstlichen Beschäftigung der Eiſenindustrie durch staatliche Aufträge für Rüftungszwede war oben schon die Rede. Die französische Eisenindustrie hofft sich auf diplomatischem Wege große Rüstungsbestellungen für Polen zu verschaffen. In Spanien und Japan wird die Eisenindustrie mit staatlichen Mitteln begünstigt; in Südafrika und Brasilien soll die Errichtung von Großeisenwerten durch staatliche Hilfe gefördert werden.

Die Zukunftsaussichten der Eisenproduktion. Weltproduktion an Eisen und Stahl und über die ungünstigen Häufig begegnet man Behauptungen über den Rückgang der 3utunftsaussichten der Eisenproduktion. Was die erstere Behauptung anbelangt, so war die Eisenproduktion des Jahres 1926 mit 79,2 Millionen Tonnen und die Stahlerzeugung mit 93,3 millio­nen Tonnen erheblich größer als die Erzeugung des besonders günstigen Jahres 1913 mit 78,8 b3m. 76,6 Millionen Tonnen. Die Stahlproduktion der der Internationalen Rohstahlgemeinschaft angeschlossenen Länder betrug im vergangenen Jahre 28 Millionen Tonnen gegenüber 25. Millionen 1913. Wenn auch die europäische Eisen- und Stahlproduktion 1926 noch niedriger war als vor dem Striege, so ist dennoch auch hier ein dauernder Anstieg zu verzeichnen.

Die ungünstigen Aussichten der zukünftigen Produktion glaubt man damit begründen zu können, daß der Ausbau der Eisen­bahnen, die die stärksten Konsumenten von Eisen sind, in den meisten Ländern bereits erfolgt und auch der Industrieapparat in seinen Grundlagen bereits geschaffen sei, weshalb der Spielraum für eine Steigerung des Stahlverbrauchs nicht mehr so groß sei als früher. Diese Behauptung besteht aber nicht zu Recht. Wenn auch das Eisenbahnnetz der modernen Staaten bereits ausgebaut ist, so wird dessen Ausbau in den noch nicht oder nur wenig er= schlossenen Ländern erst jetzt, sobald die internationale Verwendung des Kapitals in größerem Umfang möglich sein wird, seinen An­fang nehmen. Die rapid fortschreitende Maschinisierung der Industrie gibt aber der Maschinenindustrie der Welt und damit der Eisenproduktion neue Aufträge. Die Erzeugung von Eisen röhren wird infolge der Verbreitung von Wasser-, Gas- und Petroleumleitungen in Zukunft ebenfalls steigen. Die Bedeutung des Eisens und Stahls beim Wohnungsbau ist gegenüber Stein und Holz sehr gestiegen. Selbst für den Schiffbau werden große

Sonntag, 28. August 1927

Eisenmengen in Anspruch genommen, weil trog Ueberangebots an Welttonnage im Wettkampf um die Frachten neue moderne Schiffe in großem Umfang gebaut werden müssen.

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Diese Verwendungsmöglichkeiten würden die Steigerung der Stahlproduktion auch dann herbeiführen, wenn der Bedarf für Rüstungszwecke erheblich zurückgehen würde. Indessen werden leider auch für Rüstungszwecke noch ungeheure Mengen von Eisen und Stahl hergestellt. Der Eisen- und Stahlkonsum pro Kopf der Bevölkerung ist in vielen Ländern noch außerordentlich zurück­geblieben in Italien beträgt er trok erheblicher Erhöhung immer noch 61 Kilogramm, in Polen 28 Kilogramm, in Japan 30 Kilo­gramm. Selbst in den modernen Industrieländern bleibt er hinter den Vereinigten Staaten noch sehr start zurück. So ergeben sich auch hieraus gute Zukunftsaussichten für die Eisenproduktion. Die Leistungsfähigkeit der Anlagen ist allerdings heute noch viel größer als der Absah. Ein großer Teil der Produktionsfähigkeit wird nicht ausgenügt. Das Problem ist demnach, wie die Zue nahme des Verbrauchs in die während des Krieges und fähigkeit der Anlagen hineinwachsen tann. Die nationalen nach dem Krieg außerordentlich vergrößerte Leistungs­und internationalen Kartelle vermögen durch ihre Geschäftspolitit der Produktionseinschränkung und Hochhaltung der Preise diese Entwicklung zum Schaden der Entfaltung der volkswirtschaftlichen Energien auf lange Zeit hinanzuhalten. Wirksame Kontrolle der Eisenpreise ist nicht nur als allgemein fonjunkturpolitische Maßnahme, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Befriedigung des überall noch vorhandenen und sich steigernden Eisenbedarfs geboten. A. H.

Stetige Besserung am Arbeitsmarkt. Wieder 2800 Arbeitsuchende weniger in Berlin .

