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Nr. 432+44. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Die Sabotage des Handelsfriedens.

Zollkrieg mit Polen   und kein Ende.

Troz Genf  , Stockholm   und den Erklärungen der Reichsregierung, in Hamburg   führt Deutschland   mit Polen   jetzt im dritten Jahre einen für die deutsche   Wirtschaft höchst verluftreichen Zollfrieg. Es hat den Anschein, daß an diesem Zustande auch jetzt noch nichts ge ändert werden soll. Der deutsche Gesandte in Warschau  , Rauscher, wird in den nächsten Tagen nach Warschau   zurückkehren. Nachdem in den Niederlassungsfragen nach den vorliegenden Mel bungen eine grundfäßliche Einigung erzielt ist, nachdem schon im Juni das Abkommen über die Erwerbslojen fürsorge und die Arbeitslosenversicherung als erfreulicher Fortschritt begrüßt merden konnte und auch die Regelung der Wanderarbeiter frage feine allzu großen Schwierigkeiten bieten wird, wäre jezt die endgültige Lösung der Handelstariffragen in Angriff zu nehmen. Aber an der entscheidenden Stelle,

im Reichskabinett herrscht noch vollständige Untätigkeit, toie schon immer bisher weicht das Kabinett ängstlich jeder Stellung. nahme aus, weil dabei die wichtigste politische Frage zu entscheiden ist, ob Reichsminister Schiele wie bisher im Interesse seiner groß agrarischen Auftraggeber die Handelsvertragsverhandlungen weiter fabotieren darf oder nicht. Schiele hat sich bisher geweigert, insbesondere für die Verhandlungen mit Bolen irgendwelche Ronzeffionen zu machen, obwohl es vollkommen flar ist, daß nur durch eine bestimmte Initiative Deutschlands   in der Frage des polnischen Agraregportes an eine Aufnahme der Ber­handlungen und an einen erfolgreichen Abschluß des Vertrages ge. dacht werden kann.

Daß das Großagrariertum gar nicht daran denkt, Schiele ein Abweichen von der ihm durch den Reichslandbund diftierten Marfa route zu gestatten, beweist die Wochenschrift des Reichsland. bundes vom 10. September 1927 in einem Artikel

Berewigung des deutsch  - polnischen Zollfrieges". Die Einführung der polnischen Marimalalle, die am 26. De zember d. I. in Kraft treten sollen( und die für Deutschland   niemals hätten in Wirksamkeit zu treten brauchen, wenn die großagrarische Sabotage den Bertragsabschluß nicht verbindert hätte), wird mit nicht zu überbietender Demagogie scheinbar deshalb bedauert, weil burch polnische Schuld der Zollfrieg dadurch verewigt würde.

Bolen hoffe, mit den neuen Marimalzöllen ein wirkungsvolles Drud­mittel in den tommenden Verhandlungen zu haben. Es fönne mit dieser Handelspolitik würdig neben seinem großen Freund und Gönner Frankreich bestehen, von dem es in jeder Hinsicht gelernt zu haben scheine. Der Reichslandbund wolle nicht hoffen, daß sich die deutschen   Verhandlungsleiter durch die unfairen polnischen Zolltniffe in irgendeiner Weise beein­fluffen lassen und ben überspannten Forderungen der Bolen nach geben. Auf die Industrie wird der stärkste Druck ausgeübt. Wenn die schönen Worte von der engen Verbundenheit von Industrie und Landwirtschaft nicht nur Worte sein sollen, so wäre es jetzt an der Zeit, daß die Industrie ihre Interessen zugunsten der Landwirtschaft auch einmal in den Hintergrund treten lassen! Und der Reichslandbund versäumt auch den i- punkt in seinen Forde­rungen nicht, und er verrät seine letzten Absichten, indem er sagt: Die wirtschaftliche Struktur der beiden Vertragskontrahenten macht eben einen Ausgleich in den reinen Handelsbeziehungen zurzeit un­möglich.". Schärfer fönnen die Gründe, aus denen Minister Schiele jeden Kompromiß in der Polenfrage ablehnt, und die deutsch­polnischen Handelsvertragsverhandlungen fabotiert, nicht umrissen werden. Der Reichslandbund   milf nicht, und damit dürfte auch für das Rabinett, wenn es nicht von den schärfften Druck der öffentlichen Meinung unterstützt wird, die Lösung der Polenfrage taum möglich fein.

