Einzelbild herunterladen
 

Die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten Eine Arbeiter- Radio- Internationale.

im September.

Das neue Gesez zur Bekämpfung der Geschlechts. frantheiten hat dem Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin   gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft von Reichsversiche­rungsträgern Groß- Berlins   und der Berliner   Aerzteschaft Beran­laffung gegeben, in der Zeit vom 26. bis 30. September eine Auf flärungswoche zu veranstalten. Gegenstand der Aufklärung find die durch das Infrafttreten des Gesetzes am 1. Oktober d. J. ent ftehenden erheblichen Aenderungen der Berhältnisse auf den ein­schlägigen Gebieten.

Die Woche wird durch eine Beranstaltung im Berliner  Rathaus eröffnet werden, bei der von leitenden Persönlichkeiten aus Reich, Staat und Kommune, von den Gewerkschaften und von den Reichsversicherungsträgern Vorträge über das neue Gesetz gehalten werden. Ferner sollen in 50 Berliner   Schulen von Aerzten für Erwachsene Vorträge über die nachstehenden Themen ge­halten werden: 1. Geschlechtsfrankheiten und Nachkommenschaft; 2. Geschlechtskrankheiten und Arbeitsfraft; 3. Neue Wege in der Be: fämpfung der Geschlechtsfrankheiten. Das Hauptgesundheitsamt, das gemäß dem Inhalt des Gesetzes die Organisation der durch das Gesetz vorgeschriebenen Neueinrichtungen im Einvernehmen mit den Reichs­versicherungsträgern zu übernehmen hat, ist der Ansicht, daß ohne diese Beranstaltung die notwendige Kenntnis über den Inhalt des Gesetzes der Allgemeinheit nicht vermittelt werden fann.

Gegen die Treibereien im Freidenkerverband. Bie uns aus den Kreisen des Verbandes für Freidenfertum und Feuerbestattung mitgeteilt wird, hat der Zentralvorstand jetzt beschlossen, auf das energischste den Treibereien der fommunistischen Opposition entgegenzumirten. So hat die Zentrale veranlaßt, daß jezt teine neue Bezirksleitung für Berlin   gewählt wird, sondern die Berliner   Geschäfte von der Zentrale selbst direkt beaufsichtigt werden. Des weiteren ist eine umfassende Reorganisation des Berliner   Bezirks in Angriff genommen. In einigen Monaten sollen sämtliche In­stanzen der Berliner   Organisation mittels Urwahl neu gewählt werden. Die Kommunisten, die früher selbst die Barole der Reorgani lation herausgegeben haben, nehmen jetzt selbst dagegen Stellung, weil sie wissen, daß ihre Herrschaft durch diese durchgreifenden Maß­nahmen erledigt werden kann. Die Zentrale des Verbandes hat be­schlossen, der Roten Fahne", wie auch der Welt am Abend" feinerlei Inserate oder sonstige Publikationen mehr zugehen zu laffen. Der Beschluß, der den beiden genannten Redaktionen über mittelt worden ist, wird damit begründet, daß der unglaubliche Ton, der in diesen Blättern gegen die Berbandsleitung angeschlagen wird, und die fortgefeßten unwahren Behauptungen über die Verbands­leitung nur noch mit einer solchen Maßnahme beantwortet werden fönnen.

Die billigen Würste.

"