Abnahme der Arbeitslosigkeit vollzieht, tritt auch in der lehten Woche Die Stefigkeit, mit der sich auf dem Berliner Arbeitsmarkt die wieder in Erscheinung. Der Rüdgang beträgt rund 2800 Personen, so daß sich die Arbeitslosigkeit zurzeit auf 159 191 beläuft. In verhältnismäßig gleichem Maße geht auch die Zahl der unterstützten Personen zurüd.

Einen weiterhin gebesserten Beschäftigungsgrad meist die Metall­industrie auf. Obwohl das Kräfteangebot hier im allgemeinen noch immer recht groß ist, wird der Mangel an geeigneten Spezial­träften immer fühlbarer.

Das Bekleidungsgewerbe, vornehmlich die Konfektion, ist voll beschäftigt, und die Gestellung geeigneter Kräfte stößt hier gleichfalls teilweise auf Schwierigkeiten. Eine merkliche Besserung der Beschäftigungsverhältnisse weist auch das Vervielfälti gungsgewerbe auf. An den allgemeinen guten Vermittlungs­ergebnissen ist das Gastwirtsgewerbe verhältnismäßig gut beteiligt, obwohl sich auch hier schon teilweise der beginnende Saisonschluß in Bade- und Kurorten bemerkbar macht.

Auch ungelernte Arbeiter können durch die gebesserten Be­schäftigungsverhältnisse in den einzelnen Industrie- und Gewerbe­zweigen besser untergebracht werden. In letzter Zeit hat auch der Arbeitsmarkt für Hausangestellte eine Wendung erfahren, so daß auch hier wieder die Besetzung offener Stellen infolge Fehlens geeigneter Kräfte recht schwierig ist. Auch das Angebot von Arbeitskräften aus anderen Berufen für Haushaltstellen, wie es in Zeiten ungünstiger Beschäftigungsverhältnisse beobachtet wird, hat ganz bedeuter.d nach­

gelaffen.

Es waren 159 191 Personen bei den Arbeitsnachweisen eingetragen gegen 162 017 der Vorwoche. Darunter befanden sich 107 065( 108 977) männliche und 52 126( 53 040) weibliche Personen. Erwerbslosenunterstügung bezogen 47 458( 48 195) männliche und 20 536( 21 382) weibliche, insgesamt 67 994( 69 577) Personen. Außerdem wurden noch 25 454( 25 962) Personen durch die Erwerbslosenhilfe der Stadtgemeinde Berlin und 23 987( 24 987) Personen durch die Krisenfürsorge unterstüßt. Bei Notstands= arbeiten wurden 4989( 4741) Personen beschäftigt.

Großhandelsindex.

Die Großhandelsindegziffer des Statistischen Reichs­amts zeigt auch in der letzten Woche eine geringe Steigerung. nämlich um 0,7 Pro3. auf 138,6. Von der Teuerung erfaßt sind hauptsächlich die Biehpreise, die Tertilrohstoffe und in ges ringerem Maße auch die industriellen Fertigwaren.

Zahlung der Industrie- Obligationszinsen an den Reparationsagenten.

Die Bank für deutsche Industrie- Obligationen hat den Betrag von 125 Millionen Goldmark gemäß den Bestimmungen des Industriebelastungsgesetzes als zweite Halbjahrsrate der für das dritte Reparationsjahr vorgesehenen Jahreszinsleistung von fünf Prozent auf die Fünf- Milliarden- Belastung der deutschen In­duſtrie ordnungsgemäß dem Generalagenten für die Reparations­zahlungen überwiesen.

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Entlastung der Reichsbank. Der letzte Wochenausweis der Reichsbank vom 23. August zeigt, daß, die Entlastung weitere Fortschritte gemacht hat. Die gesamte Kapitalanlage in Wechseln, Schecks, Lombards und Effekten hat sich um 122,8 auf 2209,8 millionen gesenkt. Davon hat der Wechselbestand eine Verminderung um 101,3 auf 2096,6 und der Bestand an hards um 21,4 auf 25 Millionen gesenkt. Die beeckung der zur Monatsmitte aufgenommenen Lombardkredite läßt also auf eine gemiffe Erleichterung des Geldmarktes schließen. Der Noten­umlauf, der jetzt 3406,9 millionen beträgt, hat sich in der Berichts­woche um 216,5 Millionen vermindert, die in die Kassen der Bank wieder zurückströmten. Die gesamten Rückflüsse an Noten betrugen in den drei Augustwochen 597,7 Millionen Mark, erreichen also fast die zum Ultimo Juli neu in den Verkehr gegebene Notenmenge von 604 Millionen. Trotz einer kleinen Abnahme an deckungs­fähigen Devisen ist die Notendeckung durch Gold und deckungsfähige Devisen von 55,7 auf 58,7 Broz. gestiegen, die Notendeckung durch Gold allein von 51 auf 53,8 Proz.

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