Die öffentliche Meinung Deutschlands   hat allen Anlaß zur Empörung,

und zwar aus der Sache heraus. Der deutsch   franzöfifche Handelsvertrag ist zwar abgeschlossen, und der Fortschritt muß be­grüßt werden. Aber es ist bei weitem nicht das erreicht worden, was an französischen   Zugeständnissen für die deutsche Industrie hätte erreicht werden können, menn für die fontingentmäßige Be träntung wichtiger französischer Einfuhrwaren durch die Intransingenz des Landbundministers von Deutschland   nicht hätten übermäßige Preise bezahlt merden müssen. Der deutsch   jugo.

Wie Gelder verschleudert werden.

Die verarmte Reihersticg- Deutsche Werft Ber   viel Geld verdienen will, gehe zur Reiher­ftiog- Werft in Hamburg   und lasse sich dort als Direktor anstellen. Das ist offenbar ein überaus probates und einträgliches Rezept: auch die von der Berwaltung beflagte schlechte Finanglage übt hierauf nicht den geringsten Einfluß aus.

Bereits bei der porlegten Sanierung des Betriebes zu Anfang des Jahres 1926 hatte man an zwei Direttoren, von denen ber eine taum zwei Jahre im Dienst war, und an einen Broturisten 2bfindungssummen pon je 40000 bis 25000 m. gezahlt, außer den 100 000 m., die der Rechtsanwalt und der Ge­fchäftsauffeher für die Durchführung der Sanierung erhalten hatten. Nachdem jetzt die Deutsche Werft 2.-G. die Zügel in die Hand genommen hat, ist man den Direktoren gegenüber aber noch wesent. lich freigebiger geworden. Es sind nämlich jetzt wiederum zwei Direktoren( einer von ihnen kannte die Reiherstieg vor Jahresfrist höchstens dem Namen nach) zur Disposition gestellt worden. Aber dieses Mal hat man sich nicht mit Zahlungen von 25 000 bis 40 000 m. begnigt, sondern die vornehme Reiherstieg Deutsche Werft   hat an die genannten Beträge noch je eine Rull gehängt, so baß sich die Summen auf 250000 und mehr als 400000 Mart pro Nase erhöhen.

Damit sind etwa dreiviertel Millionen Mart von einem, wie behauptet wird, in größter Not befindlichen Industrie­unternehmen zum Tempel hinausgeworfen worden, für die die damit Beglückten fortan teine Hand mehr zu rühren brauchen. Den alien rbeitern und Angestellten aber ftefft man taltlächelnd ihre Kündigungen und Entlassungsscheine zu, und auch die beschei­denste Anfrage, ob denn die jahrzehntelange Dienstzeit nicht irgendwie berücksichtigt werden könne, wird nur mit bedauerndem Achfelzuden beantwortet und mit dem Hinweis auf die schlechte Geschäftslage Des Wertes abgetan!