Auf 220 000 Mark bezifferte der Inhaber der Presto- Fleisch merke den Schaden, der ihm durch die vor dem Großen Schöffen gericht Charlottenburg angeflagten Diebe. den Schlächtergesellen Otto R. und den Arbeiter J. während eines Jahres verursacht morden war. Die beiden Angeklagten wohnten in Wilmersdorf   in der Berliner Straße be: der wegen Hehlerei mitangeflagien Stepperin N. Hier fonnten sie durch das vergitterte Abortfenster in den Hof des Nachbargrundstückes blicken, auf dem täglich riesige Mengen Bürste der Presto- Werte zum Trodnen aufgehängt wur­ren. Dieses Meet lodender Würfte brachte sie bald auf den Ge­danken, zu stehlen. Sie sägten also das Eisengitter des Abortfensters durch und stiegen durch dieses auf den Hof der Presto- Werte, der ihnen sonst unzugänglich war. Hier entwendeten sie dann immer eine ganze Anzahl Würfte und verschwanden wieder mit ihrer Sebag burch bas bort enfter, in das das durchlägte Eisengitter jedesmal genau wieder eingepaßt wurde. Die noch nicht geräucherten Bürste brachten sie hierauf zu einem bekannten Fuhrwerksunter­nehmer, auf dessen Grundstück sie die Räucherung vornahmen. Dann eröffneten sie einen schwunghaften Wurst handel, der schnell großen Umfang annahm, da sie zu tonfurrenzlos billigen Breisen ihre Ware verkauften. Erst durch eine Anzeige kamen die Diebereien heraus. Die Angeklagten, die geständig waren und sich mit Not entschuldigten, famen billig banon; denn sie wurden zu 8 bzw. 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre mitangeklagte Birtin erhielt wegen Hehlerei 3 Wochen Gefängnis unter Bubilli­gung einer Bewährungsfrist.

Die Heilschule auf dem Eger.

Zu dem im Borwärts" vom Freitag, 26. August, erschienenen Auffah über Die Heilschule auf dem Eger" geht uns folgende zuschrift zu: Es ist im Borwärts" darauf hingewiesen worden, daß die Arbeit der in der Sonderschule für tuberkulöse Kinder unterrichtenden Lehrer nicht voll gewürdigt und unterstügt wird. Es trifft zu, daß die auf dem Ererzierplaz sich befindenden Baraden fehr altersschwach" sind und es zweckmäßig wäre, fie möglichst bald durch neue zu erfeßen. Es liegt aber weder an der Schulbehörde, noch am Bezirksamt Brenz  lauer Berg, wenn das noch nicht geschehen ist. Es sind viel mehr die lebhaftesten Anstrengungen gemacht worden, um eine be­friedigende Lösung herbeizuführen. Indes ist das Gelände, auf dem die Baraden stehen, Bachtland, dessen Befizer der Reichs= militärfistus ift. Da bisher das Reichswehrministerium immer noch nicht davon abgegangen ist, von der Stadt Berlin   für dieses Gelände Phantasiepreise au fordern ber Borwärts" berichtete darüber, so ist es ein Ding der Unmöglichkeit, jegt auf founficherem Boden" neue Gebäude zu errichten, bevor die Verkaufsverhandlungen zu einem gewissen Abschluß gelangt find. Wenn im übrigen in dem Aufsatz behauptet wurde, daß aus Raummangel 135 Schüler gemeinsam unterrichtet werden müßten, so ist das ein Irrtum. Es sind gar nicht so große Räume vorhanden, daß überhaupt ein solcher Unter­richt an 135 Rinder gleichzeitig erteilt werden fönnte.

Wenn in dem Auffaß auf die mit Lederflubseffeln ausgestattete Einrichtung des Sprechzimmers des ärztlichen Leiters" hingewiesen und diese die einfache Beschaffenheit der Schultlaffen gegenüber gestellt wurde, so ist dazu zu bemerken, daß die Lederklubfeffel" offenbar boch nicht so ganz genau betrachtet worden sein können. Es handelt sich doch nur um zwei runde Bolsterstühle, die mit Kunstleder bezogen sind und in noch einfacherer Aufmachung" martlich nicht beschafft werden konnten. Der Patient, der beim Arzt meilt, soll bequem fizen. Eine Polsterung müssen solche Stühle

schon haben.

Jm Wafferloch ertrunken. Einen tragischen Tod fand am ge­Strigen Nachmittag das zweijährige Kind des Arbeiters B. in Wittenau  . Das Mädchen entfernte sich unbemerkt von der elter­lichen Barzelle in der Kolonie Einigkeit" und spielte mit mehreren

Kommunisten am Werk.

wollen.

