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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

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Ur. 238.

Lokales.

am

Freitag, den 11. Oktober 1895.

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Ausdruck:

D

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12. Jahrg.

Der Schauspieler Stich, der erste Mann der Crelinger, war Berathungen angestellt, wie diesem Uebelstande abzuhelfen ist. auf seine schöne und gefeierte Frau nicht wenig eifersüchtig, Trohalledem giebt es bekanntlich unter den Handlungskommis zumal sie in dem Verdacht stand, die schwärmerische Neigung noch viele Leute, die des dummen Dünkels und Harmoniedufels Aus der Lokalliste ist der Gastwirth Gustav Walter, eines Lieutenants von Blücher , vom ersten Husaren- Regiment, voll, in Gemeinschaft mit den Unternehmern die Sozialdemokratie Schmargendorf , Breitestraße 25, zu streichen. Die Lokal zu begünstigen. Als Stich eines Tages früher, als er erwartet verungeniren wollen. tommission. werden konnte, nach Hause kam, traf er wie Adolf Streckfuß Soll die Kultur durchs Brandenburger Thor eitt Vom städtischen Fortbildungsschulwesen. Die fünf erzählt auf der Treppe den Offizier, der eben aus der Fortbildungsanstalten" für reifere, in einem prak- Wohnung des Schauspielers fam. Stich mochte um so mehr den ziehen? Bwei polizeiliche Maßnahmen deuten in der That tischen Beruf stehende Personen wurden besucht 1894/95( in Berdacht haben, daß die Absichten des Herrn von Blücher keine darauf hin, daß Berlin sich der Kultur der westlichen Großstädte Klammern für 1893/94 und 1892/93) im Sommer von 713( 698, 659) lauteren gewesen seien, da der Besucher nicht die Uniform, nähern soll. Wie die National- Zeitung" zu melden weiß, ist an Theilnehmern, darunter 26( 31, 18) Freischüler, im Winter von 928 sondern Zivilkleider trug. Es gab eine stürmische Szene. der Kreuzung der Friedrich- und der Leipzigerstraße jetzt ein ( 935, 976) Theilnehmern, darunter 27( 39, 45) Freischüler. Die Zahl Lieutenant von Blücher griff, so hat er wenigstens später bei Schuhmann zu den Zwecke aufgestellt, ältere Personen, ängst­der Betheiligungen an den verschiedenen Rursen war 1894/95 im der Untersuchung behauptet, um sich vor thätlichen, entehrenden liche Damen und Kinder, wenn sich dieselben nicht allein hin­Sommer bezw. Winter: im ganzen 991 bezw. 1261, im einzelnen z. B. Mißhandlungen zu schützen, zu einem Dolch, den er bei sich über wagen, zur anderen Seite zu geleiten. Ja noch mehr. bei Deutsch 152 bezw. 194, Französisch 234 bezw. 294, Englisch 289 führte, und stieß mit demselben den beleidigten Ehemann Einige Blätter, so die" Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bezw. 285, faufmännisch Rechnen 116 bezw. 148, Buchführung 110 nieder. Das traurige Ereigniß machte ein furchtbares lassen haben soll. In dieser Verfügung schärft der Kommandeur furchtbares veröffentlichen eine Verfügung, welche Polizei- Oberst Krause er­bezw. 162, Zeichnen 91 bezw. 113. Der zwischen Sommer und Aufsehen in Berlin , es erregte die tiefste Entrüstung, der Schuhmannschaft seinen Beamten auf das strengste die In­Winter bestehende Unterschied in der Zahl der Theilnehmer und die auch durch die Verurtheilung des Lieutenants von Blücher der Schuhmannschaft seinen Beamten auf das strengste die In­der Betheiligungen tritt alle Jahre mit ziemlich derfelben Schärfe zu dreijährigem Festungsarrest nach einem Erkenntniß des ſtruktionen im Verkehr mit dem Publikum ein und verbietet den Beamten, bei der Sistirung von Personen sich hervor. Die Fortbildungsschulen für Jüng- Kriegsgerichts nicht besänftigt wurde, denn die gelinde Strafe lle bergriffe zu erlauben. Namentlich ist den Beamten linge"( 1894/95: 12, 1893/94: 12, 1892 93: 11 Schulen) widersprach dem Rechtsgefühl des Volkes. Auch König Friedrich untersagt, die Sistirenden anzufassen, zu stoßen und der­wurden besucht 1894/95( in Klammern für 1893/94 Wilhelm III. theilte die Ansicht der Berliner , auch er fand gleichen. Zuwiderhandelnde Beamte sollen mit sofortiger und 1892/93) im Sommer von 6950( 6719, 7326), die Strafe dem Terbrechen nicht