Schiele, der Saboteur.

slamische Handelsvertrag steht vor der Unterzeichnung. Wegen feiner Stellung zum Baltan ist der Vertrag besonders wichtig. Aber eine der wichtigsten Fragen, die Frage der südslawischen Biehaus fuhr nach Deutschland  , mußte unerledigt bleiben. Damit wurde der Wirksamkeit des Handelsvertrages das Beste genommen, bloß um der Empfindlichkeit der großagrarischen Kreife willen. Jetzt läßt der Reichslandbund erklären, daß zwischen Deutschland   und Polen   ein Ausgleich der Handelsbeziehungen überhaupt unmöglich, der Boultrieg also zu verewigen sei. Er ist schamlos genug, der deutschen  Industrie noch weitere Opfer zuzumuten, nachdem der franzöfifche und ferbische Handelsvertrag nur Opfer der verarbeitenden und Fertigindustrie enthält. Aber nicht nur dies, die vom Reichsland. bund geforderte Berewigung des Zollkrieges gefährdet im höchsten Maße auch die Verhandlungen mit anderen Staaten, die vor dem Abschluß stehen.

Auf der anderen Geite hat weder die Landwirtschaft noch die Schwerindustrie ernsthaften Anlaß zu dieser Sabotage. Die Schwerindustrie rechnet und darf rechnen mit einer Fortdauer der günstigen inländischen Konjunktur. Sie weiß selbst am besten, warum. Ihre Lage ist unvergleichlich piel günstiger als zu jenem Beitpunkte, als die deutsche Delegation den Polen   das Kohlen­fontingent von 100 000 Tonnen zuzusagen bereit war. Die Lage der Landwirtschaft, insbesondere der großagrarischen Kreise, ift trot des Geschreiss über die Ernte besser als je. Zudem kann gar fein 3meifel darüber sein, daß die Frage der

Schweineeinfuhr auf die Rentabilität in der Landwirt­schaft einen sehr viel geringeren Einfluß hat, als der Ausfall der inländischen Ernte, wie die Untersuchungen des Instituts für Konjunkturforschung einwandfrei nachgewiesen haben. Nicht die Einfuhr von Schweinen, sondern die Ueberspannung der Schweinezucht in guten Kartoffeljahren hat Schwierigkeiten in der Landwirtschaft zur Folge, fomeit sie mit der Schweinezucht zu­fammenhängen. Es ist ein Standal, daß trotzdem die großagrarischen Streife an ihren Forderungen festhalten, und es hat den Anschein, daß selbst die geringen Rongeffionen, die der seinerzeitige Delegationsführer Lewald schon im Namen der heutigen Regierung machte, beim Reichslandbund und seinem Minister Schiele auf

Widerstand stoßen.

Die Industrie darf es sich nicht länger gefallen lassen, daß der Export von Maschinen und Werkzeugen, Chemikalien, hoch­qualifizierten Textilprodukten und Elektroartikeln, für die Polen  start aufnahmefähig wäre, burch die Schuld der Großagrarier und die Bundeshilfe der Schwerindustrie, der ausländischen Konturrenz auf Dauer überantwortet werden. Die verarbeitende und die Fertig. industrie, insbesondere auch diejenige Schlesiens, hat an den Reichsverband der deutschen Industrie   die Frage zu richten, was aus dessen Verhandlungen mit den pol­nifchen Industrieführern geworden ist, die die Kluft zwischen den beiden Regierungen überbrücken sollten. Sie hat den Reichsverband der deutschen Industrie   zu fragen, was sie mit der ganzen Propaganda der Qualitätsarbeit zur Export­steigerung anfangen foll, wenn der Schwerindustrie im Bunde mit den Großagrariern erlaubt sein soll, ihr die wichtigsten europäischen   Ablaßmärkte systematisch zu versperren.

Dienstag, 13. September 1927

starf erhöht, und zwar ohne Kapitalerhöhung. So find die Be triebsanlagen von 4,6 auf 5,3, die Maschinen und Einrichtungen von 7,8 auf 12,8 und die Abraummerte von 2,1 auf 3,0 Millionen Mart gestiegen. Die Schulden wuchsen auf der anderen Seite von 7,1 auf 13,8 Millionen Mart an.

Natürlich polemisiert die Berwaltung gegen die Kohlen­3wangswirtschaft und die daraus sich ergebende Breisfeft­fegung. Das zeigt den deutschen   Konsumenten, daß sie noch mehr als bisher auf die Preispolitik für Brifetts und Kohlen zu achten haben, deren Erhöhung durch den Widerstand der Deffentlichkeit

nur mit Mühe verhindert wurde.

