2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 239.
Lokales.
C
--
Sonnabend, den 12. Oktober 1895.
an
"
12. Jahrg.
an
Koloniales. Bielen Pflanzern im Südosten winkt die hinz und mit der definitiven Genehmigung des Vertrages Trennung, wenn auch nicht gerade vom Liebsten, so doch von endete. Infolge der vorgeschrittenen Zeit mußten alle übrigen etwas, was ihnen start ans Herz gewachsen ist, nämlich von Punkte, u. a. auch die Amtsniederlegung der 7 sozialdemokratischen Parteigenossen! Am Freitag, den 8. November finden in ihrer Kolonie Lohmühlenstr. 18-22. Das Leben eines Lauben- Gemeindeverordneten wegen der Sedanfeier, bis zur nächsten vierzehn Kommunal- Wahlbezirken der 3. Abtheilung Neuwahlen besitzers oder Pflanzers hat seine Licht- und auch seine Schatten- Sigung vertagt werden. seiten. Die Lichtseiten kennen zu lernen, war den Kolonisten für die Berliner Stadtverordneten- Versammlung statt. Es gilt der Lohmühlenstraße in reichem Die Pferdebahulinie durch die Prenzlauerstraße nach Maße vergönnt geauch hier wieder, die bereits innegehabten Siße zu vertheidigen, wesen. Die Kolonie umwebte das rosige Band erhebender Weißensee soll am 25. Ottober eröffnet werden. sowie neue für die Sozialdemokratie der Reichshauptstadt zu bekannten„ Pflanzer- Verein Südost", der bei allen Partei- Anlässen Gesundbrunnnen ist infolge der Unglücksfälle auf der Strecke Harmonie und die Kolonisten thaten sich zusammen zu dem Die Fahrgeschwindigkeit der elektrischen Bahn auf dem erobern. Um die Agitation recht erfolgreich zu gestalten, findet von seinem Dasein rühmliche Kunde giebt und dessen Kranz am Badstraße- Soldinerstraße erheblich herabgesetzt worden, ohne am nächsten Sonntag, früh 1/28 Uhr, eine Flugblatt- 18. März auf den Gräbern der Märzgefallenen stets anzutreffen daß hierdurch die Unglücksfälle an und für sich aufgehört haben. Verbreitung für ganz Berlin statt und ist zahlreiche Be- ist. Toch wo viel Licht ist bekanntlich auch viel Schatten und daß hierdurch die Unglücksfälle an und für sich aufgehört haben. theiligung Eurerseits erforderlich. Die Verbreitung der Flug- auch an den Rosen der kleinen Lohmühlenstraßen- Idylle trangen ettere sollen vielfach durch den Leichtsinn der Kinder hervor gar bald die Dornen des häßlichen Materialismus in brutaler gerufen werden, welche fich trotz aller Ermahnungen in den blätter geht von den in jedem Kreise bekannten Lokalen aus. Beise hervor. Der Grund und Boden der Kolonie ist ein etliche Schulen bei Annäherung der elektrischen Wagen auf das Geleiſe Die Vertrauenspersone u. Morgen großes Terrain, welches anfangs als Gärtnerei verwerthet darüber Klage geführt, daß die Kutscher der Privatfuhrwerke, stellen. Auch wird von den Beamten der elektrischen Bahn wurde, jetzt aber, so lange die Bauspekulation es noch nicht Den Parteigenossen des sechsten Reichstags- Wahl- an sich reißt, als Laubenkolonie verwendet wird. Die einzelnen anstatt den breiten Fahrdamm der Prinzen- Allee zu benüßen, kreises zur Nachricht, daß die Listen für die Kommunal- Pflanzer empfangen ihr„ Land" erst aus zweiter Hand. Zwischen das Gespann auf das Schienengeleise lenken und erst im letzten wahlen bei folgenden Parteigenossen eingesehen werden ihnen und dem Beſizer" steht eine Mittelsperson in Gestalt eines Augenblick furz vor dem elektrischen Wagen dasselbe verlassen. können: Für den 33. Kommunal- Wahlbezirk bei Wizel, Acker- Generalpächters, welcher das ganze Terrain parzellirt wieder um allem diesen Unsug zu steuern, sind seitens der Polizei auf straße 145, für den 35. Kommunal Wahlbezirk bei Rosenthal, der Prinzen- Allee zahlreiche Schuhmannspatrouillen aufgestellt Tas Nützliche einer solchen Unterpächter vergiebt. Granfeerstr. 