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Totschlag in der Laubenkolonie.

Der Täter noch nicht gefaßt.

Ein trübes Ende nahm am Sonnabend abend eine Ber= Tobungsfeier in der Laubenkolonie Heimat" in der verlän­gerten Kniprodestraße zu Weißensee  . Ein 28 Jahre alter Arbeiter Georg Beŋrow aus der Friedrichsberger Straße 14 wollte sich mit der Tochter einer Frau Linke verloben, die auf dem Gelände eine Laube besitzt und zu dem Fest eine Reihe von Gästen eingeladen hatte. Zu der gleichen Zeit veranstaltete der Verein der Laubenkolonisten in einem nahe gelegenen Lotal ein Entefest und Sommervergnügen, das mit einem Tanz schloß. Wiederholt hatten fremde junge Leute versucht, in den Saal einzubringen und sich am Tanze zu beteiligen, waren aber stets von den Vereinsmitgliedern hinausgewiesen worden. Es fam auch mehrmals zu kleineren Prügeleien, die aber bald beigelegt werden konnten. Bei einem dieser Schlichtungsversuche verlor man den Bräutigam aus den Augen. Als bald darauf die Ruhe wieder hergestellt war und die Gesellschaft in die Laube zurückkehrte, vermißte man Beyrow und machte sich auf die Suche nach ihm. Man fand ihn endlich an der Mauer des jüdischen Begräbnisplatzes schwerverlet in einer großen Blutlache auf. Da er noch schwache Lebens­zeichen von sich gab, so trug man ihn schleunigst nach der Laube, er verschied aber, ehe Hilfe herbeigeholt werden konnte. Jetzt wurde die Mordkommission alarmiert, und die Kommissare Werne­burg und Quoß erschienen mit ihren Beamten und dem Gerichts­arzt Prof. Strauch, der jedoch nur noch den Tod des Unglücklichen feststellen tonnte. Beŋrow hatte zwei Messerstiche in das Genic, einen in die Lunge und einen in das Herz erhalten, die seinem Leben ein Ende gemacht hatten. Obwohl das Gelände sofort abgesucht wurde, gelang es nicht mehr, die llebeltäter zu ermitteln. Ohne Zweifel ist Beŋrow das Opfer einer Personen= verwechslung geworden. Die Angreifer haben ihn allem An­scheine nach für ein Vereinsmitglied gehalten und waren erbost darüber, daß man ihnen die Teilnahme an dem Tanz nicht erlauben wolte. So fielen fie über Beyrow, den gänzlich unbeteiligten, her und brachten ihm die tödlichen Stiche bei. Die Leiche wurde beschlag­nahmt und nach dem Schauhauje gebracht. Mitteilungen von Ber­sonen, die den Ueberfall vielleicht beobachtet haben, erbitten die Kommissare Wernburg   und Quoß im Zimmer 80 des Polizei­präsidiums.

zwei weißenseer Kolonnen zu tun hat, die der Schrecken Die späteren Ermittlungen ergaben, daß man es mit der Kolonisten und auch der kleineren Geschäftsleute jener Gegend find. Diese Kolonnen gehen planmäßig darauf aus, als ungeladene Gäste in die festlichen Veranstaltungen der Kolonistenvereinigungen einzudringen, 3ant und Streit hervorzurufen zu dem Zweck, bei der Verwirrung im trüben fischen zu fönnen. Mit einem großen Aufgebot nahm die Mordtommiffion gestern abend und in der Nacht Ermittlungen in allen Lokalen vor, in denen diese Burschen ver­fehren, besonders in der Elsaß  , Belfort  - und Lehderstraße. Hierbei wurden auch eine Anzahl Personen, die bei dem traurigen Vorfall in der Kolonie Heimat" wenigstens zugegen waren, ausfindig ge­macht und bis zu weiterer Klärung vorläufig festgenommen. Auch fonnte das Messer, mit dem der Eisenbahnarbeiter Georg Ben­row erstochen wurde, herbeigeschafft werden. Der Täter ist noch nicht ergriffen, man hofft aber, noch seiner im Laufe des Tages habhaft zu werden.