C. Baate.

Eine Konferenz der organisierten Arbeiter- Rabiohörer tagte am 2. und 3. September im Gemertschaftshaus unter Borsizz des ersten Vorsitzenden des Deutschen   Arbeiter- Radio- Bundes, des ersten des Bertreten waren die Tschechoslowakei  , Dänemark  , Der ursprünglich Deutschland  , Holland  , Desterreich und Rußland. vorgesehenen russischen Delegation war die Einreise­erlaubnis von der Deutschen   Botschaft in Moskau   nicht er­teilt worden. Ein in Berlin   sich aufhaltender Russe   war mit der Amis wurde die Einreifeerlaubnis nachträglich erteilt, doch fonnte Stellvertretung betraut. Auf eine Intervention des Auswärtigen die russische   Delegation zu den Verhandlungen nicht mehr rechtzeitig eintreffen. Begrüßt wurde die Konferenz durch Genossen Cris­pien für die Sozialistische Arbeiter- Internationale, durch Graß­mann für die Gewerkschafts- Internationale und durch den Reichs­tagsabgeordneten Rosenbaum für die fommunistische Reichstags­fraktion. Nach Entgegennahme eingehender Berichte über den Stand der Bewegung und die Gefeßgebung in den einzelnen Ländern wurde die Gründung der Internationale einstimmig beschlossen und ein internationales Romitee gewählt, das die Aufnahmebedin­gungen und die Statuten auszuarbeiten, zugleich aber auch die prat­tische Arbeit der Internationale aufzunehmen hat. Für diese Arbeit wurden bestimmte Richtlinien angenommen. Dieses Komitee setzt sich mit dem Recht der Kooptation aus je einem Vertreter von Deutschland  , der Tschechoslowakei   und Desterreichs zusammen. Der ruffische Ber­treter hatte die Forderung gestellt, daß auch die russischen Arbeiter­Radioamateure, die 170 000 Mitglieder zählten, in diesem Komitee vertreten seien. Diese Forderung wurde von den anderen Ländern abgelehnt. Von der deutschen   Delegation stimmte der eine Delegierte für, der andere gegen den Antrag der Ruffen. Daraufhin erklärte der russische Delegierte, sich weitere Erklärungen vorbehalten zu müssen. Siz der Internationale ist Wien  , internationaler Setre­

Anläßlich der Gründung der Arbeiter- Radio- Internationale hatte die Kommunisten in der Arbeiter- Radio- Internationale verwirklichen die Bezirksgruppe Berlin   des Deutschen   Arbeiter- Radio­Bundes in der Bod brauerei, Chausseestraße, einen Be grüßungsabend veranstaltet, der drastisch illustrierte, wie die Einheitsfront des Proletariats" von gewiffen Leuten aufgefaßt wird. Die erstaunten Besucher, deren Zahl übrigens nicht sehr groß war, glaubten sich in eine Veranstaltung der Kommunistischen Bar te i perfekt. Ein großes Bild von Lenin   war über der Saalbühne angebracht. Dazu ein rotes Transparent, das mit großen weißen Lettern verkündete: Lenin   zeigt euch den Weg!" Der Wider­ipruch, den diese einseitige und aufdringliche Aufmachung fand, bewog die Beranstalter zu erklären, daß für die Ausschmückung des Saales die Veranstalter zu erklären, daß für die Ausschmückung des Saales die kommunistische Ortsgruppe Wedding   des Berliner  Bundes verantwortlich sei. Was doch eine Ortsgruppe im Bund für Macht hat...! Um nun einen Ausgleich" zu schaffen, holte man im letzten Augenblick schnell zwei kleine Bildnisse von Marg und Lassalle, die aber fein Mensch zu sehen betam, weil sie verstedt auf dem Boden der Bühne standen. Die Feier selbst war ausgefüllt mit Borträgen des Friedrich Hegar   Chors, eines fommu­nistischen Sprech chors und den Rezitationen von Alfred Beierle   und Ernst Friedrich  . In dieser Umrahmung sprachen dann die einzelnen Delegierten zu den Besuchern. Ba ate sprach für Deutschland  , hoc e ch für die Tschechen, van Loi für Holland  und Nowotny für die Wiener Organisation. Erwähnenswert ist aus der Rede des legteren, daß in Wien   Arbeitslose und Blinde, denen auch die Apparate fostenlos geliefert werden, für die Benutzung des Rundfunks nichts zahlen brauchen. Sowjetrußland murde von dem in Berlin   lebenden Russen Motolu vertreten, der in seiner Rede gegen die Mehrheit der Delegierten heftige Angriffe richtete. Charakteristisch war, daß der größte Teil der Festteilnehmer, die zur Hälfte aus Jugendlichen bestanden, dem Russen demonstrativen Beifall zollte. Zum Schluß wurde eine Resolution angenommen, in der das Berhalten der Mehrheit der Konferenzdelegierten als u n- brüderlich gegenüber den Ruffen bezeichnet wird. Auf jeden Fall beweist aber dieser Begrüßungsabend", welche Absichten