angemessen, und diesem Ge­im Winter von 7369( 7267, 7739) Theilnehmern. Die Zahl der fühl gab er in der folgendermaßen lautenden Kabinetsordre Kündigung resp. Entlassung bestraft werden. Man traut seinen Augen nicht! Betheiligungen an den Unterrichtskursen war 1894/95 im Sommer bezw. Winter: im ganzen 12 013 bezw. 12 589, im" Ich habe das Kriegsgerichts Erkenntniß, welches den Für die Besichtigung des Reichstagsgebäudes durch einzelnen z. B. bei Deutsch 2093 bezw. 2294, Rechnen 2393 bezw. Lieutenant von Blücher des 1sten Husaren- Regiments wegen das Publikum, die bisher unentgeltlich war, sind neue Be­2457, Beichnen 3653 bezw. 5656. Bedeutend geringer war die Verwundung des Schauspielers Stich durch einen Dolch stoß zu ſtimmungen erfassen worden. Die betreffende Bekanntmachung, Betheiligung an Fachzeichnen, Buchführung( 847 bezw. 900), einem 3jährigen Festungsarrest verurtheilt, heute bestätigt, ob die im Flur bei Portal V aushängt, lautet wie folgt: Die Geometrie, Phyfit und Chemie, Französisch( 563 bezw. 572), wohl die Schwere des Verbrechens gesetzlich eine weit härtere unentgeltliche Besichtigung des Reichstagsgebäudes findet bis Englisch ( 393 bezw. 399), Modelliren, am geringsten an Geschichte, Strafe verdient hätte. Wenn jedoch die Mehrzahl der Mit auf weiteres täglich statt an den Werktagen vormittags von Gesetzeskunde und Stenographie. Die Betheiligung am Unter- glieder des Kriegsgerichts den Beweggrund, von der Strenge des 8 bis 9 Uhr und mittags von 12 bis 1 Uhr und Sonntags richt in Gesetzeskunde scheint übrigens in bedenklicher Abnahme Gesetzes abzugehen, daraus hergenommen hat, daß der nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Das Publikum wolle sich in der begriffen zu sein. Es betheiligten sich im Winter 1892/93: 41, Nothwehr befunden habe, indem er, von dem Schauspieler Stich inspektions- Beamten geführt werden. Von Beginn der nächsten ieutenant von Blücher sich bei dem Vorfall im Stande der Wartehalle versammeln, von wo aus die Besucher durch die Haus­im Sommer 1893: 33, im Winter 1893/94: 107, im Sommer 1894: 44, im Winter 1894/95: 40 Per in seiner Verkleidung erkannt und angegriffen, sich seines Tagung des Reichstages ab ist die Besichtigung des Reichstags­sonen. Um die wirkliche Betheiligung Dolches umsomehr habe bedienen müssen, als ihm bei Gebäudes nur gegen Lösung von Eintrittskarten, die im Eintritts­Unterricht zu prüfen, wird in jedem Jahre im Sommer und im seinem schwächlichen Körper kein anderes Mittel zur Erhaltung farten- Bureau des Reichstages( Portal V) zu erbitten find, zu­Winter je eine Woche hindurch festgestellt, wieviel Theil seiner Ehre übrig geblieben sei, so fann ich nur dieser lässig. Für jede Person wird für eine Zutrittskarte eine Gebühr nehmer thatfächlich erschienen sind. Als anwesend ergaben sich unrichtigen und höchst verdammungswürdigen Ansicht um so ineb von 50 Pf., für Familien von mehr als drei Personen 1,50 M. in der Woche vom 19.- 25. August 1894 9114 von 12 013 Be- mein lebhaftes Mißfallen zu erkennen geben. Ich will nicht, echoben. Die Eintrittskarten zu den Plenarsizungen des Reichs­theiligten, also 76 pCt., in der Woche vom 20.- 26. Januar 1895 daß die Offiziere meiner Armee die Aufrechterhaltung der Würde tages gelangen noch wieder unentgeltlich zur Berausgabung. 9815 von 12 589 Betheiligten, alfo 78 pet. Wünschenswerth des Standes in der blutigen Erwiderung selbstverschuldeter Be- Warum zur Zeit der Parlamentstagung die Besichtigung nicht wäre eine Statistik der angeblichen Gründe des Ausbleibens: leidigungen suchen, sondern ich fordere von ihnen, daß sie diefelbe mehr unentgeltlich ist, wird nicht mitgetheilt. ohne Zweifel würde sich dabei herausstellen, daß es sich nicht immer durch ein verständiges und sittliches Betragen und durch Unter­laffung von Handlungen bewähren, die nach den Gesetzen der In der Charlottenburger Stadtverordneten Ver blos um Unluft der Schüler, sondern leider oft um Behinderung durch Moral und der Ehre gleich verwerflich sind. Ich trage Ihnen fammlung hat unfer Parteigenoffe Stadtverordneter Beier einen Die Arbeitgeber handelt. Die" Fortbildungsschulen für auf, dieses der Armee bekannt