Razzia im Friedrichshain  .

In letzter Zeit ereigneten sich im Friedrichshain   wiederholt räuberije leberfälle und Belästigungen der Bassanten durch junge Burschen. Die sich mehrenden Klagen gaben der Polizei Beranlassung zu energischen Maßnahmen. In der Nacht zu Sonntag veranstaltete Kriminalkommissar Dr. Schulz vom Polizeiamt Friedrichshain   mit einem großen Aufgebot von Beamten eine Razzia durch den Part. Es wurden nicht weniger als 44 Männer und 32 Frauen angehalten, die sich dort umher trieben. Da es sich feineswegs um harmlose Spaziergänger han­delte, so mußten alle den Weg zur Wache antreten. Fünf Männer und zwei Frauen, die wegen Diebstahls und anderer Bergehen ge­sucht wurden, wurden der Kriminalpolizei zugeführt, die anderen nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen.

Ein Abend der ZdA.- Jugend.

In der Festhalle der Ausstellung, Dasjunge Deutsch I and" hatte am Sonnabend die Berliner   38A.- Jugend ihren Abend. Rein großes fünstlerisches Programm war es, mit dem aufgewartet wurde, sondern Darbietungen der Jugend gaben dem Abend sein Gepräge. Mit einfachsten Mitteln wurde ein bunter Gruppenabend demonstriert und damit war die Grundlage der Veranstaltung ge= schaffen. Beim Deffnen des Vorhanges hatte man eine ieere Bühne vor sich. Die Gruppenbesucher erschienen und bald war das Bolt­lein beisammen. Man fang zur Eröffnung gemeinsam ein Lied, dem, von der Musikgruppe vorgetragen, die Serenade aus der kleinen Nachtmusik von Mozart   folgte. Bruno Richter brachte eine Rezitation ,, Den Jungen" von Ludwig Lessen  . Jugendsekretär Eschbach hielt darauf eine kurze Ansprache. Er führte aus: Wir wollen, daß die arbeitende Klasse frei werde von jeder Ausbeutung. Wir fühlen uns verbunden mit der Armee der Angestellten und Arbeiter und wollen Befreiung vom politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Druck. Wir wissen aber, daß diese Befreiung erst unter einer fozialistischen Gesellschaftsordnung möglich ist. Bir schwören Treue der gewerkschaftlichen Organisation, um dieses Ziel zu erreichen. Uebergang zu dem nun folgenden heiteren Teil geschaffen. Zwei illustrierte Volkslieder folgten jetzt und zwar Frize Bollmann" und Sabinchen war ein Frauenzimmer". Eine heitere Vorlesung, Bietsch von Glaßbrenner  , vorgetragen von Heilbrunn, erntete stürmischen Beifall.

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Verbreiterung der Königstraße.

Für die Königstraße in Alt- Berlin, die immer noch ein Haupt­weg des Verkehrs von Osten nach Westen ist, wird eine Verbreiterung geplant. Die jetzige Breite von 18 Meter zwischen den Baufluchten reicht nicht aus, den weiter zunehmenden Berkehr zu bewältigen. Die Strecke zwischen Rathaus und Alexanderplaz gehört zu den Straßen, die den stärksten Straßenbahn- und Omnibusverkehr in Berlin   haben. Nach dem Plan, den der Magistrat jetzt den Stadt­verordneten vorlegt, ist eine Verbreiterung der König straße zwischen der Spandauer Straße und der Neuen Friedrichstraße bzw. der Gontardstraße auf 32 Meter in Aussicht genommen. Diese Straßenbreite könnte ermöglichen, einen Fahrdamm von 18 Meter und zwei Bürgersteige von je sieben Meter Breite anzulegen. Bis zur Aus­führung des Planes wird freilich wohl noch eine Reihe von Jahren vergehen. Vorläufig handelt es sich nur um die Zustimmung der Stadtverordneten zu der Festsetzung der neuen Baufluchtlinien. Zwischen Spandauer Straße und Kurfürstenbrüde wurde die König­straße in den neunziger Jahren auf die jetzige Breite gebracht. Auch hier wird das nicht mehr lange genügen.