6, für den 42. Kommunal Wahlbezirk bei Tauschel, Generalpacht sollten die Pflanzer in der Zeit des drei- worden. Grenzstr. 4, Raschke, Hochstr. 32, Haferland, Bellermannſtr. 87, jährigen Bestehens der Kolonie ziemlich deutlich verspüren, denn Wolframm, Prinzen- Allee 21. Der Vertrauensmann: C. Helbig. während die Ruthe Land im ersten Jahre 55 Pf. Pacht foftete, fich bereits als viel zu klein erwiesen. Es dient hauptsächlich der Das neue Poftamt Nr. 41 in der Kurstr. 18 und 19 hat Achtung, fünfter Wahlkreis! Die Parteigenossen werden britten Jahre gar auf 90 Pf. hinaufgeschraubt. Der General- fehrreichen Gegend start in Anspruch genommen. Die Hausdiener wurde der Pachtzins im zweiten Jahre bereits auf 70 Pf. und im Annahme von Packeten und wird von den Geschäften jener veraufgefordert, sich am Sonntag Morgen 7 Uhr zur Verbreitung eines Flugblattes in den Lokalen Hirtenstr. 10 und Louisenstr. 5 pächter des in Rede stehenden Landes" ist Herr Restaurateur der Geschäfte führen lebhafte Klage darüber, daß es an Raum 5G. Wanzlick, Görligerstr. 35, welcher seine Rechnung nicht ohne für die Packete mangelt. Es wird dringend gerathen sein, vor zahlreich einzufinden. Die Vertrauensperson: P. Hübner, den Wirth gemacht hatte. In der Kolonie herrschte ein Leben der Weihnachtszeit Abhilfe zu schaffen. Auguststr. 19. ,, wie im Sommer". Bei der Arbeit gab es Durst und besonders Unser Kollege Pötsch ist Donnerstag ziemlich unverhofft aus an den Sonntagen, wenn die Familien und Freunde und Be- Der Direktor der Nationalgallerie, Herr Jordan, soll der Redakteurheimstätte Plößensee wieder in die preußische kannten alle draußen waren, wurde etwas tonsumirt, daß jedem angeblich aus Gesundheitsrücksichten von seinem Amt zurücktreten Freiheit zurückgekehrt. Nach menschlicher Berechnung war die Restaurateur das Herz im Leibe lachen mußte. So lange das wollen. Als seine muthmaßlichen Nachfolger nennt der„ B. B.-C." Gefängnißuhr für ihn erst am 10. Dezember dieses Jahres ab- Geschäft so blühte, waren General- und Unterpächter ein Herz die Herren Direktor Wörmann in Dresden , Alfred Lichtwark gelaufen. Man denke aber nicht, daß unser wackerer Genosse und eine Ceele, denn der Generalpächter war natür in Hamburg und Richard Muther in Breslau . feine plötzliche Haftentlassung irgend welcher Gnade zu lich auch privilegirter Laubenbudiker. Das Geschäft erdanken hat, so etwa der, daß Der Universitätszopf. ihm man wegen litt aber schließlich einen Die feierliche Uebergabe des Stoß und man fann sich Rektorats wird am Dienstag, mittags 12 Uhr, in der Aula beguter Führung" einen Theil seiner Strafe schenkte. darüber eigentlich nicht wundern. Nach den durchGeschenkt worden ist ihm auch keine Viertelstunde und wegen aus glaubwürdigen Versicherungen der Pflanzer sollen gangen. Der bisherige Rektor, Professor Pfleiderer, erstattet den " guter Führung" werden in preußischen Gefängnissen unter nämlich die„ Weißen" mit dem„ blauen Heinrich" eine frappante Jahresbericht und übergiebt alsdann die Jufignien seines Amtes Umständen zwar Diebe und Gauner vor