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Schupo verboten, außer Dienst Zivil zu tragen, eine An- aus, nur in manchen Augen oder im verfümmerten Körperchen steht ordnung, die nur Verwunderung und Erstaunen erregen fann. die stumme Anklage einer traurigen Erbschaft. In großen luftigen Einige Fragen seien deshalb erlaubt. Wie denkt man es sich, wenn Sälen liegen die ganz kleinen in Körbchen, die größeren in Bettchen ein Schupobeamter, wie es nicht selten der Fall ist, in der Wohl- und auf der Frühgeburtenstation ist der Brutofen in reger Tätig fahrtspflege ehrenamtlich tätig ist und nun auf Grund der feit. In den oberen Stockwerken sind die Zimmer der Schwestern neuen Dienstanweisung in der Wohnung seiner Schutzbefohlenen und des Hauspersonals, im Erdgeschoß sind die Küchen, Wirtschafts­im Waffenrod erscheint? Wie verträgt sich weiterhin diese und Vorratsräume untergebracht. Im ersten Stock befinden sich Borschrift mit den verfassungsgemäß garantierten staatsbürgerlichen noch die Operationsfäle, das Laboratorium und alle anderen ärzt­Rechten des Beamten? Soll er außer Dienst politische Versammlichen Räumlichkeiten. An schönen Tagen werden die Kleinen nach lungen in Uniform besuchen? Soll er, um neben den Ernst dem Garten gebracht, wo sie, je nach ihrer Größe, in Bettchen oder einen freilich nur scheinbaren Scherz zu sehen, falls er Besizer im Grase spielend, Luft und Sonne genießen.

eines Laubengeländes ist, seine Dungfarre, die Forte über der Schulter, in Uniform durch Groß- Berlin spazieren fahren? Soll

er am Sonntag, Arm in Arm mit Muttern, den Kinderwagen in

Uniform schieben? Soll er, wenn er außerdienstlich tanzen will, Allgem. Funktionär- Versammlung

in Uniform auf den Witwenball gehen?

Man lucht vergeblich nach einer Antwort, wenn man über die Gründe solcher rätselhaften Anordnungen nachgrübelt. War es doch schon den Beamten der königlich preußischen Polizei von Anno dazumal erlaubt, außer Dienst Zivil zu tragen, und selbst für die Angehörigen des aktiven Se ères gab es ein so weitgehendes Verbot nicht. Der preußische Innenminister soll über diese An­weisung den Kopf geschüttelt haben, und er plant, Mitie Oftober eine allgemeine, für ganz Breußen gültige Dienstanweisung heraus­zugeben. Der Polizeipräsident war auf Urlaub, der Bize= präsident befand sich dienstlich außerhalb Berlins . Wer ist also für diesen Geistesblig verantwortlich? Man darf ernstlich hoffen, daß es sich bei dieser Dienstanweisung um eine Eintagsfliege handelt!

Außerdem wurde in der Versammlung über die Besoldungs­reform referiert. Hierüber berichten wir an anderer Stelle.

Die Lotterie der Arbeiterwohlfahrt. Was die Kommunisten feststellen".

am Dienstag, dem 13. September, 19, Uhr, in den Germania - Festfälen, Chauffeefte. 110. Tagesordnung;

Sozialdemokratie und Reichsschulgeset Referent: Genosse Dr. Kurt Löwenstein, M. d. R. Außer den Partei- und Gewerkschaftsfunktionären haben die sozialdemotra tischen Elternbeiräte und Lehrer Zutritt. Mitgliedsbugh legitimiert.

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Künstlerpech."

Stehlen ist Silber, Schweigen ist Gold.

Ein ausgesuchtes Künstler pech" brachte gestern zwei wür. dige Vertreter der Langfingergilde auf die Anklagebant. Der Tat­bestand war ein wenig kompliziert und so lustig, daß alle Mitwir­fenden an der Komödie, die sich vor dem Schöffengericht abrollte, mit Ausnahme der höchst betrübten Angeklagten nur mit Mühe den

Ernst wahren fonnten.