Herbstkonzert des Reichsbanners in Lichtenberg  . Am Sonntag veranstaltete das neugegründete Orchester des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold", Kreisverein Lichtenberg  , in Schonerts Restaurant am Rummelsburger   See ein Konzert, dem anschließend ein Ball folgte. Das Konzert, das unter Leitung des Dirigenten W. Turt ein ausgewähltes Programm zeigte, fonnte bes guten Wetters wegen in dem dicht am See gelegenen Garten stattfinden. Die fast 20 Mann starte Rapelle legte eine schöne Probe ihres Könnens ab, was sie vor ailem ihrer Disziplin au verdanken hat. Der Tanz im großen Saal des Etablissements versammelte dann eine stattliche Anzahl von Freunden und Kameraden des Reichs banners, die in den Tanzpaujen beifallsfreudig für die Vorführungen

Ein Sonntag des Schauens.

Massenandrang auf dem Flugplatz. Ein gefährlicher Absturz. Ausstellungen der Kleingärtner.

Der gestrige Großflugtag auf dem Tempelhofer Feld nahm| Höhe ab. Der Berunglückte, der einen Beinbruch und innere Ber einen glänzenden Verlauf. Trotz des unsicheren Wetters hatte eine legungen davongetragen hatte, wurde durch einen Wagen des Städti­wahre Bölferwanderung nach Tempelhof eingesetzt.schen Rettungsamtes in das Urban- Krankenhaus übergeführt. Gegen Die Belle- Alliance- Straße war schwar von Menschen. Der Auto= 19 Uhr zwang der einsetzende Regen, der nur von furzer Dauer verfehr grenzte ans Phantastische. Einen derartigen Aufmarsch war, einen großen Teil der Zuschauer zu einem vorzeitigen Auf­von Kraftwagen   hatte Tempelhof   bisher noch nicht erlebt. Die bruch. Wieder erfolgte auf die Verkehrsmittel ein gewaltiger Wagen der Aboag, die einen Pendelverkehr vom Belle- Alliance- Platz Ansturm. Fast vier Stunden dauerte es, bis die letzten den Flug­nach dem Flughafen vermittelten, konnten sich mur mühsam ihren play verlassen hatten. Der Reinertrag der Beranstaltung kommt Weg vorwärts bahnen. Straßenbahn und Untergrund ausschließlich der Berliner   Turn- und Sportwoche zugute. bahn waren überfüllt; der erst vor wenigen Tagen eröffnete Beim gestrigen Großflugtage in Berlin   wurde die neueste, U- Bahnhof Flughafen erhielt gestern seine Feuertaufe. Es eigenartige Fesselballoninpe Chlorodont- Tubenform" infolge Bruches  zeigte sich, daß die Anordnung der Ausgänge dem Massenverkehr des Stahlhalteseiles gegen 14 Uhr in südöstlicher Richtung ab. getrieben. Der Ballon hat eine Länge von 16 Meter, einen Durchmesser von Meter und einen Rauminhalt von 160 Kubik­meter. Wer die Fundstelle kennt, wird gebeten, fie einer Polizei- oder Landjägerstation oder den Leo- Werken A.-G., Berlin   W. 57, Pots­damer Straße 91, mitzuteilen.

durchaus genügen.