der Zeit freigelassen, Aehnlichkeit gehabt haben. Mit dem Nachlassen des Konsums dem Nachfolger Geh. Rath Adolf Wagner. Nach Ablegung des aber keine ehrenhaften Männer, die als Sozialdemokraten um lockerte sich auch das bisherige harmonische Verhältniß, welches Gides hält der neue Rektor seine Antrittsrede. ihrer Ueberzeugung willen ins Loch gesteckt worden sind. Sozial- sich schließlich derartig zuspißte, daß der Generalpächter plötzlich demokraten verlangen bekanntlich auch keine derartige Gnade. Aus dem Frauengefängniß in der Barnimstraße sind in und ganz unerwartet seine Unterpächter fündigte und ihnen auf der gestrigen Nacht drei Arbeitshäusler aus Rummels. Die Angelegenheit unseres Pötzsch verhält sich so, daß gab, zum 1. Oftober im wahren Sinne des Wortes das Feld burg entsprungen, die turz vorher zur Dienstleistung in das ge er unter anderem wegen Beleidigung der Saarbrücker zu räumen". Ueber diese harte Maßregel herrscht natürlich nannte Gefängniß überführt worden waren. Es wird über den Bergbehörde, die er als Redakteur des Vorwärts" verübt große Empörung und das wohl mit recht, denn die Pflanzer, Vorfall gemeldet: Die Männer, die soeben in das Portal der haben soll, zwei Monate abzubüßen hat. Mit ihm war welche doch nur Proletarier sind, haben in ihre Besizung" viel Anstalt eingetreten waren, machten plößlich Kehrt und flüchteten auch der Einsender der für beleidigend gehaltenen Notiz ver- Geld und Arbeit hineingesteckt. So eine Laube kostet 60 bis in verschiedenen Richtungen davon. Der erste Ausreißer wurde urtheilt worden. Dieser hatte Revision gegen das Erkenntniß 100 M., dazu kommt noch der Plantagenbestand, die Arbeit und nach wenigen Minuten von dem nachfolgenden Transporteur eingelegt, wogegen Pötsch dieses Rechtsmittel nicht gebraucht die Früchte derselben, die Winterfrüchte, die durch die Kündigung eingefangen; der zweite Flüchtling eilte nach der Gollnowstraße hatte; wegen der noch unerledigten Revision aber liegen auch im Stiche gelassen werden sollen. Vielfach liefen die Pachtkontrakte 311, stieß hier aber auf den Kriminalbeamten Streefe die Aften in Sachen Pötsch noch beim Reichsgericht in Leipzig . zum 1. Oktober ab und eine Grneuerung derselben war erfolgreich dem mann, es jedoch nicht gelang, den ihm Nun wird in der königlich preußischen Justiz bureaukratie verhindert worden. So stehen viele Pflanzer vor einem argen Körperkräften weit überlegenen Flüchtling aufzuhalten, ein Mensch ohne Aften, und ſei er auch Sozial- Dilemmia, denn der Umzug einer Kolonie ist nicht wie aus einer der nun unterstützt von einer zumeist aus zuhältern und Dirnen demokrat, überhaupt nicht als existirend betrachtet; Schlafstelle in eine andere. Diejenigen, deren Kontrakte über den bestehenden Menge die Landwehrstraße erreichte. Der nacheilende Pözsch war in Abwesenheit eines Gerichtserkenntnisses Luft ge- 1. Oktober hinaus dauern, wollen ja auf ihren Schein vorläufig oben erwähnte Beamte gab fortwährend Nothsignale und darauf worden; die Strafvollstreckung mußte nnterbleiben und der Preß- bestehen, indessen wird der ganze Werein dem ungaftlichen Gast hin eilten Gäste des in der Landwehrstraße 5 belegenen fünder erhielt, nachdem seine übrigen Strafthaten abgebüßt waren, wirth den Rücken kehren und sich eine andere Niederlassung Schügner'schen Lokals heraus, die den Sträfling stellten. Die eine Ordre zugesteut, welche