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bald wieder hinter sich zu haben, ein paar Dummheiten bei seiner Aussage, so daß dem Kriminalbeamten die Geschichte reichlich brenz­lich vorfam. Er veranlaßte den Bestohlenen", einen Einblick in seine Taschen zu gewähren, und bei dieser Gelegenheit fand sich manches, was der bösen Polizei höchst verdächtig vorfam. Löwen stengel hatte nämlich noch einige andere Uhren und Ringe mit Monogrammen bei sich. So behielt man ihn in Haft und machte nun den beiden Kollegen" den Prozeß. Rechtsanwalt Dr. Reiwald bat für Gardinengeruch um mildernde Umstände, denn er habe doppel­tes Bech gehabt. Man könne ihm ein gemisses menschliches Mit­gefühl nicht persagen. Das Gericht folgte dann auch dieser Auf­fassung und verurteilte ihn zu 9 Monaten Gefängnis, während Löwenstengel 1 Jahr 3 Monate Gefängnis erhielt. Beide werden überdies nach Verbüßung der Strafe ausgewiesen werden.

Die Reklamefäule als Fernsprechzelle. Das Bedürfnis nach öffentlichen Fernfprechautos maten ist in letzter Zeit besonders groß geworden, da das unterwegs befindliche Publikum in den Geschäften, in denen es telephonieren will, noch immer Ueberpreise zahlen muß. Darum hat die Oberpostdirektion Berlin beschlossen, neue Fernsprech automaten. an den verschiedenen Plägen Berlins zu errichten. Man will auch die früheren Vororte stärker als bisher berüd­fichtigen. Gemiffe Schwierigkeiten bestehen nur darin, daß die Berliner Verkehrspolizei möglichst alle Aufbauten auf den Berliner Straßen einzuschränken versucht, denn es ist statistisch bewiesen, daß gerade an solchen Punkten, an denen durch Häuschen, Säulen, Warte­hallen die Uebersicht erschwert ist, sich die meisten Unglücksfälle zu­tragen. Den Reflamefäulen, die auf ihrem Dache Normalzeit- Uhren haben, sollen Fernsprechautomaten eingebaut werden. Die erste Säule wird in diesen Tagen am Nollendorfplak vor dem Theater aufgestellt. Die Fernsprechzelle ist unten in den Sockel eingebaut, nicht sehr groß, aber ausreichend, damit eine Person Blaz findet, fie hat ungefähr eine Höhe von 2,10 Meter, eine Breite von etwa 1,10 Meter. Der Apparat ift in Stopfhöhe angebracht, vor ihm befindet genug ist, um. Notizen machen zu können.

Ein Teil der fommunistischen Presse hat einen Artifel, der sich 2öwenst engel, zwei ausgesucht geschickte Taschendiebe. Ein fich ein Bult mit dem Fernsprechperzeichnis, das aber auch breit Angeklagt waren Chaim Gardinengeruch und Baruch in völlig entstellender und unrichtiger Weise mit der vorjährigen mal, weil Löwenstenget eine Uhr gestohlen, zum zweiten, weil Gar­