Als um 3 Uhr nachmittags durch einen Kanonenschlag die erste Programmnummer, der Aufstieg von vier Freiballons des Ber­liner Vereins für Luftschiffahrt", angekündigt wurde, bot die Um­gebung des nicht abgezäunten Teiles des Tempelhofer   Feldes ein überwältigendes Bild. Auf den Dächern der Baubuden, auf den Zäunen, überhaupt auf jeder kleinen Erhöhung, die sich bot, saßen oder standen die Schaulustigen, um von erhöhter Stelle die Dar­bietungen besonders gut beobachten zu können. Auf dem Flugplatz selbst herrschte ebenfalls starker Andrang. In flotter Folge wurde das Programm abgewickelt. Kurz nach dem Aufstieg der Ballons wurden 4000 Brieftauben, die von der Groß- Berliner Reisevereini­gung zur Verfügung gestellt wurden, abgelassen. Ein Ballon­springen, bei dem die Springer beträchtliche Höhen erreichten, fand springen, bei dem die Springer beträchtliche Höhen erreichten, fand rege Aufmerksamkeit. Der bekannte Flieger Udet  , sowie die Pilo­ten Raab, Kazenstein, Böhm, Boehnte und Gröbe dinkel zeichneten sich in ihrer hohen Schule des Fliegens" durch Rückenflüge mit stehendem Propeller wurden mit beispielloser glänzende Leistungen aus. Loopings, Rollings, Sturzflüge und Sicherheit ausgeführt. Die Jungflieger- Staffel des Deutschen   Luft: fahrtverbandes zeigte mit sechs Flugzeugen beim Figurenfliegen, in Verbindung mit gemeinsamen Kunstflügen, Luftreigen, Gruppen­Loopings usw., gutes Können.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildeten die Darbietungen des Piloten Gerhard Fieseler  , dessen Flüge fürzlich beim Züricher Schaufliegen Aufmerksamkeit erregt hatten. erhielt zweiten Preis der internationalen

dort den

Er

Akrobatik- Meisterschaft und fiegte mit 11 Minuten im Rückenfliegen gegen scharfe Konkurrenz. In der Rückenlage also mit dem Fahrgestell nach oben, beschrieb er Schleifen und Achten, die Tausende für Minuten den Atem anhalten ließen. Er staunlich die Sicherheit, mit der der Pilot seinen Apparat in den unmöglichsten Lagen meisterte. Eine zweite Sensation bildete der Cuffschleppzug der Raab- Rahenftein- Flugzeugwerfe, der aus einem Flugzeug besteht, welches an einem etwa 100 meter langen Kabel ein zweites motorlofes Flugzeug nach sich zieht. Der Luftschleppzug umfreifte in etwa 300 Meter Höhe in einer großen Scheife mehr mals das Tempelhofer Feld. Zum Schluß der Vorführung kuppelte sich der Führer des Anhängeflugzeugs, Herr Kazenstein, los, und glitt in einem eleganten Gleitflug zur Erde nieder. Bier Fallschirm­absprünge, ein Flugzeugrennen, das von Pfarr auf D 867 ge­wonnen wurde, ein Geschwaderflug der Großflugzeuge, Ballon rammen, Abschuß eines Fesselballons von dem Flieger Udet   und eine Reihe weiterer Luftkunststücke bildeten den übrigen Teil des Programms. Den Abschluß bildete ein großes Höhenfeuerwert. Leider ereignete sich auch ein schwerer Unfall des Piloten Joachim v. Köppen. Köppen befand sich zusammen mit Udet   in der Luft und führte Kunstflüge vor. Nach Ausführung von mehre ren Flugfiguren setzte Köppen zum Trudeln an. Als er seinen Apparat wieder aufrichten wollte, gelang es ihm nicht mehr, in die normale Flugbahn zu kommen nud er stürzte aus etwa 50 Meter

35 Kinder verlorengegangen.

Als Schutzengel der Kinder mußten sich gestern nachmittag die Schupobeamten auf dem Flugplatz erweisen. Die Veranstaltungen des großen Flugtages gingen unter einem Riesenandrang vor sich. Manche Familien tamen mit Kind und Kegel heraus und einige waren von den Leistungen der Flieger so hingerissen, daß sie auf die Kinder gar nicht mehr achteten. So kam es denn, daß sowohl innerhalb des Flugplages als auch außerhalb auf dem Tempelhofer  Felde bald viele Kleinen, die von ihren Eltern abgekommen waren, weinend und schreiend umhersuchten. Die Leitung der Schupo instruierte alsbald alle Beamten, besonders auf die Kinder zu achten und sich der Verirrten anzunehmen. Das Ergebnis war, Eltern vermißten alsbald ihre Kleinen, fragten dann auch auf der daß im ganzen 35 Kinder der Flughafenwache zu­geführt wurden, Kinder von 2 bis zu 10 Jahren! Einige Bache nach und fanden sie dort zeitig wieder. Einige Eltern holten im Verlaufe des Abends die Verlorenen selbst von der Flughafen­wache ab, andere wurden von Schupobeamten den ermittelten Eltern zugeführt, die lehten erst um 12 Uhr in der Nacht! Un­begreiflich erscheint es, daß Eltern Zweijährige zu einer Ver­anstaltung mit so großem Andrang mitnehmen.