Der Gefrierfleischverbrauch der Maffen.

Nach einer Beröffentlichung des Breußischen Statifti. [ chen Landesamts betrug in 50 prußischen Städten ber Ge­14 355 Tonnen. Im Bergleich zu derselben Zeitspanne im Jahre frierfleischverbrauch im zweiten Bierteljahr 1927 rund 1926 ist der Verbrauch um fast 23 Prez. gestiegen. Der Gefrierfleischverbrauch betrug

im 2. Vierteljabr 1927

in 4 Städten mit bis unter 25 000 Einwohnern 54,6 25 000 bis 50 000

1926

44,6

10

2

314,3

838,4

10

50 000

100.000

2

758,9

671,2

11

100 000

200 000

B

2183,0

1777,5

8 7

200 000

400 000

2121,7

1886,3

8922,1 7081,2

"

in 50 Städten

"

400 000 und mehr

14354,6 11699,2

fleisch   bedarfs nicht bewiesen werden. Die zollfreie und Deutlicher fann die Dringlichkeit des Gefrier unbeschräntte Einfuhr, die alte Forderung der organi­fierten Arbeiterschaft, ist also mehr als berechtigt. So lange fie nicht erreicht ist, bewirkt auch das heutige Kontingent nur eine gewaltsame Niedrighaltung der Lebenshaltung der arbei tenden Massen. Herrn Schiele wäre zu raten, in diesem Punkte zur Förderung der deutschen   Qualitätsarbeit seine Anschau­zwischen Industrie und Landwirtschaft wirklich ernst ist. ungen zu revidieren, wenn ihm mit der Interessengemeinschaft zwischen Industrie und Landwirtschaft wirklich ernst ist.

Der amerikanische   und der deutsche Stinnes   Die eigentlichen Beherrscher des zusammengeschrumpften Stinnes  - Konzerns figen nicht mehr im Mülheimer   Berwaltungsgebäude, sondern in New York  . Die amerikanische 100- Millionen- Mart- Anleihe des Rumpffonzerns war bekanntlich kein Erfolg, sondern eine schwere Belastung. Bon ben Aftien der amerikanischen   Stinnes- Gesellschaften- per Stinnes Corporation und der Stinnes Industries Limited erhielten die Anleihezeichner ein Fünftel gratis und ein Fünftel zu Vorzugs tursen, so daß die wirkliche Auszahlung der fiebenprozentigen Stinnes  - Anleihe bei 70 bis 75 Broz. liegt und somit eine 3inslaft Don 9-10 Proz erfordert. Der Ueberschuß der Stinnes- e- triebe betrug nach Abzug der Steuern und Abschreibungen im Jahre 1924 2,29 mil. Dollar und ging im folgenden Jahre auf 1,24 Mill. Dollar zurüd. Der jezt von den beiden   amerikanischen Holding­Gesellschaften veröffentlichte Abschluß für das 2 Halbjahr 1926 übertrifft aber die Ergebnisse der lezten Jahre bedeutend. Nach Abzug der Geschäftsuntoften, Steuern und laufenden Erneue rungen wird für die sechs Monate mit fast 2 Millionen Dollar ein um rund 60 Bro3. höherer Ueberschuß als im gan. en Jahr 1925 ausgewiesen. Eine Dividende wird nicht vers teilt, ba 0,88 mill. für Zinszahlung, 0,57 Mill. für Abschreibungen und 0,34 mill. für Sonderrückstellungen verwandt werden. der hohen Zinsbelastung ist das Ergebnis also sehr günstig. Ein Beiden, wie schwer die 3echen an der Englandton­junttur verbient haben, ist es aber, daß die Stinnes.Betriebe bereits 8,5 mill. Mart von der 100- Millionen- Anleihe zurück. taufen fonnten.