zu machen und bemerke dabei, daß Antrag eingebracht, der die Festsetzung der Polizeiftunde für alle Mädchen"( 1894/95: 12, 1893/94: 11, 1892/93: 10 Schulen) wurden besucht 1894/95( in Klammern für 1893/94 und 1892/93) im es schmerzlich ist, durch diese Veranlassung einen gefeierten Namen Gastwirthschaften auf 12 Uhr nachts bezweckt. Wie froh wären die Wirthe von anständigen Arbeiterlokalen, wenn sie den Sommer von 4366( 8371, 3037), im Winter von 4539( 3803, auf solche Weise berührt zu sehen." ständigkeit der Meinung an den Tag, die diesem außerordentlich In der angeblichen Stabinetsordre legt der König eine Selb - feinen" Lokalen mit Damenbedienung gleichgestellt würden, und fursen war 1894/95 im Sommer bezw. Winter: im ganzen charakterschwachen Mann kaum zuzutrauen fein dürfte. Es wird wenn ihnen durch behördliche Verordnung das Recht zugestanden 12 970 bezw. 14 638, im einzelnen z. B. Deutsch 2496 bezw. daher anzunehmen sein, daß die auch sonst sehr unzeitgemäß würde, der zur Erhaltung des Körpers wenigstens unbedingt 2987, Rechnen 1578 bezw. 1620, Handarbeit 2048 bezw. 2456, flingende Geschichte von der königlichen Aufwallung nichts ist, nöthigen Ruhe pflegen zu können. Schneidern 1116 bezw. 1267. Geringer war die Betheiligung an Zeichnen, Buchführung( 951 bezw. 986), Maschinenähen, Wäsche- als eine Hohenzollernlegende. Ueber Belästigungen, denen die bei der Gewerbe- Aus­zuschneiden, Plätten, Puhmachen, Französisch, Englisch , Schreib­stellung beschäftigten Arbeiter ausgesetzt sind, bringt ein maschine, Gesang, Turnen Stenographie. Die thatsächliche Beim Handelsgewerbe die männliche verdrängt, darüber feit aufzukommen, hier wiedergeben wollen. In der Umgebung Wie die weibliche Arbeitskraft durch ihre Billigkeit auch Berichterstatter eine Meldung, die wir, ohne für deren Richtig­theiligung am Unterricht wird bei den Mädchen nicht ermittelt; giebt die Meldung eines Berichterstatters schlagende Auskunft. des Troptower Parts haben sich gegenwärtig zahlreiche Personen man darf aber annehmen, daß sie schon um deswegen lebhafter Gine hiesige von dem Korrespondenten leider nicht namhaft ge- zusammengefunden, die zum Theil als Kellner und Hausdiener ist als bei den Jünglingen, weil sich unter den die Fortbildungs- machte Lebensversicherung, die vor etwa einem Jahre zirka 300 in den Sommerwirthschaften der dort benachbarten Vororte vor­schule besuchenden Mädchen viele befinden, die nur in der Haus­wirthschaft mithelfen, also nicht mit der Abneigung vieler Arbeit- unge Leute beschäftigte, die das glänzende Gehalt von übergehend beschäftigt waren. In den späten Abendstunden geber gegen den Besuch der Fortbildungsschulen durch ihre eingestellt, die nun das phänomenale Gehalt von 30 bis lästig 60 bis 120 Mark erhielten, hat jetzt zirka 150 Damen haben sich diese Leute schon wiederholt den Vorübergehenden lernenden Angestellten zu kämpfen haben. gemacht und namentlich an den Zahlungstagen 75 Mark beziehen. Auf diese Weise werden der Gesellschaft zirka betteln sie die von dem Ausstellungsplaße nach Hause 7000 Mart monatlich erspart. Die Stenographen, welche früher gehenden Arbeiter mit einer Aufdringlichkeit an, die stark noch leicht ein Engagement mit 150 M. erhielten, müssen jetzt an Straßenraub grenzt. Am vergangenen Sonnabend hatten zusehen, wie Damen in diese Stellungen einrücken, die, fage und sich deshalb mehrere Bauarbeiter, die ihren Weg gemeinsam nach schreibe, 30 bis 40 M. Anfangsgehalt erhalten. Dabei sollen die dem Baumschulenweg zu nehmen hatten, verabredet, in mehreren Damen flotte Korrespondenz in Deutsch , Englisch , Französisch Trupps fortzugehen und sich gegen die Aufdringlichkeiten der führen können und möglichste Fertigkeit im Maschinenschreiben Bummler Beistand zu leisten. Es dauerte denn auch garn ht besitzen. Daß die Zahl der stellungslosen Handlungskommis von lange, als in der Gegend von Kanne eine flotte Prügelei Monat zu Monat steigt, ist unter solchen Verhältnissen nicht zu Gang fam. Bei dieser Gelegenheit scheinen die Bauarbeiter den verwundern. Vergeblich haben die großen kaufmännischen Vereine Bummlern einen heilsamen Denkzettel ertheilt zu haben, dean