Kindern an einem Wasserloch, das von den letzten starken Regen­fällen herrührte, in der Nähe des neuaufgeschütteten Dammes der Tegeler   Industriebahn. Das Kind fiel plötzlich in das etwa ½ bis

Meter tiefe Loch und ertrant. Die Spieltameraden müssen aus Furcht fortgelaufen sein, denn erst einige Zeit später wurde pon

einer Baffantin die fleine Leiche, die auf der Wasseroberfläche trieb, entdeckt. Die von der Feuerwehr vorgenommenen Wiederbelebungs­versuche blieben ohne Erfolg. Ein hinzugerufener Arzt stellte den Tod fest. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt.

Eine Verkehrsfalle.

Betthin berichteten wir über einen Unfall in der Greifs­malder Straße, bei dem ein Kind durch einen Autobus ber Linie 14 erfaßt wurde und tödliche Berlegungen erhielt. Ueber die Berkehrsverhältnisse in der Greifswalder Straße haben wir mun folgendes festgestellt: Die eine Seite der Greifswalder Straße von der Hufeland. bis zur Elbinger Straße wird zurzeit afphal­tiert und ist daher für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Bertehrs­ordnung schreibt bekanntlich vor, daß der Wagenverkehr zwei­feitig ist, d. h. in diesem Fall: Fahrtrichtung Weißensee rechts, Fahrtrichtung Königstor lints. Der gesunde Menschenverstand fagt sich nun, daß, wenn auf der einen Seite gebaut wird, der Verkehr auf die Nebenstraßen umgelegt wird. Dies ist auch in der Tat geschehen, nur gerade die gefährlichste Gattung der Fuhrwerke, die Autobusse, dürfen auf der sonst für den Berkehr nach der anderen Seite reservierten Seite fahren. Nun fieht jeder, der an den   Berliner Berfehr gewöhnt ist, beim Ueber­schreiten der Straße nur nach der einen Seite, und es ist zu verwundern, daß in diesem Teil der Greifswalder Straße nicht alle Tage derartige Unfälle vorkommen. Warum ist man nicht auf die einfache Lösung gekommen, die Autobusse ebenfalls durch die Hufelandstraße abzulenten? Ist die Zeit der Fahrgäste, es handelt sich höchstens um eine bis zwei Minuten, fo foftbar, daß sie auch nur ein Menschenleben aufwiegt? Warum ist es andererseits möglich, die Autobusse Nr. 30 und 11, die sonst über die Kottbuser Straße fahren, in einem Umweg über die Reichenberger Straße und Mariannenstraße zu führen, um nur ein Beispiel anzugeben? Ueber die Greifswalder Straße perfehren außer mehreren Straßenbahnlinien drei Autobusse in furgen Abständen, man tann sich also die Gefahren, denen die Anwohner der genannten Straße zurzeit ausgefeßt find, vorstellen. Es ist noch zu bemerken, daß die Hufelandstraße und die anderen Straßen, die für die Umlentung in Frage kommen, ganz geringen Wagenvertehr haben.