Trotz

Der   Mülheimer Bergwertsverein, Hauptbesiz der Familie   Stinnes in   Deutschland, hat seine Dividende 1924-1926 von 0 auf 4, jest auf 7 Broz. erhöht. Der ausgewiesene Reingewinn von faft 700 000 m. übertrifft den des Vorjahres um 80 Proz. Das Aktienkapital wurde von 9,8 auf 20 Millionen erhöht, und zwar zur Berschmelzung der   Stinnes- Rechen mit der Beche Bereinigte Welheim" zu   Bottrop, Das Hauptziel der Fusion scheinen die ausgedehnten Kofereianlagen der Bereinigte Welheim" zu fein. Hugo Stinnes junior malte die Lage des Kohlenbergbaus übrigens fchwarz in Ichwarz Da in der und fündigte Betriebseinschränkungen an. Familie   Stinnes der 3wed immer heiliger zu sein schien als die Mittel, wird man sich über diese Ankündigungen taum zu beun­ruhigen brauchen.

Daß der Reichslandbund, die bestimmende Wirtschaftsmacht hinter der größten Regierungspartei, heute von der Berewigung des 3ollfrieges mit   Polen spricht, kann die von polnischer Seite ge­äußerte Auffassung, daß die deutsche Reichsregierung mit Bolen teinen Handelsvertrag mill, nur in verhängnisvoller Weise stärten. Es wird an der Reichsregierung sein, zu beweisen, daß sie im Gegen faz dazu das von ihr gegebene und vom Reichswirtschaftsminister immer wieder unterstrichene Bersprechen halten will und fann, durch den Ausbau der Handelsverträge das   europäische 30llniveau zu fenten. Es ist allerhöchste Zeit, daß sie diesen Willen auch gegenüber der Sabotage der   deutschen Groß­agrarier beweist. Auch für die deutsche verarbeitende Industrie ist es höchste Beit, daß sie über den Preis nachdenkt, den sie für das Bündnis der Schwerindustrie mit den Großagrariern bezahlt.ichen Fabrit auf Attien( vorm. E. Schering) und der C. Daß die Reichsregierung und die verarbeitende Industrie dabei auf die Unterſtügung der gesamten verbrauchenden Maffen rechnen | darf, darüber ist wahrlich fein Wort mehr zu verlieren.

"

Noblesse oblige!? Selbstverständlich!" sagen die maßgeben den Herren im Aufsichtsrat der Deutschen Werft. Aber man muß sich natürlich die Leute ansehen, die von dieser Bornehmheit profitieren fönnen." Ob übrigens alle Aktionäre der Werft immerhin nody eine Frage sein. mit dieser Werschleuderung ihrer Gelder einverstanden sind, dürfte

Gute Gewinne bei Riebeck- Braunkohlen. Gewinnrechnung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit

Die A. Riebedsche Montanwerte A. G  . in Halle, ehemals   Stinnes, jezt Farbentruftdomäne, hat in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr die im vorigen Jahresbericht ange tündigten Betriebserweiterungen und Umstellungen zum größten Teil durchgeführt. Die Umstellungen betreffen insbesondere das 3 eiger Braunkohlenreuler. Die dortigen drei Gruben der Gesellschaft sind durch Neustreckung der Tagebaufelder zusammengefaßt worden, so daß die in demselben Revier arbeitenden Riebeckschen Britettfabriken jezt von einer zentralen Gewinnungsstelle größten Ausmaßes beliefert werden können.