Daß Friedrich Wilhelm II. ein erbärmliches Rohheits­verbrechen eines seiner Edelsten und Besten getadelt habe, dieser Fall soll zu Anfang dieses Jahrhunderts vorgekommen sein. In der Berl. 3tg." wird in Erinnerung an die große Tragödin Erelinger, die vor jekt 100 Jahren geboren wurde, eine alte Geschichte anfaetischt. Nur wenige werden wissen, so schreibt das Blatt, daß die Künstlerin einmal Gegenstand eines Standals war, der sogar zu einer Kabinetsordre Friedrich Wilhelm's III. führte. Der Vorfall verhielt sich so:

Die nationalökonomischen Ferienkurse des Vereins für Sozialpolitik.

II.

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wissen nicht, daß das, was Bücher in so ausprechender und kon- sich diese Aufgabe entgehen lassen. Herr Professor Elster dagegen zentrirter Form vorträgt, neue Ergebnisse der Wissenschaft sind, daß hielt sich in der ersten Vortragsstunde stets nur auf der Ober­fie langsam gereifte Früchte jahrelangen mühevollsten Studiums fläche und brachte nichts als die seichtesten Trivialitäten des Vortragenden darstellen. Es scheint ihnen alles so einfach und und die breitgetretenſten Gemeinpläge vor. Außerdent hat selbstverständlich und infolge der klaren Vortragsweise so überaus der Herr die angenehme Gewohnheit, über alles mögliche plausibel, daß sie der Meinung sind, die eine Dame nach den zu reden, was ihm gerade in den Kopf kommt ersten Stunden dahin zusammenfaßte: Das ist also der berühmte und es tommt ihm mitunter wirklich etwas in den Die zweite Woche der Kurse( über die erste haben wir in Bücher; das war nichts Bedeutendes, das habe ich alles schon Kopf, wie wir gleich sehen werden und in gleich Nr. 232 des Vorwärts" berichtet) zeigt ein von der ersten ver- gewußt. Die Dame meinte natürlich, sie hätte schon vorher ge- mäßig hinplätschernder Sprache seinen Zuhörern die ab­schiedenes Bild, schon äußerlich in der erheblich größeren Theil- wußt, daß man heute noch Schneiderinnen ins Haus nimmt, gestandensten Gerichte aufzutischen. Gewissenhaft, wie wir nun nehmerzahl. Es mag sein, daß die Themata dieser Woche inter - oder daß die Bauernfrauen früher selbst spannen und webten; einmal sind, wollen wir unsern Lesern den einzigen originalen effanter sind und aktuellere Tagesfragen behandeln, es mag auch aber die feine Art, wie Bücher die einzelnen Betriebssysteme Gedanken vortragen, doch nein, originale Gedanken hat der Herr sein, daß es sich jetzt erst mehr herumgesprochen hat, furz, die scheidet, ihre Entstehung auseinanderlegt, ihre Vorzüge nicht, also die einzige originale Wendung, die wir in der ersten Stunde Theilnehmerzahl namentlich des weiblichen Geschlechts ist erheb- und Nachtheile hervorhebt, kurz, wie er den ganzen zu entdecken vermochten. Von dem in der Nationalökonomie lich größer, als in der vorigen Woche. Der neu herausgegebene Entwicklungsgang der Industrie vom bogenschnigenden Wilden epochemachenden Buch von Friedrich Engels über Die Nachtrag führt die Zahl der Theilnehmer bis auf 791 Nummern. und dem primitiven Hausbau der ganzen Familie aus Lage der arbeitenden Klassen", sagt Herr Elster, daß