Blumenschau der Kleingärtner.

Die Kleingärtner haben dem großen Bruder" schon allerhand abgeguckt und die Ausstellungen, die sie veranstalten, fönnen sich heute wirklich sehen lassen. In die Schloßbrauerei Schöne berg luden am Sonntag die Vereinigten Kleingartenvereine des Herbstblumen­Schöneberger Südgeländes zur schau. Auf langen, blumengeschmückten Tischen präsentierten sich in prächtiger, bunter Fülle all die hübschen Gartenpflanzen. Domia nierend die Königin des Herbstes, die stolze Dahlie, in ihren un­zähligen, farbenreichen Baritationen. Die gelbroja Siegfried Braun, Dresden   und wie sie alle heißen mögen. Daneben hübsche Astern die goldigschimmernde Goldene Sonne, die bluirote Berle von in rosa, violett, weiß, Levkojen, die schlanke Gladiole in zart- paſtell­farbenen und kräftigen Tönen, Rosen, Zinien, Tagetis, weiße und blaue Flocks und noch viele andere. Sie alle vereinten sich hier zu einem leuchtenden Riesenbukett, das die Lehrgärtner der Garten­vereine unter Leitung ihres Lehrmeisters sehr geschmackvoll arrangiert hatten. Das Ganze spielte sich im Rahmen eines sommerlichen Gartenfestes mit Musit, Gesangsvorträgen und allerlei Belustigungen ab. Nachher ging es zum fröhlichen Tanz nach dem rosen­umrankten Saal, der aber, den großen Anforderungen entsprechend, mit immerwährenden Seidenpapierblumen dekoriert mar.

In Neukölln, Kolonie Südpol, zeigten die Pflanzer­vereine Südpol  , Helmutstal, Neuköllner   Schweiz   und Alt- Ruhleben eine Spezial- Dahlienschau, die ebenfalls reichlich und mit wirklich prächtigen Exemplaren beschickt war. Auch hier gab es fröhlichstes Sommertreiben mit Musik und Lanz.

Unglücksfall oder Mord?

Wer ist Ingenieur Kurt Mayr- Lori?

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Wo ist Margarete Stephan?

Ein Leichenfund bei Juist   beschäftigt die Kriminalbehörden| 37 Jahre altes aus Billichau gebürtiges Mädchen Margarete auch in Berlin  . Am vergangenen Donnerstag wurde südlich der Stephan, die als Stütze in der Jagomstraße in Stellung war Insel eine unbefleidete weibliche Leiche im Wasser und jetzt vermißt wird, hat nun Briefe hinterlassen, aus denen treibend gesichtet und von der Wasserbauverwaltung gelandet. Am hervorgeht, daß sie mit ihrem Bräutigam, einem Ingenieur, nach Strande   lag ein blutbefledter Hammer, angeschwemmt Algier   auswandern wolle. Die Stüße hat davon auch anderen er­wurden später ein Unterrod, der 2. S. gezeichnet war, und ein. Dabei erwähnte sie, daß sie sich mit ihrem Bräutigam ein Handtuch mit dem Zeichen Mr. S. Beide waren mit Blut besudelt. Die Berlegungen an der Leiche lassen nicht erkennen, ob sie der Unbekannten bei Lebzeiten beigebracht worden sind oder ob sie von Aufschlagen auf die Klippen usw. herrühren.