seine Ausweisung aus Plößensee zu suchen. Das Band der Solidarität verbindet die Pflanzer nach Gruppe aber wurde ihrerseits von dem nachfolgenden Gesindel Donnerstag verfügte. wie vor und Profitfucht ist nicht im stande, dieses Band zu umringt, das drohend die Freigabe des Flüchtlings forderte. In lodern. So hat die Organisation auch in dieser Gestalt sich diesem tritischen Augenblick trafen acht Schuyleute ein, denen es wohl bewährt und der Pflanzer- Verein Südost" wird hoffentlich gelang, die Zuhälter auseinander zu treiben. Die beiden Wiedereine andere Heimstätte finden, wo er seine Lauben bauen kann. ergriffenen wurden nach dem Frauengefängniß zurückgebracht, Die katholisch- kapitalistische ,, Germania " ist bekanntlich während der dritte Sträfling entkommen war und zwar nach das allerchristlichste Blatt in Berlin und weiß nicht genug in dem Friedrichshain . Die Anlagen desselben wurden zwar alsAußer von seinem Chefredakteur Dr. Leipziger muß Entrüstung zu machen, wenn von irgend einer Seite da 3 bald abgesucht, doch ohne Erfolg. tas Kleine Journal" die von ihm gebrachte Verlegenheitslüge, eilige Sakrament der Ghe profanirt wird. Die Ein Idyll aus dem Militärstaat. Eine nicht frepirte daß unsere Wittheilung über das famose Duell von Anfang bis fromme Germania " scheint aber darin dem schmutzigsten Granate mit Zünder fand Dienstag früh der Arbeiter G. der zu Ende erfunden sei, jetzt auch von den beiden„ Kartellträgern", Prostitutionsblättchen aufs Haar zu gleichen, daß ihre Kampf- fiebenten Bau- Inspektion am Görlißer Ufer beim Ausgang der den Herren Skowronnek und Dr. Merle ker desavouiren begier für Religion, Ordnung und Sitte dort Halt macht, wo Wrangelstraße. G. hatte den Auftrag, den am Zaun der Hecklaffen. In einer langathmigen Erflärung, welche diese das Geschäft in Frage kommt, nämlich vor dem Inseraten- mann'schen Fabrit liegenden und am Tage vou zahlreichen Herren der bürgerlichen Presse haben zugehen lassen, steht folgen- theil. des zu lesen: Dort gab sich die„ Germania " am Freitag Morgen geschäftig Dabei stieß der Mann auf einen Gegenstand in Größe einer Kindern zum Spielen benutten Ries auf einen Haufen zu schaufeln. Herrr Dr. Leipziger hatte die Unterzeichneten gebeten, Herrn der folgenden Verkuppelung hin: Rechtsanwalt Löwenstein zur Rede zu stellen. Die Unterzeichneten Weißbierkruke. Sofort erstattete er Anzeige beim Portier der begaben sich am Mittwoch, den 2. d. M. in das Bureau des Fabrik. Dieser erkannte in dem Gegenstand eine Granate. Nun lief der Arbeiter zur Polizeiwache in der Cuvrystraße und er Rechtsanwalts L. In der mehr als eine halbe Stunde währenden stattete dort Anzeige, Wie die Granate an den Ort gekommen Erörterung erklärte Herr Rechtsanwalt L., daß er sich bei Absein mag, ist, wie die Märkische Bolts- Zeitung" mittheilt, noch faffung der Klageschrift der darin enthaltenen Beleidigung wohl nicht ermittelt. Als ein Wunder ist es zu betrachten, daß die bewußt gewesen sei, es aber ablehnen müsse, dieselbe zurück- zahlreich dort spielenden Kinder das Geschoß nicht fanden, sonst zunehmen. Rechtsanwalt Merleker ist im weiteren Verwäre ein schreckliches Unglück unvermeidlich gewesen, da der laufe dieser Angelegenheit nicht mehr thätig gewesen. Der feit der Ehe. Zünder noch daransteckte. Schriftsteller St. ersuchte Herrn Rechtsanwalt 2. noch einmal, die Beleidigung zurückzunehmen, und als dieser