Auch sonst ist der Unterschied handgreiflich. Während in der bis zur modernen Fabrit mit taufenden von Arbeitern und den es immerhin Iefenswerth" fei, und gesteht vorigen Woche das Auditorium fühl und ruhig dasaß und nur mächtigen Kartellen, welche den Erdball umspannen, in seinem allergnädigst zu, daß es neben vielen Uebertreibungen und Ent­selten warm wurde, hält es jetzt mit seinen Beifallsäußerungen durch- innersten Kern sichtbar macht, ist ihr unverständlich geblieben. ftellungen doch manches wahre enthalte. Also das Werk, von aus nicht zurück und bringt überhaupt den Vorträgen ein regeres Das ist ja eben bei allen großen Wahrheiten und neuen Auf- dem die beschreibende Nationalökonomie ihren Ausgangspunkt Jutereffe entgegen. Gleich der erste Vortrag, der des Professors schlüssen, namentlich im Gebiete der Nationalökonomie, die Kehr- genommen hat, ist immerhin lesenswerth". Von den Schriften Sering über die Agrarfrage, zeichnet sich durch eine geschmackseite der Wiedaille, daß sie so einleuchtend und plausibel erscheinen, des Herrn Elster, z. B. von seiner kindlichen Arbeit über die volle Vortragsweise aus, die das Wesentliche scharf daß sie jeder für selbstverständlich hält. Als Kolumbus das Gil Postsparkassen, ließe sich freilich selbst dies nicht behaupten. pointirt und auch mit stärkeren Ausdrücken hervorhebt. hingestellt hatte, fonnte es eben jeder. In den späteren Stunden hat Prof. Elster sich bei Er­Allerdings behandelt er das Thema durchaus vom Stand- Ueber den Vortrag des Herrn Geheimrath Wagner wollen örterung von Einzelfragen auf ein höheres Niveau gestellt und punkte des Besizers, während die Verhältnisse der Landarbeiter wir uns nicht weiter verbreiten. Seine Stellung zu uns und sich bemüht, objektiv zu werden. Seine Ausführungen über fast garnicht gestreift werden oder doch auch in den folgenden seine Anschauungen sind ja, von allem anderen abgesehen, Fabritinspektion, Gewerbegerichte, Zustände in Staatsbetrieben Vorträgen nur unter dem Gesichtspunkte Berücksichtigung finden aus seiner Thätigkeit am evangelisch sozialen Kongreß boten zwar nichts Neues und Originelles, waren aber doch für werden, als sie für den Unternehmer Arbeitskräfte sind, deren und aus seiner Affäre mit König Stumm bekannt viele Zuhörer neu und nüßlich. immer schwieriger werdende Beschaffung und Behandlung für die genug. Zur Charakteristik eines Theiles der Hörer mag Den letzten Vortragszyklus des ganzen Kursus hält Professor Unternehmer die Agrarfrisis verschärft. Aber von diesem freilich folgendes erwähnt sein. Wagner hatte im Beginn seines Vortrages Schmoller aus Berlin , der Veranstalter der ganzen Unter­sehr erheblichen Mangel abgesehen, giebt der Vortrag ein sehr davon gesprochen, daß es nur eine Wahrheit gäbe, daß es nur nehmung, über Arbeitstheilung, soziale Klaffenbildung und anschauliches und flares Bild von der heute auf unserer auf sie anfomine, daß es aber gleichgiltig fei, auf welchen soziale Kämpfe". Herr Professor Schmoller ist bekanntlich Landwirthschaft lastenden Krisis und beleuchtet ihre Ur- Wegen man zu ihr gelange; was also