Mehr Ordnung in den Wäldern der Stadt!

will der Magistrat jest Schritte bun. Er will Papierförbe auf Gegen die Verschmutzung der Wälder   Berlins stellen, die hoffentlich die nötige Beachtung finden werden. Damit die Bevölkerung sieht, daß auch zu ihrem Wohl etwas geschehen soll, wird weiter geplant, sie durch Aufstellung von Ruhebänten und Anbringung von wegweisern zu erfreuen. Für das alles zusammen sollen 35 000 m. aufgewendet werden. Der Lautsprecher auf dem Auto.

Der Großlautsprecher wird immer mehr ein Gegenstand des täglichen Bedarfes. Bald hier, bald dort soll er bei einer Ber­anstaltung seine Stimme ertönen lassen. Um Lautsprecher für solche mede schnellstens bereitstellen zu können, hat die Siemens u. Halste 2.-G. Autos eingerichtet, die mit Lautsprechern und allen zu ihrem Betrieb nötigen Maschinen und Apparaten versehen sind, wie Strom­lieferungsmaschinen, Berstärkereinrichtungen, Besprechungsmitrophone usw. 3wei solcher Autos sind auf der Funkausstellung zu sehen. Das eine, von der Größe eines normalen Möbelwagens ist mit Faltlautsprechern, Protoslautsprechern und Riesenblatthallern der Firma versehen. Auf dem Dach des Wagens befindet sich ein zu sammenlegbarer Turm aus Stahlrohrkonstruktion, der es ermöglicht, den Lautsprecher bis zu einer Höhe von sechs Metern zu heben. Dieses Auto wird erwendet, wenn es sich um Wiedergabe von Musik und Vorträgen handelt. Eine Besprechungszelle befindet sich

|

tär der Genosse Nowotny aus   Wien, der die bisherigen internatio= nalen Arbeiten vorbildlich geleistet hat. Die Delegierten verpflichten sich, in ihren Ländern dafür einzutreten, daß für die Internationale ein jährlicher Beitrag von 5 Pf. für das Mitglied erhoben wird. Die Zahl der auf der Konferenz vertretenen organisierten Arbeiter­Radiohörer beträgt, von   Rußland abgesehen, etwa 20 000.

im Innern des Wagens, die Sprechströme tönnen aber auch von außen zugeführt werden. Außerdem ist am Wagen noch ein An­tennenmast zur Aufnahme von Rundfunksendungen vorgesehen. Das fleinere Auto ist mit Trichterlautsprechern ausgerüstet. Es wird verwendet, wenn es sich um Mitteilungen an einen größeren Streis handelt, z. B. für Wahlpropaganda oder bei sportlichen Ber­anstaltungen.

Der Vorzug der neuartigen beweglichen Anlage ist, daß das Auto schnell nach dem Ort, wo es gebraucht wird, fahren fann und daß die Lautsprecheranlage in fürzester Zeit nach Antunft des Autos betriebsbereit ist.

Ungewißheit über Filchner.

Schwierigkeit der Nachforschungen.