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Weihnachtslotterie der Arbeiterwohlfahrt befaßt, aus der Welt am Abend" übernommen. Dazu sei folgende Richtigstellung gegeben: Man macht der Arbeiterwohlfahrt den Vorwurf, gutgläubigen Arbeitern weit über 400.000 m. aus der Tasche gezogen" und dies Geld für Reklame, Unkosten und Sonstiges zum Fenster hinaus geworfen zu haben. Das Einfamilienhaus( Hauptgewinn) sei bis heute noch nicht gebaut worden. Diese Tatsachen will der Bericht erstatter der Welt am Abend" in einer Gerichtsverhandlung, die in Berlin gegen einen früheren Lotterieunternehmer stattfand, fest: gestellt haben. Der Strafantrag in diesem Prozeß war von dem Staatsanwalt megen Untreue und Unterschlagung", begangen bei der Durchführung der Lotterie der Arbeiterwohlfahrt, Bezirk Berlin , im Jahre 1925 gestellt worden. Schon hieraus läßt sich ersehen, daß es sich nicht um die große Lotterie des Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt e. V. aus dem Jahre 1926, sondern um eine nur auf Berlin beschränkte Lotterie aus dem Jahre 1925 handelt. Der Angeklagte wurde freigesprochen, ein Zeichen, daß sich die Lotterie selbst ordnungsgemäß abgewickelt hat. Weiter wurde vom Gericht festgestellt, daß von der einen Million Lose, die damals auf gelegt waren, 30 000 Stück nicht verkauft wurden, daß also eine Ein­nahme von 485 000 m. erzielt worden ist. An Unkosten wurden aufgewandt für den Einkauf der Gewinne 218 000 m., für Steuern 85 000 m., 50 000 m. für die Untoften des Losdruckes, des Losver: triebs, der Reklame einschließlich der Geschäftsführung. Mithin war ein Reingeminn von 132 700 m. geblieben. Dieser war dem Hauptzweck der Lotterie, der Gründung eines Kinder heims, dem Auguft- Bebel- Kinderheim in Gohrifa, Sächsische Schweiz , zugeführt worden. Dieses Heim ist im Februar des ver gangenen Jahres eröffnet worden, und viele Proletarierkinder aus Berlin haben dort Gesundheit und Frische erlangt. Damit fällt der Borwurf, daß die Arbeiterwohlfahrt die pon der Arbeiterschaft auf gebrachten Gelder vergeudet hätte, fort. Daß von dem Bau des eingerichteten Familienhauses( des Hauptgewinns) nichts zu sehen ist, hatte eine recht einfache Ursache. Sein Gewinner war der Berliner Kriegsbeschädigte L., der seinerzeit in einer fleinen Hofwohnung in der Marfiliusstraße wohnte. Diesem lag nichts an dem Bau des Hauses, sondern mehr daran, sich eine Eristenz zu gründen. Des­halb ließ er sich von seinem Geminn 26000 m. in bar aus­zahlen. Er gründete ein Geschäft und lebt heute mit seiner Fa­milie in guten Verhältnissen. Die Fünfzimmereinrichtung, die zu dem Hause gehörte, wurde ihm von der Firma Wertheim geliefert. Hiervon weiß natürlich der fommunistische Berichterstatter nichts oder besser gesagt, er will von diesen Tatsachen nichts wissen. Richtig ift nur, daß sich zwischen der Leitung der Arbeiterwohlfahrt Bezirk Berlin und dem Lotterieunternehmer 2. geldliche Differenzen bei der Abrechnung entwickelt haben, die dann später zu der erwähnten An­flage des Staatsanwalts führten. Es ist niemand dabei geschädigt worden, weder die Gewinner, die alle befriedigt worden sind, noch die Arbeiterwohlfahrt selbst. Die Durchführung der im Jahre 1926 gezogenen Lotterie ist von dem Hauptausschuß für Arbeiterwohl fahrt in Verbindung mit einem Bankhaus bewerkstelligt worden. Alle Lose wurden restlos abgesetzt. Die Ziehung fand in den Räu­men der Preußischen Generallotteriedirektion statt, Die Gewinn abgabe vollzog sich reibungslos. Nach dem Gewinnplan waren drei Monate, vom 1. Januar bis zum 31. März 1927, für die Gewinn­ausgabe vorgesehen. Trotzdem wurden im April und Mai, als die offizielle Gewinnausgabe längst ihr Ende gefunden hatte, immer noch anstandslos Gewinne von der Lotteriegeschäftsführung ausge­händigt. Die gesamte Raffengebarung stand von vornherein unter der Aufsicht eines vereidigten Bücherrevisors und Treuhänders, so daß jede Vorsichtsmaßregel getroffen worden war, um die Lotterie ordnungsgemäß durchzuführen.

Säuglingsheim Wilmersdorf .