Nach dem Interessengemeinschaftsvertrag aus dem Die Bilanz der Gesellschaft ist ein Muster von Unflarheit. Farbentrust vom vorigen Jahr, der den Riebeck- Werten sechs Behntel der Chemietruſtdividende garantiert, hält sich die Berwaltung fcheinbar dazu berechtigt. Es sind weder die Handelsun. toften, noch Steuern, noch sozialen Abgaben im ein­zelnen genannt, wodurch die Klagen der Berwaltung über eine Mehr. ausgabe von 700 000 m. für foziale Lasten unkontrollierbar werden. Die Betriebsgeminne, von denen die gesamten Untoften pormeg abgezogen find, belaufen sich auf 6,7 millionen Mark und übertreffen somit die Ergebnisse des Borjahres um über 35 Pro 3. Die Abschreibungen wurden von 2,4 auf 3,1 Millionen Mart her aufgelegt. Der Reingewinn hat( i um eine Mil­tion auf 3,5 Millionen Mart erhöht Entsprechend der zehnprozentigen Dividende des Farbentrusts erhalten, bie Aftionäre 6 Bros Dividende ausgezahlt. Die Anlagewerte find

Die neue Schering- Kahlbaum- 2.- G.   Berlin. Das gemeinschaft. fiche fabritatorische und Abjaginteresse, das zwischen der   Chemi. 2. 3. Kahlbaum Chemische Fabrit G. m. b. H. bestand, hat im April bekanntlich zu einer Berschmelzung beiber Unternehmen ge­führt. Die Schering- Gruppe hatte zu diesem Zwed ihr erst im vorigen Jahre um 5,2 Millionen erhöhtes Attienkapital nochmals um 8.2 Millionen auf 25 Millionen erhöht. Die außerordent­liche Generalversammlung der Schering- 2.- G. hat die Namen beider Gesellschaften in der neuen Firma Schering Stahlbaum 2.-G." erhalten. Der Borsigende erklärte, daß bas laufende Ge schäftsjahr eine große umfaßsteigerung besonders in den pharmazeutisch- medizinischen Spezialitäten gebracht habe. Da die Schering- A.- G. ihre Gewinne aus den letzten beiden Jahren nicht zu Dividendenzahlungen verwandte, sondern nach Bildung von Sonderreserven mit 1,6 mill. M. auf neue Rechnung vortrug, wird die neue Firma ihren Aktionären bald mit einer an ständigen Dividende aufwarten, was die Belegschaften be. achten mögen.  

Deutschlands Anteil am tschechoslowakischen Außenhandel. Belche Bedeutung den jekt in Fluß befindlichen   deutsch- tschechischen Handels­vertragsverhandlungen, deren Abschluß noch vor Jahresende zu er warten ist, beizumeffen ist, zeigt die tfcheostomatijdye Außen­handelsbilanz für Monat Auguft. Die Gesamteinfuhr ist im legten Monat gegenüber dem August 1926 von 125 auf fast von 1,2 auf 1,32 Milliarden Mark. Die Ausfuhr in diesem 2000illionen Mart gestiegen und die Einfuhr Januar- August Zeitabschnitt stellte sich auf 1,47 Milliarden.   Deutschland hat im ersten Halbjahr 1926 etwa 19 Bros. der Gesamteinfuhr nach der  Tschechoslowakei geliefert und über 23 Proz. der tschechischen Ausfuhr gekauft.

Nese infernationale Ronferenz für Handelserleichterungen in  Genf. Das englische Handelsministerium gibt bekannt, daß für den 17. Ottober eine internationale Konferenz nach   Genf einberufen wurde, die über die Abschaffung der den Import und Export behindernden Bestimmungen beraten soll. Die englische Regierung wird durch Sir Sidney Chapman und eine Reihe anderer Delegierter vertreten fein.

Sowjetrußland studiert die deutschen Genossenschaften. Wie ge meldet wird, werden das ruffisoje Handelskommissariat und der ruffi­sche Zentralgenossenschaftsverband eine Abordnung nach   Deutschland entfenden, die die Aufgabe hat, die Organisation und Handelstechnik des genossenschaftlichen Handelsapparates au studieren. In diefer Abordnung werden Handelsangestellte, wie& B. Belter von Ge fchäften, Bertäufer, Buchhalter, Lagerverwalter ufw, vertreten fein,