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bem Kehlkopf und Darmsystem in die aufnahmebereiten Organ teile, Gelenke, Muskeln und Nerven, verschleppt werden.( Gelent, Muskel- und Nervenrheumatismus.) Wie die Gicht, erfordert also auch der Rheumatismus   neben der speziellen Ursache( Infektion in­folge Erfältung, Verlegung usw.) eine allgemeine, und zwar eben­falls eine individuelle Disposition, die in der geschwächten Abwehr­fähigkeit einzelner Organteile besteht. Dieses Moment erklärt die oft anzutreffende Bergesellschaftung von Gicht und Rheumatismus  ; das Verhängnisvolle des letteren liegt in der starten Vermehrungs­fähigkeit der Batterien und deren Stoffwechselprodukte, woraus die geflüchteten Komplitationen wie Herzleiden und die früher nicht zu deutenden Erscheinungen des plöhlichen Uebergreifens rheumatischer Affektionen auf räumlich weit voneinander getrennte Organteile her zuleiten sind.

Da die moderne Medizin bei der Behandlung von Leiden, die aus der gehemmten natürlichen Abwehrbereitschaft der Zellen und Säfte entstehen, besonders erfolgreich geworden ist durch Anwendung der sogenannten Reiztherapie", d. h. durch Anregung der Bell­funttionen entweder mittels allgemeiner physiologischer Reizung ( unspezifische Reizkörper wie Eiweiß, Fette u. a.) oder durch be­sonders gerichtete Angriffswirkungen der Reizstoffe( spezifische Reiz­therapie mit Sera oder Vatzinen), hat man neuerdings diese modernen Verfahren auch zur Bekämpfung der Gicht und des Rheumatismus heranzuziehen versucht. Wie die ,, Wiener medizinische Wochenschrift  " letthin berichtete, ist es nunmehr dem Direktor der staatlichen öfterreichischen Impfanstalten, Prof. Dr. Paul, gelungen, ein Präparat, Cutivaccin" genannt, herzustellen, das bei einfacher und schmerzloser Hautimpfung imstande ist, selbst schwere und rheu­matisch- komplizierte Gichterkrankungen zu heilen. Die dem wissen schaftlichen Bericht beigefügten statistischen Angaben sind derart auf­fallend( besonders günstig für Neuralgien und Ischias  ), daß die offizielle Medizin an dieser Erfindung nicht wird vorbeigehen dürfen, ohne genauere praktische Nachprüfungen veranstaltet zu haben.

Wilhelm Holzamer  .

Jur 20. Wiederkehr feines Sterbetages.

Von Richard Wenz  , Köln  .

Als man rheinische Literatur noch mit grünweißen Grenz­pfählen umsteckte, da lag Wilhelm Holzamers nährende Scholle außerhalb der Gemarkung. Rheinhessen  , Bergstraße und Odenwaid waren Fremdland für die Uferleute" und die Kinder der Eifel  ". Heute, wo es Gaffenmeisheit geworden ist, daß die rheinische Welt am Binger Loch nicht aufhört, hat man den Frühvollendeten ver­geffen.

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Rinne, Leben, rinne! Meine Seele schreit. Was ich auch beginne,

ist dem Tod geweiht.

Es sollte bittere Wahrheit werden, was der Dichter selber sich über Leben und Werk schrieb. Als 1907 dem Dreißiger der Tod die Hand auf die Schulter legte, trauerte man in zahlreichen Zeitungsartikeln und begrüßte bald darauf hell begeistert sein mehrbändiges Nachlaßwerk. Dann aber welften nicht nur seine Totentränze, sondern auch sein Dichterlorbeer.

Vielleicht war daran die Undankbarkeit seiner Heimat schuld, in deren spießbürgerlicher Enge Wilhelm Holzamer   und seine Menschen ebensowenig Raum finden konnten wie der Baum in seinem Wurzelboden: sie ragten aus Schollenständigkeit in die Höhe und die Weite umfassenden Menschentums. So war er Heimat Dichter: die Wurzeln tiefgründig in der Erde seines Hessenlandes, bas er wie die Mutter liebte, die Krone im Au.