In Anwesenheit von Vertretern der Behörden und Bresse fand die offizielle Einweihung der Säuglingspflegeanstalten vom Roten Kreuz Berlin Wilmersdorf, Medienburgische Straße - ( Mosse- Heim) statt. Die Uebersiedelung der Station von der Kaiser allee nach dem neuen Heim erfolgte bereits im Januar d. J., doch maren umfangreiche Umbauten erforderlich, um einen Teil des ehe maligen Mosseschen Erziehungsheims feinen jegigen Zwecken dienst bar zu machen. Der ganze linte Flügel des Hauses ist nur Unter­funftsstation für gesunde und krante kleine Erdenbürger geworden. Im Parterre befinden sich die Bureau- und Verwaltungsräume, im ersten Stod die Aufnahmestation und Beobachtung; von hier aus erfolgt dann die Verteilung der Kinder in das Heim oder in die Klinik. Gegenwärtig find 150 Bettchen belegt. Fast alle diese Kinder sind ohne Elternhaus; die Mutter in Stellung, der Bater meist gar nicht mehr in Erscheinung. Pfänder einer Liebe, die all zu rasch verflog! Die Kinder sehen alle sehr wohl

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dinengeruch dem Kollegen, den er für einen harmlosen Privat­Löwenstengel ein Opfer, einen gut aussehenden, wohlbeleibten mann hielt, die fette Beute abgejagt hatte. Eines Tages hatte Herrn, auf das Verdeck eines Autobusses verfolgt. In einer Kurve griff der Chapper" seinem nichts ahnenden Nachbarn in die Bestentasche, wobei die goldene Uhr an den geschickten Fingern des Taschendiebes hängen geblieben war. Löwenstengel freute sich der fetten Beute und überlegte im Geiste, bei welchem Hehler er die Sore" am besten loswerden könne. Aber der Mensch denkt und Gardinengeruch lenkt! Als alter Fachmann hatte Löwenstengel die tasche gesteckt und gedachte an der nächsten Haltestelle langjamen schöne Uhr in seine linke, dem Bestohlenen abgewendete Jackett­Schrittes den Omnibus in voller Harmlosigkeit zu perlaffen. Da tasche gesteckt und gedachte an der nächsten Haltestelle langfamen plöglich merkte Löwenstengel, daß eine hand porsichtig in feine Sackettasche fich sentte, und im nächsten Augenblic schon mußte er sehen, wie die goldene Uhr in die Tasche seines Nachbarn zur Linken sehen, wie die goldene Uhr in die Tasche seines Nachbarn zur Linten wanderte, der scheinbar in seine Beitung vertieft war. Wenn oder den zweiten Rechtsnachfolger" zu einer stillen Aussprache in Lömenstengel flug gewesen wäre, so hätte er den Mund gehalten eine Sneipe geladen. Er war jedoch unflug, und in der Empörung über den Berluft feines Eigentums" machte er einen furchtbaren Krach. Unter dem Ruf:" Der Lump hat meine Uhr gestohlen!" faßte Löwenstengel in Gardinengeruchs Tasche, zog die Uhr hervor und ließ fie schleunigst in feine eigene Tasche verschwinden. Der Schaffner winkte einem Schupo, und dieser nahm natürlich den Schaffner wintte einem Schupo, und dieser nahm natürlich den Rlärung bes Tatbestandes zur Bache mitgehen. Er tat bas nicht Dieb Gardinengerudh fest. Aber auch Löwenstengel mußte zur gern, und auf dem Wege stiegen ihm schon einige Bedenken auf, ob es nicht flüger gewesen wäre, die Geschichte auf sich beruhen zu lassen. Der Gauner und der betrogene Spizbube famen ins Boli zeirevier, und dort ging das hochnotpeinliche Verhör vor sich. Löwenstengel machte, in seinem Bestreben, die ungaftlichen Räume

Funkwinkel.