eine be- Kein neuer Polizeifrühling. Die auch von uns gestern stimmte Erklärung verweigerte, stellte er ihm im Auf- nach der Nordd. Allg. 3tg." gebrachte Polizeiverfügung, welche den Schuyleuten ein anständiges Verhalten bei Sistirungen 2c. trage des Herrn Dr. Leipziger eine Pistolen einschärft, enthält nach der„ Berl. 3tg." nichts als olle Kamellen. forderung. Rechtsanwalt Löwenstein lehnte diese Forderung ab. Einige Tage später erhielt Skowronnet ein Dem Verbreiter der Nachricht, so schreibt das Blatt, scheint nicht Schreiben des Rechtsanwalts Löwenstein, in welchem derselbe bekannt zu sein, daß den Schuhleuten diese Verhaltungsmaßregeln um eine Fortsetzung der Verhandlungen bat, weil ihm jetzt an regelmäßig in jedem Monat in Erinnerung gebracht werden. Freider sachgemäßen Erledigung des Falles gelegen sei." Durch ein Mißlich nicht immer mit dem nämlichen Erfolge. verständniß ist das Antwortschreiben des Rechtsanwalts Adolf Streckfuk, zumeist bekannt als Geschichtsschreiber der Löwenstein an seinen Bevollmächtigten erst am Dienstag Stadt Berlin , ist am Freitag in Berlin gestorben. Streckfuß, Wegen der Schienenlegung für die elektrische Bahn in Abend in die Hände des unterzeichneten Stowronnet gelangt. der eine zeitlang auch das mit eines Berliner Stadtraths be- der Ritter- und Reichenbergerstraße ist die Omnibuslinie Neues Dieses Schreiben enthält an erster Stelle eine Ehren- fleidete, ist ein Alt- Berliner" gewesen. Er entstammt einer Thor- Reichenberger- und Liegnigerstraßen- Ecke bedeutend ver erklärung für Herrn Dr. Leipziger und, falls dieselbe nicht preußischen Beamtenfamilie, wurde aber schon als junger fürzt und auch sonst abgeändert worden. Der Omnibus läuft für genügend erachtet werden solite, die Bitte um Berufung eines Mann von 24 Jahren in die Bewegung des Jahres 1848 gegenwärtig nur bis zum Kottbuser Thor und geht statt durch Ehrengerichts. Im Falle der Ablehnung beider Vorschläge er hineingezogen, und mußte fo so den Lehrerberuf, den er die Junker und Ritterstraße durch die Koch, Oranien- und suchte Herr Rechtsanwalt Löwenstein um sofortigen Austrag der einschlagen wollte, aufgeben. Er wurde Kaufmann und wandte Dresdenerstraße. gestellten Forderung bis Montag Nachmittag 4 Uhr. fich in reifen Jahren dann der literarischen Thätigkeit zu. Es ist nicht unsere Sache, zu ergrübeln, durch welches Miß- Populär geworden ist er namentlich durch sein Buch" Fünfverständniß" der Brief des Herrn Dr. Löwenstein, der die Duell- hundert Jahre Berliner Geschichte"( Vom Fischerdorf zur Weltteilerei hintertreiben sollte, erst am Dienstag Abend in die Hände stadt). die Hände stadt). Ein tiefgründiges Wert ist dies Buch wohl nicht, des Herrn Skowronnet gelangt ist. Nach allem mußte der und so manches in der Entwickelungsgeschichte Berlins , geforderte Dr. Löwenstein im Ernste annehmen, daß Dr. Leipziger wie es in historischen Streckfuß ihn am Montag Nachmittag beschießen wollte. Wir brauchen in lehrhafter Breite dargestellt wird, kann vor modern wohl kaum zu erklären, daß die Existenz des Briefes in der un- geschichtlicher Forschung nicht mehr Stand halten. Streckfuß glaublich thörichten Geschichte, die Herr Dr. Leipziger sich in veröffentlichte außerdem in den fiebziger Jahren einige Romane. einem Anfall von Renommirsucht eingebrockt hat, uns nicht ben der letzten Zeit war Streckfuß, der an einem chronischen Swinemünde