Nicht von ungefähr hieß sein erftes Gedichtbuch 3um Licht", nicht von ungefähr die Anfänge seiner Erzählkunst Auf staubigen Straßen"," Im Dorf und draußen". Er fühlte beides, Keimung und Streben; er wanderte die Straßen der Heimat und wußte doch, daß er einmal ihren Staub von den Füßen schütteln müsse; er jog das Dorfleben gierig in sich hinein und fonnte an ihm doch nicht die Seehnsucht nach dem Draußen" stillen.

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So tam es, daß Entsagung ihn befiel. Sein Roman Peter Nockler" ist eine Geschichte sich bescheidender Stille; Der arme Lukas" erzählt in der Dämmerung" von betrogener Liebe. Hier wie dort Abseitsgeratene des Lebens, die sich ans Herz der Heimat betten. Auch mit dem Dichter selber war es so. Ueber ein Jahr­zehnt Lehrer an einer hessischen Realschule, durstig, verlangend, unbefriedigt", in Grün versteckt sein Häuschen, traumschön, sein Leben auf den Wegen des Friedens". Aber sein Dichten mußte in der näheren Umgebung verstecktgehalten werden".

Bis es ihn hinaus rief. Aeußerlich betrachtet, war es der funftsinnige Großherzog, der ihm seine Kabinettsbibliothet und die Leitung der Darmstädter   Spiele übertrug. Die Kunstbriefe an den deutschen Michel" über Die Siegesallee" und ein paar lyrische Szenen," Spiele", geben Zeugnis aus dieser Zeit. Innerlich je­doch war es der Drang, die Inbrunst zur ganzen Welt. Wieder tünden es die Titel seiner Romane. Die Sturmfrau", ein Seelen­lampf zwischen Liebe und Pflicht, dem das Meer seine Melodie unterlegt, Der heilige Sebaftian", ein Priesterroman, in dem der­felbe Grundgedanke durch Erfüllung hindurch zur großen Sühne. tat geführt wird, so als ob es der sittlichen Rechtfertigung eines Gefühls bedurft hätte. Und die Lebensparallele? Der Sturm einer übermächtigen Leidenschaft hatte das Schifflein des Dichters ins Meer hinausgeworfen; Ruhm und Sicherheit hinter sich lassend, war er nach Paris   gegangen, geflohen, blutigen Herzens dem Ge­bot der Notwendigkeit gehorchend, wovon dann sein leid- und liebe­volles Versbuch Carnesie Colonna" erschütterndes Bekenntnis ab­legt. Er war sich klar darüber, daß er alle Brücken hinter sich abgebrochen hatte, und wenn er schon als Prophet in der Heimat nicht allzu hoch geachtet gewesen war, jetzt galt er als Abtrünniger. In den Romanen Inge" und" Ellida Solstratten" flingt verhaltene Klage darüber. Den beiden Männern hängt es als Ünfegen und Schwäche an, was sie hinter sich gelassen haben; aber des Dichters Ja zu den beiden starten, trogigen Frauen läßt nicht im Zweifel, daß er seinen harten Weg bewußt und reuelos ging. Die zwei Romane find brausende Lebensafkorde, denen nicht umsonst das Wort des Angelus Silefius als Leitspruch gegeben ist: Mensch, werde wesentlich!

Entwicklungslinie des Dichters zu sehen gemeint, ein Irrtum, von Man hat bei ihnen auch einen Bruch in der weltanschaulichen Entwicklungslinie des Dichters zu sehen gemeint, ein Irrtum, von dem schon ein Blick auf die Frauengestalten seiner ersten Romane überzeugen könnte. Wertbewußte Starke waren auch die; hart und streng gingen auch die ihren Schritt mit dem Manne oder gegen ihn. Man bedenke, es war die Zeit der weiblichen Emanzipation und ihrer schlimmen Auswüchse. Holzamer   fezte der Mißgeburt des Mannweibes und des Blaustrumpfes die hochgemute Frau ent­gegen, in weitem Abstand sowohl von diesen als auch von der schönen Seele", die ein später Sput aus der Romantif war. Er hatte den Seherblick für das neue Geschlecht der Gegenwart, und es war sinnvoll, daß er es in solcher Naturfrische gerade im Weibe gestaltete.