am Sozialismus richtig Virtuose in der Kunst, mit vielen Worten nichts zu sagen, oder sachen meist eingehend und fachlich. Die Illustrirung sei, müsse man unbedingt anerkennen eine für einen Vertreter den Kern der Sache mit solchem Redeschwall zu umhüllen, daß einzelner Verhältnisse an Landkarten und die Mittheilung der Wissenschaft eigentlich höchst selbstverständliche Bemerkung. niemand hinter seine wahre Meinung kommt. Möchte, sehr geschickt zusammengestellter statistischer Tabellen, die er nicht Nach der Stunde hörten wir in Beziehung auf diesen Ausspruch könnte, dürfte, vielleicht, mehr oder minder sind Lieblings­wie Miastowski z. B. diktirt, sondern die er gedruckt vertheilt, von einem wohl pomadisirten und geschniegelten königlich wendungen des Herrn Professors; jede klare und sei nur noch erwähnt. preußischen Regierungsaffessor die weise Bemerkung: Wagner ist schiedene Stellungnahme wird ängstlich vermieden. So gelingt Es folgt dann der wissenschaftlich hervorragendste Vortrag des denn doch allzu fühn, wenn er behauptet, man könne vom es ihm denn auch sehr geschickt, mit der Gewandtheit eines Seil­ganzen Kursus von Professor Bücher aus Leipzig : Ueber die Sozialismus etwas lernen. O sancta simplicitas! Gin Köller tänzers aalglatt über alle Klippen hinwegzugleiten, ohne daß die Formen des Industriebetriebs, ihre Geschichte und ihre Fort- in nuce. Hörer irgendwie merken, wie der Herr Professor zu dieser Frage bildung, unter besonderer Berücksichtigung der schwebenden Tages - Der letzte Vortrag an den Vormittagen ist der von Herrn steht. Auch ist das ganze Thema ja so geschickt gewählt, und fragen, einschließlich der Kartellfrage." Profeffor Elfter aus Breslau : Ueber die sozialen Aufgaben bewegt sich so ausschließlich in großen Perspektiven, daß die Unseren Lesern ist Professor Bücher und die Resultate seiner des Staates, der Kirche und der höheren Gesellschaftstlaffen Fragen der Gegenwart nur gelegentlich gestreift werden. Daß Studien nicht unbekannt. Sie wissen, daß er einer der nam- unter besonderer Berücksichtigung des Armen- und Versicherungs- der Vortrag formell weitaus der beste und wirkungsvollste ist, haftesten bürgerlichen Nationalökonomen ist, und zugleich einer wefens". versteht sich bei Schmoller von selbst; und auf diesen Vorzug vertrauend, hat er es gewagt, seinen Vortrag an das Ende des ganzen Kursus zu setzen.

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der wenigen, die unbeirrt von Klasseninteressen und Klassenvor- Da der Herr Profeffor ausschließlich Angehörige der oberen urtheilen die Wahrheit und nur die Wahrheit suchen. Die meisten Klassen vor sich hat, so wäre dies ein Thema, so recht geschaffen, Theilnehmer des Kursus haben allerdings für die hohe Be- um diesen einmal ihre sozialen Pflichten recht nachdrücklich ans deutung des Bücher'schen Vortrages kein Verständniß. Sie Herz zu legen, und kein sozialpolitisch interessirter Mann würde

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Es bleibt uns nun noch der Vortrag über Geschichte un Theorie der deutschen Sozialdemokratie, bei dem sich alle