Festgestellt ist, daß am Dienstag voriger Woche ein junger Mann, der sich Ingenieur Kurt Mayr- Lori nannte, mit dem unbekannten toten Mädchen, die er für seine Frau ausgab, von Norderney  , wo er sich einige Tage mit ihr aufgehalten hatte, in einem eigenen Boote abgefahren ist. Abends war das Paar auf Der Bogelinsel Memmert. Am 8. d. M. wurde, wie gesagt, das Mädchen gelandet. Am selben Tage war der Mann mit seinem Boot in Norddeich   angekommen. Dort verkaufte er das Boot und fuhr angeblich über Emden   nach Berlin   ab. Die Er­mittlungen der Kriminalpolizei ergaben folgendes:

Jn Berlin  

wohnte in der letzten Zeit ein Mann, der sich Ingenieur Kurt Mayr­Lori nannte, an verschiedenen Stellen, zuletzt in der Benningsen­straße 8. Festgestellt wurde, daß diefer Mann verheiratet ist und daß seine Frau in Innsbruck   wohnt. Er erzählte, daß er sich früher Ein in Algier   aufgehalten habe und dorthin zurück wolle.

der Sportgruppe Danften. Man trennte sich erst in später Abendstunde in dem Bewußtsein, dem Ruf des Orchesters und dem Geist der Kameradschaftlichkeit einen guten Dienst erwiesen zu haben.

Die Stadtverordnetenversammlung hat ihre nächste Sigung in diefer Woche am Donnerstag um 16% Uhr. Auf der Tages ordnung steht unter anderem auch schon die Ausschußberichterstattung über die Wohnungsbauvorlage des Magistrats.

Achtung, Stadtverordnetenfraftion! Damit die Mitglieder der Fraktion Gelegenheit haben, die Allgemeine Funktionärkonferenz besuchen zu tönnen, beginnt die Fraktionsfigung morgen, Dienstag, bereits 5% Uhr( pünktlich) im Stadtverordneten­figungsfaal. Fraktionsvorstandigung nachmittags 4% Uhr an bekannter Stelle.

Boot taufen wolle, um zunächst in die Nordsee   zu fahren.

Das gleiche hatte der Ingenieur Mayr- Lori erzählt. Festgestellt wurde nun weiter, daß Mayr- Lori am 27. Juli in der Körnerstraße. eine 4- Meter Jolle Hummel" aus startem Holz und vorn mit Segeltuch abgedeckt, für 270 Mart getauft hat. Höchstwahr­scheinlich hat die Stüße, die über 1400 Mart Ersparnisse verfügte und außerdem eine Hypothet von 500 Mart verkaufte, das Geld dazu gegeben. Der Ingenieur ist am 1. August aus der Bennigsenstraße weggezogen und hat als Reiseziel zunächst die Nordsee   und dann 5. August ihre Stellung verlassen. Das in Norddeich   verkaufte Algier   angegeben. Mit dem gleichen Ziel hat die Stüze am Boot ist nun als das in der Körnerstraße gekaufte festgestellt.

Die gelandete Leiche ist aber nicht die der Margarele Stephan. Die unbekannte Tote ist nicht groß, Ende der zwanziger Jahre, sehr hübsch, wohl proportioniert gewachsen und hat dunkelblondes Haar. Margarete Stephan dagegen ist groß, mager und weniger ansehnlich. Die Beschreibung des Mayr- Lori in Norderney   usw. stimmt mit der des Ingenieurs gleichen Namens in Berlin   überein. Mitteilungen, die zur Aufklärung der geheimnisvollen Ange­legenheit dienen können, an die Inspektion A, Kriminalrat Gennat  im Polizeipräsidium.

Die Weltflieger in Japan  .

Tofio, 11. September.

Das Flugzeug Stolz Don Detroit" traf um 13,30 Uhr ( Ortszeit) in Kayoshima auf der Insel Riu Shia ein. Nach­dem die Benzinbehälter aufgefüllt waren, sette es seinen Flug fort, wurde jedoch durch dichten Nebel zu einer Notlandung in Omura, füdlich Safeho, gezwungen. Von dort wird es morgen zum Fluge nach Totio starten.

Der amerikanische Botschafter in Tofio hat Hunderte von Tele­grammen aus Amerika   erhalten, in denen er aufgefordert wird, die beiden Weltflieger zur Aufgabe ihres Fluges über den Stillen Ozean zu überreden.