Uebrigens hätten die Romane der Holzamerschen Hinterlassen­schaft, Der Entgleiste" und" Bor Jahr und Tag", beide Vorwürfe gegen ihn entkräften müssen, sowohl den, daß er seiner Heimat un­treu geworden sei, als auch den, daß ein Bruch durch seine Frauen­gestaltung ginge. Sie geben die glückliche Berschmelzung jener Stoffgebiete: Heimaterde und Weltweite; ihre Frauen, die Mutter des Entgleisten und die wackere Dorth, die umsonst so herrlich ge­glüht hatte, stehen wieder fest im Wurzelgrund des Rheingauer  Gottesländchens, von dem Holzamer fang:

Glut und Blut o edler Rausch vom Wein, darin meine heif're Heimat blüht,

ihres Himmels heller Sonnenschein, der auf ihren sanften Hügeln glüht! Tiefes Grün in uns'rer Wiesen Grund, an den Hängen hohe Rebenreih'n, Mädchen mit füßrotem Plaudermund, Burschen, die bei Tanz und Geige frei'n

Bater Rhein, in dessen Wellengold trunten uns're stolze Jugend schaut, Sonntag, wo in uns're Täler hold fanfte Stille von den Höhen taut. Hab' ich alles nicht in Lust gelebt, heißen Herzens nicht schon früh gefühlt? Noch ein Glas, solang' der Traum noch schwebt, lang' genossen und noch unverkühlt!

Mutter, meißt du, wenn ich wild getollt! Du verstandest stets das heiße Blut, menn ich über Berge weit gewollt, der ererbten Unruh' schlimmes Gut.

Noch ein Glas, und noch ein Glas vom Wein, darin meine heit're Heimat blüht, Rebengold und Rhein   und Sonnenschein und das Feuer, das im Blut uns glüht!

schläge" nannte man das legte Novellenbuch aus seinem Nachlaß, Alles scheint vermeht zu sein von diesem Dichter; Bendel­Bendelschläge der Zeit, die ihn unerbittlich ins Vergessen sinken ließ. Und erst 1930 würde man dem Sechzigjährigen die üblichen Geburtstagsaufsätze geschrieben haben. Ob er dann vielleicht mit seinen Romanen in rheinischen Blättern auferstehen wird?

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Das Strohtleid die neueste mode. In Pariser   Modefreisen beschäftigt man sich bereits lebhaft mit den Plänen für die Mode des nächsten Sommers. Die Inhaberin eines der ersten Mode­sprochen: man wird aus Stroh einen Faden herstellen, der an Stelle Genau ge häuser fündigt als Neuestes Kleider aus Stroh an. von Seidenfaden zusammen mit Musselin verwoben wird. Aus dem gleichen Gewebe in einer ganz dünnen, schleierartigen Form mit wechselnden Mustern sollen lange Handschuhe, bis zum Oberarm reichend, hergestellt werden. Schließlich wird prophezeit, daß ähnliche fchleierartige Gewebe unter Verwendung von glänzendem Strohfaden in Form von Hosen als Ersaz zugleich des Roces und der Strümpfe auf den Markt kommen werden.

Mutter Erde. Denkt man sich die Ozeane von der Planetenober­fläche weggenommen und die Krufte ausgeglichen( egalisiert), so würde der neue Erdball etwa 2500 Meter unter dem gegenwärtigen Spiegel der Ozeane liegen. Gießt man aber die Ozeane über diese Erdfläche hin, so steigt das Wasser bis auf ungefähr 300 Meter Höhe über den heutigen Meeresspiegel an! Wenn also durch irgendwelche Umlagerungen ein Ausgleich zwischen Meerestiefen und Gebirgs­höhen stattfinden würde, z. B. durch gewaltige Erdbeben, so würde alles Festlandleben zugrunde gehen und die einzig Ueberlebenden einer solchen Katastrophe wären die Fische. Die Entwicklung des organischen Lebens auf der Erde würde einen neuen Anfangspunkt haben und Endziel wäre ein Wesen, das in Luft und Wasser zu leben vermag. Das pflanzliche Leben aber bliebe auf dem Algen­standpunkt stehen, da höhere Pflanzen im Salzwasser nicht fort­temmen.

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