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Der Deutsche Abend", als charakteristische Darbietung deutscher Kunst für das Ausland gedacht, hatte ein zu diesem 3wed entsprechendes Programm. Es wurde typisch deutsche Kunst ohne Differenziertheiten in überraschend guter Zusammenstellung ge boten. Neben der Ringerzählung aus Lessings Nathan der Weise" und Goethes Sueignung" stand das Abendlieb" von Claudius, eine der schönsten und deutschesten" Dichtungen unserer Literatur. Alfred Braun vermittelte die Werke. Der musikalische Teil, vom Funtorchefter unter Bruno Seidler- Winkler geboten, führte von Johann Sebastian Bach über Mozart zu Beethoven . Aber während Bachs D- Dur- Suite und Beethovens Leonoren- Ouvertüre III vollendet schön gebracht wurden, blieb man Mozarts Leichtigkeit noch einiges fchuldig. Hermann Rafad faßte in der Fortsetzung feines 3ytlus Köpfe der Dichterakademie" Heinrich Mann, René Schidele, Georg Raller, Oskar Loerte und Franz Werfel als Re­präsentanten der jungen Generation zusammen. Temperamentvoll, in oft sich überſtürzender Rede und doch außerordentlich plastisch, zeichnete er ihre künstlerischen Porträts. Heinrich Mann , der Europäer mit dem leidenschaftlichen Herzen und René Schidele, der Elsässer mit dem leidenschaftlichen, unraftvollen Tempera ment, Georg Kaiser , der in seinen Dramen um ein flares, fühles Bild feiner, unferer Welt ringt, und die Lyriker Ostar Loerte und Franz Werfel wurden so den Funkhörern nahe gebracht. Dr. Margarete Jacobson behandelte das Thema Mode und Wirtschaft". In ihrem Vortrag, der eine geschickte zusammen ftellung allgemein, befannter Tatsachen war, fam die Bortragende zu dem Ergebnis, daß die Vorteile des Modenwechsels seine Nach­teile aufwiegen. Die Bedeutung der Jugendbühne für die Schule legte Otto Ralk dar. Er zeigte die Unterschiede zwischen dem Schultheater, wie es das Zeitalter des Humanismus schuf und unserer heutigen Jugendbühne. Damals diente das Theaterspielen der Schule toter Gelehrsamteit heute will es den Spieltrieb im Rinde nukbar machen und durch Spiel zur Arbeit führen. Die außerordentlichen Möglichkeiten des Rundfunks wurden den Hörern am Nachmittag zum Bewußtsein gebracht durch die Uebertragung der Genfer Rede Stresemanns. Man nahm es als Verheißung, daß die unmittelbare Teilnahme aller Bevölkerungs. freise an großen politischen Ereignissen durch den Rundfunk bald zur Selbstverständlichkeit werden wird.

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Tes.

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Ein Haltestellenanzeiger in der Straßenbahn.

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Man schreibt uns: Zu dem in Nr. 214 des Borwärts" unter dieser Ueberschrift erschienenen Artikel fann ich mitteilen, daß die frühere Siemens- Straßenbahnlinie Mittelstraße­Bantom bereits Haltestellenanzeiger im Innern des Wagens ange­bracht hatte, die die nächste Haltestelle anzeigten und darauf hin­wiesen. Allerdings wurden diese Haltestellenanzeiger nicht durch den Schaffner, sondern automatisch bedient. Soweit ich mich ent­finne, befanden sich an der Oberleitung an bestimmten Stellen vor ben Haltestellen zirta 20 Zentimeter große Auslöser nach Art der Borreiber, welche dura Stromabnahmebügel herumgeschleudert, wodurch wiederum ber im Wageninnern angebrachte Haltestellen­