Zu einer Reuter- Meldung, nach der wahrscheinlich nicht die Filchner- Expedition, wie allgemein angenommen wurde, sondern eine amerikanisch- fanadische Reisegesellschaft in   Tibet bas Opfer eines Ueberfalls geworden fei, erfahren wir von zuständiger Seite, daß irgendeine amtliche Bestätigung dieser Nachricht der englischen Agentur bisher nicht eingelaufen ist. Das Auswärtige Amt hat alle in Frage fommenden Konfulate auf chinesischem und indischem Ge biet angewiesen, mit allen Mitteln Nachforschungen nach Dr. Filchner anzustellen, hat aber, ebenso wenig wie von den anglo- indischen Behörden in   Kalkutta, bisher keinerlei Antwort er­halten. Bei der Schwierigkeit der Nachrichtenübermittlung in jenem Gebiet und in Anbetracht der dort herrschenden Unsicherheit fann es überhaupt noch außerordentlich lange Zeit dauern, bis authen­tische Meldungen vorliegen, es sei denn, daß die Expedition selbst inzwischen aus   Tibet zurückkehrt oder daß andere Gesellschaften mitteilungen über die dortigen Vorgänge machen tönnten. Auf jeden Fall ist im Augenblick das Schicksal des   deutschen Forschers und seiner Reisegenossen noch völlig ungewiß, zumal man auch mit der Möglichkeit rechnen muß, daß Filchner sich eben jener in der Reuter- Meldung erwähnten Gesellschaft zum Schuß gegen drohende Bandenüberfälle angeschlossen hatte.

"

Tischlein deck dich" der Bühnenkünstler.

So hat

Die Leute von Brettl und Bühne wollen zeigen, daß fie nicht nur die Welt der Bretter beleben fönnen, sondern daß sie neben ihren fünstlerischen auch noch häusliche Talente befizen. Bugunsten ihrer Wohlfahrtskaffe haben Mitglieder der Deutschen Bühnen­genossenschaft bei Tiek" Lische froher Stunden gedeckt. Cornelis   Bronsgeest einen Radiotisch gedeckt, indem er sämtliche Tischgeräte als Rundfunkgebrauchsgegenstände formte( weber schön, noch praktisch), der luftige Otto   Reutter dedte einen Bowlentisch", Ellen   Richter deckte den Tisch der fünf Erdteile" und so versuchte besten liegt". Für diese redliche Mühe verschleißt die Firma Tiek halt ein jeder mit Geschid und Humor das zu gestalten, was ihm am ihrerseits Lose der Bühnengenossenschaft, deren Treffer in allerhand schönen Sachen wie Landhäusern, Autos, Motorrädern, Pianos usw. bestehen. Man könnte glauben, die Menschheit hätte heute andere und wichtigere Sorgen, denn leider werden derer immer mehr und mehr, die vom ungedeckten" Tisch speisen müssen, die das fehlende blütenfrische Linnen nicht einmal allzu schmerzlich vermissen und schon höchst zufrieden sind, wenn eßbare Genüsse fich auf dem Tisch vorfinden. Den Schauspielern sei daraus tein Vorwurf gemacht. Nur müßte bei solchen Gelegenheiten ein Gedanke verwertet werden, der etwas mehr Eristenzberechtigung verdient.

Die Ortsgruppe   Wildau des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold beging am legten Sonntag ihr zweites Gründungsfest. Mehrere auswärtige Kameradschaften unterstützten die Kundgebung nach besten Kräften. Schon am Sonnabend bekam Wilbau einen hübschen& ackelzug zu fehen. Der Sonntagnachmittag brachte zu­nächst einen Umzug im Ort und später die eigentliche Rund­gebung auf dem Schulhofe. Bei der Begrüßung teilte der Kameradschaftsführer mit, daß auch in Bildau die Reaktion die pofi­tive Arfbauarbeit des Reichsbanners mit allen Mitteln zu unter­binden versuche. Nicht genug damit, daß Schwarzkopff dem Reichs­banner das Kasino gesperrt habe, ist diese Gesellschaft dazu über­gegangen, einem Bächter, der von Schwarzkopff Land in Bacht

Die sparsame Hausfrau verwendet MAGGIS Würze,

denn sie weiß, daß es nur weniger Tropfen bedarf, um dünnen Suppen, Fleischbrühe, Gemüsen und Soßen sofort einen kräftigen Wohlgeschmack zu geben. Vorteilhaftester Bezug in großen, plombierten Originalflaschen zu RM 6.50. - Man verlange ausdrücklich MAGGIS Würze.-

Sagol

warte

4