Lungenleiden ertranft war, schweigsam geworden. Ab und zu Hamburg Zur Umtaufungs- Angelegenheit schreibt die Deutsche erschienen im Feuilleton liberaler Berliner Blätter noch Erinne Tageszeitung" Der Vorwärts" glaubt, daß durch die Um- rungen eines Alt- Berliners von ihm. nennung der Sache die Angeklagten Pfund und Rautmann ihren In der Sitzung der Nixdorfer Gemeindevertretung, Wien . ordentlichen Richtern entzogen worden seien. Wenn diese Auf welche am Donnerstag Abend stattfand, theilte Amtsvorsteher Haparanda. fassung vielleicht auch nicht zutrifft, so bleiben wir doch bei Bodin zunächst mit, daß die Eröffnung des neuen Rixdorfer Petersburg unserer Meinung, daß es dringend nothwendig sei, öffentlich zu Bahnhofes am Freitag, den 18. d. M. stattfinden werde. Am Cork erklären, aus welchen Gründen die Umnennung erfolgt sei. Sollte Abend vorher soll das für den Ort außerordentlich wichtige Er- Aberdin man die alphabetische Ordnung als Ursache ins Feld führen, so eigniß durch ein Festessen gefeiert werden. Ferner theilte der Paris . würde dagegen zu erinnern sein, daß man schon bei der ersten Vorsitzende mit, daß die Pferdebahn ihre Linie wieder bis zum Bezeichnung der Sache hätte wissen müssen, daß der Buchstabe Bahnhof legen werde, nachdem sie sich bezüglich der Haltestelle Wetter- Prognose für Sonnabend, den 12. Oktober 1895. D dem Buchstaben P im Alphabet vorangeht. Im Interesse des mit der Eisenbahnverwaltung geeinigt habe. Hierauf wurde in Kühles, zeitweise heiteres, vielfach woltiges Wetter mit vollen Vertrauens in unsere Rechtsprechung wäre eine baldige Schlußberathung des Vertrages mit dem Konsortium der etwas Regen und ziemlich frischen nordwestlichen Winden. Aufklärung nicht nur erwünscht, sondern geboten. Elektrischen Vorortbahn eingetreten, welche sich über 3 Stunden Berliner Wetterbureau.
Diese Maßregel tam unserm Kollegen insoweit ganz gelegen, als feine junge Frau ihn gerade in der Nacht, die auf seine Haftentlassung folgte, mit dem Erstgebornen beschenkte. Möge der Junge ein ebenso unerschrockener Sozialdemokrat werden, wie es sein Vater ist.
tannt war.
"
-
"
Baldige Heirath!
Junger Kaufm., 26 J. alt, Mitinhaber eines Manufakturwaaren- Geschäfts, sucht anderer Unternehmungen halber die Bef. einer ver m. j. Dame mittler Figur im Alt. v. 20-25 J. Adr. nebst Photogr. erb. bis 15. d. M. unter J. 9518 a. d. Exped. d. Bl. Diskretion selbstverständlich. Das Heirathsgesuch" paßt ja herrlich zur kirchlichen Heilig
den
Bildern
von
"
Vermißt wird seit einigen Tagen der kaiserliche Baus Inspektor im Auswärtigen Amte F. A. Schran. Herr Schran hat fich Anfang des Monats aus seiner in der Linkſiraße belegenen Wohnung entfernt, ohne sein Reiseziel anzugeben. Das Auswärtige Amt hat, wie der„ Lokal- Anzeiger" berichtet, die Kriminalpolizei benachrichtigt, welche durch ihre Organe, da mit der Möglichkeit eines Unglücksfalls gerechnet wird, den Vermißten suchen läßt. Bisher sind diese Bemühungen freilich erfolglos geblieben.
Witterungsübersicht vom 11. Oktober 1895.
Stationen.
Barometer
reduzirt auf
stand in mm,
b. Meeressp.
Windrichtung
Windstärke
( Stala 1-12)
LOGO ACO 522284T
Wetter
Temperatur
ARRATIOS nach Celsius
753
SSW
5
Dunst
10
•
WSW
756 762
WSW SW
4
3
wolkig Regen woltig
9
9
10
764 762
742
SGD G
halb bedeckt bedeckt
9
12
Regen
10
754
SGD
769
NNW
760
·
766
NW SSM
1
•
heiter halbbedeckt halbbedeckt wolfig
10
10
( 50. 409.)