anzeiger in Tätigkeit gesezt wurde. Eine derartige Borrichtung wirb natürlich zweckmäßiger automatisch bedient, als durch den Schaffner, der sowieso meift start beschäftigt ist Ihm würde nach Anbringung der Haltestellenanzeiger das Anjagen der nächsten Halte= ftelle, was oft beim Rasseln des Wagens vom Publikum nicht ver­ftanden werben tann, erfpart bleiben. Warum man die damalige Einrichtung nicht beibehalten und fie später auf alle Straßenbahn­linien übertragen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte die jet benugie Kontatiftange Veranlaffung gegeben haben, diese Ein­richtung abzuschaffen? Immerhin dürfte es der doch sonst jo Dor geschrittenen Technit nicht schwer fallen, einen für die Kontatiftange wefenen zur Gebrauchsfähigkeit für die jetzigen Berhältnisse zu ge­geeigneten Apparat zu fonftruieren, oder den alten vorhanden ge­stalten. Den Fahrgästen wäre mit einer berartigen automatifchen Borrichtung fehr gebient; bem Schaffner würbe mancher Merger oder manche Auseinanderfegung mit den Fahrgästen erspart bleiben. Die Straßenbahnbetriebs G. m. b. 5. dürfte die Kosten für derartige Berbefferungen nicht fcheuen, schafft sie sich doch dadurch weitere Anhänger und zufriedenere Fahrgäste. Nicht zuletzt dürfte sie sich auch für die Entlastung ihres ohnehin start in Anspruch genommenen Fahrpersonals interessieren.

Die Schloßbrücke wieder frei.

Nach einjähriger Bauarbeit und halbjähriger Vorarbeit ist die Schloßbrüde für den Fahrverkehr vollkommen freigegeben worden, nachdem por längerer Zeit bereits in der Richtung Schloßbrüde­Unter den Linden der Verkehr vorübergehend über die Brücke ge= legt wurde. Die Schloßbrücke ist genau so wiederhergestellt worden, der eine von den drei Brüdenpfeilern ist neu gebaut. Der Fuß­mie sie feinerzeit gebaut worden ist. Sie ist vollständig renoviert; gängerverkehr wird vorläufig noch über zwei Holzbrüden geleitet. Ebenso ist seit Anfang dieser Woche die Potsdamer Straße wieder dem Potsdamer Blaz wird noch gearbeitet, ohne daß Berkehrs­frei von Bauarbeiten, nur an den Straßenbahngleisen furz vor störungen für den übrigen Verkehr dadurch entstehen. Die schwarzweißrote Kokarde.

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Manche Sergeantennatur fann es sich noch immer nicht vers fagen, der deutschen Republik Mißachtung und dem im Orkus perfuntenen Untertanenstaat gehorsamste Liebe und Berehrung zu befunden. Darum trägt auch der Kontrolleur der Avus am Ein­gang des Bahnhofs Wigleben an seiner Müge eine schwarzweißrote Rotarde. Wir sind der festen Ueber­zeugung, daß die Direktion, die doch, wie man ebenso schön wie falsch zu sagen pflegt, mindestens politisch neutral" fein will, ihren Angestellten veranlassen wird, diesen Kopfschmud abzu­legen. Wirklich vaterländisch würde sie handeln, wenn sie ihn die Reichsfarben Schwarzrotgold zeigen ließ!

Eine Damenfrisurenschau bietet die Fachabteilung des Friseurgehilfen verbandes anläßlich des 38. Stiftungsfestes am Sonntag um 19 Uhr in der Schlaraffia", Enkeplats 4.( Siehe Inserat).

Diener schlägt Shmith k. o.

In der fünften Runde.

Einen fabelhaften Kampf lieferte gestern abend in der Kaisera damm- Arena der Anwärter auf den deutschen Schwergewichts­meistertitel Franz Diener gegen den riesigen Engländer Charlie Shmith. Diener fonnte ständig träftige Rinnhafen bei seinem völlig offen kämpfenden Gegner landen, die bereits in der vierten Runde den Engländer bis zu 6 zu Boden brachten. In der fünften Runde ließ Shmith nach einem träftigen Rinnhafen sich auszählen.

Gebt den Gepp luftwandeln hier am Abend, Gich an seinem Refi Brot erlabend. Schmetternd tönt des Lied aus seiner Reble: Refi's Bohlgefchmad preift er aus frober Seele!"

Und aufs

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